DE10034226A1 - Verfahren zur Herstellung von 1,5-Naphthylendiisocyanat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,5-NaphthylendiisocyanatInfo
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Abstract
1,5-Naphtylendiisocyanat wird industriell vorteilhaft in hohen Ausbeuten durch Pyrolyse von Methyl-1,5-naphthylencarbamat produziert, das durch Bereitstellen von 1,5-Naphthylendinitril als Ausgangmaterial und Durchführen von Amidierung, Chlorierung und Hofmann-Umlagerung synthetisiert wurde.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
1,5-Naphthylendiisocyanat. Insbesondere betrifft sie ein
Verfahren zur Herstellung von 1,5-Naphthylendiisocyanat in
hohen Ausbeuten mit wenig Nebenprodukten und ohne die Not
wendigkeit, für den menschlichen Körper giftige Substan
zen, ausgenommen Chlor, zu handhaben.
1,5-Naphthylendiisocyanat ist als Rohmaterial zur Herstel
lung von Polyurethanelastomeren mit ausgezeichneter Wärme
resistenz, Bewitterungsresistenz und Dauerhaftigkeit bei
wiederholtem Biegen nützlich.
Das gegenwärtig industriell verwendete Herstellungsverfah
ren für 1,5-Naphthylendiisocyanat verwendet Naphthalin als
Ausgangsmaterial und verwendet Reaktionsstufen, die Mono
nitrierung, Dinitrierung, Reduktion und Phosgenbildung um
fassen.
Jedoch ist das vorstehende Verfahren mit verschiedenen
Problemen verknüpft. Das heißt, obwohl Naphthalin als Aus
gangsmaterial zu niedrigen Kosten verfügbar ist, gibt es
Mängel, dass die Ausbeute in jeder Stufe niedrig ist und
dass eine große Menge an Nebenprodukten (Abfallprodukten)
gebildet wird. Beispielsweise wird bei der Dinitrierungs
stufe 1,8-Dinitronaphthalin, das ein Isomeres von 1,5-
Dinitronaphthalin ist, in einer Mengen des 1,8fachen der
Menge von 1,5-Dinitronaphthalin gebildet. Im Hinblick auf
die Umwelt und die Sicherheit liegt ein weiteres Problem
darin, dass es notwendig ist, 1,5-Dinitronaphthalin und
1,5-Diaminonaphthalin zu handhaben, die Zwischenprodukte
sind, die für den menschlichen Körper mutagen und giftig
sind. Ein weiteres Problem liegt darin, dass es notwendig
ist, hochtoxisches Phosgen als weiteres Ausgangsmaterial
zu verwenden. Im Hinblick auf die Produktqualität ist eine
große Menge an hydrolysierbarem Chlor in 1,5-Naphthy
lendiisocyanat enthalten und besitzt nachteilige Wirkungen
auf die Bewitterungseigenschaften und die Wärmeresistenz
der Polyurethanprodukte.
Ferner wurde eine Vielzahl von Verfahren hinsichtlich der
Produktion aromatischer Carbonsäureamide aus aromatischen
Nitrilen vorgeschlagen.
Beispielsweise beschreibt Org. Syn. Col. Bd. 2, 586-587
(1943) ein Verfahren der Amidierung von o-Tolunitril unter
Verwendung von Wasserstoffperoxid. Jedoch wird bei diesem
Verfahren eine große Menge Wasserstoffperoxid als weiteres
Ausgangsmaterial verwendet.
GB-1 133 013 und GB-1 351 530 beschreiben ein Verfahren
zur Amidierung einer Nitrilverbindung in Gegenwart von
Mangandioxid als Katalysator. Bei diesem Verfahren wird
eine große Menge Katalysator benötigt, und die gebildeten
aromatischen Carbonsäureamide fallen als Kristalle aus,
was das Problem verursacht, dass die Kristalle das aktive
Zentrum des Katalysators blockieren.
US-A-3 763 235 beschreibt ein Verfahren zur Amidierung ei
ner Nitrilverbindung mit einer niedrigen aliphatischen
Carbonsäure in Gegenwart eines Metallsalzes. Bei dem Ver
fahren wird ebenfalls eine große Menge an Katalysator be
nötigt. Ferner umschließen ausfallende Kristalle aus aro
matischen Carbonsäureamiden den Katalysator, und das Pro
blem liegt darin, dass deren Abtrennung schwierig ist.
Die WO 90/09988 offenbart ein Verfahren, bei dem aromati
sche Nitrile mit einem Alkalimetallsalz von Perborsäure in
einem Wasser-enthaltenden Alkohol in Kontakt gebracht wer
den. Bei diesem Verfahren wird ein teures Alkalimetallsalz
von Perborsäure in einer großen molaren Menge, d. h. von
2,5- bis 4fach der molaren Menge der aromatischen Nitrile,
benötigt.
Die JP-A-6-116221 und JP-A-6-128204 beschreiben ein Ver
fahren zur Amidierung von aromatischen Nitrilen in einem
Wasser-enthaltenden Alkohol in Gegenwart einer starken an
organischen Base und ein Verfahren zur Umsetzung aromati
scher Nitrile mit einem Alkohol in einer starken anorgani
schen Base, um eine Iminoetherverbindung zu synthetisieren
und deren anschließende Amidierung durch Zugabe von Was
ser. Diese Druckschriften umfassen Beispiele von 2,6-
Naphthylendinitril. Diese Verfahren sind bezüglich der
Verwendung eines weniger teuren Alkalimetallhydroxids als
Katalysator industriell ausgezeichnet. Als die genannten
Erfinder diese Verfahren auf 1,5-Naphthylendinitril mit
einer niedrigeren Reaktivität als 2,6-Naphthylendinitril
angewendet haben, wurde jedoch 1,5-Naphthylendicarbonsäu
reamid nur in niedrigen Ausbeuten erhalten, und es wurde
gefunden, dass das Reaktionsprodukt eine nichtvernachläs
sigbare Menge an Terephthalsäure, die als Nebenprodukt ge
bildet wurde, enthielt (vergleiche Vergleichsbeispiel 1).
Die vorstehende Carbonsäure wird verbraucht oder in ein
Salz der Carbonsäure mit der starken anorganischen Base,
die dem Reaktionssystem zugesetzt wird, umgewandelt. Wenn
eine Isocyanatverbindung aus einem Carbonsäureamid, das
eine Carbonsäure oder ein Salz einer Carbonsäure gemäß der
Erfindung enthält, synthetisiert wird, enthält das Endpro
dukt die Carbonsäure oder das Salz einer Carbonsäure, und
es ist daher erforderlich, das Carbonsäureamid und die
Carbonsäure voneinander zu trennen.
Wie vorstehend beschrieben, sind die vorstehenden Methoden
aus dem Stand der Technik zur Herstellung aromatischer
Carbonsäureamide aus aromatischen Dinitrilen nicht notwen
digerweise vom Standpunkt der Industrie zufriedenstellend,
da mit ihnen Probleme bezüglich der Verwendung teurer wei
terer Ausgangsmaterialien und einer großen Menge an Kata
lysator verbunden sind und auch ein Problem auftritt, dass
eine Reinigungsstufe benötigt wird, da eine große Menge
der Carbonsäure als Nebenprodukt gebildet wird.
Ferner sind die folgenden Verfahren als Verfahren offen
bart, bei denen aromatische Carbonsäureamide mit Chlor un
ter Bildung von aromatischen Carbonsäure-bis-N-chloramiden
umgesetzt werden, und die aromatischen Carbonsäure-bis-N-
chloramide in einer Hofmann-Umlagerung in einen Alkohol
umgesetzt werden, wobei aromatische Carbamatester erhalten
werden.
