DE10023303A1 - Verfahren zum Aufbringen einer Schicht aus Edelmetall und/oder einer Edelmetallegierung sowie deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen einer Schicht aus Edelmetall und/oder einer Edelmetallegierung sowie deren VerwendungInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Aufbringen einer Schicht aus Edelmetall und/oder einer Edelmetallegierung auf ein Substrat durch Plasmaspritzen wird eine Platin- und/oder eine Platinlegierungsschicht hoher Dichte durch einen drahtförmigen Spritzwerkstoff oder in Form eines Pulvers mittels eines Plasmabrenner mit interner Spritzwerkstoff-Zuführung durch eine Anode aufgespritzt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer
Schicht aus Edelmetall und/oder einer Edelmetallegierung
auf ein Substrat durch Plasmaspritzen. Zudem erfasst die
Erfindung Verwendungen einer nach diesem Verfahren herge
stellten Schicht.
Das Aufbringen von Edelmetallegierungen durch Plasmasprit
zen ist bekannt, wird aber nur bedingt durchgeführt, da die
Qualität in Hinsicht auf die Dichte der Schicht in den mei
sten Fällen zu wünschen übrig lässt.
Beispielsweise wird in der EP 0 559 330 B1 ein Verfahren
beschrieben, bei dem große Aufmerksamkeit auf die Vorbe
reitung durch Strahlen gelegt werden muss. Nach US-A-4 159 353
wird ebenfalls die Vorbereitung des Substrats für sehr
wichtig gehalten. Alle weiteren Arbeiten auf diesem Gebiet
umfassen Beschichtungen, die nach galvanischen Verfahren,
nach CVD- oder PVC-Verfahren durchgeführt werden.
In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der Erfin
der das Ziel gesetzt, das Auftragen von Schichten aus Edel
metall bzw. Edelmetallegierungen zu verbessern und solche
Schichten mit hoher Dichte und geringer Rauheit auf
Substraten - oder auf Kleinteilen - zu erzeugen.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen
Anspruches; die Unteransprüche geben günstige Weiterbildun
gen an. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kom
binationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung der
Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale.
Erfindungsgemäß werden Beschichtungen mit Platin oder sei
nen Legierungen mit Erfolg durch Plasmaspritzen aufgetra
gen, wenn der Spritzwerkstoff über eine interne Spritzwerk
stoff-Zuführung durch die Anode aufgespritzt wird. Als
Spritzwerkstoff kann man bei dieser axialen Spritzwerk
stoffzuführung - je nach der verwendeten Zufuhreinrichtug
- draht- oder pulverförmige Werkstoffe verwenden. Die
Schichtdicke der aufgespritzten Schicht soll zwischen 30
bis 1000 µm - vorzugsweise 50 bis 600 µm - liegen.
Vorteilhafterweise erfolgt der Spritzvorgang mit einem aus
dem Schmelzfluss bzw. durch Verdüsen der Schmelze herge
stellten pulverförmigen Spritzwerkstoff, gegebenenfalls mit
einem aus dem Schmelzfluss durch Gasverdüsung der Schmelze
hergestellten pulverförmigen Spritzwerkstoff.
Auch kann ein pulverförmiger Spritzwerkstoff eingesetzt
werden, der mittels eines mechanischen Verfahrens - insbe
sondere mit einer thermischen Nachbehandlung - hergestellt
worden ist oder durch ein Agglomerationsverfahren, gegebe
nenfalls ebenso mit einer thermischen Nachbehandlung.
Als günstig hat sich eine Kornverteilung für den pulverför
migen Spritzwerkstoff zwischen < 150 und 5 µm - vorzugs
weise zwischen < 90 und 10 µm - erwiesen; die günstige
Korngröße des mechanisch hergestellten pulverförmigen
Spritzwerkstoffes liegt bei 30 bis 90 ± 10 µm, vorzugsweise
bei 40 bis 60 ± 5 µm.
Erfindungsgemäß wird im Falle des Einsatzes eines Drahtes
ein Drahtdurchmesser zwischen 0,2 bis 4,5 mm, insbesondere
zwischen 0,5 bis 2,5 mm, bevorzugt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Be
schichtung mit Platin eines Reinheitsgrads von < 99,99
durchgeführt.
Als Spritzwerkstoff wird Platin oder eine Platinlegierung
mit Zusätzen von 1 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer Pla
tinmetall wie Palladium, Rhodium, Iridium, Rhutenium, Rhe
nium zugesetzt. Um bestimmte mechanische oder elektrische
Eigenschaften zu erwirken, können zudem auch Zusätze von 1
bis 20 Gew.-% Nickel, Kobalt oder Gold beigegeben werden.
