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Drehkolbenbrennkraftmaschine Es sind bereits Drehkolbenbrennkraftmaschinen
mit zahnradartig ineinandergreifenden Kolben, von denen der eine als Kompressions-
oder Ladekolben und der andere als Expansions- oder Treibkolben arbeitet, bekannt,
bei denen die Verbrennung des Brennstoffgemisches in einer von den Zylinderräumen
der Kolben getrennten Brennkammer stattfindet. Die Brennkammer für das komprimierte
Gemisch steht bei einer solchen bekannten Maschine mit den Zylinderräumen über Kanäle
in Verbindung, die durch Stirnflächen der Drehkolben gesteuert werden.
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Besondere Schwierigkeiten bereitet bei der bekannten Maschine die
Steuerung der die Zyliinderräume m-it der Brennkammer verbindenden Kanäle sowie
des Ansaug- und Auspuffkanals. Wenn die Drehkolben nämlich in der üblichen Weise
mit einer spiralförmig verlaurdenden Umrißlinie ausgeführt werden, so ist durch
den Verlauf dieser Linien eine Abhängigkeit des Öffnens und des Schließens gegeben,
die nur durch besondere Form der gesteuerten Ein- und Austrittsöffnungen korrigiert
werden kann. Da die Ein- und Austrittsöffnungen sieh im Gehäuse befinden, das im
allgemeinen durch Gießen hergestellt wird, berentet es Schwienigkeiten, eine errechnete
Form der Öffnungen genau einzuhalten.
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Die erwähnten Schwierigkeiten werden durch die Erfindung vermieden.
Sie bezieht sich auf eine Drehkolbenbrennkraftmascbine mit zwei zahnradartig i@neinandergreifenden
Kolben, von denen der eine als Kompressdons- oder Ladekolben und der andere als
Expansions- oder Treibkolben arbeitet, bei der eine von den Zylinderräumen der Kolben
getrennte Rrennkammer für das komprimierte Gemisch mit den Zylinderräumen über Kanäle
in Verbindung steht, die durch Stirnflächen der beiden Drehkolben gesteuert werden,
und besteht darin, daß sich der Umriß jedes Drehkolbens aus drei kreiszylindrisch
zur Drehachse verlaufenden Bogen und kurvenförmig verlaufenden Übergängen zwischen
den Bogen zusammensetzt und die Radien der Bogen so abgestuft und die Übergänge
so geformt sind, daß der kleine, mittlere und große Bogen dies einen Drehkolbens
mit dem großen, mittleren und kleinen Bogen des anderen Drehkolbens zusammenarbeitet
und beide Drehkolben bei ihrer Drehung ständig in Berührung miteinander stehen,
und daß die Steuerstirnflächen der Drehkolben durch als Drehkolben miteinander zusammenwirkende
Steuerkörper kleiner axialer Länge gebildet sind, die eine gegenüber den Drehkolben
unterschiedliche Form aufweisen.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, daß einerseits die Querschnittsform
der Drehkolben so gewählt werden kann, daß sich ,in bezug auf Kompression und! Expansion
günstigste Verhältnisse ergeben, und daß andererseits die Steuerkörper, die in ihrer
Querschnittsform von den Drehkolben abweichen, aber nur eine kleine axiale Länge
aufweisen, ohne die Arbeitsweise der Drehkolben zu beeinträchtigen, so ausgeführt
werden können, daß die Steuerwirkungen der Kanten ihrer Stirnflächen genau einem
gewünschten Verlauf entsprechen. Durch die Erfindung ist es also möglich, bei einem
in bezug auf Kompression und Expansion günstigst ausgeführten Drehkolbenmotor auf
verhäItnismäßig einfache und wirtschaftliche Weise einen gewollten Verlauf des Öffnens
und Schließens der gesteuerten Öffnungen zu erzielen.
