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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung einer Transparenz einer Fahrzeugscheibe für ein Fahrzeug.
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Aus der
DE 100 43 141 A1 ist ein Fahrzeugscheiben-System mit veränderbarer Lichtdurchlässigkeit bekannt. Das Fahrzeugscheiben-System besteht aus einer äußeren Scheibe, einer inneren Scheibe und einem Element zur Veränderung der Transparenz, wobei das Element zur Veränderung der Transparenz von einer mit einer veränderlichen elektrischen Spannung beaufschlagbaren Schicht oder Folie gebildet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Einstellung einer Transparenz einer Fahrzeugscheibe anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung für ein Fahrzeug gelöst, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zur Einstellung einer Transparenz einer Fahrzeugscheibe für ein Fahrzeug sieht erfindungsgemäß vor, dass die Fahrzeugscheibe des Fahrzeuges als schaltbare Anzeigeeinheit zur Einstellung der Transparenz ausgebildet ist, wobei die Anzeigeeinheit zur Einstellung der Transparenz in Abhängigkeit erfasster Signale zumindest eines Helligkeitssensors ausgebildet ist und/oder die Anzeigeeinheit berührungssensitiv zur Einstellung einer durch einen Fahrzeugnutzer gewünschten und bereichsweisen Transparenz ausgebildet ist.
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Die Vorrichtung kann insbesondere als adaptive Sonnenblende eingesetzt werden, so dass sich ein Komfort für den Fahrzeugnutzer und/oder Insassen des Fahrzeuges und die Verkehrssicherheit erblich erhöhen bzw. erhöht, da eine Blendung durch einfallendes Licht bzw. Sonneneinstrahlung reduziert werden kann sowie eine unerwünschte Licht- bzw. Sonneneinstrahlung in das Fahrzeug vermindert werden kann.
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Durch die Verwendung einer derartigen Technologie anstelle einer im Allgemeinen bekannten mechanischen Sonnenblende oder eines mechanischen Sonnenschutzes wird ein Sichtfeld des Fahrzeugnutzers weniger eingeschränkt, da die Fahrzeugscheibe, wenn gewünscht, ausschließlich bereichsweise verdunkelt werden kann.
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Weiterhin kann mittels dieser Vorrichtung die Blendung des Fahrzeugnutzers durch andere Fahrzeuge und/oder bewegliche oder stationäre Lichtquellen zumindest verringert werden. Hierzu ist es beispielsweise möglich, dass eine Position einer solchen blendenden Lichtquelle relativ zu den Augen des Fahrzeugnutzers erfasst und die Fahrzeugscheibe in diesem Bereich automatisch abgedunkelt wird.
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Die Fahrzeugscheibe kann zur Verdunklung eines Fahrzeuginnenraumes vollständig abgedunkelt werden, so dass beispielsweise ein Fahrzeugnutzer tagsüber, insbesondere bei Helligkeit außerhalb des Fahrzeuges, besser schlafen kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Ausschnitt eines Fahrzeuges mit einem Fahrzeugnutzer, der durch die Sonne geblendet wird,
- 2 schematisch den Ausschnitt des Fahrzeuges und den eine als berührungssensitive Anzeigeeinheit ausgebildete Fahrzeugscheibe berührenden Fahrzeugnutzer,
- 3 schematisch den Ausschnitt des Fahrzeuges und einen verdunkelten Bereich der Fahrzeugscheibe,
- 4 schematisch den Ausschnitt des Fahrzeuges und ein den Fahrzeugnutzer blendendes, entgegenkommendes Fahrzeug,
- 5 schematisch den Ausschnitt des Fahrzeuges und einen verdunkelten Abschnitt der Fahrzeugscheibe im Bereich von Scheinwerfern des entgegenkommenden Fahrzeuges,
- 6 schematisch den Ausschnitt des Fahrzeuges mit verringerter Transparenz der Fahrzeugscheibe,
- 7 schematisch den Ausschnitt des Fahrzeuges mit im Vergleich zu 6 erhöhter Transparenz der Fahrzeugscheibe,
