DE10037346C2

DE10037346C2 - Freisprecheinrichtung für Telefongeräte

Info

Publication number: DE10037346C2
Application number: DE2000137346
Authority: DE
Inventors: Erwin Baier
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-07-29
Filing date: 2000-07-29
Publication date: 2002-06-27
Anticipated expiration: 2020-07-30
Also published as: DE10037346A1

Abstract

Es wird eine Freisprecheinrichtung für Telefongeräte vorgeschlagen, die in wenigstens einer vorzugsweise mittels eines Antriebs verstellbaren Höreinrichtung (5) einen Lautsprecher und ein Mikrofon besitzt. Die Höreinrichtung (5) kann seitlich an einer Kopfstütze (3) eines Fahrzeugsitzes (1) angeordnet werden, wobei in einem herausschwenkbaren vorderen Element (7) an einer Position (8) ein Mikrofon und an einer anderen Position (9) ein Lautsprecher integriert sind. Die Höreinrichtung (5) legt sich wie ein Hörer an das Ohr eines Benutzers an, so dass für andere Insassen eines Fahrzeugs ein Mithören der Lautsprecherwiedergabe nicht möglich ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Freisprecheinrichtung für Telefongeräte, die wenigstens einen Lautsprecher und wenigstens ein Mikrofon aufweist.

Freisprecheinrichtungen finden vorzugsweise in Kraftfahrzeugen Anwendung, damit der Fahrer während des Telefonierens möglichst wenig vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird. Derartige Freisprecheinrichtungen können oberhalb der Windschutzscheibe oder aber auch im Bereich der Armaturenkonsole ein Mikrofon besitzen, während ein Lautsprecher für die Sprachwiedergabe im Fußraum oder an anderer Stelle derart angeordnet ist, dass der Anrufer im gesamten Innenraum des Kraftfahrzeugs gehört werden kann.

Ein großer Nachteil dieser bekannten Freisprecheinrichtungen ist, dass vertrauliche Gespräche ggf von mehreren Insassen des Fahrzeugs mitgehört werden können.

Aus der JP 2305 157 A ist eine Freisprecheinrichtung bekannt, die eine mittels eines Antriebs verstellbare Höreinrichtung im Bereich der Kopfstütze eines Fahrzeugsitzes besitzt. Die verstellbare Höreinrichtung steht in ihrer Ruheposition beidseitig an der Nackenstütze ab, wodurch sich eine Einschränkung der Sicht nach hinten ergibt. Eine derart ausladende, von der Nackenstütze abstehende Höreinrichtung kann auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko in einer Unfallsituation darstellen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Freisprecheinrichtung zu schaffen, die eine individuelle Lautsprecherwiedergabe für den angerufenen Fernsprechteilnehmer ermöglicht.

Die Lösung dieser Aufgabe erhält man mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Die Freisprecheinrichtung besitzt eine verstellbare Höreinrichtung mit einem Lautsprecher und einem Mikrofon, die im Kopfbereich oberhalb der Rückenlehne eines Sitzes zwischen einer Ruheposition und einer Hör-Sprechposition selbsttätig verstellbar ist. Der Lautsprecher wird dabei während eines Telefongesprächs so dicht an das Ohr des Telefonierenden herangeführt, dass die Sprachwiedergabe am Lautsprecher mit einer verhältnismäßig geringen Lautstärke abgestrahlt werden kann. Befindet sich die Freisprecheinrichtung in einem Kraftfahrzeug, so bedeutet dies, dass andere Insassen die Sprachwiedergabe nicht mithören können. Außerdem kann der Telefonierende mit verhältnismäßig geringer Lautstärke sprechen, da das Mikrofon der Höreinrichtung während des Telefongesprächs in unmittelbarer Nähe seines Mundes positioniert ist. Vor oder nach einem Telefongespräch befindet sich die Höreinrichtung in einer Ruhestellung, z. B. sehr vorteilhaft seitlich an der Kopfstütze des jeweiligen Sitzes.

Die Freisprecheinrichtung kann in unterschiedlichsten Fahrzeugen Verwendung finden, wobei jedem Sitz eine selbsttätig verstellbare Höreinrichtung zugeordnet sein kann, damit individuell Telefongespräche einem bestimmten Insassen zugeordnet werden können. So kann beispielsweise wahlweise der Fahrer oder der Beifahrer oder aber auch einer auf der Rücksitzbank sitzender Insasse ein Telefongespräch führen, wobei die Höreinrichtung für den Telefonierenden Insassen in eine Hör-Sprechposition gebracht wird. Die übrigen Höreinrichtungen verbleiben in ihrer Ruheposition und sind inaktiv.

