Die Erfindung betrifft eine Elektrohängebahn.
In der DE 199 02 399 A1 und der DE 199 02 398 A1 sind als
Stand der Technik Elektrohängebahnen beschrieben, bei denen
die autarke Wagensteuerung von jedem Wagen im gesamten
System den Wagen auf diejenige Geschwindigkeit zu bringen
suchte, die an dem jeweiligen Ort, an welchem sich der
Wagen befindet, maximal zulässig ist. Die Bewegung mehrerer
Wagen im Streckennetz wurde dadurch korreliert, daß ein
Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Wagen vorgegeben
war und der nachlaufende Wagen seine Geschwindigkeit
jeweils so reduzierte, daß dieser Mindestabstand eingehal
ten werden konnte. Im übrigen bewegten sich die einzelnen
Wagen frei und unabhängig voneinander im Streckennetz
nach den Befehlen der Zentralsteuerung.
Bei dieser Art des Betriebes der Elektrohängebahn mussten
verhältnismäßig große Sicherheitsabstände zwischen den
einzelnen Wagen eingehalten werden. Dies bedeutet bei
den angestrebten hohen Geschwindigkeiten, welche die
Wagen fahren sollen, eine erhebliche Einbuße an Kapazität.
Die eigentliche Lehre der DE 199 02 399 A1 und der DE 199 02 398
geht dahin, aus Sicherheitsgründen bei dem
Befahren von Gefällstrecken mehrere Wagen mechanisch
zu einem Pulk zusammenzukoppeln, sodaß bei einem Defekt
im Antriebsstrang eines Wagens dieser Halt am benachbarten,
angekoppelten Wagen findet und nicht "abstürzt".
Aus der DE 198 17 010 A1 ist es bekannt, bei Fördersystemen
Codeschienen einzusetzen, über welche die einzelnen
im Fördersystem verfahrbaren Wagen Informationen über
ihre jeweilige Position erhalten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Elektro
hängebahn so auszugestalten, daß ihre Kapazität erhöht
ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen
Mittel gelöst.
Erfindungsgemäß werden Wagen, die bestimmte Abschnitte
des Streckennetzes gemeinsam und hintereinander durchfahren
sollen, zu "Pulks" zusammengestellt. Ein Pulk zeichnet
sich dadurch aus, daß alle zu ihm gehörenden Wagen sich
mit der selben Geschwindigkeit bewegen. Jeder
Wagen hält diese Geschwindigkeit jedoch nicht als Folge
von Regelvorgängen und Abstandsmessungen ein, was eine
zu lange Zeitdauer in Anspruch nehmen würde. Vielmehr
erfährt jeder Wagen über das Datenbus-System von allen
anderen Wagen im Pulk, welche zulässige Höchstgeschwindig
keit die anderen Wagen des Pulks einhalten müssen. Signali
siert auch nur ein Wagen im Pulk, daß an seinem Ort
eine geringere als die gemeinsam bisher gefahrene Geschwin
digkeit einzuhalten ist, so reduziert nicht nur er seine
Geschwindigkeit auf den geringeren zulässigen Wert.
Vielmehr folgen ihm alle anderen Wagen im Pulk ohne
zeitliche Verzögerung und überspielen dabei den eigentlich
nach dem Ort, an dem sie sich befinden, zulässigen höheren
Geschwindigkeitswert. Diese ohne nennenswerte Zeitverzö
gerung erfolgende Anpassung der Geschwindigkeiten aller
Wagen im Pulk an die jeweils niedrigste zulässige Geschwin
digkeit erhöht die Betriebssicherheit.
Die größere Schnelligkeit in der Anpassung der Geschwindig
keiten der Wagen im Pulk an die einheitliche, geringste
zulässige Geschwindigkeit ermöglicht es, daß der zulässige
Mindestabstand der Wagen, die im Pulkmodus betrieben
werden, kleiner ist als der zulässige Mindestabstand
der Wagen, die im Einzelfahrtmodus betrieben werden.
