DE10029312C2 - Antriebsvorrichtung für eine Verstelleinrichtung zur Verstellung eines Fahrzeugsitzes, insbesondere bei einem Aufprall des Fahrzeuges auf ein Hindernis - Google Patents
Antriebsvorrichtung für eine Verstelleinrichtung zur Verstellung eines Fahrzeugsitzes, insbesondere bei einem Aufprall des Fahrzeuges auf ein HindernisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für eine Ver
stelleinrichtung, zur Verstellung eines Fahrzeugsitzes insbe
sondere bei einem Aufprall des Fahrzeuges auf ein Hindernis
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige
Antriebsvorrichtung ist aus der EP 0627340 A1 bekannt.
Seit Jahrzehnten wird der Erhöhung der passiven Sicherheit
bei der Konstruktion von Kraftfahrzeugen, insbesondere Perso
nenkraftwagen, größtes Augenmerk geschenkt. Neben Bemühungen
zur Optimierung der gesamten Fahrzeugstruktur zur Verbesse
rung des Crashverhaltens mittels CAD-Techniken stehen dabei
Maßnahmen zur Erhöhung der Insassensicherheit im Innenraum im
Vordergrund. Ein Ergebnis dieser Entwicklung sind aufwendige
und durchaus wirkungsvolle Rückhaltesysteme mit verschieden
artigen Airbags und Gurtstraffern.
Ein weiteres, wenn auch in der Öffentlichkeit weniger beach
tetes Ergebnis der Bemühungen um eine bezüglich der Insassen
sicherheit optimierte Innenraumgestaltung sind Lösungen zur
Optimierung der Position von Teilen der Sitzkonstruktion,
insbesondere des Kopfstützenteils, bei einem Front- oder
Heckaufprall. Eine in der Praxis eingeführte Lösung dieser
Art stellt das "Pro-Tech" System nach der EP 0 627 340 A1
dar. Bei diesem System wird bei einem Heckaufprall das Kopf
stützenteil zum Kopf des Fahrers hin verschwenkt, um dem gefürchteten
"Whiplash" (Schleudertrauma) entgegen zu wirken.
Diese Kopfstützenverstellung wird über eine durch den Körper
des Fahrers beaufschlagte Druckplatte in der Rückenlehne über
einen komplizierten und kostspieligen Hebelmechanismus be
wirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich
durch einen einfachen Aufbau bei zuverlässiger Funktion aus
zeichnet.
Diese Aufgabe wird durch eine Antriebsvorrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung schließt den grundlegenden Gedanken ein, einen
für die typische Kraft-Weg-Konstellation im Innenraum eines
Kraftfahrzeuges bei einem Aufprall des Fahrzeuges auf ein
Hindernis geeigneten Kraftübertragungsmechanismus zur einfa
chen und gleichwohl sicheren Betätigung eine Verstelleinrich
tung anzugeben.
Im Rahmen dieses Gedankens schließt sie die Erkenntnis ein,
daß der als "Antriebsquelle" nutzbare Körper eines Fahrzeug
insassen, der bei dem Aufprall eine Beschleunigung erfährt
und eine Kraft auf den Fahrzeugsitz, insbesondere die Rücken
lehne, ausübt, die Rückenlehne zwar mit einer großen Kraft
beaufschlagt, in dieser aber nur eine relativ kleine Weg
strecke zurücklegen kann.
Dies ist dadurch bedingt, daß die Raumausnutzung in modernen
Kraftfahrzeugen auch unter Verzicht auf nicht unbedingt benötigte
Rückenlehnen-Bautiefen optimiert wird. Der größte Teil
der Bautiefe bzw. Dicke einer Rückenlehne muß dabei für Bewe
gungen des Fahrzeuginsassen in der Polsterung bei geringer
Andruckkraft - also für die Gewährleistung eines angemessenen
Sitzkomforts - zur Verfügung stehen.
Aus dieser Erkenntnis ergibt sich der weitere, für die Erfin
dung wesentliche Gedanken des Vorsehens einer Antriebs- bzw.
Kraftübertragungseinrichtung, die aus der Verschiebung des
Fahrzeuginsassen mit kurzer Wegstrecke (zu Lasten der letzt
lich verfügbaren Antriebskraft) einen vergrößerten Verstell
weg gewinnt.