Die JP-A-5-65259 offenbart ein Verfahren, bei dem aromati
sche Carbonsäureamide mit Chlor in Methanol umgesetzt wer
den, wobei aromatisches Carbonsäure-bis-N-chloramid erhal
ten wird. Die JP-A-7-291910 offenbart ein Verfahren, bei
dem aromatische Carbonsäureamide durch deren Vermischen
mit einem Lösungsmittel, in dem Chlor voraufgelöst ist,
chloriert werden, wodurch aromatisches Carbonsäure-bis-N-
chloramid erhalten wird. Die JP-A-5-65266 offenbart ein
Verfahren, bei dem aromatische Carbonsäure-bis-N-chlorami
de mit einem Alkohol in Gegenwart einer starken anorgani
schen Base umgesetzt werden, wobei aromatische Carbamate
ster erhalten werden.
Die JP-A-5-65266 beschreibt ein Beispiel, gemäß dem Natri
umhydroxid unter Atmosphärendruck zu Methanol gegeben und
damit vermischt wurde, 2,6-Naphthalindicarbonsäure-bis-N-
chloridamid bei 5°C in jeweils geringen Mengen im Verlauf
von 30 Minuten zugesetzt wurde, wobei eine Temperatur von
5 bis 10°C beibehalten würde und dann die Reaktionslösung
stufenweise in ihrer Temperatur erhöht wurde und dann un
ter Rückfluss von Methanol 2 Stunden umsetzen gelassen
wurde, gefolgt von Kühlung, Filtrieren, Waschen mit Wasser
und Trocknen, wodurch 2,6-Bis(methoxycarbonylamino)naph
thalin mit einer Reinheit von 95,4 Gew.-% in einer Ausbeu
te von 94,8 Mol-% erhalten wurde.
Die genannten Erfinder haben das vorstehende Verfahren auf
ein 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid angewendet
und Folgendes gefunden. Die Ausbeute an 1,5-Bis(methoxy
carbonylamino)naphthalin betrug 49,2%. Das heißt, im Fall
von 1,5-Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin kann keine ho
he Ausbeute im Gegensatz zu der hohen Ausbeute von 2,6-
Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin erhalten werden (ver
gleiche Vergleichsbeispiel 2).
Es gibt auch ein Verfahren, aromatische Carbamatester un
ter Bildung von Isocyanaten zu pyrolysieren. Dieses Ver
fahren umfasst ein Gasphasenverfahren und ein Flüssigpha
senverfahren, und das Flüssigphasenverfahren ist industri
ell vorteilhaft. Die Pyrolyse von Carbamatestern erfolgt
in einer reversiblen Reaktion, und deren Gleichgewicht
verlagert sich zur Bildung eines Isocyanats bei hoher Tem
peratur. Die Pyrolyse wird daher im allgemeinen bei hohen
Temperaturen durchgeführt. Da jedoch die Reaktionsbedin
gungen drastisch sind, verursacht ein Isocyanat verschie
dene irreversible Nebenreaktionen und bildet beispielswei
se leicht Harnstoffe, Amide, Carbodiimide, Urethidione und
Isocyanurate. Diese Nebenreaktionen erniedrigen nicht nur
die Selektivität für Isocyanate, sondern verursachen auch
die Bildung von Nebenprodukten mit hohen Siedepunkten, so
dass es durch Verstopfen von Reaktor und Leitungen schwie
rig ist, einen kontinuierlichen Betrieb für eine lange
Zeitspanne aufrechtzuerhalten. Um diese Probleme zu über
winden, wurde ein Verfahren zur Verwendung eines Katalysa
tors oder eines Lösungsmittels, ein Verfahren zum Abziehen
eines gebildeten Isocyanats aus dem Reaktionssystem in ei
ner kurzen Zeitspanne durch Destillation des Reaktionsan
satzes und dergleichen vorgeschlagen.
Als allgemeines Verfahren zur Pyrolyse von Carbamatestern
offenbart beispielsweise die JP-B-57-45736 ein Verfahren,
bei dem ein Katalysator verwendet wurde, der durch Auflö
sen eines oder mehrerer Metalle, ausgewählt aus der Grup
pe, bestehend aus Metallatomen der Gruppen IB, IIB, IIIA,
IVA, IVB, VB und VIII des Periodensystems, oder einer Ver
bindung bzw. Verbindungen davon in einem Lösungsmittel
hergestellt wurde. Die JP-A-54-88201 offenbart ein Verfah
ren, bei dem ein Erdalkalimetall und eine anorganische
Verbindung davon als Katalysatoren verwendet werden. Die
JP-A-57-158747 offenbart ein Verfahren, bei dem eine oder
mehrere einfache Substanzen oder Verbindungen, ausgewählt
aus der Klasse, bestehend aus einfachen Elementsubstanzen
der Kupfergruppe, der Aluminiumgruppe, der Kohlenstoff
gruppe, ausgenommen Kohlenstoff, und der Titangruppe des
Periodensystems und Oxide oder Sulfide davon, als hetero
gener Katalysator in einem Lösungsmittel verwendet werden.
Die JP-A-7-258194 offenbart ein Verfahren, bei dem eine
organische Sulfonsäure und ein Alkalimetallsalz davon als
Katalysatoren in einem Lösungsmittel verwendet werden.
Zum Erhalt von Isocyanaten in hohen Ausbeuten unter Ver
hinderung der Bildung von Nebenprodukten bei der Pyrolyse
der Carbamatester werden auch Verfahren vorgeschlagen, bei
denen Stabilisatoren verwendet werden. Beispielsweise of
fenbart die JP-A-57-123159 ein Verfahren, bei dem Carbon
säurechlorid, Sulfonatester und ein Alkylierungsmittel
verwendet werden. Die JP-A-1-125359 offenbart ein Verfah
ren, bei dem ein Phosphor(III)-triester verwendet wird.
Die JP-A-9-87239 offenbart ein Verfahren, bei dem aromati
sche Sulfonsäuren oder aromatische Sulfonamide verwendet
werden.
Verschiedene Verfahren werden ebenfalls zur Pyrolyse von
Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin vorgeschlagen. Die JP-
A-56-65857 beschreibt ein Beispiel, in dem ein Röhrenreak
tor, der mit Zinkchips gepackt ist, bereitgestellt wurde,
und 1,5-Bis(ethoxycarbonylamino)naphthalin unter vermin
dertem Druck bei 350°C pyrolysiert wurde, wodurch 1,5-
Naphthylen-diisocyanat in einer Ausbeute von 80,5% erhal
ten wurde. Die JP-A-2-295958 beschreibt ein Beispiel, in
dem 1,5-Bis(ethoxycarbonylamino)naphthalin unter gleich
zeitiger Anwesenheit eines Sulfolan-Lösungsmittels und ei
nes Dibutylzinndilaurat-Katalysators unter Atmosphären
druck bei einer Temperatur von 200°C für 5 Stunden pyroly
siert wurde, wodurch 1,5-Naphthylendiisocyanat in einer
Ausbeute von 80,6% erhalten wurde.
Die JP-A-11-5773 beschreibt ein Beispiel, gemäß dem 2,6-
Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin in zwei Reaktionslö
sungsmitteln und einem Auffangslösungsmittel unter gleich
zeitiger Anwesenheit eines Dibutylzinndilaurat-Katalysa
tors und p-Toluolsulfonsäure als Stabilisator unter ver
mindertem Druck bei 250°C pyrolysiert wurde, wobei 2,6-
Naphthalindiisocyanat in einer Ausbeute von 93,5% erhalten
wurde. Als die genannten Erfinder dieses Verfahren auf die
Produktion von 1,5-Naphthylendiisocyanat angewendet haben,
betrug die Ausbeute an 1,5-Naphthylendiisocyanat 63,9%,
und es wurde gefunden, dass 1,5-Bis(methoxycarbonylamino)-
naphthalin weniger reaktiv ist als 2,6-Bis(methoxycarbo
nylamino)naphthalin, so dass keine hohe Ausbeute erhalten
werden kann.
