DE10034523A1 - Hubsystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Hubsystem (100) für ein als Personenschutz bei einem Kraftfahrzeug vorgesehene, verlagerbare Haube (14), sowie ein Personenschutzsystem, wobei das Hubsystem (100) zur Verlagerung der Haube (14) eine Hubfeder (102) und eine Hubfederverriegelungsvorrichtung (108) aufweist. Um ein verbessertes Hubsystem zur Verfügung zu stellen, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Hubfederverriegelungsvorrichtung (108) eine drehbar gelagerte Sperre (116) aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Hubsystem für eine als Personenschutz bei einem
Kraftfahrzeug vorgesehene, verlagerbare Haube, sowie ein Personenschutzsystem.
Beim Betrieb von Kraftfahrzeugen ereignen sich häufig Unfälle, bei denen ein Fußgänger
mit einem Kraftfahrzeug kollidiert. Der Fußgänger erleidet dabei häufig schwere
Verletzungen, wobei ein Teil der Verletzungen durch einen Aufprall an einem harten
Fahrzeugteil verursacht wird. Eines der Verletzungen verursachenden harten
Fahrzeugteile ist der unter oder hinter der Motorhaube angeordnete Motorblock. Das
Bestreben, Fahrzeuge aerodynamisch günstig zu gestalten, hat dazu geführt, daß der
Abstand, in welchem die Motorhaube von dem Motorblock angeordnet ist und welcher im
Falle einer Kollision als Pufferabstand dient, nunmehr nur noch sehr gering ist.
In der Praxis sind daher Systeme entwickelt worden, welche im Falle einer Kollision den
Abstand der Motorhaube zu dem Motorblock erhöhen, indem die Motorhaube verlagert
wird. Dabei kommen Hubsysteme zum Einsatz, welche zum Teil mechanische
Federsysteme oder Airback-Vorrichtungen aufweisen.
Aus DE 197 21 565 A1, welche ein reversibles, mechanisches Hubsystem beschreibt,
welches der Erfindung am nächsten liegt, ist bekannt, die Hubbewegung durch eine
Fronthauben-Aufstellfeder erfolgen zu lassen, wobei die Fronthauben-Aufstellfeder derart
angeordnet ist, daß sie einen Schließbolzen umschließt. Der Schließbolzen wird in einer
gespannten Position der Fronthaube bzw. Fronthauben-Aufstellfeder mittels eines
Schloßriegels festgehalten, welcher mittels einer elektromagnetischen oder
pyrotechnischen Entriegelung gegen den Druck einer Schraubenfeder verlagerbar ist.
Eine Begrenzung des Hubweges erfolgt durch einen Fanghaken, der in einer Fallennut
des Schließbolzens einrastbar ist.
Die in DE 197 21 565 A1 beschriebene Hubvorrichtung wird gleichzeitig als
Haubenschloß am vorderen, unteren Ende der Motorhaube eines PKW verwendet und
soll durch Niederdrücken der Motorhaube spannbar sein. Dies hat zur Folge, daß - sollen
Deformationen an der Motorhaube vermieden werden - die Fronthauben-Aufstellfeder
nur verhältnismäßig weich ausgebildet sein kann und somit nur eine geringe
Hubgeschwindigkeit der Haube bewirken kann. Außerdem erfordert die wirksame
Betätigung des Schloßriegels eine aufwendige Konstruktion.