Letztlich schließt die Erfindung den Gedanken ein, diese
grundsätzliche Idee durch das Zusammenspiel von primären und
sekundären Zugelementen zu realisieren, die durch die Ver
schiebung eines beweglichen Körpers (im konkreten Fall des
Körpers des Fahrzeuginsassen) angetrieben werden, wobei die
erwähnte Verlängerung des Verstellweges durch eine zickzack-
oder mäanderförmige Deformation des sekundären Zugelementes
mittels der primären Zugelemente gewonnen wird.
In einer bevorzugten Ausführung sind die primären Zugelemente
als quer oder schräg zur Verschiebungsrichtung des bewegli
chen Körpers (Fahrzeuginsassen) sowie zur Längsachse des se
kundären Zugelementes verlaufende, im wesentlichen undehnbare
Drähte bzw. Fäden oder Bänder ausgebildet. Insbesondere die
zueinander im wesentlichen senkrechte Anordnung der Verschie
bungsrichtung des beweglichen Körpers, der Längsachse des se
kundären Zugelementes und der Längserstreckungen der primären
Zugelemente gewährleistet eine optimale Kraft-Weg-Umsetzung
und damit vorteilhafte Funktionen der Antriebsvorrichtung.
In einer ersten Ausgestaltung dieser grundsätzlich bevorzug
ten Ausführung umschlingen die als primäre Zugelemente die
nenden Drähte oder Bänder das sekundäre Zugelement und sind
mit beiden Enden am Grundkörper - speziell dem Fahrzeugsitz
rahmen - befestigt. Die Befestigung beider Enden erfolgt da
bei wahlweise an zueinander eng benachbarten oder auch von
einander stärker beabstandeten Punkten des Grundkörpers. In
einer hierzu alternativen Ausgestaltung sind die Drähte oder
Bänder mit jeweils einem Ende am Grundkörper befestigt und
weisen am freien Ende einen Haken oder eine Öse auf, mit dem
bzw. mit der sie das sekundäre Zugelement umgreifen.
In beiden Ausführungen kann zur Gewährleistung einer ungehin
derten Bewegung des Fahrzeuginsassen in der Sitzpolsterung
ein gewisses Spiel zwischen den jeweiligen Angriffspunkten
der primären Zugelemente und dem sekundären Zugelement vorge
sehen sein. In einer anderen Variante ist ein entsprechendes
Spiel aber auch bezüglich der Verstellwirkung des sekundären
Zugelementes selbst vorgesehen, und die primären Zugelemente
umschlingen bzw. umgreifen das sekundäre Zugelement im we
sentlichen spielfrei.
In einer anderen Ausführung der Realisierung der primären
Zugelemente als Drähte oder Bänder sind diese an ihrem ersten
Ende fest mit dem Grundkörper und an ihrem zweiten Ende fest
mit dem sekundären Zugelement verbunden, wobei sie mit diesem
insbesondere verschweißt, (hart-)verlötet oder verpreßt sind.
Auch das sekundäre Zugelement ist in einer bevorzugten Aus
führung als im wesentlichen undehnbarer Draht oder Faden oder
undehnbares Band ausgebildet, wobei für das sekundäre Zugele
ment eine ausgeprägte Biegsamkeit zur hinreichend leichten
Ausbildung der Zickzack- oder Mäanderkonfiguration im Auslösungsfall
vorzusehen ist. Vorteilhaft ist auch eine Hülle-
Kern-Konfiguration in Art eines Bowdenzuges, die bei geeigne
ter Abstimmung der Komponenten besonders reibungsarm arbeiten
kann.
In besonders einfach und kostengünstig zu realisierenden Aus
führungen sind die primären Zugelemente und/oder das sekundä
re Zugelement als Metalldrähte, insbesondere Stahldrähte, Me
tallbänder (speziell Stahlbänder) oder Fäden oder Bänder aus
mit hochgradig zugfesten Fasern (Kevlar o. ä.) verstärktem
Kunststoff ausgeführt.
In einer alternativen Ausführung sind die primären Zugelemen
te statt durch eine Mehrzahl einzelner Drähte, Fäden oder
Bänder durch mindestens zwei Flächen-Zugelemente realisiert,
von denen je eines zu beiden Seiten des sekundären Zugelemen
tes angeordnet und an der entsprechenden Seite des Grundkör
pers (speziell Fahrzeugsitzrahmens) befestigt ist. Diese Flä
chen-Zugelemente sind dann jeweils an einer Mehrzahl von
Punkten am sekundären Zugelement befestigt oder umgreifen
dieses mit geeigneten haken- oder ösenförmigen Fortsätzen o. ä.
an einer Mehrzahl von Punkten.
