DE10030969A1 - Zweitaktmotor mit Spülvorlage - Google Patents
Zweitaktmotor mit SpülvorlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Zweitaktmotor als Antriebsmotor in einer Motorkettensäge oder dergleichen handgeführten Arbeitsgerät. In einem Zylinder (2) des Motors ist ein Brennraum (4) vorgesehen, der von einem Kolben (1) begrenzt ist. Der Kolben (1) treibt über ein Pleuel (5) eine Kurbelwelle (6), die eine Kurbelwange (7) aufweist. Der Brennraum (4) ist über einen Auslaß mit einem Abgasschalldämpfer verbunden; dem Brennraum (4) wird über einen Überströmkanal (10) aus dem Kurbelgehäuse (3) Frischgemisch zugeführt. Der Einlaß des Frischgemisches erfolgt über das Kurbelgehäuse (3), wobei ferner ein kraftstofffreie Luft zuführender Luftkanal (21) vorgesehen ist. Zur Senkung der Spülverluste ist der Luftkanal (21) über einen Speicherraum (20) mit dem Kurbelgehäuse (3) verbunden, wobei der Überströmkanal (10) über ein Ventil (23) entweder unmittelbar mit dem Kurbelgehäuse oder mittelbar über den Speicherraum (20) mit dem Kurbelgehäuse (3) zu verbinden ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Zweitaktmotor insbesondere als
Antriebsmotor in einem tragbaren, handgeführten Arbeits
gerät wie einer Motorkettensäge, einem Freischneidegerät,
einem Trennschleifer oder dergleichen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Derartige Zweitaktmotoren sind allgemein bekannt. Zur Sen
kung der systembedingten Spülverluste beim Ladungswechsel
wurde auch schon vorgeschlagen, vor Einströmen des Frisch
gemisches in den Brennraum kraftstoffarme bzw. kraftstoff
freie Luft vorzulagern, so daß die aufgrund des schlitzge
steuerten, offenen Auslasses unvermeidbaren Spülverluste im
wesentlichen von dem kraftstofffreien Gas gebildet werden.
Zum Einbringen der Vorlageluft ist bekannt, nahe der Über
strömfenster einen Luftkanal in den Überströmer einmünden
zu lassen, so daß während der Ansaugphase aufgrund des Un
terdrucks im Kurbelgehäuse nicht nur Gemisch über den Ein
laß angesaugt sondern zeitgleich über den Luftkanal vom
Überströmfenster her in Richtung zum Kurbelgehäuse kraft
stofffreie Luft einströmt. Zu Beginn eines Spülzyklus muß
das aus dem Kurbelgehäuse überströmende Frischgemisch zu
nächst die Luft aus dem Überströmer in den Brennraum ver
drängen. Die während einer Ansaugphase angesaugte Vorlage
luft wird dabei unmittelbar an die Ansaugphase zur Spülung
in den Brennraum eingeschoben.
Der konstruktive Aufwand zum Speisen der Überströmkanäle
mit reiner Luft ist relativ hoch. Es muß dafür Sorge getra
gen werden, daß die im Überströmkanal noch vorhandenen
Restbestandteile an Frischgemisch während der Ansaugphase
vollständig von der einströmenden kraftstofffreien Luft zum
Kurbelgehäuse hin ausgespült werden. Verbleiben Anteile an
Frischgemisch im Überströmkanal, werden die Spülverluste
energiereicher und die Abgasqualität schlechter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsge
mäßen Zweitaktmotor derart weiterzubilden, daß bei geringem
konstruktiven Aufwand eine vollständige Spülung des Über
strömkanals mit kraftstofffreier Luft gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Luftkanal zum Zuführen von im wesentlichen kraftstoff
freiem Gas, insbesondere Luft mündet über einen Speicher
raum in das Kurbelgehäuse. Dabei mündet der Luftkanal
zweckmäßig im Fußbereich des Überströmkanals auf der Höhe
der Einströmöffnung in das Kurbelgehäuse. Über ein Ventil
ist die Einströmöffnung entweder unmittelbar mit dem Kur
belgehäuse zu verbinden oder aber mittelbar über den Spei
cherraum mit dem Kurbelgehäuse strömungsverbunden.
