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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufstellen einer Fahrzeug-Tür.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der nachveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 103 54 159 A1 der Anmelderin bekannt. Der Inhalt dieser Patentanmeldung wird in den Inhalt der vorliegenden Patentanmeldung mit eingeschlossen. Auch im Übrigen wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorgenannte Patentanmeldung Bezug genommen.
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Im Sprachgebrauch der vorliegenden Patentanmeldung soll eine Aufstellbewegung einer Kfz-Fronthaube von einer Öffnungsbewegung unterschieden werden. Als Öffnungsbewegung wird diejenige Bewegung einer Kfz-Fronthaube verstanden, die im Normalfall durchgeführt wird, um Zugang zu dem Motorinnenraum zu erhalten. Als Aufstellbewegung wird hingegen diejenige Bewegung der Fahrzeug-Tür verstanden, die bei einer Unfallsituation, also beispielsweise bei Detektion einer Fußgänger-Kollision, zu einer Verlagerung der Fahrzeug-Tür um einen begrenzten Hubweg führt, so dass eine gewisse Knautschzone bereitgestellt wird, um den Aufschlag beziehungsweise Aufprall eines Körperteiles des Fußgängers auf die Fahrzeug-Tür durch deren Verformung zu dämpfen.
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Im Übrigen sei an dieser Stelle erwähnt, dass sich die Erfindung nicht lediglich auf Kfz-Fronthauben bezieht, sondern auch auf andere Fahrzeug-Türen, die im Bedarfsfalle aufgestellt werden können. Vornehmlich findet die Erfindung jedoch Anwendung bei Kfz-Fronthauben, die aufgestellt werden, um zu den im Motorinnenraum befindlichen und dicht gepackten Bauelementen einen gewissen Abstand zu erreichen, der einen Verformungsweg für die Fahrzeug-Tür bereitstellt.
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Zur Aufstellung der Fahrzeug-Tür wird bei der Vorrichtung des Standes der Technik ein auf einer Montageplatte angeordnetes Schloss im Wesentlichen in Aufstellrichtung der Tür verlagert. Das Schloss umfasst eine Drehfalle, die mit einem an der Fahrzeug-Tür fest angeordneten Schließbügel kooperiert. Außerdem ist der Baueinheit eine Sperrklinke für die Drehfalle zugeordnet.
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Während bei einer Öffnungsbewegung der Fahrzeug-Tür die Sperrklinke entriegelt wird und die Drehfalle nachfolgend den Schließbügel freigeben kann, so dass die Fahrzeug-Tür öffenbar ist, wird bei einer Aufstellbewegung der Fahrzeug-Tür die Baueinheit mit dem daran angeordneten Schloss verlagert. Hierzu verlagert ein zwischen einer karosserieseitig festen Widerlagerstelle und der Montageplatte angeordneter und vorgespannter Aktor in Form eines Federelementes die Montageplatte mit den daran angeordneten Schlossbestandteilen.
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Ausgehend von der Vorrichtung gemäß des Standes der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die bekannte Vorrichtung hinsichtlich ihres Aufbaues zu vereinfachen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1.
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Bei der Vorrichtung des Standes der Technik erfolgte eine Verlagerung der Baueinheit linear, das heißt entlang einer Geraden. Hierfür sind relativ aufwändige Führungen erforderlich, die einerseits relativ hohe Kosten verursachen und andererseits Probleme hinsichtlich einer Anfälligkeit gegen Witterungseinflüsse aufwerfen. Da sich das Schloss im Motorraum befindet, ist es Witterungs- und Umwelteinflüssen, wie Temperaturschwankungen, Schmutzbildung, Eisbildung, Spritzwasser, Öl, etc., ausgesetzt. Eine Linearführung bedarf dabei besonderer Maßnahmen, um die oben angeführten Witterungs- und Umwelteinflüsse derartig zu mindern beziehungsweise auszuschließen, dass die Funktion des Schlosses über die Lebensdauer des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt wird.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann eine aufwändige Linearführung entfallen. Aufgrund der schwenkbar ausgebildeten Baueinheit kann eine Führung für die Baueinheit während ihrer Verlagerung von der Schwenkachse bereitgestellt werden. Dies ermöglicht eine sehr einfache konstruktive Ausbildung und bietet einen einfachen und sicheren Schutz vor Witterungs- und Umwelteinflüssen.
