DE10326404A1 - Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontaufprall auf ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Diese Kraftfahrzeuge weisen typischerweise eine den Vorderwagen abdeckende, bis zur vorderen Windschutzscheibe führende Fronthaube auf, die windschutzscheibenseitig an beiden Fahrzeugseiten jeweils über eine Scharnieranordnung drehbeweglich an der Karosse des Vorderwagens angelenkt ist und frontseitig in einem Haubenschloss lösbar befestigt ist. DOLLAR A Bei den bekannten Fahrzeugen ist der Schlossträger des Haubenschlosses fahrzeugfest angebracht. Dadurch ist der Frontbereich der Fronthaube relativ steif und hart, was zu schweren Verletzungen im unteren Rumpfbereich führen kann. DOLLAR A Diese Gefahr kann deutlich vermindert werden, wenn das Haubenschloss (8) auf einem Schlossträger (7) befestigt ist, der in einem fahrzeugfesten Gehäuse (2) mittels eines Federspeichers (6) linear aufstellbar gehaltert ist, derart, dass im Normalzustand der Schlossträger (7) niedergehalten ist und im Kollisionsfall sensorbetätigt durch einen Aktuator (20) für eine begrenzte Aufstellbewegung freigebbar ist, wobei der Federspeicher (6) mit dem aufstellbaren Schlossträger (7) und der Auslösemagnet (20) achsparallel im Gehäuse (2) angebracht sind. DOLLAR A Die aktive Aufstellung der Fronthaube im Schlossbereich bildet eine Deformationszone für einen entsprechenden Energieabbau und mindert dadurch die Schwere der Verletzungen. Ferner ist durch die neuartige achsparallele Anordnung von Federspeicher und Aktuator eine kompakte, raumsparende Vorrichtung möglich.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle, bei denen Fußgänger, Skater oder Zweiradfahrer, von einem Kraftfahrzeug angefahren, auf die Front- oder Motorhaube sowie gegen die Windschutzscheibe geschleudert werden, und dabei zumindest schwere Verletzungen erfahren. Dabei ist insbesondere der Kopf sowie der Oberkörper einer erwachsenen Unfallperson gefährdet, da dieser bei einem Zusammenprall mit dem Kraftfahrzeug – wie Crash-Versuche und auch die praktischen Erfahrungen gezeigt haben –, etwa im hinteren, relativ hartem Bereich an der Fronthaube am Übergang zur Windschutzscheibe aufschlägt und dabei erheblich verletzt wird.
- Aufgrund von entsprechenden Forderungen arbeitet die Fahrzeugindustrie intensiv an dem Problem, den Personenschutz insoweit zu verbessern.
- Es sind eine Reihe von Möglichkeiten zur Lösung dieses Problems bekannt geworden, wie ein vor der Windschutzscheibe liegendes netzartiges Auffangelement oder ein im Aufprallfall sensorgesteuert aufblasbarer Luftsack im Übergangsbereich zwischen Windschutzscheibe und Frontscheibe.
- Die
DE 28 14 107 A in Verbindung mit derDE 28 41 315 zeigt ein anderes Lösungsprinzip zur Verringerung der Verletzungsgefahr beim Aufprall von Personen auf die Fronthaube, das auf der Überlegung beruht, das im fahrtrichtungsabgewandten hinteren Bereich der Fronthaube liegende, relativ harte und unnachgiebige Aufschlaggebiet wesentlich zu entschärfen. Dies wird durch eine mittels eines Aufprall-Sensors betätigte Vorrichtung zur Verstellung der Fronthaube aus einer Ruheposition in eine demgegenüber angehobene, nachgiebige Aufprallposition, d.h. durch eine sogenannte „aktive Fronthaube" bewirkt. Dadurch, dass die Fronthaube bei der von dem Aufprall-Sensor erfassten Kollision mit einer Person in eine gegenüber ihrer Ruhe – d.h. Normalfallstellung angehobene Aufprallstellung nachgiebig verstellt wird, wird ein Abstand der Fronthaube zur steifen Unterstruktur des Fahrzeuges (Motor etc.), d.h. ein beim Brust- oder Kopfaufprall der Person im Sinne eines günstigeren Energieabbaues zur Wirkung kommender Deformationsweg der Fahrzeugkarosserie geschaffen, der für verringerte Kopf- und Brustverzögerungen und damit für geringere Verletzungsrisiken sorgt. - Für das „aktive" Aufstellen der Fronthaube sind eine Reihe von konstruktiven Möglichkeiten mit unterschiedlichen Antriebsarten bekannt geworden.