Mittels des Ventils läßt sich eine Steuerung vorsehen, wo
nach am Ende eines Spülzyklus die unmittelbare Verbindung
der Einströmöffnung des Überströmkanals zum Kurbelgehäuse
gesperrt und eine mittelbare Verbindung über den Speicher
raum zum Kurbelgehäuse hergestellt wird. Da in der Ansaug
phase der Speicherraum mit kraftstofffreier Luft aufgefüllt
wurde, verdrängt nun das aufgrund der Druckverhältnisse im
Kurbelgehäuse in den Speicherraum eindringende Frischge
misch die Luft über das Ventil in den Überströmkanal. Dabei
wird der Überströmkanal beginnend von der Einströmöffnung
her bis zum Überströmfenster vollständig mit der Luft aus
dem Speicherraum gefüllt, wobei alle im Überströmkanal
verbleibenden Restbestandteile an Frischgasen in den Brenn
raum ausgeschoben werden. Für diese Spülung des Überström
kanals ist keine Umkehr der Strömungsrichtung im Überström
kanal notwendig. Bevor die aus dem Speicherraum in den
Überströmkanal verlagerte Luft ihrerseits über das Über
strömfenster in den Brennraum eintreten kann, hat der Kol
ben das Überströmfenster geschlossen, so daß die kraft
stofffreie Luft als Vorlageluft im Überströmkanal ver
bleibt. Das Ventil hält die Verbindung der Einströmöffnung
zum Luftkanal und dem Speicherraum auch in der folgenden
Ansaugphase offen, d. h. der Überströmkanal bzw. dessen
Einströmöffnung ist weiterhin lediglich mittelbar mit dem
Kurbelgehäuse verbunden. Während der Ansaugphase füllt sich
der Speicherraum wieder mit frischer Luft; in den Speicher
raum eingedrungenes Frischgemisch wird in das Kurbelgehäuse
ausgespült. Bei sich öffnendem Überströmfenster für einen
folgenden Spülzyklus schaltet das Ventil wieder in die
zweite Stellung um, in der die Einströmöffnung unmittelbar
mit dem Kurbelgehäuse verbunden wird. Das aus dem Kurbel
gehäuse in den Überströmkanal übertretende Frischgemisch
verdrängt die aus dem vorangehenden Spülzyklus im Über
strömkanal vorgelagerte Luft nunmehr in den Brennraum, wo
bei sichergestellt ist, daß die eintretende Vorlageluft
frei von kraftstoffreichen Restgasen ist.
Durch die gewählte konstruktive Gestaltung kann mit ge
ringem Aufwand ohne Strömungsumkehr eine vollständige Spü
lung des Überströmkanals mit Frischluft gewährleistet wer
den. Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die
Vorlageluft am Ende eines Spülzyklus in den Überströmkanal
nachgeschoben wird, wobei alle Restgase des voraus
gegangenen Spülzyklus in den Brennraum ausgespült werden.
Die Vorlageluft des Spülzyklus verbleibt im Überströmkanal
und steht für den folgenden Spülzyklus, also einen Arbeits
takt später, zur Verfügung.
Zweckmäßig ist das Ventil ein von der Drehstellung der Kur
belwelle abhängig gesteuertes Ventil, insbesondere ein me
chanisch von der Kurbelwelle zwangsgesteuertes Mehrwege
ventil. Vorteilhaft ist hierzu die Kurbelwange als Ventil
glied in der Form eines Drehschiebers ausgebildet.
In besonderer Ausgestaltung kann zur Erzielung einer
längeren Spülung des Überströmkanals kurz vor OT das Über
strömfenster zum Kurbelgehäuse geöffnet werden, wobei etwa
zeitgleich der Speicherraum vom Kurbelgehäuse abgesperrt
ist. So kann über das Ventil in den Überströmkanal Frisch
luft zum Kurbelgehäuse strömen und Restgase ausspülen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weite
ren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in der
nachfolgend ein in allen Einzelheiten beschriebenes Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Teilschnitt durch einen erfin
dungsgemäßen Zweitaktmotor,
Fig. 2 einen schematischen Teilschnitt durch den Zweitakt
motor nach Fig. 1 bei aufwärts fahrendem Kolben na
he OT,
Fig. 3 einen schematischen Teilschnitt durch den Zweitakt
motor während eines Spülzyklus bei geöffnetem Über
strömfenster,
Fig. 4 einen schematischen Teilschnitt durch einen Zwei
taktmotor gegen Ende eines Spülzyklus,
Fig. 5 einen schematischen Teilschnitt durch einen Zwei
taktmotor nach Fig. 1 bei schließendem Überström
kanal zu Beginn eines Verdichtungshubes,
Fig. 6 einen schematischen Teilschnitt durch einen
Zweitaktmotor vor dem Ende der Verdichtungsphase.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Zweitaktmotor be
steht im wesentlichen aus einem Zylinder 2 und einem Kur
belgehäuse 3. Im Zylinder 2 ist ein Brennraum 4 ausgebil
det, der von einem auf- und abgehenden Kolben 1 begrenzt
ist. Der Kolben 1 ist über ein Pleuel 5 mit einer Kurbel
welle 6 verbunden, die um eine Achse 8 drehbar im Kurbelge
häuse 3 gelagert ist. Die Kurbelwelle 6 weist unter anderem
zum Gewichtsausgleich stirnseitig eine Kurbelwange 7 auf.
