DE10044625B4

DE10044625B4 - Mitnehmer eines Fensterhebers für Kraftfahrzeuge zum Fixieren der Fensterscheibe

Info

Publication number: DE10044625B4
Application number: DE2000144625
Authority: DE
Inventors: Willi Jakob
Original assignee: Kuester Automotive Door Systems GmbH
Current assignee: Kuester Automotive Door Systems GmbH
Priority date: 2000-09-09
Filing date: 2000-09-09
Publication date: 2005-12-08
Anticipated expiration: 2020-09-10
Also published as: DE10044625A1

Abstract

Mitnehmer (1) zur Befestigung einer Fensterscheibe (5) eines Kraftfahrzeuges an einer Führungsvorrichtung eines Fensterhebers, wie eine Führungsschiene (10), mit einer ersten und zweiten Haltebacke (3, 4), welche einen Spalt zur Aufnahme der Fensterscheibe (5) bilden, wobei wenigstens die erste Haltebacke (3) federelastisch aus einer Grundstellung auslenkbar an dem Mitnehmer (1) angeordnet ist, wobei die erste Haltebacke (3) eine Rastnase (2) mit einer Anlaufschräge (18) aufweist, welche derart mit der Fensterscheibe (5) zusammenwirkt, daß die erste Haltebacke (3) mit der Rastnase (2) aus der Grundstellung ausgelenkt wird und die Rastnase (2) anschließend nach Zurückschwenken der ersten Haltebacke (3) in die Grundstellung eine Bohrung (14) der Fensterscheibe (5) durchgreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis der Rastnase (2) einen elliptischen Querschnitt aufweist, dessen Hauptachse im wesentlichen in vertikaler Richtung bezüglich des Fensterhebers ausgerichtet und dessen Nebenachse kleiner als der Durchmesser der Bohrung (14) gehalten sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Mitnehmer zur Befestigung einer Fensterscheibe eines Kraftfahrzeuges an einer Führungsvorrichtung eines Fensterhebers nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Ein derartiger Mitnehmer ist bereits aus der DE 195 05 624 A1 bekannt. In dieser Druckschrift ist eine Vorrichtung zum Verbinden einer Fensterscheibe mit einem Fensterheber beschrieben. Dabei besteht die schnappbare Verbindungsvorrichtung aus elastisch spreizbaren Backen mit einem einem Scheibenloch zugeordneten Schnappelement. Die Unterkante der Fensterscheibe trägt eine Fase, deren Neigungsrichtung mit der Neigungsrichtung eines Einführungskonus des Schnappelementes übereinstimmt, wobei die Breite des Einführungskonus höchstens halb so groß wie die Dicke der Fensterscheibe ist. Der übrige Bereich des Schnappelementes soll im montierten Zustand das Scheibenloch der Scheibe weitestgehend ausfüllen, so dass merkliches Spiel nicht mehr auftreten kann. Mit dieser bekannten Verbindungsvorrichtung ist ein Toleranzausgleich zwischen Rastnase und Ausnehmung der Scheibe nicht ohne weiteres möglich.

Ein weiterer Mitnehmer ist beispielsweise aus der DE 44 23 440 A1 . Dieser Mitnehmer weist zwei federelastische Halteschenkel beziehungsweise Klemm- oder Haltebacken auf, die mit einer in Richtung der Scheibenunterkante gerichteten, sich im wesentlichen parallel dazu erstreckenden Einführnase versehen sind. Zur Arretierung der Fensterscheibe ist ein Bolzen bereits vor der Einführung der Scheibe in den Spalt zwischen den Halteschenkel mit der Scheibe verbunden, der im Befestigungszustand in Ausnehmungen der Halteschenkel eingreift. Weiterhin ist an den aufeinander zu weisenden Seitenflächen der Schenkel eine Einführschräge für den Bolzen vorgesehen, wodurch eine selbsttätige Zentrierung bei der Montage erreicht werden soll. Nachteilig bei diesem bekannten Mitnehmer ist, daß im Falle einer Reparatur und dem Lösen der Fensterscheibe von dem Mitnehmer der Bolzen aus der Fensterscheibe herausgeschlagen werden muß. Auch ist es montagetechnisch aufwendig, den Bolzen vor der Montage in die Scheibe einzubringen.

