DE10029562A1 - Lipophile Brennesselextrakte, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents

Lipophile Brennesselextrakte, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Auszug aus der Brennesselpflanze, insbesondere aus Brennesselblättern, der mittels Extraktion mit einem lipophilen Extraktionsmittel herstellbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Arzneimittel, umfassend einen derartigen Auszug sowie die Verwendung des Arzneimittels bzw. des Auszugs zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen. Des weiteren betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung des Brennesselauszugs bzw. von diesen enthaltenden Arzneimitteln. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Anreicherung bzw. Isolierung von in der Brennesselpflanze enthaltenen antiinflammatorischen Wirkstoffen, sowie eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend mindestens einen dieser Wirkstoffe.

Description

Die Erfindung betrifft einen Auszug aus einer Brennesselpflanze, insbesondere aus Brenn­ nesselblättern, der mittels Extraktion mit einem lipophilen Extraktionsmittel herstellbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Arzneimittel umfassend einen derartigen Auszug so­ wie die Verwendung des Arzneimittels bzw. des Auszugs zur Behandlung von verschiede­ nen Erkrankungen, vorzugsweise immunologischen Erkrankungen, insbesondere Auto­ immunerkrankungen. Des weiteren betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung des Brennesselauszugs bzw. von diesen enthaltenden Arzneimitteln. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Anreicherung bzw. Isolierung von in der Brennesselpflanze enthaltenen Wirkstoffen, sowie eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend mindestens einen dieser Wirkstoffe.
Die Brennessel (Urtica spec.) ist seit langer Zeit als Heilpflanze bekannt. Sie wird vielfach in Kombination mit anderen Drogen zur Herstellung von Haartinkturen, Lotionen und Haarwässern, die das Wachstum von Haaren fördern sollen, verwendet. Bekannt ist auch die Verwendung eines wäßrigen Auszuges von Urtica spec. zusammen mit anderen Arz­ neistoffen zur Herstellung einer therapeutischen Salbe, die antiseptisch wirkt. In der Homöopathie wird Urtica spec. sowohl in Form der Urtinktur, als auch der Essenz ver­ wendet.
Ethanolische und wäßrige Auszüge von Brennesselblättern (Urtlea foliorum) werden als Diuretika zur Durchspülungstherapie bei Steinleiden und zur unterstützenden Therapie rheumatischer Beschwerden eingesetzt. Die pharmazeutische Wirksamkeit von Urtica foliorum bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen ist durch die Sachverständigen der Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes in Deutschland positiv mono­ graphiert, siehe Monographie "Urtica herba, Urticum folium", BAnz Nr. 76 vom 23. April 1987. Die gegenwärtig für die adjuvante Therapie rheumatischer Erkrankungen vertriebe­ nen Präparate basieren auf wäßrigen bzw. wäßrig/alkoholischen (ethanolischen) Auszügen aus Brennesselblättern, die in Form von Tropfen oder von in Kapseln enthaltenen Trockenextrakten vertrieben werden. Besondere Bedeutung kommt solchen Brennnessel­ blätterextrakten bei der Behandlung der Osteoarthritis und der rheumatoiden Arthritis zu.
Ursache der Osteoarthritis ist meistens eine unphysiologische Belastung der Gelenke, mit der Folge, daß Knorpelbestandteile abgerieben werden. Im Zuge der Knorpelregeneration werden durch die Knorpelfragmente Makrophagen aktiviert, die in erhöhtem Maße Cyto­ kine sezernieren. Cytokine sind Immunbotenstoffe, die für Entzündungs- und Knorpelab­ bauprozesse verantwortlich sind. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Cytokine Interleukin- 1β (IL-1β) und Tumornekrosefaktor-α (TNF-α). Diese Cytokine induzieren die Synthese knorpelabbauender Enzyme sowie des Entzündungsmediators Prostaglandin E2 (PGE2). Damit sind diese Cytokine für die Osteoarthritis zwar nicht ursächlich, aber für deren Pro­ gredienz von entscheidender Bedeutung.