Aus DE 197 10 417 A1 ist ferner ein Hubsystem bekannt, bei dem eine Gasdruckfeder
verwendet wird, um die Hubbewegung zu bewirken. Die Gasdruckfeder, die auch dazu
dient, im gewöhnlichen Service-Betrieb die Haube abzustützen, ist am hinteren, oberen
Ende der Haube angeordnet. Ein zwei gelenkig miteinander verbundene Führungsarme
aufweisendes Haltegestänge weist dabei an seinem die beiden Führungsarme
verbindenden Gelenk ein Haltemittel auf. Das Haltemittel bewirkt, daß die Haube nicht
aufklappt sondern angehoben wird, wenn im Falle einer Kollision das Haltemittel den
Gelenkpunkt freigibt. Die aus DE 197 10 417 A1 bekannte Hubvorrichtung weist den
Nachteil auf, daß sie nur mit großem Aufwand rückstellbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Hubsystem und einen ein
solches Hubsystem aufweisende Personenschutzsystem zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche
1, 8 bzw. 13.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß bei einem Hubsystem für eine als
Personenschutzsystem bei einem Kraftfahrzeug vorgesehene verlagerbare Haube, mit
einer zur Verlagerung in der Haube vorgesehenen Hubfeder und einer
Hubfederverriegelungsvorrichtung die Hubfederverriegelungsvorrichtung eine drehbar
gelagerte Sperre aufweist. Die drehbar gelagerte Sperre hat den Vorteil, im
Verriegelungszustand höchste Kräfte aufnehmen zu können und daß ferner zum
Auslösen nur geringe Kräfte erforderlich sind, da lediglich Reibungs- und Trägheitskräfte
überwunden werden müssen, um das Hubsystem auszulösen. Durch die Verwendung
einer drehbaren Sperre läßt sich eine schnelle Auslösung des Hubsystems erreichen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform greift die Sperre an einem mindestens einen
Drehhebel aufweisenden Kraftverstärkungssystem an. Durch den mindestens einen
Hebel des Kraftverstärkungssystems wird erreicht, daß eine hohe Haltekraft zur
Verfügung steht, wobei dennoch nur geringe Auslösekräfte zur Auslösung des
Hubsystems erforderlich sind.
Vorzugsweise ist die Hubfeder eine aus Federstahl gefertigte Schraubenfeder. Bei einer
solchen Ausgestaltung lassen sich bei geringen Kosten sehr hohe Federkräfte erreichen,
wobei es ein weiterer Vorteil ist, daß das System einfach ausgebildet und robust ist.
Wenn die Hubfeder eine Gasdruckfeder ist, lassen sich in einfacher Weise sehr große
Hubwege realisieren.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform zeichnet sich das Hubsystem
durch eine Hubwegbegrenzungsvorrichtung aus. Durch eine solche
Hubwegbegrenzungsvorrichtung wird verhindert, daß die Haube unter dem Einfluß des
Hubsystems eine übermäßige kinetische Energie aufnimmt und Kollisionen mit der
Haube am Ende nicht größere Verletzungen zur Folge haben, als wenn die Haube
ortsfest angeordnet gewesen wäre.
Eine bei einem Hubsystem vorzugsweise anzuordnende
Rückstellbegrenzungsvorrichtung bewirkt, daß bei einem Aufprall auf die Haube die
Aufprallkräfte die Hubfeder nicht erneut zusammendrücken und dadurch den Hub- oder
Pufferabstand verringern können.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung, für den auch unabhängig von dem Aspekt
der Erfindung gemäß Anspruch 1 Schutz begehrt wird, ist vorgesehen, daß zur
Verriegelung der Hubfederverriegelungsvorrichtung in einer die Hubfeder in einem
gespannten Zustand haltenden Position ein Getriebe vorgesehen ist. Dieses Getriebe
erlaubt es, trotz höchster Hubfedersteifigkeiten und damit verbundenen sehr kurzen
Hubzeiten, das Hubsystem nach einer Auslösung einfach zurückzustellen. Im
Zusammenhang mit der Erfindung kann man daher auch von einem reversiblen
mechanischen Hubsystem sprechen.
Als wesentlicher Getriebebestandteil ist vorzugsweise ein Zugband oder ein Seilzug
vorgesehen. Damit läßt sich erreichen, daß die zur Rückstellung des Hubsystems in den
gespannten Zustand erforderliche Kraft an einer ergonomisch günstigen Position
ausgeübt werden kann. Ein Zugband oder ein Seilzug erleichtert darüber hinaus den
Einsatz von Spannhilfsmitteln, beispielsweise den eines an einer Spannwelle
angeordneten Spannmotors oder Spannhebels, insbesondere nach Art eines
Drehmomentenschlüssels.
