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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schutz von Personen
bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug durch aktives Aufstellen dessen
Fronthaube im Haubenscharnierbereich, bestehend aus einem Aufstellelement
mit einem karosseriefesten Gehäuse
und einem darin linear geführten,
mit dem Haubenscharnier verbundenen Hubelement, das sensorgesteuert
um einen vorgegebenen Hub unter Aufstellung der Fronthaube ausfahrbar
ist, wobei dem Aufstellelement eine Einrichtung zum Reversieren
des aufgestellten Hubelementes zugeordnet ist, welche eine drehbar
gelagerte Zug-Seilrolle mit einem darauf auf- und abwickelbar angebrachten, mit
dem freien Ende an der Fronthaube angelenkten Seilzug aufweist,
die über
ein Freilauf/Mitnehmer-Glied mit einem Rückstellglied für das Hubelement
gekoppelt ist.
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Jährlich ereignen
sich zahlreiche Unfälle,
bei denen Fußgänger, seien
es Kinder oder Erwachsene, bzw. Zweiradfahrer oder Skater, von einem
Kraftfahrzeug angefahren, auf dessen Front- oder Motorhaube sowie
gegen die Windschutzscheibe geschleudert werden, und dabei zumindest
schwere Verletzungen erfahren. Dabei ist insbesondere der Kopf sowie
der Oberkörper
eines erwachsenen Fußgängers bzw.
Zweirad-fahrers gefährdet,
da dieser bei einem Zusammenprall mit einem Kraftfahrzeug – wie Crash-Versuche
und auch die Erfahrungen gezeigt haben -, etwa im hinteren, relativ
hartem Bereich an der Fronthaube am Übergang zur Windschutzscheibe
aufschlägt
und dabei erheblich verletzt wird.
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Aufgrund
von entsprechenden Forderungen arbeitet die Fahrzeugindustrie intensiv
an dem Problem, den Personenschutz insoweit zu verbessern.
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Es
ist eine Reihe von Möglichkeiten
zur Lösung
dieses Problems bekannt geworden. Ein Lösungsprinzip besteht darin,
den vorgenannten harten Übergangsbereich
zur Windschutzscheibe zu entschärfen,
d. h. nachgiebiger zu gestalten, z.B. durch einen sensargesteuert
aufblasbaren Luftsack oder gemäß
DE 28 14 107 A in
Verbindung mit der
DE 28 41 315 durch
eine mittels eines Aufprall-Sensors betätigte Vorrichtung zur Verstellung
der Fronthaube aus einer Ruheposition in eine demgegenüber angehobene,
nachgiebige Aufprallposition, d. h. eine sogenannte „aktive
Fronthaube". Dadurch,
dass die Fronthaube bei der von dem Aufprall-Sensor erfassten Kollision
mit einem Fußgänger in
eine gegenüber ihrer
Ruhe – d.
h. Normalfallstellung angehobene Aufprallstellung nachgiebig verstellt
wird, wird ein beim Brust- oder Kopfaufprall des Fußgängers im Sinne
eines günstigeren
Energieabbaues zur Wirkung kommender Deformationsweg der Fahrzeugkarosserie
geschaffen, der für
verringerte Kopf- und Brustverzögerungen
und damit für
geringere Verletzungsrisiken sorgt.
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Die
DE 197 12 961 A1 zeigt
ebenfalls einen Aufprallschutz nach dem Prinzip der aktiven Fronthaube,
deren windschutzscheibenseitige Scharnieranordnung über einen
schwenkbar oder verschiebbar gelagerten Scharnierträger so an
der Karosserie des Vorderwagens befestigt ist, dass im Falle einer
Kollision des Fahrzeuges mit einer Person die Fronthaube samt der
Scharnieranordnung mittels einer an dem Scharnierträger angreifenden
energiespeichernder Einrichtung, z. B. einem Feder-Kraftspeicher,
nach oben verschwenkt bzw. verschoben, d. h. angehoben werden kann.