Im Falle der Pathogenese der rheumatoiden Arthritis ist bekannt, daß ein gelenkassozi­ iertes Autoantigen von TH1-Zellen spezifisch erkannt wird. Die Freisetzung von Chemo­ kinen lockt Monocyten und polymorphkernige Leukocyten an. Die IL-2-Ausschüttung führt zur klonalen Expansion antigenspezifischer TH1-Zellen und wirkt mit IFN-γ syner­ getisch bei der Aktivierung von Monocyten. Die aktivierten Monocyten differenzieren sich zu Makrophagen und setzen weitere entzündungsfördernde Botenstoffe frei: IL-1β und TNF-α. Diese Cytokine wiederum aktivieren das Endothel der lokalen Blutgefäße, so daß diese Zellen spezifische Adhäsionsmoleküle exprimieren und eine verstärkte trans­ endotheliale Migration von Blutzellen ermöglichen. Die monocytären Cytokine IL-1β und TNF-α aktivieren auch Chondrocyten und Synovialzellen, was in der Freisetzung von Prostaglandinen und in der Expression von Metalloproteinasen resultiert. Die Prostagla­ dine führen zu Gefäßerweiterung, Schwellung und Rötung des Gelenks, die Metallopro­ teinasen zerstören direkt das Knorpelgewebe. Die erhöhte Cytokinkonzentration in der Synovia führt weiterhin zur synovialen Hyperplasie (Pannus-Bildung).
Die ausgeschütteten Cytokine (IL-2/IFN-γ und IL-1β/TNF-α) sind die ursächlichen Aus­ löser der Gewebeschäden, durch sie wird letztlich eine ganze Kaskade von Entzündungs­ reaktionen in Gang gesetzt.
T-Zellen und Cytokine sind auch für andere immunologische Erkrankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis, Multiple Sklerose, insulinabhängiger Diabetes mellitus, Morbus Crohn, Systemischer Lupus Erythematodes oder Typ IV-Allergien von ursächlicher Bedeutung.
Durch eine Hemmung der Synthese von IL-1β, TNF-α und der T-Zell-spezifischen Cyto­ kine sollte sich somit der Krankheitsverlauf der Osteoarthritis, der rheumatoiden Arthritis sowie anderer immunologischer Erkrankungen positiv beeinflussen lassen.
In neueren Ex-vivo-in-vitro-Studien an gesunden Probanden konnte gezeigt werden, daß ein 50%iger ethanolischer Brennesselextrakt (Rheuma-Hek®) Einfluß auf die Sekretion der monocytären Cytokine IL-1β und TNF-α und geringe Effekte auf die Prostraglandin- Synthese ausübt (T. Teucher et. al., Arzneimittel-Forschung 46 (II), 9, 906-910, 1996). Nach dreiwöchiger oraler Applikation von Rheuma-Hek® konnte ex vivo abhängig von der Einnahmedauer eine verminderte Freisetzung der beiden Cytokine nach Lipopoly­ saccharid-Stimulation beobachtet werden.
Die zuvor beschriebenen Effekte wurden in vitro nur bei relativ hohen Extraktkonzentra­ tionen beobachtet, In-vivo-Effekte traten erst nach längerer Behandlungsdauer auf, so daß sich der für die Effekte verantwortliche Wirkstoff, der bislang noch nicht identifiziert wor­ den ist, im Körper wahrscheinlich erst anreichern muß, um eine Wirkung zu zeigen. Eine Erhöhung der verabreichten Dosis des Brennesselextrakts ist auch und vor allem aus arz­ neimittelrechtlichen Gründen nicht möglich.
Für vorbekannte ethanolische Brennesselextrakte konnte belegt werden, daß der Transkriptionsfaktor NF-κB das Target der wirksamen Brennessel-Inhaltsstoffe ist. NF-κB ist von großer Bedeutung für die induzierbare Expression vieler Gene, die an Entzün­ dungsreaktionen beteiligt sind. NF-κB ist ubiquitär verbreitet und liegt als inaktiver Komplex im Cytoplasma an seine inhibitorische Untereinheit IκB gebunden vor. Die aktive Form von NF-κB ist ein Heterodimer, das nach Phosphorylierung von IκB freige­ setzt wird und in den Zellkern wandert. Dort bindet der aktive Transkriptionsfaktor an regulatorische Gensequenzen der Target-Gene. Eine Vielzahl inflammatorischer Stimuli wie LPS, Cytokine oder verschiedenen Stressoren sind in der Lage NF-κB-Aktivität zu induzieren.
Zu den Genen, deren Expression NF-κB auf diese Weise induziert, gehören inflanimatori­ sche Cytokine (TNF-α, IL-1, IL-2, IL-6, IL-8), Adhäsionsmoleküle (ICAM-1, VCAM-1), Cytokin-Rezeptoren und proinflammatorische Enzyme (iNOS, COX-2, MMP-1, MMP-3). Bei vielen inflammatorischen Erkrankungen ist die NF-κB erhöht und führt zu der Über­ expression proinflammatorischer Genprodukte.