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Des Weiteren bildet die schwenkbare Ausbildung der Baueinheit auch den Vorteil, dass nunmehr nur noch ein reduzierter Bauraum für verschiedene, dem Schloss zugeordnete Elemente erforderlich ist. Beispielsweise kann ein Arretierelement, welches dafür sorgt, dass eine in Aufstellrichtung vorgespannte Baueinheit in ihrer Ruheposition, also bei nicht aktiviertem Aktor, gehalten wird, in einem Bereich der Baueinheit an dieser angreifen, der von der Schwenkachse relativ weit entfernt ist. Hierdurch wird ein relativ langer Hebelarm für das Arretierelement zur Verfügung gestellt, der für die konstruktive Auslegung des Arretierelementes Vorteile mit sich bringt. Das Arretierelement kann beispielsweise sehr klein dimensioniert werden, so dass hierfür nur ein geringer Bauraum erforderlich ist und trotzdem große Haltemomente aufbringen. Außerdem können die Verlagerungskräfte für das Arretierelement, die erforderlich sind, um das Arretierelement aus einer Sperrposition in eine Freigabeposition für die Baueinheit zu verlagern, gering gehalten werden.
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Weiterhin kann aufgrund des günstiger ausbildbaren Arretierelementes auch ein Antrieb zur Verlagerung des Arretierelementes schwächer ausgelegt werden. Wird beispielsweise ein Elektromagnet verwendet, um das Verriegelungselement zu betätigen und das Aktorelement zu aktivieren, kann der Auslösemagnet aufgrund einer günstigen geometrischen Anordnung schwächer und damit preiswerter ausgelegt werden.
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Schließlich können auch die für eine Reversierbewegung erforderlichen Rückstellkräfte gering gehalten werden, wobei eine im Wesentlichen spielfreie Lagerung möglich wird. Bei Linearführungen des Standes der Technik ist hingegen zwangsläufig ein gewisses Spiel vorhanden und erforderlich, um für eine Verlagerbarkeit zu sorgen. Das dort vorgesehene Bewegungsspiel kann jedoch aufgrund von Verkantungen der Baueinheit innerhalb der Linearführung beim Rückstellen zu erhöhten Reversierkräften führen, die als nachteilig angesehen werden. Angemerkt sei, dass als Reversierbewegung diejenige Bewegung der Baueinheit verstanden wird, die bei aufgestellter Fahrzeug-Tür durchgeführt werden muss, um in den Ursprungszustand vor Detektion einer Unfall-Situation zu gelangen. Derartige Reversierbewegungen sind beispielsweise im Falle von Fehlauslösungen erforderlich.
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Eine besonders einfache Konstruktion wird dadurch ermöglicht, dass die Schwenkachse karosserieseitig fest angeordnet ist.
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Aus der
DE 101 11 146 A1 ist im Übrigen eine Vorrichtung zum Aufstellen einer Fahrzeugtür bekannt, bei der eine Drehfalle und eine Sperrklinke eines Fahrzeugtürschlosses, im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung, fronthaubenseitig festgelegt sind. In einem geschlossenem Zustand des Schlosses fängt die Drehfalle einen karosserieseitigen Schließbügel. Bei einem Ausführungsbeispiel gemäß den
5 und
6 ist der Schließbügel an einer stegförmig ausgebildeten, verschwenkbaren Baueinheit angeordnet. Die Vorrichtung weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel weder eine Montageplatte, noch einen Anschlag auf, der die Aufstellung der Fahrzeugtür begrenzt. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel gemäß den
3 und
4 ist der Schließbügel karosserieseitig unverschwenkbar festgelegt. Die Drehfalle und die Sperrklinke sind hierbei auf einer um eine haubenseitige Schwenkachse schwenkbaren Baueinheit angeordnet. Das Aktorelement ist als der Schwenkachse zugeordnete, haubenseitige Wendelfeder ausgebildet. Auch aus diesem Ausführungsbeispiel ist kein karosserieseitiger Anschlag bekannt.
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Aus der
DE 199 57 868 A1 ist ein mit der Fronthaube kooperierendes Schloss bekannt, welches in einer Unfall-Situation zur Aufstellung der Fronthaube von einem Aktorelement linear, also translatorisch, angehoben wird. Hierzu ist ein mit einer Führungskulissenanordnung zusammenwirkendes Hebelsystem vorgesehen, welches die Aufstellung des Schlosses begrenzt. Aus dieser Schrift ist weder eine Montageplatte noch eine verschwenkbare Baueinheit und kein mit einer verschwenkbaren Baueinheit zusammenwirkender Anschlag bekannt.