- 8 schematisch einen Fahrzeuginnenraum mit einem schlafenden Fahrzeugnutzer und die in den Fahrzeuginnenraum scheinende Sonne,
- 9 schematisch den Fahrzeuginnenraum mit dem schlafenden Fahrzeugnutzer und zwei verschieden abgedunkelte Abschnitte der Fahrzeugscheibe in einer möglichen Einstellung,
- 10 schematisch den Fahrzeuginnenraum mit dem schlafenden Fahrzeugnutzer und zwei verschieden abgedunkelte Abschnitte der Fahrzeugscheibe in einer möglichen weiteren Einstellung,
- 11 schematisch den Fahrzeuginnenraum mit dem schlafenden Fahrzeugnutzer und einer vollständig abgedunkelten Fahrzeugscheibe,
- 12 schematisch den Fahrzeuginnenraum mit dem schlafenden Fahrzeugnutzer und einer erhöhten Transparenz der Fahrzeugscheibe und
- 13 schematisch den Fahrzeuginnenraum mit dem schlafenden Fahrzeugnutzer und einer nochmals erhöhten Transparenz der Fahrzeugscheibe.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Ausschnitt eines Fahrzeuges 1 mit einem Fahrzeugnutzer 2 und einer Fahrzeugscheibe 3, insbesondere einer Windschutzscheibe 4, und der durch die Windschutzscheibe 4 strahlenden Sonne 5, von welcher der Fahrzeugnutzer 2 geblendet wird. Durch die Blendung ist eine Sicht des Fahrzeugnutzers 2 eingeschränkt, so dass die Sicherheit im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 nicht sichergestellt werden kann.
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Der Fahrzeugnutzer 2 hat die Möglichkeit, eine nicht näher dargestellte mechanische Sonnenschutzblende als Sichtschutz zu positionieren, um der Blendung entgegenzuwirken. Dies setzt jedoch voraus, dass sich der Fahrzeugnutzer 2 aktiv mit der Problematik befassen kann, wobei mittels der mechanischen Sonnenschutzblende nur bestimmte Teilbereiche der Fahrzeugscheibe 3 abgedeckt werden können. Weist die Sonne 5 einen vergleichsweise tiefen Stand auf, kann die Blendung des Fahrzeugnutzers 2 mittels der Sonnenschutzblende nicht verringert werden.
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Auch kann sich durch verhältnismäßig starke Sonneneinstrahlung ein Fahrzeuginnenraum erheblich erwärmen, wodurch Beschwerden bei Insassen des Fahrzeuges 1, beispielsweise im Fondbereich, verursacht werden können.
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Im Allgemeinen sind neben der mechanischen Sonnenschutzblende getönte Fahrzeugscheiben 3 sowie semitransparente Sonnenschutzelemente bekannt, die bei Bedarf an der Fahrzeugscheibe 3 befestigt werden können.
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Im Fahrbetrieb eines Lastkraftwagens oder Wohnmobils als Fahrzeug 1 ist es oftmals erforderlich, dass der Fahrzeugnutzer 2 eine Pause einlegt und schläft. Verfügt das Fahrzeug 1 über Vorhänge, stellt es sich meist schwierig heraus, diese zu schließen, wobei sich die Vorhänge häufig nicht vollständig schließen lassen und somit Licht in das Fahrzeug 1, also in den Fahrzeuginnenraum, eindringen kann.
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Um dem Fahrzeugnutzer 2, insbesondere unabhängig von einem Stand der Sonne 5 eine blendfreie Sicht zu ermöglichen, ist eine im Folgenden beschriebene Vorrichtung zur Einstellung einer Transparenz der Fahrzeugscheibe 3 vorgesehen.
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Dazu sind die Fahrzeugscheiben 3, insbesondere die Windschutzscheibe 4 und nicht dargestellte Seitenscheiben des Fahrzeuges 1, jeweils als berührungssensitive, schaltbare Anzeigeeinheit A ausgebildet. Z. B. handelt es sich bei der Anzeigeeinheit A um eine sogenannte E-Ink-Anzeigeeinheit und/oder um eine Flüssigkristallanzeigeeinheit.
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Mittels einer solchen als Anzeigeeinheit A ausgebildeten Fahrzeugscheibe 3 ist es möglich, Licht- bzw. Sonneneinstrahlung oder einen Teil davon in bestimmten Bereichen der Fahrzeugscheibe 3 abzuschirmen.