Ein geringerer Mindestabstand der Wagen bedeutet bei
sonst gleichen Parametern eine Erhöhung der Förderkapazität.
Alternativ oder zusätzlich ist es bei der vorliegenden
Erfindung möglich, daß die zulässige lokale Geschwindig
keit zumindest in Bereichen des Streckennetzes für jeden
Wagen, der im Pulkmodus betrieben wird, höher ist als
für die Wagen, die im Einzelfahrtmodus betrieben werden.
Erneut bedeutet dies bei sonst unveränderten Parametern
eine Erhöhung der Förderkapazität des Gesamtsystems.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung weist jeder Wagen einen Abstandssensor auf, der
den Abstand zum Vorläufer-Wagen feststellt und an die
jeweilige Wagensteuerung ein Signal abgibt, wenn ein
bestimmter Mindestabstand unterschritten ist. Diesem
Abstandssensor kommt eine reine Sicherheitsfunktion
zu, da er nur dann in Funktion zu treten braucht, wenn
aus irgendwelchen Gründen die autarke Steuerung der
Wagen über das Code-Schienensystem und das Datenbus-
Schienensystem versagen sollte.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert; Es zeigen
Fig. 1: schematisch einen sehr einfachen Streckenplan
einer Elektrohängebahn;
Fig. 2: das Blockdiagramm der Steuerung eines Wagens
der Elektrohängebahn in Zusammenspiel mit einer
Zentralsteuerung;
Fig. 3: schematisch das Blockschaltbild einer in mehrere
Hierarchieebenen aufgeteilten Zentralsteuerung.
In Fig. 1 ist ein sehr einfacher Streckenplan einer
Elektrohängebahn in Draufsicht dargestellt. Er umfaßt
zwei halbkreisförmige Abschnitte 1a, 1b, die durch zwei
geradlinige Abschnitte 1c, 1d miteinander verbunden
sind und so ein Oval ergeben. Parallel zum geradlinigen
Streckenabschnitt 1d ist ein geradliniger Nebenstrecken
abschnitt 1e geführt, der über Weichen 2, 3 mit dem
Hauptstreckennetz verbunden ist. Der Streckenverlauf wird
in Fig. 1 durch die folgenden vier Schienen veranschau
licht, die parallel geführt sind: eine Fahrschiene 4,
eine Stromschiene 5, eine Datenbusschiene 6 und eine
Code-Schiene 7.
In der Fahrschiene 4 laufen in bekannter Weise die Fahr
werke der einzelnen Wagen 8 der Hängebahn, die ein sich
von den Fahrwerken nach unten erstreckendes Gehänge
und ggf. einen hieran befestigten Lastträger aufweisen.
Jeder Wagen 8 besitzt einen eigenen Antriebsmotor sowie
eine Wagensteuerung, welche den jeweiligen Wagen 8 befähigt,
unter dem Einfluß eines eingespeicherten Programmes und
externer Befehle seinen Weg auf dem Streckennetz 1 in
Korrelation mit den anderen dort fahrenden Wagen 8 zu
suchen und zu finden.
Wie dies im Zusammenspiel der Steuerung 11 der einzelnen
Wagen 8 mit einer Zentralsteuerung 10 geschieht, wird
nachfolgend anhand des Blockschaltbilds von Fig. 2
erläutert dargestellt. Die Zentralsteuerung 10 ist bei
komplizierteren Streckenplänen, wie weiter unten anhand
der Fig. 3 noch erläutert wird, hierarchisch aufgebaut
und mit der Datenbusschiene 5 verbunden.
Die jedem Wagen eigene, autarke Steuerung 11 umfaßt
einen Prozessor 12, einen Speicher 13 sowie einen Regler
14, der auf den Antriebsmotor 15 des Wagens 8 wirkt.