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Neben
diesen Lösungen
zur aktiven Fronthaube mit windschutzscheibenseitiger Anhebung der Fronthaube über den
Scharnierdrehanschlag, bei denen das vordere Haubenschloss im geschlossenen Zustand
verbleibt, wodurch der Frontbereich der Fronthaube relativ steif
und hart ist, was für
den direkten ersten Kontakt zwischen dem Fahrzeug und der Unfallperson
zu direkten Verletzungen führen kann,
insbesondere im unteren Rumpfbereich der Unfallperson (Oberschenkel
und Bauchbereich), sind gemäß der
DE 197 21 565 A1 und
DE 101 08 880 A1 auch
Konstruktionen für
das sensorgesteuerte Aufstellen der Fronthaube im vorderen, d.h.
frontseitigen Hauben-Schlossbereich
bekannt geworden. Das Aufstellen kann dabei unter Entriegelung des
Haubenschlosses als auch unter Aufstellen der Fronthaube samt geschlossenem
Haubenschloß erfolgen.
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Die
letztgenannte Schrift offenbart dabei auch den Gedanken, im Falle
eines drohenden Unfalles die Fronthaube sowohl im Scharnierbereich
als auch im Haubenschlossbereich aufzustellen.
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Zum
aktiven Aufstellen der Fronthaube dienen Aufstellelemente, auch
Aktoren genannt, die typischerweise ein karosseriefest angebrachtes
Unterteil und ein darin aufstellbar geführtes Hubelement in Verbindung
mit einem Energiespeicher besitzen, der durch einen sensorgesteuerten
Aktuator im Fall eines drohenden Unfalles auslösbar ist, und dabei das Hubelement
mit der Fronthaube um einen vorgegebenen Arbeitshub aufstellt. Der
vorveröffentlichte Stand
der Technik und Gegenstände
von zahlreichen, noch nicht veröffentlichten älteren Anmeldungen
der Patentanmelderin, zeigen eine Reihe von Konstruktionen für diese
Aufstellelemente, die typischerweise, aber nicht notwendigerweise
als Energiespeicher einen Federspeicher in Form einer vorspannbaren
Schraubenfeder-Anordnung besitzen. Stellvertretend hierzu wird auf
die
DE 102 43 497
B4 verwiesen.
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Da
es vorkommen kann, daß die
Aufstellelemente ausgelöst
werden, ohne daß es
zu einem Aufprall einer Person kommt, sei es durch eine ungewollte
Auslösung
oder ein leichtes Anstoßen
beim Parkieren an Gegenstände,
z.B. Mülltonnen,
und um dann nicht, wenn auch mit nur leicht aufgestellter Fronthaube
(ca. 55 mm), weiterfahren zu müssen, muß es möglich sein,
das Aufstellelement vor Ort zu reversieren, d.h. in den Grundzustand
mit vorgespannter Federanordnung zu bringen.
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Man
könnte
zunächst
daran denken, dieses Reversieren manuell, insbesondere durch einen Fahrzeuginsassen,
durchzuführen.
Die hierbei direkt manuell ausübbaren
Rückstellkräfte reichen
jedoch nicht aus, um das aufgestellte Hubelement gegen die starke
Federkraft der Schraubenfederanordnung des Federspeichers direkt
in den Ausgangszustand zurückzudrücken oder
zurückzuziehen.
Es ist daher bekannt und auch vorgeschlagen worden, spezielle Hilfswerkzeuge
für das
Reversieren im PKW mitzuführen.
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Um
diese gesonderten Hilfswerkzeuge zu vermeiden, ist es gemäß der
DE 103 23 118 A1 auch bekannt,
die Fronthaube in Verbindung mit einem, beim Öffnen der Fronthaube auf Zug
beanspruchten, einen Drehpunkt für
einen zweiarmigen Hebel bildenden Zugstab als Hebelarm für das Reversieren
der im Scharnierbereich aufgestellten Fronthaube zu benutzen.