Die Angriffspunkte am sekundären Zugelement sind - ebenso wie
bei der Ausführung mit einer Vielzahl einzelner, im wesentli
chen linearer Zugelemente - so angeordnet, daß die primären
Flächen-Zugelemente beidseits des sekundären Zugelementes in
dessen Längsrichtung alternierend an diesem angreifen, um die
erwünschte zickzack- oder mäanderförmige Verformung im Auslö
sezustand zu realisieren.
In einer leicht herstellbaren, gewichtsmäßig leichten und be
sonders vorteilhaft in eine Fahrzeugrückenlehne integrierbaren
Ausführung sind die erwähnten Flächen-Zugelemente als im
wesentlichen undehnbare Gitter, Geflechte oder Gewebe, insbe
sondere aus metall- oder faserverstärktem Kunststoffdrähten
bzw. -fäden oder -bändern ausgebildet.
Die primären Zugelemente sind in sämtlichen erwähnten Ausfüh
rungen zweckmäßigerweise an den einander gegenüberliegenden
Seitenwangen des Fahrzeugsitzes befestigt. Die primären Zug
elemente verlaufen in ihrer Ausführung als Drähte, Fäden oder
Bänder also bevorzugt im wesentlichen horizontal, d. h. para
llel zum Fahrzeugboden.
Das sekundäre Zugelement ist hierbei bevorzugt an einem Quer
träger in einem unteren oder oberen Endbereich der Rückenleh
ne oder einem Querträger des Sitzteiles des Fahrzeugsitzes
befestigt und verläuft also in einem annähernd der Rückenleh
nenneigung entsprechenden Winkel von etwas unter 90° gegen
über dem Fahrzeugboden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die vorge
schlagene Antriebsvorrichtung zusätzlich ein flächiges Last
verteilelement, insbesondere eine Lastverteilerplatte auf, in
die die primären Zugelemente und das sekundäre Zugelement zu
mindest abschnittsweise eingebettet oder hinter der sie ange
ordnet sind. Das Lastverteilelement überdeckt zumindest ihre
Verbindungsbereiche gegenüber dem beweglichen Körper und ver
hindert also - speziell bei Einsatz draht- oder bandförmiger
Zugelemente - ein Einschneiden in diesen.
Zusätzlich oder alternativ hierzu ist zweckmäßigerweise vor
gesehen, daß die primären Zugelemente und das sekundäre Zug
element hinter der Rückenlehnenpolsterung des Fahrzeugsitzes
angeordnet sind.
In einer bevorzugten Anwendung ist das sekundäre Zugelement
mit einer Kopfstützen-Verstelleinrichtung verbunden, der ins
besondere eine Verschiebung oder ein Schwenken eines Kopf
stützenteils entgegen der Verschiebungsrichtung des Fahrzeug
insassen - speziell in der ersten Bewegungsphase eines Heck
aufpralls - ausführt, beispielsweise mit einer Verstellein
richtung des erwähnten "Pro-Tech"-Typs.
Zusätzlich oder alternativ hierzu ist die Antriebsvorrichtung
bevorzugt mit einem Rückenlehnen- und/oder Sitzteil-Verstell
einrichtung verbunden, der insbesondere ein Schwenken bzw.
Verschieben der Rückenlehne und/oder des Sitzteils oder eines
wesentlichen Teils derselben bzw. desselben im Ansprechen auf
eine Verschiebung des Fahrzeuginsassen bei einem Front- oder
Heckaufprall ausführt. Mit diesem Einsatz sind gänzlich neu
artige Sicherheits-Verstelleinrichtungen bei Fahrzeugsitzen
ausführbar.
Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im
übrigen aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Be
schreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Figu
ren. Von diesen zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer
Antriebsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungs
form der Erfindung in einem Pkw-Vordersitz,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Darstellung einer
Antriebsvorrichtung gemäß einer zweiten Ausfüh
rungsform der Erfindung in einem Pkw-Vordersitz und
Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung einer
Antriebsvorrichtung gemäß einer dritten Ausfüh
rungsform der Erfindung in einem Pkw-Vordersitz.