Die Vorteile der Erfindung zeigen sich insbesondere dann, wenn ein erfindungsgemäßes
Hubsystem bei einem Personenschutzsystem mit einer bei einem Kraftfahrzeug
vorgesehenen, verlagerbaren Haube eingesetzt wird. Sie zeigen sich insbesondere,
wenn die Haube im wesentlichen waagerecht oder im spitzen Winkel zum Horizontalen
angeordnet ist. Wenn die Haube, wie gemäß einer alternativen bevorzugten
Ausführungsform des Personenschutzsystems vorgesehen, im wesentlichen senkrecht
oder im spitzen Winkel zur Vertikalen angeordnet ist, wird auch eine vorteilhafte
Verringerung der Schwere der Verletzungen von mit dem Kraftfahrzeug kollidierenden
Personen erreicht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den
Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Frontabschnitt eines mit einem erfindungsgemäßen
Personenschutzsystems ausgerüsteten PKW,
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes, eine Hubfeder aufweisendes Hubsystem gemäß einer
ersten Ausführungsform in verriegelter Position in vereinfachter Darstellung.
Fig. 3 das Hubsystems in Fig. 2 zu Beginn der Auslösung durch Betätigung eines
Hubmagneten,
Fig. 4 das Hubsystem in den Fig. 2 und 3 im Augenblick der Freigabe der Hubfeder,
Fig. 5 das Hubsystem in den Fig. 2 bis 4 im Augenblick des Einwirkens einer
Hubwegbegrenzungsvorrichtung,
Fig. 6 das Hubsystem in den Fig. 2 bis 5 im Augenblick des Einwirkens einer
Rückstellbegrenzungsvorrichtung,
Fig. 7 das Hubsystem in den Fig. 2 bis 6 nach dem Ende eines Aufpralls,
Fig. 8 das Hubsystem in den Fig. 2 bis 7 zu Beginn einer Rückstellung,
Fig. 9 das Hubsystem in den Fig. 2 bis 8 im Augenblick kurz vor einer Verriegelung
des Hubsystems in der gespannten Position,
Fig. 10 das Hubsystem in den Fig. 2 bis 9 im Augenblick einer Rückstellung einer
Sperre,
Fig. 11 das Hubsystem in den Fig. 2 bis 10 nach Abschluß der Verriegelung,
Fig. 12 ein erfindungsgemäßes Hubsystem gemäß einer zweiten Ausführungsform in
einer Position entsprechend Fig. 6,
Fig. 13 das Hubsystem in Fig. 12 im Augenblick des Beginns der Entkoppelung der
Hubfeder von einer Rahmenstruktur eines Kraftfahrzeuges im Augenblick des
Aufschlages eines kollidierenden Körpers,
Fig. 14 das Hubsystem in den Fig. 12 und 13 zu Beginn der Rückstellung.
Der in Fig. 1 gezeigte Frontabschnitt eines PKW 10 weist ein Personenschutzsystem 12
mit einer Motorhaube 14, einer Steuerung 16 und zwei Hubsystemen 18, 20 auf, welche
im Bereich der Außenkanten der Motorhaube 14 an deren Längsseiten im wesentlichen
am in Fahrtrichtung rückwärtigen Ende der Motorhaube 14 angeordnet sind. Alternativ zu
der Anordnung von zwei Hubsystemen 18, 20 am in Fahrtrichtung rückwärtigen Ende
können auch ein oder mehrere Hubsysteme 22 am in Fahrtrichtung, vorderen Ende der
Motorhaube 14 angeordnet sein.
Die Hubsysteme 18, 20 bzw. 22 werden im Falle eines Aufpralles eines Fußgängers auf
dem PKW 10 aufgrund eines von einer Sensorleiste 24 gesendeten Signals von der
Steuerung 16 aktiviert und heben die Motorhaube 14 um etwa 5 bis 15 cm an, so daß
unterhalb der Motorhaube 14 ein Pufferraum entsteht, in welchen hinein sich die
Motorhaube 14 verformen kann, ohne durch einen Motorblock an der Verformung
behindert zu werden. Dadurch läßt sich der Aufprall einer Person auf der Motorhaube 14
verletzungsbegrenzend dämpfen.