Im Falle einer Platin-Rhodium-Legierung werden 2 bis 20 Gew.-%
Rh - vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% Rh - bevorzugt,
bei einer Platin-Palladium-Legierung jedoch 0,5 bis 50 Gew.-%
Pd, insbesondere 1 bis 30 Gew.-% Pd. Eine Platin-
Iridium-Legierung soll mit 0,1 bis 20 Gew.-% Ir - vor
allem vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% Ir - versehen sein,
eine Platin-Rhenium-Legierung mit 0,1 bis 20 Gew.-% Re,
vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% Re, und eine Platin-Rhutenium-
Legierung mit 0,1 bis 20 Gew.-% Ru, vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-%
Ru.
Im Rahmen der Erfindung liegt zudem die Verwendung der mit
dem beschriebenen Verfahren hergestellten Schicht aus Edel
metall und/oder einer Edelmetallegierung hoher Dichte in
der chemischen Industrie, in der elektrotechnischen bzw. in
der elektronischen Industrie, in der Flugzeugindustrie oder
der Automobilindustrie sowie zum Beschichten von Turbinen
schaufeln.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; deren
beide Figuren geben skizzenhaft den schematischen Aufbau
eines Plasmabrenners mit axialer Spritzwerkstoffzuführung
wieder.
Ein Plasmabrenner 10 weist gemäß Fig. 1 einen in seine
Längsachse A fallenden Zufuhrkanal 12 für pulverförmigen
Spritzwerkstoff auf, der in einer Anode 14 verläuft. Dieser
Zufuhrkanal 12 ist mittels einer Pulverleitung 16 an eine
Pulverzuführeinheit 18 angeschlossen. Mit 20 ist eine Ka
thode des Plasmabrenners 10 bezeichnet.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist dem Zufuhrkanal 12
axial eine Drahtzufuhreinheit 22 zugeordnet, von der aus zu
ihm ein Draht 24 hingeführt wird.
Die Zuführrinne einer Hohlglasformmaschine sollte zur Ver
besserung der Standzeiten mit einer Platin-Rhodium-Schicht
einer Schichtdicke von etwa 100 µm versehen werden. Der in
einem Korngrößenbereich von -50 bis +20 µm liegende pulver
förmige Spritzwerkstoff bestand aus:
Rh 8,5 Gew.-%,
Pt Rest.
Rh 8,5 Gew.-%,
Pt Rest.
Zum Auftragen wurde eine axiale Pulverzuführung eingesetzt.
Die Leistung des Plasmabrenners lag bei 60 KW, die Auf
tragsrate bei 200 g/min.
Nach ihrer Fertigstellung wurde die neu beschichtete Zu
führrinne in die Maschine eingesetzt. Bei einer Kontrolle
nach einer Laufzeit von 1000 Stunden konnte keine Beschädi
gung festgestellt werden.
Ein Keramiktiegel für das Aufschmelzen von Salzen war nach
einer relativ kurzen Standzeit von einer Woche sehr ange
griffen und musste ausgetauscht werden. Um die Standzeit zu
verbessern, wurde der Tiegel innen mit einer Platinschicht
beschichtet. Als Spritzwerkstoff wurde Reinplatindraht mit
einem Durchmesser von 2,00 mm und einem Reinheitsgrad <
99,99 verwendet. Die Schichtdicke sollte 500 µm betragen.
Der Plasmabrenner war mit einer axialen Drahtzuführung versehen.
Die Leistung des Brenners lag bei 80 KW und die Auftragsleistung
bei 300 g/min.
Bei der Verwendung des Tiegels wurde festgestellt, dass sich die
Standzeit um mindestens das Sechsfache erhöht hatte.
Auf eine als Kontaktschiene einzusetzende Kupferschiene sollte
eine Leiterbahn aus einer Edelmetallegierung aufgespritzt
werden. Als pulverförmiger Spritzwerkstoff wurde eine Legierung
verwendet aus
Au 35 Gew.-%
Pt Rest,
wobei die Korngröße zwischen -75 bis +22 µm lag.
Au 35 Gew.-%
Pt Rest,
wobei die Korngröße zwischen -75 bis +22 µm lag.
Die Leistung der Plasmaanlage war auf 70 KW, die Auftrags
leistung auf 250 g/min eingestellt.
Nach dem Aufspritzen der Schicht wurde die Kontaktschiene
durch eine leichte Kaltumformung geglättet und danach in
die Schaltanlage eingebaut.
Nach einem Testversuch zeigte die so hergestellte Kontakt
schiene eine sehr gute Stabilität und sehr wenig Abnützung
durch die Schaltfunken.
Im Triebwerkbau sollten Turbinenschaufeln mit einer hoch
korrosionsbeständigen Schicht gegen die auftretende Heiß
gaskorrosion versehen werden. Als Spritzwerkstoff wurde
Reinplatindraht mit einem Durchmesser von 2,00 mm und einem
Reinheitsgrad < 99,99 verwendet. Die Schichtdicke sollte
300 µm betragen.
Der Plasmabrenner war mit einer axialen Drahtzuführung ver
sehen. Die Leistung des Brenners lag bei 80 KW, die Auf
tragsleistung bei 300 g/min.