NF-κB ist von zentraler Bedeutung für die Pathogenese verschiedener immunologischer Erkrankungen. Durch die Hemmung von NF-κB wird zentral in den Entzündungsprozeß eingegriffen, so daß NF-κB-hemmenden bzw. -modulierenden Substanzen eine besondere pharmazeutische Bedeutung zukommt. Eine Möglichkeit NF-κB zu inhibieren, ist die Aktivierung eines weiteren Transkriptionsfaktors, des sogenannten PPAR. PPAR wird bekannter Weise z. B. durch Linolsäure und Linolensäure aktiviert. Diese Säuren sind, wie im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden worden ist, Inhaltsstoffe von Brennes­ selblätterextrakten. Synthetische PPAR-Liganden finden bereits Anwendung in der Be­ handlung des nicht-insulinabhängigen Diabetes mellitus. Darüber hinaus wird angenom­ men, daß diesem Liganden auch Bedeutung bezüglich der Regulation der pathologischen Veränderungen bei Alzheimer und verschiedenen Tumorarten zukommt.
Die bisher bekannten Brennesselextrakte wurden nur zur adjuvanten Therapie rheumati­ scher Erkrankungen verwendet. Zur Primärbehandlung werden derzeit non-steroidal anti­ inflammatory drugs (NSAIDs), disease-modifying antirheumatoid drugs (DMARDs), wie Immunsuppressiva. In der klinischen Erprobung sind weiterhin verschiedene gentechnisch hergestellte Arzneimittel. Alle diese Arzneimittel haben jedoch den Nachteil erheblicher Nebenwirkungen.
Es wäre daher wünschenswert, über einen effektiveren Brennesselauszug zu verfügen, der einen höheren Gehalt an Cytokin-hemmenden bzw. NF-κB inhibierenden Wirkstoffen auf­ weist und so für eine wirksame und aufgrund der guten Verträglichkeit von Brennessel­ extrakten nebenwirkungsarme Behandlung von Osteoarthritis, rheumatoider Arthritis und anderen immunologischen sowie sonstigen Erkrankungen verwendet werden kann. Insbe­ sondere wäre es wünschenswert, die diesbezüglich wirksamen Substanzen im Brennessel­ extrakt zu identifizieren und über eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend diese wirksamen Substanzen zu verfügen.
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Auszug aus der Brennessel­ pflanze, insbesondere aus Brennesselblättern anzugeben, der bei der Behandlung von Er­ krankungen, insbesondere immunologischen oder Autoimmunerkrankungen eine höhere Wirksamkeit aufweist als vorbekannte Auszüge.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstel­ lung eines derartigen Auszuges mit höherer Wirksamkeit.
Noch eine weitere Aufgabe ist es, medizinische Verwendungen für diese Auszüge anzu­ geben.
Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Anreicherung bzw. Isolierung von in der Brennesselpflanze enthaltenen Wirkstoffen zur Behandlung verschiedener Er­ krankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen, sowie diese Wirkstoffe enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen anzugeben.
Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Die abhängigen Ansprüche definieren vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
In den der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Untersuchungen wurde über­ raschend gefunden, daß Auszüge aus Brennesseln, die mittels Extraktionsmitteln gewon­ nen worden sind, die unpolarer sind als Ethanol, im Bioassay eine höhere Hemmwirkung auf die Sekretion der Cytokine IL-2, IL-1β und TNF-α zeigen als die vorbekannten wäß­ rigen, wäßrig/ethanolischen oder ethanolischen Brennesselextrakte (siehe Beispiel 1 un­ ten), wodurch sich solche lipophilen Extrakte für die Verwendung zur Behandlung von immunologischen bzw. Autoimmunerkrankungen, insbesondere der rheumatoiden Arthri­ tis in hervorragender Weise eignen.
Als Extraktionsmittel zur Herstellung der erfindungsgemäßen Auszüge kommen grund­ sätzlich alle Lösungsmittel in Betracht, die unpolarer, also lipophiler, sind als Ethanol, wie beispielsweise Propanol, Isopropanol, höhere ein- und mehrwertige Alkohole wie zum Beispiel Butanol, bei Raumtemperatur flüssige Alkane wie n-Pentan, Hexan und Heptan und dergleichen. Bevorzugt werden solche Extraktionsmittel, bei deren Verwendung ein Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV), also ein Verhältnis zwischen der pflanzlichen Droge und dem erhaltenen Extrakt, erreicht wird, das zwischen ca. 19-33 : 1, bevorzugt zwischen 22-28 : 1 liegt. Das besonders bevorzugte Extraktionsmittel ist Isopropanol.
