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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Plakette, insbesondere Zulassungs-,
Prüf-,
Siegel- oder Mautplakette für
Kraftfahrzeuge, bestehend aus einer Trägerschicht, einer darauf mindestens
einseitig aufgebrachten ein- oder mehrfarbigen Bedruckung und/oder
Beschriftung und aus einer rückseitig
angeordneten Klebstoffschicht, mit der die Plakette an einer Anbringungsfläche anklebbar
ist.
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Plaketten
der eingangs genannten Art sind aufgrund ihrer weiten Verbreitung
allgemein bekannt. In vielen Anwendungen besteht eine Funktion der Plaketten
darin, Zeitangaben zu machen, z. B. den spätesten Termin für eine technische
Prüfung
oder eine Geltungsdauer für
eine Genehmigung oder dergleichen anzuzeigen. Dabei wird angestrebt,
das Ablesen des Zeitpunktes oder der Zeitspanne so einfach wie möglich zu
machen, wobei diese einfache Ablesung auch aus größerer Entfernung
oder bei bewegtem Fahrzeug zweifelsfrei möglich sein soll. Grundsätzlich können diese
Anforderungen durch eine besondere graphische und farblich kontrastierende
Darstellung erreicht werden. Nachteilig ist bei den bekannten Plaketten
aber, dass sie bei einer bei Fahrzeugen nach einer gewissen Einsatzzeit zwangsläufig auftretenden
Verschmutzung ihrer Oberfläche
nur noch schwer oder gar nicht mehr abgelesen werden können. Daher
ist es erforderlich, dass Kraftfahrzeugführer, wozu sie auch durch gesetzliche
Vorschriften angehalten sind, von Zeit zu Zeit die Plakette säubern, damit
die Ablesbarkeit gewährleistet
bleibt. Aus der praktischen Erfahrung ist aber bekannt, dass diese
an sich vorgeschriebene Sauberhaltung der Plaketten sehr häufig unterlassen wird.
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Besonders
verschmutzungsanfällige
Etiketten oder Kennzeichnungsschilder sind u. a. in der
DE 92 16 131 U1 für eine Kennzeichnung
zum Identifizieren von Müllgefäßen sowie
in der
DE 34 47 287
C2 für
beschriftbare Kennzeichnungsschilder von Behältern, Kabeln, Rohren u. dgl.
beschrieben worden. Dabei schlägt
die
DE 92 16 131 U1 vor,
das Etikett mit einer schmutzabweisenden Beschichtung zu versehen und
die
DE 34 47 287 A1 schlägt vor,
eine zusätzliche
schmutzabweisende Schutzfolie auf der Beschriftung des Kennzeichnungsschildes
aufzubringen, wobei jedoch keine konkreten Merkmale aufgeführt sind,
welche zu dem gewünschten
Effekt des Schmutzabweisens führen.
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Für die vorliegende
Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Plakette der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die leichte Ablesbarkeit unter
allen Bedingungen und ohne manuellen Reinigungsaufwand erhalten
bleibt.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch eine Plakette der eingangs
genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie vorderseitig
mit einer mikrostrukturierten selbstreinigenden Oberfläche ausgeführt ist.
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Eine
Plakette mit einer derartigen Oberfläche ist durch die in der Praxis
auf sie auftreffenden Flüssigkeiten,
insbesondere Regen- und Spritzwasser, nicht benetzbar, so dass auch
keine im Wasser mitgeführten
Schmutzpartikel auf der Oberfläche
abgelagert werden können.