Die Hubsysteme 18, 20 bzw. 22 können gemäß einer ersten Ausführungsform wie durch
die Fig. 2 bis 11 erläutert oder gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform wie
durch die Fig. 12 bis 14 erläutert ausgeführt sein.
Für ein Hubsystem 100 gemäß der ersten Ausführungsform in den Fig. 2 bis 11 werden
nachfolgend Bezugszeichen beginnend mit dem Bezugszeichen 100 verwendet. Da sich
Hubsysteme gemäß der zweiten Ausführungsform von Hubsystemen 100 gemäß der
ersten Ausführungsform nur in Details unterscheiden, werden für das Hubsystem 200
gemäß der zweiten Ausführungsform in den Fig. 12 bis 14 Bezugszeichen verwendet, die
mit dem Bezugszeichen 200 beginnen. Teile des Hubsystems 200 gemäß der zweiten
Ausführungsform, die Teile des Hubsystems 100 der ersten Ausführungsform
entsprechen, sind um 100 gegenüber der ersten Ausführungsform erhöht. Auf die
Beschreibung im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform wird insofern
verwiesen.
Das Hubsystem 100 gemäß der ersten Ausführungsform greift mit einer Hubfeder 102,
an der Motorhaube 14 an, deren Masse durch ein Masseblock 14a verdeutlicht wird. Die
Hubfeder 102 die als Schraubenfeder aus Federstahl gefertigt ist, stützt sich unterhalb
der Motorhaube 14 an einem Karosseriestrukturteil 104 ab.
In der in Fig. 2 gezeigten verriegelten Position wird die Hubfeder 102 von einer
Haltelasche 106 unter Spannung gehalten, welche einerseits an der Motorhaube 14
angreift und andererseits an ihrem unteren, der Motorhaube 14 gegenüberliegenden
Ende von einer Hubfederverriegelungsvorrichtung 108 gehalten wird. Die
Hubfederverriegelungsvorrichtung 108 weist einen Halte/Auslöseteil 110 und einen
Rückstellteil 112 auf.
Der Halte/Auslöseteil 110 besteht im wesentlichen aus einem als Teil eines
Kraftverstärkungssystems drehhebelartig ausgebildeten Fanghaken 114, einer drehbar
gelagerten Sperre 116 und einem Hubmagneten 118, mit welchem die Sperre 116 gegen
den Druck einer schwachen Stabilisierungsfeder 120 um eine Sperrendrehachse 122
drehbar ist. Die Sperrendrehachse 122 verläuft unterhalb oder hinter der Motorhaube 14
im wesentlich parallel zur Standfläche des Kraftfahrzeuges 10 und liegt seitlich versetzt
zu der Längsachse der Hubfeder 102 bzw. der Haltelasche 106.
Der Fanghaken 114, dessen als Fanghakendrehachse 124 bezeichnete Drehachse im
Verlauf der Längsachse der Hubfeder 102 und der im wesentlichen auf der
Hubfederlängsachse verlaufenden Haltelasche 106 angeordnet ist und diese unter einem
Winkel von etwa 90 Grad schneidet, weist einen Halteabschnitt 126 auf, welcher
zapfenartig ausgebildet ist und eine in der Haltelasche 106 ausgebildete Halteöffnung
128 durchdringt. Der Halteabschnitt 126 weist eine Haltefläche 130 auf, die gegenüber
der Längsachse der Haltelasche 106 derart geneigt ist, daß bei einer auf die Haltelasche
106 wirkenden, die Haltelasche 106 von der Fanghakenachse 124 entfernenden Zugkraft
die Haltelasche 106 bestrebt ist, von dem Halteabschnitt 126 abzurutschen. Ferner weist
der Fanghaken 114 eine Sperrenanlagefläche 132 auf, mit welcher sich der Fanghaken
114 im verriegelten Zustand an der Sperre 116 derart abstützt, daß die Stützkraft durch
die Sperrendrehachse 122 verläuft. Aufgrund dieser räumlichen Anordnung können
praktisch beliebig hohe, auf die Haltelasche 106 wirkende Zugkräfte von dem
Halte/Auslöseteil 110 der Hubfederverriegelungsvorrichtung 108 gehalten werden.
