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Die Erfindung betrifft ein Fahrwerk
für eine verfahrbare
Tribüne
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Üblicherweise
sind Fahrwerke von verfahrbaren, insbesonders teleskopierbaren,
Tribünen,
zur Einhaltung der zulässigen
Belastung des Untergrundes (Hallenboden o. ä.) mit ein- und ausziehbaren Rollen
ausgestattet.
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Teleskoptribünen können platzsparend ineinander
geschoben werden, wenn sie nicht gebraucht werden. Speziell bei
Teleskoptribünen
ist jede Stufe einer Tribüne
mit einer bestimmten Anzahl von Fahrwerken ausgestattet. Es ist
bekannt, dass die Fahrwerke einer Stufe an den Fahrwerken der vorhergehenden
Stufe geführt
werden.
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Die Lasteinleitung über ein
Fahrwerk in den Hallenboden konzentriert sich in der Nutzungsstellung
(d.h. im ausgefahrenen Zustand) auf den Bereich der Stütze des
entsprechenden Fahrwerks.
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Fahrwerke der genannten Art sind
aus der europäischen
Patentschrift
EP 02
675 42 B1 und aus der deutschen Patentschrift
DE 36 38 506 C1 bekannt.
Hier werden die Laufrollen mittels eines als Schlauch ausgebildeten
Luftkissens ein- und ausziehbar gelagert.
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Bei einem anderen bekannten System
sind die Rollen federbelastet gelagert und ziehen bei entsprechender
Belastung ein.
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Nachteilig ist, dass bei den bekannten
Ausführungen
von Fahrwerken die Führung
der Fahrwerke untereinander baulich aufwendig ist. Sie ist jedoch notwendig,
um korrektes Ausfahren der Tribüne
zu gewährleisten.
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Negativ ist, dass in der Nutzungsstellung
der Boden im Bereich der Stützen
konzentriert hohe Lasten erhält.
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Das System mittels eines Luftkissen
hat den Nachteil, dass zum Ausziehen nur Fluide in Frage kommen
(Einschränkung
für den
Betreiber der Anlage). Weiterhin sind die Mechanik zum Heben und
der Antrieb baulich eng verbunden. Dies führt im Falle einer Reparatur
zu einem hohen Aufwand. Luftkissen sind empfindlich. Um Beschädigungen
zu vermeiden, müssen
die das Kissen umgebenden Teile frei von scharten Kanten, insbesondere
Schweißnähten, nicht
entgrateten Bohrungen/Schnittkanten sein (hohe Anforderung bei der
Fertigung).
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Abdichtung eines fluiddichten Kissens
(Enden der Schläuche;
Ventilanschluß)
ist aufwendig/reparaturanfällig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Fahrwerk mit ein- und ausrückbar
gelagerten Laufrollen so auszubilden, dass Unabhängigkeit bei der Wahl des Energieträgers für den Hebe-
und Senkvorgang erreicht wird. Außerdem soll die Anfälligkeit
eines Luftkissensystems vermieden werden. Die Beanspruchung des Bodens
soll noch weitergehender vermindert werden und die Notwendigkeit
der Führung
soll entfallen.
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Die Aufgabe wird durch ein Fahrwerk
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Es wird ein Fahrwerk mit
einem Hebemechanismus in der Form eines Getriebes ausgebildet, wobei
die Antriebseinheit außen
oben auf dem Fahrwerk angebracht ist.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen darin, dass durch bauliche Trennung von Mechanik zum Heben
und deren Antrieb beliebige Energieträger eingesetzt werden können, je
nach den Erfordernissen des Betreibers (Pneumatikzylinder, Öl-/Wasserhydraulikzylinder,
elektromotorisch angetriebene Spindel, Hubmagnet; Excenter oder
Kniehebel, von Hand oder elektrisch betätigt).
