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Die Erfindung betrifft einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz, aufweisend mindestens ein Schienenpaar, welches aus einer ersten Sitzschiene und einer zweiten Sitzschiene gebildet ist, wobei die Sitzschienen des Schienenpaares einander wechselseitig umgreifen und in Längsrichtung relativ zueinander beweglich sind und mittels einer Verriegelungseinrichtung miteinander verriegelbar sind, wobei die Verriegelungseinrichtung mindestens ein Verriegelungselement, insbesondere wenigstens eine in Vertikalrichtung bewegliche Rastplatte, aufweist. Die Erfindung betrifft ferner einen Fahrzeugsitz.
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Stand der Technik
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Ein typischer Sitz-Längseinsteller ist so ausgelegt, dass er die normalen in Längsrichtung gerichteten Lasten aushält, die bei einem üblichen Gebrauch durch einen Insassen des Fahrzeugsitzes entstehen. Im Falle eines Auffahrunfalls, im sogenannten Crashfall, wirken jedoch sehr viel höhere Kräfte auf den Sitz-Längseinsteller.
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Aus der
DE 100 50 957 A1 ist ein Fahrzeugsitz bzw. eine Verriegelungsvorrichtung für einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz bekannt. Der Fahrzeugsitz weist zur Längsverstellung ein Sitzschienenpaar bestehend aus einer Oberschiene und einer Unterschiene auf, derer beider Wände auf jeder Seite eines Verriegelungselements von den Zähnen des Verriegelungselements durchgriffen werden.
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Die Längseinstellvorrichtungen von Fahrzeugsitzen müssen so dimensioniert sein, dass im Crashfall die Sitzschienenpaare nicht aufschälen und die Verriegelungen sich nicht öffnen. Andernfalls löst sich der Fahrzeugsitz im Crashfall von der Fahrzeugstruktur und wird beschleunigt. Ein schlagartiges Abbremsen kann Verletzungen beim Sitzbenutzer hervorrufen.
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Gemäß der
DE 35 36 545 A1 wird daher vorgeschlagen, eine Zusatzverriegelung mit crashsensitivem Trägheitspendel als Auslöser vorzusehen.
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Aus der
DE 100 46 204 A1 ist bekannt, Riegelelemente vorzusehen, die im Normalfall unwirksam sind und erst im Crashfall unter Bildung eines Kraftschlusses und/oder Formschlusses zusammenwirken, um eine Oberschiene und eine Unterschiene zusätzlich mit der Zusatzverriegelung zu verriegeln.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Längseinsteller der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere die Lastaufnahmefähigkeit im Crashfall zu erhöhen sowie einen entsprechenden Fahrzeugsitz bereitzustellen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz, aufweisend mindestens ein Schienenpaar, welches aus einer ersten Sitzschiene und einer zweiten Sitzschiene gebildet ist, wobei die Sitzschienen des Schienenpaares einander wechselseitig umgreifen und in Längsrichtung relativ zueinander beweglich sind und mittels einer Verriegelungseinrichtung miteinander verriegelbar sind, wobei die Verriegelungseinrichtung mindestens ein Verriegelungselement, insbesondere wenigstens eine in Vertikalrichtung bewegliche Rastplatte, aufweist, wobei der Längseinsteller eine im Normalfall unwirksame und erst im Crashfall durch Ausnutzung einer Massenträgheit betätigte Zusatzverriegelung aufweist.
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Dadurch, dass der Längseinsteller eine im Normalfall unwirksame und erst im Crashfall durch Ausnutzung einer Massenträgheit betätigte Zusatzverriegelung aufweist, kann einer im Crashfall erhöhten Belastung des Längseinstellers, insbesondere der Verriegelungseinrichtung, widerstanden werden, ohne dass Teile der Verriegelungseinrichtung hierdurch Schaden nehmen und in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
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Die nachfolgend beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen können einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden.
