DE10043141A1 - Fahrzeugscheiben-System mit veränderbarer Lichtdurchlässigkeit - Google Patents
Fahrzeugscheiben-System mit veränderbarer LichtdurchlässigkeitInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugscheiben-System (1) mit veränderlicher Lichtdurchlässigkeit, das aus einer äußeren Scheibe (2), einer inneren Scheibe (3) und einem Element (5) zur Veränderung der Tranparenz besteht. Im Gegensatz zu bekannten, mechanisch betätigbaren Elementen zeichnet sich die vorliegende Erfindung dadurch aus, daß das Element (5) zur Veränderung der Transparenz von einer mit einer veränderlichen elektrischen Spannung beaufschlagbaren Schicht oder Folie gebildet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugscheiben-System mit veränderbarer
Lichtdurchlässigkeit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 42 32 660 C1 ist ein derartiges Fahrzeugscheiben-System bekannt,
bei dem im Zwischenraum zwischen einer äußeren und einer inneren Scheibe
mechanisch verstellbare Mittel zur Veränderung der Lichtdurchlässigkeit des
Fahrzeug-Scheibensystems angeordnet sind. Aufgrund der mechanischen
Verstellung ist ein relativ großer Abstand zwischen den Scheiben erforderlich, der
sich negativ in einem vergrößerten Bauraumbedarf äußert. Darüber hinaus
unterliegen mechanisch verstellbare Systeme einer natürlichen Alterung und bei
häufiger Betätigung einem vorzeitigen Verschleiß.
Der Erfindung legt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugscheiben-System zu
schaffen, daß bei verringertem Bauraumbedarf verschleißfrei arbeitet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Die vorliegende Erfindung sieht im Kern vor, daß das Element zur Veränderung
der Transparenz von einer mit einer veränderlichen elektrischen Spannung
beaufschlagbaren Schicht oder Folie gebildet wird. Mittel der elektronischen
Abdunklungs-Vorrichtung, die durch eine dünne Schicht oder Folie realisierbar ist,
welche vorzugsweise im Bereich der inneren der beiden Scheiben des Fahrzeug-
Scheibensystems angeordnet ist, kann eine sehr geringe Bauhöhe des Fahrzeug-
Scheibensystems erreicht werden. Dadurch, daß die elektronische Abdunklungs-
Vorrichtung im Bereich der inneren der beiden Scheiben angeordnet ist, wirkt der
zwischen den Scheiben liegende Zwischenraum, in dem bevorzugt zumindestens
ein Teilvakuum herrscht, wärmeisolierend, so daß das Element zur Veränderung
der Transparenz vor zu großer Erwärmung geschützt ist. Speziell bei sehr
niedrigen oder sehr hohen Außentemperaturen bewirkt die wärmeisolierende
Wirkung des Fahrzeug-Scheibensystems ein angenehmes Klima im
Fahrzeuginnenraum. Die sonst als unangenehm empfohlene kalte oder heiße
Abstrahlung von Fahrzeugscheiben wird durch die Erfindung weitestgehend
beseitigt.
Bezüglich der Anordnung des Elements zur Veränderung der Transparenz sind
verschiedene Varianten möglich. So kann das Element beispielsweise auf der der
äußeren Scheibe zugewandten Außenseite der inneren Scheibe angeordnet sein.
Es ist ferner möglich, das Element bei der Herstellung der inneren Scheibe in
diese zu integrieren. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Element an der
dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Innenseite anzuordnen. In diesem Fall
wird das Element vorzugsweise zum Innenraum hin durch eine Schutzfolie
abgedeckt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß das Element in
Form eines LCD-Elements (Liquid chrystal display = Flüssigkeits-Kristall-Element)
ausgebildet ist. Alternative Ausführungsformen sehen eine Ausbildung des
Elements in Form einer elektrochromen oder einer SPD-Schicht oder Folie
(suspended particle device) vor. Diese im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung als Elemente zur Veränderung der Lichtdurchlässigkeit eines
Fahrzeugscheiben-Systems verwendeten Elemente sind für sich gesehen zu
anderen Anwendungszwecken bekannt. So sind LCD-Folien beispielsweise aus
der EP 0 845 695, elektrochrome Elemente aus der WO 99/23528 und SPD-
Elemente aus der EP 0 876 608 bekannt.
