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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum reversiblen Aufstellen einer
Kfz-Tür,
insbesondere einer Kfz-Fronthaube, in einer Unfallsituation gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Im
Zusammenhang mit gestiegenen Anforderungen an verbesserte CW-Werte von Kraftfahrzeugen zur Verringerung
des Luftwiderstandes und zur Verringerung eines damit einhergehenden
Kraftstoffverbrauches gehen die Automobilhersteller zunehmend dazu über, den
von einer Kfz-Fronthaube abgedeckten
Motorraum mit einer relativ dicht gepackten Anordnung von Bauelementen,
wie Motor, Verteiler, Batterie, Kühler etc., zu versehen. Um
die geforderte Windschnittigkeit des Fahrzeuges zu erreichen, wird
die Karosserie des Fahrzeuges derart ausgebildet, dass die Kfz-Fronthaube
sehr dicht oberhalb der im Motorraum angeordneten Bauelemente, beispielsweise
auch des Motors, verläuft.
Der zwischen der Oberseite der Bauteile, z.B. des Motors, und der
Kfz-Fronthaube verbleibende Abstand beträgt teilweise nur wenige Zentimeter.
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Für den Fall,
dass das Fahrzeug in eine Unfallsituation mit einem Fußgänger gerät, war es
bei Fahrzeugen älterer
Bauart aufgrund eines größeren Abstandes
zwischen der Fronthaube und z. B. dem Motor möglich, dass ein mit einem Körperteil
auf die Außenseite
der Kfz-Fronthaube
aufschlagender Fußgänger die
Motorhaube verformte und auf diese Weise die Möglichkeit einer Energieverzehrung
bereitgestellt wurde. Der Aufschlag des Fußgängers konnte gedämpft werden,
weil die Motorhaube aufgrund des großen Abstandes zu den im Motorinnenraum
angeordneten Bauteilen eine gewisse Knautschzone bereitstellte.
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Um
auch bei moderneren, windschnittigeren Fahrzeugen eine derartige
Knautschzone und damit eine Dämpfung
eines Fußgängeraufpralles
auf die Kfz-Fronthaube zu erreichen, sind bereits Systeme angedacht,
die eine Fußgänger-Unfallsituation
detektieren können,
beispielsweise durch im Bereich der Kfz-Stoßstange angeordnete Sensoren.
Wird eine Unfallsituation festgestellt, sorgt ein Mechanismus dafür, dass
die Kfz-Fronthaube geringfügig
aufgestellt wird, das heißt
sich von den im Motorinnenraum befindlichen Bauteilen entfernt und
auf diese Weise einen Weg für
die Leistung von Verformungsarbeit bereitstellt. Hierfür kommen
sowohl solche Vorrichtungen in Frage, bei denen zum Aufstellen der Fronthaube
zunächst
eine Öffnung
des Schlosses erfolgt, als auch Systeme, bei denen das Schloss insgesamt
gemeinsam mit der Kfz-Fronthaube verlagert wird.
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Die
Aufstellbewegung der Kfz-Tür
kann mittels eines Aktorelementes, also mittels eines aktivierbaren
Betätigungselementes,
erfolgen, welches beispielsweise einen als Federelement ausgebildeten Energiespeicher
aufweist. Der Energiespeicher kann sich bei Feststellung einer Unfallsituation
sehr schnell entladen und innerhalb einer sehr kurzen Ansprechzeit
in der Größenordnung
von beispielsweise 30 Millisekunden für eine Aufstellung der Kfz-Fronthaube
und einen Hebeweg, beispielsweise in der Größenordnung von 25 bis 45 Millimeter,
sorgen.
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Bei
ausgelöstem
Aktorelement, also dann, wenn sich dieses in seinem entladenen Zustand
befindet, besteht das Bedürfnis,
die Kfz-Fronthaube und
das Aktorelement in den vor der Unfallsituation erreichten Zustand
zurückzuversetzen.