Der Brennraum 4 ist über einen nicht gezeigten Auslaß mit
einem Abgasschalldämpfer oder dergleichen abgasabführender
Einrichtung verbunden. Das für den Betrieb notwendige
Frischgemisch wird dem Brennraum 4 aus dem Kurbelgehäuse 3
zugeführt. Hierzu ist das Kurbelgehäuse 3 mit einem mit
einer Gemischbildungseinrichtung wie einem Vergaser verbun
denen Einlaß 9 versehen, der im Ausführungsbeispiel vom
Kolben 1 schlitzgesteuert ist. Es kann zweckmäßig sein, den
Einlaß 9 als Membranventil oder dergleichen auszubilden.
Aus dem Kurbelgehäuse 3 wird das angesaugte Frischgemisch
über einen Überströmkanal 10 dem Brennraum 4 zugeführt.
Hierzu weist der Überströmkanal 10 an seinem ersten Ende 11
ein Überströmfenster 12 auf, welches in der Zylinderwand 13
ausgebildet ist. Das Überströmfenster 12 ist im Ausfüh
rungsbeispiel vom Kolben 1 schlitzgesteuert. An seinem an
deren Ende 14 mündet der Überströmkanal 10 über eine Ein
strömöffnung 15 in das Kurbelgehäuse 3.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist zwischen der Stirn
seite 17 der Kurbelwange 7 und der Wand 18 des Kurbelgehäu
ses 3 ein Speicherraum 20 ausgebildet, der an seinem einen
Ende 19 mit dem Kurbelgehäuse 3 in Verbindung steht und an
seinem anderen Ende 16 mit einem Luftkanal 21 verbunden
ist. Der Luftkanal 21 führt über ein in Strömungsrichtung
zum Kurbelgehäuse 3 öffnendes Membranventil kraftstoff
freies Gas, insbesondere Luft zu.
Die Einströmöffnung 15, der einmündende Luftkanal 21 und
das Ende 16 des Speicherraums 20 bilden einen Strömungs
knotenpunkt, an dem ein Strömungsverbindungen schaltendes
Ventil 23 angeordnet ist. Über das Ventil 23 wird die Ein
strömöffnung 15 des Überströmkanals 10 entweder über den
Speicherraum 20 mittelbar mit dem Kurbelgehäuse 3 verbunden
oder - wie in Fig. 3 dargestellt - die Einströmöffnung 15
unmittelbar mit dem Kurbelgehäuse 3 verbunden. Das Ventil
23 ist ein von der Drehstellung der Kurbelwelle 6 abhängig
gesteuertes Ventil, insbesondere ein mechanisch von der
Kurbelwelle zwangsgesteuertes Mehrwegeventil. Hierzu ist im
Ausführungsbeispiel vorteilhaft die Kurbelwange 7 auf ihrem
Umfang derart ausgebildet, daß die Kurbelwange 7 selbst das
Ventilglied 24 des gesteuerten Ventils 23 bildet.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Ventilglied 24
nach Art eines Drehschiebers gestaltet, wobei in einer
ersten Drehstellung der Kurbelwange 7 entsprechend Fig. 3
das Ventilglied 24 die Einströmöffnung 15 vom Luftkanal 21
und dem Speicherraum 20 trennt und eine unmittelbare Ver
bindung des Überströmkanals 10 mit dem Kurbelgehäuse 3 her
stellt. In dieser Stellung bleibt der Luftkanal 21 mit dem
Speicherraum 20 verbunden, wobei der Luftkanal etwa auf Hö
he der Einströmöffnung 15 am Ende des Speicherraumes 20
liegt.
