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Vorrichtung zum Herstellen von langen, an einer Seite schlitzoffenen
Bohrungen, insbesondere für Schleudergardinen- und Schleudervorhangführungsschienen
Es sind bereits Schienen. für Schleudergardinen und -vorhänge aus Holz bekannt,
deren nach unten durch einen Längsschlitz offene Führungsrinnen einen runden oder
quer liegenden langrunden Querschnitt haben, wie die Fig. 1 a der Zeichnung
zeigt. Beim Fräsen dieser Rinnen aus dem Vollen, entweder aus dem gewa£hsenen Holz
oder aus einer Sperrholzschicht, ging man bisher in der Weise vor, daß man zunächst
eine den späteren Längsschlitz bildende Nut 1 vor-fräste und anschließend
mit einem Rund-oder Langrundfräser 2 nachfräste. Dabei trat der Fräserhals
3 in die vorgef räste Nut 1 ein, und umgekehrt diente diese Nut bzw.
der dabei entstehende Längsschlitz 1 als Fräserführung. Diese Herstellungsweise
erfolgte entweder durch zwei einzelne Fräser, c,der man benutzte eine Vorrichtung,
in welcher abwechselnd je ein Schlitzfräser und ein, Profilfräser paarweise
mehrmals hintereinander angeordnet waren, wobei das Fräserprofil in, der Vorschubrichtung
des Werkstückes jeweils zunahm.
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Ein Nachteil der beiden He#rstellungsweisen ist, daß die Breite des
Schlitzes 1 von der Dicke des Fräserhalses 2 abhängt. Dieser darf nun auch
wieder nicht zu dünn gemacht werden, wenn ein allzuhäufiger Fräserbruch vermieden
werden soll. Aus dem zuletzt genannten Grund muß auch die Vorschubbewegung beim
Fräsen mit einem Rund- oder Langrundf räser 2 in mäßigen Grenzen gehalten werden.
Der breite Führungsschlitz 1 beeinträchtigt wiederum eine gute Führung der
Vorhangaufhängehaken und deren Laufrollen, weil er dem dünnen Hakenmaterial zu viel
seitliches Spiel läßt, oder es zwingt umgekehrt ein breiter Schlitz zur Verwendung
an sich unnötig breiter Haken, was wiederum diese unliebsam verteuert.
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Die Erfindung bezweckt, diesem Übelstand abzuhelfen. Es bezieht sich
diese auf eine Vorrichtung zum Herstellen von langen, an einer Seite schlitzoffenen
Bohrungen, insbesondere als Führungsrinnen für Schleudergardinen- und Schleudervorhangführungsschienen,
aus dem Vollen. Die Erfindung besteht darin, daß ein längs einer Führungsbahn, vorzugsweise
hinter einem Vorfräser angeordnetes Bohr-werkzeug und dessen Antrieb in von dünnwandigen
Stegen gehaltenen Lagern gelagert ist, die innerhalb eines insbesondere gegen den
Vorfräser und/oder gegen eine Spanabsaugevorrichtung gerichteten Kühlluftstromes
liegen. Insbesondere sind die Lagerhaltestege im Bereich von einem mit Luftleitflächen
versehenen Luftspalt eines Werktisches angeordnet. Der Durchtrittsschlitznutenfräser
kann mittels eines Handsteuergliedes oder einer einstellbaren Automatik (Anschlag
oder Schalter) verstellt werden. Damit ist es möglich, den Fräser zu einem bestimmten
Zeitpunkt vom Werkstück abzuheben. Mit der Vorrichtung lassen sich praktisch beliebig
lange Nuten in kürzester Zeit glatt und sauber herstellen, und zwar insbesondere
auch in solchen Fällen, in denen die bisher bekannten Horizontalbohranlagen nicht
ausreichen. Durch die Lagerkörper und deren Haltestege, die zugleich Kühlstege sind,
ist eine sichere Geradführung des Werkzeuges gewährleistet. Da man die Breite der
Führungsschlitzel auf die Blechstärke der Lagerstege herabsetzen, kann, ist auch
eine gute Führung von dünndrahtigen Vorhangaufhängehaken gesichert. Da der Fräserantriebsschaft
nahezu so dick gemacht werden kann wie der Fräserdurchmesser oder der Durchmesser
der Führungsrinne (abzüglich der Lagerwandstärke), so ist selbst bei extrem hoher
Fräserumlauf- und -vorschubgeschwindigkeit ein Fräser- oder Antriebssehaftbruch
praktisch ausgeschlossen, zumal der lange Antriebsschaft, der mindestens so lang
wie die gan, c Führungsrinne sein muß, eine hohe Drehelastizität hat. Der
Fräser- und damit der Führungsrinnendurchmesse#r können sehr klein gehalten werden.