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Die
vorgenannte Schrift zeigt zwei Scharniere, an welchen die Fronthaube
angelenkt ist, und welche jeweils bei einem drohenden Unfall um
einen gewissen Hub durch einen Aktor aufstellbar sind. Sie zeigt
ferner den verzögerungsfrei
ausziehbaren Zug-Stab, welcher im Scharnierbereich mit seinem unteren
Ende karosseriefest an dem Vorderwagen und mit dem anderen Ende
direkt an der Fronthaube drehbeweglich angelenkt ist. Beim manuellen Öffnen der
Fronthaube stellt diese zunächst
einen einarmigen Hebel dar, mit dem Hebel-Drehpunkt im Scharnier. Hat der Zug-Stab
jedoch seine volle Auszugslänge
erreicht, bildet der Anlenkpunkt an der Fronthaube einen neuen Hebel-Drehpunkt
unter Ausbildung der Fronthaube als zweiarmigen Hebel mit dem langen
Hebelarm, an welchem die relativ kleine Handkraft angreift, und
dem kurzen Hebelarm, an welchem eine relativ hohe Reversierkraft
entsteht, die das Scharnier mit dem Hubelement des Aktors in die
Ausgangslage niederdrückt,
d.h. reversiert. So lange der Zugstab beim Öffnen der Fronthaube in die Servicestellung
noch ausgezogen wird, so lange erfolgt daher kein Reversieren des
Scharniers. Erst nach Erreichen der vollen Auszugslänge des Zug-Stabes,
d.h. wenn seine Länge
konstant bleibt, setzt das Reversieren durch Niederdrücken des Scharniers
mittels der Fronthaube selbst ein, wobei der Zug-Stab dabei „starr" bleibt.
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Eine
weitere Reversiereinrichtung für
das Reversieren eines jeweils im Scharnierbereich angeordneten Aufstellelementes
zeigt die
DE 10
2004 002 213 A1 . Diese bekannte und eingangs bezeichnete Reversiereinrichtung
weist jeweils einen Seilzug auf, der mit einem Ende an der Fronthaube
angelenkt und mit dem anderen Ende auf- und abwickelbar an einer Seilrolle
befestigt ist, die auf einer karosseriefest gehalterten Welle drehbar
gelagert ist und über
ein Freilauf/Mitnehmerglied mit einem Rückstellglied für das Hubelement
gekoppelt ist.
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Im
bekannten Fall ist die Welle drehbar gehaltert und besitzt einmal
einen fest an ihr angebrachten Anschlagstift, der abhängig vom
Drehwinkel der Seilrolle in drehenden Wirkeingriff mit einem an
der Seilrolle ausgebildeten Mitnehmernocken bringbar ist. Zum anderen
ist die Welle mit einem Hebelarm eines Kniehebels als Rückstellglied
drehfest verbunden, dessen anderer Hebelarm an dem Scharnierfuß, der mit
dem Hubelement verbunden ist, drehbar angelenkt ist. Das Reversieren
des aufgestellten Scharniers erfolgt dabei in der Weise, daß beim Öffnen der
Fronthaube das Seil hochgezogen und unter Drehung der Seiltrommel
von dieser weiter abgewickelt wird.
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Wenn
der Anschlag der Seiltrommel dann auf den Gegenanschlag in der Freilauf/Mitnehmereinrichtung
trifft, wird das Seil weiter ausgezogen unter Drehung der Welle.
Dadurch wird der eine an der Welle drehfest angebrachte einarmige
Hebel des Kniehebels mit dem zugehörigen Knie ebenfalls verschwenkt,
wodurch über
das Knie auch der zweite einarmige Hebel unter Herunterziehen, d.h.
Reversieren, des Scharnierfußes
verschwenkt wird. Das Reversieren erfolgt daher während des
weiteren Ausziehens des Seiles, wobei die Fronthaube nur als einarmiger
Hebel mit dem Drehpunkt im Scharnier wirkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichnete Vorrichtung
hinsichtlich der Reversiereinrichtung so auszubilden, daß mit einfachen
Mitteln ohne gesondert an Bord mitgeführte Hilfswerkzeuge eine auch
kinematisch einfache Reversierung des aufgestellten Hubelementes
von Aufstellelementen im Fronthauben-Scharnierbereich möglich ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe gelingt bei einer Vorrichtung zum Schutz von Personen
bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug durch aktives Aufstellen
dessen Fronthaube im Haubenscharnierbereich, bestehend aus einem
Aufstellelement mit einem karosseriefesten Gehäuse und einem darin linear
geführten,
mit dem Haubenscharnier verbundenen Hubelement, das sensorgesteuert
um einen vorgegebenen Hub unter Aufstellung der Fronthaube ausfahrbar
ist, wobei dem Aufstellelement eine Einrichtung zum Reversieren
des aufgestellten Hubelementes zugeordnet ist, welche eine drehbar
gelagerte Zug-Seilrolle
mit einem darauf auf- und abwickelbar angebrachten mit dem freien
Ende an der Fronthaube angelenkten Seilzug aufweist, die über ein
Freilauf/Mitnehmer-Glied mit einem Rückstellglied für das Hubelement
gekoppelt ist, gemäß der Erfindung dadurch,
daß das
Rückstellglied
durch eine weitere Seilrolle, der Revers-Seilrolle, gebildet ist,
welche auf derselben Achse wie die Zug-Seilrolle drehbar gelagert ist,
und mit ihr über
das Freilauf/Mitnahmeglied gekoppelt ist, und auf welcher ein zweiter
Seilzug auf- und abwickelbar befestigt ist, der mit seinem freien
Ende mit dem Hubelement in Wirkverbindung steht.