- So zeigt die
DE 197 12 961 A1 einen Aufprallschutz durch eine „aktive Fronthaube", die windschutzscheibenseitig über eine Scharnieranordnung drehbar angeschlagen ist. Diese Scharnieranordnung ist mittelbar über einen schwenkbar oder verschiebbar gelagerten Scharnierträger so an der Karosserie des Vorderwagens befestigt, dass im Kollisionsfall die Fronthaube mittels einer an dem Scharnierträger angreifenden energiespeichernden Einrichtung, vorzugsweise einem Feder-Kraftspeicher, nach oben verschwenkt bzw. verschoben, d.h. angehoben werden kann. - Dieser bekannten Konstruktion liegt der Gedanke zugrunde, die Scharnieranordnung selbst mit dem angelenkten Scharnierträger gegenüber der Karosserie anzuheben, so dass es nicht notwendig ist, eine komplexe Entkoppeleinrichtung zwischen Scharnieranordnung und Fronthaube im Falle eines Aufpralles vorzusehen.
- Die Lösungen nach dem Stand der Technik zur aktiven Fronthaube mit windschutzscheibenseitiger Anhebung der Fronthaube über den Scharnierdrehanschlag sehen vor, dass das vordere Haubenschloß im geschlossenen Zustand verbleibt. Dadurch ist der Frontbereich der Fronthaube relativ steif und hart, was für den direkten ersten Kontakt zwischen dem Fahrzeug und der Unfallperson zu direkten Verletzungen führen kann, insbesondere im unteren Rumpfbereich der Unfallperson (Oberschenkel und Bauchbereich).
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung zu schaffen, durch welche die Gefahr von schweren Verletzungen bei dem ersten direkten Kontakt zwischen dem Fahrzeug und der Unfallperson durch Aufstellen des Haubenschlosses vermindert werden kann, und welche dabei eine kompakte Bausweise aufweist.
- Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug, welches eine den Vorderwagen abdeckende, bis zur vorderen Windschutzscheibe führende Fronthaube aufweist, die windschutzscheibenseitig an beiden Fahrzeugseiten jeweils über eine Scharnieranordnung drehbeweglich an der Karosse des Vorderwagens angelenkt ist und frontseitig in einem Haubenschloss lösbar befestigt ist, wobei die Vorrichtung ein Aufstellelement für die Fronthaube aufweist, das in einem fahrzeugfesten Gehäuse mittels eines Federspeichers linear aufstellbar gehaltert ist, derart, dass im Normalzustand das Aufstellelement niedergehalten ist und im Kollisionsfall sensorbetätigt durch einen Aktuator für eine begrenzte Aufstellbewegung freigebbar ist, wobei der Federspeicher mit dem Aufstellelement und der Auslösemagnet achsenparallel im Gehäuse angebracht sind.
- Dadurch, dass die Fronthaube im aufgestellten Zustand eine Art Deformationszone bildet, da nunmehr der Frontbereich weniger hart bzw. steif ist, kann die Gefahr von schweren Verletzungen signifikant verringert werden. Die achsenparallele Anordnung von Federspeicher und Aktuator ermöglicht dabei eine kleine, kompakte Baueinheit.
- Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet und ergeben sich zudem aus der Figurenbeschreibung.