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Es ist zwar bereits eine Drehkolbenbrennkraftmaschine bekannt, bei
der sich der Umriß jedes Drehkolbens aus drei kreiszylindrisch zur Drehachse verlaufenden
Bogen und zwischen diesen vorgesehenen Übergängen zusammensetzt, wobei die Radien
der Bogen so abgestuft und die Übergänge so geformt sind, daß der kleine, mittlere
und große Bogen des einen Drehkolbens mit dem großen, mittleren und kleinen Bogen
des anderen Drehkolbens zusammenarbeitet und beide Drehkolben bei ihrer Drehung
ständig in Berührung miteinander .stehen. Bei der bekannten Maschine erfolgt aber
die Steuerung der Gaskanäle in anderer Weise. Die Erfindung besteht in der Kombination
von solchen Drehkolben mit besonderen, gleichfalls als Drehkolben ausgeführten,
jedoch nur eine kleine axiale Länge aufweisenden Steuerkörpern, durch die die Ein-
u:nd:Auslaßkanäle gesteuert werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung hervor,
in der ein Ausführungsbeispiel einer Verbrennungskraftmaschine nach der Erfindung
an Hand der Zeichnung erläutert ist. In derZeichnung zeigt Fig. 1 eine Draufsicht
auf die Maschine, Fig. 2 einen Längsschnitt auf der Linie II-II von Fig. 1,
Fig.
3 einen Querschnitt auf der Linie III-III von Fig. 2, Fig. 4 einen auseinandergezogenen,
alle Öffnungen zeigenden Schnitt auf der Linie IV-IV von Fig. 3, Fig. 5 eine perspektivische
Ansicht der Läufer, wobei die Lage verschiedener Maschinenbestandteile zueinander
in gestrichelten Linien angedeutet ist, und Fig.6 bis 12 die Stellung der Läufer
in sieben Stufen eines Arbeitskreislaufs der Maschine. Während die Zeichnung eine
Konstruktion mit zwei Sätzen Läufern und Zylindern zeigt, kann die Maschine natürlich
auch mit einem einzigen Satz oder mit mehr als zwei Sätzen Läufern und Zylindern
ausgeführt werden.
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Die Maschine umfaßt mehrere abwechselnd übereinander angeordnete Einheiten
zwischen einer Vorderplatte 20 und einer Rückplatte 21, die durch Bolzen 22 zusammengehalten
werden. Zwei genutete Wellen 23, 24 sind durch alle Einheiten hindurchgeführt. Sie
verlaufen parallel zueinander und sind in den Lagern 25, 26 in der Vorder- und Rückplatte
gelagert. Die Enden dieser Wellen erstrecken sich über diie Vorderplatte 20 hinaus.
Auf dem Vorderende jeder Welle sind zwei Getrieberäder angeordnet, und zwar mit
versetzt zueinander verlaufenden Zähnen. Die Getrieberäder 27 der Welle 23 kämmen
mit den Getrieberädern 28 der anderen Welle 24. Dadurch wird das Spiel im Getriebe
weitestmöglich verringert.
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In der Reihenfolge von der Vorderplatte 20 an besteht die erste Einheit
30 aus dem ersten Zylinderblock. Die zweite Einheit 31 umfaßt die erste Verbrennungskammer
32 mit den dazugehörigen Öffnungen, der ersten Gaseinlaßöffnung und der ersten Gasauslaßö
ffnung mit ihren Kanälen. Die dritte Einheit 33 dient zur Unterteilung und kann
gegebenenfalls nicht dargestellte Mittellager für die Wellen 23, 24 tragen. Die
vierte Einheit 34 2hnelt der zweiten Einheit 31, slic umfaßt die zweite Verbrennungskammer
35 und die dazugehörigen zweiten Gaseinlaß- und -auslaßöffnungen mit ihren Kanälen.
