DE10027774C2 - Vorrichtung zum Schließen der Tür eines Ofens und Ofen - Google Patents
Vorrichtung zum Schließen der Tür eines Ofens und OfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schließen der Tür eines
Ofens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiter betrifft die
Erfindung einen Ofen mit einer derartigen Vorrichtung.
Bei bekannten Öfen werden zweiteilige Verschlußvorrichtungen verwen
det, deren Türverschlußelemente, die ganz allgemein ohne Beschränkung
des jeweils gewählten Konstruktionsprinzips als Schließkolben und
Schließkasten bezeichnet werden sollen, die Tür des Ofens fixierend
einrastbar und/oder verriegelbar sind. Dabei sind die Türverschlußele
mente derart an der Tür einerseits und am Rahmen oder Gehäuse des
Ofens anderseits angeordnet, daß die Tür die Backkammer des Ofens bei
eingerastetem bzw. verriegeltem Schließkolben vollständig schließt,
wodurch insbesondere keine Wärme aus der Backkammer entweichen
kann.
Aus der DE 689 02 299 T2 ist eine Vorrichtung zum Schließen der Tür
eines Ofens bekannt. Bei dieser Vorrichtung kann die Ofentür drei
unterschiedliche Stellungen einnehmen. In einer ersten Stellung stehen
das beweglich gelagerte Türverschlusselement und das andere Türver
schlusselement nicht miteinander im Eingriff, so dass die Tür innerhalb
eines bestimmten Schwenkbereichs frei verschwenkt werden kann. In
einer zweiten Stellung ist die Ofentür hermetisch verschlossen und kann
von außen nicht geöffnet werden. In einer dritten Zwischenstellung
ergibt sich zwischen Tür und Ofenöffnung ein Spalt durch den Schwaden
austreten können.
Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Schließmecha
nismus ist jedoch, dass in der Zwischenstellung nur genau eine Spalt
breite zwischen Tür und Rahmen realisiert werden kann, da diese von der
Geometrie der Langlöcher im Riegel abhängt. Außerdem erfolgt die
Verriegelung des Riegels formschlüssig durch Hinterschneidung an
einem am Hebel vorgesehenen Zahn. Wird die Tür über längere Zeit
benutzt, verschleißen der Zahn und die entsprechende Gegenfläche am
Riegel. Dieser Verschleiß kann dazu führen, dass die Tür nicht mehr
ausreichend zuverlässig verriegelt werden kann. Außerdem werden durch
den Verschleiß die Schließkräfte, mit denen die Dichtung zwischen Tür
und Ofenrahmen beim Verriegeln zusammengedrückt wird, verändert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegen
den Erfindung, einen Schließmechanismus vorzuschlagen, mit dem die
Spaltbreite zwischen Tür und Ofenrahmen variabel einstelbar ist und der
im wesentlichen keinem Verschleiß unterworfen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch einen Ofen mit den Merkmalen
des Anspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist mindestens eines der beiden Türverschlußelemente
derart beweglich am Rahmen oder Gehäuse des Ofens oder an der Tür
befestigbar, daß es aus einer ersten Stellung, in der die Tür zumindest
einen geringen Spalt geöffnet ist, in eine zweite Stellung, in der die Tür
im wesentlichen vollständig geschlossen ist, bringbar ist. Dadurch kann
die Tür in zwei Stellungen relativ zum Ofen fixiert werden. In der einen
Stellung ist die Tür im wesentlichen vollständig geschlossen, so daß der
Ofen bestimmungsgemäß zur Erhitzung der Lebensmittel gebraucht
werden kann. In der anderen Stellung ist die Tür zumindest einen gerin
gen Spalt geöffnet, so daß die im Ofen enthaltene Hitze und heiße
Schwaden allmählich durch den Spalt entweichen können und eine Ge
fährdung des Bedienpersonals ausgeschlossen ist. Außerdem kann erfin
dungsgemäß die Heizeinrichtung des Ofens, beispielsweise Heizplatten
und Umwälzer, zugleich mit der Spaltöffnung der Tür abgeschaltet
werden, so daß der Offeninnenraum gezielt abgekühlt werden kann und
ein Verbrennen der Backwaren damit verhindert wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das beweg
lich befestigte Türverschlußelement mit einer Antriebseinrichtung zwi
schen den beiden Stellungen verstellt werden. Dadurch kann insbesondere
erreicht werden, daß die Tür mit einer definierten Schließkraft vollstän
dig verschlossen wird. Außerdem kann die Antriebseinrichtung durch die
Steuerung des Ofens angesteuert werden, so daß die Verstellung der Tür
in an sich beliebiger Weise selbsttätig erfolgen kann. Dabei bleibt es den
Anforderung des jeweiligen Anwendungsfalles überlassen, in Abhängig
keit welcher Prozeßgrößen die Tür aus der ersten in die zweite Stellung
und umgekehrt verstellt werden soll.
Grundsätzlich kann die Antriebseinrichtung in beliebiger Weise ausgebil
det sein. So können beispielsweise mechanische, pneumatische und/oder
hydraulisch angetriebene Antriebseinrichtungen zum Einsatz kommen.
