DE10032481A1 - Verfahren und Vorrichtungen zur statischen und dynamischen Prüfung der Bruch- und Standsicherheit von lebenden Bäumen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtungen zur statischen und dynamischen Prüfung der Bruch- und Standsicherheit von lebenden Bäumen

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Abstract

Es werden zwei Verfahren und zwei Vorrichtungen vorgestellt, die zur statischen und dynamischen Prüfung von Bruch- und Standsicherheit von lebenden Bäumen eingesetzt werden. Durch Messung der Auslenkungen eines Baumstammes aus der Ruhelage durch natürliche und künstliche Belastungen und die Lageveränderungen eines zweiten Meßpunktes am Stammfuß kann das Produkt aus dem unbekannten gesamten mittleren Elastizitätsmodul E multipliziert mit dem überwiegend bei Meßbeginn nicht bekannten Trägheitsmoment I auch von unregelmäßig geformten hohlen Bäumen und unterschiedlich gestörten Holzstrukturen eindeutig bestimmt werden. Die aufgenommenen weiteren Meßwerte machen die aus den Belastungen resultierenden Spannungen und Faserdehnungen einer weiteren Berechnung zugänglich.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die statische und dynamische Prü­ fung der Bruchsicherheit und der Standsicherheit von lebenden Bäumen.
Bekannt ist u. a. aus den folgenden Veröffentlichungen eine sogenannte statisch integrierte Bruchdiagnose:
WESSOLY, L.: Bruchdiagnose von Bäumen, Teil 1: Statisch integrierte Ver­ fahren - Messung mit Zugversuch, Stadt und Grün, 6/95, S. 416-423
WESSOLY, L.: Bruchdiagnose von Bäumen, Teil 3: Das Bohren ist kein Weg zur sicheren Bruchdiagnose, Stadt und Grün, 9/95, S. 635- 640
WESSOLY, L.: Standsicherheit von Bäumen, Der Kippvorgang ist geklärt, Stadt und Grün, 4/96, S. 268-272
WESSOLY, L.: Wie hohl darf ein Baum sein, Neue Landschaft 11/96, S. 847 -850
In diesen Veröffentlichungen behauptet der Autor, daß mit einem Elastometer aus der Faserlängung, an der Stammrinde oder -außenfaser gemessen, und durch eine frei gewählte Ersatzkraft an einem Ersatzhebel, die Bruchgefahr über das Hook'sche Gesetz errechnet werden kann. In einem Aufsatz hat SINN, G. mit dem Titel "Messmethoden zur Stand und Bruchsicherheit von Bäumen, Das Gartenamt 40 (1991), S. 661-665 und im Teil II, Das Gartenamt 40 (1991), Seite 794-800 detailliert nachgewiesen, daß dieses nicht möglich ist. Hierbei ist besonders darauf hingewiesen, daß der Elastizitätsmodul von lebenden Bäumen entsprechend der Morphologie um mehrere 100% in einer Querschnittsebene schwanken kann und u. a. auch Wassergehalt, der Rohdichte des Holzes und somit von teiheschädigten, gerstörten Holzstrukturen abhängt.
Die Windbelastung eines Baumes ist nicht eindeutig bestimmbar. Über Hilfs­ konstruktionen mit Abschätzung der Kronenfläche, in Bezug auf die Baumhöhe unterschiedliche Windgeschwindigkeitsprofile, Geländerauhigkeitswerte etc. wird eine scheinwissenschaftliche Genauigkeit vorgespiegelt. Hierzu hat RINN ausführlich Stellung bezogen: Wie genau kann die Bruchsicherheit eines Bau­ mes ermittelt werden, Das Gartenamt 2/94, S. 104-108". Die im SIB (Statisch Integrierte Bruchdiagnose)-Verfahren gewählte Ersatzkraft kann aufgrund unbekannten elastischen Verhaltens verschiedener Holzpartien nicht einfach mittels des Hook'schen Gesetzes auf eine unbekannte Proportionalitäts- oder gar Bruchgrenze hochgerechnet werden.
Wenn ein Baumstamm mit einer Ersatzkraft gebogen wird, so ist nicht nur der mittlere gesamte Elastizitätsmodul des Stammes mit Strukturschäden nicht be­ kannt, sondern auch nicht das Widerstandsmoment. Das SIB-Verfahren be­ nutzt lediglich ein oder zwei Außenmaße auch an zu prüfenden unrunden Quer­ schnitte.