Bei Auftreffen von sauberem Wasser, z. B. Regentropfen, werden eventuell
doch auf der Oberfläche
befindliche Schmutzpartikel, wie trockener Staub, von den Wassertropfen
aufgenommen und von der Oberfläche
entfernt. Damit bleibt auch bei schlechten Witterungsbedingungen
mit starkem Spritzwasser- und Schmutzanfall die Plakette ohne zusätzliche
manuelle Reinigungsarbeit stets schmutzfrei und sauber und so jederzeit
leicht und eindeutig ablesbar oder auf Unversehrtheit überprüfbar. Die
gleichen Vorteile werden auch bei Verwendung der Plakette in anderen
schmutzbelasteten Umgebungen, z. B. an Maschinen oder Anlagen, erreicht.
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Eine
erste bevorzugte Ausführung
der Plakette sieht vor, daß die
Trägerschicht
aus einer durchsichtigen Kunststoffolie besteht, daß die Bedruckung
und/oder Beschriftung rückseitig
auf die Trägerschicht
aufgebracht ist und daß die
Vorderseite der Trägerschicht
als mikrostrukturierte selbstreinigende Oberfläche ausgebildet ist. Bei dieser
Ausführung
der Plakette ist die Vorderseite der ohnehin vorhandenen Trägerschicht
mit der speziellen Oberfläche
ausgebildet, wodurch die Zahl der Schichten für die Plakette insgesamt im
Vergleich zu herkömmlichen
Plaketten nicht erhöht
wird. Dies sorgt dafür, daß der Aufwand
für die
Herstellung derartiger Plaketten nicht höher ist als bei herkömmlichen
Plaketten. Eine gewisse Einschränkung
besteht hier darin, daß die
Trägerschicht
durchsichtig sein muß,
weil sie nur auf ihrer Rückseite
bedruckbar oder beschriftbar ist. Für viele Anwendungen stellt
dies aber in der Praxis keine Beschränkung dar.
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Eine
alternative Ausgestaltung der Plakette sieht vor, daß diese
eine mit der übrigen
Plakette verbundene vorderseitige Deckschicht aus einer durchsichtigen
Kunststoffolie umfaßt,
die vorderseitig mit der mikrostrukturierten selbstreinigenden Oberfläche ausgeführt ist.
Bei dieser Plakettenausführung
ist eine separate Deckschicht vorgesehen, so daß die Trägerschicht hier aus einem beliebigen
Material bestehen kann, wobei dieses Kunststoff oder auch Metall
sein kann. Bei Verwendung von Kunststoff kann die Trägerschicht
wahlweise durchsichtig oder undurchsichtig, z. B. eingefärbt, sein.
Bei einer durchsichtigen Trägerschicht
besteht auch die Möglichkeit, diese
beidseitig zu bedrucken oder zu beschriften.
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Eine
Weiterbildung der zuletzt beschriebenen Plakette sieht vor, daß die die
Deckschicht bildende Kunststofffolie eine einschließlich ihrer
mikrostrukturierten selbstreinigenden Oberfläche vorgefertigte Folie, vorzugsweise
Selbstklebefolie, ist. Bei dieser Ausführung der Plakette kann die
Plakette, mit Ausnahme der Deckschicht, in bekannter und herkömmlicher
Art und Weise gefertigt werden. Daran schließt sich dann als nachfolgender
letzter Herstellungsschritt das Aufbringen der Deckschicht an, was besonders
einfach wird, wenn diese eine Selbstklebefolie ist.
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Alternativ
zu der zuletzt beschriebenen Ausführung der Plakette kann die
die Deckschicht bildende Kunststofffolie eine zunächst glatte
und erst bei oder nach ihrer Verbindung mit der übrigen Plakette durch einen
Prägeprozeß mit der
mikrostrukturierten selbstreinigenden Oberfläche versehene Folie sein. Bei
dieser Ausführung
der Plakette kann eine einfache und insbesondere kostengünstige Kunststoffolie für die Deckschicht
verwendet werden, die dann erst bei der Herstellung der Plakette
mit der gewünschten Oberfläche versehen
wird.