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Die Zusatzverriegelung kann sowohl bei einem Frontaufprall, als auch bei einem Heckaufprall wirkend ausgestaltet sein. Die Zusatzverriegelung kann unabhängig von der Verriegelungseinrichtung ausgestaltet sein. Die Zusatzverriegelung kann reversibel sein.
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Die Zusatzverriegelung kann ein Gehäuse aufweisen. Das Gehäuse kann einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Das Gehäuse kann abschnittsweise einen im Wesentlichen an eine Innenseite der ersten Sitzschiene angepassten Querschnitt aufweisen.
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Das Gehäuse kann eine Ausnehmung aufweisen. Das Gehäuse kann eine Lageröffnung aufweisen. Das Gehäuse weist bevorzugt wenigstens eine Durchgangsöffnung auf. Die wenigstens eine Durchgangsöffnung kann rund ausgestaltet sein. Die wenigstens eine Durchgangsöffnung kann eine Randkontur aufweisen, welche insbesondere einen sich in Richtung einer Innenseite des Gehäuses öffnenden konusförmigen oder kalottenförmigen Verlauf aufweist.
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Die Zusatzverriegelung kann einen Schwenkhebel aufweisen. Der Schwenkhebel kann einen Lagerabschnitt aufweisen. Der Schwenkhebel kann mittels des Lagerabschnitts in einer Lageröffnung des Gehäuses schwenkbar gelagert sein. Der Schwenkhebel kann eine Kontur aufweisen. Die Kontur weist bevorzugt einen kurvenförmigen Verlauf auf. An einem dem Lagerabschnitt gegenüberliegenden Ende des Schwenkhebels ist bevorzugt ein Rastelement gehalten. Die Kontur ist bevorzugt in einem zentralen Abschnitt des Schwenkhebels, insbesondere in einem Bereich zwischen dem Lagerabschnitt und dem Rastelement, angeordnet. Die Kontur des Schwenkhebels ist bevorzugt in Bereich der wenigstens einen Durchgangsöffnung im Gehäuse angeordnet.
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Das Rastelement kann in Form einer weiteren Rastplatte ausgestaltet sein. Das Rastelement kann an seinen beiden gegenüberliegenden Seiten jeweils wenigstens zwei Vorsprünge aufweisen. Das Rastelement kann auf dem Schwenkhebel befestigt sein. Das Rastelement ist bevorzugt mit dem Schwenkhebel verschweißt, vernietet oder verschraubt. Das Rastelement kann mit dem Schwenkhebel verklebt sein.
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Die Zusatzverriegelung kann eine Kugel aufweisen. Die Kugel kann aus Metall gefertigt sein. Die Kugel kann frei beweglich im Gehäuse angeordnet sein. Die Kugel kann im Bereich der Durchgangsöffnungen angeordnet sein. Die Kugel kann im Normalfall teilweise in eine in Vertikalrichtung unten angeordnete Durchgangsöffnung des Gehäuses eintreten. Die Kontur des Schwenkhebels ist im Normalfall bevorzugt in Vertikalrichtung oberhalb der Position der Kugel angeordnet.
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Die erste Sitzschiene kann wenigsten eine Zusatzöffnung aufweisen, welche bevorzugt gleich der Öffnungen der Verriegelungsvorrichtung ausgestaltet ist. Die Zusatzverriegelung ist bevorzugt in Längsrichtung der ersten Sitzschiene unmittelbar vor oder hinter der Verriegelungseinrichtung angeordnet.
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Die Aufgabe wird weiter erfindungsgemäß gelöst durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, aufweisend einen Sitzteil und einen Längseinsteller gemäß der vorhergehenden Beschreibung.