- Anhand eines in den Zeichnungen in verschiedenen Ansichten und Zuständen dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 in einer Längsschnitt-Darstellung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung zur aktiven Aufstellung des Schlossträgers einer PKW-Fronthaube mittels eines sensorgesteuert auslösbaren Federspeichers im Ruhe-, d.h. Normalzustand, -
2 in einer isometrischen Darstellung die Schutzvorrichtung nach1 in rückwärtiger Ansicht, -
3 eine Draufsicht auf die Schutzvorrichtung nach1 , -
4 in einer isometrischen Einzelteildarstellung eine Komponente des aufstellbaren zylindrischen Schlossträgers, -
5 in einer Längsschnittdarstellung den aufgestellten Zustand des Schlossträgers der Schutzvorrichtung nach1 , -
6 in einer schematischen Teilansicht den Vorderwagen eines PKW mit aufgestellter Fronthaube im Haubenschlossbereich durch die Vorrichtung nach1 bzw.3 . -
7 eine Darstellung der Schutzvorrichtung nach1 mit einem sensorgesteuerten Magneten zum Auslösen des Federspeichers, und -
8 eine Darstellung der aufgestellten Schutzvorrichtung nach7 . - Die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 zum Schutz von Personen bei einem Frontaufprall auf die Fronthaube eines Kraftfahrzeuges weist zunächst ein Gehäuse2 auf, das einen umlaufenden Gehäusemantel2a mit einem Querschnitt entsprechend3 besitzt. Der Gehäusemantel ist mittels einer Schraubverbindung3 an einem Lagerboden2b befestigt und ist kopfseitig bis auf eine kreisrunde Öffnung2c verschlossen. Eine Zwischenwand2d trennt das Gehäuse in einen Raum4 zur Aufnahme eines sensorgesteuerten Auslösegliedes, wie es beispielsweise aus der Übervollbügel-Technik bekannt ist und in einen Raum5 im Bereich der Öffnung2c zur Aufnahme eines Federspeichers in Form einer Druckfeder6 , in Verbindung mit einem aufstellbaren, zylindrischen Schlossträger7 (5 ), auf dem das vordere Haubenschloss8 der Fronthaube9 angebracht ist (6 ). - Dieses Gehäuse
2 ist im Bereich des vorderen Haubenschlosses8 der Fronthaube9 fest mit der Karosserie10 des Fahrzeuges verbunden, wie in6 schematisch dargestellt ist und steht über den Schlossträger7 mit dem Haubenschloss8 in lösbarer Wirkverbindung. - Anhand der
1 bis4 wird im Folgenden der Innenaufbau der Vorrichtung1 näher beschrieben. - In dem Gehäuse
2 ist neben der vertikalen Zwischenwand2d ein horizontal sich erstreckender Mittelboden2e eingezogen, auf dem sich im Raum5 das untere Ende der Druckfeder6 abstützt, und auf dem im Raum4 das Auslöseglied, der sogenannten Aktuator ruht, von dem in den1 bis5 symbolisch ein sensorgesteuert vertikal beweglicher Auslösestift11 dargestellt ist. Im Raum unterhalb des Mittelbodens2e befinden sich zwei, mittels einer Blatt-Feder vorgespannte zur Kraftunterstützung hintereinander geschaltete Drehklinken, eine Auslöseklinke12 , die um einen Bolzen12a drehbar im Gehäuse gelagert ist, und eine Halteklinke13 , die um einen Bolzen13a drehbar im Gehäuse gelagert ist. Diese beiden Drehklinken12 und13 dienen der lösbaren Wirkverbindung zwischen Aktuator und Federspeicher, wie später noch erläutert werden wird. - Im Raum
5 des Gehäuses1 ist mittig auf dem Mittelboden2e ein hülsenförmiger Köper15 mit Einlaufschräge15a , im Folgenden als Fangrohr bezeichnet, befestigt, der einmal als Federführungsbolzen dient und der zum anderen ein Innengewinde für die Rückstellung (Reversierung) des aufgestellten Schlossträgers7 besitzt. Der hülsenförmige Körper15 weist ferner gegenüberliegende Einschnitte15b für die Bewegung eines Haltebolzens auf, der später noch beschrieben wird. - Der Schlossträger
