DE10034912A1 - Transportable Grossbildleinwand - Google Patents
Transportable GrossbildleinwandInfo
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Abstract
Eine transportable Großbildleinwand (10) zeichnet sich durch einen mit einem gasförmigen Medium befüllbaren, langgestreckten Schlauch (11) aus felxiblem Material aus, welcher durch Zusammenführen seiner Enden zu einem Schlauchrahmen (1) geformt ist und eine an mindestens einem Absschnitt des Schlauchrahmens (1) befestigte Leinwand (12) aufweist. Der Schlauchrahmen (1) ist vorzugsweise rechteckig geformt und die Leinwand (12) ist mittels Gummispannern zwischen die geraden Abschnitte des Schlauchrahmens (1) eingespannt. Die Großbildleinwand (10) ist durch Verankerungsseile (15) oder starre Verbindungsstreben mit ersten äußeren Bodenverankerungselementen (20) verbunden. Auf den Bodenverankerungselementen können Seilwinden (50) montiert, mittels derer die Längen der Verankerungsseile (15) automatisch gesteuert werden können.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft transportable Großbild
leinwände, insbesondere für Kinovorführungen oder als Anzei
ge- oder Werbetafeln aller Art.
Derartige Großbildleinwände sind an sich bereits im Stand der
Technik bekannt.
Die US-PS-6,008,938 beschreibt einen transportablen Projek
tionsschirm bestehend aus zwei aufrecht stehenden, konisch
geformten und mit einem gasförmigen Medium füllbaren Träger
körpern aus flexiblem und reißfesten Kunststoffmaterial und
einer zwischen den Trägerkörpern aufgehängten und aufgespann
ten Projektionsleinwand. Wahlweise kann dabei zwischen den
Trägerkörpern eine zylindrische Querverbindung im unteren Be
reich vorhanden sein. Die Vorrichtung ist mit mehreren Halte
seilen am Erdboden verankert. Der Nachteil dieses Projek
tionsschirms liegt hauptsächlich in der Form und Größe der
Trägerkörper, die in ihrer Grundfläche einen relativ großen
Durchmesser aufweisen und damit sehr platzraubend sind. Au
ßerdem bewirken sie durch ihre konische Form, daß die zwi
schen ihnen aufgespannte Leinwand eine Trapezform aufweist,
so daß sie beispielsweise für eine Kinoleinwand keine optima
len Eigenschaften aufweist.
In der FR-2 646 934 wird ein aufblasbarer Projektionsschirm
beschrieben, bei welchem die Leinwand eine Seite eines pris
menförmigen aufblasbaren Körpers darstellt. Diese Vorrichtung
hat wiederum den Nachteil einer relativ langen Aufbauzeit, da
ein sehr großes Volumen, nämlich das gesamte Innenvolumen des
prismenförmigen Körpers mit einem gasförmigen Medium gefüllt
werden muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde,
eine transportable Großbildleinwand anzugeben, die mit sta
tionären Großbildleinwänden vergleichbare Eigenschaften auf
weist, flexibel transportier- und handhabbar ist und einfach
aufgebaut werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Demgemäß weist eine transportable Großbildleinwand
einen mit einem gasförmigen Medium befüllbaren, langgestreck
ten Schlauch aus flexiblem Material auf, der durch Zusammen
führen seiner Enden in sich geschlossen ist und somit einen
Schlauchrahmen bildet. Außerdem weist die Großbildleinwand
eine mindestens an einem Abschnitt des Schlauchrahmens befe
stigte Leinwand auf.
Naturgemäß enthält dieser in sich geschlossene Schlauchrahmen
somit Abschnitte, die einander gegenüberliegen und zwischen
denen die Leinwand vorteilhaft befestigt werden kann. Eine
vorteilhafte Ausbildung des Schlauchrahmens besteht darin,
daß der Schlauchrahmen rechteckförmig ist und die Leinwand
zwischen jeweils gegenüberliegenden geraden Abschnitten des
Schlauchrahmens befestigt ist. Diese Ausführungsform kann
ferner so ausgebildet sein, daß der Schlauchrahmen anfangs,
d. h. im noch unbefüllten Zustand flach auf dem Erdboden aus
gebreitet ist und sich während des Befüllens mit Luft oder
einem anderen gasförmigen Medium selbsttätig aufrichtet. Die
Leinwand kann dabei schon anfangs fest mit dem Schlauchrahmen
verspannt sein.
Der Schlauchrahmen sollte aus hochreißfestem Gewebe bestehen
und zur Beschleunigung des Aufbaus sollte beim Befüllen ein
Hochleistungslüfter verwendet werden.
Um eine erfindungsgemäße Großbildleinwand im aufgestellten
Zustand zu stabilisieren und gegen äußere Kräfte wie Wind
kräfte am Umkippen zu hindern, ist eine Verankerung am Boden
notwendig. Diese Verankerung kann durch Halteseile vorgenommen
werden, die zwischen bestimmten Punkten des Schlauchrah
mens und Bodenverankerungen befestigt sind.
Bei einer rechteckförmigen Konstruktion des Schlauchrahmens
können beispielsweise Halteseile von den oberen Firstecken
des Schlauchrahmens und gegebenenfalls zusätzlich von auf
halber Höhe der seitlichen Abschnitte des Schlauchrahmens ge
legenen Punkten in vorbestimmten Winkeln zu entsprechenden
Bodenverankerungen geführt und dort befestigt werden. Die
Verankerungs- oder Halteseile erfüllen ebenfalls den Zweck,
den Schlauchrahmen symmetrisch zu stabilisieren und während
des Aufrichtvorgangs in der richtigen Position zu halten. Zur
Durchführung können von einer Anzahl Hilfspersonen die zu ei
nem Anfangszeitpunkt noch lockeren Verankerungsseile fixiert
und auf eine bestimmte Länge justiert werden. Während des
Aufrichtvorgangs werden die Verankerungsseile dann allseitig
gleichmäßig auf Kommando nachgelassen und bei vollständig
aufrecht stehender Leinwand auf die nötigen Längen justiert
und fixiert.
Da jedoch dieser Vorgang mit einem erheblichen Personalauf
wand und mit anderen Nachteilen wie Fehlbedienungen und Un
fallgefahr verbunden ist, ist eine Ausführungsform besonders
vorteilhaft, bei welcher die Stabilisierung beim Aufrichtvor
gang automatisch über Seilwinden und eine Vorrichtung zur
Steuerung der Seilwinden geregelt wird. Diese Vorrichtung ist
mit einer Sensorik zur Messung der Position des Rahmenober
teils, der Seillängen, der Seilkräfte, des Luftdrucks im In
neren des Schlauchrahmens und der Windstärke ausgerüstet und
steuert die Seilwinden, den Hochleistungslüfter und mögliche
Peripheriegeräte und Warnanzeigen in Abhängigkeit von den ge
messenen Größen.