Dies spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn eine Unfallsituation
tatsächlich
nicht eingetreten ist, sondern ein Sensor die Aufstellung der Kfz-Tür vorsichtshalber oder
bei einem geringfügigen
Auffahrunfall od. dgl. veranlasst hat. Da das Aktorelement in seinem
geladenen Zustand eine verhältnismäßig große Energiemenge
speichert, die erforderlich ist, um eine schnelle Aufstellung der
schweren Kfz-Fronthaube zu erreichen, sind auch dementsprechend
große
Kräfte
erforderlich, um das Aktorelement wieder zu spannen, also aufzuladen.
Hierfür
ist bereits angedacht worden, die Schließbewegung der Kfz-Tür für einen
Aufladevorgang des Energiespeichers zu nutzen. Dies erfolgt beispielsweise
mittels Spannmitteln, die nach Art von Gestänge- oder Hebelanordnungen
die Bewegung der Kfz-Tür
auf den Aktor übertragen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 derart weiterzubilden, dass die Handhabung der
Kfz-Tür
verbessert ist, ohne dass die Auslösesicherheit des Aktorelementes
beeinträchtigt
wird.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere mit
denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
eine Kopplungseinrichtung vorgesehen ist, die zwischen einem Kopplungszustand,
in welchem sie die Fahrzeugtür
getrieblich an die Spannmittel koppelt, und einem Entkopplungszustand,
in welchem sie die Fahrzeugtür
von den Spannmitteln entkoppelt, schaltbar ist.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht somit im wesentlichen darin, die Bewegung
der Kfz-Tür,
insbesondere die Schließbewegung,
lediglich dann zur Aufladung des Energiespeichers zu nutzen, wenn eine
Entladung des Aktors stattgefunden hat. Für den Fall, dass keine Unfallsituation
eingetreten ist, und der Aktor sich in seinem nicht aktivierten
Ruhezustand befindet, also geladen oder aufgeladen ist, ist die
Kfz-Tür
von den Spannmitteln, mittels denen der Energiespeicher aufgeladen
werden kann, entkoppelt. Eine Öffnungs-
und Schließbewegung
der Kfz-Tür
kann auf diese Weise erfolgen, ohne dass die Spannmittel angesprochen
werden. Die Kopplungseinrichtung befindet sich dabei in einem Entkopplungszustand.
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Andererseits
wird für
den Fall, dass eine Entladung des Energiespeichers stattgefunden
hat, also typischerweise nach dem Auftreten einer Unfallsituation
und nach dem Aufstellen der Fahrzeugtür, von der Kopplungseinrichtung
ein Kopplungszustand bereitgestellt, in welchem die Fahrzeugtür getrieblich mit
den Spannmitteln verbunden ist und eine Bewegung, insbesondere eine
Schließbewegung,
der Fahrzeugtür
für eine
Aufladung des Energiespeichers genutzt werden kann.
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Die
Aufstellbewegung der Kfz-Tür,
welche typischerweise auch mit einer Bewegung der Spannmittel einhergeht,
wird aufgrund der Entkopplung nicht tangiert. Insbesondere wird
die Aufstellbewegung der Kfz-Fronthaube in der Unfallsituation nicht durch
zusätzliche,
Trägheitsmomente
aufweisende Bauteile beeinträchtigt.
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Die
erfindungsgemäße Kopplungseinrichtung
kann beispielsweise zwei relativ zueinander bewegbare Teile umfassen,
die im Normalzustand, also bei nicht aktiviertem Aktorelement, einander
nicht berühren.
So kann beispielsweise eines der Elemente der Kopplungseinrichtung
einen Bewegungsbereich aufweisen, in den ein zweites Element erst
dann hineingerät,
wenn das Aktorelement aktiviert ist. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang
insbesondere, wenn sich die Bewegungsbahnen der beiden miteinander
koppelbaren Elemente kreuzen.
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Als
aktivierbares Element oder kurz Aktor oder Aktorelement wird jedes
Element verstanden, welches zur Durchführung einer Aufstellbewegung der
Fahrzeug-Tür
einsetzbar ist. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass
ein Aufstellen der Fahrzeug-Tür
unterschieden wird von einem Öffnen
der Fahrzeug-Tür.