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Figurenliste
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Bevor nachfolgend Ausgestaltungen der Erfindung eingehender an Hand von Zeichnungen beschrieben werden, ist zunächst festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen Komponenten oder die beschriebenen Verfahrensschritte beschränkt ist. Weiterhin stellt auch die verwendete Terminologie keine Einschränkung dar, sondern hat lediglich beispielhaften Charakter. Soweit nachfolgend in der Beschreibung und den Ansprüchen der Singular verwendet wird ist dabei jeweils der Plural mitumfasst, soweit der Kontext dies nicht explizit ausschließt.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
- 1: schematisch einen Fahrzeugsitz,
- 2: eine perspektivische Darstellung eines Schienenpaares eines erfindungsgemäßen Längseinstellers,
- 3: einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Längseinstellers,
- 4: eine perspektivische Darstellung des Gehäuses der Zusatzverriegelung,
- 5: eine Ansicht von unten auf ein Gehäuse der Zusatzverriegelung,
- 6: eine Seitenansicht des Gehäuses der Zusatzverriegelung,
- 7: eine perspektivische Darstellung eines Schwenkhebels der Zusatzverriegelung,
- 8: einen Längsschnitt des Längseinstellers,
- 9: einen vergrößerten Ausschnitt aus 8 mit einer entriegelten Zusatzverriegelung, und
- 10: einen vergrößerten Ausschnitt aus 8 mit einer verriegelten Zusatzverriegelung.
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Der in 1 schematisch dargestellte Fahrzeugsitz 1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit aufrecht stehender Sitzlehne 4 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz 1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden.
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Der Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil 2 und eine relativ zum Sitzteil 2 in ihrer Neigung einstellbare Lehne 4 auf. Der Fahrzeugsitz 1 ist weiter in seiner Sitzlängsposition mittels eines Längseinstellers 10 einstellbar. Der Längseinsteller 10 weist bevorzugt zwei Schienenpaare auf, welche jeweils aus einer ersten Sitzschiene 12 und einer zweiten Sitzscheine 14 gebildet sind. Die Sitzschienen 12, 14 umgreifen einander wechselseitig und sind relativ zueinander verschiebbar. Die ersten Sitzschienen 12 des Längseinstellers 10 sind bevorzugt mit einer Sitzstruktur, insbesondere einer Trägerstruktur des Sitzkissens 2, verbindbar. Weiter sind die zweiten Sitzschienen 14 des Längseinstellers 10 bevorzugt mit der Fahrzeugstruktur verbindbar. Zur Einstellung einer Sitzlängsposition ist der Längseinsteller 10, insbesondere jeweils ein Schienenpaar des Längseinstellers 10, mittels einer Verriegelungseinrichtung 16 verriegelbar.
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Zur manuellen Entriegelung des Längseinstellers 10 und zur Einstellung einer Sitzlängsposition des Fahrzeugsitzes 1 ist die jeweilige Verriegelungseinrichtung 16 der beiden Schienenpaare des Längseinstellers 10 mittels eines Bedienhebels 6 betätigbar. Der Bedienhebel 6 kann zur gleichzeitigen Betätigung der beiden Verriegelungseinrichtungen 16 der Schienenpaare hierbei beispielsweise auf eine zwischen den beiden Verriegelungseinrichtungen 16 angeordnete Übertragungsstange wirken.
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2 zeigt eine Darstellung eines Schienenpaares des Längseinstellers 10. Das Schienenpaar ist aus einer ersten Sitzschiene 12 und einer zweiten Sitzschiene 14 gebildet. In einem zwischen der ersten Sitzschiene 12 und der zweiten Sitzschiene 14 gebildeten Hohlraum ist eine Verriegelungseinrichtung 16 angeordnet. Die zweite Sitzschiene 14 weist im Bereich ihrer parallel zur Querrichtung y äußeren Abschnitte eine in Längsrichtung x verlaufende Verzahnung 22 auf.