7 besteht aus zwei konzentrischen, radial beanstandeten zylindrischen Hülsen, einer äußeren Hülse16 und einer inneren Hülse17 , die in4 näher dargestellt ist, wobei in dem Raum zwischen beiden Hülsen die Druckfeder6 aufgenommen ist. Die äußere Hülse besitzt einen oberen durchmesserverengten Abschnitt16a , der mittels einer umlaufenden Dichtung18 im Kopfteil am Rande der Öffnung2c dichtend geführt ist und der eine obere Schulter16b aufweist, sowie einen unteren Abschnitt16c , der in der Zwischenwand2d und dem Gehäusemantel2a geführt ist. Die innere Hülse17 besitzt, wie insbesondere die4 zeigt, einen durchmessergleichen zylindrischen Teil17a und einen oberen umlaufenden Flausch17b , der im Wirkeingriff mit der Schulter16b der äußeren Hülse16 steht. Im unteren Teil der inneren Hülse17 ist in Fortsätzen17c ein Haltebolzen19 montiert, der in Wirkeingriff mit der Halteklinke13 bringbar ist. - Die in den
1 bis5 dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die1 und2 zeigen die Vorrichtung im Grundzustand. Der Haltebolzen19 an der Innenhülse17 des Schlossträgers7 ist im Wirkeingriff mit der Haltedrehklinke13 , die ihrerseits im formschlüssigen Wirkeingriff mit der Auslösedrehklinke12 steht. Die Druckfeder6 ist unter Bildung eines Federkraftspeichers vorgespannt und wird durch den Wirkeingriff Haltebolzen19 / Drehklinke13 niedergehalten. - Erkennt die Sensorik des Fahrzeuges eine Unfallsituation, löst sie den Aktuator im Raum
4 aus, wobei der Stift11 nach unten ausgestoßen wird. Dabei verschwenkt er die Auslösedrehklinke12 im Uhrzeigersinn, wodurch der formschlüssige Wirkeingriff mit der Haltedrehklinke13 aufgehoben wird. Dadurch kommt der vorgespannte, in der inneren Hülse17 aufgenommene Haltebolzen19 unter Drehung der Haltedrehklinke13 in Uhrzeigersinn frei und der Schlossträger7 wird um einen vorgegebenen Hub, bis die Schulter des unteren Abschnittes16c der äußeren Hülse16 an der Schulter in der Öffnung2c anschlägt, aufgestellt, wobei die obere Schulter16b der äußeren Hülse16 , an der die Kraft der Druckfeder6 angreift, den oberen Flausch17b und damit die innere Hülse17 des Schlossträgers7 mitnimmt. Diese aufgestellte Position ist in5 dargestellt. Der Arbeitshub beträgt dabei z. B. 25 mm. - Der Schlossträger
7 kann dann in der Kammer4 federbetätigt auf- und elastisch nachgebend abwärts gleiten. Diese elastische Nachgiebigkeit beim Aufprall mindert die Gefahr von lebensgefährlichen Verletzungen signifikant. - Da es vorkommen kann, dass die Vorrichtung
1 ausgelöst wird, ohne dass es zu einem Aufprall kommt, und um dann nicht mit vorne, wenn auch nur leicht aufgestellter und noch im Haubenschloss befindlicher Fronthaube9 weiterfahren zu müssen, ist vorgesehen, dass der Fahrzeugführer die Vorrichtung reversieren kann, d. h. den Schlossträger7 gegen die Kraft der Antriebsfedern6 in die Position nach1 drücken kann. - Da dies wegen der großen Federkraft der Antriebsfedern rein manuell praktisch nicht möglich ist, ist vorgesehen, dass im aufgestellten Zustand des Systems nach
5 in das Innengewinde der feststehenden Hülse15 ein verengter Gewindeabschnitt eines Winkelhebels eingeschraubt wird, der mit einer umlaufenden Schulter am Flansch17b der Innenhülse17 aufliegt, sodass beim Hineinschrauben des Winkelhebels die Innenhülse17 und damit auch die Außenhülse16 , d. h. der Schlossträger7 unter Vorspannen der Druckfeder6 nach unten gedrückt wird, bis der Haltebolzen19 wieder in die Halteöffnung der Halteklinke13 einrastet und diese in Formschluss mit der Auslöseklinke12 geht. - Das System ist dann wieder in der Ausgangsposition nach
1 , d. h. reversiert. - In den
1 bis5 ist offen gelassen, welcher Aktuator in den Raum4 eingebaut ist. Derzeit sind typischerweise zwei Aktuatortypen möglich, nämlich der pyrotechnische Aktuator, der im Fall einer drohenden Kollision sensorgesteuert gezündet wird und die Ausfahrbewegung auslöst, und der elektromagnetische Aktuator, der so genannte Auslösemagnet. Beide Typen sind hinlänglich aus der Überrollbügeltechnik bekannt. - Die