Die fünfte Einheit 36 ist der zweite Zylinderblock und dementsprechend ähnlich der
ersten Einheit 30. Die Vorderu:nd Rückplatten 20, 21 dienen als Deckplatten für
die Zylinderblockeinheiten 30, 36, während die Abdeckung der Zylinderblöcke auf
ihren anderen Seiten von Brennkammereinheiten 31, 34 gebildet wird.
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Die erste und die fünfte Einheit, d. h. die Zylinderblöcke 30, 36,
sind einander gleich. Ebenso gleichen sich die zweite. und die vierte Einheit, d.
h. die Brennkammereinheiten 31, 34, mit der Ausnahme, daß die Öffnungen auf verschiedenen
Seiten, angeordnet sind. Infolgedessen braucht nur je eine der gleichen Einheiten
im oinzelnen beschrieben zu werden. Wie aus Fig. 3, 4 ersichtlich ist, sind im Zylinderblock
30 zwei zylindrische Bohrungen vorgesehen, und zwar die Kompressionskammer 40 und
die Expansionskammer 41. Die beiden Kammern überschneid=en einander über einen Bogen
von 96°. Die Verbrennungskammer 32 in der benachbarten Einheit 31 ist durch. einen
Kanal 42 mit einer Übergangsöffnung 43 in der Vorderseite der Einheit 31 verbunden,
die als Deckwand für die Kompressionskammer 40 dient. Auch die Brennkammer 32 hat
eine Auslaßäffnung 44 in dieser Deckwand, so daß sie mit der Expansionskammer 41
in Verbindung steht. Eine Gaseinlaßöffnung 45 steht mit einem Kanal 46 in der Einheit
31 in Verbindung. Der Kanal 46 ist durch ein Zuführrohr oder Verteilerrohr 47 mit
einem Kompressor 48 verbunden (s. Eig. 1). Eine kleine Hilfsöffnung 49 in geringem
Abstand von der Öffnung 45 verbindet gleichfalls den Kanal 46 mit der Kompressionskammer
40. Eine Auspufföffnung 50 in der Einheit 31 mündet in die Expansionskammer 41 und
führt zu einem Auspuffkanal 51, der mit einem Auspuffrohr 52 verbunden ist (s. Fig.
1). Die Brennkammerauslaßöffnung 44 und die Auspufföffnung 50 liegen auf entgegengesetzten
Seiten der Achse der Expansionskammer 41.
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Die Läufer sind am klarsten in Fig. 5 dargestellt. Ihre Umfangsform
ergibt sich aus F.ig. 6 bis 12. Sie sind auf den genuteten Wellen innerhalb der
betreffenden Kammern angebracht. Infolge des Getriebes 27, 28 auf den Wellen 23,
24 drehen sich die beiden Läufer jedes Satzes synchron in entgegengesetzter Richtung.
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Um die Herstellung zu vereinfachen, besteht jeder Rotor aus zwei Teilen.
Der Leistungsläufer in der Expansionskammer 41 umfaßt einen Hauptteil 53 und einen
Hilfsteil 54. Ähnlich besteht der Kompressionsrotor in der Kompressionskammer 40
aus einem Hauptteil 55 und einem Hilfsteil 56. Die Hilfsteile 54, 56 der beiden
Läufer sind zur Zusammenarbeit mit den verschiedenen Öffnungen an dien Enden der
Expansions- und Kompressionskammern angebracht.
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Die Umfangsform jedes Läufers ist aus drei konzentrischen Kreisbogen
zusammengesetzt, und zwar einem großen Bogen mit im wesentlichen dem gleichen Radius
wie die zylindrische Kammer, in der der Rotor umläuft, einem kleinen Bogen mit kleinem
Radius zur Zusammenarbeit mit dem großen Bogen des anderen Rotors und einem Zwischenbogen
zur Zusammenarbeit mit dem Zwischenbogen des anderen Läufers. Die die drei Bogen
verbindenden Umfangsteile liegen auf dem Weg des Berührungspunktes des anderen Läufers,
so daß die beiden Läufer beim Umlauf in ständiger Berührung miteinander stehen.