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In einer möglichen Ausführungsform kann die Transparenz der Fahrzeugscheibe 3 automatisch in Abhängigkeit erfasster Signale zumindest eines fahrzeugseitigen Helligkeitssensors eingestellt werden.
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Alternativ oder zusätzlich berührt der Fahrzeugnutzer 2 einen Bereich B der Fahrzeugscheibe 3, in welchem die Transparenz verringert werden soll, um somit eine Blendung für den Fahrzeugnutzer 2 weitestgehend zu vermeiden, wie in 2 und in 3 gezeigt ist. Beispielsweise kann die einzustellende Transparenz durch den Fahrzeugnutzer 2 vorgegeben werden.
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In 4 wird der Fahrzeugnutzer 2 des Fahrzeuges 1 durch emittiertes Licht von Scheinwerfern 6 eines entgegenkommenden Fahrzeuges 7 geblendet, wobei dieser Zustand beispielsweise sensorisch erfasst werden kann.
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Um die Blendung des Fahrzeugnutzers 2 zumindest wesentlich zu verringern, wird die Transparenz der Windschutzscheibe 4 in diesem Bereich B verringert, so dass die Scheinwerfer 6 des entgegenkommenden Fahrzeuges 7 verdeckt sind.
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Beispielsweise wird die Erzeugung des die Scheinwerfer 6 verdeckenden Bereiches B automatisch durchgeführt oder der Fahrzeugnutzer 2 erzeugt diesen Bereich B durch Berühren der Anzeigeeinheit A.
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Bis auf die verdeckten Scheinwerfer 6 des entgegenkommenden Fahrzeuges 7 ist die Sicht des Fahrzeugnutzers 2 nicht eingeschränkt, wobei eine Blendung des Fahrzeugnutzers 2 durch die Scheinwerfer 6 des entgegenkommenden Fahrzeuges 7 weitestgehend ausgeschlossen werden kann.
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In den 6 und 7 ist der Ausschnitt des Fahrzeuges 1 mit dem Fahrzeugnutzer 2 und der Windschutzscheibe 4 dargestellt, wobei in unmittelbarer Nähe der Windschutzscheibe 4 oder einer anderen Fahrzeugscheibe 3 ein Tastenfeld 8 vorhanden ist. Durch Betätigen der entsprechenden Taste kann die Transparenz der Windschutzscheibe 4 eingestellt werden, wobei die Transparenz verringert oder erhöht werden kann.
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6 zeigt die Windschutzscheibe 4 des Fahrzeuges 1 mit verringerter Transparenz und in 7 ist die Windschutzscheibe 4 im Vergleich zu 6 mit erhöhter Transparenz dargestellt.
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Die 8 bis 13 zeigen den Fahrzeuginnenraum mit einem schlafenden Fahrzeugnutzer 2, wobei die Fahrzeugscheibe 3 in zwei Bereiche B1, B2 unterschiedlicher Transparenz aufgeteilt ist, wie in den 9 bis 13 näher dargestellt ist.
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In 8 scheint die Sonne 5 in den Fahrzeuginnenraum, so dass es für den Fahrzeugnutzer 2 schwierig sein kann, zu schlafen, so dass der Fahrzeugnutzer 2 die Transparenz der die Anzeigeeinheit A bildenden Fahrzeugscheibe 3 verringert, wodurch der Fahrzeuginnenraum abgedunkelt wird.
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Dabei kann der Fahrzeugnutzer 2 eine gewünschte Transparenz der beiden Bereiche B1, B2 unabhängig voneinander einstellen, wobei die Transparenz eines ersten Bereiches B1 höher eingestellt ist als die eines zweiten Bereiches B2.
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In einer in den 11 bis 13 dargestellten weiteren Ausführungsform der als Anzeigeeinheit A ausgeführten Fahrzeugscheibe 3 ist vorgesehen, die Transparenz beider Bereiche B1, B2 der Windschutzscheibe 4 zeitabhängig einzustellen. Hierzu ist die Anzeigeeinheit A mit einer Uhr 9 verbunden, wobei die Transparenz der beiden Bereiche B1, B2 der Fahrzeugscheibe 3 in Abhängigkeit einer Uhrzeit, einer vorgegebenen Zeitdauer oder einer detektierten Schlafphase automatisch zunimmt. Dadurch ist es möglich, dass der Fahrzeugnutzer 2 verhältnismäßig sanft geweckt werden kann.