Außerdem ist es erforderlich, daß der Schlauchrahmen an sei
ner Unterseite verankert wird, daß also Fußpunkte des
Schlauchrahmens in geeigneter Weise am Erdboden befestigt
werden. Diese Verankerung kann einfach durch Halteseile erzielt
werden, die an den unteren Ecken des Schlauchrahmens
befestigt sind und in beiden Richtungen quer zu dem Schlauch
rahmen mit geeigneten Bodenverankerungen verbunden werden.
Sehr vorteilhaft ist jedoch der Einsatz einer Bodenrahmenvor
richtung, die kraftschlüssig miteinander verbundene Bodenrah
menelemente beidseits des Schlauchrahmens aufweist. Bei einer
derartigen Bodenrahmenvorrichtung können die Bodenrahmenele
mente aufgrund der Konstruktion relativ nahe am Fuße des
Schlauchrahmens angeordnet werden, wodurch die andernfalls
vorhandene Stolpergefahr durch am Hoden geführte Halteseile
vermieden werden kann. Ferner kann in einer solchen Bodenrah
menvorrichtung - wie noch im Detail gezeigt werden wird - der
untere Teil des Schlauchrahmens derart durch flache Ankerrie
men mit den Bodenrahmenelementen verbunden werden, daß der
untere Teil des Schlauchrahmens beim Befüllen und Aufrichten
in materialschonender Weise auf der Unterlage abrollt.
Bei Verwendung von Verankerungsseilen zum Stabilisieren und
Fixieren der Großbildleinwand müssen diese stets beidseits
der Großbildleinwand befestigt werden, da Seile stets nur
Zugkräfte aufnehmen können. An Stelle von Verankerungsseilen
kann jedoch ebenso vorgesehen sein, daß starre Haltestreben
zwischen den Bodenverankerungen und dem Schlauchrahmen befe
stigt sind. Dies hat den Vorteil, daß eine starre Strebenkon
struktion lediglich auf einer Seite der Großbildleinwand an
geordnet werden muß, da sie im Gegensatz zu Verankerungssei
len Zug- und Schubkräfte aufnehmen kann.
Sämtliche verwendeten Bodenverankerungen können entweder
durch Gewichtsanker oder durch Stabanker oder durch Kombina
tionen daraus gebildet sein. Gewichtsanker können in Form von
Massekörpern aus Stahl, Beton, Gitterkörben mit lockerem
Schüttgut wie z. B. Kies oder Pflastersteinen oder auch mit
befüllten Wassertanks, realisiert werden. Vorteilhaft sind
Ballastkörper aus flexiblem Hüllenmaterial, die vor Ort mit
Wasser gefüllt werden können. Stabanker können beispielsweise
eine Form aufweisen, in der eine mit mehreren Bohrungen versehene
Platte mit geraden, meist rundgeformten, stabförmigen
Ankern im Bodenmaterial befestigt wird. Vorteilhafterweise
können die stabförmigen Anker zusätzlich an der Spitze und am
Schaft mit schraubenförmigen Gewinden versehen sein.
Im folgenden werden konkrete Ausführungsbeispiele der Erfin
dung näher erörtert, von denen einige in den Zeichnungsfigu
ren dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1A-E die einzelnen Phasen des Aufrichtens einer Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Großbild
leinwand;
Fig. 2A, B ein mit der Großbildleinwand verbundenes und in
einem Abstand davon am Erdboden befestigtes Bo
denverankerungselement;
Fig. 3 eine unterhalb der Großbildleinwand am Erdboden
befestigte Bodenverankerungsvorrichtung in einer
Draufsicht;
Fig. 4 die Bodenverankerungsvorrichtung der Fig. 3 in
einer Seitenansicht mit einem Teil des an ihr be
festigten Schlauchrahmens;
Fig. 5 ein die Bodenverankerungsvorrichtung enthaltender
Rollwagen zum Transport der Bodenverankerungsvor
richtung.
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen, durch Seilwinden gesteuerten Großbildlein
wand in verschiedenen Phasen des Aufrichtsvor
gangs;
Fig. 7A, B eine Seitenansicht (A) und eine Vorderansicht (B)
eines mit zwei Seilwinden versehenen Bodenveran
kerungselements.
In der Fig. 1E ist eine aufgerichtete erfindungsgemäße Groß
bildleinwand 10 perspektivisch dargestellt. Sie enthält einen
rechteckigen Schlauchrahmen 1 aus extrem reißfestem Gewebe,
welches vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigt
ist und beispielsweise ein PVC-beschichtetes Trevira-Gewebe
ist. Dieser Schlauchrahmen 1 wird aus einem langgestreckten
Schlauch 11 geformt, dessen Enden zusammengeführt sind. Im
Inneren kann der Schlauch 11 vorteilhaft durchgehend verbun
den sein, so daß er in einem einzigen Arbeitsgang mit Luft
aus einem Hochleistungslüfter befüllt werden kann. Es kann
ebenso vorgesehen sein, daß er mehrere Kammern aufweist, die
jeweils eigene Öffnungen zum Befüllen aufweisen.
Prinzipiell sind verschiedene geometrische Formen des
Schlauchrahmens 1 denkbar. Für die Bildung einer Großbild
leinwand ist es jedoch - wie dargestellt - von Vorteil, wenn
der Schlauchrahmen 1 rechteckförmig geformt ist, wobei die
Längsseiten in horizontaler Richtung orientiert sind. Die ge
genüberliegenden geraden Abschnitte werden miteinander ver
näht und verschweißt.
An mindestens einem Abschnitt des Schlauchrahmens 1, vorzugs
weise im Falle einer Rechteckform zwischen einander gegen
überliegenden geraden Abschnitten ist eine Leinwand 12 ge
spannt, auf die beispielsweise ein Bild projiziert werden
kann. Die Leinwand 12 ist vorzugsweise in Mattweiß oder
Perllux ausgeführt und kann aus PVC oder aus PVC-beschich
tetem Gewebematerial bestehen. Alternativ kann als Material
für die Leinwand 12 auch kältefeste Ballonseide verwendet
werden. Die Leinwand 12 kann in jedem Fall eine Randösung
aufweisen und mit dem Schlauchrahmen 1 mittels Gummispannern
verbunden sein.
Die einzelnen Abschnitte des Schlauchrahmens 1 können bei
spielsweise einen Durchmesser zwischen 1,5 und 2,5 m aufwei
sen, während die Leinwandmaße beispielsweise in der Höhe zwischen
6 und 12 m und in der Breite zwischen 8 und 24 m betra
gen können.
Aus Stabilitätsgründen kann es von Vorteil sein, wenn zwi
schen die Längsseiten des rechteckigen Schlauchrahmens 1 eine
oder mehrere Querschläuche 11a eingefügt sind. Auch diese
können im Inneren mit dem übrigen Schlauchrahmen 1 verbunden
sein, so daß sie beim Befüllen des Schlauchrahmens 1 glei
chermaßen mitbefüllt werden. Sie können auch im Inneren als
von dem übrigen Schlauchrahmen getrennte separate Kammern
ausgeführt sein und eine eigene Befüllöffnung aufweisen, wo
bei diese Kammern von Fall zu Fall je nach den Stabilitätsan
forderungen wie Windverhältnissen etc. ebenfalls befüllt oder
nicht befüllt werden.