Die Peripherie des Hilfsteils 54 bildet eine Fortsetzung des Hauptteils 53, mit
der Ausnahme, daß der Zwischenbogen 57 einen größeren Radius `hat als der Zwischenbogen
58 .des Hauptteils 53. Der Umfang des Hilfsteils 56 bildet eine Fortsetzung des
Hauptteils 55, mit der Ausnahme, daß sein Zwischenbogen 59 einen kleineren Radius
-hat als der Zwischenbogen 60 des Hauptteils 55. Somit bildet sich ein Durchlaß
längs des Zwischenbogenteils, der zeitweilig bei jedem Umlauf des Läufers in Linie
mit der Hilfsgaseinlaßöffnung 49 liegt. Der Zwischenbogenteil 57 des Läufers 54
bildet einen Flansch, der über den Zwischenbogen 58 des Hauptteils 53 hinausragt
und mit dem zurückgesetzten Zwischenbogen 59 des Hilfsläuferteils 56 zusammenarbeitet.
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Die Hauptbogen der Läufer sind so angeordnet, daß sie progressiv mit
den Zylinderwänden ihrer Kammern zusammenarbeiten, um die frische Gasfüllung sowohl
von den Auspuffgasen als auch von den Expansionsgasen beim Austritt aus der Brennkammerauslaßöffnung
44 zu trennen.
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Der aus Fig. 6 bis 12 ersichtliche Arbeitskreislauf besteht aus zwei
Drehungen des Läuferpaares. Dabei überschneiden sich die Kreisläufe jeweils, da
während der Expansion einer Brennstoffüllung schon die Kompression der nächsten
stattfindet. Der nachstehend beschriebene Arbeitskreislauf folgt daher einer Brennstoffüllung
vom Einlaß bis zum Auspuff.
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Beim Beginn des Kreislaufs, bei dem die Läufer die Lage nach Fig.
6 einnehmen, ist der Ausstoß der verbrauchten Gase des vorangehenden Kreislaufs
fast vollendet. Der Hilfsteil 54 des Leistungsläufers hat die Auspufföffnung 50
in der Expansionskammer 41 fast ganz geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Öffnung
45 von dem Kompress.ionsläuferteil 56 freigegeben
«-orden, so daß
eine frische Gasfüllung vom Einlaßkanal 46 durch die Öffnung 45 in die Kompressionskammer
40 strömt. Die Umlaufsrichtung der Läufer ist durch Pfeile angedeutet. Während die
Läufer ihre Drehung fortsetzen, wird die Öffnung 44 durch den Leistungsläufer und
die Öffnung 45 durch den Kompressionsläufer geschlossen, während die Kompression
des Gases zwischen den beiden Läufern beginnt. Wenn die Läufer die Stellung nach
Fig.7 erreichen, wird dlie Übergangsöffnung 43 freigegeben. Die komprimierten Gase
werden durch diese übergangsöffnung und den Kanal 42 .in die Brennkammer 44 gezwängt.
In Fig. 8 werden die Läufer in der Lage gezeigt, in der die Kompression der Gase
und ihre Überführung in die Brennkammer 32 fast vollendet und die Übergangsöffnung
43 teilweise durch den Kompressionsläufer geschlossen .ist. Während der Weiterbewegung
der Läufer wird die Übergangsöffnung 43 durch den Kompressionsrotor geschlossen.
Während der ganzen Zeit, in der die Füllung in die Brennkammer gedrängt wird, bleibt
die Öffnung 44 durch den Leistungsläufer geschlossen. In Fig.9 ist die Gasfüllung
gänzlich in die Brennkammer gedrängt, die durch die Überdeckung der Öffnungen 32,
43 durch die beiden Läufer abgedichtet ist.