Fig. 1 zeigt in einer gestrichelt gezeichneten perspektivi
schen Darstellung einen Pkw-Vordersitz 100 mit einem Sitzteil
101, einer Rückenlehne 103 und einem Kopfstützenteil 105, in
das eine Antriebsvorrichtung 107, im folgenden als An
triebseinrichtung bezeichnet, für eine (nicht dargestellte)
Verstelleinrichtung, im folgenden als Verstellmechanismus be
zeichnet, eingebaut ist, mit dem das Kopfstützenteil 105 und
wahlweise auch das Sitzteil 101 und/oder die Rückenlehne 103
im Falle eines Heck- und wahlweise auch Frontalcrashs ver
stellt wird. Das Sitzteil 101 und die Rückenlehne 103 haben
getrennte Rahmenteile 109 bzw. 111 aus Stahlprofilen.
Die Antriebseinrichtung 107 umfaßt beispielsweise insgesamt
fünf Stahldrähte 113, die jeweils mit einem Ende an einem der
aufrecht stehenden Abschnitte des Rahmenteils 111 der Rücken
lehne 103 befes-tigt sind und am anderen Ende einen Haken
113a aufweisen. Die Stahldrähte 113 verlaufen im wesentlichen
waagerecht sowie senkrecht zur Fahrzeuglängsachse und somit
zur Bewegungsrichtung eines (nicht dargestellten) Fahrzeugin
sassen im Falle eines Heckaufpralls und umgreifen mit ihren
Haken 113a alternierend von beiden Seiten einen im wesentli
chen vertikal verlaufenden Bowdenzug 115.
Der Bowdenzug 115 ist mit einem Ende an einem unteren Quer
träger 117 des Rahmenteils 111 befes-tigt, und sein oberes
Ende ist - was in der Figur nicht näher dargestellt ist - mit
dem erwähnten Verstellmechanismus verbunden. Der Verstellme
chanismus als solcher gehört nicht zur Erfindung und wird da
her hier nicht beschrieben.
Die Stahldrähte 113 und der Bowdenzug 115 sind jeweils über
den größeren Teil ihrer Längserstreckung beweglich in eine
Lastverteilerplatte 119 eingebettet, die insbesondere auch
die Eingriffsstellen der Haken 113a mit dem Bowdenzug 115 ge
genüber dem Körper des erwähnten Fahrzeuginsassen abdeckt.
Wenn bei einem hinreichend starken Heckaufprall der Körper
des Fahrzeuginsassen mit einer das Aufnahmevermögen der
(nicht dargestellten) Polsterung übersteigenden Beschleuni
gung von vorn gegen die Rückenlehne 103 gepreßt wird, wird er
insbesondere auch gegen die Stahldrähte 113 gedrückt, und
diese ziehen am jeweiligen Eingriffspunkt des Hakens 113a mit
dem Bowdenzug 115 diesen zu sich hin, da sie selbst undehnbar
sind.
Der biegsame Bowdenzug 115 nimmt infolge des durch die Stahl
drähte 113 alternierend von beiden Seiten ausgeübten Zuges
eine zickzack- oder mäanderförmige Gestalt an. Sein (oberes)
freies Ende wird dadurch um einen den Verschiebungsbetrag des
Fahrzeuginsassen in Richtung auf die Rückenlehne wesentlich
übersteigenden Betrag in Richtung des Pfeils in der Figur
nach unten gezogen.
Die Antriebseinrichtung 107 stellt somit einen Verstellweg
für den erwähnten Verstellmechanismus bereit, der ein Mehrfa
ches des Verschiebungsweges des Fahrzeug-insassen beträgt und
eine erhebliche, wirkungsvolle Verstellung des Kopfstützen
teils 105 und/oder der Rückenlehne 103 bzw. des Sitzteiles
101 oder von wesentlichen Teilen derselben ermöglicht.
In Fig. 2 ist als modifizierte Ausführung eine Antriebsein
richtung 207 in einem Pkw-Vordersitz 200 dargestellt, dessen
Aufbau im übrigen mit demjenigen des Pkw-Vordersitzes 100
nach Fig. 1 übereinstimmt und insoweit mit den gleichen Be
zugsziffern bezeichnet ist.
Die Antriebseinrichtung 207 umfaßt hier zwei Drahtnetze 213,
214, die beidseits eines Bowdenzuges 215 zwischen diesem und
den aufrecht stehenden Abschnitten des Rahmenteiles 211 der
Rückenlehne 203 verspannt sind. Die Anordnung, Befestigung
und Funktion des Bowdenzuges 215 entspricht derjenigen des
Bowdenzuges 115 der Antriebseinrichtung 107 nach Fig. 1.