Dies bedeutet ebenfalls eine Verbesserung der Aufhäng&-hahenrollen- oder Gleitsteinführung,
bringt weniger Holzabfall, erlaubt kleinere Abstände von nebeneinanderliegenden
Führungsrinnen und eine Verkleinerung des Schienengesamtquerschnittes. Der Fräsvorgang
kann derart beschleunigt werden, daß selbst nach Ab-
zug der für das Abnehmen
des gefrästen Werkstückes von der Fräsvorrichtung bedingten Leerphase gegenüber
dem bisherigen Verfahren noch ein Zeitgewinn erzielt wird.
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In, der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Fig.
1 die schaubildliche Darstellung eines Werkbankoberflächenaussehnittes mit
den für die Herstellung eines Führungsrinnenprofils 1, 4 nach Fig.
1 a dienenden Werkzeugen, Fig. 2 und 3 je einen Querschnitt durch
ein, Fräserantriebslager der Anord7nung nach Fig. 1,
Fig. 4 die, Werkzeuganordnung
nach Fig. 1 im Längsschnitt, mit einem aufgeschobenen Werkstück, Fig.
5 einen Querschnitt durch ein mehrere einzelne Führungsschienen ergebendes
Brett mit einer auf dieses gleichzeitig einwirkenden Fräser- und Sägengruppe.
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Nach dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung sind die Werkzeuge zum
Herstellen des Rinnenprofils 1, 4 nach Fig. 1 a an einem Werktisch
5 vereinigt. Neben, und hinter einem Werkstückführungsanschlag oder -lineal
6 ist eine kleine Kreissäge oder ein Scheibenfräser 7 angeordnet.
Der Anschlag 6 ist sowohl in seiner Längsrichtung als auch in seiner Querrichtung
in der bei Holzbearbeitungsmaschinen üblichen, Weise einstellbar, und es kann sein
Abstand vom Fräser 7
z. B. mittels einer durch Hebel züi betätigenden Schraub-
oder Spannvorrichtung festgelegt werden. In ähnlicher Weise ist auch eine Höheneinstellung
des Fräsers 7 möglich. Unmittelbar hinter dem Fräser 7
liegt innerhalb
der durch die Fräserscheibe bestimmten, Ebene ein zweiter Fräser oder Bohrer
8 horizontal, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Rinnenquerschnittes
4 entspricht. Der Fräser 8 wird durch einen Schaft 9 angetrieben,
der mindestens so lang ist wie die zu fräsende Führungsrinne 4. Der Fräser
8 ist z. B. mittels Schraubgewinde 10 od. dgl. vorzugsweise leicht
lösbar am Schaft 9 befestigt. Er kann aber auch mit seinem Antriebsschaft
verlötet oder verschweißt sein. Auch kann der an sich starre Schaft 9 durch
eine biegsame Welle oder einen. kabelartigen Antrieb. ersetzt werden. Der Schaft
9 ist in, Büchsen 10 gelagert. Der Durchmesser dieser Lagerbüchsen
ist um ein geringes kleiner als der Durchmesser der kleinsten mit der Vorrichtung
zu f räsenden Führungsrinnenquerschnitte 4. Die Lagerbüchsen, 10
werden
von dünnen Stegblechen 11 gehalten. Diese Stege, dienen gleichzeitig als
Lagerkühlrippen und als Führung für das Werkstück 12 (Fig. la), wenn die Stege
11 beim Fräsen. des Profils 4 in den vorgef rästen: Schlitz 1 eintreten.