In einer zweiten Drehstellung der Kurbelwange 7 gemäß Fig.
1 liegt das Ventil 23 in seiner zweiten Schaltstellung, in
der die Einströmöffnung 15 durch das Ventilglied 24 gegen
über dem Kurbelgehäuse 3 abgesperrt ist und lediglich eine
mittelbare Verbindung zum Kurbelgehäuse 3 besteht, nämlich
über den Speicherraum 20. Die Ventilausbildung ist derart,
daß in der ersten Ventilstellung gemäß Fig. 3 der Speicher
raum 20 an seinem luftkanalseitigen Ende 16 gegenüber dem
Kurbelgehäuse 3 abgesperrt ist, so daß der Speicherraum 20
ausschließlich über das Ende 19, welches im Bodenbereich
des Kurbelgehäuses 3 liegt, mit dem Innenraum des Kurbelge
häuses 3 kommuniziert.
Diese konstruktive Ausbildung des Zweitaktmotors gemäß Fig.
1 ermöglicht den nachstehend im einzelnen erläuterten Be
trieb.
In Fig. 2 fährt der Kolben 1 des Zweitaktmotors in Pfeil
richtung 30 aufwärts in Richtung zum oberen Totpunkt. Das
Gemisch im Brennraum 4 wird verdichtet und über eine Zünd
kerze gezündet, die in einer entsprechenden Aufnahme 25 im
Zylinderkopf angeordnet ist. Aufgrund des aufwärts fahren
den Kolbens 1 entsteht im Kurbelgehäuse 3 Unterdruck, so
daß bei sich öffnendem Einlaß 9 Frischgemisch 14 in das
Kurbelgehäuse 3 angesaugt wird. Das Frischgemisch wird in
einem Vergaser gebildet, der über einen Kanal an den Einlaß
9 angeschlossen ist.
Gleichzeitig mit dem Einströmen des Frischgemisches 14
strömt über das Membranventil 22 des Luftkanals 21 kraft
stofffreies Gas, nämlich Luft 50 in Strömungsrichtung zum
Kurbelgehäuse 3 zu. Dies deshalb, da der im Kurbelgehäuse 3
anstehende Unterdruck über das offene Ende 19 des Speicher
raums 20 auch im Luftkanal 21 ansteht. Da das Überström
fenster 12 geschlossen ist, haben die strömenden Gase kei
nen Einfluß auf das im Überströmkanal 10 gespeicherte Luft
volumen 51, dessen Art der Bereitstellung nachstehend im
einzelnen noch erörtert wird.
Während der Aufwärtsbewegung in Pfeilrichtung 30 zum oberen
Totpunkt hält der Kolben 1 das Überströmfenster 12 ge
schlossen; das Ventil 23 steht in seiner zweiten Schalt
stellung, in der es die Einströmöffnung 15 über den Spei
cherraum 20 mittelbar mit dem Kurbelgehäuse 3 verbindet.
Das Ventilglied 24 sperrt eine direkte Verbindung des Ein
strömfensters 15 zum Kurbelgehäuse 3.
Im oberen Totpunkt kehrt der Kolben 1 seine Bewegungsrich
tung um; der Kolben fährt in Pfeilrichtung 31 in Richtung
auf das Kurbelgehäuse 3 abwärts.
Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 1 und sich öffnendem
Überströmfenster 12 gemäß der Darstellung in Fig. 3 schal
tet das Ventil 23 in seine erste Schaltstellung um, in der
das Ventilglied 24 den Luftkanal 21 und den Speicherraum 20
von der Einströmöffnung 15 trennt. Das Ventilglied 24 gibt
in dieser Schaltstellung den unmittelbaren Weg aus dem Kur
belgehäuse 3 zur Einströmöffnung 15 des Überströmkanals 10
frei. Das aufgrund der Abwärtsbewegung des Kolbens 1
komprimierte Frischgemisch strömt in Pfeilrichtung 41 über
das Ventil 23 und die Einströmöffnung 15 in den Überström
kanal 10 ein und verdrängt das kraftstofffreie Gas bzw. die
Luft 51 aus dem Überströmkanal 10 in den Brennraum 4. Auf
grund der im wesentlichen kraftstofffreien Vorlageluft 51
können die Spülverluste an Frischgemisch deutlich gesenkt
werden; es ergibt sich eine gute Abgasqualität.