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In der dargestellten Konstruktion dient eine Zündkerze 70 zur Zündung
der Gasfüllung in der Brennkammer. Die Zündkerze ist mit einer geeigneten Stromquelle
verbunden, z. B. einem Magnet oder einer Induktionsspule mit einem Kontaktunterbrec'her,
wie sie bei Brennkraftmaschinen üblicher,#veise verwendet werden. Der Zündmechanismus
kann mit einer der Wellen 23, 24 derart gekoppelt sein, daß die Zündung sich stets
im richtigen Zeitpunkt des Arbeitskreislaufes vollzieht, und zwar nach der Schließung
der Brennkammer und vor der Freigabe der Öffnung 44 durch den Leistungsläufer. An
dem Zündmechanismus können die bekannten, 'hier nicht dargestellten Mittel zum Vorstellen
und Verzögern des Zündzeitpunktes vorgesehen sein.
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In der Stellung nach Fig.9 findet die Zündung statt, während gleichzeitig
eine frische Füllung in die Kompressionskammer 40 durch die vom Kompressionsläufer
freigegebene Öffnung eingelassen wird. In Fig.10 hat der Leistungsläufer begonnen,
die Öffnung 44 freizugeben. In der Zwischenzeit zwischen der Zündung und der Freigabe
der Öffnung 44 erhöht sich der Druck in der Brennkammer sehr stark, und wenn die
Öffnung 44 frei ist, treten die sich expandierenden Gase durch den Raum zwischen
einer gebogenen Fläche 71 auf dem Leistungsläufer und dem großen Bogen auf demKompressionsläufer
in dieExpansionskammer ein. Die Läufer befinden sich nun in einer Lage, in der der
große Bogen des Kompressionsläufers den Durchtritt der Gase in die Kompressionskammer
verhindert; dabei wirkt der Druck der Gase nur radial auf den großen Bogen, so daß
er keine spürbare Wirkung auf den Umlauf des Kompressionsläufers ausübt. Die Wirkung
der sich ausdehnenden Gase auf den Leistungsläufer ist indessen anders, da die Bogenfläche
71 sich den Gasen darbietet, so daß der Leistungsläufer in einem Leistungshub dadurch
herumgetrieben wird.
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Bei dem weiteren Umlauf schließt der Kompressionsläufer die Öffnungen
45, 49, worauf die Kompression der neuen Füllung beginnt. Der Leistungshub setzt
sich fort, bis der Leistungsläufer, wie in Fig. 11 dargestellt, die Auspufföffnung
50 freizugeben beginnt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Hilfsteil 54 des Leistungsläufers
die Öffnung 44 teilweise geschlossen. Fig. 12 zeigt die Endstufe des Arbeitskreislaufes,
in der die verbrauchten Gase durch die nun völlig frei liegende Auspufföffnung 50
abströmen, während die Öffnung 44 völlig geschlossen ist und die neue Füllung in
die Brennkammer 32 gedrängt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die Hilfsgaeeinlaßöffnung
49 durch den Hilfsteil 56 des Kompressionsläufers freigegeben worden, so
daß eine geringe Menge frischen Gases durch den Kanal unter dem Hauptteil
55 des. Kompressionsläufers strömen kann und darauf zur Spülung in die Expansionskammer
um den Zwischenbogenteil des Leistungsläufers herum in Richtung auf die Auspufföffnung
50 gelangt. Die beiden Drehungen der Läufer werden darauf vollendet, indem die Läufer
sich in die Stellung nach Fig.6 bewegen. Während dieser Zeit werden die verbrauchten
Gase v ollständ-ig ausgestoßen, und der Leistungsläufer beginnt die Auspufföffnung
50 zu schließen; die neue Füllung gelangt gänzlich in die Brennkammer, und die Gaseinlaßöffnungen
werden freigegeben, um eine frische Gasfüllung in die Kompressionskammer gelangen
zu lassen.
