DE1002864B

DE1002864B - Gleich- oder Wechselstrom-Kommutator-maschine mit durch ein abnehmbares Gehaeuse abgedecktem Kommutator

Info

Publication number: DE1002864B
Application number: DES33616A
Authority: DE
Inventors: Albert Hartert; Richard Knobloch
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1953-05-29
Filing date: 1953-05-29
Publication date: 1957-02-21

Description

Gleich- oder Wechselstrom-Kommutatormaschine mit durch ein abnehmbares Gehäuse abgedecktem Kommutator Es ist bekannt, bei großen Gleich- oder Wechselstrom - Kommutatormaschinen, beispielsweise bei Gleichstrom-Walzmotoren, eine vollständige Abkapselung der Maschine einschließlich des Kommutators durchzuführen. Hierzu wird ein den Kommutator umgebendes Gehäuse mit dem Maschinengehäuse verschraubt. Die unerläßliche Wartung der Maschine bedingt, daß das Kommutatorgehäuse von Zeit zu Zeit abgeschraubt und entfernt werden muß. Infolge seines nicht geringen Gewichtes sind hierzu zeitraubende Demontagearbeiten, die in der Regel unter Benutzung eines Kranes durchgeführt werden müssen, erforderlich. Es ist zwar bekannt, ein solches Kommutatorgehäuse mit Fenstern zu versehen, die von außen geöffnet werden können., es hat sich aber gezeigt, daß die Zugänglichkeit durch diese Fenster zu den einzelnen Bürsten unzureichend ist, so daß auch zur Wartung der Bürsten häufig ein langwieriges An- und Abmontieren des gesamten Kommutatorgehäuses erforderlich ist.
Gemäß der Erfindung wird der geschilderte Übelstand bei Gleich- oder Wechselstrom-Kommutatormaschinen mit durch ein abnehmbares Gehäuse abgedecktem Kommutator dadurch beseitigt, daß zur Freilegung des Kommutators das haubenartig ausgebildete Kommutatorgehäuse am Grundrahmen der Maschine in Richtung der Maschinenachse verschiebbar gelagert ist. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, das Kommutatorgehäuse mit Laufrollen auszurüsten, die in am Grundrahmen der Maschine befestigten Schienen laufen. Außerdem ist es zweckmäßig, am Kommutatorgehäuse an der der Maschine abgekehrten Stirnseite eine Ausnehmung vorzusehen, mittels der das Kommutatorgehäuse bei der axialen Verschiebung über das Bocklager der Maschine hinweggeführt werden kann.
Um ein möglichst schnelles Entfernen der Kommutatorhaube zu ermöglichen und trotzdem eine einwandfreie Abdichtung des Kommutatorraumes zu ermöglichen, empfiehlt es sich, das Kommutatorgehäuse am Maschinengehäuse mittels schnell lösbarer, hebelartiger Riegel zu befestigen, wobei zur besseren Abkapselung gummiartige Abdichtungen zwischen Kommutatorgehäuse und Maschinengehäuse vorgesehen werden können.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der neuen Anordnung, wobei Fig. 1 die Stirnansicht, Fig. 2 einen Schnitt in axialer Richtung und Fig. 3 eine Draufsicht auf die Kommutatormaschine zeigt.
1 ist der Maschinenkörper eines Gleichstrom-Walzmotors, 2 ist sein Kommutator mit dem Bürstenbolzen 3. Die Kommutatorabkapselung besteht aus den Teilen 4 und 5. Von diesen ist der Teil 4 haubenartig ausgebildet und schließt an dem Maschinenschild 6 unter Zwischenfügung einer Gummiabdichtung an. Der Teil 5 umgibt die Maschinenwelle schildartig und ist an dem Grundrahmen 7 dauernd befestigt. Die Teile 4 und 5 greifen nun derart ineinander, daß der haubenartige Abdeckungsteil 4 in Richtung der Maschinenachse (nach rechts) verschoben werden kann, ohne dabei durch den Teil 5 gehindert zu werden. Für diese axiale Verschiebung besitzt die Kommutatorhaube unten Fahrrollen 8, die in am Grundrahmen