Besonders kostengünstig und flexibel einsetzbar sind Antriebseinrichtun
gen, die in der Art eines elektrischen Stellmotors ausgebildet sind.
Ob das Türschloß in den beiden Stellungen des beweglich gelagerten
Türverschlußelements verriegelt ist oder nicht ist erfindungsgemäß
gleichgültig. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Schließkolben
in der ersten Stellung und/oder der zweiten Stellung am Schließkasten
verriegelbar ist, so daß insbesondere ein unerwünschtes Öffnen der Tür in
beiden Stellungen ausgeschlossen werden kann. Damit kann verhindert
werden, daß die Tür insbesondere vor dem Entweichen der heißen Back
schwaden bis auf ein unbedenkliches Maß durch das Bedienpersonal
versehentlich vollständig geöffnet wird.
Um insbesondere das unerwünschte Öffnen oder Schließen des Ofens
durch Unbefugte zu verhindern bzw. den Verfahrensablauf beim Öffnen
des Ofens zu automatisieren, ist es vorteilhaft, wenn der Schließkolben,
insbesondere in der ersten Stellung des beweglich gelagerten Türverschlußelements,
nur in Abhängigkeit von der Eingabe an einer Eingabe
einrichtung verriegelbar und/oder entriegelbar ist. Beispielsweise ist es
denkbar, daß die Verschlußvorrichtung nur dann entriegelt wird, wenn
eine bestimmte Tastenkombination an einem Bedienerterminal eingegeben
wird.
Weiter vorteilhaft ist es wenn der Schließkolben in Abhängigkeit einer
Programmsteuerung entriegelbar ist. Damit kann erreicht werden, daß
beim Entriegeln der Verschlußvorrichtung bestimmte Programmabläufe
eingehalten werden, so daß beispielsweise nach Abschluß des eigentli
chen Backprozesses die Tür zunächst für eine bestimmte Zeit nur mit
einem Spalt geöffnet wird, wobei die Verschlußvorrichtung zugleich
verriegelt ist, so daß die Hitze bis zu einem ungefährlichen Maß allmäh
lich durch den Spalt entweichen kann. Erst nach Ablauf dieser Abkühlzeit
wird der Schließkolben durch die Programmsteuerung entriegelt, so daß
die Tür dann ganz geöffnet werden kann.
Es ist auch möglich, die Verschlußvorrichtung in Abhängigkeit eines
Sensorsignals, insbesondere einem Wasserstandsensorsignals und/oder
Temperatursensorsignal, zu verriegeln und/oder zu entriegeln.
Auch für die Antriebseinrichtung ist es vorteilhaft, wenn sie in Abhän
gigkeit von der Eingabe an einer Eingabeeinrichtung und/oder einer
Programmsteuerung und/oder einem Sensorsignal, insbesondere einem
Wasserstandsensorsignals und/oder Temperatursensorsignal, ansteuerbar
ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an der Vor
richtung ein Sensor vorgesehen, mit dem die Stellung des beweglich
befestigten Türverschlußelements mittelbar oder unmittelbar feststellbar
ist. Damit kann der Öffnungszustand der Vorrichtung automatisch erkannt
werden und dann beispielsweise angezeigt oder zur Steuerung des Ofens
in einer Steuerungseinrichtung berücksichtigt werden. Dazu ist eine
Programmsteuerung vorzusehen, die in Abhängigkeit des Sensors, mit
dem die Stellung des beweglich befestigte Türverschlußelements fest
stellbar ist, betreibbar ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Türverschlußelemente in der Art
eines Magnetschlosses, insbesondere eines Elektromagnetschlosses,
ausgebildet sind, da derartige Magnetschlösser in einfacher Weise fernge
steuert verriegelbar und entriegelbar sind.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand lediglich eine bevorzugte Aus
führungsform darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Verschlußvorrichtung eines Ofens in seitlicher
Ansicht.
Man erkennt in Fig. 1 einen schematisch dargestellten Ofen 1. Die
Backkammer 2 des Ofens 1 wird von einem schematisch dargestellten
Gehäuse 3 allseitig umschlossen. Auf der Vorderseite des Ofens 1 ist eine
Öffnung vorgesehen, deren Rand von einem Rahmen 4 umschlossen wird.
Am Rahmen 4 ist mit Scharnieren 5 und 6 eine Tür 7 schwenkbar ange
lenkt, so daß die Öffnung des Ofens 1 durch Anlegen der Tür 7 am
Rahmen 4 vollständig verschlossen werden kann.
Zur Fixierung der Tür 7 relativ zum Rahmen 4 ist an der den Scharnieren
5 und 6 gegenüberliegenden Seite der Tür 7 ein Schließkolben 8 vorgese
hen, der in einem am Rahmen 4 befestigten Schließgehäuse 9 einrastbar
und verriegelbar ist. Schließkolben 8 und Schließgehäuse 9 bilden zu
sammen ein Magnetschloß, daß durch entsprechende Steuerbefehle
verriegelbar und entriegelbar ist.