Die erfindungsgemäßen Auszüge können sowohl aus der gesamten Brennesselpflanze ge­ wonnen werden, bevorzugt werden erfindungsgemäß Auszüge aus Brennesselblättern ver­ wendet. Es können sowohl frische Brennesseln bzw. Brennesselblätter als auch getrockne­ te Brennesseln bzw. Brennesselblätter verwendet werden. Die Extraktion der frischen Pflanze bzw. ihrer Blätter erfolgt vorzugsweise nach Einfrieren der Pflanze bzw. ihrer Blätter, beispielsweise in flüssigem Stickstoff. Gemäß einer bevorzugten Ausführungs­ form werden die Brennesselblätter zunächst vermahlen und pro kg an Blättern mit 5 l Extraktionsmittel ausgezogen. Der eigentliche Extraktionsvorgang ist unproblematisch und kann in an sich bekannter Weise und unter Verwendung an sich bekannter Apparatu­ ren z. B. durch Mazeration oder Perkolation erfolgen. Bei der Verwendung von Isopropa­ nol als Extraktionsmittel kann die Extraktion bei Temperaturen zwischen 20 und 70°C durchgeführt werden, bevorzugt ist die Extraktion bei Raumtemperatur. Der bei einer der­ artigen Extraktion gewonnene Auszug kann entweder in flüssiger Form oder nach teilwei­ ser oder vollständiger Entfernung des Extraktionsmittels zu Arzneimitteln zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen weiter verarbeitet werden. Diese Arzneimittel können so­ wohl für die orale Applikation in Form von Tabletten, Pellets, Granulaten, Kapseln, Tropfen und dergleichen als auch für die topische Applikation (Salben, Lotionen) oder die Applikation mittels Injektion konfektioniert sein. Neben dem Brennesselextrakt können die Arzneimittel auch andere Wirkstoffe, wie NSAIDs und/oder DMARDs umfassen.
Gemäß einem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die in der Brennessel enthaltenen biologisch aktiven Fettsäuren im Extrakt angereichert werden, wird zunächst ein isopropanolischer Auszug aus Brennesseldroge hergestellt und nachfolgend das Extraktionsmittel Isopropanol abgedampft. Dann wird zur Verseifung biologisch aktiver Fettsäuren eine ethanolische Lösung einer alkalisch reagierenden Verbindung, vorzugs­ weise Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid zugesetzt. Nachfolgend wird die so erhal­ tene Lösung mit einem unpolaren Lösungsmittel, vorzugsweise Heptan, extrahiert, wo­ durch nicht verseifbare unpolare Inhaltsstoffe abgetrennt werden. Nachfolgend wird die wäßrige Phase angesäuert und mit einem unpolaren Lösungsmittel, vorzugsweise Heptan, extrahiert. Die biologisch aktiven Fettsäuren befinden sich nun in der organischen Phase und sind von polaren, in der wäßrigen Phase befindlichen Inhaltsstoffen abgetrennt wor­ den. Die organische Phase wird dann separiert und das Lösungsmittel abgedampft. In dem erhaltenen Produkt liegen die biologisch aktiven Fettsäuren angereichert vor.
