DE10024031A1 - Selbstfahrende Hackfruchterntemaschine - Google Patents
Selbstfahrende HackfruchterntemaschineInfo
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Abstract
Bei einer selbstfahrenden Erntemaschine zum Ernten von Hackfrüchten, mit einem von einem Vorderrahmen und einem Hinterrahmen gebildeten Fahrzeugrahmen sind der Vorderrahmen und der Hinterrahmen über eine Gelenkanordnung gelenkig miteinander verbunden, und zwar für eine Knickbewegung um eine Hochachse sowie für eine Schwenkbewegung um eine Längsachse des Hinterrahmens für einen Seitenniveauausgleich.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hackfruchterntemaschine gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1.
Eine mehrreihig arbeitende, selbstfahrende Hackfruchterntemaschine, insbesondere
Kartoffelerntemaschine ist bekannt (EP 803 178). Bekannt ist hierbei insbesondere
auch, den Fahrzeugrahmen zweiteilig mit einem Vorderrahmen und einem
Hinterrahmen auszubilden und diese gelenkig miteinander zu verbinden. Hierdurch wird
einerseits eine Knickverstellung zwischen Vorderrahmen und Hinterrahmen, d. h. ein
Schwenken dieser Rahmen relativ zu einander um eine Hochachse (vertikale oder
etwa vertikale Achse) für ein spurversetztes Fahren ermöglicht, andererseits aber auch
ein Schwenken des Hinterrahmens und der dort vorgesehenen Funktionselemente,
insbesondere auch des wenigstens einen Siebbandes und des Bunker über einen
vorgegebenen Winkelbereich um eine Längsachse des Hinterrahmens. Durch dieses
Schwenken um die Hinterrahmenlängsachse (auch Seitenniveaueinstellung oder
Seitenniveauausgleich) können diese Funktionselemente (Siebband, Bunker usw.)
unabhängig vom Verlauf des Geländes in einer möglichst aufrechten, d. h. nicht
geneigten Stellung bzw. in einer möglichst horizontalen Lage gehalten werden. Der
Seitenniveauausgleich ist insbesondere für das wenigstens eine am Hinterrahmen
vorgesehene Siebband von Bedeutung, um einen über die gesamte Breite dieses
Siebbandes gleichmäßig verteilten Förderstrom für die geernteten Hackfrüchte (z. B.
Kartoffeln) zu erreichen, die auf diesem am Hinterrahmen vorgesehenen Siebband
bereits weitestgehend von Bodenresten befreit sind und daher bei quer zur
Förderrichtung geneigtem Siebband leicht auf eine Seite dieses Siebbandes verrutschen
oder verrollen und sich dort konzentrieren, und zwar unter Beeinträchtigung des
gewünschten stoßfreien Förderns der geernteten Hackfrüchte (Kartoffeln).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hackfruchterntemaschine der eingangs erwähnten
Art hinsichtlich ihres Aufbaus zu vereinfachen, insbesondere auch bei erheblich
reduziertem Fahrzeugleergewicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Hackfruchtmaschine entsprechend dem
Patentanspruch 1 ausgebildet.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Hackfruchtmaschine besteht unter
anderem darin, daß die für die Knickbewegung und den Seitenniveauausgleich
erforderlichen Schwenk- oder Bewegungsmöglichkeiten in einer einzigen
Gelenkeinrichtung konzentriert sind, die das erste, als Kugelgelenk ausgebildete oder
wirkende Gelenk sowie den beidendig angelenkten und zwischen dem Vorder- und
Hinterrahmen wirkenden Lenker aufweist, wobei vorzugsweise sämtliche Stellglieder
unmittelbar im Bereich dieser Gelenke vorgesehen sind, sich also eine konstruktiv
einfache, nur einen geringen Platzbedarf erfordernde und ein geringes Gewicht
aufweisende Gelenk- und Steuereinrichtung für die Knickbewegung und den
Seitenniveauausgleich ergibt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das vordere Fahrwerk von
wenigstens zwei Raupen- oder Gummiraupenbandlaufwerken gebildet. Diese
Laufwerke gewährleisten eine große Auflage- bzw. Standfläche bei reduziertem
Bodendruck, so daß es bei der Erfindung insbesondere auch möglich ist, die
Erntemaschine so auszubilden, daß der Vorderrahmen im wesentlichen auch die
Abstützung für den Hinterrahmen bildet, insbesondere beim Seitenniveauausgleich.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung
wird im folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine mehrreihig arbeitende, selbstfahrende Hackfruchterntemaschine in
Seitenansicht;
Fig. 2 in Einzeldarstellung und in Seitenansicht den zweiteiligen Rahmen der
Hackfruchterntemaschine der Fig. 1;
Fig. 3 eine vereinfachte Prinzip-Darstellung der Fig. 2;
Fig. 4 den Rahmen der Fig. 2 in Teildarstellung und in Draufsicht im Bereich des
Übergangs zwischen dem Vorderrahmen und dem Hinterrahmen;
Fig. 5 eine vereinfachte Prinzip-Darstellung der Fig. 4;
Fig. 6 in vereinfachter Prinzip-Darstellung die Rückansicht des Hinterrahmens mit der
dortigen Pendel-Achse.