Die so aufgebrachte Beschichtung wurde dann auf dem Prüf
stand über eine Testzeit von 48 h getestet und anschließend
auf Anfänge eines Korrosionsangriffes untersucht. Die Er
gebnisse waren als sehr gut zu bezeichnen.
Claims (23)
1. Verfahren zum Aufbringen einer Schicht aus Edelmetall
und/oder einer Edelmetallegierung auf ein Substrat
durch Plasmaspritzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Platin- und/oder eine Platinlegierungs
schicht hoher Dichte durch einen drahtförmigen
Spritzwerkstoff mittels eines Plasmabrenners mit in
terner Spritzwerkstoff-Zuführung durch die Anode auf
gespritzt wird.
2. Verfahren zum Aufbringen einer Schicht aus Edelmetall
und/oder einer Edelmetallegierung auf ein Substrag
durch Plasmaspritzen, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Platin- und/oder eine Platinlegierungsschicht
hoher Dichte in Form eines Pulvers durch einen Plas
mabrenner mit interner Spritzwerkstoff-Zuführung
durch eine Anode aufgespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen
aus dem Schmelzfluss bzw. durch Verdüsen der Schmelze
hergestellten pulverförmigen Spritzwerkstoff.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen
aus dem Schmelzfluss durch Gasverdüsung der Schmelze
hergestellten pulverförmigen Spritzwerkstoff.
5. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen
mittels eines mechanischen Verfahrens, insbesondere
mit einer thermischen Nachbehandlung, hergestellten
pulverförmigen Spritzwerkstoff.
6. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen
mittels eines Agglomerationsverfahrens, insbesondere
mit einer thermischen Nachbehandlung, hergestellten
pulverförmigen Spritzwerkstoff.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, gekenn
zeichnet durch eine Kornverteilung für den pulverför
migen Spritzwerkstoff zwischen < 150 und 5 µm, vor
zugsweise zwischen < 90 und 10 µm.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 7, gekennzeichnet
durch eine Korngröße des mechanisch hergestellten
pulverförmigen Spritzwerkstoffes von 30 bis 90 ± 10 µm,
vorzugsweise von 40 bis 60 ± 5 µm.
9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Drahtdurchmesser zwischen 0,2 bis 4,5 mm, vorzugs
weise zwischen 0,5 bis 2,5 mm.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass mit Platin eines Reinheitsgrads
von < 99,99 beschichtet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Beschichtung mit einer Pla
tinlegierung durchgeführt wird, die einen Zusatz von
0,1 bis 20 Gew.-% wenigstens eines Metalls aus der
Kobalt, Nickel oder Gold enthaltenden Gruppe auf
weist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Beschichtung mit einer Pla
tinlegierung durchgeführt wird, die einen Zusatz von
1 bis 50 Gew.-% zumindest eines der Platinmetalle
Rhodium, Iridium, Palladium, Rhutenium, Rhenium ent
hält.
13. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine
Platin-Rhodium-Legierung mit 2 bis 20 Gew.-% Rh, vor
zugsweise 5 bis 15 Gew.-% Rh.
14. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine
Platin-Palladium-Legierung mit 0,5 bis 50 Gew.-% Pd,
vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-% Pd.
15. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine
Platin-Iridium Legierung mit 0,1 bis 20 Gew.-% Ir,
vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% Ir.
16. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine
Platin-Rhenium-Legierung mit 0,1 bis 20 Gew.-% Re,
vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% Re.
17. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine
Platin-Rhutenium-Legierung mit 0,1 bis 20 Gew.-% Ru,
vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% Ru.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekenn
zeichnet durch eine Schichtdicke zwischen 30 und 1000 µm,
vorzugsweise zwischen 50 und 600 µm.
19. Verwendung einer mit dem Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 18 hergestellten Schicht aus Edelmetall
und/oder einer Edelmetallegierung hoher Dichte in der
chemischen Industrie.
20. Verwendung einer mit dem Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 18 hergestellten Schicht aus Edelmetall
und/oder einer Edelmetallegierung hoher Dichte in der
elektrotechnischen bzw. in der elektronischen
Industrie.
21. Verwendung einer mit dem Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 18 hergestellten Schicht aus Edelmetall
und/oder einer Edelmetallegierung hoher Dichte in der
Flugzeugindustrie oder der Automobilindustrie.
22. Verwendung einer mit dem Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 18 hergestellten Schicht aus Edelmetall
und/oder einer Edelmetallegierung hoher Dichte zum
Beschichten von Turbinenschaufeln.
23. Verfahren zum Aufbringen einer Schicht aus Edelmetall
und/oder Edelmetallegierungen mit hoher Dichte auf
ein Substrat durch Plasmaspritzen nach einem der An
sprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum
Herstellen eines Hohl- oder Formkörpers eine Platin-
oder Platinlegierungsschicht auf einen löslichen Kör
per aufgespritzt wird und dieser nach dem Aufspritzen
gelöst wird.
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