7 bzw.8 zeigen die Vorrichtung nach den1 bzw.5 mit einem Auslösemagneten20 im Raum4 . Da der Aufstellteil jeweils identisch ist, soll im Folgenden nur der Auslöseteil näher beschrieben werden. - Der Auslösemagnet
20 besteht aus einem Spulensystem21 , das sensorgesteuert mit der Bordspannung des Fahrzeuges aktivierbar ist. Im Innern des Spulensystems befindet sich einmal ein Sockel22 , der auf dem Mittelboden2e befestigt ist und der zentrisch eine Bohrung mit drei durchmesserunterschiedlichen Stufen besitzt. Des weiteren befindet sich im Innern ein Anker23 mit dem Auslösestift11 , der die Bohrung im Sockel22 und den Mittelboden2e durchdringt. Zwischen der unteren Stirnseite des Ankers, die einen konzentrischen durchmesserverjüngten Abschnitt23a besitzt, und der unteren Schulter an der mittleren Sockelbohrungsstufe ist eine den Anker axial nach oben vorspannende Druckfeder24 eingespannt, derart, dass, wie7 zeigt, die beiden Ringflächen der unteren Stirnseite des Ankers23 im nicht aktivierten Zustand einen vorgegebenen Abstand zu den entsprechenden Anschlagflächen an den Sockelbohrungsstufen haben. - Wird im Fall eines drohenden Unfalles das Spulensystem mit Strom beaufschlagt, wird der Anker
23 mit Auslösestift nach unten gezogen, bis, wie in8 dargestellt, die Ringflächen der unteren Ankerstirnseite an den Sockelanschlägen anliegen. Der Auslösestift11 löst dabei, wie bereits beschrieben, das Klinkensystem12 und13 und damit die Druckfeder6 unter Aufstellen des Schlossträgers7 aus. - Die
6 zeigt die Ausführung eines Kraftfahrzeuges mit aktiv aufstellbarer Fronthaube9 , bei der nur das Haubenschloss8 sensorgesteuert aufstellbar ist. - Es ist jedoch auch eine Ausführung möglich, bei der zusätzlich die in
6 nicht dargestellten Scharniere der Fronthaube aufstellbar sind, z.B. durch eine Vorrichtung nach der eingangs zitierten älteren deutschen Patentanmeldung 102 43 497.2, bestehend aus einem Scharnierträger für die mittelbare karosserieseitige Anlenkung, der aufstellbar an der Karosse des Vorderwagens angebracht ist, und aus einer an dem Scharnierträger angreifenden energiespeichernden Einrichtung in Form einer Federspeicher-Anordnung sowie aus einer sensorgesteuerten Haltevorrichtung für einen Wirkeingriff mit dem Scharnierträger. - Zusammengefasst lassen sich die wesentlichen Merkmale der beschriebenen Ausführung der Erfindung wie folgt darstellen: Beschrieben wird ein Fußgängerschutz, hier speziell durch Anhebung der Motorhaube im vorderen Bereich (aktuatorische Crashaufstellung).
- Die achsenparallele Anordnung von Federspeicher und Aktuator ermöglicht eine kleine, kompakte Bauweise.
- Über einen Federspeicher wird der erforderliche Aufstellweg unter Berücksichtigung der Aufstellzeit erzielt. Der Federspeicher lässt dabei große axiale Kräfte zu.
- Die Ausführung des ausgefahrenen Schlossträgers
7 lässt auch relativ hohe radiale Kräfte zu. - Mit dem integrierten Fangrohr
15 mit Innengewinde, ist eine einfache Rückstellung des aufgestellten Schlossträgers in die Ausgangsposition möglich. - Das System fährt den Schlossträger hoch und hebt gleichzeitig die Fronthaube um den erforderlichen Aufstellweg an.
- Die Reversierung (Rückstellung) des Systems erfolgt beispielsweise durch einen Winkelhebel, der am Ende mit einem Gewinde versehen ist. Dieser wird durch das Haubenschloss in die Aktorik eingeführt und durch Eindrehen des Winkelhebels wird die Aktorik reversiert (rückgestellt). Diese Aktivität kann durch den Fahrzeugführer selbständig ausgeführt werden.