Die in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete Hackfruchterntemaschine dient zum
mehrreihigen Ernten bzw. Roden von Hackfrüchten. Sie besteht im wesentlichen aus
einem Fahrzeugrahmen 2, der zweiteilig ausgebildet ist und sich aus dem
Vorderrahmen 2' und dem Hinterrahmen 2" zusammensetzt. In den Figuren sind mit
M die vertikale Mittelachse des Vorderrahmens 2' und mit M' die vertikale Mittelachse
des Hinterrahmens 2" angegeben. In diesen Mittelachsen liegen jeweils die
Längsachsen des Vorderrahmens 2' bzw. des Hinterrahmens 2".
Auf dem Vorderrahmen 2' befindet sich u. a. das Fahrerhaus 3 und der hinter diesem
angeordnete Antriebsmotor 4. Weiterhin ist frontseitig am Vorderrahmen 2' das bei der
Vorwärts-Fahrt (Pfeil A) vorauseilende Rode- bzw. Ernteaggregat 6 vorgesehen, mit
welchem ein mehrreihiges Ernten der Hackfrüchte, d. h. bei der dargestellten
Ausführungsform der Kartoffeln 6 möglich ist. Das Ernte- oder Rodeaggregat 5 besitzt
die dem Fachmann von Hackfrucht- bzw. Kartoffelerntemaschinen bekannte
Ausbildung.
Der Fahrzeugrahmen 2 besitzt bei der dargestellten Ausführungsform zwei Achsen,
und zwar die in der Fig. 1 allgemein mit 7 bezeichnete Vorderachse, die lenkbar am
Vorderrahmen 2' vorgesehen ist und beidendig jeweils ein Raupen- bzw.
Gummiraupenbandlaufwerk 8 aufweist. Beide Laufwerke 8, mit denen das
Erntefahrzeug 1 mit seinem Vorderrahmen 2 sehr großflächig und sicher auf dem
Untergrund 9 (z. B. Ackerboden) aufsteht, sind durch den Motor 4 angetrieben, und
zwar beispielsweise durch einen mechanischen Antriebsstrang oder aber hydraulisch
unter Verwendung von entsprechenden Hydraulik-Aggregaten und Hydraulik-Motoren.
Weiterhin sind beide Gummiraupenbandlaufwerke 8 gefedert und so ausgebildet, daß
diese Federung durch ein entsprechendes Stellglied, beispielsweise durch einen
Hydraulik-Zylinder, der dann beispielsweise zugleich auch das Federelement für die
Federung bildet, blockiert werden kann, um während des Erntevorgangs eine
besonders stabile Lage für den Vorderrahmen 2 zu erreichen. Die Verteilung der
Gesamt-Masse am Vorderrahmen 2' ist weiterhin bei der dargestellten
Ausführungsform so gewählt, daß der Masseschwerpunkt des Vorderrahmens 2' und
der an diesem vorgesehenen Funktionselemente, einschließlich des Ernte- oder
Rodeaggregats 5 bzw. der von diesem auf den Vorderrahmen 2' übertragenen Kräfte
bezogen auf die Fahrtrichtung A etwas vor der Vorderachse 7 liegt, so daß durch diese
Massekräfte ein Moment auf den Vorderrahmen 2' um die Vorderachse 7 ausgeübt
wird, und zwar im Sinne eines Abkippens eines Vorderrahmens 2' an der Frontseite,
wie dies in der Fig. 1 mit dem Pfeil B angedeutet ist.