Die Auslösung des Hubsystems 100 ist durch die Fig. 3 bis 7 erläutert. Wird aufgrund
eines Sensorsignals der Sensorleiste 24 der Hubmagnet 118 von der Steuerung 16
aktiviert, bewirkt die Zugkraft des Hubmagneten 118 eine Drehung der Sperre 116, wie
durch den Pfeil A in Fig. 3 angedeutet. Dadurch wird die Sperrenanlagefläche 132 frei.
Eine auf die Haltelasche 106 wirkende Zugkraft, die in Fig. 4 mit dem Buchstaben F
angedeutet ist und die aus der über die Motorhaube 14 wirkenden Federkraft der
Hubfeder 102 resultiert, bewirkt, daß der Fanghaken 114 aufgrund seiner schräg
verlaufenden Haltefläche 130 von der Haltelasche 106 abrutscht, dabei gedreht wird und
die Haltelasche 106 freigibt.
Wie in Fig. 5 gezeigt, bewirkt die Freigabe der Haltelasche 106, daß die Hubfeder 102
sich explosionsartig entlang ihrer Längsachse ausdehnen kann und die Motorhaube 14
von darunter liegenden Motorteilen wegschleudert.
Die Aufwärtsbewegung der Motorhaube 14, mit der sich diese von darunter liegenden
Fahrzeugteilen, insbesondere dem Karosseriestrukturteil 104 entfernt, endet erst mit
dem Einwirken einer Hubwegbegrenzungsvorrichtung 134, welche ein Element des
Rückstellteiles 112 ist. Die Hubwegbegrenzungsvorrichtung 134 weist eine an der
Motorhaube 14 drehbar oder biegeweich angebrachte Lasche oder Kulisse 136 auf, in
deren Kulissenöffnung 138, die in einer Seitenansicht im wesentlichen die Form des
Buchstaben J aufweist, ein an dem Karosseriestrukturteil 104 fest angebrachter Zapfen
140 verschiebbar gelagert ist. Im Falle der Aufwärtsbewegung der Motorhaube 14 gleitet
der Zapfen 140 in der Kulissenöffnung 138 bis er zunächst über eine Schrägfläche 142
(siehe Fig. 2) gleitet und dann am unteren Ende der Kulissenöffnung 138 zur Anlage
kommt. Unterstützt von einer Hilfsfeder, die eine mit F2 in Fig. 5 dargestellte Druckkraft
ausübt, wird dabei die Kulisse 136 gedreht.
Schlägt nun wie in Fig. 6 verdeutlicht ein Körper auf der Motorhaube 14 auf, wirkt die in
Fig. 6 gezeigte Kraft F auf die Motorhaube 14. Diese Kraft F könnte je nach ihrer Größe
die Hubfeder 102 teilweise oder ganz komprimieren. Bei dem Hubsystem 100 gemäß der
ersten Ausführungsform wird jedoch die Rückstellbewegung der Motorhaube 14 durch
die Kulisse 136 begrenzt, da der Zapfen 140 in dem kurzen Schenkel 144 der
Kulissenöffnung 138 sehr schnell zur Anlage kommt. Dadurch bleibt auch im Falle eines
Aufpralls mit einem hohen Impuls unter bzw. hinter der Motorhaube 14 ein ausreichender
Pufferraum mit einer Höhe von ca. 5 bis 15 cm gewahrt. In der Kulisse 136 sind
Deformationsöffnungen 145 vorgesehen, welche bei einem harten Aufprall eines Körper
auf die Motorhaube eine definierte Verformung und damit Vernichtung von
Aufprallenergie bewirken.