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Im
Fall der Erfindung ist somit auf einfache Weise lediglich eine zweite
Seilrolle vorgesehen, welche auf der Achse, auf der auch die erste
Seilrolle drehbar gelagert ist, ebenfalls drehbar gelagert ist, und
welche mit der ersten Seilrolle über
die Freilauf/Mitnehmerkomponente gekoppelt ist und als Rückstellglied
fungiert. An dieser zweiten Seilrolle ist mit einem Ende ein zweiter
Seilzug auf- und abwickelbar befestigt, dessen anderes Ende mit
dem Hubelement in reversierender Wirkung in Verbindung steht.
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Während bei
der eingangs bezeichneten, bekannten Reversiereinrichtung die Drehbewegung
der (ersten) Seilrolle beim Reversieren in kinematisch komplexer
Weise über
ein aufwändiges
Hebelsystem in eine lineare Stellbewegung für das Hubelement des Aktors
umgesetzt wird, erfolgt die Reversierung im Fall der Erfindung mit
der zweiten Seilrolle und dem zugehörigen zweiten Seilzug auf kinematisch einfache
Weise (Beibehaltung der Drehbewegung) und mit weniger Aufwand.
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Weitere
Vorteile sind:
- • Die Reversiereinrichtung kann
auch nachträglich angebracht
werden, ohne wesentlichen Eingriff in den eigentlichen Aufstellmechanismus;
sie besitzt daher eine vielseitige Verwendbarkeit.
- • Die
Lage der Reversiereinrichtung ist zumindest in Bezug auf die vertikale
Lage beliebig; es ist sogar vorstellbar, die Reversiereinrichtung
unterhalb des Aufstellmechanismus zu positionieren.
- • Kostengünstiges
herstellen, dadurch, dass die Hauptkomponenten (Seilrollen) spritztechnisch herstellbare
Kunststoffteile sind.
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Weiterbildung
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
sowie ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
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Anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der Reversiereinrichtung
wird die Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 in
einer Übersichts-Darstellung
den Vorderwagen eines PKW mit in verschiedenen Positionen positionierter
Fronthaube im Scharnierbereich durch ein Aufstellelement, das eine
erfindungsgemäße Reversiereinrichtung
mit zwei Seilrollen und zugeordneten Seilzügen besitzt,
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2 in
einer Ausschnitt-Darstellung aus 1 das Aufstellelement
mit der erfindungsgemäßen Reversiereinrichtung
im Grundzustand bei geschlossener, nicht angehobener Fronthaube,
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3 in
einer Ausschnitt-Darstellung entsprechend 2 das ausgefahrene
Aufstellelement mit im Scharnierbereich angehobener, im Haubenschloß noch verriegelter
Fronthaube,
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4 in
einer Ausschnitt-Darstellung entsprechend 2 die entriegelte,
und manuell geöffnete
Fronthaube nach dem Reversiervorgang,
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5 in
einer querschnittlichen Darstellung den Aufbau der Reversiereinrichtung
aus den beiden Seilrollen, und 6 in einer
Explosions-Darstellung die Komponenten der Reversiereinrichtung
nach 5.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Übersichts-Darstellung
den Vorderwagen eines Personenkraftfahrzeuges mit der zugehörigen Karosse 1, einem
Stoßfänger 2 sowie
einem Vorderrad 3. Abgedeckt wird der Vorderwagen durch
eine Fronthaube 4, typischerweise die Motorhaube, die windschutzscheibenseitig
zu beiden Seiten des Vorderwagens jeweils über Scharnier 5 angelenkt
und frontseitig über
ein Haubenschloß 6 mit
der Karosse 1 des Vorderwagens verbunden ist. Das Haubenschloß 6 besteht
typischerweise aus einem karosseriefesten Schlossteil und einem
mit diesem lösbar
verriegelbaren, fest mit der Fronthaube verbundenen Schließteil (nicht
dargestellt).