Eigengewichtskomponenten und Vorspannungen werden beim SIB-Verfahren ebenfalls nicht berücksichtigt. Unterschiedliche Versagensarten auch nicht.
Damit geht das SIB-Verfahren zur Bruchdiagnose von einer einzigen und nur vermuteten aussagefähigen Meßgröße, der Dehnung der Außenfaser, aus, ohne die innere Baumstruktur zu kennen. Bereits beim ersten eigenen Zugversuch mußte allerdings festgestellt werden, daß bei der gleichen Ersatzkraft an einem Baumstamm ohne nennenswerte Strukturschäden stark unterschiedliche Deh­ nungen an der Zug- und Druckseite gemessen wurden. Den Befürwortern des SIB-Verfahrens ist diese Erscheinung zwar bekannt, aber dieses soll dann von einer weniger "geeigneten" Meßstelle herrühren.
Es kann daher festgehalten werden, daß die statisch integrierte Bruchdiagnose keinen einzigen wissenschaftlich beweisbaren Ausgangswert einsetzen kann.
Zur Bestimmung der Standsicherheit von Bäumen verwendet die Methode nach WESSOLY ein sogenanntes Inklinometer, welches angeblich die Neigung des zu prüfenden Baumstammes unter einer Zugbelastung erfaßt. Das kann richtig sein, muß es aber nicht zwingend, weil eine Biegebelastung um einen Drehpunkt unter der Wuchsort-Oberfläche eine Biegeauslenkung ergibt. Diese elastische Auslenkung kann das Inklinometer nicht sicher von einer Lösung des Wurzel­ bereiches vom Wuchsort unterscheiden.
Es wurde deshalb die Aufgabe gestellt, zur statischen und dynamischen Bruch­ diagnose an lebenden Bäumen alle Meßgrößen zu erfassen, welche eindeutig und wiederholbar gemessen werden können. Mit diesen reproduzierbaren Meß­ größen kann eine bessere Abgrenzung von Schätzgrößen erfolgen, welches eine Verringerung der Fehlergrößen bei Baumdiagnosen zur Folge hat.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Verfahren zur statischen und dynamischen Bruch- und Standsicherheitsdiagnose an lebenden Bäumen erfun­ den wird, welches sich dazu bisher unbekannter Vorrichtungen bedient, mit de­ nen genauere Ausgangsmeßwerte zur Diagnose erfaßt werden.
Wenn sich ein Baumstamm im Wind bewegt, so erfährt dieser entsprechend des dynamischen Vorganges eine schwingende und in alle Richtungen verlau­ fende Auslenkung an jedem Stammquerschnitt. An strukturell stark geschä­ digten Querschnitten oder Stammabschnitten wird die Biegelinie entsprechend geringerer Federsteifigkeiten geknickt. Das Auslenkungsmaß im Wind mit einer nach Windstärke und Windrichtung gemessenen Einwirkung ist reproduzier­ bar. Sowohl Windlastgröße als auch Windlast-Angriffspunkt sind dann nicht bekannt und werden zunächst auch nicht benötigt.
Die durch die Windlast bewirkte Auslenkung y kann nach der Messung durch eine Ersatzkraft und einen Ersatzhebel erneut gezogen werden.
Damit ist das Produkt aus Elastizitätsmodul E × Trägheitsmoment I am Stammquerschnitt über die Auslenkung y, der Windersatzkraft FErsatz und dem zugehörigen Hebel 1 eindeutig unabhängig von der inneren Strukturschädigung und der Elastizitätsmodulverteilung berechenbar.
Für annähernd vollrunde und vollholzige Stammquerschnitte auch mit Struk­ turschäden kann das Trägheitsmoment I berechnet leicht werden. Dann wird auch der mittlere gesamte Elastizitätsmodul E eindeutig berechenbar.