Nach dem Aufprall stellt sich die in Fig. 7 gezeigte Situation ein. Ist das Fahrzeug 10
nach der Kollision noch fahrbereit, kann das Hubsystem 100 ausgehend von der
Situation in Fig. 7 rückgestellt werden.
Zur Rückstellung wird bei dem Hubsystem 100 gemäß der ersten Ausführungsform wie
in Fig. 8 gezeigt, ein Spannmotor (nicht gezeigt) betätigt, welcher eine Spannwelle 146
dreht. Anstelle des Spannmotors kann auch ein Spannhebel vorgesehen sein. Durch das
Drehen der Spannwelle 146 wird ein auf der Spannwelle 146 angeordneter
Exzenterzapfen 148 verlagert, welcher über eine Spannkulisse 150 eine Zugkraft auf ein
Zugband 152 ausübt. Die Zugrichtung Z1 des Zugbandes 152 ist durch Umlenkrollen
154, 156 in Bezug auf die Kulisse 136 derart orientiert, daß das Zugband 152, welches
an der Kulisse 136 angreift, über diese die Motorhaube 14 entgegen der Kraft der
Hubfeder 102 in Richtung auf das Karosseriestrukturteil 104 bewegt. Dabei gleitet der
Zapfen 140 über die Schrägfläche 142, wodurch die Kulisse 136 entgegen der Kraft der
Hilfsfeder gedreht wird und sich der Zapfen 140 wieder in den langen Schenkel der
Kulissenöffnung 138 bewegt.
Wird die Spannwelle 146, wie in Fig. 9 gezeigt, weiter gedreht, bewirkt der dadurch
ausgeübte Zug auf das Zugband 152, daß die Hubfeder 102 vollständig oder nahezu
vollständig komprimiert wird. Dadurch taucht die Haltelasche 106 soweit in das
Karosseriestrukturteil 104 ein, daß sie einen drehbar gelagerten Schließer 158 betätigt,
welcher über eine Kraftvermittlungsfeder 160 den Fanghaken 114 dreht und mit dessen
Halteabschnitt 126 durch die Halteöffnung 128 der Fanglasche 106 steckt.
Wie in Fig. 10 gezeigt, bewirkt die Drehung der Spannwelle 146 schließlich, daß der
Fanghaken 114 vollständig in die Halteöffnung 128 eintaucht und die Sperre 116 unter
Wirkung der Stabilisierungsfeder 120 bei abgeschaltetem Hubmagneten 118 derart
gedreht wird, daß sie den Fanghaken 114 an dessen Sperrenanlagefläche 132 abstützt.
Eine weitere Drehung der Spannwelle 146 hat schließlich zur Folge, daß die auf das
Zugband 152 ausgeübte Zugkraft verschwindet und sich unter der Wirkung der Hubfeder
102 die Haltelasche 106 und die Kulisse 136 soweit zurückbewegen, daß die Haltelasche
106 an dem Fanghaken 114 zur Anlage kommt und von diesem festgehalten wird. An
dieser Stelle sei erwähnt, daß die Spannkulisse 150 ein Langloch 162 aufweist, so daß
durch das Zugband 152 und die Spannwelle 146 ein Auslösen des Hubsystems 100 nicht
behindert wird.
Das Hubsystem 200 gemäß der zweiten Ausführungsform in den Fig. 12 bis 14
unterscheidet sich von dem Hubsystem 100 gemäß der ersten Ausführungsform
dadurch, daß eine Entkoppelung der Hubfeder 202 von dem Karosseriestrukturteil 204
automatisch erfolgt, wenn auf die Motorhaube 14 eine in Fig. 12 FA bezeichnete Kraft
wirkt. Durch eine solche Kraft FA wird ein an der Kulisse 236 angebrachter Stößel 270
betätigt, welcher einen mit einem Betätigungshebel versehenen Exzenter 271 dreht und
damit eine Klappe 272 freigibt, durch welche hindurch die Hubfeder 202 wie in Fig. 13
gezeigt in das Karosseriestrukturteil 204 eintauchen kann.