Wie vorstehend beschrieben beträgt, wenn ein 1,5-Bis(al
koxycarbonylamino)naphthalin gemäß einem beliebigen her
kömmlichen Verfahren pyrolysiert wird, die Ausbeute an
1,5-Naphthylendiisocyanat 81% oder weniger, was industri
ell überhaupt nicht zufriedenstellend ist.
Wie vorstehend erklärt, sind die Verfahren aus dem Stand
der Technik zur Herstellung von 1,5-Naphthylendiisocyanat
mit verschiedenen Problemen verbunden, und es ist wün
schenswert, ein neues Verfahren zu entwickeln.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur industriell vorteilhaften Herstellung von
1,5-Naphthylendiisocyanat aus 1,5-Naphthalindinitril in
hohen Ausbeuten bereitzustellen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
1,5-Naphthylendiisocyanat, umfassend
eine erste Reaktionsstufe der Amidierung von 1,5-Naphtha lindinitril in einem Wasser-enthaltenden Dimethylsulfoxid in Gegenwart einer starken anorganischen Base unter Her stellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid,
eine zweite Reaktionsstufe der Umsetzung von 1,5-Naphthy lendicarbonsäureamid mit Chlor in einem Lösungsmittel un ter Herstellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N- chloramid,
eine dritte Reaktionsstufe der Umsetzung des 1,5- Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramids mit Alkohol in Gegenwart einer basischen Verbindung unter Herstellung von 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin, und
eine vierte Reaktionsstufe der Pyrolyse von 1,5-Bis(al koxycarbonylamino)naphthalin in einem inerten Lösungsmit tel unter Erhalt von 1,5-Naphthylendiisocyanat.
eine erste Reaktionsstufe der Amidierung von 1,5-Naphtha lindinitril in einem Wasser-enthaltenden Dimethylsulfoxid in Gegenwart einer starken anorganischen Base unter Her stellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid,
eine zweite Reaktionsstufe der Umsetzung von 1,5-Naphthy lendicarbonsäureamid mit Chlor in einem Lösungsmittel un ter Herstellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N- chloramid,
eine dritte Reaktionsstufe der Umsetzung des 1,5- Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramids mit Alkohol in Gegenwart einer basischen Verbindung unter Herstellung von 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin, und
eine vierte Reaktionsstufe der Pyrolyse von 1,5-Bis(al koxycarbonylamino)naphthalin in einem inerten Lösungsmit tel unter Erhalt von 1,5-Naphthylendiisocyanat.
Die genannten Erfinder haben sorgfältige Untersuchungen
hinsichtlich eines Verfahrens zur Herstellung von 1,5-
Naphthylendiisocyanat mit den vorstehenden Problemen
durchgeführt. Als Ergebnis wurde gefunden, dass 1,5-
Naphthylendiisocyanat industriell vorteilhaft unter Ver
wendung von 1,5-Naphthylendinitril als Ausgangsmaterial,
Durchführen einer Amidierung, Chlorierung und Hofmann-
Umlagerung unter Herstellung von 1,5-Bis(alkoxycarbonyl
amino)naphthalin und dessen Pyrolyse produziert werden
kann. Die herkömmlichen Verfahren besitzen ein spezielles
Problem der niedrigen Ausbeuten bei der Amidierungsstufe.
Jedoch wurde gefunden, dass 1,5-Naphthylencarbonsäureamid
in hohen Ausbeuten durch Umsetzung von 1,5-Naphthylen
dinitril mit Wasser in Gegenwart einer starken anorgani
schen Base und Dimethylsulfoxid erhalten werden kann, und
einige weitere Vorteile wurden ebenfalls aufgefunden, so
dass die vorliegende Erfindung schließlich fertiggestellt
wurde.
Das Verfahren zur Herstellung von 1,5-Naphthylendinitril
zur Verwendung als Ausgangsmaterial bei den erfindungsge
mäßen Verfahren ist nicht kritisch. Jedoch gibt es 1,5-
Naphthylendimethyl, das industriell als Zwischenprodukt
bei dem Verfahren zur Herstellung von Dimethyl-2,6-
naphthylendicarboxylat gebildet wird, und 1,5-Naphthylen
dinitril kann durch Ammoxidation des 1,5-Naphthylendi
methyls hergestellt werden. Beispielsweise kann 1,5-
Naphthylendinitril leicht durch Bereitstellen eines Wir
belbettreaktors, der mit einem Katalysator mit einem Vana
dium-Chrom-Bor-Siliciumdioxid-Träger gepackt ist, und Um
setzung von 1,5-Naphthylendimethyl, Ammoniak und Luft bei
einer Temperatur zwischen 430°C und 450°C erhalten werden.
Die erste Reaktionsstufe der Amidierung von 1,5-Naphthy
lendinitril verwendet eine starke anorganische Base. Die
starke anorganische Base umfasst im allgemeinen Alkalime
tallhydroxide, wie Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, und
Alkalimetallalkoxide, wie Natriummethoxid und Kaliume
thoxid. Industriell ist Natriumhydroxid, das zu einem
niedrigen Preis verfügbar ist, bevorzugt. Die Menge der
starken anorganischen Base pro Mol des 1,5-Naphthylen
dinitrils liegt bevorzugt im Bereich von 0,01 bis 1 mol.
Wenn die Menge der starken anorganischen Base kleiner ist
als die vorstehende Untergrenze, ist die Reaktionsrate
niedrig, so dass die Ausbeute an 1,5-Naphthylendicarbon
säureamid aus dem 1,5-Naphthylendinitril niedrig ist. Wenn
die vorstehende Menge größer als die Obergrenze ist, ist
die Reaktionsrate hoch, während eine solche große Menge
nicht ökonomisch ist.
Bei der ersten Reaktionsstufe wird 1,5-Naphthylendinitril
in einem Wasser-enthaltenden Dimethylsulfoxid amidiert,
wodurch 1,5-Naphthylendicarbensäureamid in hohen Ausbeuten
erhalten werden kann. Die Menge an Wasser pro Mol 1,5-
Naphthylendinitril liegt bevorzugt im Bereich von 1,5 bis
50 mol. Wenn die Menge an Wasser unter der vorstehenden
Untergrenze liegt, ist die Amidierung von 1,5-Naphthylen
dinitril nicht vollständig. Wenn die vorstehende Menge an
Wasser über der Obergrenze liegt, wird 1,5-Naphthylendi
carbonsäure als Nebenprodukt gebildet. In beiden Fällen
ist daher die Ausbeute an 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid
niedrig.
1,5-Naphthylendinitril, das als Ausgangsmaterial verwendet
wird, ist in Wasser-enthaltenem Dimethylsulfoxid unter den
Reaktionsbedingungen löslich, und dann fällt 1,5-Naphthy
lendicarbonsäureamid als Kristalle aus. Die Menge des Was
ser-enthaltenden Dimethylsulfoxids wird bevorzugt so ein
gestellt, dass die Konzentration des vorgelegten 1,5-
Naphthylendinitrils im Bereich von 1 bis 50 Gew.-% liegt.
Wenn die Menge des Wasser-enthaltenden Dimethylsulfoxids
unter der vorstehenden Menge liegt, die die vorstehende
Obergrenze erreichen kann, ist es schwierig, das Reakti
onssystem zu rühren. Wenn die vorstehende Menge über der
Menge, die die vorstehende Untergrenze erreichen kann,
liegt, ist die Ausbeute pro Zeitspanne unökonomisch nied
rig.