Nach SPATZ, Ein Kommentar zur mechanischen Stabilität hohler Bäume, Das Gartenamt 2/94, S. 92-95, verformen sich gerade dünnwandige hohle Bäume mit unregelmäßigen Querschnitten bei Biegung erheblich. Das hier vorgestellte erfundene Verfahren bedient sich einer erfundenen Vorrichtung, welche so­ wohl das Trägheitsmoment I im ruhenden Zustand als auch bei statischen und dynamischen Belastungen genauer als bisher bekannt erfassen kann. zu jedem Baum gehört genau ein kleinster möglicher Hüllkreis, welcher an mindestens zwei Punkten am Stammquerschnitt anliegt, zum Beispiel bei einem ellipsenför­ migen Querschnitt. Maximal liegt ein solcher kleinster Hüllkreis an unendlich vielen Punkten beim Kreisquerschnitt an. Durch die Abstandsmessung vom Hüllkreis zum Stammmantel in Richtung des Hüllkreismittelpunktes von eini­ gen bis vielen Meßstellen läßt sich die Außenkontur mit zunehmender und jeder gewünschten Genauigkeit ausmessen. Bei vermuteter vollflächiger Struktur im Bauminneren sind damit auch bei unregelmäßiger Querschnittsform die Träg­ heits und Widerstandsmomente eindeutig berechenbar.
Zur Bestimmung der Trägheitsmomente von hohlen Bäumen kann in einfachen Fällen bei zugänglichem Bauminneren ein Abmessen der Innenkontur möglich sein. In der Regel muß aber die innere Kontur erbohrt werden, wofür es z. B. spanfrei arbeitende Nadelbohrgeräte mit der Erfassung elastizitätsabhängiger Bohrlängen bei Bohrdurchmessern von ca. 1 mm gibt, was auch eine Abschät­ zung der Verteilung unterschiedlichster Elastizitätsmodule erlaubt.
Damit ergibt das neue Verfahren auch reproduzierbare und zahlenmäßig ge­ nauere Trägheits- und Widerstandsmomente, sodaß der mittlere gesamte Elastizitätsmodul und die Abstände der Mantelfasern zum Flächenschwerpunkt auch bei solchen Bedingungen berechnet werden können.
Für die Windersatzkraft ist dann auch die Dehnung auf der Druck und Zugsei­ te berechenbar. Nur wenn diese mit den nunmehr zusätzlich gemessenen Deh­ nungen am Stamm gut übereinstimmen, ist überhaupt eine abschätzende Hoch­ rechnung auf vermeindlich bekannte Elastizitätsgrenzen nachvollziehbar.
Das vorgestellte neue Verfahren zur statischen und dynamischen Bruchdiagnose kennt bei der Einbeziehung der Gewichtskräfte und der Vorbelastungen durch z. Beispiel schiefgestellten Bäumen damit die bei Belastung vorhandenen Span­ nungen, zumal eine Ablenkung durch Windkräfte in jeder Größe direkt gemes­ sen werden kann.
Über die meßbaren Größen Ablenkung y, Ersatzwindkraft und Ersatzhebel sowie dem Flächenschwerpunkt der Kronen- und Stammfläche quer zur Wind­ richtung kann die Größe der Windlast an ihrem ungefähren Hebel bestimmt werden. Hieraus erfolgt die Abschätzung des cw-Wertes und der Geländerauh­ igkeit ebenfalls durch den Einbezug der Kronen- und Stammquerschnittsfläche quer zur Windrichtung. Somit können mit dem vorgestellten neuen Verfahren die anders nicht erfaßbaren Schätzwerte rechnerisch überprüft werden.
Zur Bestimmung der Auslenkung an einem Stammquerschnitt ist das gleich­ zeitig mögliche Kippen meßtechnisch zu erfassen. Hierzu bedient sich das neue Verfahren einer weiteren Vorrichtung, welche während einer Durchbiegung die Drehung um einen möglichen Drehpunkt feststellt. Diese Lageveränderung ist bei der Berechnung der Auslenkung durch Biegung abzuziehen. Das Maß der Drehung gibt in Zusammenhang mit Gewicht und Vorspannung gleichzeitig be­ nötigte Hinweise zur Standsicherheit.
Die gestellte Aufgabe wird also nach Anspruch 1 durch den Einsatz von zwei Vorrichtungen nach den Patentansprüchen 2, 3, 4 und 5 gelöst, welche gleichzei­ tig in gemeinsamer Ausrichtung korrespondierende Meßwerte aufnehmen.