Eine Öffnungsbewegung
der Fahrzeug-Tür
ist im Normalfalle möglich,
um einem Benutzer Zugang zu dem unterhalb oder hinter der Fahrzeug-Tür befindlichen Motorraum zu
ermöglichen.
Bei einer Aufstellbewegung wird die Fahrzeug-Tür nur geringfügig verlagert,
insbesondere verschwenkt, um den Verformungsweg bereitzustellen.
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In
diesem Zusammenhang sei auch angemerkt, dass sich die Erfindung
zwar insbesondere auf Kfz-Fronthauben bezieht, aber durchaus auch
Anwendung finden kann an anderen Fahrzeug-Türen, wie beispielsweise Kfz-Seitentüren oder
Kfz-Kofferraumdeckeln.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung koppelt die Kopplungseinrichtung
die aufgestellte Fahrzeugtür
bei entladenem Energiespeicher getrieblich an die Spannmittel und
entkoppelt die Fahrzeugtür
bei aufgeladenem Energiespeicher von den Spannmitteln. Bei dieser
Ausgestaltung der Erfindung wird eine besonders sichere Bauweise
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglich.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kopplungsvorrichtung zwischen
dem Kopplungszustand und dem Entkopplungszustand automatisch schaltbar.
Dies ermöglicht eine
besonders einfache Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Kopplungseinrichtung
ein erstes, der Kfz-Tür
zugeordnetes Element und ein zweites, dem Aktor zugeordnetes Element. Das
zweite Element kann gegebenenfalls auch als Spannmittel bezeichnet
werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine besonders einfache
Bauweise.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gerät das zweite
Element erst aufgrund eines Entladevorganges des Aktorelementes
in einen Bewegungsbereich des ersten Elementes. Dies ermöglicht eine
besonders einfache Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dem ersten
Element eine Weiche zugeordnet, die eine Bewegung des zweiten Elementes
relativ zu dem ersten Element in eine erste Bewegungsrichtung zulässt, eine
Rückbewegung des
zweiten Elementes relativ zu dem ersten Element in eine zweite Bewegungsrichtung
jedoch nur unter Mitnahme des ersten Elementes ermöglicht. Bei
dieser Ausgestaltung der Erfindung wird eine besonders einfache
konstruktive Möglichkeit
der Bereitstellung einer Kopplungseinrichtung mit einem Entkopplungszustand
und einem Kopplungszustand möglich.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie
anhand der nun folgenden Beschreibung zweier in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele. Darin
zeigen:
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1 in
schematischer, teilgeschnittener Seitenansicht eine in ihrer geschlossenen
Stellung befindliche Kfz-Fronthaube mit einem ersten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 in
vergrößerter,
schematischer Darstellung den Bereich, der mit dem Teilkreis II
in 1 bezeichneten Vorrichtung,
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2a die
Hebelanordnung gemäß 2 in einer
Rückansicht,
wobei der Übersichtlichkeit
halber die Motorhaube und die Gestängeelemente weggelassen sind,
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3 in
einer Darstellung gemäß 2 die in
ihrer aufgestellten Position befindliche Kfz-Fronthaube,
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4 die
Hebelelemente der 2 gemäß Ansichtspfeil IV in Unteransicht,
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5 die
beiden Hebelelemente in einer schematischen Darstellung gemäß 2,
wobei der Übersichtlichkeit
halber das Nockenelement dargestellt ist,
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6 in
einer Darstellung gemäß 5 das erste
und das zweite Hebelelement in einer Zwischenposition,
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7 in
einer Darstellung gemäß 6 die beiden
Hebelelemente in einer weiteren Zwischenposition,
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8 in
einer Darstellung gemäß 7 die Hebelelemente
in einer dritten Zwischenposition,
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9 in
einer Darstellung gemäß 6 die Hebelelemente
in einer vierten Zwischenposition,
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10 eine
perspektivische Ansicht der beiden Hebelelemente gemäß der in 2 dargestellten
Position,
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11 in
schematischer Ansicht in einer Darstellung gemäß 1 ein zweites
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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12 das
Ausführungsbeispiel
der 11 mit in aufgestellter Position befindlicher
Kfz-Fronthaube,
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13 eine
erste Zwischenposition während der
Aufladebewegung des Aktorelementes, und
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14 eine
weitere Zwischenposition während
der Aufladebewegung des Aktorelementes.