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3 zeigt einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Längseinstellers 10. Die Verriegelungseinrichtung 16 weist mindestens ein Verriegelungselement, vorliegend eine in Vertikalrichtung z bewegliche Rastplatte 18 auf. Die Rastplatte 18 weist seitlich abstehende Vorsprünge auf, welche in schlitzartigen Öffnungen 20 der ersten Sitzschiene 12 geführt sind. Die Vorsprünge der Rastplatte 18 ragen durch die Öffnungen 20 der ersten Sitzschiene 12 hindurch und in einer verriegelten Stellung bis in die Verzahnung 22 der zweiten Sitzschiene 14 hinein. Durch eine Verschiebung der Rastplatte 18 in Vertikalrichtung z nach unten sind die Vorsprünge der Rastplatte 18 mit der Verzahnung 22 außer Eingriff bringbar.
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Die Zusatzverriegelung 30 weist ein Gehäuse 32 auf. Das Gehäuse 32 weist vorliegend einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Der Querschnitt des Gehäuses 32 ist abschnittsweise im Wesentlichen an eine Innenseite der ersten Sitzschiene 12 angepasst.
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Die 4, 5 und 6 zeigen ein Gehäuse 32 der Zusatzverriegelung 30 aus unterschiedlichen Blickwinkeln, werden jedoch nachfolgend gemeinsam beschrieben. Das Gehäuse 32 weist eine Ausnehmung 34 auf. Das Gehäuse 32 weist eine Lageröffnung 40 auf. Das Gehäuse 32 weist wenigstens eine Durchgangsöffnung 36 auf. Vorliegend sind drei Durchgangsöffnungen 36 vorgesehen, je eine in den in Querrichtung y gegenüberliegend Seitenflächen und eine in Vertikalrichtung z unten. Die vorliegend drei Durchgangsöffnungen 36 sind bevorzugt rund ausgestaltet. Die Durchgangsöffnungen 36 weisen je eine Randkontur 38 auf, welche jeweils insbesondere einen sich in Richtung einer Innenseite des Gehäuses 32 öffnenden konusförmigen oder kalottenförmigen Verlauf aufweist.
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7 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Schwenkhebels 42 der Zusatzverriegelung 30. Die Zusatzverriegelung 30 weist einen Schwenkhebel 42 auf. Der Schwenkhebel 42 umfasst einen Lagerabschnitt 44. Der Schwenkhebel 42 kann mittels des Lagerabschnitts 44 in der Lageröffnung 40 des Gehäuses 32 schwenkbar gelagert sein. Die Lagerung des Schwenkhebels 42 kann insbesondere in Verbindung mit einem nicht dargestellten Lagerbolzen erfolgen. Der Schwenkhebel 42 weist eine Kontur 46 auf. Die Kontur 46 weist bevorzugt einen kurvenförmigen Verlauf auf. An einem dem Lagerabschnitt 44 gegenüberliegenden Ende des Schwenkhebels 42 ist bevorzugt ein Rastelement 48 gehalten. Die Kontur 46 ist bevorzugt in einem mittigen Abschnitt des Schwenkhebels 42, insbesondere in einem Bereich zwischen dem Lagerabschnitt 44 und dem Rastelement 48, angeordnet. Die Kontur 46 des Schwenkhebels 42 ist in montiertem Zustand der Zusatzverriegelung 30 bevorzugt in Bereich der wenigstens einen Durchgangsöffnung 36 im Gehäuse 32 angeordnet.
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Das Rastelement 48 ist vorliegend in Form einer weiteren Rastplatte ausgestaltet. Das Rastelement 48 weist an seinen beiden gegenüberliegenden Seiten jeweils zwei Vorsprünge auf, welche gleich der Vorsprünge der Rastplatte 18 der Verriegelungseinrichtung 16 ausgestaltet sind. Das Rastelement 48 ist auf dem Schwenkhebel 42 befestigt. Das Rastelement 48 ist bevorzugt mit dem Schwenkhebel 42 verschweißt oder vernietet oder verschraubt oder verklebt.