Die Reaktionstemperatur in der ersten Reaktionsstufe liegt
zwischen 50°C und 150°C. Wenn die Reaktionstemperatur über
der Obergrenze liegt, wird das gebildete 1,5-Naphthylendi
carbonsäureamid hydrolysiert, wodurch die Menge an 1,5-
Naphthylendicarbonsäure, die als Nebenprodukt gebildet
wurde, erhöht wird. Wenn die Reaktionstemperatur unter der
vorstehenden Untergrenze liegt, ist die Reaktionsgeschwin
digkeit niedrig. Die Reaktionszeitspanne differiert in Ab
hängigkeit von der Art und der Menge der starken anorgani
schen Base, der Beschickungsbedingungen für Wasser und Di
methylsulfoxid und der Reaktionstemperatur und kann nicht
einheitlich bestimmt werden. Im allgemeinen beträgt die
Reaktionszeitspanne 0,5 bis 10 Stunden, bevorzugt 0,5 bis
5 Stunden.
Das in der ersten Reaktionsstufe gebildete 1,5-Naphthylen
dicarbonsäureamid wird gekühlt und filtriert, wodurch es
leicht isoliert und wiedergewonnen werden kann. Das Fil
trat enthält eine kleine Menge an nichtumgesetztem 1,5-
Naphthylendinitril und eine kleine Menge an 1,5-Naphthy
lendicarbonsäureamid. Jedoch kann das Filtrat in das Reak
tionssystem zurückgeführt werden, um die Effizienz der
Verwendung des Katalysators und die Reaktionsausbeute zu
verbessern.
Die Chlorierung von 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid in der
zweiten Reaktionsstufe wird in einem Lösungsmittel durch
geführt. Genauer, das Lösungsmittel kann aus Wasser,
Methanol oder N,N'-Dimethylformanid ausgewählt werden.
Diese Lösungsmittel können allein oder in Kombination ver
wendet werden. Während der Reaktion sind 1,5-Naphthylen
dicarbonsäureamid und gebildetes 1,5-Naphthylendicarbon
säure-bis-N-chloramid in kristallinen Zuständen vorhanden.
Die Menge des Lösungsmittels wird daher so bestimmt, dass
sie in einem Mengenbereich liegt, dass das Reaktionssystem
gerührt werden kann. Im allgemeinen wird das Lösungsmittel
in einer solchen Menge verwendet, dass die Reaktionslösung
eine Konzentration an 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid von
2 bis 30 Gew.-% besitzt. Wenn die Menge des Lösungsmittels
kleiner ist als die Menge, bei der die Obergrenze der 1,5-
Naphthylendicarbonsäureamidkonzentration gehalten werden
kann, ist es schwierig, das Reaktionssystem zu rühren.
Wenn sie größer ist als die Menge, bei der die vorstehende
Obergrenze der 1,5-Naphthylendicarbonsäureamidkonzentra
tion gehalten werden kann, ist die Ausbeute über die Zeit
spanne niedrig, was unökonomisch ist.
Die Menge an Chlor zur Verwendung pro Mol an 1,5-
Naphthylendicarbonsäureamid in der zweiten Reaktionsstufe
liegt bevorzugt im Bereich von 2 bis 30 mol. Wenn die Men
ge an Chlor geringer ist als die vorstehende Untergrenze,
ist die Reaktionsgeschwindigkeit niedrig, und die Menge an
nichtumgesetztem 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid wird er
höht. Wenn die vorstehende Menge größer als die vorstehen
de Obergrenze ist, ist die Ausbeute über die Zeit niedrig,
was unökonomisch ist.
Die Reaktionstemperatur in der zweiten Reaktionsstufe
liegt im Bereich von 0 bis 50°C. Wenn die Reaktionstempe
ratur über der vorstehenden Obergrenze liegt, wird 1,5-
Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid zersetzt, wodurch
die Ausbeute erniedrigt wird. Wenn die Reaktionstemperatur
unter der vorstehenden Untergrenze liegt, ist die Reak
tiongeschwindigkeit niedrig. Die Reaktionszeitspanne dif
feriert in Abhängigkeit von den Beschickungsbedingungen
und der Reaktionstemperatur, während sie im allgemeinen
0,5 bis 5 Stunden beträgt.
Das Reaktionsverfahren zwischen 1,5-Naphthylendicarbon
säureamid und Chlor ist nicht kritisch und kann nach einer
Vielzahl von Verfahren durchgeführt werden. Beispielsweise
wird in einem Verfahren 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid in
einem Lösungsmittel in einem Reaktor suspendiert, und wäh
rend die Suspension gerührt wird, wird Chlorgas kontinu
ierlich bei der Reaktionstemperatur eingespeist, um die
Reaktion durchzuführen. In einem anderen Verfahren wird
Chlor vorher in einem Lösungsmittel in einem Reaktor auf
gelöst, 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid wird zugesetzt,
und das Gemisch wird gerührt, und während weiterhin konti
nuierlich Chlorgas eingeleitet wird, wird die Reaktion bei
einer gegebenen Temperatur durchgeführt.
Während der Reaktion gebildete 1,5-Naphthylendicarbon
säure-bis-N-chloramid-Kristalle können leicht isoliert und
durch Filtration gewonnen werden. Andererseits enthält das
Filtrat eine kleine Menge an nichtumgesetztem 1,5-
Naphthylendicarbonsäureamid und eine kleine Menge an 1,5-
Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid und das Filtrat
kann in das Reaktionssystem nach Entfernen von gelöstem
Chlor und als Nebenprodukt gebildeter Salzsäure zurückge
führt werden.
In der dritten Reaktionsstufe wird 1,5-Naphthylendicarbon
säure-bis-N-chloramid mit einem Alkohol in Gegenwart einer
basischen Verbindung umgesetzt, wodurch 1,5-Bis(alkoxycar
bonylamino)naphthalin gebildet wird. Die basische Verbin
dung kann aus Alkalimetallhydroxiden, wie Natriumhydroxid
und Kaliumhydroxid, Alkalimetallalkoxiden, wie Natriumme
thoxid und Kaliumethoxid, Amin-enthaltenden starken orga
nischen Basen, wie 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]-7-undecen und
1,5-Diazabicyclo[2.2.2]octan oder einem basischen Ionen
austauscherharz ausgewählt werden. Industriell ist Natri
umhyroxid, das für einen niedrigen Preis verfügbar ist,
besonders bevorzugt.
Die Menge der basischen Verbindung pro Mol 1,5-Naphthy
lendicarbonsäure-bis-N-chloramid liegt im Bereich von 2
bis 5 mol. Wenn die Menge der basischen Verbindung unter
der vorstehenden Untergrenze liegt, läuft die Reaktion
nicht quantitativ ab. Wenn die Menge der basischen Verbin
dung über der vorstehenden Obergrenze liegt, ist dies im
Hinblick auf die ökonomische Leistungsfähigkeit nachtei
lig.
Der erfindungsgemäß verwendete Alkohol wird im allgemeinen
aus linearen oder verzweigten niedrigen aliphatischen Al
koholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ausgewählt. Spezifi
sche Beispiele für den Alkohol umfassen Methanol, Ethanol,
n-Propanol, Isopropanol und tert.-Butanol. Methanol ist
aus ökonomischen Gründen besonders bevorzugt.
Die Menge des Alkohols pro Mol 1,5-Naphthylendicarbon
säure-bis-N-chloramid beträgt mindestens 2 mol. Das 1,5-
Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid und 1,5-Bis(al
koxycarbonylamino)naphthalin sind Kristalle. Wenn daher
die Menge an Alkohol zu gering ist, ist es schwierig, das
Reaktionssystem zu rühren. Wenn ferner die vorstehende
Menge zu groß ist, ist es ökonomisch nachteilig. Im allge
meinen wird daher der Alkohol in einer solchen Menge ver
wendet, dass die Konzentration an 1,5-Naphthylendicar
bonsäure-bis-N-chloramid in dem Reaktionssystem 1 bis 50
Gew.-% beträgt.
Bei der Hofmann-Umlagerung des 1,5-Naphthylendicarbon
säure-bis-N-chloramids in der dritten Stufe wird im allge
meinen die Hofmann-Umlagerung nach dem folgenden Verfahren
unter Verwendung von Methanol als Alkohol durchgeführt.