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Die
in den Figuren in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Vorrichtung
soll zunächst
hinsichtlich ihrer prinzipiellen Funktionsweise anhand der 1 erläutert werden.
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1 zeigt
schematisch angedeutet eine Fronthaube 11 eines in Fahrtrichtung
x beweglichen Kraftfahrzeuges in Seitenansicht. Die Fronthaube 11 ist über zwei
Gestängeelemente 12a, 12b,
die über fahrzeugseitig
festgelegte Schwenkachsen 13a, 13b schwenkbar
sind, mit der Karosserie verbunden. Die Gestängeelemente 12a, 12b sind über Schwenkachsen 14a, 14b mit
der Kfz-Fronthaube 11 verbunden, so dass eine Öffnungsbewegung
der Fronthaube 11 im wesentlichen in Richtung des Uhrzeigersinns
um eine im Bereich der Schwenkachsen 14a, 14b angeordnete
Schwenkachse erfolgen kann.
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Bezüglich 1 unterhalb
der Fronthaube 11 befindet sich typischerweise der Motorraum
des Kfz, dessen Innenleben der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt ist. Etwa im Bereich 46 der Kfz-Fronthaube 11 befindet
sich das vordere Ende des Kraftfahrzeuges und beispielsweise eine Kfz-Stoßstange.
Der Stoßstange
oder einem Frontbereich des Kraftfahrzeuges können nicht dargestellte Sensorelemente
zugeordnet sein, die eine Unfallsituation, insbesondere eine Fußgänger-Unfallsituation,
detektieren können.
Für den
Fall, dass der Frontbereich 46 des Kraftfahrzeuges mit
einem nicht dargestellten Fußgänger in
Kontakt gerät,
besteht die Gefahr, dass dieser mit Gliedmaßen auf die Oberseite 47 der
Kfz-Fronthaube 11 gerät.
Um den Aufprall zu dämpfen,
ist ein Aktorelement 15 vorgesehen, welches ein Federelement 16 aufweist,
das sich gemäß 1 in
einem gespannten Zustand befindet. Das Federelement 16 stützt sich
mit seinem bezüglich 1 unteren
Ende an einer karosserieseitig festgelegten Abstützplatte oder sonstigen Abstützung 17 ab
und drückt
mit seinem anderen Ende auf eine Montageplatte 18, auf
der ein Schloss 19 angeordnet ist. Die Montageplatte 18 wird
durch ein lediglich schematisch angedeutetes Arretierelement 23 an einer
Verlagerung in Richtung y gehindert.
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Das
Schloss 19 umfasst eine Drehfalle 20 für einen
fronthaubenseitigen Schließbolzen 22 sowie eine
Sperrklinke 21, die die Drehfalle 20 in ihrer Sperrstellung
hält. Die
Sperrklinke 21 ist im Normalfall, also wenn kein Passagierunfall
aufgetreten ist, auf herkömmliche
Weise manuell bedienbar, um die Drehfalle 20 zu öffnen und
die Kfz-Fronthaube 11 im wesentlichen in Richtung des Pfeiles
P öffnen
zu können,
um Zugang zu dem Motorraum 48 zu erhalten.
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Das
Schloss 19 und die zugehörigen Elemente 20, 21 sind
gemeinsam mit der Montageplatte 18 in Richtung y verlagerbar.
Für den
Fall, dass eine Unfallsituation festgestellt wird, kann der Riegel 23 derart
verlagert werden, beispielsweise in Fahrtrichtung x des Fahrzeuges,
dass er die Montageplatte 18 freigibt und damit einen Entladungsvorgang
des als Aktorelementes 15 ausgebildeten Energiespeichers ermöglicht.