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Im Ausgangszustand ist die Fahrzeugscheibe 3 in Form der Anzeigeeinheit A vollständig transparent. Die Transparenz ist, wie oben beschrieben, bereichsweise oder vollflächig einstellbar, wobei sich die Fahrzeugscheibe 3 in den Bereichen B, B1, B2 grau oder schwarz, oder in einer anderen Farbe verfärbt, so dass ein Eindringen von Licht, beispielsweise Sonnenlicht, in das Fahrzeug 1 gehindert wird.
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Die Transparenz der Bereiche B, B1, B2 der Fahrzeugscheibe 3 erfolgt automatisch in Abhängigkeit sensorisch erfasster Signale oder manuell durch den Fahrzeugnutzer 2.
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Hierfür ist die Anzeigeeinheit A berührungssensitiv ausgeführt und/oder es ist ein Tastenfeld 8 zur Einstellung der Transparenz vorgesehen.
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Mittels einer derart ausgebildeten Fahrzeugscheibe 3 kann eine hochverstellbare Sonnenschutzblende für ein Fahrzeug 1 realisiert werden, die einen Komfort und die Sicherheit im Fahrzeug 1 erhöhen kann.
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Es ist möglich, die Einschränkung des Sichtfeldes des Fahrzeugnutzers 2 im Vergleich zu einer mechanischen Sonnenschutzblende zu verringern, wobei Bereiche B, B1, B2 der Fahrzeugscheibe 3 abgedunkelt werden können, die mittels der mechanischen Sonnenschutzblende nicht erreicht werden.
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Durch zumindest teilweise Verringerung der Transparenz der Fahrzeugscheibe 3 kann die Blendung des Fahrzeugnutzers 2 durch Scheinwerfer 6 entgegenkommender Fahrzeuge 7 und/oder bewegliche oder stationäre Lichtquellen gemindert werden. Insbesondere wird dazu eine Position der jeweiligen Lichtquelle relativ zu den Augen des Fahrzeugnutzers 2 anhand erfasster Signale fahrzeugseitiger Sensoren ermittelt und automatisch entsprechende Bereiche B, B1, B2 abgedunkelt, indem die Transparenz verringert wird. Die Transparenz in diesem Bereich B, B1, B2 kann in Abhängigkeit von einer Intensität eines Umgebungslichtes und/oder einer störenden Lichtquelle eingestellt werden.
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Die verdunkelten Bereiche B, B1, B2 der Fahrzeugscheibe 3 können in Abhängigkeit beweglicher Lichtquellen positioniert werden, ohne dass es erforderlich ist, dass der Fahrzeugnutzer 2 eine entsprechende Eingabe vornimmt.
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Darüber hinaus dient die Anzeigeeinheit A als adaptiver Sonnenschutz oder Vorhang, um durch die Fahrzeugscheibe 3 einfallendes Licht vollständig oder teilweise zu blockieren, so dass der Fahrzeuginnenraum, beispielsweise zum Schlafen, abgedunkelt werden kann.
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Bei der Verwendung als adaptiver Sonnenschutz kann eine Intensität einer Tönung, d. h. Verdunkelung, je nach Bedarf angepasst werden, so dass mehr oder weniger Sonnenlicht durch die Fahrzeugscheibe 3 in den Fahrzeuginnenraum gelangt. Dabei kann eine Tönung von einem vergleichsweise hellen Farbton bis hin zur vollständigen Verdunkelung gewählt werden. Der Komfort für den Fahrzeugnutzer 2 kann gesteigert werden, da der Fahrzeugnutzer einen Grad der Verdunkelung der Fahrzeugscheibe 3 einstellen kann, ohne aus dem Bett aufstehen zu müssen.
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Zudem kann die Fahrzeugscheibe 3 als Anzeigeeinheit A in Verbindung mit der Uhr 9 als so bezeichneter Lichtwecker verwendet werden. Dabei wird die Transparenz der Fahrzeugscheibe 3 vor einer gewünschten und eingestellten Aufwachzeit schrittweise erhöht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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