Dem Prozessor 12 werden Daten von einem Lesekopf 16
zugeführt, der entlang der Codeschiene 7 geführt wird
und von dieser mit einer Genauigkeit von besser als
1 mm Informationen über den jeweiligen Ort des Wagens
8 erhält. Der Prozessor 12 tauscht außerdem in bidirek
tionaler Weise Daten mit der Datenbusschiene 6 über
eine Schleifeinrichtung 17 aus. Er steht außerdem mit
dem Speicher 13 und einem Abstandssensor 18 in Verbin
dung, der an der in Bewegungsrichtung gesehen vorderen
Stirnseite des jeweiligen Wagens 8 angeordnet ist und
mit einem Reflektor 19 an der jeweils nachlaufenden Stirn
seite des vorausfahrenden Wagens 8 zusammenarbeitet (vgl.
Fig. 1). Der Prozessor 12 steuert den Regler 14 an, der
seinerseits über eine Schleifeinrichtung 19 mit der
Stromschiene 5 in Verbindung steht und den Antriebsmotor
15 entsprechend diesen Signalen bestromt.
Im Speicher 13 ist das gesamte Streckennetz 1 einschließ
lich aller sogenannter "Sonderpositionen" abgelegt.
Unter "Sonderpositionen" werden all diejenigen Stellen
im Streckennetz verstanden, zu deren Passage der Wagen 8
ein Freigabesignal von der Zentralsteuerung 10 benötigt.
Insbesondere handelt sich bei den Sonderpositionen um
Weichen wie die Weichen 2, 3 aus Fig. 1, um Brandschutz
tore, Hebeeinrichtungen, usw.. In tabellarischer Form
enthält der Speicher 13 zudem Informationen über die an
jeder Stelle des Streckennetzes 1 zulässige maximale
Geschwindigkeit sowie über den zulässigen Mindestabstand
zum Vorläufer-Wagen 8, wobei letzterer als Funktion der
momentanen Geschwindigkeit angegeben sein kann.
Die beschriebene Steuerung arbeitet wie folgt:
Jeder betrachtete Wagen 8 erhält von der Zentralsteue
rung 10 über den Datenbus 6 und die Schleifeinrichtung
17 einen Fahrauftrag, der ihm das Ziel der jeweiligen
Fahrt angibt. Der Prozessor 12 steuert den Regler 14 so
an, daß dieser den Anttriebsmotor 15 des jeweiligen Wagens
8 so bestromt, daß an jeder Stelle des Streckennetzes 1
die maximal zulässige Geschwindigkeit gefahren wird, wenn
keine entgegenstehenden Befehle vorliegen. Hierzu liest
der Lesekopf 16 den jeweiligen Ort, an dem sich der Wagen
8 gerade befindet, von der Codeschiene 7 ab. Der Prozessor
12 entnimmt der im Speicher 13 abgelegten Tabelle die maxi
male, an dem jeweiligen Ort zulässige Geschwindigkeit
und steuert den Antriebsmotor 15 über den Regler 14
entsprechend an. Er errechnet außerdem eine Soll-Position
des Wagens 8 aus dem Zeitintegral der Soll-Geschwindigkei
ten, vergleicht diese Soll-Position mit der Ist-Position,
die mit Hilfe des Lesekopfes 16 von der Codeschiene 6 abge
lesen wird, und gibt dem Regler 14 entsprechende Korrek
turbefehle, mit denen Abweichungen zwischen Ist- und
Soll-Position des Wagens 8 beseitigt werden. Derartige
Abweichungen können sich aus Störgrößen, die auf die
Mechanik des Wagens einwirken, z. B. aus einer Steigung,
der Last oder Reibung, ergeben.