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Im
Scharnierbereich des Vorderwagens ist jeweils ein Aufstellelement 7 zum
aktiven Aufstellen der Fronthaube 4 im Scharnierbereich
bei einem drohenden Frontalaufprall einer Person angebracht. Dieses
Aufstellelement 7 besteht aus einem karosseriefest angebrachten
Gehäuse 8 und
einem darin linear geführten,
mit dem zugeordneten Scharnier 5 in Wirkverbindung stehenden
Hubelement 9, das sensorgesteuert mittels eines Federspeichers
um einen vorgegebenen Hub unter Aufstellung der Fronthaube ausfahrbar
ist.
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Der
Aufbau des Aufstellelementes mit Federspeicher, auch Aktor genannt,
kann auf irgendeine bekannte Art und Weise realisiert werden. Die
Erfindung wendet sich an die Reversiereinrichtung für die aufgestellte
Fronthaube, bestehend aus zwei Seilrollen 10, 11 der
Zug- und der Revers-Seilrolle,
und zwei zugeordneten Seilzügen 12, 13,
die jeweils auf- und abwickelbar auf der zugeordneten Seilrolle
angebracht sind, und von denen der eine Seilzug 12, der
Zug-Seilzug, mit der Fronthaube 4 und der andere Seilzug 13,
der Revers-Seilzug, mit dem zugeordneten Scharnier 5 verbunden
ist.
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Ferner
ist in 1 die Fronthaube 4 in drei Positionen
dargestellt. Die durchgezogene Linie zeigt die Fronthaube in der
Grundstellung. Die strichlierte Linie I zeigt die Position der Fronthaube 4 im
aufgestellten Zustand nach einer Crashauslösung, und die strichlierte
Linie II zeigt die Position der Fronthaube 4 im manuell
aufgestellten Zustand nach erfolgter Reversierung. Diese drei Positionen
der Fronthaube sind in den 2–4,
die jeweils einen Ausschnitt aus 1 im Scharnierbereich
mit dem Aufstellelement 7 und seiner Reversiereinrichtung
zeigen, dargestellt.
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Die 2 zeigt
die Stellung der Fronthaube 4 im Normalzustand, d.h. in
der geschlossenen, nicht angehobenen Grundstellung. Man erkennt
die Wirkverbindung zwischen dem Hubelement 9 und dem karosserieseitigen
Scharnierflügel 5b,
an welchem das eine Ende des Revers-Seilzuges 13 drehbeweglich
befestigt ist und der quasi als Scharnierträger fungiert. Ferner erkennt
man den Zug-Seilzug 12 der Zug-Seilrolle 10, welcher mit seinem
freien Ende am haubenseitigen Scharnierflügel 5a drehbeweglich befestigt
ist. Wegen der seitlichen Draufsicht-Darstellung ist die Revers-Seilrolle 11 von
der Zug-Seilrolle 10 verdeckt. Die Zug-Seilrolle weist
dabei eine kreisbogenförmige
Kulissenführung 14 für einen
an der Revers-Seilrolle 11 befestigten Mitnehmer- und Anschlagbolzen 15 auf,
deren Wirkungsweise anhand der 5 und 6 später noch
erläutert
werden wird.
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In
der 3 ist die Fronthaube 4 in einer Position
entsprechend der Linie I in 1, d.h.
nach einer Crash-Aufstellung dargestellt. Das Hubelement 9 des
Aufstellelementes 7 ist sensorgesteuert um einen vorgegebenen
Arbeitshub ausgefahren und hat die Fronthaube 4 mit dem
Scharnier 5 windschutzscheibenseitig um einen entsprechenden
Betrag angehoben. Da das Haubenschloß weiterhin verriegelt ist,
neigt sich die Fronthaube 4 leicht nach vorne.
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Beide
Seilzüge 12, 13 sind
etwas ausgezogen und haben dabei die Seilrollen 10, 11 etwas
gegenseitig verdreht, wie die Winkelposition der Kulissenführung 14 und
die des Mitnehmer- und Anschlagbolzens 15 im Vergleich
zur 2 zeigt.