Um die in den Extrakten gemäß der vorliegenden Erfindung enthaltenen Verbindungen zu charakterisieren, wurde ein isopropanolischer Brennesselblätterextrakt mittels Hochdruck- Flüssigkeitschromatographie (HPLC), Gaschromatographie mit Massenspektrometrischer Detektion (GC-MS) und Kernmagnetischer Resonanz (NMR) untersucht. Das HPLC- Chromatogramm eines erfindungsgemäßen isopropanolischen Auszuges ist in Fig. 1 dargestellt, in der die erhaltenen Peaks den mittels MS und NMR ermittelten Substanzen zugeordnet sind. Neben α-Linolensäure und α-Linolsäure wurden auch die Verbindungen 9-Hydroxy-10,12-octadecadiensäure ("9-HODE"), 13-Hydroxy-9,11-octadecadiensäure ("13-HODE"), 9-Hydroxy-10,12,15-octadecatriensäure ("9-HOTrE") sowie 13-Hydroxy- 9,11,15-octadecatriensäure ("13-HOTrE") identifiziert. Mit Hilfe der in den nachfolgen­ den Beispielen näher erläuterten Bioassays wurde überraschend gefunden, daß Verbin­ dungen aus der Klasse der Hydroxyoctadecatriensäuren, bevorzugt 13-HOTrE und 9- HOTrE, neben der Hemmung der T-Zell-Cytokine auch eine signifikante Hemmung mo­ nocytärer Cytokine bewirken. Damit wurde erstmals gefunden, daß die Verbindung 13- HOTrE, die an sich als ein Fungizid bekannt ist und kommerziell von der Firma Cayman Chemical bezogen werden kann, zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen verwen­ det werden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch die Verwendung von Verbindungen aus der Klasse der Hydroxyoctadecatriensäuren, bevorzugt 13-HOTrE und 9-HOTrE, zur Behand­ lung von immunologischen Erkrankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen, sowie Arzneimittel umfassend Verbindungen aus der Klasse der Hydroxyoctadecatriensäuren, bevorzugt 13-HOTrE und 9-HOTrE.
Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiel 1
Frische Brennesselblätter wurden geerntet und sofort in flüssigem Stickstoff eingefroren. Die so gewonnenen Brennesselblätter wurden anschließend in flüssigem Stickstoff zer­ mörsert und mit verschiedenen Extraktionsmitteln bzw. bei verschiedenen Extraktions­ temperaturen ausgezogen, nämlich mit
A) Wasser bei 60°C
B) 50%igem Ethanol bei 60°C
C) Wasser bei 100°C und
D) Isopropanol bei 45°C.
Die so erhaltenen Extrakte wurden mit dem folgenden Bioassay hinsichtlich ihrer biolo­ gischen Aktivität überprüft:
Jurkat-Zellen wurden mit 1 × 106 Zellen pro ml eingesetzt, mit 6 µg Phytohämagglutinin (PHA)/1,2 ng Phorbolmyristatacetat (PMA) (bezogen von der Firma Sigma) stimuliert und für 20 Stunden mit den erhaltenen Extrakten co-inkubiert. Der Zellkulturüberstand wurde entnommen und die IL-2-Produktion mit Hilfe eines kommerziell erhältlichen ELISA (Firma Biosource) gemessen.
Die mittels dieses Bioassays ermittelten biologischen Aktivitäten der Extrakte A)-D) sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Tabelle 1
Biologische Aktivität verschiedener Brennesselblätterextrakte
Aus den tabellierten Daten geht hervor, daß die wäßrigen Extraktionen (A und C) keinen Einfluß auf die IL-2-Produktion zeigen. Der 50%ige ethanolische Extrakt hemmte die IL- 2-Produktion um bis zu 30% und der isopropanolische Extrakt bis zu ca. 70%, wobei die halbmaximale Hemmkonzentration (IC50) 200 µg/ml betrug.
Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß isopropanolische Extrakte der Brennesselpflanze eine sehr viel stärkere Hemmung der Produktion des proinflammatorisch wirkenden IL-2 zeigen als die vorbekannten wäßrigen bzw. ethanolischen Extrakte.
Beispiel 2 Verfahren zur Anreicherung aktiver Fettsäuren
7,5 kg getrocknete Brennesselblätter wurden mit 37,5 l 95%igem Isopropanol über 6 h bei 70°C extrahiert. Danach wurden 170 g des gewonnen isopropanolischen Extrakts mit 3 l ethanolischer Natronlauge (1 n) versetzt und 1 h bei 60°C gerührt. Nach dem Abküh­ len wurden 0,51 destilliertes Wasser zugesetzt und zweimal mit jeweils 2,5 l Heptan extra­ hiert. Die Phasen wurden im Scheidetrichter separiert. Die wäßrige Phase wurde mit 400 ml 10%iger Salzsäure versetzt und anschließend zweimal mit 2,5 l Heptan extra­ hiert. Die Phasen wurden erneut separiert, die wäßrige Phase verworfen und die Heptan­ phase am Rotationsverdampfer eingeengt. Es wurden 90 g Produkt erhalten, entsprechend einem Droge-Extrakt-Verhältnis von 83 : 1. Das Produkt enthielt 36,4% Linolensäure und 14,2% Linolsäure (zum Vergleich: der vorbekannte ethanolische Extrakt aus Brennessel­ blättern enthält 0,2% Linolensäure und 0,1% Linolsäure).