Das 2,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid wird bei
spielsweise in Methanol aufgelöst oder suspendiert, um ei
ne Lösung oder Suspension herzustellen, und während die
Lösung oder Suspension gerührt wird, wird eine starke an
organische Base zugesetzt. Dann wird die Temperatur des
Gemisches bis zur Reaktionstemperatur erhöht und für eine
vorbestimmte Zeitspanne gehalten. Bei einem anderen Ver
fahren wird eine starke anorganische Base in Methanol auf
gelöst oder suspendiert, um eine Lösung oder Suspension
herzustellen, das 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chlor
amid wird zugesetzt, und dann wird die Reaktion wie vor
stehend beschrieben durchgeführt.
Erfindungsgemäß kann die dritte Reaktionsstufe von der er
sten und der zweiten Stufe, die sich im Temperaturbereich
unterscheiden, getrennt sein. Die vorstehende Abtrennung
ist besonders bevorzugt, da 1,5-Bis(methoxycarbonyl
amino)naphthalin in hohen Ausbeuten erhalten werden kann.
Die Reaktionstemperatur in der ersten Stufe liegt im Be
reich von -20°C bis weniger als 10°C, bevorzugt -10°C bis
5°C. In der ersten Stufe wird vermutlich ein Zwischenpro
dukt durch Hofmann-Umlagerung gebildet und verursacht eine
Nebenreaktion. Wenn die Reaktionstemperatur über der vor
stehenden Obergrenze liegt, ist es daher schwierig, 1,5-
Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin in hohen Ausbeuten zu
erhalten. Wenn die Reaktionstemperatur zu niedrig ist, ist
die Reaktionsgeschwindigkeit zu niedrig.
Die Reaktionszeit in der ersten Stufe beträgt im allgemei
nen 0,5 bis 5 Stunden, obwohl sie sich in Abhängigkeit von
der Konzentration an 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-
chloramid und der Reaktionstemperatur ändert.
Das als in der dritten Reaktionsstufe verwendete Ausgangs
material 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid löst
sich kaum in Methanol. Jedoch wird ein Zwischenprodukt
methanollöslich bei der Reaktion in der ersten Stufe. Das
in der zweiten Stufe gebildete 1,5-Bis(methoxycarbo
nylamino)naphthalin löst sich kaum in Methanol, so dass es
als Kristalle in der Reaktionslösung ausfällt. Wenn 1,5-
Naphthylendicarbonsäureamid als Verunreinigung in dem Aus
gangsmaterial enthalten ist, fällt es als Kristalle in der
Reaktionslösung der ersten Stufe aus, so dass es bevorzugt
ist, das Reaktionsgemisch zu filtrieren, um das 1,5-
Naphthylendicarbonsäureamid abzutrennen und das Filtrat
allein für die zweite Reaktionsstufe zu verwenden. Nach
der Durchführung der vorstehenden Filtration enthält ein
Kristall, der durch die Filtration und die Abtrennung des
Reaktionsgemisches in der zweiten Stufe erhalten wurde,
kein 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid, und hochreines 1,5-
Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin kann erhalten werden.
Andererseits verbleibt bei einem Verfahren, bei dem die
Filtration nach der Reaktion der zweiten Stufe, wie in der
bereits beschriebenen Druckschrift beschrieben ist, durch
geführt wird, ein 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid, sofern
im Ausgangsmaterial enthalten, in dem 1,5-Bis(methoxycar
bonylamino)naphthalin, das zur Filtration abgetrennt wur
de, so dass das 1,5-Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin
eine schlechte Reinheit besitzt.
Die Temperatur in der zweiten Stufe liegt im Bereich von
10 bis 50°C, bevorzugt 15 bis 40°C. Bei der zweiten Stufe
reagiert das in der ersten Stufe gebildete Zwischenprodukt
weiter, und 1,5-Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin fällt
aus, so dass das Reaktionsgemisch stufenweise opak wird.
Wenn die Reaktionstemperatur in der zweiten Stufe zu nied
rig ist, ist die Reaktionsgeschwindigkeit zu gering. Wenn
diese Reaktionstemperatur zu hoch ist, wird ein Nebenpro
dukt gebildet, und die Ausbeute ist niedrig.
Die Reaktionszeitspanne in der zweiten Stufe liegt im all
gemeinen im Bereich von 0,1 bis 10 Stunden, obwohl sie in
Abhängigkeit von der Konzentration des 1,5-Naphthylendi
carbonsäure-bis-N-chloramids und der Reaktionstemperatur
variiert. Im allgemeinen kann das 1,5-Bis(methoxycarbonyl
amino)naphthalin isoliert und aus dem Reaktionsgemisch in
der zweiten Stufe durch Filtration und Waschen mit Wasser
oder einem Alkohol nach Abkühlen des Gemisches gewonnen
werden.
Erfindungsgemäß werden die erste und die zweite Stufe im
allgemeinen unter Atmosphärendruck durchgeführt, obwohl
der Druck in jeder Stufe nicht kritisch ist. Das erfin
dungsgemäße Verfahren kann nach einem Chargenverfahren
oder nach einem kontinuierlichen Verfahren durchgeführt
werden. Das als Kristall durch Filtration in der ersten
Stufe erhaltene 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid kann als
Ausgangsmaterial zur Synthese des 1,5-Naphthylendicar
bonsäure-bis-N-chloramids zurückgeführt werden. Das Fil
trat nach der Filtration nach der zweiten Stufe enthält
eine kleine Menge 1,5-Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin
in einem Alkohol, so dass es nach Bedarf ebenfalls zurück
geführt werden kann.
Die Pyrolyse des 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalins
in der vierten Reaktionsstufe kann in einem inerten Lö
sungsmittel selbst in Abwesenheit eines Katalysators
durchgeführt werden. Jedoch ist es bevorzugt, einen Kata
lysator, wie metallisches Kobalt oder eine Kobaltverbin
dung, zu verwenden. Beispielsweise kann die Kobaltverbin
dung aus anorganischen und organischen Säuresalzen, Kom
plexen, Oxiden und Sulfiden, wie Kobaltphosphat, Ko
baltsulfat, Kobaltiodid, Kobaltchlorid, Kobaltacetat, Ko
baltbenzoat, Kobaltacetylacetonat, Kobaltnaphthenat, Ko
baltstearat, Kobaltoxid, Kobaltocen, Kobaltsulfid und der
gleichen, ausgewählt werden, Kobaltacetat ist besonders
bevorzugt.
Das inerte Lösungsmittel in der vierten Reaktionsstufe um
fasst Kohlenwasserstoffverbindungen mit hohen Siedepunk
ten. Dibenzyltoluol ist besonders bevorzugt. Dibenzylto
luol besitzt einen höheren Siedepunkt als 1,5-Bis(alkoxy
carbonylamino)naphthalin, so dass ein 1,5-Bis(alkoxy
carbonylamino)naphthalin durch Halten des Lösungsmittels
in siedendem Zustand in Form einer Destillation des Reak
tionsansatzes, d. h. bei einer Reaktionstemperatur pyroly
siert werden kann und gleichzeitig gebildetes 1,5-
Naphthylendiisocyanat aus dem System abdestilliert werden
kann. So besitzt dies den Vorteil, dass die Konzentration
an 1,5-Naphthylendiisocyanat in dem Reaktionssystem auf
einer niedrigen Stufe gehalten werden kann, und dass die
durch eine instabile Isocyanatverbindung hervorgerufene
Nebenreaktion gehemmt werden kann.
Die Menge des inerten Lösungsmittels beträgt das 0,05- bis
20fache, bevorzugt das 0,1- bis 10fache des Gewichts des
1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalins. Wenn die Menge
des inerten Lösungsmittels unter der vorstehenden Unter
grenze liegt, nehmen die Nebenreaktionen zu. Wenn sie über
der vorstehenden Obergrenze liegt, ist dies unökonomisch,
da die Ausbeute über die Zeit niedrig ist.