Die erfindungsgemäße Freisprecheinrichtung hat den Vorteil, dass die Vertraulichkeit des vom Anrufenden übertragenen Gesprächs gewährleistet ist. Außerdem wird eine unnötige Belästigung von Mitreisenden durch das sonst zwangsweise Mithören vermieden.

Besonders vorteilhaft ist es die Höreinrichtung in ihrer äußeren Form an die Kontur der Kopfstütze eines Sitzes anzupassen, wenn die Höreinrichtung seitlich an der Kopfstütze angebracht ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Höreinrichtung in der Kopfstütze versenkt anzuordnen, was jedoch einen etwas höheren mechanischen Aufwand für die selbsttätige Verstellbarkeit der Höreinrichtung darstellt.

Die Höreinrichtungen können im Bereich des Fahrersitzes und/oder im Bereich weiterer Sitze eines Fahrzeugs so angeordnet sein, dass insbesondere der Lautsprecher der Höreinrichtung an das Ohr eines Telefonierenden Fahrzeuginsassen herangeführt werden kann. Zu diesem Zweck können die Höreinrichtungen in Kopfstützen, am Fahrzeughimmel, an einem Überrollbügel, an der Rückenlehne oder an anderen Fahrzeugteilen befestigt sein. Die örtliche Anbringung kann in Abhängigkeit von den jeweiligen Raumverhältnissen und beispielsweise auch unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten frei gewählt werden. Dabei kann als Antrieb ein Motorantrieb, ein pneumatischer oder hydraulischer Antrieb für die Verstellbarkeit der Höreinrichtung zum Einsatz kommen.

Um eine besonders gute Sprachwiedergabe und Sprachaufnahme zu erreichen, ist es vorteilhaft, die Höreinrichtung mit einer Art verstellbarem Telefonhöhrer auszustatten, der im Freisprechbetrieb die Position und Ausrichtung eines an das Ohr eines Telefonbenutzers angelegten herkömmlichen Telefonhöhrers einnimmt.

Die Bedienung der Höreinrichtung kann über Bedienknöpfe an der Telefoneinrichtung oder über separate Bedienknöpfe am Lenkrad oder im Bereich der Armaturentafel erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Betätigung der Höreinrichtung automatisch bei Annahme oder beim Aufbau eines Telefongesprächs erfolgt.

Die erfindungsgemäße Freisprecheinrichtung mit einer selbsttätig verstellbaren Höreinrichtung ist nicht auf eine Anwendung in Kraftwagen, Flugzeugen, Zügen oder Schiffen beschränkt, sondern kann an jedem beliebigen Arbeitsplatz zum Einsatz kommen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 die seitliche Ansicht eines Fahrersitzes mit an der Kopfstütze seitlich angebrachter Höreinrichtung,

Fig. 2 den Fahrersitz von Fig. 1 mit in Ruhestellung befindlicher Höreinrichtung,

Fig. 3 eine teilweise Ansicht der Kopfstütze von Fig. 1 von vorne,

Fig. 4 eine Seitenansicht der Kopfstütze von Fig. 1 aus der in Fig. 3 eingezeichneten Blickrichtung A,

Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer über ein Gestänge verstellbaren Höreinrichtung an einer Kopfstütze und

Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel einer verschwenkbaren Höreinrichtung an einer Kopfstütze mit einem teleskopartig herausfahrbaren Mikrofon.

Fig. 1 zeigt einen in einem nicht näher dargestellten Kraftfahrzeug befindlichen Fahrersitz 1 mit Rückenlehne 2 und einer Kopfstütze 3. Der auf dem Fahrersitz 1 sitzende Fahrer 4 führt gerade ein Telefongespräch, weshalb eine seitlich an der Kopfstütze 3 angebrachte Höreinrichtung 5 sich in einer Hör-Sprechposition befindet. In Fig. 2 befindet sich die Höreinrichtung 5 dagegen in ihrer Ruhestellung.