Am Hinterrahmen 2" ist ein Bunker 10 vorgesehen, der zur Aufnahme der gerodeten
bzw. geernteten Kartoffeln 6 dient. Der Bunker 10 befindet sich dabei in Längsrichtung
des Erntefahrzeugs 1 unmittelbar auf den Antriebsmotor 4 folgend. An der Rückseite
des Hinterrahmens 2 sind Aufwärtsförderer 10' vorgesehen, mit denen die gerodeten
und über Siebbänder 11 und 12 von dem Rodeaggregat 5 an die Rückseite des
Erntefahrzeugs 1 geförderten Kartoffeln 6 in den Bunker 10 eingebracht werden.
Am Hinterrahmen 2" ist die Hinterachse 13 vorgesehen, die ebenfalls eine
angetriebene Achse ist und beidendig die ebenfalls lenkbaren Hinterräder 14 des
Erntefahrzeugs 1 aufweist. Die Hinterachse 13 ist als Pendel-Achse ausgebildet, d. h.
sie ist in der Mitte um eine Achse 15 parallel zur Längsachse des Hinterrahmens 2" um
einen vorgegebenen Winkelbereich, d. h. bei der dargestellten Ausführungsform um
einen Winkelbereich von etwa plus/minus acht Grad relativ zum Hinterrahmen 2"
schwenkbar, wie dies in der Fig. 6 mit dem Doppelpfeil C dargestellt ist. Mit einer
Blockiereinrichtung, die bei der dargestellten Ausführungsform von zwei beidseitig
vom Hinterrahmen 2" vorgesehenen Hydraulikzylindern 16 gebildet ist, kann die
Pendel-Funktion der Hinterachse 13 blockiert werden, um so eine starre Verbindung
der Hinter-Achse 13 mit dem Hinterrahmen 2" insbesondere beim Ernten zu
ermöglichen. Die Hinterachse 13 ist weiterhin unter Berücksichtigung der
Massenverteilung am Hinterrahmen 2" so angeordnet, daß bei leerem Bunker 10 die
Gewichtsverteilung am Hinterrahmen 2" ein Moment um die Hinterachse 13 bewirkt,
und zwar entsprechend dem Pfeil D im Sinne eines Absenkens des Hecks des
Erntefahrzeugs 1.
Wie in der Fig. 1 weiterhin schematisch dargestellt ist, ist das Siebband 11 am
Vorderrahmen 2' vorgesehen und erstreckt sich dabei unterhalb des Fahrerhauses 3
und des Antriebsmotors 4, aber über die vorderen Laufwerke 8 mit einer Förderbreite,
die gleich der Breite des Rodeaggregates 5 ist. Die Siebbänder 12 sind am
Hinterrahmen 2" vorgesehen und erstrecken sich bei der dargestellten
Ausführungsform mit großer Förderbreite beidseitig von der Mittelebene M' des
Hinterrahmens 2" unterhalb des Bunkers 10 bis an das Heck des Erntefahrzeugs bzw.
an die dortigen Aufwärtsförderer 10'. Durch die große Förderbreite der Siebbänder 11
und 12 ist ein schonendes, insbesondere auch druckfreies Fördern der gerodeten
Kartoffeln 6 gewährleistet und dabei Beschädigungen der geernteten Kartoffeln
vermieden.