Ein weiterer Fensterheber für Kraftfahrzeuge ist bspw. in der EP 0 208 237 A1 beschrieben, bei dem an einer Führungsschiene ein Mitnehmer verschiebbar geführt ist. Der Mitnehmer ist mit der Fensterscheibe sowie mit einem Seilzug zum Verfahren des Mitnehmers und damit zum Öffnen und Schließen der Scheibe verbunden. An dem Basisteil des Mitnehmers befindet sich eine elastisch auslenkbare Zunge, an welcher ein in eine Bohrung oder Ausnehmung der Fensterscheibe eingreifender Rastbolzen vorgesehen ist. Nachteilig bei diesem Mitnehmer ist es, daß im Reparaturfall ein Lösen des Mitnehmers von der Fensterscheibe nur mit erheblichem Aufwand möglich ist.

Ein Nachteil von weiteren bekannten Mitnehmern besteht auch darin, daß für die Montage der Fensterscheibe der Mitnehmer mit Einführschrägen für die Scheibe versehen werden muß, um eine exakte Positionierung zu erreichen.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Mitnehmer mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend weiterzubilden, daß eine einfache und sichere Montage der Fensterscheibe an dem Mitnehmer gewährleistet und für einen Toleranzausgleich gesorgt ist.

Diese Aufgabe wird durch einen Mitnehmer mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Der erfindungsgemäße Mitnehmer ist äußerst einfach herstellbar und aufgebaut und erlaubt eine rasche und unkomplizierte Verbindung mit der Fensterscheibe bzw. Befestigung der Fensterscheibe an der Führungsvorrichtung eines Fensterhebers. Dabei ist die Basis der Rastnase mit einem elliptischen Querschnitt ausgestattet, wobei die Hauptachse des elliptischen Querschnitts im wesentlichen in vertikaler Richtung bezüglich des Fensterhebers ausgerichtet ist. Weiterhin ist die Nebenachse des elliptischen Querschnitts der Rastnasen kleiner als der Durchmesser der Bohrung der Fensterscheibe gehalten, so daß auch bei einem etwaigen Versatz von Rastnase und Bohrung der Scheibe eine sichere Montage durch Toleranzausgleich gewährleistet ist.

Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Rastnase an dem freien Ende eine Abkantung oder Abflachung auf, so daß der Federweg der ersten Haltebacke bei der Montage und Demontage der Fensterscheibe minimiert ist.

Dadurch, daß die Haltebacken an ihren freien Enden Einführschrägen zum Einführen der Fensterscheibe in den Spalt zwischen den Haltebacken aufweisen, ist für einen sicheren Eingriff der Fensterscheibe in dem Spalt zwischen den Haltebacken während der Montage gesorgt.

Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform wird das Abzugsmoment für die Fensterscheibe von dem Mitnehmer durch die Wahl der Federkonstante der ersten Haltebacke eingestellt.

Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
Es zeigen:
1 eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mitnehmers,
2 bis 4 unterschiedliche Montagestellungen von Fensterscheibe und Mitnehmer,
5 eine mögliche Ausführungsform eines Werkzeuges zum Lösen der Fensterscheibe vom Mitnehmer in einer ersten Montagestellung,
6 eine Draufsicht der Anordnung gemäß 7,
7 die Stellung des Werkzeuges beim Lösen des Mitnehmers von der Fensterscheibe und
8 das erfindungsgemäße Verfahren zum Befestigen des Mitnehmers mit der Fensterscheibe.
Der Mitnehmer 1 gemäß den Figuren ist auf einer Führungsschiene 10 geführt und wird mittels eines Seilzuges auf- und abbewegt.
Wie insbesondere aus 2 bis 4 ersichtlich, weist der vorzugsweise aus Kunststoff, wie beispielsweise POM, bestehende Mitnehmer 1 zwei Haltebacken 3, 4 auf, wobei die eine Haltebacke 3 eine gewisse Federelastizität aufweist. An dieser Haltebacke 3 befindet sich eine Rastnase 2, welche in Montagestellung der Fensterscheibe 5 an dem Mitnehmer 1 in eine an der Fensterscheibe 5 vorgesehene Bohrung eingreift. Beide Haltebacken 3, 4 sind mit Einführschrägen 15 für die Fensterscheibe 5 versehen. Die Rastnase besitzt eine Anlaufschräge 18, welche mit der Fensterscheibe 5 während der Montage zusammenwirkt.
2 zeigt den Montagezustand unmittelbar bei Beginn der Montage, wobei die beiden Haltebacken 3, 4 an das untere Ende der Fensterscheibe 5 langen. Beim weiteren Eintauchen der Fensterscheibe 5 in den durch die Haltebacken 3, 4 gebildeten Spalt des Mitnehmers 1 weicht die Rastnase 3 aufgrund der Anlage der Unterkante der Fensterscheibe 5 an der Anlaufschräge 18 seitlich nach außen, um beim weiteren Einschieben auf der einen Seitenfläche der Fensterscheibe zu gleiten, wie dies in 3 dargestellt ist. In der Montagestellung gemäß 4 rastet dann die Rastnase 2 infolge der Federwirkung der Backe 3 in die Bohrung beziehungsweise Ausnehmung 14 der Fensterscheibe 5 ein. Durch Wahl einer geeigneten Federkonstante für die federelastische Backe 3 kann die jeweils erforderliche Mindestabzugskraft für die Fensterscheibe 5 eingehalten werden.
Wie insbesondere aus 1 ersichtlich, weist die Basis der Rastnase 2 einen elliptischen Querschnitt auf mit in vertikaler Richtung bezüglich des Fensterhebers ausgerichtete Hauptachse. Die Nebenachse der elliptisch ausgebildeten Basis ist in ihrer Erstreckung etwas kleiner gehalten als der Durchmesser der Ausnehmung 14 in der Scheibe 5, so daß auch bei einem etwaigen Versatz von Fensterheber beziehungsweise Rastnase 2 des Mitnehmers 1 und Ausnehmung 14 der Scheibe 5 eine sichere Montage durch Toleranzausgleich gewährleistet ist.
Zusätzlich weist die Rastnase 2 an ihrem freien Ende eine Abkantung 16 auf, um den Federweg bei der Montage und Demontage der Fensterscheibe 5 zu minimieren.
Das Verbinden der Scheibe 5 mit dem Fensterheber 1 erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der Mitnehmer 1 mittels des Seilzuges von einer unteren Stellung in seine obere Endstellung gebracht wird, wobei die Fensterscheibe 5 von einer unteren Stellung in die Schließstellung überführt wird. In dieser obersten Stellung beziehungsweise Schließstellung erfolgt eine selbsttätige Ausrichtung der Fensterscheibe 5 mittels der tür- beziehungsweise karosserieseitigen Scheibenführung 17. Durch weiteren Hub des Mitnehmers 1 gelangt die Rastnase 2 in die Bohrung 14 der Fensterscheibe 5, wodurch die Verbindung realisiert ist.
Demgegenüber weist die bekannte Befestigungsart, bei welcher die Scheibe auf dem Mitnehmer zu bewegt wird, den Nachteil auf, daß am Mitnehmer zusätzliche Zentriereinrichtungen vorgesehen sein müssen. Dabei besteht die Gefahr, daß, wenn Mitnehmer beziehungsweise die Führungsschiene für den Mitnehmer nicht exakt positioniert ist, unter Umständen auch die Scheibe in Schließstellung keinen gleichmäßigen Eingriff in die Türdichtungen hat. Bei der Erfindung wird ein grober Versatz von Scheibe beziehungsweise Bohrung und Mitnehmer sofort bemerkt, indem diese beiden Funktionsteile nicht miteinander verrasten.
In 5 bis 7 ist ein Werkzeug dargestellt, mittels welchem, beispielsweise im Reparaturfall, die Fensterscheibe vom Mitnehmer in einfacher Weise gelöst werden kann. Dieses, insgesamt mit Bezugszeichen 6 angezogene Werkzeug weist einen Halter 9 auf, innerhalb welchem eine Gewindespindel 12 axial verschieblich aufgenommen ist. An dem einen Ende der Gewindespindel befindet sich ein Drehgriff 7 mittels welchem sich die Gewindespindel 12 verdrehen läßt. Zwischen Halter 9 und Drehgriff 7 befindet sich eine Distanzhülse 8, welche eine vorgegebene Stellung der Gewindespindel 12 gegenüber dem Halter 9 definiert.
Am vorderen Ende des Halters 9 befindet sich eine Aufnahmenut 17, welche jedoch nur an gegenüberliegenden Kreissegmentabschnitten gebildet ist.
Die Demontage der Fensterscheibe von einem Fensterheber gestaltet sich wie folgt:
Nach Abnehmen der Türinnenverkleidung wird das Werkzeug 6 mit seinem vorderen Ende durch ein Langloch 11 innerhalb der Führungsschiene 10 gesteckt, so daß das freie Ende der Gewindespindel 12 der Rastnase 2 gegenübersteht. Diese Stellung ist in 5 wiedergegeben. Danach wird das Werkzeug 6 um 90° gedreht, so daß die Öffnungsberandung des Langloches 11 in die gegenüberliegende Nuten 17 am vorderen Ende des Halters 9 eingreift. Hierdurch wirkt ein Widerlager des Werkzeuges 6 beim Drehen der Spindel 12 mittels des Drehgriffes 7 mit dem Gegenlager des Fensterhebers zusammen. In Endstellung der Spindel 12, wenn die Distanzhülse 8 in Anlagestellung mit Halter 9 und Drehgriff 7 gelangt, gelangt die Rastnase 2 durch Anlage der Spitze 13 der Spindel 12 außer Eingriff mit der Ausnehmung 14 oder Bohrung der Scheibe 5. Danach wird die Scheibe 5 um ein Wegstück nach oben angehoben, bis die Rastnase 2 auf der unterhalb der Ausnehmung 14 sich erstreckenden Scheibenfläche befindet. Dann wird der Mitnehmer 1 mittels des Seilzuges in eine untere Stellung gebracht, das Werkzeug 6 herausgenommen, so daß Scheibe 5 und Mitnehmer 1 separat gehandhabt werden können. Durch entsprechende Gestaltung des Lochs 11 in der Schiene 10, beispielsweise nach Art eines Profilzylinderschlossses, kann eine Anlage für das Werkzeug 6 auch ohne Drehung erreicht werden.