Zur weiteren Reduzierung der Wärmeeinstrahlung ist es vorteilhaft, wenn die
äußere Scheibe getönt ist.
Eine vorteilhafte Verwendung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugscheiben-
Systems bietet sich insbesondere bei einem Deckel eines Fahrzeugdachs an.
Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen öffnungsfähigen Deckel oder eine
feste Dachscheibe handelt.
Die elektronische Schaltung ist vorzugsweise so ausgelegt, daß die Abdunklungs-
Elemente ihre abgedunkelte Stellung einnehmen, wenn keine Spannung an den
Elementen anliegt. Dadurch ist es möglich, das Fahrzeug auch in abgestelltem
Zustand für einen längeren Zeitraum vor Wärme- und Kälteeinstrahlung sowie vor
neugierigen Blicken zu schützen, ohne die Bord-Batterie zu belasten.
Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Scheibensystem mit einem Abdunklungs-Element auf der Außenseite
der inneren Scheibe und
Fig. 2 ein Scheibensystem mit einem Abdunklungs-Element auf der Innenseite
der inneren Scheibe.
Das in Fig. 1 dargestellte Fahrzeugscheiben-System 1 setzt sich zusammen aus
einer äußeren Scheibe 2, einer inneren Scheibe 3 sowie einem Element 5 zur
Veränderung der Transparenz des Fahrzeugscheiben-Systems 1, welches im
Zwischenraum 4 zwischen der äußeren Scheibe 2 und der inneren Scheibe 3
angeordnet ist. Im gezeigten Beispiel ist das Element 5 unmittelbar auf der
Außenseite der inneren Scheibe 3 angeordnet. Im Zwischenraum 4 herrscht
vorzugsweise zumindestens ein Teilvakuum, so daß der Zwischenraum eine gute
Wärme- und Kälteisolierung für das Element 5 und den nicht gezeigten, an die
Innenseite der inneren Scheibe 3 anschließenden Fahrzeuginnenraum bietet. Die
äußere Scheibe 2 ist vorzugsweise getönt, so daß auch Wärmestrahlung nur in
reduziertem Maße an das Element 5 gelangt. Das Element 5 ist somit wirkungsvoll
vor einer Beschädigung durch Überhitzung oder Frost geschützt.
Das Element 5 ist entweder als LCD-Folie oder -Scheibe, als elektrochrome Folie
oder Scheibe oder als SPD-Element (suspended particle device) ausgebildet. Zur
Veränderung der Transparenz ist das Element 5 über einen Schalter 7 mit einer
Spannungsquelle 6 verbunden. Die Auslegung ist dabei vorzugsweise so
getroffen, daß durch Schließen des Schalters 7 und damit durch Anlegen der
Spannung das Element 5 lichtdurchlässig wird. Die Durchsichtigkeit ist
überwiegend bei besetztem Fahrzeug, und zwar insbesondere während der Fahrt
erwünscht. Bei abgestelltem Fahrzeug hingegen ist es vorteilhaft, wenn die
Scheiben abgedunkelt sind, so daß Schutz vor Wärmeeinstrahlung und
neugierigen Blicken gegeben ist. Selbstverständlich läßt sich jedoch auch
während der Fahrt durch Öffnen des Schalters 7 das Fahrzeugscheiben-System 1
abdunkeln, wenn dessen Durchsicht für die Verkehrssicherheit nicht benötigt wird.
Dies ist insbesondere für einen Deckel eines Fahrzeugdachs sehr nützlich, wenn
eine intensive Sonneneinstrahlung stattfindet.
Das in Fig. 2 dargestellte Fahrzeugscheiben-System 11 setzt sich zusammen
aus einer äußeren Scheibe 12 und einer inneren Scheibe 13, die einen
Zwischenraum 14 einschließen sowie einem Element 15 zur Veränderung der
Transparenz des Scheibensystems 11, welches auf der Innenseite der inneren
Scheibe 13 angeordnet ist. Im gezeigten Beispiel ist das Element 15 unmittelbar
auf der Innenseite der inneren Scheibe 13 angeordnet und wird zum
Fahrzeuginnenraum hin durch eine Schutzfolie 18 abgedeckt. Im Zwischenraum
14 herrscht vorzugsweise zumindestens ein Teilvakuum, so daß der
Zwischenraum 14 eine gute Wärme- und Kälteisolierung für das Element 15 und
den nicht gezeigten, an die Schutzfolie 18 anschließenden Fahrzeuginnenraum
bietet. Die äußere Scheibe 12 ist vorzugsweise getönt, so daß eine
Wärmeeinstrahlung nur in reduziertem Maße an das Element 15 gelangt. Das
Element 15 ist somit wirkungsvoll vor einer Beschädigung durch Überhitzung oder
Frost geschützt.