Aufgrund der Umschaltung des Ventils 23 von der zweiten
Stellung in Fig. 2 in die erste Stellung gemäß Fig. 3 ist
auch der Speicherraum 20 an seinem dem Luftkanal 21 zuge
wandten Ende 16 gegenüber dem Kurbelgehäuse 3 verschlossen,
so daß die in der Ansaugphase in den Speicherraum 20 ange
saugte Luft 52 im Speicherraum 20 verbleibt. Aufgrund des
Überdrucks im Kurbelgehäuse 3 und dem zum Kurbelgehäuse 3
offenen Ende 19 des Speicherraums 20 steht der Überdruck
auch im Speicherraum 20 und im Luftkanal 21 an; aufgrund
dieses Druckes ist das luftzuführende Membranventil 22 ge
schlossen.
Gegen Ende der Spülphase, d. h. bei noch in Pfeilrichtung
31 abwärts fahrendem Kolben und geöffnetem Überströmfenster
12 schaltet das Ventil 23 von der ersten Stellung gemäß
Fig. 3 in die zweite Stellung gemäß Fig. 2 bzw. Fig. 4 zu
rück. Die Einströmöffnung 15 ist dann über das Ventilglied
24 gegenüber dem Kurbelgehäuse 3 abgetrennt und steht nun
mehr nur noch über den Speicherraum 20 mit dem Kurbelge
häuse 3 in Verbindung. Der im Speicherraum 20 anstehende
Druck und das in Pfeilrichtung 42 über das offene Ende 19
in den Speicherraum 20 nachströmende Frischgemisch verdrän
gen die in den Speicherraum 20 angesaugte kraftstofffreie
Luft 52 in den Überströmkanal 10. Das im Überströmkanal 10
noch vorhandene Frischgemisch 41 wird von der nachströmen
den kraftstofffreien Luft 52 in den Brennraum 4 verdrängt;
bevor die nachströmende kraftstofffreie Luft 52 jedoch in
den Brennraum 4 eintreten kann, wird das Überströmfenster
12 von dem in Richtung zum oberen Totpunkt in Pfeilrichtung
30 fahrenden Kolben 1 verschlossen, so daß die aus dem
Speicherraum 20 durch nachströmendes Frischgemisch 42 in
den Überströmkanal 10 eingeschobene kraftstofffreie Luft im
Überströmkanal 10 als Vorlageluft 51 vorgehalten wird.
Diese Vorlageluft 51 tritt erst bei einem folgenden Spülzy
klus in den Brennraum 4 ein; der Zyklus beginnend mit Fig.
2 wiederholt sich.
Bei einer nur kurzen Zeitdauer für die Spülung des Über
strömkanals 10 mit Frischluft kann die Spülung verbessert
werden, wenn - wie in Fig. 6 gezeigt - kurz vor OT das
Überströmfenster 12 vorzugsweise über eine Öffnung 60 im
Kolbenhemd 61 oder auch von der Kolbenunterkante frei
gegeben wird, so daß der Überströmkanal 10 mit dem Kurbel
gehäuse 3 verbunden ist. Das offene Ende des Speicherraums
19 ist im Zeitpunkt der Öffnung des Überströmfensters 12
zweckmäßigerweise verschlossen. Durch die noch vorhandene
Druckdifferenz zwischen dem Kurbelgehäuse 3 und dem ge
öffneten Membranventil 22 wird Luft 50 direkt durch den
Überströmkanal 10 in das Kurbelgehäuse 3 strömen. Führt man
durch geeignete Maßnahmen die Kurbelwange 7 als Pumpe aus,
so kann kurz vor OT die Frischluft aus dem Speicherraum 20
in den Überströmkanal 10 gepumpt werden. Durch diese Strö
mungsbewegung vom Speicherraum 20 durch den Überströmkanal
10 und das Überströmfenster 12 in das Kurbelgehäuse 3 wird
die Ausspülung des Überströmkanals 10 weiter verbessert.