Die Menge des Katalysators als Konzentration davon in ei
nem Lösungsmittel liegt im Bereich von 0,00001 bis 10
Gew.-%, bevorzugt 0,0001 bis 1 Gew.-%. Wenn die Konzentra
tion des Katalysators unter der vorstehenden Untergrenze
liegt, ist die Reaktionsgeschwindigkeit niedrig. Wenn sie
über der vorstehenden Obergrenze liegt, nehmen die Neben
reaktionen zu, und die Ausbeute ist niedrig.
Als Stabilisator zur Hemmung der Nebenreaktion in der
vierten Reaktionsstufe wird bevorzugt aromatische Sulfon
säure verwendet. Spezifische Beispiele für die aromati
schen Sulfonsäuren umfassen Benzolsulfonsäure, Ethylben
zolsulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Xylolsulfonsäure, Naph
thalinsulfonsäure, Phenolsulfonsäure und Sulfanilsäure.
Diese Stabilisatoren können allein oder in Kombination
verwendet werden. Der Stabilisator wird kontinuierlich
oder intermittierend in benötigtem Anteil in den Reaktor
zugegeben, wodurch Nebenreaktionen, wie die Polymerisati
on, gehemmt werden können. Die Menge des Stabilisators als
dessen Konzentration in einem Lösungsmittel liegt im Be
reich von 0,0001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 1
Gew.-%. Wenn die Konzentration des Stabilisators unter der
vorstehenden Untergrenze liegt, ist die Wirkung zur Hem
mung der Nebenreaktionen niedrig. Wenn sie über der vor
stehenden Obergrenze liegt, nimmt die Reaktionsgeschwin
digkeit ab.
Das 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin wird bei einer
Temperatur zwischen 150°C und 300°C, bevorzugt zwischen
200°C und 300°C, pyrolysiert. Wenn die Reaktionstemperatur
unter der vorstehenden Untergrenze liegt, ist die Reakti
onsgeschwindigkeit niedrig. Wenn sie über der vorstehenden
Obergrenze liegt, nehmen die Nebenreaktionen zu, und die
Ausbeute ist niedrig. Die Reaktion wird im allgemeinen un
ter vermindertem Druck durchgeführt, während sie auch un
ter Atmosphärendruck oder unter erhöhtem Druck durchge
führt werden kann. Die Reaktionszeitspanne beträgt im all
gemeinen 0,2 bis 5 Stunden, obwohl sie in Abhängigkeit von
der Reaktionstemperatur, dem Druck, dem Reaktionsverfahren
und dergleichen variiert.
Unter den vorstehend beschriebenen Reaktionsbedingungen
wird ein 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin in 1,5-
Naphthylendiisocyanat und Alkohol pyrolysiert. Jedoch wer
den diese leicht rekombiniert, um 1,5-Bis(alkoxycarbonyl
amino)naphthalin zu gewinnen, so dass diese Verbindungen
im allgemeinen getrennt isoliert werden. Das Verfahren der
Gewinnung umfasst beispielsweise ein Verfahren, bei dem
ein Dampf von 1,5-Naphthylendiisocyanat und einem Alkohol
aus dem Reaktionssystem abgeleitet wird und jeweils sepa
rat unter Verwendung eines Unterschieds in der Kondensati
onstemperatur kondensiert wird, und ein Verfahren, bei dem
nur ein Alkohol mit einem niedrigen Siedepunkt aus dem Re
aktionssystem abgezogen wird.
Während die Pyrolyse des 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)-
naphthalins nach einem Chargenverfahren durchgeführt wer
den kann, ist es praktisch, die Pyrolyse durch ein konti
nuierliches Verfahren unter Verwendung eines vollständigen
Mischtyp-Reaktors oder eines Röhrenreaktors durchzuführen.
Das kontinuierliche Verfahren kann bevorzugt wie folgt
durchgeführt werden. Beispielsweise wird eine mehrbödige
Destillationssäule als Reaktor für die Pyrolyse verwendet.
Die Ausgangsmateriallösung, die 1,5-Bis(alkoxycarbonylami
no)naphthalin, ein Lösungsmittel, einen Katalysator und
einen Stabilisator enthält, wird kontinuierlich in den Re
aktor oder einen mittleren Boden der Säule, der bei einer
vorbestimmten Temperatur unter vermindertem Druck gehalten
wird, eingespeist, 1,5-Naphthylendiisocyanat und ein Alko
hol, der durch die Reaktion gebildet wird, werden separat
außerhalb des Systems kondensiert. Die so erhaltene 1,5-
Naphthylendiisocyanatfraktion wird weiter wie benötigt de
stilliert und umkristallisiert, wodurch sie als hochreines
Produkt erhalten wird. Andererseits wird ein Rückstand
kontinuierlich oder intermittierend aus dem Reaktor abge
zogen, Nebenprodukte mit hohen Siedepunkten werden mit ei
nem Verdampfer entfernt, und effektive Komponenten, die
nicht-umgesetztes 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin
und 1,5-Naphthylenmono- und -diisocyanat enthalten, werden
in das Reaktionssystem zurückgeführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jede Reaktions
stufe nach einem Chargenverfahren oder einem kontinuierli
chen Verfahren durchgeführt werden, so dass ein Herstel
lungsprozess durch Kombinieren dieser Stufen konstruiert
werden kann. In jeder Reaktionsstufe können hohe Ausbeuten
unter den vorstehend beschriebenen Reaktionsbedingungen
und -verfahren erhalten werden. Ferner wurde bestätigt,
dass 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid, 1,5-Naphthylendicar
bonsäure-bis-N-chloramid und 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)
naphthalin als Zwischenprodukte für den menschlichen Kör
per nicht toxisch sind und auch nicht mutagen sind.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren bereitgestellt, das die
Herstellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid in hohen
Ausbeuten, fast ohne die Bildung von 1,5-Naphthylendicar
bonsäure als Nebenprodukt zu verursachen, durch Umsetzen
von 1,5-Naphthylendinitril und Wasser in Gegenwart einer
starken anorganischen Base und Dimethylsulfoxid ermög
licht. Erfindungsgemäß kann ein hochreines aromatisches
Dicarbonsäureamid ohne Verwendung irgendwelcher aufwendi
ger weiterer Ausgangsmaterialien oder eines teuren Kataly
sators produziert werden.
Erfindungsgemäß wird weiter ein Verfahren bereitgestellt,
das die Herstellung von hochreinem 1,5-Bis(alkoxycarbonyl
amino)naphthalin in hohen Ausbeuten aus 1,5-Naphthylendi
carbonsäure-bis-N-chloramid erlaubt. Erfindungsgemäß kann
1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin leicht in hohen
Ausbeuten hergestellt werden, was bisher schwierig war.
Erfindungsgemäß wird weiter die Reaktionsgeschwindigkeit
unter Verwendung einer Kobaltverbindung als Katalysator
für die Pyrolyse des 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphtha
lins erhöht, und es wird ein Verfahren bereitgestellt, das
die Herstellung von 1,5-Naphthylendiisocyanat in hohen
Ausbeuten ermöglicht. Ferner wird durch Verwendung einer
aromatischen Sulfonsäure als Stabilisator die Selektivität
für 1,5-Naphthylendiisocyanat erhöht.
Erfindungsgemäß wird 1,5-Naphthylendinitril als Ausgangs
material verwendet, die Amidierung, Chlorierung und Hof
mann-Umlagerung werden durchgeführt, um 1,5-Bis(alkoxycar
bonylamino)naphthalin zu synthetisieren und das 1,5-
Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin wird pyrolysiert, wo
durch 1,5-Naphthylendiisocyanat in hohen Ausbeuten herge
stellt werden kann.
Erfindungsgemäß sind daher die Ausbeuten in jeder Stufe
hoch, verglichen mit denjenigen bei den Verfahren aus dem
Stand der Technik, so dass die Menge der Nebenprodukte
(Abfallprodukte) erniedrigt wird und Substanzen, die für
den menschlichen Körper nicht giftig sind, nicht gehand
habt werden, ausgenommen Chlor, so dass ein Verfahren zur
Herstellung von 1,5-Naphthylendiisocyanat bereitgestellt
werden kann, das hinsichtlich der Umweltprobleme und Si
cherheit ausgezeichnet ist.