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Die 4 zeigt
die Position der Fronthaube 4 entsprechend der Linie II
in 1, d.h. nach Entriegeln des Haubenschlosses und
einer manuellen Anhebung der Fronthaube unter Reversierung des Hubelementes 9 des
Aufstellelementes 7. Der Zug-Seilzug 12 ist vollständig ausgezogen
und der Revers-Seilzug 13 hat das Hubelement 9 über den
unteren Scharnierflügel 5b in
die Ausgangsstellung zurückgezogen,
unter entsprechender gegenseitiger Verdrehung der Seilrollen 10, 11.
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Die 5 und 6 zeigen
den näheren Aufbau
der Reversiereinrichtung mit den beiden Seilrollen 10, 11 und
deren Zusammenwirken. An der Karosse 1 des Vorderwagens
ist eine Achse 16 drehfest angebracht, auf der sowohl die
Zug-Seilrolle 10 als auch die Revers-Seilrolle 11 drehbar angeordnet sind.
Ein übliches
Sicherungselement 17 mit zwischengeschalteter Unterlegscheibe 18 halten
die Seilrollen auf der Achse 17.
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Auf
der Zug-Seilrolle 10 ist der Zug-Seilzug 12 und
auf der Revers-Seilrolle 11 ist
der Revers-Seilzug 13 auf- und abwickelbar angebracht.
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An
der Revers-Seilrolle 11 ist ferner der Mitnehmer- und Anschlagbolzen 15 befestigt,
der mit seinem freien Ende in einer Ausnehmung, welche die Kulissenführung 14 bildet,
aufgenommen ist. Die Kulisse 14, die in der Zug-Seilrolle 10 eingearbeitet
ist, hat denselben Achsmittelpunkt (Drehpunkt) wie die beiden Seilrollen.
Die Kulisse 14 mit den Anschlagbolzen begrenzen die Drehbewegung
der beiden Seilrollen zueinander.
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Eine
Dreh-Schraubenfeder 19 ist mit einem Schenkel 19a in
der Zug-Seilrolle 10 und
mit ihrem anderen Schenkel 19b in der Revers- Seilrolle 11 eingehängt und
ggf. zusätzlich
befestigt. Die Dreh-Schraubenfeder 19 verspannt
die beiden Seilrollen gegenseitig um einen bestimmten Drehwinkel, der
von der Kulissenbahn und dem Anschlagbolzen vorgegeben wird, wobei
die 2 den Grundzustand zeigt.
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Die
Wirkungsweise der dargestellten Reversiereinrichtung ist wie folgt:
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a) Übliches Öffnen und Schließen der
Fronthaube im Servicebetrieb
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Die
drehbar gelagerte Zug-Seilrolle ist mit der drehbar gelagerten Revers-Seilrolle 11 über das Freilauf/Mitnahmeglied
und über
die in Ruhelage unter Vorspannung stehende Dreh-Schraubenfeder 19 derart gekoppelt,
dass bei der üblichen Öffnungsbewegung
der Fronthaube die Zug-Seilrolle 10 eine Drehbewegung im
Uhrzeigersinn erfährt
und sich der Zug-Seilzug 12 dabei abwickelt. Die Dreh-Schraubenfeder
erfährt
beim Öffnen
der Fronthaube eine weitere Vorspannung.
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Beim
Schließen
sorgt die Dreh-Schraubenfeder 19 durch ihre Vorspannung
dafür,
dass sich die Zug-Seilrolle 10 gegen den Uhrzeigersinn
bewegt und damit der Zug-Seilzug 12 wieder aufgewickelt wird.
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Bei
diesen Öffnungs-
bzw. Schließbewegungen
der Fronthaube bewegt sich die Revers-Seilrolle und der Revers-Seilzug
nicht.
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b) Crash-Aufstellung
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Im
Grundzustand (2) hat der Mitnehmer- und Anschlagbolzen 15 eine
Position, die man auf der Basis einer Zeigerstellung einer Uhr mit
einer 7 Uhr-Stellung bezeichnen könnte. Wird das Aufstellelement
bei einem Crash-Fall sensorgesteuert ausgelöst, bewegt sich das Hubelement 9 in
Richtung Fronthaube aufstellen, wobei sich der Drehpunkt vorne am
Haubenschloß befindet.
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Des
Weiteren findet bei der Crashauslösung eine ausgleichende Drehbewegung
an dem Drehpunkt Fronthaube zum Scharnier statt; dieser Drehpunkt
ist nicht fest verbunden mit der Fahrzeugkarosse, sondern liegt
innerhalb des Scharniers.
