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Wischblatt, insbesondere für Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung geht aus von einem Wischblatt mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Die heute üblichen Wischblätter zur Reinigung von Windschutzscheiben
an Kraftfahrzeugen haben ein mehrteiliges Bügelsystem zur Führung der Wischleiste,
damit die Anpreßkraft an möglichst vielen Stellen auf die Wischleiste übertragen
wird und somit eine möglichst gleichmäßige Anpreßdruckverteilung erreicht wird.
Derartige Wischblätter haben sich in der Praxis bewährt, doch besteht im Winter
das Problem, daß die Beweglichkeit der Krallenbügel gegenüber dem Hauptbügel des
Bügelsystems und auch die Beweglichkeit der Wischleiste gegenüber dem Bügelsystem
durch Eis oder festfrierenden Schnee beschränkt wird. Die Wischleiste kann sich
dann nicht mehr einer stark gewölbten Scheibe anschmiegen, so daß die Reinigungswirkung
verschlechtert und die Sichtverhältnisse durch die Windschutzscheibe beeinträchtigt
werden.
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Zur Abhilfe hat man bereits vorgeschlagen, in das Wischblatt eine
Heizvorrichtung zu integrieren, durch die insbesondere die Gelenke zwischen Krallenbügel
und Hauptbügel eisfrei gehalten werden sollen.
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Solche Lösungen sind jedoch teuer und haben sich in der Praxis nicht
durchgesetzt. Außerdem ist es bekannt, das Wischblatt mit einer Gurtrnihülle auszurüsten.
Auch diese Lösung hat sich in der Praxis nicht durchgesetzt, da die montage sehr
unständlict und zeitraubend ist. Es sind auch bereits Wischblätter bekannt, bei
lenden die Wischleiste nur an einem einzigen Bügel geführt ist. Bei dienen Wischblättern
tritt naturgemäß das Problem der Vereisung von Gelenkverbindungen nicht auf, doch
kann man solche Wischblätter allenfalls bis zu einer Länge von 140 mm einsetzen,
wenn man eine einigermaßen brauchbare Anpreßdruckverteilung erreichen will. Derartige
Wischblätter mit einem einteiligen Tragbügelsystem werden aus diesem Grunde nur
für verhältnismäßig kleine Scheiben, beispielsweise für Kraftfahrzeugscheinwerfer
verwendet. Aber auch hier besteht das Problem der Beschränkung der Beweglichkeit
der Wischleiste in Bezug zum Bügel.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wischblatt zu schaffen,
das auch im Winter eine einwandfreie Wischwirkung erzielt. Das Wischblatt soll eine
mcqlichst gleichminige Anpreßdruckverteilung
aufweisen und kostengünstig
gefertigt werden können.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß auch bei langen Wischblättern
ein mehrteiliges Bügelsystem nicht notwendig ist, wenn man auf anderem Wege eine
gleichmäßige Anpreßdruckverteilung erreichen kann. Gemäß der Erfindung ist dazu
zwischen dem Bügel und der Wischleiste eine Schicht aus einem federelastischen Kunststoff
worgesehen. Bei geeigneter Werkstoffauswahl und Dimensionierung der Höhe der Schicht
bzw. der Wölbung des Bügels erreicht man eine konstante Anpreßdruckverteilung, die
wesentlich besser ist als die Anpreßdruckverteilung bei bekannten mehrteiligen Bügelsystemen.
Auf diese Weise vermeidet man Gelenkverbindungen zwischen den einzelnen Bügeln,
so daß sich eine Heizung des Wischblattes erübrigt.
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Für den vorliegenden Anwendungsfall günstige Federeigenschaften hat
beispielsweise Polyurethanschaum oder Moosgummi. Der Bügel einschließlich der vormontierten
und eingehängten Wischleiste kann direkt mit diesem Kunststoff umspritzt werden,
wodurch die Fertigung des Wischblattes nur unwesentlich verteuert wird.