Zum Befüllen des Schlauchrahmens 1 wird vorzugsweise ein
schallgedämpfter Hochleistungslüfter mit einer Leistung je
nach Größe der Leinwand zwischen 0,9 und 2,0 kW verwendet.
Mit einer Anzahl zugelastischer Verankerungsseile 15 ist die
Großbildleinwand 10 gegen Umkippen gesichert. Diese Veranke
rungsseile 15 bestehen beispielsweise aus Polyamid und weisen
einen Durchmesser von 10-25 mm auf. Sie sind nach außen zu
vier Bodenverankerungselementen 20 geführt. Auf der Seite des
Schlauchrahmens 1, auf der die Leinwand 12 befestigt ist,
sind die Verankerungsseile 15 etwas schräg, also mit einem
gewissen Öffnungswinkel zwischen ihnen nach außen geführt,
damit beispielsweise im Falle einer Kinovorführung auch die
am Seitenrand sitzenden Zuschauer noch einwandfreie Sicht auf
die Leinwand 12 haben. Auf der hinteren Seite des
Schlauchrahmens 1 können dagegen die Verankerungsseile gera
de, also in einem rechten Winkel zur Ebene des Schlauchrah
mens von diesem zu entsprechenden Bodenverankerungselementen
20 geführt werden. Ein senkrechter Kraftansatz der Veranke
rungsseile 15 an dem Schlauchrahmen 1 ist grundsätzlich vor
zuziehen, da es den günstigsten Kraftansatz darstellt.
Von jedem der Bodenverankerungselemente 20 verlaufen zwei
Verankerungsseile 15 zu einer der zwei Firstecken des
Schlauchrahmens 1 und zu einem Punkt auf halber Höhe der
senkrechten Abschnitte des Schlauchrahmens 1. Die zu den obe
ren Firstecken verlaufenden Verankerungsseile schließen bei
spielsweise mit der Erdoberfläche einen 45°-Winkel ein, wäh
rend die Halbabspannungen beispielsweise mit der Erdoberflä
che einen 22,5°-Winkel einschließen.
Zusätzlich kann jeder der vier Bodenverankerungselemente 20
durch ein weiteres Verankerungsseil mit einem der unteren Bo
denecken des rechteckigen Schlauchrahmens 1 verbunden sein.
Hierfür können aber auch zusätzliche Bodenverankerungselemen
te vorgesehen sein, die näher an der Großbildleinwand posi
tioniert sind, um die Stolpergefahr durch die am Boden ge
führten Seile zu minimieren. Alternativ hierzu kann auch eine
spezielle Bodenrahmenvorrichtung verwendet werden, welche un
ter Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 5 näher erläutert werden
wird.
Es können prinzipiell für die Halbabspannungen auch eigene
Bodenverankerungselemente eingesetzt werden, was jedoch in
jedem Fall einen Mehraufwand an Material und Aufbauzeit bein
haltet. Infolge der in den Fig. 1A-E gezeigten Konstrukti
on des Schlauchrahmens 1 mit einer Soll-Knickstelle auf hal
ber Höhe, erweisen sich die Halbabspannungen als günstig für
den Auf- und den Abbauprozeß der Großbildleinwand. Außerdem
bilden sie eine zusätzliche Sicherheitskomponente und eine
zusätzliche Stabilisierung der Vertikalen.
Wenn wie in Fig. 1E dargestellt, Verankerungsseile 15 zur Fi
xierung und Stabilisierung der Großbildleinwand verwendet
werden, so müssen diese auf beiden Seiten der Großbildlein
wand vorgesehen werden, da Seile bekanntermaßen nur Zugkräfte
aufnehmen können. Alternativ hierzu kann jedoch auch vorgese
hen sein, daß starre Verbindungsstreben zwischen den Befesti
gungspunkten der Großbildleinwand und den Bodenverankerungen
angeordnet und an den Bodenverankerungselementen drehbar be
festigt werden. Da starre Verbindungsstreben sowohl Zug- als
auch Schubkräfte aufnehmen können, müssen sie dann lediglich
auf einer Seite der Großbildleinwand angeordnet werden, so
daß statt vier nur zwei Bodenverankerungselemente auf einer
Seite der Großbildleinwand vorgesehen werden müssen.
In den Fig. 1A-D sind die einzelnen Phasen des Befüllens
und des Aufrichtens der Großbildleinwand 10 dargestellt. Der
Schlauchrahmen 1 wird entlang seiner Längssymmetrieachse, der
bereits genannten Soll-Knickstelle, gefaltet am Boden ange
ordnet und dann wird mittels des Hochleistungsgebläses Luft
durch mindestens eine Befüllöffnung des Schlauchrahmens 1
(nicht dargestellt) in den Schlauchrahmen 1 eingefüllt, so
daß dieser sich langsam aufrichtet.
Während des Aufrichtens können die Verankerungsseile 15 an
jeder Ecke durch Hilfspersonen gehalten und allseitig gleich
mäßig auf Kommando nachgelassen und schließlich bei vollstän
dig aufrecht stehender Großbildleinwand auf die nötigen Län
gen justiert und fixiert werden. Alternativ dazu können auch
kraftschlüssig mit den Bodenverankerungselementen verbundene
Seilwinden vorgesehen sein, durch die die Seillängen der Ver
ankerungsseile 15 automatisch gesteuert werden.
In Fig. 2A, B ist ein Bodenverankerungselement 20 perspekti
visch (A) und in einer Seitenansicht mit in den Boden einge
lassenen Schraubankern (B) dargestellt. Das Bodenveranke
rungselement 20 ist komplett aus Metall gefertigt und besteht
aus zwei länglichen winkelförmigen Teilstücken 21, 22, die
fest miteinander verbunden sind. Jedes der Teilstücke 21, 22
ist durch vier Schraubanker 23 mit dem Erdboden verbunden.
Die Schraubanker 23 sind vorzugsweise so ausgeführt, daß sie
mit einer Einschraubvorrichtung in den Erdboden eingetrieben
werden können. Die winkelförmigen Teilstücke 21, 22 sind
durch Querstreben 24 miteinander verbunden, an denen die Ver
ankerungsseile 15 befestigt werden können.
Alternativ können an Stelle der Schraubanker 23 auch stabför
mige Anker ohne Schraubgewinde verwendet werden.
