DE10037205A1 - Scheibenwischer - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Scheibenwischer, insbesondere für Windschutzscheiben an Lkw und Pkw mit einem Wischblatt bzw. einer Wischleiste, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1. Um hierbei eine Erhöhung der Wischleistung zu erreichen und weniger Restwasser auf der Scheibe verbleiben zu lassen, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Wischleiste (1) in einem Bereich (2) ab äußeren radialen Wischrand um einen Innenwinkel (alpha) nahe 90 DEG abgewinkelt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Scheibenwischer insbesondere für Windschutzscheiben an Lkw und Pkw, aber auch für Scheinwerfer und Spiegel und dgl., mit einem Wischblatt bzw. einer Wischleiste, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Wischer- oder Scheibenwischeranordnungen der gattungsgemäßen Art sind im Stand der Technik insbesondere im Automobilbau in vielfacher Bauart und Bauweise bekannt.

So ist aus der US 4 369 542 ein Wischer für Spiegel bekannt. Zur Ausnutzung des Wischer in zumindest einer Ecke des Spiegels ist das Wischblatt abschnittsweise gelenkig, so daß es sich im Endlagenbereich des Aktionswinkels mit dem gelenkigen Ende derart an die Randlinie anlegt, daß das Wischblatt nicht über den Rand hinaus wischt, jedoch eine größtmögliche Fläche überstreicht.

Aus der DE 39 32 857 A1 ist ein geknicktes Wischblatt bekannt, wobei zum Ausfüllen eines Winkelbereiches einer zu wischenden Scheibe die Knickung, die in diesem Falle jedoch starr vorgenommen ist, so vorliegt, daß das Wischblatt bis an den entsprechend vertikalen Rand der Scheibe heranwischen kann.

Aus der US 3 551 938 ist ebenfalls ein abgeknicktes Wischblatt zur Anpassung an den Rand einer großen Lkw-Scheibe beschrieben, ähnlich wie im oben genannten Stand der Technik.

Aus der DE-OS 23 28 694 ist ein gekrümmtes oder ein polygonales Wischerblatt bekannt. Dieses dient zum Wischen oder Freiwischen des Glasbereiches eines Scheinwerfers.

Alle genannten Konstruktionen dienen ausschließlich dazu, daß sich das Wischblatt in seinen Aktionsendlagen optimal bis nahe an die Randbegrenzung der zu wischenden Scheibe anschmiegen kann.

Neben der Problematik des Erfassens einer möglichst großen Wischfläche tritt jedoch im allgemeinen vor allem bei großen Windschutzscheiben ein besonderes Problem auf. So wird bei starker Regenwasser- oder Spritzwasserbeaufschlagung die Scheibe oftmals nur ungenügend freigewischt, weil beispielsweise bei großem Wasseranfall entlang des geradlinigen Wischerblattes Wassermengen durch auftretende Zentrifugalkräfte entlang des Wischerblattes über das äußere Ende hinaus geschleudert werden, so daß dieses Wasser auf der Scheibe verbleibt und in den Phasen, in denen das Wischblatt in die Endlage fährt und zurückfährt, bereits wieder die Scheibe abwärts läuft, zusätzlich zum weiteren Anfall neuen Regenwassers. Mit anderen Worten heißt dies, daß mit Wischblättern dieser Art zu wenig Wasser von der Windschutzscheibe transportiert wird.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Wischeigenschaft des Scheibenwischers zu verbessern, so daß weniger Restwasser nach dem Wischen auf der Scheibe verbleibt.

Die gestellte Aufgabe wird bei einem Scheibenwischer der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Kern der Erfindung besteht hierbei darin, daß die Wischleiste am äußeren radialen Wischrand um einen Innenwinkel α nahe 90° abgewinkelt ist.

Im Stand der Technik sind zwar abgewinkelte Scheibenwischerleisten bekannt, jedoch handelt es sich jeweils nur um kleine Knickungen der ansonsten geraden Wischblattlinie. Im Stand der Technik wird dabei lediglich die Anschmiegung im Randbereich der Windschutzscheibe an Randbegrenzungslinien berücksichtigt.

Beim erfindungsgemäßen Scheibenwischer hingegen wird auf den Wassertransport während des Wischvorganges abgestellt, was in ein stärkeres konstruktives Abknicken, nämlich im Bereich nahe 90° resultiert.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß der Innenwinkel α auch kleiner oder deutlich kleiner als 90° sein kann.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß das abgewinkelte Ende des Wischblattes durch ein gesondertes Wischblattelement angesetzt, beispielsweise angeklebt oder anmontiert ist.