Eine Besonderheit der Erntemaschine 1 besteht auch darin, daß mit Hilfe einer
nachstehend noch näher beschriebenen Gelenk- und Steuereinheit, die in den Figuren
allgemein mit 17 bezeichnet ist, der Vorderrahmen 2' und der Hinterrahmen 2"
gelenkig und steuerbar derart miteinander verbunden sind, daß einerseits ein
Schwenken des Hinterrahmens 2" um seine Längsachse relativ zum Vorderrahmen 2'
möglich ist, und zwar insbesondere auch in der Weise, daß beim Roden der
Hinterrahmen 2" bzw. der dortige Teil der Erntemaschine 1' so gesteuert um die
Längsachse des Hinterrahmens 2" geschwenkt werden kann, daß die
Fahrzeugequerachse des Hinterrahmens 2" horizontal oder zumindest annähernd
horizontal ausgerichtet ist, und zwar auch beim Ernten oder beim Roden in einem
abschüssigen Gelände quer zum Hang (Seitenniveauausgleich). Hierdurch wird ein
gleichmäßig verteilter Erntegutfluß auf der gesamten Breite der Siebbänder 12 erreicht,
da diese quer zu ihrer Förderrichtung (entgegen dem Pfeil A) horizontal oder
zumindest annähernd horizontal ausgerichtet sind.
Mit der Gelenk- und Steuereinrichtung 17 ist weiterhin ein Knicken des
Fahrzeugrahmens 2 am Übergang zwischen dem Vorderrahmen 2' und dem
Hinterrahmen 2" insbesondere auch um eine aufrechte Achse möglich
(Knickbewegung), um so unter Mitwirkung der Lenkung der vorderen Achse und der
Hinterachse 13 ein spurversetztes Fahren der Erntemaschine 1 während des Erntens
bzw. Rodens in der Weise zu ermöglichen, daß die Hinterachse 13 einen im Vergleich
zur Vorderachse 7 größeren seitlichen Abstand von dem noch nicht abgeernteten
Bereich eines Feldes aufweist.
Wie die Fig. 3 zeigt, umfaßt die Gelenk- und Steuereinrichtung 17 unter anderem ein
erstes Gelenk 18, welches als Kugelgelenk oder als Gelenk mit den Eigenschaften
eines Kugelgelenks ausgebildet ist und welches das rückwärtige Ende des
Vorderrahmens 2' mit dem vorderen Ende des Hinterrahmens 2" verbindet. Weiterhin
umfaßt die Gelenk- und Steuereinrichtung 17 einen Lenker 19, der mit einem Ende
oberhalb des Gelenks 18 mittels eines Gelenkes 20 mit dem Vorderrahmen 2' und mit
seinem anderen Ende mittels eines Gelenks 21 mit dem Hinterrahmen 2" gelenkig
verbunden ist.
Die Gelenke 20 und 21, die sich beide in vertikaler Richtung oberhalb des Gelenks 18
befinden, erlauben ein Schwenken des Lenkers 19 um erste Achsen, die radial zur
Längserstreckung des Lenkers 19 verlaufen und jeweils in der vertikalen Mittelebene M
des Vorderrahmens 2' bzw. in der vertikalen Mittelebene M' des Hinterrahmens 2"
liegen, sowie zugleich auch ein gewisses Schwenken um zweite Achsen senkrecht zur
ersten Gelenkachse.
Wie die Fig. 3 zeigt, bilden die Gelenkpunkte 18, 20 und 21 ein Gelenkdreieck, bei
dem die Gelenkpunkte 18 und 20 so angeordnet sind, daß die erste Gelenkachse des
Gelenks 20 das Gelenk 18 schneidet und sich beide Gelenke 20 und 21 in vertikaler
Richtung oberhalb des Gelenks 18 befinden.
Bestandteil der Gelenk- und Steuereinrichtung 17 sind weiterhin mehrere Steuer- oder
Stellglieder, die bei der dargestellten Ausführungsform von Hydraulik-Zylindern
gebildet sind. Letztere sind für jede Funktion jeweils paarweise beidseitig von der
vertikalen Mittelebene M bzw. M' vorgesehen, und zwar u. a. die Hydraulikzylinder
22, die zwischen Lagerelementen 23 des Vorderrahmens 2' und Lagerelementen 24
des Hinterrahmens 2" wirken, die (Lagerelemente) jeweils senkrecht zur Mittelebene
M bzw. M' vom Vorderrahmen 2' bzw. Hinterrahmen 2" radial wegstehen. Mit den
Hydraulik-Zylindern 22 ist die Knickbewegung oder -Steuerung derart möglich, daß
der Hinterrahmen 2" aus einer Ausgangsstellung, in der dieser Rahmen achsgleich mit
dem Vorderrahmen 2' angeordnet ist, zur einen oder anderen Seite hin verschwenkt
wird, wie dies in der Fig. 4 mit dem Doppelpfeil E angedeutet ist.