Weiterhin können auch reine Gewichtsanker in Form großer Mas
sekörper aus Stahl oder Beton oder gefüllte Wasserbehälter
verwendet werden. Letztere können aus einem flexiblem, falt
baren Material gefertigt sein, so daß sie ohne großen Trans
portaufwand an ihren Einsatzort gebracht und mit Wasser be
füllt werden können. An der Unterseite derartiger Behälter
können Reibungsplatten befestigt werden, mit welchen die Rei
bungskraft zwischen dem Behälter und der Unterlage vergrößert
werden kann. Es können ebenso derartige Ballastkörper mit
stabförmigen oder schraubenförmigen Bodenankern kombiniert
werden.
Eine in den Fig. 1A-E nicht gezeigte Bodenrahmenvorrich
tung 30 ist in den Fig. 3-5 dargestellt. Diese Bodenrah
menvorrichtung 30 hat die Aufgabe, die Unterseite des
Schlauchrahmens 1 fest mit dem Erdboden zu verankern.
Wie in der Draufsicht der Fig. 3 zu sehen ist, weist die Bo
denrahmenvorrichtung 30 zwei symmetrisch einander gegenüber
stehende Bodenrahmenelemente 31, 32 auf, die aus Ankerplatten
311, 312, 313 bzw. 321, 322, 323 und mit den Ankerplatten
verbundenen Hohlprofilen 315 bzw. 325 aufgebaut sind. Die An
kerplatten können Gewichtsanker oder Stabanker oder Kombina
tionen daraus sein. Die mittleren Ankerplatten 312 bzw. 322
der Bodenrahmenelemente 31 und 32 können gegebenenfalls auch
weggelassen werden. Die Ankerplatten 311, 313, 321 und 323
weisen jeweils an nach außen gerichteten Seiten Befestigungs
flächen 311a, 313a, 321a und 323a auf, an denen Ankerriemen
für die Verankerung des Schlauchrahmens 1 befestigt werden
können. In der Fig. 3 sind lediglich die Ankerriemen 326 und
327 des Bodenrahmenelements 32 dargestellt. Entsprechende An
kerreimen sind ebenso an den Befestigungsplatten 311a, 313a
der Ankerplatten 311, 313 des Bodenrahmenelements 31 ange
bracht.
In der Fig. 4 ist gezeigt, wie die Ankerriemen 326, 327 an
dem Schlauchrahmen 1 befestigt sind. Die Fig. 4 zeigt eine
Seitenansicht aus der Blickrichtung IV-IV in Fig. 3, wobei
der untere Abschnitt des Schlauchrahmens 1 nur bis zu dem
Punkt dargestellt ist, wo die Ankerriemen 326, 327 an der Au
ßenwand des Schlauchrahmens 1 befestigt sind. Von ihrem je
weiligen Befestigungspunkt an den Befestigungsplatten 321a,
323a verlaufen die Ankerriemen 326, 327 bis zu dem untersten
Punkt des Schlauchrahmens 1, verlaufen dort aneinander vorbei
und entlang der Außenwand des Schlauchrahmens 1 bis zur ge
genüberliegenden Seite, wo sie an der Außenwand befestigt
sind. Die Ankerriemen sind aus flachem Textilgewebe geformt.
Dieses sorgt für eine spielfreie, aber elastische Übertragung
von Zug- und Schubkräften von dem Schlauchrahmen 1 auf die
Bodenrahmenvorrichtung 30.
Die obige Bodenrahmenvorrichtung 30 erweist sich insbesondere
beim Aufrichten der Großbildleinwand als besonders vorteil
haft, da das Hochschwenken des unteren Abschnitts des
Schlauchrahmens 1 durch die sich kreuzenden Ankerriemen 326,
327 optimal und spielfrei und damit materialschonend in eine
Abrollbewegung des Schlauchrahmens 1 auf der Unterlage umge
setzt wird.
In der Fig. 5 ist schließlich noch gezeigt, wie ein Rollwagen
40 zusammengebaut werden kann, mit welchem die Bodenrahmen
vorrichtung 30 transportiert werden kann. Die Fig. 5A zeigt
eine Seitenansicht von der kurzen Seite des fertigzusammenge
setzten Rollwagens 40, Fig. 5B eine Seitenansicht von der
langen Seite und Figur FC eine Draufsicht auf den Rollwagen
40. Der Rollwagen 40 ist zweiteilig aufgebaut und besteht aus
zwei Schienen 41 und 42, an denen jeweils unten zwei Rollen
befestigt sind. Die Schienen 41 und 42 haben die Funktion,
die beiden Bodenrahmenelemente 31 und 32 kraftschlüssig mit
einander zu verbinden. Die Ankerplatten 311 und 321 der Bo
denrahmenelemente 31 und 32 werden auf einer ersten Schiene
41 montiert und die anderen Ankerplatten 313 und 323 werden
auf einer zweiten Schiene 42 montiert. Solchermaßen werden
beide Bodenrahmenelemente 31 und 32 direkt gegenüberliegend
auf den Schienen 41 und 42 befestigt.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform einer transporta
blen Großbildleinwand 10 dargestellt, bei welcher der Auf
richtvorgang der Großbildleinwand mittels motorgetriebener
Seilwinden 50 gesteuert wird. Die Seilwinden 50 bilden je
weils einen Seilvorrat für die Verankerungsseile 15 und be
stimmen durch ihre jeweilige Einstellung die Länge der Veran
kerungsseile 15. In Fig. 6 ist die Großbildleinwand 10 in
mehreren verschiedenen Zuständen während des Aufrichtens dar
gestellt.
Wie bereits erwähnt, ist beim Aufblasen der Großbildleinwand
10 eine Stabilisierung mit Verankerungsseilen 15 notwendig.
Die Verankerungsseile 15 benötigen dem Aufrichtmoment des
Schlauchrahmens 1 folgend eine zunehmende Länge. Gemäß Fig.
1E kann diese Länge während des Aufrichtens mittels Hilfsper
sonen nachgeführt werden und in aufgerichteter Position der
Großbildleinwand 10 können die Verankerungsseile 15 an den
Querstreben 24 der Bodenverankerungselemente 20 in geeigneter
Weise befestigt werden.
Statt dessen können auf den Bodenverankerungselementen 20
Seilwinden 50 montiert sein, um die die Verankerungsseile 15
gewickelt und befestigt sind und durch die die Länge der Ver
ankerungsseile 15 von der jeweiligen Seilwinde 50 bis zu dem
Befestigungspunkt an der Großbildleinwand 10 bestimmt wird.
Eine derartige Ausführungsform ist in den Fig. 7A, B für zwei
Seilwinden 50 dargestellt. Diese sind an einem Bodenveranke
rungselement 20, wie es beispielsweise in der Fig. 2 und dem
zugehörigen Beschreibungstext beschrieben worden ist, befe
stigt. Eine erste, im linken Teilbild der Fig. 7A dargestell
te Seilwinde 50 ist mit einem Verankerungsseil 15 verbunden,
welches von der Seilwinde 50 mit einem 45°-Winkel zur Horizontalen
nach oben bis zu einer der Firstecken der Großbild
leinwand 10 geführt wird. Die im rechten Teilbild der Fig. 7A
dargestellte zweite Seilwinde 50 ist dagegen mit einem Veran
kerungsseil 15 verbunden, welches von der Seilwinde 50 aus
nach oben mit einem 22,5°-Winkel mit einem auf halber Höhe
eines der vertikalen Abschnitte des Schlauchrahmens 1 gelege
nen Befestigungspunkt verbunden ist.