Gemäß der Erfindung wird mit der Vorrichtung nach Patentanspruch 2 ein kleinster möglicher Hüllkreis um einen Baumquerschnitt eingestellt. Hierzu weist die Vorrichtung ein Bandschloß für ein Bandmaß auf, welches vorzugs­ weise vorläufig an einem erwarteten Berührpunkt für den kleinsten Hüllkreis am zu prüfenden Baumquerschnitt befestigt wird. Das Bandmaß ist mit einem Ende fest mit dem Bandschloß verbunden. Das andere Bandmaßende kann nach der Umschlingung des Baumquerschnittes in das Bandschloß eingefädelt werden und durch Ziehen querkraftfrei zum kleinsten möglichen Hüllkreis zusammen­ gezogen werden. Eventuell ist die Befestigung des Bandschloßes am Baum­ stamm dabei genauer auszurichten. Die horizontale Ausrichtung kann mit einer Wasserwaage kontrolliert werden und durch eine zweite Fixierklemme am Stamm eingestellt werden. Der Hüllkreis ist prinzipiell mit einer Schablone auf Rundheit überprüfbar, wenn die Genauigkeitsanforderung dieses verlangt. Die Feststellung des damit durch den Stamm getragenen Hüllkreises erfolgt durch eine Feststellschraube am Bandschloß.
Nach dem Patentanspruch 3 sind auf dem Bandmaßstab mechanische, optische oder elektronische Sensoren zur Längenmessung in Führungen befestigt. Von diesem Bezugskreis aus messen auf dem Hüllkreis befestigte ein oder mehrere Längenmeßeinrichtungen, welche zum Mittelpunkt des Hüllkreises ausgerich­ tet werden, den Abstand zur Baumkontur im Ruhezustand oder im belasteten Zustand. Weil der Hüllkreisdurchmesser sich bei einer Querschittsverformung eines Baumstammes sich zu einer Hüllellipse verformt, kann daher auch das sich verändernde tatsächliche Widerstandsmoment unter Last nachgewiesen werden.
Der Patentanspruch 4 sieht vor, die Meßergebnisse für die elektronische Daten­ verarbeitung zu erfassen und die Querschnittskontur zu berechnen.
Auch die Vorrichtung zum Patentanspruch 5 wird zur Lösung der gestellten Aufgabe benötigt. Diese Vorrichtung besitzt eine Tragkonstruktion, welche so befestigt wird, daß keine Beeinflussung der Stammauslenkungen auf die Trag­ konstruktion meßbar ist. An der Tragkonstruktion befinden sich mechanische, optische oder elektronische Meßaufnehmer, welche die Auslenkung des Stam­ mes unter natürlichen oder künstlichen Belastungen an zwei oder mehreren Meßpunkten am Stamm erfassen. Vorteilhaft wird zur Messung der Stammaus­ lenkung ein Meßpunkt in die Nähe einer Biegelinienknickung, also an einer Schadstelle am Stamm ausgesucht. Ein zweiter Meßpunkt wird vorzugsweise am Stammfuß gewählt. An diesem Stammfuß-Meßpunkt kann gemessen wer­ den, ob sich der Baum unter natürlicher oder künstlicher Belastung lediglich biegt oder aus seiner Verankerung dreht.
Als Ergebnis des Einsatzes der beiden Vorrichtungen für die gestellte Aufgabe ist nach Patentanspruch 6 ein damit zusammenhängendes Verfahren erfunden, welches einen wissenschaftlich beweisbaren und reproduzierbaren individuel­ len und von der Meßrichtung abhängigen Rechenwert für das Produkt aus dem mittleren gesamten Elastizitätsmodul E multipliziert mit dem allein aus der Auslenkung nicht berechenbarem Trägheitsmoment I ergibt.
Die genauere Bestimmung der Trägheitsmomente und damit aller anderen be­ nötigten Auswertungswerte zwecks Absicherung einer statischen und dyna­ mischen Bruch- und Standsicherheitsdiagnose an lebenden Bäumen wird mit Hilfe der Meßwerte der Vorrichtung zu den Patentansprüchen 2, 3, und 4 aus­ geführt.