Die Zentralsteuerung 10 erhält von der Wagensteuerung
11 über die Datenbus-Schiene 6 laufend Informationen
über den Ort, an dem sich jeder Wagen 8 momentan befin
det. Rechtzeitig vor Erreichen einer Sonderposition,
z. B. vor Erreichen einer der Weichen 2, 3 in Fig. 1,
stellt der Zentralrechner 10 die jeweilige Einrichtung
an der Sonderposition, z. B. die Weichen 2, 3, so, daß der
jeweilige Wagen 8 sein Bestimmungsziel im Streckennetz 1
erreichen kann. Ist die Durchfahrt des Wagens 8 durch
die Sonderposition ermöglicht, z. B. durch eine entspre
chende Rückmeldung der Weiche 2 oder 3, gibt die Zentral
steuerung 10 an die Wagensteuerung 11 einen entsprechen
den Freigabebefehl. Dieser führt dazu, daß der Wagen
8 die entsprechende Sonderposition ohne Halt passiert;
bleibt der Freigabebefehl von der Zentralsteuerung 10
jedoch aus, bremst der Wagen 8 in einem Abstand vor der
Sonderposition, der sich als erforderlicher Bremsweg
für die jeweilige Geschwindigkeit errechnen läßt, ab
und bleibt auf der Sonderposition stehen.
Würde sich auf dem gesamten Streckennetz 1 nur ein ein
ziger Wagen 8 bewegen, wäre damit das Zusammenspiel
zwischen Zentralsteuerung 10 und Wagensteuerung 11 vollständig
beschrieben: Der Wagen 8 würde sich mit einer
Geschwindigkeit, die der im Speicher 13 abgelegten maxi
malen Geschwindigkeit für jeden Ort im Streckennetz 1
entspricht, von seinem Startpunkt zu dem ihm angegebenen
Ziel durchfahren, wobei nur die Durchfahrt des Wagens
8 durch die Sonderpositionen vom Zentralrechner 10 über
wacht wird.
Tatsächlich bewegt sich jedoch auf dem Streckennetz
1 eine Vielzahl von Wagen 8, die alle mit derselben
Art von Wagensteuerung 11 ausgerüstet sind. Alle diese
Wagen 8 stehen über die Datenbusschiene 6 nicht nur
mit dem Zentralrechner 10 sondern auch untereinander
in Verbindung, so daß jeder Wagen 8 im Streckennetz
1 über die Position jeden weiteren Wagens 8 im selben
Streckennetz 1 informiert ist.
Grundsätzlich sind bei der Bewegung mehrerer Wagen 8
auf dem Streckennetz 1 zwei unterschiedliche Betriebs
weisen zu unterscheiden: Die Einzelfahrt, in der die
einzelnen Wagen 8 abgesehen von einer Kollisionsvermei
dung im wesentlichen in der oben beschriebenen Weise
vom Startpunkt zum Zielpunkt geführt werden, und in einem
Pulkmodus, in dem eine Mehrzahl von Wagen 8 zu einem
Pulk zusammengefaßt werden und in diesem Pulk mit im
wesentlichen einheitlicher Geschwindigkeit über eine
bestimmte Wegstrecke des Streckennetzes 1 geführt wer
den.
Der Einzelfahrtbetrieb entspricht, wie schon erwähnt,
weitgehend der oben geschilderten autonomen Fahrt des
einzelnen Wagens 8 vom Startpunkt zum Zielpunkt. Wird
jedoch der Wagensteuerung 11 eines betrachteten Wagens
8 über die Datenbusschiene 6 die Information geliefert,
daß sich der Abstand zum Vorläufer-Wagen 8 unter das im
Speicher 13 abgelegte, der jeweiligen Geschwindigkeit
entsprechende Minimum gefallen ist, steuert der Prozessor
12 über den Regler 14 den Motor 15 so an, daß die Geschwin
digkeit unter den maximal zulässigen Wert abfällt und der
erforderliche Sicherheitsabstand zum Vorläufer-Wagen 8
beibehalten wird. Dieser Fahrtzustand wird nunmehr solange
aufrechterhalten, bis der Vorläufer-Wagen 8 nicht mehr
innerhalb des Mindestabstands festgestellt wird, beispiels
weise, wenn dieser in einen abzweigenden Abschnitt des
Streckennetzes 1 eingefahren ist. Sodann beschleunigt die
Wagensteuerung 11 den betrachteten Wagen 8 wieder auf die
maximale Geschwindigkeit, die an dem jeweiligen, vom
Lesekopf 16 der Code-Schiene 7 entnommenen Ort des Stre
ckennetzes 1 nach dem in dem Speicher 13 abgelegten
Tabellenwert zulässig ist.