Claims (15)
1. Zweitaktmotor, insbesondere als Antriebsmotor in einem
tragbaren, handgeführten Arbeitsgerät wie einer Motor
kettensäge, einem Freischneidegerät, einem Trennschlei
fer oder dergleichen, mit einem in einem Zylinder (2)
ausgebildeten Brennraum (4), der von einem auf- und ab
gehenden Kolben (1) begrenzt ist, und der Kolben (1)
über ein Pleuel (5) eine in einem Kurbelgehäuse (3)
drehbar gelagerte Kurbelwelle (6) antreibt, mit einem
Abgase aus dem Brennraum (4) abführenden Auslaß und ei
nem Frischgemisch zuführenden Überströmkanal (10), der
aus dem Kurbelgehäuse (3) gespeist ist, wobei ein er
stes Ende (11) des Überströmkanals (10) über ein in der
Zylinderwand (13) liegendes Überströmfenster (12) in
den Brennraum (4) mündet und das zweite Ende (14) des
Überströmkanals (10) mit einer Einströmöffnung (15) zum
Kurbelgehäuse (3) hin offen ist, mit einer Gemisch
bildungseinrichtung, die über einen Einlaß (9) mit dem
Kurbelgehäuse (3) verbunden ist sowie mit einem Luft
kanal (21), über den in Strömungsrichtung zum Kurbel
gehäuse (3) im wesentlichen kraftstofffreies Gas zuge
führt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkanal (21) über ei
nen Speicherraum (20) in das Kurbelgehäuse (3) mündet
und daß die Einströmöffnung (15) des Überströmkanals
(10) über ein Ventil (23) unmittelbar mit dem Kurbelge
häuse (3) oder mittelbar über den Speicherraum (20) mit
dem Kurbelgehäuse (3) verbindbar ist.
2. Zweitaktmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (23) ein von der
Drehstellung der Kurbelwelle (6) abhängig gesteuertes
Ventil ist.
3. Zweitaktmotor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (23) ein insbe
sondere mechanisch von der Kurbelwelle (6) zwangsge
steuertes Mehrwegeventil ist.
4. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kurbelwange (7) der
Kurbelwelle (6) als Ventilglied (24) des Ventils (23)
ausgebildet ist.
5. Zweitaktmotor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (24) ein
Drehschieber ist.
6. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (23) einen Strö
mungsknotenpunkt zwischen der Einströmöffnung (15), dem
Luftkanal (21) und dem Speicherraum (20) bildet.
7. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stellung
des Ventils (23) bei der Abwärtsbewegung des Kolbens
(1) und öffnendem Überströmfenster (12) die Einström
öffnung (15) unmittelbar mit dem Kurbelgehäuse (3) ver
bunden ist und in einer zweiten Stellung des Ventils
(23) bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens (1) und
schließendem Überströmfenster (12) die Einströmöffnung
(15) über den Speicherraum (20) mittelbar mit dem Kur
belgehäuse (3) verbunden ist.
8. Zweitaktmotor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stellung des
Ventils (23) der Speicherraum (20) gegen das Kurbel
gehäuse (3) im wesentlichen abgesperrt ist, und der
Luftkanal (21) über das Ventil (23) über den Überström
kanal (10) und das Überströmfenster (12) mit dem Kur
belgehäuse (3) verbunden ist, vorzugsweise über eine
Öffnung (60) im Kolbenhemd (61).
9. Zweitaktmotor nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Ventil
stellung der Speicherraum (20) an seinem dem Luftkanal
(21) zugewandten Ende (16) vom Ventil (23) verschlossen
ist.
10. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten und der zwei
ten Ventilstellung der Luftkanal (21) mit dem Speicher
raum (20) in Verbindung steht.
11. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stellung des
Ventils (23) das Ende (19) des Speicherraums (20) zum
Kurbelgehäuse (3) geschlossen ist.
12. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkanal (21) über ein
Membranventil (22) mit dem Speicherraum (20) verbunden
ist.
13. Verfahren zum Betrieb eines Zweitaktmotors nach einem
der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß im Überströmkanal (10) ge
gen Ende eines Spülzyklus Luft gespeichert wird und
diese gespeicherte Luft zu Beginn eines folgenden Spül
zyklus von dem aus dem Kurbelgehäuse (3) Überströmenden
Frischgemisch als Vorlageluft in den Brennraum (4) ge
schoben wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlageluft während der
Ansaugphase des Zweitaktmotors in Strömungsrichtung zum
Kurbelgehäuse (3) in einen Speicherraum (20) einströmt
und am Ende des Spülzyklus aus dem Speicherraum (20) in
den Überströmkanal (10) verdrängt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß nahe OT das Überström
fenster (12) zum Kurbelgehäuse (3) geöffnet und der
Speicherraum (20) gegen das Kurbelgehäuse (3) ver
schlossen wird.
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