Die Montageplatte 18 und mit ihr das gesamte Schloss 19 werden
entlang der Richtung des Pfeiles y um einen Verstellweg ΔS verlagert.
Zugleich wird das in Fahrtrichtung x des Kfz vordere Ende 46 der
Fronthaube 11 mitverlagert und etwa um den gleichen Verstellweg ΔS bewegt.
Die Fronthaube 11 wird auf diese Weise aufgestellt und
ermöglicht
eine Knautschzone derart, dass ein Fußgänger im Falle eines Unfalls
die typischerweise aus Blech oder Kunststoff bestehende Fronthaube
verformen kann, so dass der Aufschlag gedämpft wird. Eine Verformung
der Fronthaube 11 um den Verstellweg ΔS ist in jedem Falle möglich, ohne
dass die Fronthaube 11 an im Motorraum 48 angeordnete
Bauelemente anstößt.
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1 zeigt
darüber
hinaus ein erstes Hebelelement 25 und ein zweites Hebelelement 26,
wobei letzteres über
einen Seilzug 24 mit der Montageplatte 18 verbunden
ist. Anhand der 2 sollen die Hebel 25, 26 in
ihrer Funktionsweise näher
erörtert
werden:
Der erste Hebel 25 ist um eine Schwenkachse 27 schwenkbar
und umfasst einen ersten Hebelarm 29 und einen zweiten
Hebelarm 31. Der erste Hebelarm 29 weist eine
Kontaktfläche 30 auf,
die mit der Innenseite der Fronthaube 11 in Verbindung
steht. Ein nicht dargestelltes Federelement sorgt darüber hinaus
dafür,
dass das erste Hebelelement 25 in Richtung des Uhrzeigersinnes
um die Schwenkachse 27 herum derart vorgespannt ist, dass
die Kontaktfläche 30 grundsätzlich bestrebt
ist, die Fronthaube 11 zu kontaktieren.
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An
dem freien Ende des zweiten Hebelarmes 31 des ersten Hebelelementes 25 ist
ein Nockenelement 32 angeordnet, welches um eine Schwenkachse 39 schwenkbar
ist. Außerdem
ist ein Steuerblech 38 vorgesehen, auf dessen Funktion
erst später
eingegangen wird. 2 lässt bereits erkennen, dass die
Schwenkachse 39 des Nockenelementes 32 bei einer
Bewegung des Hebels 25 eine Bewegungsbahn 42 durchläuft.
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Das
zweite Hebelelement 26 ist um eine ebenfalls karosserieseitig
festgelegte Schwenkachse 28 schwenkbar und weist einen
ersten Hebelarm 33 und einen zweiten Hebelarm 34 auf.
Im Bereich des freien Endes des zweiten Hebelarmes 34 ist
ein freies Ende 35 des Seilzuges 24 befestigt.
Im Bereich des freien Endes des ersten Hebelarmes 33 des zweiten
Hebelelementes 26 ist ein Steuerbolzen 36 angeordnet.
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Bei
einer Schwenkbewegung des zweiten Hebelelementes 26 um
die Schwenkachse 28 herum entgegen dem Uhrzeigersinn, bewegt
sich der Steuerbolzen 36 entlang einer mit 37 bezeichneten
Bewegungsbahn.
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Wie
sich beispielsweise aus 5 ergibt, ist das Nockenelement 32 mit
einem Kulissenschlitz 41 versehen, der langlochartig ausgebildet
ist. Innerhalb des Kulissenschlitzes 41 ist ein Haltebolzen 40 geführt, der
fest, unbeweglich am zweiten Hebelarm 31 des ersten Hebelelementes 25 angeordnet
ist.
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Das
Nockenelement 32 ist durch ein nicht dargestelltes Federelement
in eine Position hinein vorgespannt, wie sie in 5 dargestellt
ist. In dieser Position schlägt
das bezüglich 5 obere
Ende 49 des Kulissenschlitzes 41 an den Haltebolzen 40 an.
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Das
Nockenelement 32 ist jedoch entlang eines begrenzten Umfangswinkels
um die Schwenkachse 39 entgegen der Kraft des nicht dargestellten Federelementes
verlagerbar, bis der Haltebolzen 40 an dem zweiten Ende 50 des
Kulissenschlitzes 41 anschlägt.