Beispiel 3
Um den Einfluß der Extraktionsbedingungen auf die biologische Aktivität der Brennessel­ extrakte zu bestimmen, wurden in mehreren Versuchsreihen Brennesseldroge bzw. -dro­ genpulver mit verschiedenen Extraktionsmitteln und bei variierenden Extraktionsparame­ tern ausgezogen. Die in den jeweiligen Versuchen erhaltenen Extrakte wurden dann mit­ tels des oben in Beispiel 1 beschriebenen Bioassays auf ihre IL-2-Hemmwirkung unter­ sucht. Einige der erhaltenen Extrakte wurden mittels eines weiteren Bioassays, bei dem peripheral blood mononuclear cells (PBMCs) von gesunden Probanden mit 5 ng/ml Lipo­ polysaccharid (LPS bezogen von der Firma Sigma) stimuliert, für 8 Stunden mit den zu testenden Extrakten bzw. Substanzen co-inkubiert und die IL-1β- und TNF-α-Konzen­ trationen anschließend aus dem zellfreien Überstand mit Hilfe spezifischer ELISA (Firma Biosource) bestimmt wurden. Die in diesen Versuchsreihen erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt und den für vorbekannte ethanolische Extrakte erhaltenen Werten gegenübergestellt. Die Versuchsergebnisse sind detailliert in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Zum Vergleich ist in der Tabelle auch die Hemmwirkung der Verbindung 13- HOTrE aufgeführt. Ebenfalls aufgeführt sind die bei den verschiedenen Extraktionen er­ haltenen Droge-Extrakt-Verhältnisse. Die unter den verschiedenen Bioassays in Klam­ mern angegebenen Werte sind die maximalen Hemmungen, die im nichttoxischen Kon­ zentrationsbereich des jeweiligen Extraktes erreicht werden können bzw. die Extrakt­ konzentration, bei der die maximale Hemmung erreicht wird.
Tabelle 2
Ermittelte biologische Aktivitäten
Aus den tabellierten Daten und den Fig. 2 und 3 geht deutlich hervor, daß der direkt aus Drogenpulver unter Verwendung von 99,8- bzw. 95%igem Isopropanol gewonnene Extrakt im Vergleich zu dem vorbekannten ethanolischen Extrakt Rheuma-Hek® deutlich erhöhte Hemmwirkungen auf die Cytokine IL-2, IL-1β und TNF-α ausübt.
Während bei den Extraktionen mit Isopropanol ohne nachfolgende Verseifung und Hep­ tanextraktion Produkte erhalten werden, die einen relativen Fettsäuregehalt von ca. 4-7% aufwiesen, konnten durch die Verseifung/Heptanextraktion Produkte mit einem relativen Fettsäuregehalt von ca. 50% erhalten werden.
Beispiel 4
Der nach isopropanolischer Extraktion und Trocknung erhaltene Brennesselblätterauszug wurde zu befilmten Pellets folgender Zusammensetzung verarbeitet:
Inhaltsstoff
Gehalt [Gew.-%]
Brennesselextrakt (Trockenrückstand) 50,960
Siliciumdioxid, hochdispers 39,200
mikrokristalline Cellulose 7,840
AL=L<Befilmung:
Hydroxypropylcellulose 1,143
Polyethylenglycol 4000 0,286
Talkum 3T Extra 0,571
Beispiel 5
Brennesselblätter wurden wie oben beschrieben mit Isopropanol extrahiert. Nach Filtration wurde die isopropanolische Phase eingedampft, wodurch ein nativer Brennesselblätter­ extrakt erhalten wurde. Dieser wurde zu einer Salbe mit folgender Zusammensetzung verarbeitet:
Hydrophile Salbe gemäß DAB 1999 94,9 Gew.-%
Sorbinsäure 0,1 Gew.-%
Brennesselblätterextrakt, nativ 5,0 Gew.-%
Die Herstellung erfolgte, indem die Salbengrundlage (hydrophile Salbe) vorgelegt und eingeschmolzen wurde. Anschließend wurde das Konservierungsmittel Sorbinsäure, gelöst in der 5fachen Menge des Hilfsstoffes Ethanol, der in der resultierenden Salbe nicht ent­ halten ist, zugegeben und der Ansatz gemischt. Danach wurde der Brennesselblätterextrakt zur flüssigen Grundlage gegeben und bis zur homogen Masse gemischt. Der Ansatz wurde bis zum Erkalten gerührt. Sobald er zu erstarren begann, wurde er abgefüllt.