1: Mitnehmer
2: Rastnase
3: Haltebacke (Schenkel)
4: Haltebacke
5: Fensterscheibe
6: Werkzeug
7: Drehgriff
8: Distanzhülse
9: Halter
10: Führungsschiene
11: Langloch
12: Spindel
13: Spitze
14: Ausnehmung
15: Einführschräge
16: Abkantung
17: Nut
18: Anlaufschräge
19: Ausnehmung

Claims

Mitnehmer (1) zur Befestigung einer Fensterscheibe (5) eines Kraftfahrzeuges an einer Führungsvorrichtung eines Fensterhebers, wie eine Führungsschiene (10), mit einer ersten und zweiten Haltebacke (3, 4), welche einen Spalt zur Aufnahme der Fensterscheibe (5) bilden, wobei wenigstens die erste Haltebacke (3) federelastisch aus einer Grundstellung auslenkbar an dem Mitnehmer (1) angeordnet ist, wobei die erste Haltebacke (3) eine Rastnase (2) mit einer Anlaufschräge (18) aufweist, welche derart mit der Fensterscheibe (5) zusammenwirkt, daß die erste Haltebacke (3) mit der Rastnase (2) aus der Grundstellung ausgelenkt wird und die Rastnase (2) anschließend nach Zurückschwenken der ersten Haltebacke (3) in die Grundstellung eine Bohrung (14) der Fensterscheibe (5) durchgreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis der Rastnase (2) einen elliptischen Querschnitt aufweist, dessen Hauptachse im wesentlichen in vertikaler Richtung bezüglich des Fensterhebers ausgerichtet und dessen Nebenachse kleiner als der Durchmesser der Bohrung (14) gehalten sind.
Mitnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastnase (2) an dem freien Ende eine Abkantung (16) besitzt.
Mitnehmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebacken (3, 4) an ihren freien Enden Einführschrägen (15) aufweisen.
Mitnehmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mindestabzugskraft für die Fensterscheibe (5) durch die Federkonstante der ersten Haltebacke (3) gegeben ist.