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Die Lage der verschiedenen Öffnungen und die Umrisse der Läufer sind
in der dargestellten Konstruktion derart gewählt, daß sich die verschiedenen Vorgänge
während der Drehung der Läufer wie folgt zueinander verhalten: Nach der Zündung
einer Füllung in der Brennkammer (s. Fig. 9) drehen sich die Läufer um 15°, wodurch
sich die Auspufföffnung eben schließt. Nach weiterem Umlauf um 35°, insgesamt also
um 50°, beginnt sich die Öffnung 44 zu öffnen. Die Drehung um weitere 24°, insgesamt
also um 74°, macht die Öffnung 44 völlig frei. Nach einer Drehung um weitere 65°,
insgesamt also um 139°, sind die Einlaßöffnung 45 und die Hilfsöffnung 49 vollständig
geschlossen. Die Drehung um weitere 35°, insgesamt also um 174°, beginnt die Auspufföffnung
50 zu öffnen. Nach weiteren 10°, insgesamt also 184°, beginnt sich die Übergangsöffnung
43 zu öffnen, und nach weiteren 13°, insgesamt als 197°, ist die Öffnung 44 geschlossen.
Der Umlauf um weitere 19°, insgesamt also 216°, setzt die Hilfsgase.inlaßäffnung
frei. Nach weiteren 98°, insgesamt also 314°, beginnt der Kompressionsläufer die
Übergangsöffnung 43 zu schließen und die Gaseinlaßöffnung 45 zu öffnen. Nach weiteren
36°, insgesamt also 350° Umlauf, ist die Übergangsöffnung 43 geschlossen und die
Gaseinlaßöffnung 45 teilweise geöffnet. Die letzte Teildrehung um 10° bringt die
Läufer in die Stellung, bei der die Füllung der Brennkammer erneut entzündet wird.
Aus der obigen Darstellung ergibt sich, daß der Leistungshub etwa 130° Umdrehung
des Leistungs kolbens erfordert. Die Darstellung gibt jedoch nui ein Beispiel wieder
und kann anderen Erfordernissen beliebig angepaßt werden.
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Bei der dargestellten Konstruktion sind zwei Läufersätze vorgesehen,
von denen der eine in der Zylinderblocke,inheit 30 und der andere in der Zylinderblockeinheit
36 umläuft. Dementsprechend gehen im Motor zwei Arbeitskreisläufe gleichzeitig vor
sich, wobei die Läufer der Einheit 36 um 180° vor den Läufern der Einheit 30 umlaufen.
Das zeigt sich am deutlichsten in Fig. 5. Die im Zylinderblock 36 untergebrachten
Läufer sind gleich denen im Block 30; der Leistungsläufer hat einen Hauptteil
53' und einen Hilfsteil 54, während der Kompressionsläufer aus einem Hauptteil
55' und einem Hilfsteil 56' zusammengesetzt ist. Die Zwisehenbogen.teile
des Leistungsläufers sind mit 57' und 58', die des Kompressionsläufers mit 59' und
60' bezeichnet.
Neben den in ihrem Aussehen und ihrer Wirkungsweise
vorbeschriebenen Hauptbestandteilen des Motors weist dieser noch zahlreiche sonstige,
aus der Zeichnung ersichtliche Konstruktionsbestandteile auf. Vor der Vorderplatte
20 sind drei weitere Einheiten angebracht, und zwar an erster und zweiter Stelle
die beiden Getriebekästen 80, 81. Der Kasten 80 umgibt eine Kammer 82. Die Welle
23, die länger als die Welle 24 ist, erstreckt sich durch die Kammer 82 in eine
Kammer 83 im Kasten 81. Innerhalb der Kammer 82 ist ein Getrieberad 84 auf der Welle
gelagert, das mit einem aus dem Motor herausragenden Getrieberad 85 kämmt, so daß
es als Antrieb für Nebenapparate, wie z. B. einen Magnet, einen Kontaktunterbrecher
oder einen Generator, dienen kann.