Beispiel 6
Entsprechend Beispiel 5 hergestellte Salben mit Gehalten an Brennesselblätterextrakt von 5,0 und 10,0 Gew.-% wurden zur Behandlung der Psoriasis und der Neurodermitis ver­ wendet, wobei die nachfolgend beschriebenen Erfolge erzielt wurden.
Fall 1, männlicher Patient, 72 Jahre
Dieser Patient ist seit 1989 wegen einer ausgedehnten Psoriasis vulg. corp. et. cap. in haut­ ärztlicher Behandlung. Der Patient erhielt von Oktober 1999 bis Januar 2000 5%ige und 10%ige Brennesselsalbe gemäß Beispiel 5 zur lokalen Therapie. Diese Salbe verwandte er 1 × täglich abends im Bereich der Hände, Finger und Arme. Nach ca. 5 Wochen trat eine wesentliche Besserung auf, wobei die stark geröteten und schuppenden juckenden Hautareale abblaßten. Der Patient gab eine Linderung der Beschwerden an. Die Plaque­ herde waren teilweise abgeflacht.
Fall 2, männlicher Patient, 71 Jahre
Bei diesem Patienten besteht seit vielen Jahren eine chronisch-rezidivierende Psoriasis vulg. corp. et. cap. Vor allem in den Herbst-/Winter- und Frühjahrs-Monaten klagt der Patient über stärkeren Juckreiz in Verbindung mit ausgedehnten erythematosquamösen Hautarialen am Armen und Unterschenkeln. Anamnetisch stellt sich ein geschwächtes Immunsystem dar, da der Patient außerdem eine chronische Emphyembronchitis bei Adipositas per magna hat.
Im Herbst 1999 berichtete der Patient von einem Sturz, wobei er einen Ulcus im linken Unterschenkel-Schienbeinkantenbereich bemerkte. Dort hatte er neben den Psoriasis­ arealen auch die 5%ige Brennesselsalbe gemäß Beispiel 5 täglich abends dünn aufgetra­ gen. Auf diesem erosiven Hautareal (Ulcus) fühlte der Patient einen "brennenden" Schmerz. Auf den Psoriasisherden jedoch empfand er die Salbe als angenehm kühlend. Eine Linderung der Psoriasissymptomatik konnte nach etwa 4 Wochen festgestellt wer­ den. Nach Anwendung über 3 Monate konnte ein starkes Abflachen und Abblassen der Psoriasisareale erreicht werden. Der Patient hatte zu diesem Zeitpunkt kaum Juckreiz, wodurch die Verordnung von Antihistaminika in diesem Zeitraum eingestellt werden konnte. Nach Therapieende mit der Brennesselsalbe verschlechterte sich der Hautbefund wieder.
Fall 3, weibliche Patientin, 78 Jahre
Diese Patientin ist seit Juni 1978 in hautärztlicher Behandlung wegen eines chronischen endogenen Ekzems (Neurodermitis) mit subjektiv bestehendem Pruritus corp. Die Patien­ tin wurde Mitte Oktober 1999 mit der 5%igen und 10%igen Brennesselsalbe gemäß Beispiel 5 behandelt. Die Salbe wurde einmal täglich abends auf die betroffenen jucken­ den Hautareale an Armen und Beinen aufgetragen. Nach einer Behandlungsdauer von 4 Wochen stellte sich ein guter Hautbefund ein und es wurde eine deutliche Abnahme des Juckreizes verzeichnet.
Fall 4, weibliche Patientin, 30 Jahre
Diese Patientin leidet an einem chronischen rezidivierendem endogenen Ekzem bei Polli­ nosis allergica auf Gräser, Roggen, Kräuter und Frühblüher. Die Patientin wurde Mitte Oktober 1999 mit der 5%igen und 10%igen Brennesselsalbe gemäß Beispiel 5 im Be­ reich der Hände und Arme behandelt. Nach 6 Wochen zeigte sich eine sichtbare Besse­ rung der Hauterscheinungen. Die Patientin schilderte nur noch einen leichten Juckreiz und die Ekzemherde waren deutlich blasser und abgeflachter.