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Aus der
DE 197 21 565 A1 ist außerdem eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Fanghaken zur Begrenzung der Aufstellung der Fahrzeugtür mit einem türseitigen Schließbolzen zusammenwirkt. Der Schließbolzen kooperiert mit einem Fahrzeugtürschloss, welches nicht verlagerbar ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wirkt die Sperrklinke mit einem Ende eines Seilzuges zusammen. Dies ermöglicht eine einfache Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die durch Öffnen der Sperrklinke eine herkömmliche Öffnungsbewegung der Fahrzeug-Tür erlaubt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Ende des Seilzuges nahe der Schwenkachse entlanggeführt oder befestigt. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht im Falle einer Verlagerung der Baueinheit bei detektierter Unfallsituation sehr kurze Verlagerungswege des Seilzugendes, wodurch nur geringe Bauräume erforderlich werden.
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Demnach kann ein Seilzug, der mit der Sperrklinke für die Drehfalle zusammenwirkt, in einem Bereich der Baueinheit geführt oder befestigt werden, welcher sehr nahe der Schwenkachse angeordnet ist. Im Falle einer Verlagerung der Baueinheit führt das Ende des Seilzuges auf diese Weise auch nur eine Bewegung entlang eines sehr kurzen Wegstückes durch, so dass der erforderliche Ausweichraum für das Seilzugende ebenfalls gering gehalten werden kann. Dies führt zu einer erleichterten Anordenbarkeit und einer erleichterten Führung des Seilzuges entlang dem Motorraum.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe auch mit den Merkmalen des Anspruches 4.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Verlagerungsbewegung der Baueinheit eine Schwenkbewegung. Dies ermöglicht eine besonders einfach optimierbare konstruktive Ausgestaltung der Baueinheit und eine genaue Vorherbestimmbarkeit der auftretenden Kräfte.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Baueinheit im Wesentlichen aus einer Montageplatte. Diese Ausgestaltung der Erfindung bietet die Möglichkeit einer besonders einfachen Bauform. Beispielsweise sind Drehfalle und Sperrklinke unmittelbar auf der Montageplatte anordenbar, was in konstruktiver Hinsicht sehr einfache Lösungen bietet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Baueinheit in Drehrichtung im Sinne der Aufstellbewegung vorgespannt. Dies ermöglicht eine sehr schnell ansprechende Baueinheit im Falle einer Unfallsituation und ermöglicht ein schnelles Aufstellen der Fahrzeug-Tür.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Baueinheit ein Arretierelement zugeordnet. Dieses Arretierelement ist als zweites Schloss bezeichenbar und ermöglicht eine einfache Aktivierung des Aktorelementes. Beispielsweise kann das Arretierelement ein von einem Elektromagneten angetriebenes Riegelelement sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung greift das Arretierelement in einem von der Schwenkachse weit entfernten Bereich, insbesondere Randbereich, der Baueinheit an dieser an. Dies ermöglicht aufgrund eines langen Hebelarmes zwischen der Schwenkachse und dem Bereich die Ausübung auch großer Haltemomente auf die Baueinheit, selbst dann, wenn das Arretierelement nur verhältnismäßig schwach ausgelegt ist. Andererseits können die Betätigungskräfte zur Verlagerung des Arretierelementes entsprechend gering gehalten werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung greift das Aktorelement im Wesentlichen tangential, bezogen auf die Schwenkachse, an der Baueinheit an. Dies ermöglicht besonders große Betätigungsmomente.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung greift das Aktorelement in einem Bereich, insbesondere in einem Randbereich, der Baueinheit, an dieser an, der von der Schwenkachse weit entfernt ist. Auch diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht besonders große Betätigungsmomente zur Verlagerung der Baueinheit, insbesondere für den Fall, dass der Bereich der Baueinheit, in dem das Aktorelement angreift, weiter von der Schwenkachse entfernt ist, als der Bereich der Baueinheit beziehungsweise einer Drehfalle oder eines anderen Schlossbestandteiles, der mit dem fahrzeugtürseitigen Schließelement, beispielsweise einem Schließbügel, zusammenwirkt.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie anhand der nun folgenden Beschreibung eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles. Darin zeigen:
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1 in schematischer, teilgeschnittener Seitenansicht den in Fahrtrichtung vorderen, abgebrochenen Bereich einer Kfz-Fronthaube mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die die Fronthaube in ihrer niederen, geschlossenen Stellung hält, und
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2 die Vorrichtung gemäß 1 nach Aktivierung des Aktorelementes mit aufgestellter Fronthaube.
