DE10022565B4 - Vorrichtung mit Teleskopkolben - Google Patents

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Abstract

Vorrichtung zum Ausbringen von Dentalmaterial, umfassend mindestens einen Teleskopkolben, der mindestens zwei Elemente, die ineinander geschraubt werden können umfasst, wobei zumindest ein Teil des äußersten Elements eine von der Kreisform abweichende Querschnittsfläche besitzt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbringen von Dentalmaterial, umfassend mindestens einen Teleskopkolben bzw. einen mehrteiligen Gewindekolben mit mindestens zwei über Gewinde drehbar ineinander gelagerten Elementen, wobei das äußere Element üblicherweise die Form einer Hülse hat, wobei zumindest ein Teil der Querschnittsfläche des äußeren Elements nicht kreisförmig ausgebildet ist.
  • Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen zum Auspressen von pastösen Massen aus befüllten Kartuschen bekannt.
  • EP 0 038 024 A2 offenbart ein Haarfarbeauftragegerät, welches eine teleskopartige Kolbenstange aufweist, die aus Rohrteilen gebildet ist. Die Rohrteile stehen über Gewinde miteinander im Eingriff und sind für eine axiale Verschiebung eines Kolbens vorgesehen.
  • US 2,948,007 A offenbart eine Zahnbürste mit integriertem Zahnpastaspender. Die Zahnbürste weist einen mit einem Innengewinde versehenen zylindrischen Behälter zur Aufnahme der Zahnpasta auf, in welchen ein Gewindekolben zur Ausbringung der Zahnpasta einschraubbar ist.
  • CA 1 118 729 A offenbart ein Ausbringgerät für Dichtungsmasse. Das Gerät weist einen verdrehgesicherten Kolben mit Schraubspindel auf. Die Schraubspindel ist in einer drehbar angeordneten Schraubhülse aufgenommen und durch Drehung der Schraubhülse axial verschiebbar.
  • Diese Vorrichtungen verfügen üblicherweise über einen Kolben, der über eine Vorschubeinrichtung in der Kartusche vorwärtsgetrieben wird und auf diese Weise die Masse aus der Kartusche auspresst.
  • Nachteilig an diesen Vorrichtungen ist oftmals der hohe Platzbedarf, da die Vorrichtung beim Einlegen des Kolbens notwendigerweise mindestens doppelt so lang wie die Kartusche ist, um ein vollständiges Auspressen der Kartusche sicherzustellen.
  • Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung bereitzustellen, die diesen Nachteil vermeidet.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie in den Ansprüchen beschrieben ist.
  • Durch eine Drehbewegung, die beispielsweise über einen herkömmlichen Elektromotor erzeugt wird, wird das innere Element, das nur über ein Außengewinde verfügt und beispielsweise die Form einer Gewindestange hat, in das Innengewinde eines weiteren Elements eingeschraubt, ähnlich einer Gewindeschraube in eine Mutter.
  • Bedingt durch den nichtkreisförmigen Querschnitt des weiteren Elements, das in eine äußere Umhüllung eingreift, wird ein Mitdrehen dieses Elements verhindert und das äußere Element dadurch translatorisch vorwärtsbewegt.
  • Weist die erfindungsgemäße Teleskopstange mehrere, beispielsweise drei oder vier äußere Elemente auf, die alle, bis auf das äußerste Element über ein Außen- und ein Innengewinde verfügen, kann die Teleskopstange auf ein mehrfaches ihrer ursprünglichen Länge durch einfache Drehbewegung ausgefahren werden.
  • Vorzugsweise weisen die Einzelteile des Teleskopkolbens an den jeweiligen Gewindeenden Anschläge sogenannte „Mitnehmer”) auf. Diese verhindern ein Herausdrehen eines Außengewindes bzw. eines Gewindebolzens aus dem im Eingriff befindlichen Innengewinde bzw. der Hülse beim Ausfahren des Teleskopkolbens.
  • Der Teleskopkolben verfügt vorzugsweise auch über axiale Endanschläge, die eine einheitliche Länge des Teleskopkolbens im zusammengefahrenen Zustand sicherstellen.
  • Die Erfindung weist dabei folgende Vorteile auf:
    Der Teleskopkolben erlaubt die Konstruktion und Herstellung einer Vorrichtung zum Auspressen von pastösen Massen aus Kartuschen mit geringeren baulichen Abmessungen als die herkömmlichen Geräte.
  • Im Gegensatz zu den auf dem Markt bekannten Geräten erlaubt der erfindungsgemäße Teleskopkolben die Einsparung einer Getriebestufe.