Zur Erleichterung des Eintritts des dem Fräser 8 zunächstliegenden Steges
11 'kann letzterer mit einer gegen den Fräser 8 vorspringenden und
an der dein Fräser zugekehrten Kante angeschärften Zunge 13 versehen sein.
Die Lagerschmierung erfolgt entweder durch selbstschmierende Lagerbüchsen, die entweder
aus einem geeigneten Kunststoff bestehen und/oder porige Lagerlaufflächen besitzen,
deren Poren mit einem Schmiermittel ausgefüllt sind. Es steht auch nichts im Wege,
die Lagerstege 11 doppelwandig auszuführen und deren, Hohlratim ein flüssiges
Kühlmittel zuzuleiten (Fig. 2, Bezugszeichen 14). Die Lage#rstege 11 sind
z. B. mittels Fußflansche 15 (Fig. 2) auf dem Werktisch 5 befestigt,
oder sie sind in einen- in diesem vorgesehenen Schlitz 16 eingesteckt. Es
kann dieser Schlitz 16 mit zur Lagerkühlung herangezogen, werden, indem man,
durch diesen, Druckluft von unten nach oben, insbesondere gegen die Lagerstege 11
strömen läßt, die gleichzeitig auch die anfallenden Späne und das Sägemehl fortbläst.
Dabei kann sie mit einer über dem. Arbeitstisch 5 angeordneten Spanabsaugevorrichtung
17 zusammenwirken. Um der aus dem Schlitz 16 austretend den Luft eine
bestimmte Richtung zu geben, kann in dem Schlitz 16 z. B. ein Ablenkgitter
18 vorgesehen sein. Schließlich kann der Werktisch 5 auch unabhängig
von den Fräsvorrichtungen gehoben und gesenkt und in, seiner jeweiligen Einstellung
festgelegt "verden.
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Die Handhabung und Wirkungsweise der Vorrichtung nach der Erfindung
ist folgende: Die Schiene 12 wird nach entsprechender Höhe#neinstellung der beiden
Fräser 7, 8 gegenüber dem Werktisch 5 und Einstellung des Anschlages
6 auf dem Werktisch 5 gegen den Fräser 7 zu in Pfeilrichtung
a von: Fig. 4 nach vorn verschoben. Dabei überläuft die Schiene 12 zunächst den
Fräser 7, der die Rinne 1 fräst. In diese tritt zunächst die ausladende,
Zunge 13 des ersten hinter dem Fräser 7 liegenden Lagersteges
11 ein, und schließlich beginnt auch der Fräser 8 die Hohlrinne 4
auszufräsen. Mit fortschreitendem Fräsvorgang dienen die weiter rückwärts gelegenen
Lagerbüchsen 10 und Stege 11 als Führung, indem auch die Lagerbüchsen
in die vom Fräser 8 geschaffene Hohlrinne 4 eintreten. Soll das Profil
1, 4 nicht über die ganze Schienenlänge 12 durchgefräst werden, dann kann
man den Fräser 7 mit einem Anschlag, über einen Schalter od. dgl. deraxt
steuern, daß er sich vorzeitig von der Schiene 12 abhebt, so daß der Schlitz
1 nicht länger wird als die vom Fräser 8 gefräste Hohlrinne 4. Nach
beendetem Fräsvorgang wird die Schiene in rückläufiger Bewegung von der Fräsvorrichtung
abgezogen.
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Anstatt von Hand kann man die Schiene 12 auch mittels eines Schlittens
nach dem Vorbild des Vorschub- oder Aufspanntisches einer Hobelmaschine bewegen.
In diesem Falle ist es zweckmäßig, nicht nur eine einzelne Schiene 12 zu
f räsen, sondern gleich ein gan es Brett 12 a (Fig. 5) aufzulegen
und weitere Fräser 19 anzuordnen, welche das Brett gleichzeitig in mehrere
Schienen zerlegen.