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Das
Nockenelement 32 weist gemäß 5 eine nockenartige
Kontur auf, dessen Schmalseitenfläche eine Steuerfläche 43 bereitstellt.
Auch das fest am Hebelelement 25 angeordnete Steuerblech 38 weist
an seiner Schmalseite eine Steuerfläche 44 auf. Die Steuerflächen 43 und 44 wirken
mit dem Steuerbolzen 36 zusammen.
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Die
Wirkungsweise der Vorrichtung 10 ist wie folgt:
Ausgehend
von einer Ruheposition gemäß den 1, 2, 2a, 4, 5 und 10 ist ein
Fußgängerunfall
nicht detektiert. Das Aktorelement 15 befindet sich daher
in seinem geladenen, nicht aktivierten, sozusagen scharfen Zustand.
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In
dieser Position befindet sich die von dem ersten Hebelelement 25 und
dem zweiten Hebelelement 26 gebildete Kopplungseinrichtung
in ihrem Entkopplungszustand. Das freie Ende des Hebelarmes 33 des
zweiten Hebels 26 und das freie Ende des zweiten Hebelarmes 31 des
Hebels 25 berühren sich
nicht. Die Fronthaube 11 kann in dieser Position von einem
Benutzer auf herkömmliche
Weise geöffnet
werden, beispielsweise um den Ölstand
zu kontrollieren. Hierbei folgt die Kontaktfläche 30 der Bewegung
mit der Fronthaube 11, so dass das freie Ende des zweiten
Hebelarmes 31 des ersten Hebelelementes 25 eine
Bewegung ausgehend von der Ruheposition der 2 im Uhrzeigersinn
um die Schwenkachse 27 herum durchläuft. Die Schwenkachse 39 des
Nockenelementes 32 durchläuft dabei die Bewegungsbahn 42 gemäß 2,
beispielsweise bis in eine in 2 mit 51 bezeichnete,
gestrichelt dargestellte Position hinein. Aufgrund der relativen Position
des ersten Hebelelementes 26 ist die Schwenkbewegung des
Hebelelementes 25 möglich, ohne
dass es zu irgendwelchen Berührungen
kommt. Das freie Ende des zweiten Hebelarmes 31 mit dem Nockenelement 32 und
dem Steuerblech 38 können berührungsfrei
an dem Steuerbolzen 36 vorbeigleiten. Bei einer Schließbewegung
durchläuft
das erste Hebelelement 25 die umgekehrte Bewegung und gelangt
in seinen in 2 dargestellten Ruhezustand zurück.
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Für den Fall,
dass ein Fußgängerunfall
detektiert wird, wird das Aktorelement 15 ausgelöst, also
aktiviert, so dass sich der Federspeicher 16 entlädt. Die
Fronthaube 11 wird um den Verstellweg ΔS verschwenkt, wobei aufgrund
der lediglich losen Kontaktierung der Kontaktfläche 30 mit der Fronthaube 11 eine Öffnungsbewegung
der Fronthaube 11 von dem ersten Hebelelement 25 überhaupt
nicht behindert ist.
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Aufgrund
der Verlagerungsbewegung der Montageplatte 18 wird gemäß 1 und 2 in Fahrtrichtung
x auf das freie Ende des zweiten Hebelarmes 34 über den
Seilzug 24 eine Kraft ausgeübt, die den zweiten Hebel 26 entgegen
dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 28 verschwenkt. Der Steuerbolzen 36 gelangt
etwa in eine in 2 gestrichelt mit 52 bezeichnete
Position und verbleibt in dieser.