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Die in ihrer Gesamtheit in den Figuren mit 10 bezeichnete Vorrichtung soll im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben werden:
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1 zeigt eine Kfz-Fronthaube eines in Fahrtrichtung x bewegbaren Fahrzeuges. Dargestellt ist in einer schematischen Seitenansicht der in Fahrtrichtung x vordere Bereich der Fronthaube 11, die um eine weit links bezüglich der 1 angeordnete Schwenkachse schwenkbar sein kann. Normalerweise wird die Fronthaube 11 durch ein im Schloss 33 in ihrer in 1 dargestellten Geschlossenstellung gehalten, welches auf weiter unten beschriebene Weise mit einem fest an der Fronthaube 11 angeordneten Schließbügel 12 oder einem vergleichbaren Schließelement zusammenwirkt.
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Unterhalb der Fronthaube 11 befindet sich der Motorraum 13, in dem eine Vielzahl nicht dargestellter Bauelemente, wie Motorblock, Einspritzpumpe, Aggregat, Batterien etc., angeordnet ist. Aufgrund möglichst geringer, gewünschter Luftwiderstandswerte wird die Fahrzeugkarosserie zunehmend windschnittiger ausgebildet, wobei die im Motorraum 13 befindlichen Elemente immer dichter gepackt werden. Dies führt dazu, dass bei Fahrzeugen der derzeitigen Generation bei geschlossener Fronthaube 11 zwischen den im Motorinnenraum 13 befindlichen Elementen und der Unterseite 34 der Fronthaube 11 praktisch kein Raum mehr verbleibt.
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Im Falle eines Unfalles, beispielsweise eines Zusammenstoßes mit einem Fußgänger, kann für den Fall, dass Gliedmaßen des Fußgängers auf die Oberseite 35 der Fronthaube 11 auftreffen, diese keine Verformung mehr erfahren, da die Unterseite 34 unmittelbar auf die im Motorraum 13 angeordneten Bauelemente stößt. Eine derartige Verformung der Fahrzeug-Tür 11 ist aber an sich wünschenswert, da aufgrund der Verformungsarbeit, die die Aufprallenergie verzehrt, der Aufschlag gedämpft werden kann und die Verletzungsgefahr des Fußgängers verringert werden kann. Hierzu ist es bereits bekannt, die Fronthaube 11 im Falle der Detektion einer Unfallsituation um einen Hubweg H aus ihrer in 1 dargestellten Geschlossenlage in ihre in 2 dargestellte aufgestellte Position zu verlagern.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Baueinheit 14 vorgesehen, die nach Art einer im Wesentlichen L-förmigen oder regieklappenförmigen Montageplatte 15 ausgebildet ist. Die Montageplatte ist um eine karosserieseitig feste Schwenkachse 16 über einen bestimmten Winkelbereich α schwenkbar.
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Auf der Montageplatte 15 ist eine Drehfalle 17 um eine Schwenkachse 18 schwenkbar angeordnet. Die Drehfalle 17 weist ein durch zwei Gabelschenkel 20a, 20b gebildetes Gabelmaul 19 zur Aufnahme eines Schließbügelschenkels 21 auf. Eine Sperrklinke 22 ist ebenfalls um eine Schwenkachse 23 schwenkbar an der Montageplatte 15 angeordnet und sichert die Drehfalle 17 in ihrer Geschlossen-Position gemäß 1.
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Um die Kfz-Fronthaube 11 auf herkömmliche Weise zu öffnen, um einen Zugang zu dem Innenraum 13, beispielsweise zur Ölstandskontrolle zu erhalten, ist die Sperrklinke 22 in eine Freigabeposition überführbar. Hierzu ist ein Seilzug 24 vorgesehen, der beispielsweise vom Fahrzeuginnenraum her zu bedienen ist und mit einem Ende 25 an der Sperrklinke 22 befestigt ist. Durch Zug am Seilzug 24 bezüglich 1 nach links kann zur Vollführung einer herkömmlichen Öffnungsbewegung der Haube 11 die Sperrklinke 22 im Uhrzeigersinn um ihre Schwenkachse 23 verschwenkt werden und gibt auf diese Weise den unteren Gabelschenkel 20b der Drehfalle 17 frei. Diese kann sich nachfolgend, gegebenenfalls auch aufgrund einer Vorspannung, ebenfalls im Uhrzeigersinn um ihre Schwenkachse 18 verschwenken und dabei den Schließbügel 12 freigeben. Anschließend kann die Haube 11 auf herkömmliche Weise geöffnet und in Öffnungsrichtung y verschwenkt werden.