Das Schließgehäuse 9 ist in einem horizontal verstellbar gelagertem
Schließrahmen 10 befestigt. Der Schließrahmen 10 kann dabei zwischen
zwei durch nicht dargestellte Endanschläge definierte Stellungen gemäß
dem Richtungspfeil 17 verstellt werden, wobei die Tür 7 in der ersten
Stellung die Öffnung des Ofens 1 vollständig verschließt und in der
zweiten Stellung mit einem Spalt 11 geöffnet ist. In Fig. 1 ist die Tür 7 in
der zweiten Stellung dargestellt, so daß der Spalt 11 zwischen Rahmen 4
und Tür 7 erkennbar ist.
Sobald der Schließkolben 8 im Schließgehäuse 9 verriegelt ist, kann
durch einen entsprechenden Steuerbefehl einer nicht dargestellten Steue
rungseinrichtung ein elektrischer Stellmotor 12, der an einem Rahmenteil
13 fixiert ist, angesteuert werden. Durch Antrieb des Stellmotors 12 wird
der Schließrahmen 10 durch die justierbare Stellachse 14 und die Traver
se 16 in Richtung des Rahmenteils 13 gezogen und dadurch der Spalt 11
zwischen Tür 7 und Rahmen 4 geschlossen. Die Stellung der Tür 7 wird
durch einen zwischen Tür 7 und Rahmen 4 angeordneten Sensor 15
erkannt und an die Steuerungseinrichtung gemeldet.
Nach Abschluß eines Backprozesses wird der Stellmotor 12 in Gegen
richtung angetrieben, so daß der Schließrahmen 10 in Richtung der Tür 4
verschoben wird. Dadurch öffnet sich wiederum der Spalt 11, durch den
Hitze und Dampfschwaden allmählich entweichen können. Erst nachdem
die heißen Backschwaden bis auf eine unbedenkliche Menge aus der
Backkammer entwichen sind bzw. der Ofen 1 auf ein unbedenkliches Maß
abgekühlt ist, wird der Schließkolben 8 beispielsweise durch einen
definierten Tastendruck entriegelt, und die Tür 7 kann zum Entnehmen
der Backwaren ganz geöffnet werden. Ein unerwünschtes vorzeitiges
Öffnen der Tür durch Unbefugte kann somit ausgeschlossen werden.
Zudem ist ein Verbrennen der Backwaren ausgeschlossen, da durch die
Öffnung eines Spalts an der Tür eine gezielte Abkühlung der Backkam
mer bewirkt wird.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Schließen der Tür eines Ofens zur Wärmebehandlung
von Lebensmitteln, insbesondere eines Backofens, mit mindestens zwei
Türverschlußelementen, nämlich einem Schließkolben und mindestens
einem Schließkasten, wobei der Schließkolben an der zu schließenden
Türe und der Schließkasten am Rahmen oder Gehäuse des Ofens oder,
umgekehrt, der Schließkolben am Rahmen oder Gehäuse des Ofens und
der Schließkasten an der Türe angeordnet ist, und wobei der Schließkol
ben am Schließkasten die Tür fixierend einrastbar und/oder verriegelbar
ist und wobei mindestens eines der beiden Türverschlußelemente derart
beweglich am Rahmen oder Gehäuse des Ofens oder an der Tür befestig
bar ist, daß es aus einer ersten Stellung, in der die Tür zumindest einen
geringen Spalt geöffnet ist, in eine zweite Stellung, in der die Tür im
wesentlichen vollständig geschlossen ist, bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das beweglich befestigte Türverschlußelement (9) mit einer An
triebseinrichtung (10, 12, 14, 16) zwischen den beiden Stellungen ver
stellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinrichtung (10, 12, 14, 16) einen elektrischen Stell
motor (12) aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließkolben in der ersten Stellung und/oder der zweiten
Stellung am Schließkasten verriegelbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließkolben (8) in Abhängigkeit von der Eingabe an einer
Eingabeeinrichtung und/oder einer Programmsteuerung und/oder ei
nem Sensorsignal, insbesondere einem Wasserstandsensorsignals
und/oder Temperatursensorsignal, verriegelbar und/oder entriegelbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinrichtung (10, 12, 14, 16) in Abhängigkeit von der
Eingabe an einer Eingabeeinrichtung und/oder einer Programmsteue
rung und/oder einem Sensorsignal, insbesondere einem Wasser
standsensorsignals und/oder einem Temperatursensorsignal, ansteuer
bar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
einen Sensor (15) mit dem die Stellung des beweglich befestigten Tür
verschlußelements mittelbar oder unmittelbar feststellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Programmsteuerung in Abhängigkeit des Sensors (15), mit
dem die Stellung des beweglich befestigten Türverschlußelements fest
stellbar ist, betreibbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Türverschlußelemente (8, 9) in der Art eines Magnetschlos
ses, insbesondere eines Elektromagnetschlosses, ausgebildet sind.
9. Ofen zur Wärmebehandlung von Lebensmitteln, insbesondere Back
ofen,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche.
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