Das Element 15 ist wie beim ersten Ausführungsbeispiel entweder als LCD-Folie
oder -Scheibe, als elektrochrome Folie oder Scheibe oder als SPD-Element
(suspended particle device) ausgebildet. Zur Veränderung der Transparenz ist das
Element 15 über einen Schalter 17 mit einer Spannungsquelle 16 verbunden. Die
Auslegung ist dabei vorzugsweise wieder so getroffen, daß durch Schließen des
Schalters 17 und damit durch Anlegen der Spannung das Element 15
lichtdurchlässig wird. Im übrigen gelten die im Zusammenhang mit dem ersten
Ausführungsbeispiel genannten Vorteile auch für das zweite Ausführungsbeispiel.
Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Variante kann das Element 5 bzw. 15
zur Veränderung der Transparenz auch bei der Herstellung der inneren Scheibe 3
bzw. 13 in diese integriert werden. Für eine elektrochrome Vorrichtung ist ein
Verfahren zur Integration in einer Scheibe aus der WO 99/23528 bekannt.
Bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Deckel eines
Fahrzeugdachs läßt sich die Bauhöhe bei gleichzeitig verbesserter thermischer
Isolation und verschleißfreier Bedienung reduzieren.
1
Fahrzeugscheiben-System
2
äußere Scheibe
3
innere Scheibe
4
Zwischenraum
5
Element zur Veränderung der
Transparenz
6
Spannungsquelle
7
Schalter
11
Fahrzeugscheiben-System
12
äußere Scheibe
13
innere Scheibe
14
Zwischenraum
15
Element zur Veränderung der
Transparenz
16
Spannungsquelle
17
Schalter
18
Schutzfolie
Claims (12)
1. Fahrzeugscheiben-System (1, 11) mit veränderbarer Lichtdurchlässigkeit,
das aus einer äußeren Scheibe (2, 12), einer inneren Scheibe (3, 13) und
einem Element (5, 15) zur Veränderung der Transparenz besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element (5, 15) zur Veränderung der
Transparenz von einer mit einer veränderlichen elektrischen Spannung
beaufschlagbaren Schicht oder Folie gebildet wird.
2. Fahrzeugscheiben-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element (5) im Zwischenraum (4) zwischen der äußeren Scheibe
(2) und der inneren Scheibe (3) angeordnet ist.
3. Fahrzeugscheiben-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element (5) auf der der äußeren Scheibe (2) zugewandten
Außenseite der inneren Scheibe (3) angeordnet ist.
4. Fahrzeugscheiben-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element (15) in die innere Scheibe (13) integriert ist.
5. Fahrzeugscheiben-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element (15) auf der Innenseite der inneren Scheibe (13)
angeordnet ist.
6. Fahrzeugscheiben-System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element (15) auf seiner Innenseite von einer Schutzfolie (18)
abgedeckt ist.
7. Fahrzeugscheiben-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (4, 14) zwischen den
Scheiben (2, 3 bzw. 12, 13) zumindestens ein Teilvakuum aufweist.
8. Fahrzeugscheiben-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element (5, 15) ein LCD-Element
ist.
9. Fahrzeugscheiben-System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Element (5, 15) ein elektrochromes Element ist.
10. Fahrzeugscheiben-System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Element (5, 15) ein SPD-Element (suspended
particle device) ist.
11. Fahrzeugscheiben-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Scheibe (2, 12) zur
Reduzierung durchdringender Wärmestrahlung getönt ist.
12. Verwendung eines Scheibensystems gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche bei einem Deckel eines Fahrzeugdachs.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000143141 DE10043141A1 (de) | 2000-08-31 | 2000-08-31 | Fahrzeugscheiben-System mit veränderbarer Lichtdurchlässigkeit |
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Publications (1)
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