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8 zeigt einen Längsschnitt des Längseinstellers 10. Die Zusatzverriegelung 30 ist vorliegend in Längsrichtung x vor der Verriegelungseinrichtung 16 angeordnet, kann jedoch ebenso hinter der Verriegelungseinrichtung 16 angeordnet sein.
Die erste Sitzschiene 12 weist zur Lagerung und Führung des Rastelements 48 wenigsten eine Zusatzöffnung 50 auf, welche bevorzugt gleich der Öffnungen 20 der Verriegelungsvorrichtung 16 ausgestaltet ist.
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Grundlegend sind ein Aufbau und eine Funktion von Vorrichtungen zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung
16, insbesondere zum Bewegen der Rastplatte
18 in eine Entriegelungsstellung oder eine Verriegelungsstellung, bekannt. Insofern sei beispielhaft auf die
DE 10 2010 049 542 A1 sowie die
DE 10 2014 219 868 A1 verwiesen, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich mit einbezogen wird.
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Die Zusatzverriegelung 30 weist eine Kugel 52 auf. Die Kugel 52 ist bevorzugt aus einem Metall gefertigt. Die Kugel 52 ist frei beweglich im Gehäuse 32, bevorzugt im Bereich der Durchgangsöffnungen 36 angeordnet. Die Durchgangsöffnungen 36 weisen einen geringeren Innendurchmesser auf als der Außendurchmesser der Kugel 52. Die Kugel 52 ist im Normalfall teilweise in die in Vertikalrichtung z unten angeordnete Durchgangsöffnung 36 des Gehäuses 32 eingefallen. Die Kontur 46 des Schwenkhebels 42 ist in dem dargestellten Normalfall bevorzugt in Vertikalrichtung z oberhalb der Position der Kugel 52 angeordnet. Hierbei ist der Schwenkhebel 42 im Normalfall, das heißt im nicht verriegelten Zustand der Zusatzverriegelung 30, soweit verschwenkt, dass der Schwenkhebel 42 entweder oben auf der Kugel 52 oder das Rastelement 48 an einer unteren Kante der Zusatzöffnung 50 aufliegt. Durch das Aufliegen des Schwenkhebels 42 auf der Kugel 52 kann diese in der unteren Durchgangsöffnung 36 gehalten werden.
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9 zeigt eine ausschnittsweise vergrößerte Darstellung der Zusatzverriegelung 30 aus 8 in einem Normalzustand. Vorliegend befindet sich die Zusatzverriegelung 30 in einem entriegelten Zustand. Das Rastelement 48 liegt an einer in Vertikalrichtung z unteren Kante der Zusatzöffnung 50 auf und befindet sich nicht in Eingriff mit der Verzahnung 22 der zweiten Sitzschiene 14. Die Verriegelungseinrichtung 16 befindet sich in einem verriegelten Zustand, in welchem die Rastplatte 18 in Vertikalrichtung z nach oben bewegt ist und mit der Verzahnung 22 der zweiten Sitzschiene 14 in Eingriff ist. Die Zusatzverriegelung 30 ist unabhängig der Verriegelungseinrichtung 16 ausgestaltet.
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10 zeigt eine ausschnittsweise vergrößerte Darstellung der Zusatzverriegelung 30 aus 8 in einem verriegelten Zustand beispielsweise nach einem Crash. Die Zusatzverriegelung 30 kann sowohl bei einem Frontaufprall, als auch bei einem Heckaufprall wirken.