Die Funktion der dortigen Stahldrähte 113 wird bei der vor
liegenden Ausführungsform jedoch von den Drahtnetzen 213, 214
übernommen. Das Drahtnetz 213 ist jeweils an drei Punkten mit
dem Rahmenteil 211 und über drei Ösen 213a mit dem Bowdenzug
215 verbunden, und das Drahtnetz 214 ist in gleicher Weise an
zwei Punkten mit dem Rahmenteil 211 und über zwei Ösen 214a
mit dem Bowdenzug 215 verbunden.
Wird der Fahrzeuginsasse bei einem Heckaufprall (oder auch in
der zweiten Phase eines Frontaufpralls) in die Rückenlehne
hineingedrückt, beaufschlagt sein Körper die Drahtnetze 213,
214, und diese ziehen an den Ösen 213a, 214a den Bowdenzug
jeweils auf ihre Seite. Im Ergebnis nimmt dieser ebenso wie
bei der ersten Ausführungsform einen zickzack- oder mäander
förmigen Verlauf an, und sein mit dem (auch hier nicht darge
stellten) Verstellmechanismus verbundenes (oberes) Ende wird
nach unten gezogen.
In Fig. 3 ist eine weitere Antriebseinrichtung 307 in einem
hinsichtlich seines sonstigen Aufbaus mit den Sitzen nach
Fig. 1 und 2 übereinstimmenden Pkw-Vordersitz 300 skizziert.
Die Antriebseinrichtung 307 umfaßt hier insgesamt sechs kev
larverstärkte Kunststoffbänder 313, die alternierend von beiden
Seiten her um ein als sekundäres Zugelement dienendes,
ebenfalls faserverstärktes Kunststoffkabel 315 geschlungen
und jeweils mit beiden Enden in entsprechenden Schlitzen der
aufrechten Abschnitte des Rahmenteils 311 befestigt sind.
Die Funktion dieser Anordnung entspricht grundsätzlich voll
kommen derjenigen nach der ersten und zweiten Ausführungs
form. Die Kunststoffbänder 313 und das Kunststoffkabel 315
wirken in ähnlicher Weise reibungsarm zusammen wie die Drähte
bzw. Drahtnetze nach Fig. 1 und 2 mit dem dort als sekundäres
Zugelement vorgesehenen Bowdenzug. Die gegenüber Stahldrähten
flächigere Ausbildung der primären Zugelemente als Netze bzw.
Bänder nach Fig. 2 und 3 ermöglicht bei diesen letztgenannten
Ausführungen das Weglassen eines gesonderten Lastverteilele
mentes.
Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die oben beschrie
benen Ausführungen beschränkt, sondern ebenso in einer Viel
zahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachgemäßen Han
delns liegen. So kann insbesondere die Anzahl der primären
Zugelemente 113, 213, 214 und 313 auch größer sein, um eine
höhere "Übersetzung" zu erreichen.
100
;
200
;
300
Pkw-Vordersitz
101
;
201
;
301
Sitzteil
103
;
203
;
303
Rückenlehne
105
;
205
;
305
Kopfstützenteil
107
;
207
;
307
Antriebsvorrichtung
109
,
111
;
209
,
211
;
309
,
311
Rahmenteil
113
Staken
113
a Haken
115
;
215
Bowdenzug
117
;
217
;
317
Querträger
119
Lastverteilerplatte
213
,
214
Drahtnetz
213
a,
214
a Öse
313
Kunststoffband
315
Kunststoffkabel
Claims (16)
1. Antriebsvorrichtung (107; 207; 307) für eine Ver
stelleinrichtung zur Verstellung eines Fahrzeugsitzes
(100; 200; 300), insbesondere bei einem Aufprall des
Fahrzeugs auf ein Hindernis, gekennzeichnet durch eine
Mehrzahl primärer Zugelemente (113; 213, 214; 313), die
jeweils mit mindestens einem Ende an einem unbeweglichen
Grundkörper (111; 211; 311) befestigt und im Verschie
bungsbereich eines als Antriebsquelle dienenden bewegli
chen Körpers angeordnet sind, und ein sekundäres, lang
gestrecktes Zugelement (115; 215; 315), das mit minde
stens einem Ende an dem unbeweglichen Grundkörper (111;
211; 311) und an mindestens einem Punkt mit der Ver
stelleinrichtung verbunden ist und in dessen Längsver
lauf die primären Zugelemente alternierend von gegenü
berliegenden Seiten derart angreifen, daß das Zugelement
(115; 215; 315) bei einer Beaufschlagung der primären
Zugelemente durch eine Verschiebung des beweglichen Kör
pers zickzack- oder mäanderförmig verformt und dadurch
in seiner wirksamen Länge verkürzt ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper (111; 211; 311) durch den Rückenlehnen
rahmen des Fahrzeugsitzes (100; 200; 300) und der beweg
liche Körper durch den Körper eines Fahrzeuginsassen ge
bildet ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die primären Zugelemente (113; 313) als quer oder schräg
zur Verschiebungsrichtung des beweglichen Körpers sowie
quer oder schräg zur Längsachse des sekundären Zugele
mentes (115; 315) verlaufende, undehnbare Drähte oder
Bänder ausgebildet sind.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drähte oder Bänder (313) das sekundäre Zugelement
(315) umschlingen und mit beiden Enden am Grundkörper
(311) befestigt sind.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drähte (113) oder Bänder mit einem Ende am Grundkör
per (111) befestigt sind und am freien Ende einen Haken
(113a) oder eine Öse aufweisen, mit dem bzw. der sie das
sekundäre Zugelement (115) umgreifen.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drähte oder Bänder mit einem Ende am Grundkörper be
festigt sind und mit dem freien Ende fest mit dem sekun
dären Zugelement verbunden, insbesondere verschweißt
oder verpreßt, sind.
7. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sekundäre Zugelement (115; 215; 315) als undehnba
rer, ausgeprägt biegsamer Draht oder undehnbares, bieg
sames Band ausgebildet ist.
8. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drähte oder Bänder (113, 115; 215; 313, 315) aus Me
tall, insbesondere Stahl, oder einem faserverstärktem
Kunststoff bestehen.
9. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1, 2, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die primären Zugelemente (213, 214) durch mindestens je
ein auf einer Seite des sekundären Zugelementes (215)
angeordnetes und dieses an einer Mehrzahl von Punkten
umgreifendes oder an einer Mehrzahl von Punkten mit die
sem befestigtes Flächen-Zugelement (213, 214) gebildet
sind.
10. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flächen-Zugelemente (213, 214) als undehnbare Git
ter, Geflechte oder Gewebe, insbesondere aus metall-
oder faserverstärkten Kunststoffdrähten oder -bändern,
ausgebildet sind.
11. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die primären Zugelemente (113; 213, 214; 313) an Seiten
wangen, insbesondere alternierend an den gegenüberlie
genden Seitenwangen des Rückenlehnenrahmens (111; 211;
311) des Fahrzeugsitzes (100; 200; 300), befestigt sind.
12. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sekundäre Zugelement (115; 215; 315) an einem Quer
träger (117; 217; 317) in einem unteren oder oberen End
bereich der Rückenlehne (103; 203; 303) oder an einem
Querträger des Sitzteils befestigt ist.
13. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die primären Zugelemente (113) und das sekundäre Zugele
ment (115) in ein zumindest ihre Verbindungsbereiche ge
genüber dem beweglichen Körper überdeckendes flächiges
Lastverteilelement (119), insbesondere eine Lastvertei
lerplatte, beweglich eingefügt sind.
14. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die primären Zugelemente (113; 213, 214; 313) und das
sekundäre Zugelement (115; 215; 315) hinter einer Rüc
kenlehnenpolsterung des Fahrzeugsitzes (100; 200; 300)
angeordnet sind.
15. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sekundäre Zugelement (115; 215; 315) mit einer Kopf
stützen-Verstelleinrichtung verbunden ist, der bei Betä
tigung durch die Antriebseinrichtung insbesondere eine
Verschiebung oder ein Schwenken eines Kopfstützenteils
(105; 205; 305) entgegen der Bewegungsrichtung des Fahr
zeuginsassen ausführt.
16. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
das sekundäre Zugelement (115; 215; 315) mit einer Rüc
kenlehnen- und/oder Sitzteil-Verstelleinrichtung verbun
den ist, der insbesondere ein Verschieben und/oder
Schwenken der Rückenlehne (103; 203; 303) und/oder des
Sitzteils (101; 201; 301) im Ansprechen auf die Ver
schiebung des Fahrzeuginsassen ausführt.
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---|---|---|---|
DE10029312A DE10029312C2 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Antriebsvorrichtung für eine Verstelleinrichtung zur Verstellung eines Fahrzeugsitzes, insbesondere bei einem Aufprall des Fahrzeuges auf ein Hindernis |
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DE10029312C2 true DE10029312C2 (de) | 2002-08-14 |
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