Eine weitere alternative Möglichkeit besteht jedoch darin, daß die Wischleiste in Längsrichtung hoch flexibel gestaltet wird, so daß die Knickung beispielsweise durch eine entsprechende Konstruktion des Tragarmes auf den hoch flexiblen Wischleistenkörper erzwungen wird.

Weiterhin ist vorteilhaft ausgestaltet, daß zumindest im Bereich der Abwinklung die Wischleiste hoch flexibel ist, sie braucht deshalb nicht über die gesamte Länge hoch flexibel zu sein.

Eine entsprechende hohe Flexibilität könnte auch erreicht werden, gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung, daß im Bereich der Abwinklung die Wischleiste mit gezahnten Ausnehmungen oberhalb der Wischlippe versehen ist, so daß hier die Wischleiste leichter stärker gebogen werden kann.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß die Wischarmtragkonstruktion derart ausgebildet ist, daß der flexible oder gezahnte Bereich durch entsprechende Führungs- oder Tragleistenkonstruktion in die besagte Form bringbar ist.

Insgesamt ergibt sich somit ein effektiveres Transportieren der anfallenden Wassermassen bei starkem Regen, so daß weniger Restwasser auf der Windschutzscheibe nach einem Wischvorgang verbleibt. Dadurch verbessert sich die Sicht und damit letztendlich auch die Sicherheit.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.

Die Abbildung zeigt lediglich schematisch eine Wischleiste gemäß der Erfindung. Die Wischleiste oder das Wischblatt 1 ist dabei in bekannter Weise aus einem Gummikörper gebildet, welcher an der Unterseite mit einer sog. Wischlippe versehen ist, die nicht weiter dargestellt ist. In der Abbildung wird die Wischleiste im wesentlichen in Draufsicht gezeigt, also von derjenigen Seite, an der die Tragarmkonstruktion befestigt ist. Unterseite und damit die Wischlippe ist hierbei nicht sichtbar. Deutlich zu erkennen ist der abgewinkelte Bereich 2 der Wischleiste bzw. des Wischblattes. Der abgewinkelte Bereich 2 ist hierbei einen Innenwinkel α beschreibend, der in diesem Falle kleiner als 90° ist.

Die Wischerleiste selbst ist mit Wischerleistenbefestigungselementen 3 und 4 versehen, die wiederum mit einem Bügel verbunden und mit dem Wischerarm 5 versehen sind, der seinerseits wieder an den hier nicht weiter dargestellten Antriebsmotor gelenkig mit demselben verbunden ist.

Insgesamt ergibt sich hiermit ein deutlich besseres Wischverhalten, weil durch den abgewinkelten Bereich 2 des Wischblattes 1 das anfallende Wasser nicht nur einfach gewischt, sondern sozusagen durch das sich so bildende Reservoir im Knickbereich regelrecht geschöpft wird.

Des weiteren können unterhalb der Wischerleistenbefestigung 3 und 4 hier nicht weiter gesondert dargestellte Metallschienenelemente eingebracht sein, die die Form der Wischleiste vorgeben und somit auch das abgewinkelte Ende bzw. den abgewinkelten Bereich 2 der Wischleiste in Form halten. Hierzu kann ein hoch flexibles Wischblatt dienen, was entweder entlang seiner gesamten Länge hoch flexibel ausgestaltet ist, oder aber im Knickbereich derart gezahnt ist, daß eine solche Knickung in diesem Winkelbereich bewerkstelligbar ist.

Claims (7)

1. Scheibenwischer, insbesondere für Windschutzscheiben an Lkw und Pkw mit einem Wischblatt bzw. einer Wischleiste, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischleiste (1) in einem Bereich (2) am äußeren radialen Wischrand um einen Innenwinkel (α) nahe 90° abgewinkelt ist.

2. Scheibenwischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α kleiner als 90° ist.

3. Scheibenwischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der abgewinkelte Bereich (2), d. h. das abgewinkelte Ende angesetzt ist.

4. Scheibenwischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischleiste (1) in Längsrichtung hoch flexibel ist.

5. Scheibenwischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischleiste (1) zumindest in abgewinkeltem Bereich (2) hoch flexibel ist.

6. Scheibenwischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im besagten Bereich (2) die Wischleiste gezahnte Ausnehmungen oberhalb der Wischlippe aufweist.

7. Scheibenwischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischarmtragkonstruktion (3, 4, 5) derart ausgebildet ist, daß der flexible oder gezahnte Bereich durch Führungs- oder Tragleiste in die besagte Form bringbar ist.