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Die Kammer 82 hat eine Ausnehmung 86 für ein Lager 87 zum Lagern des
Endes der Welle 23. Zwischen dem Lager 87 und dem Getrieberad 84 ist ein Zahnrad
88 auf der Welle angebracht, das in ein Getrieberad 89 auf einer kurzen Welle 90
auf Lagern 91 zwischen den Getriebekästen 80, 81 eingreift. Das Außenende der Welle
90 ist genutet, um den Antrieb 92 eines Kompressors 48 aufzunehmen. Der Kompressor
48 bildet die dritte Einheit vor der Vorderplatte 20. Seine Konstruktion ist an
sich bekannt, jedoch können außer der dargestellten auch andere Kompressorenkonstruktionen
verwendet werden.
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Bei der dargestellten Konstruktion können die Wellen 23, 24 herausgezogen
werden, ohne daß die Maschine ganz auseinandergenommen zu werden braucht. Zu diesem
Zweck muß ein besonderes Lager für die beiden Läufersätze in den Blöcken 30, 36
geschaffen werden. Wie Fig. 2 zeigt, umgibt eine Buchse 95 die -Welle 23, wo sie
sich durch die Einheiten 31. 33. 34 erstreckt. Eine ähnliche Buchse 96 umgibt den
entsprechenden Teil der Welle 24. Die Enden der beiden Buchsen greifen in Ausnehmungen
der entsprechenden Läufer, so daß die Buchsen nach dem Herausziehen der Wellen die
Läufer in ihrer Lage halten.
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Der Motor ist ferner mit einem Schwungrad 97 versehen, das auf dem
Ende der Welle 24 hinter der Rückplatte 21 angebracht ist. Die Lager 25, 26 -,werden
durch eine Platte 98 geschützt, die mit Schrauben 99 auf der Rückseite der Rückplatte
21 angebracht ist. Am Durchgang des Wellenkopfes befindet sich eine Wellendichtung
100.
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Die Maschine kann in beliebiger Weise geschmiert werden. In der dargestellten
Konstruktion wird Öl in die Kammern gefüllt, in denen die Getrieberäder 27,
28,84 umlaufen. In den Getrieberädern 27, 28 befinden sich nicht dargestellte
Öllöcher, die radial von einigen Stellen des Zahnkranzes zur genuteten Bohrung des
Rades verlaufen. Die Wellen 23, 24 haben Axialbohrungen 101, 102, mit denen die
radialen Ölbohrungen 103, 104 in Verbindung stehen. Beim Umlauf der Zahnräder 27,
28 wird Öl durch die Ölbohrungen in die Bohrungen 101, 102 gedrückt. Von den Bohrungen101,
102 gehen weitereKanäle zu verschiedenen zu schmierenden Maschinenteilen, beispielsweise
zu den Lagern 25, 26 und zu den Buchsen 95, 96.
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Die Einheiten 30, 31, 33, 34, 36 sänd mit je einer Reihe Öffnungen
105 versehen, die nach dem Zusammenbau des Motors in Linie liegen, und diese Öffnungen
sind durchKanäle106 miteinander verbunden, wie Fig. 3 zeigt. Die Öffnungen dienen
zum Umlauf eines geeigneten Kühlmittels, z. B. Wasser, das durch ein Zuflußrohr
107 zu und ein Abflußrohr 108 aus dem System von Öffnungen 105 und Kanälen 106 gelangt.
Die Röhren 107, 108 können durch einen geeigneten, nicht dargestellten Wärmeaustauscher
verbunden sein.
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Die einzelnen Einheiten des Motors können auch in anderer Reihenfolge
angeordnet sein. Ferner kann der Motor, wie bereits erwähnt, jede andere gewünschte
Zahl von Läufersätzen aufweisen. Während in der beschriebenen Konstruktion die Gase
durch eine Zündkerze gezündet werden, kann statt der Zündkerze eine Brennstoffeinspritzdüse
vorgesehen sein, so daß der Motor auch mit Druckzündung arbeiten kann.