Beispiel 7
Entsprechend Beispiel 5 hergestellte Salben mit Gehalten an Brennesselblätterextrakt von 10,0 Gew.-% wurden topisch in einem Psoriasis-Plaque-Test (Okklusionstest) über 10 Ta­ ge an einem Psoriasis-Patienten eingesetzt. In diesem Test wurden die Brennesselsalbe (Verum), ein Placebo (Salbengrundlage) und eine Cortisonsalbe (Celestan V) zum Ver­ gleich auf benachbarte Hautregionen des psoriatischen Plaques aufgetragen und verglei­ chend ausgewertet. Täglich wurden Erythem und Induration der Haut gemäß einer Skala von 0 bis 5 bewertet, wobei 0 "abwesend" und 5 "extrem stark" bedeuten. Die Auswertung des Plaque-Tests ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt.

Claims (25)

1. Arzneimittel umfassend einen Auszug aus einer Brennesselpflanze, dadurch gekennzeichnet, daß der Auszug durch Extraktion mit einem Extraktionsmittel, ausgenommen Wasser und Ethanol sowie Mischungen dieser, herstellbar ist.
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auszug durch Extraktion von Brennesselblättern herstellbar ist.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Extraktionsmittel Isopropanol, ggf. im Gemisch mit Wasser ist.
4. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es den Auszug als Trockenextrakt umfaßt.
5. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Tablette, Pellet, Granulat, Kapsel, Salbe, Lotion oder in Tropfenform formuliert ist.
6. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens einen anderen Wirkstoff umfaßt.
7. Verwendung eines Arzneimittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Behand­ lung von immunologischen Erkrankungen.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die immunologische Erkrankung eine Autoimmunerkran­ kung ist.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoimmunerkrankung eine T-Zellen-vermittelte Autoimmunerkrankung ist.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Erkrankung rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Neuro­ dermitis, Osteoarthritis, Multiple Sklerose, insulinabhängiger Diabetes mellitus, Morbus Crohn, Systemischer Lupus Erythematodes, Atherosklerose, eine Typ IV-Allergie oder eine Tumorerkrankung ist.
11. Verwendung eines Arzneimittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Behandlung von Alzheimer, nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus oder Adipositas.
12. Verfahren zur Herstellung eines Auszugs aus der Brennesselpflanze, dadurch gekennzeichnet, daß die frische oder getrocknete Brennesselpflanze oder frische oder getrocknete Brennesselblätter mit einem Extraktionsmittel, ausgenommen Wasser und Ethanol sowie Mischungen dieser, extrahiert werden, der erhaltene Extrakt mit Wasser versetzt und anschließend mit einem unpolaren Lösungsmittel extrahiert wird, die wäßrige Phase abgetrennt, durch Zusatz von Säure angesäuert und mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Extraktionsmittel Isopropanol, ggf. im Gemisch mit Wasser ist.
14. Verwendung von Hydroxyoctadecatriensäure zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyoctadecatriensäure zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen 13-Hydroxy-9,11,15-octadecatriensäure ist.
16. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyoctadecatriensäure zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen 9-Hydroxy-10,12,15-octadecatriensäure ist.
17. Verwendung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die immunologische Erkrankung eine Autoimmunerkran­ kung ist.
18. Verwendung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoimmunerkrankung eine T-Zellen-vermittelte Autoimmunerkrankung ist.
19. Verwendung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoimmunerkrankung rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Neurodermitis, Osteoarthritis, Multiple Sklerose, insulinabhängiger Diabetes mellitus, Morbus Crohn, Systemischer Lupus Erythematodes, Atherosklerose, eine Typ IV-Allergie oder eine Tumorerkrankung ist.
20. Verwendung von Hydroxyoctadecatriensäure zur Behandlung von Alzheimer, nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus oder Adipositas.
21. Verwendung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyoctadecatriensäure 13-Hydroxy-9,11,15- octadecatriensäure ist.
22. Verwendung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyoctadecatriensäure 9-Hydroxy-10,12,15- octadecatriensäure ist.
23. Arzneimittel umfassend einen wirksamen Gehalt an Hydroxyoctadecatrien­ säure, ausgenommen solche, die zusätzlich einen unter Verwendung von Wasser und/oder Ethanol als Extraktionsmittel hergestellten Brennesselauszug enthalten.
24. Arzneimittel nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyoctadecatriensäure 13-Hydroxy-9,11,15- octadecatriensäure ist.
25. Arzneimittel nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyoctadecatriensäure 9-Hydroxy-10,12,15- octadecatriensäure ist.
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