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Die Ansprüche an die Oberflächen der
mechanischen Bauteile sind gering (Fertigungsvorteil). Es können standardisierte
Bauteile verwendet werden. Weiterhin ist vorteilhaft, dass die wartungsempfindlichen
Elemente des Ein- und Ausziehmechanismus leicht zugänglich und
austauschbar sind und somit ein hohes Maß an Reparaturfreundlichkeit
erreicht wird.
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Das Lösen nur eines Bolzens erlaubt
den Ausbau der gesamten Rollen eine Fahrwerks.
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Bei diesem Fahrwerk wird außerdem erreicht,
dass durch die streifenmäßige Belastung
des Hallenbodens, d. h. Lasteinleitung über die ganze Fußlänge, dessen
Beanspruchung weiter vermindert werden kann.
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Die Einstellbarkeit des Rollenträgers ermöglicht die
Beeinflussung der Fahrtrichtung eines jeden Fahrwerks, unabhängig von
den anderen, für
sich, da die Lage der Achsen der Laufrollen die Fahrtrichtung des
Fahrwerks vorgibt. Dabei ist vorteilhaft, dass eine aufwendige und
störanfällige Führung der
Fahrwerke untereinander entfallen kann.
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Im vorliegenden Fall sind relevante
Bestandteile einer Tribüne
Tribünenfuß und Stütze. Bei
einer verfahrbaren bzw. teleskopierbaren Tribüne wird der Tribünenfuß durch
die Ausrüstung
mit Laufrollen, die ein- und ausrückbar angetrieben sind, zum
Fahrwerk.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden erläutert:
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1 mit
Längsschnitt
eines Fahrwerks und 2 mit
Schnitt A-A zeigen das Fahrwerk (1) mit eingerückten Laufrollen
(12), (13), (14), (15), (16),
d. h. einen Zustand in dem die Tribüne örtlich standfest, d. h. nicht
fahrbar und in Nutzungsstellung voll mit Verkehrslast belastbar
ist. Die Anzahl der Laufrollen bestimmt sich je nach Erfordernis.
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Der Tribünenfuß (2) besteht aus
einem Rohr mit rechteckigem Querschnitt, dessen Unterseite auf der
Aufstandsfläche
(5), in der Regel der Hallenboden, der Tribüne steht.
Diese Seite hat Aussparungen in Größe, Lage und Anzahl den Laufrollen
(12), (13), (14), (15), (16)
entsprechend.
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Der Tribünenfuß (2) trägt im vorderen
Bereich in Langlöchern
(20) (6, Auschnitt
Fahrwerk Seitenansicht) einen Gelenkbolzen (3), durch den der
Tribünenfuß (2)
und der Schwenkarm (4) gegeneinander um die y-Achse und
z-Achse schwenkbar gelenkig verbunden sind. Als alternative Ausführungsform
ist ein Kugelgelenk denkbar.
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Der Schwenkarm (4) selbst
besteht in der dargestellten Ausführung aus zwei parallel liegenden Flacheisen
(8) mit Bohrungen zur Aufnahme der Achsen (9)
der Laufrollen (12), (13), (14), (15),
(16) und mit Bohrungen zur Aufnahme des Gelenkbolzens (3). Damit
sind die Laufrollen (12), (13), (14),
(15), (16), die um die Achsen (9) drehbar
sind, schwenkbar um die Achsen y und z gelagert. Weiterhin besitzen
die Flacheisen (8) Bohrungen zur Aufnahme des Gelenkbolzens
(10).
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Von außen, frei zugänglich ist
auf die Oberseite des Tribünenfußes (2)
in der bevorzugten Ausführung
ein Pneumatikzylinder (11) oberhalb des Gelenkbolzens (10)
so aufgeschraubt, dass er Kräfte über Gelenkbolzen
(10) auf den Schwenkarm (4) ausüben kann.
In der Nutzungsstellung/Parkstellung der Tribüne übt der Pneumatikzylinder (11)
keine Kraft auf den Schwenkarm (4) aus. In dieser Ruhestellung
des Schwenkarmes (4) sitzt der Tribünenfuß (2) großflächig auf
dem Hallenboden (5) auf. Die dem Gelenkbolzen (3)
nächstliegende
Laufrolle (12) liegt am Boden (5) an, jedoch erfolgt
die Kraftübertragung nur
entsprechend dem Eigengewicht des Schwenkarms (4) und der
Laufrollen (12), (13), (14), (15), (16).