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Besonders vorteilhaft ist weiter, daß man herkömmliche Wischleisten
und herkömmliche Bügel verwenden kann. Damit auch die Beweglichkeit der Wischleiste
gegenüber dem Bügel voll erhalten bleibt, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß wenigstens das Rückenteil der Wischgunrnileiste vollständig
in die Kunststoffschicht eingebettet wird. Da die zur Bildung eines Kispsteges vorgesehenen
seitlichen Einschnitte bei bekannten Wischgummileisten einen rechteckigen Querschnitt
aufweisen und sich in diesen Einschnitten ebenfalls Schnee festsetzen könnte, wird
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, auch
diesen Kippsteg in die Kunststoffschicht einzubetten.
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Bei einer anderen Alternative ist vorgesehep, diesen Kippsteg außerhalb
der Kunststoffschicht anzuordnen, die Einschnitte seitlich des Kippsteges aber keilförmig
auszubilden. Auf diese Weise bleibt die Bewpglichkeit der WischliFpe voll erhalten,
denn beim Wischvorgang
wird durch die sich umlegende Wischlippe
der etwa im Einschnitt festsitzende Schnee durch die Keilwirkung des Einschnittes
nach außen gedrängt. Diese Lösung bietet den Vorteil, daß die Beweglichkeit der
Wischlippe nicht durch die Kunststoffschicht beeinträchtigt wird.
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Ein weiterer Vorschlag zur Verbesserung der Wischwirkung im Winterbetrieb
besteht darin, die Wischlippe gegenüber bekannten Ausführungen steifer auszugestalten
und ein gewisses Spiel zwischen der die Wischleiste führenden Kralle und dem Rückenteil
der Wischleiste vorzusehen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht des Wischblattes, Figur 2 eine
Draufsicht auf das Wischblatt, Figur 3 - 6 verschiedene Querschnitte durch das Wischblatt
und Figur 7 einen Querscnitt durch ein Wischblatt mit einer anderen Ausführungsform
der Wischleiste.
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Das etwa 400 mm lange Wischblatt nach den Figuren 1 - 6 hat einen
einzigen Bügel 10 zur Führung der Gummi-Wischleiste 11. Dieser Bügel 10 hat in an
sich bekannter Weise einen etwa U-förmigen Querschnitt mit zwei Seitenschenkeln
12 und 13 sowie einem Rücken 14. Wie Figur 1 deutlich zeigt, ist dieser Bügel 10
in Längsrichtung gewölbt. Die Art der Wölbung ist zunächst einmal von der Größe
der Krümmung der zu reinigenden Teil abhängig. Darüber hinaus muß bei der Dimensionierung
dieser Wölbung aber auch die federelastische Eigenschaft des verwendeten Kunststoffes
zur gleichmäßigen Anpreßdruckverteilung berücksichtigt werden.
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An den Enden trägt der Bügel jeweils zwei Krallen 15, die in bekannter
Weise in Längsnuten 16 am Rückenteil 17 der Gunmiwischleiste eingreifen. Außerdem
weist die Wischleiste 11 in ihrem Rückenteil 17
weitere Längsnuten
18 auf, in die herkömmliche Federschienen eingelegt sind. An das Rückenteil 17 schließt
sich ein Kippsteg 19 an, über den die Wischlippe 20 mit dem Rückenteil 17 verbunden
ist. Bei der Ausführung nach den Figuren 1 - 6, haben die zur Bildung des Kippsteges
19 notwendigen Einschnitte 21 einen rechteckigen Querschnitt. Insgesamt ist aus
den Figuren 1 - 6 ersichtlich, daß sowohl der Bügel als auch die Wischleiste in
an sich bekannter Weise aufgebaut sind, so daß sich weitere Erläuterungen erübrigen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wesentlich ist nun, daß der Raum
zwischen dem Bügel 10 und der Gummiwischleiste durch eine Schicht 30 aus einem federelastischen
Kunststoff ausgefüllt ist. Aus den Figuren 3 - 5 ist ersichtlich, daß diese Kunststoffschicht
30 am Bücken 14 des Bügels 10 anliegt und auch das Rückenteil 17 der Wischleiste
11 sowie den Kippsteg 19 der Wischleiste umfaßt. Außerdem geht aus den Querschnitten
hervor, daß die Breite der Kunststoffschicht 30 im Bereich der Wischleiste 11 größer
ist als im Bereich des Bügels 10.