Soweit mehrere Wagen 8 im Streckennetz 1 bestimmte Strecken
abschnitte gemeinsam und hintereinander durchfahren,
ist es aus Kapazitätsgründen zweckmäßig, diese zu einem
Pulk zusammenzufassen. Die Wagen 8 eines Pulks fahren
alle mit derselben Geschwindigkeit und ändern die Ge
schwindigkeit in exakter zeitlicher Korrelation. So ist es
möglich, daß die Wagen 8 des Pulkes in einem Mindestabstand
voneinander fahren, der geringer als der Mindestabstand bei
Einzelfahrten ist. Auch der Wert dieses (kleineren)
Mindestabstandes zum Vorläufer-Wagen 8 ist in jedem Wagen 8
in dem Speicher 13 abgelegt.
Der Zentralrechner 10 bestimmt, welche aufeinanderfolgen
den Wagen 8 zu einem Pulk zusammengefaßt werden und an
welcher Position des Pulkes sich der jeweilige Wagen
8 befindet. Die Steuerung der Wagen 8 wird nunmehr gegen
über der oben beschriebenen Steuerung in der Einzelfahrt
in folgender Weise verändert:
Zunächst wird als maßgeblicher Abstand zum jeweiligen
Vorläufer-Wagen 8 der kleinere Wert aus dem Speicher 13
als relevant ausgelesen. Dies ermöglicht es den einzel
nen Wagen 8, näher aneinander heranzurücken als dies
bei Einzelfahrt möglich wäre. Zum anderen ändern die
Wagen 8 im Pulk ihre Geschwindigkeit nicht mehr alle
bei Erreichen ein- und desselben bestimmten Orts im
Streckennetz 1, an dem nach der im Speicher 13 abgelegten
Tabelle eine Geschwindigkeitsänderung vorgenommen werden
soll. Vielmehr richtet jeder Wagen 8 im Pulk seine Geschwin
digkeit nach der geringsten Geschwindigkeit, die ein Wagen 8
im Pulk fahren darf.
Dieser Vorgang sei anhand des in Fig. 1 dargestellten
Streckennetzes 1 genauer erläutert:
Es seien die im unteren geradlinigen Abschnitt 1c des
Streckennetzes 1 in Pulkfahrt befindlichen Wagen 8 be
trachtet, die sich die Richtung des Pfeiles bewegen.
Im geradlinigen Streckenabschnitt 1c können sich die Wagen
8 mit einer höheren Geschwindigkeit bewegen, deren Wert
aus der in den Speichern 13 befindlichen Tabelle ausgelesen
werden kann. Bewegt sich nunmehr der erste Wagen 8a
des Pulkes in den halbkreisförmigen Streckenabschnitt
1b hinein, in dem eine kleinere maximale Geschwindig
keit gilt, so verzögert dieser Wagen 8a in ähnlicher
Weise wie bei einer Einzelfahrt seine Geschwindigkeit
auf diesen kleineren Wert. In Korrelation hiermit ver
ringern auch alle nachfolgenden Wagen dieses Pulkes
ihre Geschwindigkeit entsprechend. Dies geschieht nicht
dadurch, daß sich die nachfolgenden Wagen 8 zu stark
dem jeweiligen Vorläufer-Wagen 8 annähern und die einzel
nen Wagensteuerungen 11 bei Detektion der zu starken
Annäherung die jeweiligen Wagengeschwindigkeit herunter
regeln; dieser Vorgang würde zu viel Zeit benötigen.