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Der
erste Hebel 25 folgt aufgrund der Federkraft der nicht
dargestellten Feder nunmehr, aufgrund seiner Trägheit etwas später, der
Fronthaube 11 nach und verschwenkt im Uhrzeigersinn um
die Schwenkachse 27 bis die Kontaktfläche 30 die Innenseite
der aufgestellten Fronthaube 11 wieder kontaktiert. Hierbei
durchläuft
die Schwenkachse 39 des Nockenelementes 32 etwa
die Bewegungsbahn 42 der 2, bis sich
die Schwenkachse 39 in ihrer in 2 mit 51 bezeichneten
Position befindet. Im Laufe dieser Verschwenkbewegung des ersten
Hebelelementes 25 gerät
zunächst
ein Bereich 53 (3) des Nockenelementes 32 mit
dem Steuerbolzen 36 in Kontakt. Der Hebel 26 kann
nicht weiter im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 28 herum
verschwenkt werden, z. B. aufgrund eines nicht dargestellten Anschlages,
und der Steuerbolzen 36 steht somit fest. Aufgrund der Federkraft
der nicht dargestellten Feder des Federelementes 25 verschwenkt
dieses jedoch um die Schwenkachse 27 im Uhrzeigersinn weiter,
so dass das spitze Ende 54 der Nocke 32 unter
dem fahrzeugseitig feststehenden Steuerbolzen 36 hindurchtaucht,
bis dieser auf der dem Bereich 53 gegenüberliegenden Seite 43 des
spitzen Endes 54 des Nockenelementes 32 gemäß 3 landet.
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Für den Fall,
dass nunmehr die Fronthaube 11 geschlossen werden soll,
beispielsweise, weil ein Fußgängerunfall
lediglich versehentlich festgestellt worden ist und den Aktor 15 ausgelöst hat,
insbesondere für
den Fall, dass eine Verformung der Fronthaube 11 nicht
eingetreten ist, kann diese nun entgegen dem Uhrzeigersinn um eine
etwa im Bereich 14a, 14b liegende Schwenkachse
rückverschwenkt
werden. Hierbei drückt
die Fronthaube 11 mit ihrer Innenseite auf die Kontaktfläche 30 des
ersten Hebelelementes 25 und verschwenkt diesen entgegen
dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 27. Da das Nockenelement 32 in
einer Anschlagsposition ist, da der Haltebolzen 40 an dem
ersten Endbereich 49 des Kulissenschlitzes 41 anliegt,
nimmt das Nockenelement 32 den Steuerbolzen 36 des
zweiten Hebelelementes 26 nunmehr mit. Der Steuerbolzen 26 durchläuft wiederum
die Bewegungsbahn 37, nunmehr jedoch in umgekehrter Richtung,
bis er etwa die in 3 mit dem Bezugszeichen 55 bezeichnete,
gestrichelt dargestellte Position erreicht hat, die einer Position
gemäß 2 entspricht.
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Während dieser
Bewegung bewegt sich der Steuerbolzen 36 relativ zu der
Steuerfläche 43 des Nockenelementes 32 und
gleitet diese entlang. Derartige Zwischenpositionen sind in den 6 und 7 dargestellt.
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8 zeigt,
dass gegen Ende der Verlagerungsbewegung der Steuerbolzen 36 die
Steuerfläche 44 des
Steuerbleches 38 kontaktiert und sich auf diese Weise das
freie Ende 56 des Nockenelementes 32 an dem Steuerbolzen 36 vorbeibewegen
kann. Aufgrund der nicht dargestellten, auf das Nockenelement 32 einwirkenden
Feder gelangt dieses nach dem Passieren des Steuerbolzens 36 in
seine in 9 dargestellte Ruheposition
zurück.
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Gegen
Ende der Schließbewegung
der Fronthaube 11 hat der Steuerbolzen 36 das
Steuerblech 38 vollständig
passiert.
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Der
in den 3, 6, 7 und 8 dargestellte
Zustand des Nockenelementes 32 kann als Kopplungszustand
der Kopplungseinrichtung bezeichnet werden. Während der Schließbewegung
der Fronthaube 11 und einer Verschwenkung des zweiten Hebelelementes 26 im
Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 28 wird aufgrund der
auf das freie Ende 35 des Seilzuges 24 ausgeübten Zugkraft
die Montageplatte 18 entgegen der Richtung des Pfeiles y
der 1 rückverlagert
und dabei das Federelement 16 und damit das Aktorelement 15 gespannt. Spätestens
zu einem Zeitpunkt der Aufladebewegung gemäß 9 ist die
Montageplatte 18 derartig weit rückverlagert worden, dass das
Riegelelement 23 automatisch in seine Sperrstellung hinein
einschnappt und die Montageplatte 18 von neuem sichert.