In der Seitenansicht der Fig. 7A ist ein Zustand dargestellt,
in welchem die Seilwinden 50 an dem Bodenverankerungselement
20 befestigt sind, während in der Vorderansicht der Fig. 7B
die Seilwinde 50 in einem abgehobenen Zustand von dem Boden
verankerungselement 20 gezeigt ist. Die Seilwinden 50 werden
jeweils durch einen Elektromotor 51 angetrieben. Der Elektro
motor 51 versetzt eine Windenhaspel 52 in Drehbewegung, auf
welcher das Verankerungsseil 15 aufgewickelt und befestigt
ist. Der Elektromotor 51 mit der Windenhaspel 52 sind in ei
nem Rahmengehäuse 53 montiert, an deren Unterseite ein Befe
stigungsrahmen 54 verbunden ist. Der Befestigungsrahmen 54
weist zwei einander parallele Befestigungsflächen auf, deren
Abstand geringfügig größer als der Abstand der vertikalen
Montageflächen der winkelförmigen Teilstücke 21 und 22 des
Bodenverankerungselements 20 ist, so daß der Befestigungsrah
men 54 deckelförmig über die vertikalen Montageflächen der
winkelförmigen Teilstücke 21 und 22 aufgeschoben und an die
sen mit Schrauben befestigt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Elektromoto
ren 51 der Seilwinden 50 automatisch angetrieben und der ge
samte Vorgang des Aufblasens wird über eine Microcontroller-
Steuerung automatisiert abgewickelt. Mit Beginn des Aufbla
sens werden permanent der Luftdruck im Inneren des
Schlauchrahmens, die Schlauchrahmenposition, die Seillängen
und Seilkräfte und die Windstärke und Windrichtung gemessen
und überwacht. Diese durch eine geeignete Sensorik gemessenen
Größen werden als Eingangsgrößen einem Leitrechner zugeführt,
welcher daraus Ausgangsgrößen zur Steuerung der Seilwinden,
der Gebläselüfter und möglicher Peripheriegeräte und Warnan
zeigen bestimmt. Bevorzugtermaßen befinden sich an jedem der
vier schräg außen im Erdboden verankerten Bodenverankerungs
elemente 20 zwei Seilwinden 50, deren jeweilige Verankerungs
seile 15 mit der nächstgelegenen Firstecke des Schlauchrah
mens 1 bzw. mit einem auf halber Höhe des nächstgelegenen
vertikalen Abschnitts des Schlauchrahmens 1 gelegenen Befe
stigungspunkt verbunden sind. Demnach sind insgesamt acht
Seilwinden 50 vorhanden, die durch den Leitrechner gesteuert
werden müssen.
Das aus dem Elektromotor 51 und der Windenhaspel 52 gebildete
Windenmodul jeder Seilwinde 50 stellt die eigentliche Auf-
und Abrollvorrichtung für die Verankerungsseile 15 dar. Der
Elektromotor 51 ist in Drehfrequenz und Drehrichtung ansteu
erbar. Über ein Untersetzungsgetriebe wird die Drehbewegung
auf die Windenhaspel 52 übertragen. Das dort aufgewickelte
Verankerungsseil 15 ist in dem Bereich des benötigten
Seillängenunterschieds und zusätzlichem Zusatzmaß zur benö
tigten Positionierung des Schlauchrahmens 1 abgelängt. Jedes
der vorhandenen Windenmodule ist individuell durch den Leit
rechner adressierbar und kann somit individuell gesteuert
werden.
Zur Feststellung des aktuellen Aufbauzustandes der elasti
schen Rahmenkonstruktion ist eine Sensorik vorgesehen, die
den absoluten Streckungs- und Entfaltungszustand des
Schlauchrahmens 1 erfaßt. Dies geschieht durch die Messung
der Rahmenstreckung in der Vertikalen und in der Horizonta
len. Hierbei macht man sich die Eigenschaft zunutze, daß der
flexible Schlauchrahmen erst dann stabil aufrecht steht, wenn
er - mit dem nötigen Arbeitsdruck beaufschlagt - insbesondere
in der Vertikalen vollständig gestreckt und entfaltet ist. Um
diesen Zustand eindeutig zu bestimmen, kann im Inneren des
Schlauchrahmens 1 ein unelastisches Seil mit vordefinierter
Länge als Längenreferenz montiert werden. Die Seilenden wer
den jeweils in der Mittelachse des Rahmens axialsymmetrisch
im Inneren des Rahmens an die textile Außenhaut angebracht.
Ist die Konstruktion im am Boden gefalteten und nicht auf
recht gestreckten Zustand, so hängt das Seil ungespannt bzw.
mit geringer Vorspannung im Inneren der Konstruktion. Erst
mit vollständigem Aufrichten wird die Konstruktion die nöti
gen Abmasse erreichen. Das Seil wird sich dann straffen und
einen zugkraftabhängigen Signalgeber, der in der Seilstrecke
montiert ist, betätigen. Der Signalgeber liefert dann ein
entsprechendes Signal an den Leitrechner, daß die senkrechte
Position erreicht ist, so daß der Leitrechner die Stromzufuhr
zu den Windenmodulen der Seilwinden 50 abstellt.
Durch den Leitrechner können ebenso die Gebläselüfter gesteu
ert werden. Die Lüftersteuerung dient zum Ein- und Ausschal
ten, sowie zur Drehzahl- und somit Leistungsregelung der Ge
bläselüfter. Bei Wechselstromlüftern ist zu diesem Zweck eine
Phasenanschnittsteuerung, bei Drehstromlüftern ist im allge
meinen ein Drehfrequenzumrichter zu verwenden. Der Gebläse
lüfter kann, angesteuert vom Leitrechner, von Stillstand bis
auf das 1,5-fache der Nominaldrehzahl gesteuert werden. Die
Regelung der Lüfterleistung wird als Teilparameter in der Re
gelschleife des Programmablaufs geführt. Bei erhöhtem Druck
bedarf kann durch Erhöhen der Drehfrequenz eine notwendige
Druckspitze erzeugt werden. Bei laufendem Betrieb kann die
Drehzahl zur Schalldämmung auf einen Minimalwert reduziert
werden.