Die in Fig. 1 dargestellte Höreinrichtung 5 besteht aus zwei verschwenkbaren Elementen 6, 7, von denen das Element 7 im vorderen Bereich 8 ein hier nicht näher dargestelltes Mikrofon und im Ohrbereich 9 des Fahrers 4 einen ebenfalls nicht dargestellten Lautsprecher besitzt. Sobald das Telefongespräch beendet ist, kehrt die Höreinrichtung 5 in den in Fig. 2 dargestellten Ruhezustand zurück.

Fig. 3 zeigt die Vorderansicht der Kopfstütze 3 mit der seitlich angebrachten Höreinrichtung 5. Die Schwenkgelenke 10, 11 der Höreinrichtung 5 sind in Fig. 3 angedeutet. Der zum Verschwenken der Höreinrichtung erforderliche Antrieb kann motorisch, pneumatisch oder hydraulisch ausgeführt sein, wobei aber auch grundsätzlich die Möglichkeit besteht, dass die Höreinrichtung 5 von Hand aus der Ruhestellung in die Hör-Sprechposition und umgekehrt bewegt wird. Mittels einer Arretierung könnte die Höreinrichtung in den beiden Endpositionen gesichert und mittels Tastendruck wieder entsichert werden.

In der Seitenansicht aus der Blickrichtung A (Fig. 3) ist in Fig. 4 die Anordnung eines Mikrofons 12 und eines Lautsprechers 13 an den Elementen 6, 7 der Höreinrichtung 5 ersichtlich.

Bei der Ausführung von Fig. 5 ist die Höreinrichtung 5 über ein Gestänge 14 an der Kopfstütze 3 einer Rückenlehne 2 angebracht. Die Verschwenkbarkeit der Höreinrichtung 5 wird durch den Richtungspfeil 15 angedeutet.

Bei der Ausführung von Fig. 6 ist die Höreinrichtung 5 über ein Schwenkgelenk 16 verschwenkbar seitlich an der Kopfstütze 3 angebracht. An einem teleskopartig ausfahrbaren Steg 17 ist das Mikrofon 12 der Höreinrichtung 5 angeordnet. Die teleskopartige Verschiebbarkeit des Steges 17 ist durch den Doppelpfeil 18 angedeutet. Der Lautsprecher 13 befindet sich an der nicht sichtbaren Innenseite der Höreinrichtung 5.

Claims

1. Freisprecheinrichtung für Telefongeräte, die wenigstens einen Lautsprecher (13) und wenigstens ein Mikrofon (12) aufweist, wobei in wenigstens einer vorzugsweise mittels eines Antriebs verstellbaren Höreinrichtung (5) ein Lautsprecher (13) und ein Mikrofon (12) angeordnet sind und die Höreinrichtung (5) seitlich an der Kopfstütze (3) eines Sitzes (1) zwischen einer Ruheposition und einer Hör-Sprechposition verschwenkbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Höreinrichtung (5) in ihrer äußeren Form an die Kontur der Kopfstütze (3) angepasst ist, dass die Höreinrichtung aus zwei flachen gelenkig miteinander verbundenen Elementen (6, 7) besteht, die in der Ruhestellung deckungsgleich seitlich an der Kopfstütze (3) anliegen und in der Hör-Sprechposition einen mit seiner Winkelspitze nach oben weisenden Winkel bilden, so dass eines der beiden Elemente (7) im Freisprechbetrieb die Position und Ausrichtung eines an das Ohr eines Telefonbenutzers angelegten herkömmlichen Telefonhörers einnimmt.

2. Freisprecheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Höreinrichtungen (5) am Fahrersitz (1) und an weiteren Sitzen eines Fahrzeugs angeordnet sind.

3. Freisprecheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Fahrzeugen angeordneten Höreinrichtungen (5) an Kopfstützen (3), am Fahrzeughimmel, an einem Überrollbügel oder an anderen Fahrzeugteilen befestigt sind.

4. Freisprecheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höreinrichtung (5) motorisch oder pneumatisch oder hydraulisch selbsttätig verstellbar ist.

5. Freisprecheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienung der Höreinrichtung (5) über Bedienknöpfe an der Telefoneinrichtung erfolgt.

6. Freisprecheinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Bedienknöpfe an der als Handy ausgebildeten Telefoneinrichtung befinden.

7. Freisprecheinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Bedienknöpfe am Lenkrad eines Fahrzeugs befinden.

8. Freisprecheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höreinrichtung (5) ein nachträglich an einem Sitz anbringbares Anbauteil ist.