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Zur Aufstellung der Haube 11 im Falle der Detektion einer Unfallsituation ist ein Aktorelement 26 vorgesehen. Dieses ist gemäß dem Ausführungsbeispiel als Federelement ausgebildet und mit einem ersten Ende 27 karosserieseitig festgelegt und mit seinem zweiten Ende 28 im Bereich eines Angriffspunktes 29 an der Montageplatte 15 befestigt. Das Aktorelement 26 ist bei dem Ausführungsbeispiel als Zugfeder ausgebildet und bestrebt, die Montageplatte 15, also die gesamte Baueinheit 14, um ihre Schwenkachse 16 entgegen dem Uhrzeigersinn in ihre in 2 dargestellte Position zu verschwenken.
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Gemäß 1 weist die Montageplatte 15 an ihrem rechten unteren Ende eine Nase 30 auf, die von einem Arretierelement 31 hintergriffen wird. Das Arretierelement 31 ist beispielsweise ein in und entgegen der Richtung des Pfeiles m verlagerbares Riegelelement, welches von einem Antrieb, insbesondere auch von einem elektro-motorischen oder elektro-magnetischen Antrieb verlagert werden kann.
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Für den Fall, dass die Vorrichtung eine Unfallsituation detektiert oder ein derartiges Detektionsergebnis an die Vorrichtung übermittelt wird, kann das Arretierelement 31 aus seiner in 1 dargestellten Arretierposition in seine in 2 dargestellte Freigabeposition verfahren werden, so dass die Nase 30 an dem Arretierelement vorbeigelangen kann. Aufgrund der Federkraft des Aktorelementes 26 wird die Montageplatte 15, also die gesamte Baueinheit 14, entgegen dem Uhrzeigersinn um ihre Schwenkachse 16 verschwenkt, bis die in 2 dargestellte Aufstell-Position erreicht ist. In dieser Position kann es zu einem Anschlagen der Nase 30 an einen karosserieseitig festgelegten Anschlag 32 kommen, um auf diese Weise eine definierte Hubweglänge H der Haube 11 zu erreichen und um zu verhindern, dass die Haube 11 einen über den vorbestimmten Hubweg hinaus größeren Weg in Aufstellrichtung y durchläuft.
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Während der Verschwenkung der Montageplatte 15 entgegen dem Uhrzeigersinn verbleibt die Sperrklinke 22 und die Drehfalle 17 in ihrer Sperrstellung. Das Schloss 33 hält den Schließbügel 12 somit während der Verlagerungsbewegung der Baueinheit 14 gefangen. Es kommt allerdings zu einer Relativverschwenkung des Rahmenschenkels 21 des Schließbügels 12 zu der in Sperrposition verbleibenden Drehfalle 17. Hierfür kann das Gabelmaul 19 beziehungsweise der Gabelschenkel 20b entsprechend ausgebildet sein. Die bezüglich 1 dem Gabelmaul 19 zugewandte Oberseite des unteren Drehfallenschenkels 20b kann hierfür beispielsweise eine besondere Schwenklagerfläche bereitstellen, die unter Umständen auch muldenförmig geformt sein kann.
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Entscheidend ist, dass die Baueinheit 14 um einen definierten Winkel α zur Aufstellung der Haube 11 verschwenkt, wobei die Winkeländerung α in einen translatorischen Hub H umgewandelt wird.
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Der Abstand zwischen dem Schließbügelschenkel 21 und der Schwenkachse 16 wird in 1 mit R1 bezeichnet und der Abstand zwischen einem Punkt P und der Schwenkachse 16 wird R2 bezeichnet.
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Das Arretierelement 31 greift an der Nase 30 an, die ungefähr den Abstand R2 zu der Schwenkachse aufweist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde der Punkt P in 1 tatsächlich näher an die Schwenkachse 16 heranverlegt. Da der Abstand R2 ein verhältnismäßig langer Hebelarm ist, kann durch das Arretierelement 31 ein großes Haltemoment auf die Baueinheit 14 ausgeübt werden. Dementsprechend kann das Arretierelement 31 auch sehr klein und einfach dimensioniert ausgebildet werden. Auch die Reibungskräfte zwischen dem Arretierelement 31 und der Nase 30 während der Verlagerung des Arretierelement 31 können gering gehalten werden.