Eine Windmeßvorrichtung kann die Richtung und die Windstärke
der am Betriebsort der Rahmenkonstruktion vorherrschenden
Luftbewegung erkennen. Zu diesem Zweck kann ein Löffel- und
Fahnenfühler am First des Schlauchrahmens an exponierter
Stelle oder auf einer separat aufzustellenden Mastkonstrukti
on montiert werden. Bei der Montage wird die nach DIN benö
tigte Meßhöhe von über mindestens 5 m über Grund berücksich
tigt. Die Meßsignale "Windstärke" und "Windrichtung" werden
in der Systemeinheit gemessen und aufbereitet und permanent
über eine entsprechende Datenkommunikationsleitung zum Leitrechner
übertragen. Dort werden diese Daten als nötige Um
feldparameter mit ausgewertet. Nicht nur die aktuellen Wind
daten sind hierbei von Bedeutung. Auch eine zum jeweiligen
Betriebsort zugeordnete Windhistorie, angeglichen an Uhrzeit,
Temperatur und Standort läßt eine zuverlässigere Prognose zu.
Bei regelmäßigem und umfangreichem Sammeln der nötigen Wind
daten und einer nachfolgenden statistischen Auswertung kann
für einen bestimmten Standort eine verbesserte Betriebsvor
ausschau erfolgen.
Weiterhin kann der Innendruck im Schlauchrahmen durch eine
Druckmeßvorrichtung gemessen werden. Die Druckmeßvorrichtung
besteht aus einer oder mehreren, am Schlauchrahmen montierten
Druckmeßdosen. Hiermit ist der im Rahmen entstehende Innen
druck zu ermitteln. Die Druckdaten werden über eine Daten
übertragungsleitung an den Leitrechner weitergeleitet. Die
Druckmeßdosen sind in Art und Ausführung so gestaltet, daß
sie auch bei rauherem Einsatz nicht beschädigt werden können.
Die Meßdosen sind jeweils an der Unter- und Oberseite des
Rahmens montiert. Bei Beginn des Aufblasens des Schlauchrah
mens herrscht infolge der Konstruktion und der Knickstelle in
der Mitte möglicherweise im unteren und im oberen Teil des
Rahmens ein unterschiedlicher Druck. Durch den Knick in der
Mitte der Rahmenkonstruktion ist es möglich, daß der Druck
aufbau nicht gleichmäßig stattfindet. Die Messung berücksich
tigt diese Tatsache bei der Auswertung des Programmzyklus.
Weiterhin kann ein Neigungsmesser zur Messung der Neigung des
Schlauchrahmens angeordnet sein. Der Neigungsmesser ist an
der vertikalen Rahmenseite montiert. Die vertikale Dreh-Kipp-
Bewegung wird von dem Sensor erfaßt und über eine Daten
schnittstelle an den Leitrechner weitergeleitet. Dieses
Hilfsmittel dient zur Lagebestimmung des vertikalen Rahmen
teils, insbesondere während des Aufrichtvorganges. Bei lie
gendem Rahmenteil zeigt der Neigungsmesser eine Lageanzeige
von 0°, so daß der Leitrechner über eine liegende Position
des Rahmenteils informiert ist. Während des langsamen Aufrichtens
verändert sich die Lage langsam bis zur 90°-
Position. Hieraus wird dem Seillängengeber eine exakte,
rechtwinkelige Positionierung des Rahmens vermittelt. Eine im
Softwareteil integrierte Regelschleife kann somit eine Ju
stierung der Leinwand bis zur Senkrechten realisieren.
Zusätzlich können die Zustände der Verankerungsseile 15 und
die Seilkräfte gemessen werden. Zu diesem Zweck kann in be
sonders einfacher Weise der Motorstrom der Seilwinde gemessen
werden, da dieser ein Maß für die durch den Elektromotor der
Seilwinde aufzuwendende Kraft gegen die Seilkraft ist. Es
kann jedoch auch das Seil kurz vor der Seilwinde über geeig
nete Umlenk- und Meßeinrichtungen geführt werden. Eine von
dem Seil umschlungene Umlenkrolle ermöglicht eine permanente
Seilkraftmessung. Die Umlenkrolle ist pendelnd gelagert und
durch die einwirkende Seilkraft kann eine damit verbundene
Kraftmeßvorrichtung die einwirkenden Kräfte messen. Die aus
gewerteten Daten werden über entsprechende Module in serielle
Dateninformationen gewandelt und an den Leitrechner übertra
gen. Am Seilauslauf kann ferner ein Endschalter montiert
sein, welcher ein Abschalten bei voll aufgewickeltem Seil er
möglicht und damit eine Überlastung oder Schädigung der Win
denmechanik verhindert.
Ferner kann das Verankerungsseil zusätzlich durch eine Seil
bremse geführt werden. Diese über einen Aktuator gesteuerte
Vorrichtung stoppt den Seilauslauf zusätzlich zur Selbsthal
tung des Windenmechanismus. Die Seilbremse besteht aus zwei
gegenüberliegenden Backen, die durch eine keilförmige Umfas
sung bei eintretender Zugkraft eine Blockierung des Seil
durchlaufs herbeiführen. Die Klemmung des Keiles wird durch
eine handbetätigte oder mittels Hubvorrichtung angetriebene
Verschiebung der Klemmbacken in der keilförmigen Aufnahme un
terstützt. Als alternative Lösung ist eine Scheibe vorgese
hen, durch die das Seil in vollständiger Umschlingung läuft.
Die Scheibe ist mit einem Ratschenmechanismus als Blockierung
versehen. Ein vorgesetztes Klemmrad läßt durch verstärkt auftretende
Seilkräfte eine stärkere Blockierung des Seiles auf
der Scheibe zu.