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Bei
diesem Aufstellvorgang, dessen Endzustand in 3 dargestellt
ist, werden beide Seilzüge 12, 13 ausgezogen.
Da der Revers-Seilzug 13 im Uhrzeigersinn die Revers-Seilrolle 11 umschlingt, kommt
es bei der Aufstellbewegung zu einer Drehbewegung der Revers-Seilrolle 11 gegen
den Uhrzeigersinn, wobei der Mitnehmer- und Anschlagbolzen 15 in
der Endlage die 3-Uhr-Position
erreicht. Der Zug-Seilzug 12 umschlingt die Zug-Seilrolle 10 gegen
den Uhrzeigersinn, so dass sich diese beim Aufstellen im Uhrzeigersinn
verdreht, bis das obere Ende 14a der Kulissenführung 14,
die sich in der Grundstellung (2) von der
7-Uhr-Position bis zur 12-Uhr-Position erstreckt, mit dem Mitnehmer-
und Anschlagbolzen 15 in Wirkeingriff tritt, vorzugsweise dabei
jedoch ein gewisses Spiel lässt.
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c) Reversieren
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Zum
Reversieren des Hubelementes 9 nach einer Crash-Aufstellung gemäß 3 wird
zunächst das
Haubenschloß in üblicher
Weise entriegelt und danach wird die Fronthaube 4 manuell
durch Verschwenken um den Scharnierdrehpunkt aufgestellt. Durch
dieses manuelle Aufstellen der Fronthaube wird der Zug-Seilzug 12 weiter
von der Zug-Seilrolle 10 abgewickelt und dabei wird diese
Zug-Seilrolle 10 weiter im Uhrzeigersinn gedreht. Dadurch
nimmt die Zug-Seilrolle 10 über den Mitnehmer- und Anschlagbolzen 15,
der am Ende 14a der Kulisse, vorzugsweise mit einem Spiel,
anliegt, die Revers-Seilrolle 11 mit. Beide Seilrollen
bewegen sich dann im Uhrzeigersinn. Der Revers-Seilzug 13 wirkt
dadurch als Zugseil und bewirkt, dass das Hubelement 9 über den
unteren Scharnierflügel 5b in
Richtung seiner Ausgangslage gegen die Federkräfte des Federspeichers bewegt
wird.
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Die
Federkräfte
können
dabei durch den großen,
durch die Fronthaube vorgegebenen Hebelarm, mühelos überwunden werden. Das Hubelement 9 wird
so lange in Richtung seiner Ruhelage bewegt, bis es wiederum in
der Haltevorrichtung verrastet. Anschließend kann die Fronthaube wieder
geschlossen werden. Dabei wird der Seilzug 12 durch die Drehfeder 9 in
seine ursprüngliche
Lage gebracht.
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Um
eine Verspannung des Systems zu vermeiden, liegt der Befestigungspunkt
des Seilzuges 13 in Bezug auf das Hubelement mittig positioniert. Als
Variante kann das Aufstellelement auch unter einem Winkel eingebaut
sein, der Befestigungspunkt des Seilzuges muß nur mittig über dem
Hubelement angebracht sein.
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Die
erfindungsgemäße Reversiereinrichtung kann
auf sehr einfache Weise realisiert werden. So können die Seilrollen als Kunststoffspritzgussteile oder
Metalldruckgussteile ausgebildet sein und die Seilzüge aus metallischen
Litzen bestehen, die vorzugsweise mit einem Kunststoff ummantelt
sind.
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- 1
- Karosse
Vorderwagen
- 2
- Stoßfänger
- 3
- Vorderrad
- 4
- Fronthaube
- 5
- Scharnier
- 5a
- haubenseitiger
Scharnierflügel
- 5b
- karosserieseitiger
Scharnierflügel
- 6
- Haubenschloß
- 7
- Aufstellelement
- 8
- Gehäuse
- 9
- Hubelement
- 10
- Zug-Seilrolle
- 11
- Revers-Seilrolle
- 12
- Zug-Seilzug
- 13
- Revers-Seilzug
- 14
- Kulissenführung
- 15
- Mitnehmer-
und Anschlagbolzen
- 16
- Achse
- 17
- Sicherungselement
- 18
- Unterlegscheibe
- 19
- Dreh-Schraubenfeder
- 19a,
b
- Schenkel