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Eine
weitere alternative Ausführung
der Plakette besteht darin, daß diese
vorderseitig mit einer in einem flüssigen oder pastösen Zustand
aufgebrachten, aushärtbaren
und nach ihrer Aushärtung
durchsichtigen und eine mikrostrukturierte selbstreinigende Oberfläche bildenden
Deckschicht versehen ist. Eine solche Deckschicht kann drucktechnisch
aufgetragen werden, was ein für
Plakettenhersteller vertrautes Arbeitsverfahren ist und was einen
besonders sparsamen Materialverbrauch für die Deckschicht ermöglicht.
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Damit
die erfindungsgemäße Plakette
nicht nur gegen Verschmutzung sondern auch gegen unzulässige Manipulationen
gesichert ist, ist zusätzlich vorgesehen,
daß die
Deckschicht mit der übrigen Plakette
so verbunden ist und daß die übrige Plakette so
ausgeführt
ist, daß bei
einem Ablösen
der Plakette von ihrer Anbringungsfläche oder der Deckschicht von
der übrigen
Plakette die Deckschicht und/oder die übrige Plakette erkennbar und
unumkehrbar mechanisch und/oder optisch verändert werden/wird. Maßnahmen
zur Erzielung der erwünschten
unumkehrbaren mechanischen oder optischen Veränderung der Plakette bei unbefugter
Manipulation sind an sich von einschlägigen Plaketten bekannt und
können
auch bei der erfindungsgemäßen Plakette
neben der vorgesehenen mikrostrukturierten selbstreinigenden Oberfläche eingesetzt
werden.
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Als
zusätzliche
Maßnahme
gegen Fälschungen
kann die erfindungsgemäße Plakette
mit einer individuellen Kennzeichnung versehen sein.
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Eine
bevorzugte Art der Kennzeichnung besteht darin, daß diese
in Form eines Barcodes angebracht ist. Ein solcher Barcode ist mittels
gängiger Lesegeräte ablesbar
und bietet eine Vielzahl von Codierungsmöglichkeiten bei geringem Flächenbedarf auf
der Plakette.
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Die
erwähnte
individuelle Kennzeichnung kann auf unterschiedliche Art und Weise
auf oder an der Plakette angebracht sein; bevorzugte Ausführungen
in dieser Hinsicht sind in den Ansprüchen 10, 11 und 12 angegeben.
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Schließlich ist
hinsichtlich der individuellen Kennzeichnung bevorzugt vorgesehen,
daß diese eine
fortlaufende Numerierung ist oder enthält. Hiermit kann bei jeder
derartige Plaketten ausgebenden befugten Stelle festgehalten werden,
welche Plakette z. B. welchem Kraftfahrzeug zugeteilt wurde. Bei
späteren Überprüfungen,
z. B. durch die Polizei oder Zollbehörden, läßt sich mittels einer Abfrage
bei der zuständigen,
die Plaketten ausgebenden Stelle einfach und schnell klären, ob
ein überprüftes Kraftfahrzeug
mit der ihm tatsächlich
zugeteilten Plakette versehen ist oder ob hier eine nachgemachte
oder von einem anderen Fahrzeug zuvor unbefugt entfernte Plakette
vorhanden ist.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Plakette
werden im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert.
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Die
Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Plakette in einer ersten Ausführung
im Querschnitt in schematischer Darstellung und
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2 die
Plakette in einer zweiten Ausführung
in gleicher Darstellungsweise, wobei die Darstellung zur Verbesserung
der Erkennbarkeit der einzelnen Teile nicht maßstäblich ist.
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Die
in 1 dargestellte erste Ausführung einer Plakette 1 umfaßt als tragendes
Element eine Trägerschicht 10,
die hier aus einer transparenten Kunststoffolie besteht. Die Trägerschicht 10 ist
auf ihrer Rückseite,
d. h. auf ihrer in 1 unteren Seite, mit einer Bedruckung
oder Beschriftung 11 sowie mit einer individuellen Kennzeichnung 11', hier in Form eines
Barcodes, versehen. Weiterhin ist an der Rückseite der Trägerschicht 10 eine
Klebstoffschicht 12 aufgetragen, die sowohl die bedruckten
oder beschrifteten als auch die unbedruckten und unbeschrifteten
Bereiche überdeckt.