Vorteilhafte Beispiele zu den beiden Vorrichtungen nach den Patentansprü­ chen 2, 3, 4 und 5 zum Verfahren zur statischen und dynamischen Prüfung der Bruch- und Standsicherheit von lebenden Bäumen sind in den beigefügten sche­ matischen Zeichnungen auf 2 Blatt in 3 Figuren dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Erfassung der Stammquerschnitte von le­ benden Bäumen in der Ruhelage und unter Belastung
Fig. 2 zeigt das Bandschloß zur Vorrichtung nach Fig. 1
Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zur Erfassung der Auslenkung eines Baumstam­ mes unter natürlicher oder künstlicher Belastung
Mit dem Bandschloß 1 wird das eine Ende eines Bandmaßstabes 2 fest verbun­ den. Das Bandschloß 1 weist eine Anfangs- und Ablesemarkierung 4 auf, an wel­ cher der Hüllkreisumfang abgelesen werden kann. Eine Lasche 6 mit einer Öse am Bandschloß wird zur Befestigung an einem Stammmantel vorgesehen. Nach der Befestigung des Bandschloßes wird das freie Ende des Bandmaßstabes 2 um den Baum 9 gelegt, in das Bandschloß 1 eingeführt, durchgezogen bis zum klein­ sten möglichen Hüllkreis und mit der Feststellschraube 3 gegen ein weiteres Verschieben gesichert. Der Baumstamm 9 hat unterschiedliche Holzstrukturen 7 und 8 mit unterschiedlichen Elastizitätsmodulen E1 und E2 im zu prüfenden Querschnitt. An dem zu einem Hüllkreis gekrümmten Bandmaßstab werden ein oder mehrere mechanische, optische oder elektronische Längenmeßsensoren 5 in einer Ausrichtung vorzugsweise zum Hüllkreismittelpunkt befestigt. Mit den Längenmeßsensoren 5 wird die tatsächliche Baumquerschnittskontur im ruhen­ den Zustand oder unter Belastung ausgemessen. Bei einer Querschnittsverfor­ mung des Baumquerschnittes unter Belastung wird der Hüllkreis zu einer eben­ falls genau definierten Hüllellipse, von der aus die verformte Kontur wieder ausgemessen werden kann. Fig. 1 und Fig. 2 zeigen das Lösungsbeispiel für die Vorrichtung nach den Patentansprüchen 2, 3 und 4.
Wenn die Längenmeßsensoren elektronisch auswertbare Meßsignale erzeugen können, können diese zur Erzeugung von Baumkonturen und zur Berechnung von Trägheitsmomenten, Widerstandsmomenten und Hauptachsen bei vollholzi­ gen Querschnitten direkt mit Hilfe von Computern verwendet werden.
Fig. 3 beschreibt ein Beispiel für die Vorrichtung nach dem Patentanspruch 5. Eine Tragkonstruktion trägt die verschiedenen mechanischen, optischen oder elektronischen Meßsensoren 11, 12, 13, 14 und 15 zur Bestimmung der Auslen­ kung eines Baumstammes unter natürlicher oder künstlicher Belastung. Ein Längenmeßsensor 11 beispielsweise mißt die horizontale gesamte Auslenkung an einem Querschnitt eines Baumes 9 in der Höhe, an welcher auch die Stamm­ kontur mit Hilfe des Bandmaßstabes 2 erfaßt wird.
Zur Bestimmung einer Kippung, welche die horizontale Auslenkung maßlich be­ einflußt, werden in dem vorteilhaften Beispiel Längenmeßsensoren und Winkel­ messer kombiniert. Eine zur Tragkonstruktion 10 verschiebbar und drehbar ge- Hülse 12 mit einer Schiebeführung verbindet die starr mit dem Baum 9 verbun­ dene Meßlatte drehbar zur Hülse 12. Wenn sich der Baumfuß bei einer Belast­ ung um einen Drehpunkt hebt oder senkt, kann die Lageveränderung des Meß­ punktes durch die horizontale Bewegung des Drehgelenkes in der Hülse 12 und mit Hilfe der Winkelmesser 13 und 15 bestimmt werden. Dadurch ist nicht nur ein Kippen gegenüber einer Biegung zu unterscheiden, sondern auch die genaue Auslenkung durch Biegung am Längenmeßsensor 11 berechenbar.