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Die Außenflächen der Kunststoffschicht sind also gegenüber der zu
reinigenden Scheibe geneigt, was hinsichtlich des Strömungsverhaltens des Wischblattes
günstig ist und die Abhebeneigung des Wischblattes von der Scheibe bei größerer
Fahrtgeschwindigkeit verringert. Bei der Fertigung eines solchen Wischblattes geht
man in der Weise vor, daß man zunächst die Wischleiste in die Krallen des Bügels
einfädelt und die so vormontierte Baueinheit in eine Spritzform einlegt und mit
dem Kunststoff, beispielsweise einem polyurethanschaum oder einem Moosgummi umspritzt.
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Es ist ersichtlich, daß bei einem solchen Wischblatt Schnee und Eis
die Wischwirkung kaum beeinflussen können, denn alle wesentlichen Teile sind durch
die Kunststoffschicht geschützt. Da das Wischblatt keinerlei Gelenke im Tragbügelsystem
aufweist, bezieht sich dies vor allem auf die Anlenkstelle der Wischleiste 11 an
den Krallen des Bügels. Die Längsnuten zum Einfädeln dieser Krallen ist durch den
Kunststoff ausgefüllt, der auch in Längsrichtung der Wischleiste federnde Eigenschaften
aufweist, so daß beim Wischen einer gewölbten Scheibe eine leichte Verschiebung
der Wischleiste relativ zu den Krallen möglich ist.
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Während bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 - 6 der
mögliche
Kippwinkel der Wischlippen von den Federeigenschaften des die Einschnitte seitlich
des Rippsteges ausfüllenden Kunststoffes abhängt, ist bei der Ausführung nach Figur
7 dieser Kippsteg nicht in den Kunststoff eingebettet. um nun aber zu verhindern,
daß sich in diesen Einschnitten Schnee und Eis festsetzen könnte, haben diese Einschnitte
19 einen keilförmigen Querschnitt, der sich nach außen erweitert.
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Auf diese Weise erreicht man, daß der in den Einschnitten festsitzende
Schnee bei der Kippbewegung der Wischlippe leicht aufgrund der Keilwirkung des Einschnittes
gelöst wird. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese Ausgestaltung auch
bei herkömnlichen Wischleisten ohne schützende Kunststoffschicht mit Vorteil angewendet
werden könnte.
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Figur 7 zeigt außerdem, daß auch andere Ausführungen der Wischgignileiste
möglich sind, bei denen eine einzige Federschiene in einen vom Rücken her zugänglichen
Kanal in der Wischleiste eingeknöpft werden.
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Abschließend wird darauf hingewiesen, daß der Grundgedanke der vorliegenden
Erfindung, nämlich das Wischblatt mit einer Kunststoffschicht zu umspritzen, auch
bei mehrteiligen Krallenbügeln mit Vorteil angewendet werden könnte. Dabei ist daran
gedacht, nur den Raum zwischen den Krallenbügeln und der Wischgunrnileiste mit diesem
Kunststoff auszufüllen, den größeren #reira# 1 zwischen dem die Krallenbügel verbindenden
Hauptbügel und der Wischgtnmnileiste aber freizulassen. Dabei erreicht man einerseits
ein gutes Strömungsverhalten des Wischblattes und andererseits eine ausreichende
Beweglichkeit der Gelenkverbindungen.