befestigten U-förmigen Schienen 9 laufen. Der Kommutator wird bei geschlossener Haube während des Betriebes von unten belüftet, wobei die Kühlluft in dem Kanal 10 den Kommutator gemäß den eingezeichneten Pfeilen umspült und dann in den Abluftkanal 11 übertritt. Um die fahrbare Kommutatorhaube während des Betriebes an dem Maschinenschild dicht anschließen zu können, sind erstens Gummiabdichtungen 12 zwischen dem Flansch der Kommutatorhaube und der Anschlußfläche am Schild 6 vorgesehen; zweitens wird die Kommutatorhaube mit Hilfe von hebelartigen Verriegelungseinrichtungen 13 an dem Maschinenschild angepreßt. Ähnliche Abdichtungen können auch zwischen der Kommutatorhaube und dem Grundrahmen der Maschine vorgesehen sein. Zur Beobachtung der Bürsten während des Betriebes besitzt die Kommutatorhaube 4, Fenster 14, die für die Vornahme leichterer Instandsetzungen geöffnet werden können.
Bei großen und schmalen Kommutatorhauben besteht die Gefahr, daß diese beim Ausfahren in Richtung der Maschinenachse kippen. Um dies zu vermeiden, kann man Kippsicherungen vorsehen, indem etwa an. der Haube befestigte Ansatzstücke die Laufschiene von unten umgreifen und beim Kippen von unten gegen eine Kante der Laufschiene anstoßen.
Bei großen Hauben, bei denen die unmittelbare Verschiebung der Haube von Hand Schwierigkeiten bereitet und bei denen ein Verkanten der Laufrollen möglich ist, kann man für die mechanische oder elektrische Verschiebung der Kommutatorhaube ein Seilgetriebe vorsehen, mit dem die Haube leicht und gleichmäßig verschoben werden kann, wobei das Seilgetriebe beispielsweise mittels eines Elektromotors betätigt wird und sowohl für das Freilegen des Kommutators als auch für das Abdecken durch die Haube dient.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Gleich- oder Wechselstrom-Kommutatormaschine mit durch ein abnehmbares Gehäuse abgedecktem Kommutator, dadurch gekennzeichnet, daß das haubenartig ausgebildete Kommutatorgehäuse am Grundrahmen der Maschine in Richtung der Maschinenachse verschiebbar gelagert ist.
2. Kommutatormaschine nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kommutatorgehäuse an der der Maschine abgekehrten Stirnseite eine Ausnehmung besitzt, mittels der es bei der axialen Verschiebung über das Bocklager der Maschine hinweggeführt werden kann.
3. Kommutatormaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kommutatorgehäuse Laufrollen aufweist, die in am Grundrahmen der Maschine befestigten Schienen laufen.
4. Kommutatormaschine nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verschiebung des Kommutatorgehäuses ein Seilgetriebe vorgesehen ist, das von Hand oder durch einen Motor betätigt werden kann.
5. Kommutatormaschine, deren haubenartig ausgebildetes Kommutatorgehäuse schmal ist, dadurch gekennzeichnet daß Sicherungen gegen das Kippen des schmalen Gehäuses bei der Verschiebung vorgesehen sind.
6. Kommutatormaschine nach Anspruch 1 oder einem der voraufgehenden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung des Kommutatorgehäuses am Maschinengehäuse schnell lösbare, hebelartige Riegel vorgesehen sind.
7. Kommutatormaschine nach Anspruch 1 oder einem der voraufgehenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Kommutatorgehäuse über gummiartige Abdichtungen an die Maschine angeschlossen ist. In. Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 341296, 861891; britische Patentschrift Nr. 377 757; Die Entwicklung der Starkstromtechnik bei den S.iemens-Schuckert-,ve-rken, Berlin, 1953, S. 71.