EP0956908A1 - Elektrisch betriebenes Kartuschenaustraggerät - Google Patents
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Abstract
Im elektrisch betriebenen Austraggerät wirkt die elektrische Antriebsvorrichtung über Gewindespindeln (6, 8) auf je eine Stösselplatte (7, 9) zum Austragen von Material aus einer Kartusche (A, B). Dabei sind die Gewindespindeln (6, 8) axial stationär angeordnet und stehen mit einem die Stösselplatten (7, 9) aufweisenden Schlitten (29) in Wirkverbindung, wobei die den Schlitten und die Gewindespindeln enthaltenden Antriebselemente (6, 8; 7, 9; 10-18; 31, 32) vom Kartuschenraum (21) abgetrennt und abgedichtet sind und die auf die beiden Spindeln wirkenden unterschiedlich grossen Kräfte durch rollende Reibung reibungsarm auf die Lager (14, 15) abgestützt werden und somit keine Verkantungskräfte auf den Schlitten (29, 34) entstehen. Diese Anordnung erfordert keine aufwendigen Längsführungen und deren Abdichtung. Die Antriebselemente sind auf einfache Art von den übrigen Geräteteilen, insbesondere Kartuschen, abgetrennt und abgedichtet. Die elektrische Antriebsvorrichtung weist für den Antrieb unter grosser Last, Vorschub und Entlastungshub, einen ersten Getriebemotor (M1) und für den Antrieb mit geringerer Belastung, Rückhub und schneller Vorschub, einen zweiten Motor (M2) auf, wobei beim Vorschub und beim Entlastungshub die mit den Gewindespindeln (6, 8) verbundene Hauptwelle (27) über eine Kupplung (42, 43, 44) stets mit dem Getriebemotor (M1) verbunden ist und die Kupplung während dem Austrag und dem Entlastungshub nicht geschaltet wird. Dadurch kann für den zweiten Motor (M2) ein wesentlich kleinerer Motor verwendet werden, und es sind keine aufwendigen Kupplungen erforderlich. <IMAGE>
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein elektrisch
betriebenes Austraggerät gemäss Oberbegriff von
Patentanspruch 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf eine Vorschubeinheit, die als mechanische Baugruppe in
Austraggeräten für Mehrkomponentenmassen eingesetzt wird
sowie auf den elektrischen Antrieb einer Vorschubeinheit.
Austraggeräte dienen dazu, in Kartuschen abgefüllte,
unterschiedliche Materialien durch eine Mischvorrichtung zu
pressen, und in gemischten und dosierten Mengen auszutragen.
Aus der US-A-5 203 476 und der US-A-5 464 128 des gleichen
Anmelders sind bereits elektrisch angetriebene Austraggeräte
bekannt. Diese sind im wesentlichen so aufgebaut, dass
mittels einer Gewindespindel ein Schlitten, an dem zwei
Schubstangen befestigt sind, vorgeschoben wird und über zwei
Kartuschenkolben der Materialaustrag bewirkt wird.
In einer weiteren bekannten Anordnung gemäss EP-B-492 413
erfolgt der Vorschub des Schlittens über zwei seitlich
angeordnete Ketten, in einem weiteren Falle über
Zahnstangen. Diese bekannten Vorrichtungen haben
grundsätzliche Nachteile. So verursachen die verschieden
grossen Reaktionskräfte auf die Schubstangen, wie sie bei
unterschiedlichen Austragverhältnissen auftreten, grosse
Momente und Verkantungsreibungen sowie Deformationskräfte
auf den Schlitten und die erforderlichen Führungsorgane,
wodurch solche Lösungen aufwendig herzustellen und schwierig
zu schmieren und abzudichten sind.
In anderen Fällen, z. B. gemäss US-A-4 180 187, bei denen
die Gewindespindeln, die wegen den grossen Austragkräften
geschmiert werden müssen, direkt in die Kartuschen geschoben
werden, sind diese Antriebsorgane stark schmutzanfällig und
beispielsweise im Falle von Verunreinigung durch die
auszutragenden Materialkomponenten schwer zu reinigen, was
für den Anwender nicht praktikabel ist. Wird der Schlitten
axial durch Ketten transportiert, ergibt sich als
wesentlicher Nachteil, dass die sehr langsame Vorschub-Geschwindigkeit
ein Getriebe mit hoher Untersetzung und für
das Abkoppeln des Antriebsaggregates für die Entlastung oder
den Rückhub eine Magnetkupplung für hohes Drehmoment
verlangt, welches mit hohen Kosten verbunden ist.