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Der Angriffspunkt 29 des Aktorelementes 26 befindet sich ebenfalls relativ weit entfernt von der Schwenkachse 16 der Baueinheit 14, in erster Näherung im Bereich des Abstandes R2. Aufgrund des wiederum sehr langen Hebelarmes bezogen auf die Schwenkachse 16 kann das Aktorelement 26 ein großes Drehmoment auf die Baueinheit 14 ausüben, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn der Angriffspunkt 29 des Aktorelementes 26 einen größeren Abstand R2 von der Schwenkachse 16 aufweist, als der Abstand R1 zwischen dem Schließbügelschenkel 21 und der Schwenkachse 16.
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Die bei dem Ausführungsbeispiel lediglich schematisch dargestellte Nase 30 als Gegenanschlag für ein Arretierelement 31 ist lediglich beispielhaft zu verstehen. Das Arretierelement 31 kann mit einer beliebigen Haltefläche an der Baueinheit 14 zusammenwirken. Vorzugsweise ist jedoch eine Anbringung der Haltefläche für das Arretierelement 31 nahe eines Randbereiches der Baueinheit 14, also weit entfernt von der Schwenkachse 16 vorgesehen, so dass die erwähnten großen Haltemomente ausgeübt werden können.
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Das in den Figuren beispielhaft als Zugfeder ausgebildete Aktorelement 26 kann selbstverständlich auch als Druckfeder ausgebildet sein. Auch hier ist es vorteilhaft, wenn der Angriffspunkt 29 möglichst weit von der Schwenkachse 16 entfernt ist, insbesondere im Randbereich der Montageplatte 14 angeordnet ist. Alternativ kommt beispielsweise auch eine Schenkelfeder in Betracht. Schließlich kommen auch andere Energiespeicher, beispielsweise pyrotechnische Energiespeicher in Betracht. Entscheidend ist, dass die schwenkbare Baueinheit 14 in einem Drehsinne vorgespannt ist oder vorspannbar ausgebildet ist, der zu einer Aufstellbewegung der Fahrzeug-Tür 11 führt.
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In den 1 und 2 ist ein Aktorelement 26 dargestellt, welches auf ca. 1/3 seiner Länge komprimierbar ist. Dies soll lediglich beispielhaft verstanden werden und verdeutlichen, dass die Zugfeder bestrebt ist, ihre axiale Länge zu verringern. Tatsächlich wird sich ein Federelement nicht in dem übertrieben dargestellten Maße verkürzen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel wird das Aktorelement 26 dadurch aktiviert, dass das Arretierelement 31 verlagert wird. Alternativ kann eine Aktivierung eines Aktorelementes auch dadurch erfolgen, dass ein solches Aktorelement nach Feststellung einer Unfallsituation überhaupt erst in einen scharfen, also Kräfte freisetzenden Zustand versetzt wird.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind die Drehfalle 17 und die Sperrklinke 22 als Bestandteile des Schlosses 33 unmittelbar an der Baueinheit 14 angeordnet. Bei einer alternativen Ausführungsform können auch nur Teile des Schlosses 33 an der Baueinheit 14 angeordnet sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel besteht die Baueinheit 14 im Wesentlichen aus der Montageplatte 15. Alternativ kann die Baueinheit 14 auch ein Schlossbestandteile 17, 22 aufweisendes Element sein, welches die Schlossbestandteile beidseitig einfasst, und beispielsweise zwei in einem Abstand von einander montierte, parallele Seitenplatten aufweist. Auch andere Bauformen der Baueinheit 14 kommen in Betracht.
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Wie sich aus den 1 und 2 ergibt, ist der Seilzug 24 im Bereich einer Befestigungsstelle 36 mit der Baueinheit 14 verbunden. Die Befestigungsstelle 36 ist relativ nahe an der Schwenkachse 16 angeordnet, so dass bei einer Aufstellbewegung der Fahrzeug-Tür 11 die Befestigungsstelle 36 nur einen sehr geringen Verlagerungsweg durchläuft. Dies wirkt sich günstig auf den für die Anordnung des Seilzuges 24 erforderlichen Bauraum innerhalb des Motorraumes 13 aus.
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Aus den 1 und 2 wird deutlich, dass das Aktorelement 26 im Wesentlichen tangential an der Baueinheit 14 angreift. Auch dies ermöglicht besonders vorteilhafte Kraftverhältnisse.