Die vorliegende Erfindung wird ausführlicher unter Bezug
nahme auf die nachstehenden Beispiele und Vergleichsbei
spiele beschrieben, wobei die vorliegende Erfindung nicht
auf die Beispiele beschränkt ist.
Ein Ein-Liter-Dreihalskolben, der mit einem Rührer und ei
nem Thermometer ausgestattet ist, wurde mit 44,5 g 1,5-
Naphthylendinitril (Reinheit: 99,13%), 500 g Dimethylsul
foxid, 50 g wässriger 1 N Natriumhydroxidlösung und 25 g
Wasser beschickt. In diesem Fall betrug das Molverhältnis
von Natriumhydroxid zu 1,5-Naphthylendinitril 0,20, und
das Molverhältnis von Wasser dazu betrug 16,9. Der Kolben
wurde in ein Ölbad gegeben, und die Temperatur des Gemi
sches wurde auf 98°C unter Rühren erhöht und für 3 Stunden
gehalten. Während des vorstehenden Verfahrens bildete das
Reaktionsgemisch eine homogene Lösung, als die Temperatur
bis zu einem Punkt über etwa 90°C erhöht wurde, und dann
bildete sie eine Aufschlämmung infolge der Bildung eines
Amids und der Ausfällung von Kristallen.
Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionslösung
filtriert; es wurde mit Wasser gewaschen, und ein Fest
stoff wurde getrocknet, wodurch 51,5 g weiße Kristalle er
halten wurde. Der Kristall wurde flüssigkeitschromatogra
phisch analysiert, und es zeigte sich, dass der Gehalt an
1,5-Naphthylendicarbonsäureamid 98,9% betrug. Die Ausbeute
davon, bezogen auf 1,5-Naphthylendinitril als Ausgangsma
terial, betrug 96,0%.
Wie in Beispiel 1 wurde in Ein-Liter-Dreihalskolben, der
mit einem Rührer und einem Thermometer ausgestattet war,
mit 44,5 g 1,5-Naphthylendinitril (Reinheit: 99,13%), 550
g Dimethylsulfoxid, 50 g wässrige 1 N Natriumhyroxidlösung
und 50 g Wasser beschickt, und diese Materialien wurden
bei einer Reaktionstemperatur von 97°C 3 Stunden lang rea
gieren gelassen. In diesem Fall betrug das Molverhältnis
Natriumhydroxid zu 1,5-Naphthylendinitril 0,20, und das
Molverhältnis von Wasser dazu betrug 22,5.
Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionslösung
filtriert; es wurde mit Wasser gewaschen und ein Feststoff
wurde getrocknet, wodurch 51,5 g eines weißen Kristalls
erhalten wurden. Der Kristall wurde flüssigkeitschromato
graphisch analysiert, und es zeigte sich, dass der Gehalt
an 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid 99,4% betrug. Die Aus
beute davon, bezogen auf 1,5-Naphthylendinitril als Aus
gangsmaterial, betrug 96,5%.
Wie in Beispiel 1 wurde ein Ein-Liter-Dreihalskolben, der
mit einem Rührer und einem Thermometer ausgestattet war,
mit 44,5 g 1,5-Naphthylendinitril (Reinheit: 99,96%), 550
g Dimethylsulfoxid, 50 g 1 N wässrige Kaliumhydroxidlösung
und 50 g Wasser beschickt, und diese Materialien wurden
bei einer Reaktionstemperatur von 97°C 3 Stunden lang rea
gieren gelassen. In diesem Fall betrug das Molverhältnis
des Kaliumhydroxids zu dem 1,5-Naphthylendinitril 0,20,
und das Molverhältnis des Wassers dazu betrug 22,5.
Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionslösung
filtriert und mit Wasser gespült, und ein Feststoff wurde
getrocknet, wodurch 50,5 g eines weißen Kristalls erhalten
wurden. Der Kristall wurde flüssigkeitschromatographisch
analysiert, und es zeigte sich, dass der Gehalt an 1,5-
Naphthylendicarbonsäureamid 99,0% betrug. Die Ausbeute da
von, bezogen auf 1,5-Naphthylendinitril als Ausgangsmate
rial betrug 94,2%.
Ein Ein-Liter-Dreihalskolben, der mit einem Rührer und ei
nem Thermometer ausgestattet war, wurde mit 89,1 g 1,5-
Naphthylendinitril (Reinheit: 99,13%), 500 g n-Propanol
und 50 g wässrige 8 Gew.-%ige Natriumhydroxidlösung be
schickt. In diesem Fall betrug das Molverhältnis von Na
triumhydroxid zu 1,5-Naphthylendinitril 0,20, und das Mol
verhältnis von Wasser dazu betrug 5,1. Der Kolben wurde in
ein Ölbad gegeben, und die Reaktionstemperatur wurde auf
90°C unter Rühren erhöht, und es wurde weitere 3 Stunden
lang gerührt.
Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionslösung
filtriert; es wurde mit Wasser gewaschen, und ein Fest
stoff wurde getrocknet, wodurch 71 g eines weißen Kri
stalls erhalten wurden. Der Kristall wurde flüssigkeit
schromatographisch analysiert, und es zeigte sich, dass
der Gehalt an 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid 8,41% betrug
und dass der Rest aus nichtumgesetztem 1,5-
Naphthylendinitril bestand. Die Ausbeute davon, bezogen
auf das 1,5-Naphthylendinitril als Ausgangsmaterial, be
trug 5,6%.
Ein Ein-Liter-Dreihalskolben, der mit einem Rührer, einem
Thermometer und einer Chlorbeschickungsdüse ausgestattet
war, wurde mit 26 g 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid (Rein
heit: 98,6%), 450 g Methanol und 150 g Wasser beschickt.
Der Kolben wurde in ein Wasserbad mit konstanter Tempera
tur gegeben, und die Temperatur des Reaktionsgemisches
wurde unter Rühren bei 20°C gehalten. Dann wurden 28 g
Chlor in der Reaktionslösung durch die Chlorbeschickungs
düse gelöst, und dann wurde Chlorgas kontinuierlich in die
Reaktionslösung mit einer Beschickungsrate von 23,2 g pro
Stunde für 4 Stunden eingespeist, während das Chlorgas mit
einem Rotormeter gemessen wurde.
Nach Beendigung der Reaktion wurde das Chlorgas auf Stick
stoff umgeschaltet, und Stickstoff wurde in die Reaktions
lösung eingeblasen, um Chlor und Chlorwasserstoff, das in
der Reaktionslösung aufgelöst war, aus dem System zu spü
len. Dann wurde die Reaktionslösung auf 3°C abgekühlt,
dann filtriert; es wurde mit Wasser gewaschen, und der
Feststoff wurde getrocknet, wodurch 21,5 g eines weißen
Kristalls erhalten wurden. Der Kristall wurde flüssigkeit
schromatographisch analysiert, und es zeigte sich, dass
der Gehalt an 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid
98,1% betrug. Die Ausbeute davon, bezogen auf das 1,5-
Naphthylendicarbonsäureamid, betrug 96,4%.
Ein Zwei-Liter-Dreihalskolben, der mit einem Rührer, einem
Thermometer und einem Rückflusskühler ausgestattet war,
wurde mit 30 g 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid
(Reinheit 95,3%) und 750 g Methanol beschickt. Der Kolben
wurde in ein Wasser-Methanol-Bad mit konstanter Temperatur
gegeben, und das Reaktionsgemisch wurde gerührt und bei
einer Temperatur von 0°C gehalten. Das Reaktionsgemisch
wurde mit 10 g Natriumhydroxid versetzt, und das Gemisch
wurde 1 Stunde gerührt. Dann wurde das Reaktionsgemisch
filtriert, um unlösliche Inhaltsstoffe zu entfernen. Das
Filtrat wurde in den Kolben, der in einem Wasser-Methanol-
Bad war, zurückgeführt, und während das Gemisch in dem
Kolben gerührt wurde, wurde die Temperatur des Reaktions
gemisches von 0°C auf 25°C erhöht. Dann wurde das Reakti
onsgemisch gerührt.
Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionslösung auf
0°C abgekühlt, dann filtriert; es wurde mit Wasser gewa
schen, und der Feststoff wurde getrocknet, wodurch 26 g
eines weißen Kristalls erhalten wurden. Der Kristall wurde
flüssigkeitschromatographisch analysiert, und es zeigte
sich, dass der Gehalt an 1,5-Bis(methoxycarbonylamino)-
naphthalin 99,3% betrug. Die Ausbeute davon, bezogen auf
das 1,5-Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid als Aus
gangsmaterial, betrug 93,1%.
Als Reaktor wurde ein 500-ml-elektromagnetischer Rührauto
klav mit einer gepackten Säule (Packungsmittel: Dixon Pac
king, Anzahl der Böden: 8), einer Beschickungsdüse für
Rohmaterial, einer Beschickungsdüse für Katalysator, einer
Entnahmeöffnung für das Rohprodukt, einem thermogekoppel
ten Schutzrohr und einer Ummantelung für ein zirkulieren
des heißes Medium bereitgestellt. Mit dem vorstehenden Au
toklav wurde 1,5-Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin kon
tinuierlich pyrolysiert. Der Reaktor war komplett aus
rostfreiem Stahl (SUS-304). Die gepackte Säule wurde oben
mit einem Kondensator, einer luftgekühlten Feuchtigkeits
falle, einer mit Trockeneis und Methanol gekühlten Falle,
einer Vakuumpumpe und einer Abgasentlüftung durch Röhren
verknüpft. 140°C heißes Öl wurde als Medium im Kondensator
am oberen Ende der gepackten Säule zirkuliert und wurde so
angeordnet, dass eine Isocyanatfraktion, die durch Konden
sation darin gebildet worden war, in einen Aufnahmebehäl
ter unter der Bedingung eines Rückflussverhältnisses von 1
destilliert wurde.
Bei Raumtemperatur wurde das Rohmaterialgefäß, das mit
Stickstoffgas gespült worden war, mit 1,5-Bis(methoxycar
bonylamino)naphthalin und einem Dibenzyltoluol-Lösungsmit
tel mit einer Menge des 4fachen der Menge von 1,5-
Bis(methoxycarbonylamino)naphthalin beschickt, und dann
wurde Kobaltacetat als Katalysator und p-Toluolsulfonsäure
als Stabilisator in einer Menge von jeweils 800 ppm, bezo
gen auf das Lösungsmittel, zugesetzt. Dann wurde, während
eine sehr kleinen Menge Stickstoffgas eingeleitet wurde,
das Gemisch gerührt, um eine Rohmateriallösung herzustel
len. Der Reaktor wurde mit 250 g Dibenzyltoluol-
Lösungsmittel beschickt, und während das Lösungsmittel ge
rührt wurde, wurde das Lösungsmittel auf eine Temperatur
von 250°C eingestellt, und der Druck in dem Reaktor wurde
auf 20 mmHg eingestellt. Die Rohmateriallösung wurde kon
tinuierlich in den Reaktor mit einer quantitativen Pumpe
mit einer Geschwindigkeit von 250 g/Stunde beschickt. Das
in der Reaktion gebildete 1,5-Naphthylendiisocyanat wurde
in den Aufnahmebehälter mit einem Rückflussverhältnis von
1 gewonnen, und Methanol wurde in der Kühlfalle gewonnen.
In dem Reaktor wurde die Restflüssigkeit kontinuierlich
mit einem elektromagnetischen Ventil, das mit einem Meßge
rät für die Flüssigkeitsoberfläche verknüpft war, in einen
Aufnahmebehälter abgezogen, so dass der Flüssigkeitsspie
gel bei 250 g gehalten wurde.
Nach Beginn der Reaktion wurde die Reaktion 10 Stunden
lang fortgesetzt. Während dieses Verfahrens wurden die
Flüssigkeiten in jedem Aufnahmebehälter und in der Kühl
falle nach Mengen gemessen, und jede Flüssigkeit wurde auf
ihre Zusammensetzung mit einem Flüssigchromatographen und
einem Gaschromatographen analysiert, um die Reaktionsana
lyse durchzuführen. Als Ergebnis betrug in dem Gleichge
wichtszustand die Umwandlung des 1,5-Bis(methoxycarbonyl
amino)naphthalin 97,7%, die Selektivität für 1,5-Naphthy
lendiisocyanat 92,6% und die Selektivität für ein Monoi
socyanat als Zwischenprodukt 3,9%.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,5-Naphthylendiiso
cyanat, umfassend
eine erste Reaktionsstufe der Amidierung von 1,5- Naphthylendinitril in Wasser-enthaltendem Dimethylsulfoxid in Gegenwart einer starken anorganischen Base unter Her stellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid,
eine zweite Reaktionsstufe der Umsetzung des 1,5- Naphthylendicarbonsäureamids mit Chlor in einem Lösungs mittel unter Herstellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäure- bis-N-chloramid,
eine dritte Reaktionsstufe der Umsetzung von 1,5- Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid mit einem Alkohol in Gegenwart einer basischen Verbindung unter Herstellung von 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin, und
eine vierte Reaktionsstufe der Pyrolyse von 1,5- Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin in einem inerten Lö sungsmittel unter Erhalt von 1,5-Naphthylendiisocyanat.
eine erste Reaktionsstufe der Amidierung von 1,5- Naphthylendinitril in Wasser-enthaltendem Dimethylsulfoxid in Gegenwart einer starken anorganischen Base unter Her stellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäureamid,
eine zweite Reaktionsstufe der Umsetzung des 1,5- Naphthylendicarbonsäureamids mit Chlor in einem Lösungs mittel unter Herstellung von 1,5-Naphthylendicarbonsäure- bis-N-chloramid,
eine dritte Reaktionsstufe der Umsetzung von 1,5- Naphthylendicarbonsäure-bis-N-chloramid mit einem Alkohol in Gegenwart einer basischen Verbindung unter Herstellung von 1,5-Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin, und
eine vierte Reaktionsstufe der Pyrolyse von 1,5- Bis(alkoxycarbonylamino)naphthalin in einem inerten Lö sungsmittel unter Erhalt von 1,5-Naphthylendiisocyanat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die in der ersten
Reaktionsstufe verwendete starke anorganische Base ein Na
triumhydroxid ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das in der zweiten
Reaktionsstufe verwendete Lösungsmittel mindestens ein Lö
sungsmittel, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Was
ser, Methanol und N,N-Dimethylformamid, ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die in der dritten
Reaktionsstufe verwendete basische Verbindung Alkalime
tallhydroxid, Alkalimetallalkoxid, eine Amin-enthaltende
starke organische Base oder ein basisches Ionenaustau
scherharz ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die basische Verbin
dung Natriumhydroxid ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der in der dritten
Reaktionsstufe verwendete Alkohol ein linearer oder ver
zweigter aliphatischer Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffato
men ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Alkohol Methanol
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das in der vierten
Reaktionsstufe verwendete inerte Lösungsmittel Dibenzylto
luol ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, wobei bei der Pyrolyse in
der vierten Reaktionsstufe metallisches Kobalt oder eine
Kobaltverbindung als Katalysator verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Kobaltverbindung
mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe be
stehend aus anorganischen Säuresalzen, organischen Säu
resalzen, Komplexen, Oxiden und Sulfiden von Kobalt, ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1, wobei bei der Pyrolyse in
der vierten Reaktionsstufe eine aromatische Sulfonsäure
als Stabilisator verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Pyrolyse in der
vierten Reaktionsstufe bei einer Temperatur zwischen 150°C
und 350°C durchgeführt wird.
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