- Zu den Zeichnungen ist eine Vorrichtung dargestellt, bei der das Aufstellelement als Schlossträger
7 für das Haubenschloss8 ausgebildet ist. - Falls bei einem PKW-Typ die räumliche Anbringung des Schlossträgers auf dem Aufstellelement Platzprobleme bedingt, kann die Vorrichtung auch so ausgebildet sein, dass sie mit ihrem Aufstellelement im Abstand neben dem Haubenschloss
8 mit einem direkten Wirkkontakt des Aufstellelementes mit der Fronthaube angeordnet ist. In diesem Fall muss dann das Schloss gleichzeitig mit dem Aufstellen des Aufstellelementes gelöst werden.
Claims (12)
- Vorrichtung (
1 ) zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug, welches eine den Vorderwagen abdeckende, bis zur vorderen Windschutzscheibe führende Fronthaube (9 ) aufweist, die windschutzscheibenseitig an beiden Fahrzeugseiten jeweils über eine Scharnieranordnung drehbeweglich an der Karosse des Vorderwagens angelenkt ist, und frontseitig in einem Haubenschloss lösbar befestigt ist, wobei die Vorrichtung ein Aufstellelement für die Fronthaube (9 ) aufweist, das in einem fahrzeugfesten Gehäuse (2 ) mittels eines Federspeichers (6 ) linear aufstellbar gehaltert ist, derart, dass im Normalzustand das Aufstellelement niedergehalten ist und im Kollisionsfall sensorbetätigt durch einen Aktuator (20 ) für eine begrenzte Aufstellbewegung freigebbar ist, wobei der Federspeicher (6 ) mit dem Aufstellelement und der Auslösemagnet (20 ) achsenparallel im Gehäuse (2 ) angebracht sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufstellelement aus zwei konzentrisch angeordneten Hülsen, einer Innenhülse (
17 ) und einer Außenhülse (16 ) besteht, zwischen denen der Federspeicher in Form einer Schraubendruckfeder (6 ) aufgenommen ist, wobei die Außenhülse (16 ) anschlagbegrenzt und dichtend in einer Kammer (5 ) des Gehäuses (2 ) geführt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Innern der Innenhülse (
17 ) konzentrisch ein gehäusefest angebrachtes Fangrohr (15 ) mit Innengewinde und Einlaufschräge (15a ) aufgenommen ist, mittels dem die Innenhülse (17 ) des Aufstellelementes zusätzlich geführt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenhülse (
17 ) an zwei gegenüberliegenden Fortsätzen (17c ) ein Haltebolzen (19 ) angebracht ist, der in einen mittels des Aktuators (20 ) sensorgesteuert lösbaren Wirkeingriff mit einem Klinkensystem bringbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkensystem zwei zur Kraftuntersetzung hintereinander geschaltete, im Gehäuse (
1 ) drehbar angebrachte und federvorgespannte Drehklinken aufweist, eine Auslöseklinke (12 ), die mit einem Hebelarm im Wirkeingriff mit dem Aktuator (11 und20 ) steht, und einer Halteklinke (13 ), die an einem Hebelarm eine Halteöffnung für den Wirkeingriff mit dem Haltebolzen (19 ) besitzt, wobei die beiden anderen freien Hebelarme der Drehklinken im Ruhezustand in einem lösbaren, gegenseitigen formschlüssigen Wirkeingriff stehen. - Vorrichtung nach den Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (
20 ) einen ausstoßbaren Stift (11 ) für den Wirkeingriff mit der Auslöseklinke (12 ) besitzt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (
2 ) ein Mittelboden (2e ) eingezogen ist, auf welchem der Federspeicher (6 ) mit konzentrischem Schlossträger (7 ) und der Aktuator (20 ) in getrennten Kammern (4 und5 ) befestigt sind, und unterhalb welchem die sensorgesteuert ausziehbare Haltevorrichtung für das Niederhalten des Aufstellelementes angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (
17 ) am oberen Ende einen flanschartigen Bund (17b ) aufweist, der auf einem entsprechenden Bund (16b ) der Außenhülse (16 ) ruht. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Aktuator ein Auslösemagnet (
20 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemagnet (
20 ) neben einem Spulensystem (21 ) einen axial anschlagbegrenzt bewegbaren Anker (23 ) mit einem Auslösestift (11 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufstellelement als Schlossträger (
7 ) für das Haubenschloss (8 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit ihrem Aufstellelement im Abstand neben dem Haubenschloss (
8 ) mit einem direkten Wirkkontakt des Aufstellelementes mit der Fronthaube angeordnet ist.
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