Bei Ausführung
mit Feder (19) kann der Schwenkarm (4) soweit
zurückgezogen
werden, dass keine der Laufrollen den Boden berührt.
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Zum Ausrücken der Laufrollen (12),
(13), (14), (15), (16) drückt der
Pneumatikzylinder (11) auf Gelenkbolzen (10).
Durch das Abstützen
der Laufrolle (12) auf den Boden hebt sich das Fahrwerk
(1) vorne an. Das Fahrwerk (1) stützt sich
unmittelbar nach dem Anheben über
die Laufrolle (12) und die hintere Kante des Tribünenfußes (2)
auf dem Boden (5) ab. Durch weiteres Ausfahren des Pneumatikzylinders (11)
stützen
sich die Laufrollen (12), (13), (14),
(15), (16) nacheinander, zuletzt alle, auf dem
Boden auf. Damit ist der Fahrzustand erreicht.
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Das Absetzen des Fahrwerks (1)
und damit der Tribüne
erfolgt durch Wegnahme der Kraftwirkung des Pneumatikzylinders (11).
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3 mit
Längsschnitt
des Fahrwerks (1) und 4 Schnitt
B-B des Fahrwerks (1) zeigen das Fahrwerk mit ausgerückten Laufrollen
(12), (13), (14), (15), (16),
d. h. den Zustand in dem die Tribüne verfahren werden kann.
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Zur Kraftübertragung der Fahrwerke untereinander:
Auf
der Oberseite des Tribünenfußes (2)
ist die Stütze
(6), die die Last der Tribüne in den Tribünenfuß (2) einleitet,
angeschlossen. An der Stütze
(6) ist eine Knagge (7) angeschlossen. Im vorderen
Bereich des Tribünenfußes (2)
ist das Gegenlager (17) angeschlossen.
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7 zeigt
in der Draufsicht die Fahrwerke einer Teleskoptribüne in Parkstellung. 8 zeigt die Nutzungsstellung
in der Draufsicht.
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Unmittelbar vor dem vollständigem Ausfahren
der Tribüne
kommt es zum Kontakt der Knagge (7) des einen Fahrwerks
mit dem Gegenlager (17) des anderen, benachbarten Fahrwerks.
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Die Stütze (6) des einen
Fahrwerks überträgt im Nutzungszustand
einen Teil ihrer Kraft über
die Knagge (7) auf das Gegenlager (17) des benachbarten
Fahrwerks, so dass alle Fahrwerke an beiden Enden belastet sind.
Dies bewirkt eine gleichmäßigere Lastverteilung
der Tribüne
auf den Hallenboden (5).
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Zur Vorgabe der Fahrtrichtung:
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5 zeigt
einen Schnitt C-C des Fahrwerks (1).
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Mit den Einstellschrauben (18)
wird der Schwenkarm (4) um die z-Achse im Tribünenfuß (2) gedreht
und fixiert. Durch die Laufrolleneinstellung wird den einzelnen
Fahrwerken (1) und damit der ganzen Tribüne die Fahrtrichtung
vorgegeben. Eine Führung
der Fahrwerke untereinander ist nicht mehr notwendig.
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- 1
- Fahrwerk
- 2
- Tribünenfuß
- 3
- Gelenkbolzen
- 4
- Schwenkarm
- 5
- Aufstandsfläche
- 6
- Stütze
- 7
- Knagge
- 8
- Flacheisen
- 9
- Achsen
- 10
- Gelenkbolzen
- 11
- Pneumatikzylinder
- 12
- Laufrolle
- 13
- Laufrolle
- 14
- Laufrolle
- 15
- Laufrolle
- 16
- Laufrolle
- 17
- Gegenlager
- 18
- Einstellschraube
- 19
- Zugfeder
- 20
- Langloch