Bestandteil der Gelenk- und Steuereinrichtung 17 sind weiterhin die beiden Hydraulik-
Zylinder 25, die entsprechend den Fig. 3 und 5 jeweils zwischen dem Lenker 19
und einem Arm 26 wirken, der radial über die Mittelebene M' des Hinterrahmens 2"
wegsteht. Die beiden Arme 26 bilden einen Teil des Hinterrahmens 2", auf dem dann
u. a. auch der Bunker 10 vorgesehen ist. Die Anordnung ist bei der dargestellten
Ausführung so getroffen, daß die Anlenkpunkte der Hydraulik-Zylinder 25 an dem
jeweiligen Arm 26 von der Mittelebene M' im gleichen Abstand beabstandet sind,
wobei weiterhin die Anlenkpunkte der Hydraulik-Zylinder 25 an den Armen 26 in
Seitenansicht des Fahrzeugrahmens 2 tiefer liegen als die entsprechenden
Anlenkpunkte am Lenker 19 und auch tiefer liegen als das Gelenk 21. Ebenso wie das
Gelenk 18 sind auch das Gelenk 20 in der Mittelebene M und das Gelenk 21 in der
Mittelebene M' vorgesehen.
Durch die Hydraulik-Zylinder 25 bzw. durch die gegenläufige Betätigung dieser
Zylinder ist (gegebenenfalls Unterstützung der Zylinder 16) ein Kippen des
Hinterrahmens 2" um seine Längsachse, d. h. die Seitenniveaueinstellung des
Hinterrahmens 2" möglich.
Die Fig. 4 zeigt zwei weitere Hydraulik-Zylinder 27. Diese bilden die Lenkzylinder
für das Lenken der Vorderachse 7 und wirken daher zwischen dieser Vorderachse und
dem Vorderrahmen 2'. Durch die beschriebene Verteilung der Massen am
Vorderrahmen 2' und am Hinterrahmen 2" wird der oberhalb des Gelenkes 18
angeordnete Lenker 19 zumindest bei leerem Bunker 10 im wesentlichen nur auf Zug
beansprucht. Lediglich bei gefülltem Bunker 10 treten im Lenker 19 auch
nennenswerte Druckkräfte auf.
Die wesentlichen Vorteile der Erntemaschine 1 bestehen darin, daß bei einfacher und
insbesondere auch gewichtssparender Konstruktion ein gesteuertes Knicken des
Fahrzeugrahmens 2 sowie eine gesteuerte Niveauregelung für den Hinterrahmen 2"
möglich sind, wobei die Abstützung des Hinterrahmens 2" insbesondere auch bei
dieser Niveauregelung durch den Vorderrahmen 2' bzw. über die dortigen Raupen-
oder Gummiraupenbandlaufwerke 8 erfolgt, die eine große Auflagefläche bilden. In
jeder Knick- und Seitenniveaueinstellung ist über die Zylinder 22 und 25 eine starre
Verbindung zwischen dem Vorderrahmen 2' und dem Hinterrahmen 2" gewährleistet.
Die Seitenniveauregelung hat den Vorteil einer gleichmäßigen Verteilung des
Erntegutstromes auf die gesamte Breite der Siebbänder 12 und damit den Vorteil einer
drucklosen und schonenden Förderung des Erntegutes bzw. der Kartoffeln 6.
Im Bereich des vorderen Siebbandes 11 ist nach der der Erfindung zugrundeliegenden
Erkenntnis eine Seitenniveauregelung nicht erforderlich, da mit dem dortigen
Erntegutstrom noch große Mengen an Erdreich mitgeführt werden, welches selbst bei
schrägstehendem Vorderrahmen 2' ein seitliches Verrollen der geernteten Kartoffeln 6
auf dem Siebband 11 verhindert.
Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es
versteht sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne
daß dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
So ist es beispielsweise möglich, daß die Siebbänder 11 und/oder 12 jeweils aus
mehreren Einzel-Siebbändern bestehen, die quer und/oder in Förderrichtung
aneinander anschließen. Weiterhin ist es selbstverständlich auch möglich, anstelle der
Hydraulik-Zylinder 16, 22, 25, 27 andere Stellglieder vorzusehen und/oder anstelle der
paarweisen Anordnung der Hydraulik-Zylinder 22, 25, 27 oder Stellglieder zumindest
für eine Funktion nur ein oder aber mehr als zwei Stellglieder zu verwenden.
Vorstehend wurde davon ausgegangen, daß die Anlenkpunkte der Hydraulik-Zylinder
25 an den Armen 26 in Seitenansicht des Fahrzeugrahmens 2 tiefer liegen als die
entsprechenden Anlenkpunkte am Lenker 19 und auch tiefer liegen als das Gelenk 21.
Selbstverständlich sind hier auch andere Anordnungen dieser Anlenkpunkte möglich,
beispielsweise so, daß die Anlenkpunkte der Hydraulik-Zylinder 25 an den Armen 26
in Seitenansicht des Fahrzeugrahmens 2 höher liegen als die entsprechenden
Anlenkpunkte am Lenker 19 und auch höher als das Gelenk 21, womit verbesserte
Kräfteverhältnisse erreicht werden.
1
Erntemaschine
2
Fahrzeugrahmen
2
' Vorderrahmen
2
" Hinterrahmen
3
Fahrerkabine
4
Motor
5
Ernte- oder Rodeaggregat
6
Kartoffel
7
Vorderachse
8
Raupen- oder Gummiraupenbandlaufwerk
9
Untergrund
10
Bunker
10
' Aufwärtsförderer
11
,
12
Siebband
13
Hinterachse
14
Hinterräder
15
Pendelgelenk
16
Hydraulikzylinder
17
Gelenk- und Steuereinrichtung
18
Gelenk
19
Lenker
20
,
21
Gelenk
22
Hydraulikzylinder
23
,
24
Lagerelement
25
Hydraulik-Zylinder
26
Arm
27
Hydraulik-Zylinder
A, B, C, D, E Pfeil
M, M' Mittelebene
A, B, C, D, E Pfeil
M, M' Mittelebene
Claims (19)
1. Selbstfahrende Erntemaschine zum Ernten bzw. Roden von Hackfrüchten,
insbesondere Kartoffeln, mit einem von einem Vorderrahmen (2') und einem
Hinterrahmen (2") gebildeten Fahrzeugrahmen (2), mit wenigstens einem am
Vorderrahmen (2') vorgesehenen Fahrwerk (7, 8) sowie mit wenigstens einem am
Hinterrahmen (2") vorgesehenen Fahrwerk (13, 14), mit einer an der Vorderseite
des Fahrzeugrahmens (2) vorgesehenen Rodeeinrichtung (5) zum mehrreihigen
Ernten bzw. Roden der Hackfrüchte, wobei wenigstens ein Fahrwerk (7, 8; 13, 14)
lenkbar und/oder durch einen Antrieb (4) am Fahrzeugrahmen (2) angetrieben ist,
mit einem am Hinterrahmen (2') vorgesehenen Bunker (10) zur Aufnahme der
gerodeten Hackfrüchte (6), mit einer Förderstrecke (11, 12, 10') zum Fördern der
gerodeten Hackfrüchte (9) vom Rodeaggregat (5) in den Bunker (10), wobei die
Förderstrecke teilweise am Vorderrahmen (2') und in Förderrichtung anschließend
teilweise am Hinterrahmen (2") ausgebildet ist und zumindest auf einer Teillänge
von wenigstens einem Siebband (11, 12) gebildet ist, und wobei der Vorderrahmen
(2') und der Hinterrahmen (2") über eine Gelenkanordnung (17) gelenkig
miteinander verbunden sind, und zwar für eine Knick- bzw. Schwenkbewegung um
eine Hochachse (Pfeil E) sowie für eine Schwenkbewegung (C) um eine Längsachse
des Hinterrahmens (2") für einen Seitenniveauausgleich, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkeinrichtung von einem als Kugelgelenk ausgebildeten oder als
Kugelgelenk wirkenden ersten Gelenk (18) zwischen Vorderrahmen (2') und
Hinterrahmen (2") sowie von wenigstens einer Lenkeranordnung (19) gebildet ist,
die mittels eines zweiten bzw. dritten Gelenks (20, 21) am Vorderrahmen (2') bzw.
am Hinterrahmen (2") angelenkt ist, und daß die Gelenke (18, 20; 21) räumlich
derart versetzt sind, daß sie die Eckpunkte eines Dreiecks bilden.
2. Erntemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gelenkeinrichtung (17) weiterhin wenigstens ein erstes zwischen dem
Vorderrahmen (2') und dem Hinterrahmen (2") wirkendes Stellelement (22) für die
Knickverstellung und wenigstens ein zweites Stellelement (25) für die
Seitenniveauregelung (C) aufweist.
3. Erntemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lenkeranordnung von wenigstens einem Lenker (19) gebildet ist, der an einem Ende
mittels des zweiten Gelenks (20) am Vorderrahmen (2') und an dem anderen Ende
mittels des dritten Gelenks (21) am Hinterrahmen (2") angelenkt ist.
4. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das wenigstens eine zweite Stellglied (25) zwischen der
Lenkeranordnung oder dem wenigstens einen Lenker (19) und dem Hinterrahmen
(2") wirkt.
5. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Stellglied (22) und/oder das zweite Stellglied (25)
jeweils paarweise beidseitig vom Vorderrahmen (2') und/oder Hinterrahmen (2")
vorgesehen sind.
6. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das wenigstens eine erste Stellglied (22) zwischen einem am
Vorderrahmen (2') vorgesehenen ersten Lagerelement (23) und einem am
Hinterrahmen (2") vorgesehenen zweiten Lagerelement (24) wirkt.
7. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das wenigstens eine zweite Stellelement (25) an einem Arm
oder Lagerelement (26) des Hinterrahmens (2") angreift.
8. Hackfruchterntemaschine nach einem der Ansprüche 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerelemente (23, 24, 26) seitlich über eine Mittelebene (M, M') des
Vorderrahmens (2') bzw. des Hinterrahmens (2") wegstehen, wobei die jeweilige
Mittelebene (M, M') die Hochachse sowie die Längsachse des Vorderrahmens (2')
bzw. des Hinterrahmens (2") einschließt.
9. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das wenigstens eine zweite Stellglied (25) mit einem Ende am
Hinterrahmen (2") an einem Punkt angreift, der unterhalb des dritten Gelenks (21)
liegt.
10. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das wenigstens eine zweite Stellglied (25) mit einem Ende am
Hinterrahmen (2") an einem Punkt angreift, der oberhalb des dritten Gelenks (21)
liegt.
11. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längserstreckung des zweiten Stellgliedes (25) bzw. die
Verbindungslinie der Angriffspunkte des zweiten Stellgliedes (25) mit der
Längserstreckung des wenigstens einen Lenkers (19) einen Winkel einschließen.
12. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die von der Längserstreckung des zweiten Stellgliedes (25) und
der Längsachse des Lenkers (19) definierte Ebene mit einer Mittelebene M' des
Hinterrahmens (2") einen von 90° abweichenden Winkel einschließt.
13. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Gelenk (18) und das zweite Gelenk (20) achsgleich
oder in etwa achsgleich angeordnet sind.
14. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das vordere Fahrwerk von zwei Raupen- oder
Gummiraupenbandlaufwerken (8) gebildet ist, von denen jeweils eines an einer
Längsseite der Erntemaschine (1) vorgesehen ist.
15. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das am Hinterrahmen (2") vorgesehene Fahrwerk (13, 14) eine
Pendelachse (13) aufweist.
16. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Lenker (19) mit Abstand oberhalb des
ersten Gelenks (18) vorgesehen ist.
17. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Masseverteilung am Vorderrahmen (2') derart gewählt ist,
daß der Massenschwerpunkt vor der Achse (7) des vorderen Fahrwerks (7, 8) liegt.
18. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Masseverteilung am Hinterrahmen (2") derart gewählt ist,
daß zumindest bei leerem Bunker (10) der Massenschwerpunkt hinter der Achse
(13) des rückwärtigen Fahrwerks (13, 14) liegt.
19. Hackfruchterntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellglieder (16, 22, 25) zumindest teilweise Hydraulik-
Zylinder sind.
Priority Applications (4)
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