Bezugszeichenliste
1
Bandschloß
2
Bandmaßstab
3
Feststellschraube
4
Maßstabsanfang
5
Längenmeßsensor
6
Befestigungslasche mit Öse
7
gesunder Baumquerschnitt mit Elastizitätsmodul E
1
8
kranker Baumquerschnitt mit Elastizitätsmodul E
2
9
Baumstamm
10
Tragkonstruktion
11
Längenmeßsensor
12
Längenmeßsensor
13
Winkelmesser
14
Meßlatte
15
Winkelmesser

Claims (6)

1. Verfahren zur statischen und dynamischen Prüfung der Bruch- und Standsi­ cherheit von lebenden Bäumen, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem sich in Ruhelage befindendem Stamm 9 in einer gewählten Prüf­ höhe eine verstellbare Meßvorrichtung 2 mit einer Erzeugung des kleinsten Hüllkreises für den auf Bruchsicherheit zu prüfenden Baumquerschnitt mit einer oder mehreren Längenmeßeinrichtungen 5 befestigt wird, wobei die Längenmesser in Richtung des Hüllkreismittelpunktes die Abweichung der Querschnittskontur vom Hüllkreisdurchmesser im unbelasteten Zustand und bei Lasten auf den zu prüfenden Baum aus natürlichen und künstlichen Quel­ len ausmessen,
daß eine oder mehrere in den Wuchsgrund gerammte oder aber vollständig vom Wuchsgrund unabhängig angebrachte Tragkonstruktionen 10 einen oder mehrere Meßaufnehmer 11, 12, 13, 14 und 15 tragen, welche das Auslenken des Baumquerschnittes aus der Ruhelage bei statischen, schwellenden und wechselnden Lasten diskret und/oder in zeitlich abhängigen Meßwertfolgen gleichzeitig mit den möglichen Stammquerschnittsveränderungen erfassen,
daß die Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen in Abhängigkeit von den Stammauslenkungen gemessen werden
und
daß dadurch die tatsächlichen Elastizitätsmodule, Widerstandsmomente und Windlasten ohne fehlerbelastete Rechenannahmen erfaßt werden.
2. Vorrichtung zum Verfahren nach Patentanspruch 1 zur Erfassung des Stamm­ querschnittes in Ruhelage und unter Belastung, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bandschloß 1 für einen Bandmaßstab 2 an dem Stamm 9 mittels einer durchbohrten Lasche 6 befestigt wird,
daß der Bandmaßstab vorzugsweise aus Federstahl querkraftfrei um einen Baumquerschnitt gebogen wird und in das Bandschloß eingezogen wird,
daß der sich dadurch bildende Hüllkreis auf den kleinsten möglichen Kreis durch Ziehen am losen Ende des Bandmaßstabes 2 eingestellt wird
und
daß dieser Hüllkreis durch Festklemmen des Bandmaßstabes im Bandschloß 1 mit der Feststellschraube 3 fixiert wird.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Bandmaßstab mechanische, optische oder elektronische Sensoren 5 zur Messung der Abweichungen der Stammquerschnittsstruktur vom Hüll­ kreis in Ruhelage und von der Hüllellipse bei Auslenkung angebracht sind.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgenommenen Meßwerte mit einem Rechenprogramm zur Quer­ schnittsform des Baumstammes umgerechnet und ausgedruckt werden.
5. Vorrichtung zum Verfahren nach Patentanspruch 1 zur Erfassung der Auslen­ kung eines Baumstammes bei natürlicher oder künstlicher Belastung dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung eine Tragkonstruktion 10 aufweist, welche in den Wuchs­ grund gerammt oder aber vollständig unabhängig vom Wuchsgrund befestigt wird,
daß die von der Stammbewegung unabhängige Anbringung der Tragkon­ struktion durch mechanische, optische oder elektronische Sensoren oder Was­ serwaagen 15 überprüft wird,
und
daß die Tragkonstruktion 10 einen oder mehrere mechanische, optische oder elektronische Sensoren 11, 12, 13, 14 und 15 trägt, welche die Auslenkung des Baumquerschnittes bei statischen, schwellenden und wechselnden Lasten an einem oder mehreren Meßpunkten in Abhängigkeit von natürlichen und künstlichen Belastungen des Baumes messen.
6. Verfahren zur Bestimmung des tatsächliche Produktes aus Elastizitätsmodul E multipliziert mit dem Trägheitsmoment I bei der statischen und dynamischen Baumabschätzung durch den Einsatz der Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgenommenen Meßwerte von den Auslenkungen aus Windlasten durch bekannte Ersatzlasten mit Ersatzhebelarmen ersetzt werden und das Produkt E × I aus der Ersatzlasten, den Ersatzhebelarmen und der gemesse­ nen Auslenkungen berechnet wird.
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