Der als interaktive Steuereinheit ausgebildete Leitrechner
stellt das Herzstück des Aufbaumechanismus dar. Mittels einer
SPS werden die folgenden Funktionen erfaßt und gesteuert:
- - Windgeschwindigkeit
- - Windrichtung
- - Ausrichtung des Leinwandrahmens/zum Wind
- - Innendruck/oben
- - Innendruck/unten
- - Neigungsmesser
Jeweils je Windenmotor - - Seillänge
- - Seilkraft
- - Endausschlag
- - Alarmvorrichtung
- - Lüfter ein/aus
- - Lüftergeschwindigkeit
Jeweils je Windenmotor - - Drehrichtung
- - Drehgeschwindigkeit
- - Seilbremse an/aus
Im Zuge des programmgerechten Aufbaus werden gemäß Ablaufdia
gramm die folgenden Programmschritte abgearbeitet:
- - Feststellen der Leinwandposition zur Windrichtung (Hilfsmit tel Kompaß)
- - Feststellen der Windrichtung
- - Feststellen der Windstärke
- - Im Falle des Überschreitens von Grenzwerten Verhinderung des Aufbaus oder "Cheftaste" betätigen (Schlüsselschalter)
- - Positionieren der Winden
- - Seil abwickeln
- - Auf gestreckte Position setzen (nach Augenmaß)
- - Seil befestigen
- - Seilhalterung nullen
Lüfter einschalten (Volle Leistung)
Innendruck messen
Grenzwert für Druck messen
Ab dem Überschreiten beide Seile gleichmäßig ablassen
Vergleichen Ober- zu Unterdruck
Neigungsmesser auswerten/Neigungsanstieg immer in positive Richtung
Druck prüfen, ggf. Lüfter nachregeln
Innendruck messen
Grenzwert für Druck messen
Ab dem Überschreiten beide Seile gleichmäßig ablassen
Vergleichen Ober- zu Unterdruck
Neigungsmesser auswerten/Neigungsanstieg immer in positive Richtung
Druck prüfen, ggf. Lüfter nachregeln
Seilgeschwindigkeit regeln, ggf. nachsteuern (schneller,
langsamer)
Neigungsmesser auswerten
Wenn senkrechte Position erreicht, Winden abstellen
Neigungsmesser auswerten
Wenn senkrechte Position erreicht, Winden abstellen
Seilkraft messen, evtl. nachsteuern
Lüfter herunterregeln
Lüfter herunterregeln
Luftdruck nachmessen
Windrichtung/Stärke zu Position auswerten,
Bei Überschreiten eines Grenzwerts, Alarmvorrichtung auslösen
Schnellabbau einleiten
Lüfter abschalten
Motoren auf 0-Position
Windrichtung/Stärke zu Position auswerten,
Bei Überschreiten eines Grenzwerts, Alarmvorrichtung auslösen
Schnellabbau einleiten
Lüfter abschalten
Motoren auf 0-Position
Bei der Version 2 eines Programmablaufs erfolgt die Automati
sierung durch ein Druck-/Wickel-/Positions-abhängiges Steuer
modul für die Seilwinden. Ausgangspunkt ist die Tatsache, daß
zum Aufrichten des Rahmens ein bestimmter Minimaldruck nötig
ist. Ist der Innendruck zu gering, reicht es nicht aus, das
nötige Aufrichtmoment zu erzielen. Beim Entfalten des Rahmens
verringert sich der Innendruck durch die Volumenzunahme stän
dig und muß ergänzt werden. Es steht somit der Regelelektro
nik ständig ein Parameter zum Feststellen des Rahmenstatus
zur Verfügung. Funktionell und sinnvoll ist diese Vorgehens
weise nur dann, wenn vordere und mittlere Seile gleiche Ar
beitslängen aufweisen (gleiche Hypotenuse).
Zur Prozeßeinleitung werden die Halteseile allseitig auf die
definierte Aufbauposition justiert. Der Gebläselüfter wird
über das Steuermodul kontrolliert (die Ansteuerung des Lüf
ters erfolgt über einen Frequenzumrechter) in Betrieb genom
men. Aufgrund der unterschiedlichen Druckverhältnisse, insbe
sondere zu Beginn der Aufbauphase, mißt die Sensorik den In
nendruck im unteren und oberen Teil des Rahmens.
Sobald der Druck im Rahmen einen bestimmten festgelegten
Grenzwert überschritten hat (dieser liegt deutlich über dem
nötigen Aufrichtmoment und nahe dem Maximaldruck des Lüfters)
beginnen die gekoppelten Windenmotoren kontinuierlich und
gleichmäßig abzuwickeln. Die Motorgeschwindigkeit ist rezi
prok im Verhältnis zur Wickelgeschwindigkeit. Es wird eine
geschlossene gekoppelte Regelschleife erzeugt, welche die Pa
rameter Druckaufbau im Rahmen und Abwickelgeschwindigkeit er
faßt.
Ist der Druckabfall stärker und wird ein bestimmter festge
legter Grenzwert unterschritten, so stoppt der Elektromotor.
Der Druck baut sich bis über den Grenzwert wieder auf. Die
Regelschleife arbeitet wieder im gekoppelten Bereich.
Zum Ende des Aufbauvorgangs bei nahezu aufrecht stehendem
Rahmen greift ein zusätzlicher Parameter in den Regelkreis
ein. Die nun annähernd vertikale Position des Rahmens wird
nun von dem bereits genannten Neigungssensor erfaßt. Zusätz
lich ist nochmals ein plötzlicher Druckabfall durch Erreichen
der annähernd vertikalen Rahmenposition möglich. Hierbei ver
langsamt sich die Seilwinde bis zum Stillstand. Dieser Vor
gang führt nicht zu einem übermäßigen Abwickeln der Abspann
seile. Eine Feinkorrektur wird nun von Hand vorgenommen.
Weiterhin kann zusätzlich eine sogenannte Auxiliary-Ein-
/Ausgabe zum Steuern diverser Hilfs- und Meldeanlagen, der
Ermöglichung des Fremdsteuerns der Anlage und der Abfrage des
Betriebszustandes vorgesehen sein. Über dem Leitrechner zuge
ordnete Schalt- und Steuerausgänge lassen sich diverse Zu
satzgeräte anschließen, welche sowohl der Informations- und
Datenausgabe als auch der Daten- und operativen Eingabe die
nen. Eine Alarmvorrichtung beispielsweise in Form einer
Blinklampe zeigt unzulässige Betriebszustände wie den Ausfall
einer Netzphase oder zu hohe Windstärken an. Weitere Eingaben
ermöglichen es dem Operator bei entsprechender Autorisierung
(Schlüsselschalter) eine mögliche Notabschaltung oder einen
Abbauhinweis zu überbrücken, bis eine Veranstaltung oder eine
Betriebssituation vollendet ist. Fernwirksysteme können einen
automatisierten Abbauzyklus ablaufen lassen.
Weiterhin kann ein Bediengerät mit Funk- oder Kabelsteuerung
vorgesehen sein, welches es dem Operator ermöglicht, auf
sämtliche Systemfunktionen zu zugreifen und Einfluß zu neh
men. Insbesondere kann dabei der Gebläsemotor für den Lüfter
ein- oder ausgeschaltet werden. Ein Override-Schalter
(Schlüssel) ist als Bedienmöglichkeit bei unvorhergesehenem
Betriebszustand vorgesehen. Ferner kann jede einzelne der
vorzugsweise acht Seilwinden einzeln ein- und ausgeschaltet
werden und die Drehrichtung und -Geschwindigkeit bestimmt
werden. Dabei können auch Seilwinden gruppenweise zusammenge
faßt und ein- oder ausgeschaltet werden.
Es ist somit auch möglich, anstelle eines automatisierten Ab
laufs die Steuerung der Seilwinden und des Gebläselüfters
vollständig manuell durchzuführen.
Die erfindungsgemäße Großbildleinwand eignet sich besonders
als Kinoleinwand für Kino-Freilichtveranstaltungen. Die Er
findung ist aber keinesfalls darauf beschränkt, sondern ist
auch für andere Anwendungen, wie als Werbe- oder Darstel
lungswand, Sichtschutz- oder Schallschutzwand oder zur Befe
stigung von Reflexionsfolien geeignet.