Von diesem Stand der Technik ausgehend ist es eine erste
Aufgabe der Erfindung, ein elektrisch betriebenes
Austraggerät mit einer Vorschubeinheit zu verwirklichen, das
die genannten Nachteile nicht aufweist und bei hoher
Betriebssicherheit und Wartungsfreundlichkeit kostengünstig
herzustellen ist. Diese Aufgabe wird mit dem Austraggerät
gemäss Patentanspruch 1 gelöst.
Bei elektrisch betriebenen Austraggeräten des Standes der
Technik ist nicht nur die Vorschubeinheit mit Nachteilen
behaftet, sondern auch der elektrische Antrieb. Um die in
Behältern oder Kartuschen abgefüllten Massen durch eine
Mischvorrichtung, beispielsweise einen Statikmischer zu
pressen, müssen grosse Druckkräfte aufgewendet werden, was
zur Folge hat, dass sich die Kartuschen, die im allgemeinen
aus Kunststoff bestehen, unter dieser Belastung ausdehnen.
Dieser Kartuschendruck muss nach Beendigung des Austrags
sofort abgebaut werden, weil sonst trotz unterbrochenem
Vorschub weiter Material aus dem Mischer ausfliesst, das
sogenannte Nachfliessen. Um dies zu verhindern, ermöglicht
man den Vorschuborganen unmittelbar nach dem Austrag einen
kleinen Entlastungshub durchzuführen. Weiter ist
erforderlich, dass der Rückhub dieser Antriebseinheit für
einen Kartuschenwechsel oder das Einführen der
Vorschuborgane in eine teilentleerte Kartusche wesentlich
schneller erfolgen muss als der eigentliche Arbeitsvorschub.
Die weiter oben erwähnte US-A-5 203 476 trägt diesem Problem
Rechnung, indem der Entlastungshub durch eine mechanische,
axiale Verschiebung der Arbeitspindeln mittels einem
Kniehebelgelenk bewirkt wird. Bei der Lösung gemäss der
ebenfalls oben erwähnten US-A-5 464 128 werden sowohl
Entlastungshub als auch schneller Rückhub durch einen
zweiten Motor sowie entsprechenden Magnetkupplungen
vorgenommen.
Des weiteren ist aus der bereits zitierten EP-B-492 413
bekannt, eine Magnetkupplung zu verwenden, um den
Vorschubantrieb von einem mit Ketten gezogenen
Stösselschlitten abzukoppeln, damit eine gewisse
Kartuschenentlastung sowie manueller Rückhub ermöglicht
wird.
Es ist von diesem bekannten Stand der Technik ausgehend eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben
beschriebenen, zum Teil gravierenden Nachteile zu beheben
und einen elektromechanischen Antrieb für ein Austraggerät
anzugeben, der preisgünstig hergestellt werden kann,
platzsparend ist und sich durch eine grosse Zuverlässigkeit
und Wartungsfreiheit auszeichnet. Diese Aufgabe wird mit dem
elektrisch betriebenen Austraggerät gemäss dem unabhängigen
Anspruch 2 gelöst.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt in einem Schnitt gemäss der Linie I-I in Figur 3 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorschubeinheit in einem Austraggerät,
- Figur 2
- zeigt einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Figur 1,
- Figur 3
- zeigt einen Schnitt gemäss der Linie III-III in Figur 2,
- Figur 4
- zeigt in einem Schnitt gemäss der Linie IV-IV in Figur 6 eine Ausführungsvariante zu Figur 1,
- Figur 5
- zeigt einen Schnitt gemäss Linie V-V in Figur 4,
- Figur 6
- zeigt einen Schnitt gemäss der Linie VI-VI in Figur 5.