Diese Klebstoffschicht 12 dient zur späteren Anbringung der Plakette 1,
z. B. auf einem Kennzeichenschild eines Kraftahrzeuges. Bis zur
Anbringung der Plakette ist die Klebstoffschicht 12 durch
ein leicht abziehbares Schutzpapier 13 abgedeckt. Zur Erleichterung
des Abziehens des Schutzpapiers 13 weist dieses an der in
der Zeichnung rechten Seite einen kleinen Überstand 13' auf.
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Die
Vorderseite der Trägerschicht 10,
die in der Zeichnung nach oben weist, ist als mikrostrukturierte
selbstreinigende Oberfläche 15' ausgeführt. Diese
spezielle Oberfläche
sorgt dafür,
daß eine
Benetzung unmöglich
ist, so daß die
Oberfläche
der Plakette durch verschmutztes Spritzwasser oder vergleichbare
in der Praxis auftre tende Einflüsse
nicht verschmutzt wird. Bei Auftreffen von sauberem Wasser, z. B.
Regentropfen, werden sogar eventuell auf der Oberfläche 15' aufliegende
Staubpartikel mitgenommen und von der Oberfläche entfernt. Damit bleibt
die Oberfläche 15' ohne manuelle
oder maschinelle Reinigungsmaßnahmen
stets sauber, so daß jederzeit
durch die Trägerschicht 10 hindurch
die Bedruckung oder Beschriftung 11 sowie die Kennzeichnung 11' ablesbar ist
und bleibt.
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Eine
alternative Ausführung
der Plakette 1 ist in 2 dargestellt.
Auch diese Plakette 1 besitzt als tragendes Element eine
Trägerschicht 10,
die hier ebenfalls eine Kunststoffolie ist. Bei der Trägerschicht 10 der
Plakette 1 gemäß 2 kann
wahlweise eine durchsichtige oder undurchsichtige, z. B. eingefärbte Folie
verwendet werden. Auch die Verwendung einer Metallfolie ist hier
möglich.
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Die
Bedruckung und/oder Beschriftung 11 sowie die individuelle
Kennzeichnung 11' in
Form des Barcodes sind bei dieser Plakette auf der Vorderseite der
Trägerschicht 10,
die in der 2 nach oben weist, aufgebracht.
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Die
Rückseite
der Trägerschicht 10,
die in der 2 nach unten weist, ist vollflächig mit
einer Klebstoffschicht 12 versehen, die in gleicher Weise wie
die Klebstoffschicht 12 gemäß 1 zur Anbringung
der Plakette 1 an einer dafür vorgesehenen Anbringungsfläche dient.
Auch hier ist diese Klebstoffschicht 12 bis zur Anbringung
der Plakette 1 durch ein Schutzpapier 13 abgedeckt,
das auch hier mit einem Überstand 13' zur Erleichterung
des Abziehens ausgeführt
ist.
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Vorderseitig,
d. h. in 2 oben, ist die Trägerschicht 10 mit
der darauf angebrachten Bedruckung oder Beschriftung 11 und
individuellen Kennzeichnung 11' mit einer weiteren Klebstoffschicht 14 versehen,
die zur Verbindung mit einer Deckschicht 15, hier eine
transparente Kunststoffolie, dient. Die in der Zeichnung nach oben
weisende Vorderseite der Deckschicht 15 ist bei dieser
Ausführung
der Plakette 1 mit der mikrostrukturierten selbstreinigenden
Oberfläche 15' ausgeführt, wodurch
der gleiche Selbstreinigungs- und Reinhaltungseffekt wie bei der
Plakette gemäß 1 erzielt
wird.