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Bei dem dargestellten Zustand während eines Heckaufpralls, ist schlagartig eine zusätzliche Bewegungsenergie auf das Fahrzeug mit dem Längseinsteller 10 übertragen worden, so dass sich die Bewegungsgeschwindigkeit, mit welcher es sich vorwärts bewegt, erhöht hat. Wenn sich diese Bewegungsgeschwindigkeit schlagartig erhöht, versucht die in dem Gehäuse 32 frei bewegliche Kugel 52 ihre ursprüngliche Geschwindigkeit aufgrund ihrer Masseträgheit beizubehalten. Aufgrund der hieraus resultierenden Relativbewegung zwischen Kugel 52 und Gehäuse 32 der Zusatzverriegelung 30 stößt sich die Kugel 52 an dem in Längsrichtung x hinteren Abschnitt der Randkontur 38 der Durchgangsöffnung 36 ab und wird teilweise in Vertikalrichtung z nach oben abgelenkt. Hierbei gelangt die Kugel 52 mit der Kontur 46 des Schwenkhebels 42 in Kontakt und verschwenkt den Schwenkhebel 42 um den Lagerabschnitt 44 nach oben. Der Schwenkhebel 44 wird hierbei so weit nach oben verschwenkt, bis er mit seiner oberen Kante mit dem Gehäuse 32 in Anlage oder bis das Rastelement 48 in maximalen Eingriff mit der Verzahnung 22 gelangt. Wie in 10 gemäß dargestelltem verriegelten Zustand der Zusatzverriegelung 30 gezeigt ist, befindet sich das Rastelement 48 in der verriegelten Stellung auf einer Höhe mit der Rastplatte 18 in der verriegelten Stellung.
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Analog betrachtet, erfolgt bei einem Frontaufprall hingegen üblicherweise eine plötzliche Minderung der Geschwindigkeit, mit welcher sich das Fahrzeug mit dem Längseinsteller 10 vorwärts bewegt. Wenn sich diese Bewegungsgeschwindigkeit schlagartig vermindert, versucht die in dem Gehäuse 32 frei bewegliche Kugel 52 ihre Geschwindigkeit aufgrund ihrer Masseträgheit beizubehalten. In diesem Fall würde die Kugel 52 an einem in Längsrichtung x vorderen Abschnitt der Randkontur 38 der Durchgangsöffnung 36 anstoßen und teilweise in Vertikalrichtung z nach oben abgelenkt werden. Hierbei würde die Kugel 52 ebenfalls mit der Kontur 46 des Schwenkhebels 42 in Kontakt gelangen und den Schwenkhebel 42 um den Lagerabschnitt 44 nach oben verschwenken. Der Schwenkhebel 44 wird hierbei so weit nach oben verschwenkt, bis er mit seiner oberen Kante mit dem Gehäuse 32 in Anlage oder bis das Rastelement 48 in maximalen Eingriff mit der Verzahnung 22 gelangt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorausgegangenen Darstellung im Detail beschrieben wurde, sind die Darstellungen illustrativ und beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Insbesondere ist die Wahl der zeichnerisch dargestellten Proportionen der einzelnen Elemente nicht als erforderlich oder beschränkend auszulegen. Weiterhin ist die Erfindung insbesondere nicht auf die erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Ansprüchen.
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In den Ansprüchen verwendete Begriffe wie „umfassen“, „aufweisen“, „beinhalten“, „enthalten“ und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 4
- Lehne
- 6
- Bedienhebel
- 10
- Längseinsteller
- 12
- erste Sitzschiene
- 14
- zweite Sitzschiene
- 16
- Verriegelungseinrichtung
- 18
- Rastplatte
- 20
- Öffnungen
- 22
- Verzahnung
- 30
- Zusatzverriegelung
- 32
- Gehäuse
- 34
- Ausnehmung
- 36
- Durchgangsöffnung
- 38
- Randkontur
- 40
- Lageröffnung
- 42
- Schwenkhebel
- 44
- Lagerabschnitt
- 46
- Kontur
- 48
- Rastelement
- 50
- Zusatzöffnung
- 52
- Kugel
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10050957 A1 [0003]
- DE 3536545 A1 [0005]
- DE 10046204 A1 [0006]
- DE 102010049542 A1 [0032]
- DE 102014219868 A1 [0032]