Claims (13)
1. Transportable Großbildleinwand (10), enthaltend
einen mit einem gasförmigen Medium befüllbaren, langge streckten Schlauch (11) aus flexiblem Material, welcher
durch Zusammenführen seiner Enden zu einem Schlauchrahmen (1) geformt ist, und
eine an mindestens einem Abschnitt des Schlauchrahmens (1) befestigte Leinwand (12).
einen mit einem gasförmigen Medium befüllbaren, langge streckten Schlauch (11) aus flexiblem Material, welcher
durch Zusammenführen seiner Enden zu einem Schlauchrahmen (1) geformt ist, und
eine an mindestens einem Abschnitt des Schlauchrahmens (1) befestigte Leinwand (12).
2. Großbildleinwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlauchrahmen (1) rechteckförmig ist und
die Leinwand (12) zwischen mindestens zwei jeweils gegen überliegenden geraden Abschnitten befestigt ist.
der Schlauchrahmen (1) rechteckförmig ist und
die Leinwand (12) zwischen mindestens zwei jeweils gegen überliegenden geraden Abschnitten befestigt ist.
3. Großbildleinwand nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Querschlauch (11a) zwischen gegenüberlie
genden Abschnitten des Schlauchrahmens (1) angeordnet ist.
4. Großbildleinwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie durch Verankerungsseile (15) mit dem Erdboden verbun den ist, welche
zu beiden Seiten der durch die Großbildleinwand (10) ge bildeten Ebene zwischen Befestigungspunkten der Großbild leinwand (10) und ersten Bodenverankerungselementen (20) verbunden sind, wobei die Befestigungspunkte mindestens teilweise in einem oberen Abschnitt der Großbildleinwand liegen.
sie durch Verankerungsseile (15) mit dem Erdboden verbun den ist, welche
zu beiden Seiten der durch die Großbildleinwand (10) ge bildeten Ebene zwischen Befestigungspunkten der Großbild leinwand (10) und ersten Bodenverankerungselementen (20) verbunden sind, wobei die Befestigungspunkte mindestens teilweise in einem oberen Abschnitt der Großbildleinwand liegen.
5. Großbildleinwand nach Anspruch 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie durch Verankerungsseile (15) mit vier ersten Bodenver ankerungselementen (20) verbunden ist, wobei
symmetrisch auf beiden Seiten der durch die Großbildlein wand (10) gebildeten Ebene je zwei Bodenverankerungsele mente (20) mit gleicher relativer Lage bezüglich der Groß bildleinwand (10) angeordnet sind, und
von jedem Bodenverankerungselement (20) ein Verankerungs seil (15) zu der dem Bodenverankerungselement (20) nächst gelegenen Firstecke des Schlauchrahmens (1) und ein Veran kerungsseil (15) zu einem auf halber Höhe gelegenen Punkt des nächstgelegenen vertikalen Abschnitts des Schlauchrah mens (1) geführt sind.
sie durch Verankerungsseile (15) mit vier ersten Bodenver ankerungselementen (20) verbunden ist, wobei
symmetrisch auf beiden Seiten der durch die Großbildlein wand (10) gebildeten Ebene je zwei Bodenverankerungsele mente (20) mit gleicher relativer Lage bezüglich der Groß bildleinwand (10) angeordnet sind, und
von jedem Bodenverankerungselement (20) ein Verankerungs seil (15) zu der dem Bodenverankerungselement (20) nächst gelegenen Firstecke des Schlauchrahmens (1) und ein Veran kerungsseil (15) zu einem auf halber Höhe gelegenen Punkt des nächstgelegenen vertikalen Abschnitts des Schlauchrah mens (1) geführt sind.
6. Großbildleinwand nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenverankerungselemente (20) durch Gewichtsanker,
durch Stabanker, insbesondere Schraubanker (23) oder durch
kombinierte Gewichts- und Stabanker gebildet sind.
7. Großbildleinwand nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie durch starre Verbindungsstreben mit dem Erdboden ver bunden ist, welche
zu einer Seite der durch die Großbildleinwand (10) gebil deten Ebene zwischen Befestigungspunkten der Großbildlein wand (10) und ersten Bodenverankerungselementen verbunden sind, wobei die Befestigungspunkte mindestens teilweise in einem oberen Abschnitt der Großbildleinwand (10) liegen.
sie durch starre Verbindungsstreben mit dem Erdboden ver bunden ist, welche
zu einer Seite der durch die Großbildleinwand (10) gebil deten Ebene zwischen Befestigungspunkten der Großbildlein wand (10) und ersten Bodenverankerungselementen verbunden sind, wobei die Befestigungspunkte mindestens teilweise in einem oberen Abschnitt der Großbildleinwand (10) liegen.
8. Großbildleinwand nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie an Befestigungspunkten, welche mindestens teilweise in einem unteren Abschnitt der Großbildleinwand liegen, mit zweiten Bodenverankerungselementen (311-313, 321-323) ver bunden ist, welche
der Großbildleinwand (10) näher gelegen sind als die er sten Bodenverankerungselemente (20).
sie an Befestigungspunkten, welche mindestens teilweise in einem unteren Abschnitt der Großbildleinwand liegen, mit zweiten Bodenverankerungselementen (311-313, 321-323) ver bunden ist, welche
der Großbildleinwand (10) näher gelegen sind als die er sten Bodenverankerungselemente (20).
9. Großbildleinwand nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie mit vier zweiten Bodenverankerungselementen (311-313, 321-323) verbunden ist, wobei
symmetrisch auf beiden Seiten der durch die Großbildlein wand (10) gebildeten Ebene je zwei Bodenverankerungsele mente (311, 321; 313, 323) mit gleicher relativer Lage be züglich der Großbildleinwand (10) angeordnet sind.
sie mit vier zweiten Bodenverankerungselementen (311-313, 321-323) verbunden ist, wobei
symmetrisch auf beiden Seiten der durch die Großbildlein wand (10) gebildeten Ebene je zwei Bodenverankerungsele mente (311, 321; 313, 323) mit gleicher relativer Lage be züglich der Großbildleinwand (10) angeordnet sind.
10. Großbildleinwand nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
von jedem Bodenverankerungselement (311, 321; 313, 323)
ein Verankerungsriemen (326, 327) unter dem Schlauchrahmen
(1) hindurch zu einem auf der anderen Seite gelegenen
Punkt auf der Oberfläche des Schlauchrahmens (1) geführt
und dort befestigt sind.
11. Großbildleinwand nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweils symmetrisch zu dem Schlauchrahmen (1) gegen
überliegenden Bodenverankerungselemente (311, 321; 313,
323) durch eine Verbindungsstange, insbesondere durch ein
Hohlprofil (315, 325), miteinander verbunden sind.
12. Großleinwand nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den ersten Bodenverankerungselementen (20) Seilwinden
(50) zur Halterung und Bevorratung der Verankerungsseile
(15) befestigt sind.
13. Großleinwand nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seilwinden (50) jeweils einen Elektromotor (51) und
eine von dem Elektromotor (51) angetriebene Windenhaspel
(52) aufweisen, um die das Verankerungsseil (15) gewickelt
und befestigt ist.
Priority Applications (3)
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