10
PKW
12
Personenschutzsystem
14
Motorhaube
14
a Masseblock
16
Steuerung
18
Hubsystem
20
Hubsystem
22
Hubsystem
24
Sensorleiste
100
Hubsystem
102
Hubfeder
104
Karroseriestrukturteil
106
Haltelasche
108
Hubfederverriegelungsvorrichtung
110
Halte/Auslöseteil
112
Rückstellteil
114
Fanghaken
116
Sperre
118
Hubmagnet
120
Stabilisierungsfeder
122
Sperrendrehachse
124
Fanghakenachse
126
Halteabschnitt
128
Halteöffnung
130
Haltefläche
132
Sperrenanlagefläche
134
Hubwegbegrenzungsvorrichtung
136
Kulisse
138
Kulissenöffnung
140
Zapfen
142
Schrägfläche
144
Kurzer Schenkel
146
Spannwelle
148
Exzenterzapfen
150
Spannkulisse
152
Zugband
154
Umlenkrolle
156
Umlenkrolle
158
Schließer
160
Kraftvermittlungsfeder
162
Langloch
200
Hubsystem
202
Hubfeder
204
Karroseriestrukturteil
206
Hubfeder
236
Kulisse
238
Kulissenöffnung
270
Stößel
272
Kappe
Claims (15)
1. Hubsystem für eine als Personenschutzsystem (12) bei einem Kraftfahrzeug (10)
vorgesehene, verlagerbare Haube (14), mit einer zur Verlagerung der Haube (14)
vorgesehenen Hubfeder (102; 202) und einer Hubfederverriegelungsvorrichtung,
(108; 208) dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubfederverriegelungsvorrichtung (108; 208) eine drehbar gelagerte Sperre
(116; 216) aufweist.
2. Hubsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre (116;
216) an einem mindesten einen Drehhebel (114; 214) aufweisenden
Kraftverstärkungssystem angreift.
3. Hubsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse
(124; 224) des Drehhebels (114; 214) des Kraftverstärkungssystems im
wesentlichen im Verlauf der Längsachse der Hubfeder (102; 202) angeordnet
ist.
4. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubfeder (102; 202) eine aus Federstahl gefertigte Schraubenfeder ist.
5. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubfeder eine Gasdruckfeder ist.
6. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Hubwegbegrenzungsvorrichtung (134; 234) vorgesehen ist.
7. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Rückstellverriegelungsvorrichtung vorgesehen ist.
8. Hubsystem, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verriegelung der Hubfederverriegelungsvorrichtung in
einer die Hubfeder (102; 202) in einem gespannten Zustand haltenden Position
ein Getriebe (146, 148, 150, 152; 244, 248, 250, 252) vorgesehen ist.
9. Hubsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (146,
148, 150, 152; 244, 248, 250, 252) ein Zugband (152; 252) oder einen Seilzug
aufweist.
10. Hubsystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zugband (152; 252) an einer Spannwelle (146; 246) angreift.
11. Hubsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Spannwelle (146; 246) des Zugbandes (152; 252) ein Spannmotor angreift.
12. Hubsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Spannwelle (146; 246) des Zugbandes ein Spannhebel anordenbar ist.
13. Personenschutzsystem mit einer bei einem Kraftfahrzeug (10) vorgesehenen
verlagerbaren Haube (14), gekennzeichnet durch ein Hubsystem (100; 200)
nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
14. Personenschutzsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haube (14) im wesentlichen waagerecht oder im spitzen Winkel zur
Horizontalen angeordnet ist.
15. Personenschutzsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haube im wesentlichen senkrecht oder im spitzen Winkel zur Vertikalen
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE10034523.9A DE10034523B4 (de) | 2000-07-15 | 2000-07-15 | Hubsystem |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10034523.9A DE10034523B4 (de) | 2000-07-15 | 2000-07-15 | Hubsystem |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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