Statt dessen meldet der erste Wagen 8a im Pulk über die
Datenbusschiene 6 an alle anderen Wagen 8 im Pulk, daß
seine zulässige Geschwindigkeit reduziert ist. Alle
anderen Wagen 8 dieses Pulks reagieren darauf mit einer
entsprechenden Geschwindigkeitsreduktion, auch wenn
sie sich noch im geradlinigen Streckenabschnitt 1c
befinden, in dem eine höhere Geschwindigkeit zulässig
wäre. Auf diese Weise erfolgt die Geschwindigkeitsänderung
aller Wagen 8 im Pulk in exakter zeitlicher Korrelation.
Die Wagen 8 des Pulkes durchlaufen nunmehr nacheinander
den halbkreisförmigen Absschnitt 1b des Streckennetzes
1 mit verringerter Geschwindigkeit.
Es sei angenommen, daß die Weiche 2 so gestellt ist,
daß der betrachtete Pulk in den geradlinigen Strecken
abschnitt 1d einfährt, wo wiederum eine höhere Maximal
geschwindigkeit erlaubt ist. Jeder sich der Weiche 2
nähernde Wagen 8 erhält von der Zentralsteuerung 10
einen Freigabebefehl, so daß der Wagen 8 die Weiche 2
passiert. Der vorlaufende Wagen 8a eines Pulkes beschleu
nigt nun analog zum oben geschilderten Bremsvorgang
nicht schon dann, wenn er in einen Streckenbereich des
Streckenetzes 1 einfährt, in welchem er nach der im
Speicher 13 abgelegten Tabelle mit höherer Geschwindig
keit fahren dürfte. Vielmehr wartet er hiermit, bis der
letzte Wagen 8b des Pulks ebenfalls in den geradlinigen
Streckenabschnitt 1a eingefahren ist und nunmehr alle
Wagen 8 des Pulks über die Datenbusschiene 6 signalisieren,
daß sie mit der höheren, auf dem geradlinigen Streckenab
schnitt 1a zulässigen Geschwindigkeit fahren dürfen.
So beschleunigt der vorauslaufende Wagen 8a in exakter
zeitlicher Korrelation mit allen anderen Wagen 8 des Pulks
einschließlich des letzten Wagens 8b auf die höhere,
nunmehr zulässige Geschwindigkeit.
Wenn der Mindestabstand der Wagen 8 im Pulk geschwindig
keitsunabhängig ist, bedeutet der oben erwähnte Begriff
der "zeitlichen Korrelation" eine exakte Gleichzeitigkeit.
Erneut aus Gründen der Kapazität der Gesamtanlage kann
es sinnvoll sein, den Abstand zwischen den Wagen 8 im
Pulk geschwindigkeitsabhängig zu machen: So kann etwa
der Abstand der Wagen 8 in dem halbkreisförmigen Bereich
1b, in dem eine geringere Maximalgeschwindigkeit zulässig
ist, kleiner gemacht werden als der Abstand der Wagen
8 im geradlinigen Streckenabschnitt 1c, wo eine größere
Maximalgeschwindigkeit zulässig ist. Die Verringerung des
Abstandes an Bereichen, wo langsamer gefahren wird, kann
dadurch geschehen, daß die einzelnen Wagen 8 des Pulkes
die Stelle, an der sie ihre Geschwindigkeit reduzieren,
aufgrund dieses verringerten Abstandes errechnen. Die
Reduktion der Geschwindigkeit aller Wagen im Pulk erfolgt
also in diesem Falle nicht mehr gleichzeitig sondern in
einer gewissen zeitlichen Abfolge aber noch immer ohne
regelbedingte Verzögerung, da jeder Wagen den Bremsvorgang
autonom auschließlich aufgrund seiner eigenen Steuerung
11 bei Erreichen einer durch seinen eigenen Lesekopf 16
an der Code-Schiene 7 abgenommenen Orts ändert. In entspre
chender Weise wird nach Durchlaufen des Streckenabschnittes
1b, der nur eine kleinere maximale Geschwindigkeit und
demzufolge einen kleineren Abstand zwischen den Wagen 8
zuläßt, auf dem Streckenabschnitt 1d, der erneut eine
höhere Geschwindigkeit ermöglicht, der größere Abstand
zwischen den Wagen 8 wieder hergestellt. Hierzu errechnen
sich die einzelnen Wagen 8 im Pulk diejenigen Positionen,
an denen sie ihre Geschwindigkeit erhöhen sollen, auf
der Basis ihrer Position im Pulk und des neuen, größeren
Abstanden zwischen den Wagen 8. Wiederum ändern die einzel
nen Wagen 8 im Pulk ihre Geschwindigkeit nicht gleichzeitig
sondern zeitlich gestaffelt, jedoch ohne regel
bedingte Zeitverschiebungen.