Tatsächlich
wird die Rückverlagerungsbewegung
der Fronthaube 11 dazu führen, dass das Federelement 16 einen
gewissen Überhub
leistet, so dass ausgehend von einer Situation gemäß 9 von
dem Federelement 16 eine gewisse Zugkraft auf das Seilende 35 ausgeübt wird
und eine geringfügige Rückverschwenkung
des zweiten Hebelelementes 26 entgegen dem Uhrzeigersinn
um die Schwenkachse 28 auftritt, so dass der Entkopplungszustand gemäß 2 erreicht
wird.
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Die
gesamte Handhabung ist vollständig
reversibel durchführbar
und vermeidet beispielsweise den Besuch einer Werkstatt im Falle
eines lediglich vorsorglich oder versehentlich ausgelösten Fußgänger-Unfall-Alarms.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist
in den 11 bis 14 dargestellt.
Es sei darauf hingewiesen, dass gleiche oder gleichartige Elemente
oder Teile der beiden Ausführungsbeispiele
mit gleichen Bezugszeichen, unter teilweiser Hinzufügung eines
Apostroph, bezeichnet werden.
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Die
Besonderheit besteht hier darin, dass ein Gestängeelement 45 vorgesehen
ist, welches lediglich die Funktion des ersten Hebelarmes 29 des
ersten Hebelelementes 25 des ersten Ausführungsbeispieles übernimmt.
Das Gestängeelement 45 ist
um eine Schwenkachse 45' schwenkbar
und über
einen Seilzug 24' mit
einem Hebelelement 25' gekoppelt. Dieses
Hebelelement 25' wirkt
mit einem zweiten Hebelelement 26' zusammen, welches um eine Schwenkachse 28' schwenkbar
ist.
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11 zeigt
die Ruheposition der Fronthaube 11', in der ein Schloss 19' die Fronthaube 11 in
ihrer Schließstellung
hält. 12 zeigt
die Fronthaube 11' in
ihrer geöffneten
Position.
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Das
Aktorelement 15' des
zweiten Ausführungsbeispiels
entspricht im wesentlichen dem zuvor erläuterten Aktorelement 15 und
weist eine Montageplatte 18' auf,
die gemeinsam mit dem gesamten Schloss 19' verlagerbar ist. Das zweite Hebelelement 26' weist einen
Steuerbolzen 36' auf,
der mit einem vergleichbaren Nockenelement 32' des ersten
Hebelelementes 25' auf
die zuvor beschriebene Weise zusammenwirkt. Das Nockenelement 32' ist wiederum um
eine Schwenkachse 39' schwenkbar
und weist eine Steuerfläche 43' auf. Ein an
dem Hebelelement 25' fest
angeordneter Haltebolzen 40' ist
in einem Kulissenschlitz 41' geführt.
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Die
Funktionsweise dieser Vorrichtung ist analog zu der zuvor beschriebenen
Funktionsweise des ersten Ausführungsbeispiels,
wonach die Nocke 32' mit
dem Steuerbolzen 36' derart
zusammenwirkt, dass sie im Normalfall gemäß 11 eine
vollständige
Entkopplung der Bewegung des ersten Hebelelementes 25' von dem zweiten
Hebelelement 26' gewährleistet,
nach Auslösung
des Aktorelementes 15' jedoch
den Steuerbolzen 36' unterfängt und
ihn bei einer Rückbewegung
der Fronthaube 11 mitnimmt und auf diese Weise spannen
kann. Das Ausführungsbeispiel
der 11 bis 14 besitzt
den besonderen Vorteil, dass die Ansprechzeiten des Aktorelementes 15' weiter reduziert
werden können,
da nur verringerte Trägheitskräfte zu berücksichtigen sind.