  • Schließlich ermöglicht der erfindungsgemäße Teleskopkolben den unmittelbaren Einsatz rotatorischer Antriebsenergie zur translatorischen Vorwärtsbewegung des Kolbens.
  • Die Drehmomentsabstützung erfolgt über die von der Kreisform abweichende Querschnittsfläche des Kobens an einer äußeren Umhüllung.
  • Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Teleskopkolben drei, vier oder fünf über ein Gewinde drehbar ineinander gelagerte Elemente auf.
  • Als von der Kreisform abweichende Formen für die Kolbenstirnfläche sind geeignet und denkbar ovale und eckige Formen, insbesondere drei-, vier, fünf-, sechs-, sieben- oder achteckig.
  • Die Drehmomentsabstützung kann aber auch durch Ein- und/oder Ausbuchtungen, Einkerbungen, Führungselemente, Halterungen erfolgen, die sich auf der Außenfläche des äußeren Elements befinden, oder durch Elemente, die in Führungselemente des Kolbens eingreifen.
  • Der erfindungsgemäße Teleskopkolben ist vorzugsweise aus Metall, wie Fe, Al, Ti, Mg, Cu, Zn und/oder deren Legierungen oder Kunststoff, insbesondere spritzgießfähigem, hochfestem (hoher E-Modul) Kunststoff, wie PE, PP, PA, PET, PC, PVC, insbesondere in beispielsweise durch Fasern und Füllstoffe verstärkter Form gefertigt. Die einzelnen Elemente können zum Zweck des Erreichens einer günstigen Reibpaarung aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind nachstehend anhand der Zeichnungen erkennbar.
  • 1 zeigt den erfindungsgemäßen Teleskopkolben in eingefahrenem Zustand im Längsschnitt.
  • 2 zeigt den erfindungsgemäßen Teleskopkolben in ausgefahrenem Zustand im Längsschnitt.
  • Der erfindungsgemäße Teleskopkolben kann beispielsweise in allen Vorrichtungen verwendet werden, die zum Ausbringen von insbesondere pastösen Massen, die sich gegebenenfalls in Schlauchbeuteln befinden, aus Kartuschen, in die diese Schlauchbeutel eingelegt werden können, eingesetzt werden.
  • Der Teleskopkolben eignet sich aber auch zum Ausdrücken von Pasten aus Kartuschen, deren Querschnitt zumindest teilweise von der Kreisform abweicht und/oder in die kein Schlauchbeutel eingelegt ist.
  • Bei den pastösen Massen handelt es sich insbesondere um Polyether, Silikone, Urethane, Epoxide und Mischungen dieser Substanzklassen.
  • Je nach Masse ist es erforderlich, dass zwei oder mehr erfindungsgemäße Teleskopkolben parallel geschaltet werden, um ein synchrones Auspressen der Massen zu gewährleisten, das notwendig ist, wenn die eigentliche Masse aus einer Basispaste und einer Katalysatorpaste besteht, die vor dem Verwenden getrennt gelagert werden müssen.
  • Bei den Massen handelt es sich vorzugsweise um Bestandteile von pastösen Dentalmaterialien wie Abformmassen und provisorischen Kronen und Brücken-Materialien.

Claims (9)

  1. Vorrichtung zum Ausbringen von Dentalmaterial, umfassend mindestens einen Teleskopkolben, der mindestens zwei Elemente, die ineinander geschraubt werden können umfasst, wobei zumindest ein Teil des äußersten Elements eine von der Kreisform abweichende Querschnittsfläche besitzt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei es sich bei der von der Kreisform abweichenden Querschnittsfläche um die Kolbenstirnfläche handelt.
  3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Querschnittsfläche die Form eines Ovals oder Ecken aufweist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend ein Material gewählt aus Metallen und/oder insbesondere spritzgießfähigem Kunststoff.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Kombination aus einer äußeren Umhüllung und dem Teleskopkolben, in die der Teleskopkolben eingeführt werden kann und durch die der Teleskopkolben eine Drehmomentsabstützung erfährt.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei es sich bei der äußeren Umhüllung um eine Kartusche handelt.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, wobei die äußere Umhüllung eine von der Kreisform abweichende Querschnittsfläche aufweist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend mindestens zwei Teleskopkolben.
  9. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Ausbringen von Abformmassen, provisorischen Kronenmaterialien oder provisorischen Brückenmaterialien.
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