In Fig. 3 ist nach Art eines Blockschaltbildes dargestellt,
wie die Zentralsteuerung 10 bei einem komplizierteren
Streckennetz 1 in verschiedene hierarchische Ebenen
unterteilt ist. Das gesamte Streckennetz 1 ist in verschie
dene Segmente unterteilt, denen jeweils ein Datenbus-
Schienenabschnitt 6a bis 6h entspricht.
Die Wagen 8, die sich auf den einzelnen Streckennetzseg
menten befinden und jeweils mit einem Abschnitt 6a-6h
der Datenbusschiene 6 in Verbindung stehen, werden jeweils
von Segmentsteuerungen 10a-10h kontrolliert. Mehrere
Segmentsteuerungen 10a-10h, die sich gemeinsamen geome
trischen Bereichen des Streckennetzes 1 zuordnen lassen,
sind über einen schnellen CAN-Bus 30a, 30b mit einem
Bereichscontroller (CEDIO) 40a, 40b, 40c verbunden.
An Bereichsgrenzen werden zur Überbrückung der hier
entstehenden größeren Entfernungen spezielle Kopplungs-
CPU's 50a-50d installiert, die eine durchgehende Verbindung
der Segmentsteuerungen 10a-10h über die gesamte Anlage
herstellen. Diese Kopplungs-CPU's 50a-50d ermöglichen
durch Umsetzen der Baudrate eine Verbindung über größere
Strecken zwischen den einzelnen Bereichen.
Die Bereichscontroller 40a, 40b, 40c ihrerseits sind
mit der zentralen Anlagen-SPS 60 verbunden.
Bei der obigen Beschreibung der Funktionsweise der Steue
rung der einzelnen Wagen 8 auf dem Streckennetz 1 der
Elektrohängebahn wurde auf die Funktion des Abstandssen
sors 18 noch nicht eingegangen. Dieser ist an und für
sich im Idealfall zum Betrieb der Elektrohängebahn nicht
erforderlich und stellt eine reine Sicherheitsmaßnahme
dar. Der Abstandssensor 18 mißt zusätzlich zu der über
die Datenbusschiene 6 übermittelten Information über
den Ort des Vorläufer-Wagens 8 den Abstand zu diesen
Vorläufer-Wagen 8 nach Art einer Reflexionslichtschranke.
Normalerweise braucht der Abstandssensor 18 nicht aktiv
zu werden, da bereits der Prozessor 12 jeder Wagensteuerung
11 aufgrund der gemessenen Ist-Position des jeweiligen
Wagens 8 und der über die Datenbus-Schiene 6 übermittelten
Position des Vorläufer-Wagens 8 für den korrekten Abstand
zum Vorläufer-Wagen 8 sorgt. Sollte jedoch dieser Steue
rungsvorgang aus irgendwelchen Gründen ausfallen, sorgt
der Abstandssensor 18 durch ein entsprechendes, auf
den Prozessor 12 wirkendes Signal dafür, daß der Wagen
8 zum Stillstand kommt.