- Figur 7
- zeigt in einem Schnitt gemäss der Linie VII-VII in Figur 9 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Austraggerätes mit dem elektrischen Antrieb,
- Figur 8
- zeigt in einem vergrösserten Ausschnitt ein Detail des elektrischen Antriebes aus Figur 7 in einer anderen Stellung, und
- Figur 9
- zeigt weitere Einzelheiten am erfindungsgemässen Austraggerät.
Figur 1 zeigt den Rahmen 1 des Austraggeräts sowie
kartuschenseitig, d.h. vorne, Kartusche A mit Kolben 2 und
Kartusche B mit Kolben 3. Antriebsseitig, d.h. gegen hinten,
weist der Rahmen 1 eine hintere Abschlusswand 4 sowie
kartuschenseitig eine Wand 5 auf, wobei in diesen beiden
Rahmenteilen der Antrieb gelagert und geführt ist. Die
Vorschubeinheit enthält eine erste Gewindespindel 6 mit
Stösselplatte 7 für die Kartusche A und eine zweite
Gewindespindel 8 mit Stösselplatte 9 für die Kartusche B.
Beide Gewindespindeln sind in axialer Richtung starr
angeordnet und in der hinteren Abschlusswand 4 über
Druckflächen 10 und 11 auf Stützhülsen 12 und 13 und diese
wiederum über Kugel- oder Drucklager 14 und 15 radial und
axial gelagert und abgestützt.
Vorne werden die Gewindespindeln radial auf Führungskolben
16 und 17 und diese wiederum in Stösselrohren 18 und 19
gelagert, wobei die Stösselrohre über eine gemeinsame
Führungsbrille 20 in Wand 5 geführt werden.
Der Kartuschenraum 21 wird gegen den Antriebsraum 22 durch
Dichtungen 23 abgedichtet. Die Gewindespindeln werden, siehe
Figur 3, durch Kettenräder 24 und 25 über eine Kette 26
synchron durch ein auf der Welle 27 liegendes Kettenrad 28
angetrieben, siehe Figur 7.
Dadurch wird der Schlitten 29, der aus einer Brücke 30 mit
den beiden Gewindemuffen 31, 32, den Stösselrohren 18, 19
sowie den Stösselplatten 7, 9 besteht, vorgeschoben und
presst über die Stösselplatten und Kartuschenkolben die
auszutragenden Medien durch den Mischer. Die Brücke und die
Stösselplatte auf der Kartuschenseite A werden durch
Verbindungsstangen und -schrauben so verschraubt, dass der
Anpressdruck voll vom Stösselrohr aufgenommen wird. Das
Stösselrohr auf der Kartuschenseite B wird in die Brücke
eingeschraubt oder eingepresst. Der unterschiedliche
Durchmesser der Stösselrohre in dieser Zeichnung ergibt sich
aus den unterschiedlichen Austragverhältnissen, wobei jedoch
beide Stösselrohre auch den gleichen Durchmesser aufweisen
können.
Der gleiche Schlitten kann für mehrere Austragverhältnisse,
beispielsweise von 1:1 bis 5:1 oder höher, verwendet werden,
wobei jeweils nur die Stösselplatten dem jeweiligen
Kartuschendurchmesser angepasst werden müssen. Aus
unterschiedlichen Austragverhältnissen und
Kartuschendurchmessern resultieren unterschiedliche
Austragkräfte und diese werden für jede Seite unabhängig
über die Gewindespindel und die Gewindemuffe auf das Kugel- oder
Drucklager durch rollende Reibung auf den
verwindungssteifen Rahmen abgestutzt. Dadurch entfallen die
sonst verwendeten, aufwendigen Schlitten-Längsführungen mit
ihren Reibungs-, Verkantungs-, Schmier- und Dichtproblemen.
Besonders vorteilhaft ist, dass Gewindespindeln und
Gewindemuffen, die wegen der hohen Axialkräfte gute
Schmierung erfordern, von den übrigen Baugruppen wie
Antriebe, Elektronik ferner dem Kartuschenraum räumlich
völlig getrennt und abgedichtet sind.
In den Figuren 4 bis 6 ist eine Ausführungsvariante
beschrieben, die ähnlich aufgebaut ist wie das erste
Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 1 bis 3, wobei die
gleichen Teile auch die gleichen Bezugszeichen aufweisen. Im
Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel sind die
Gewindespindeln 6 und 8 vorne in einer Lagerung 33, 33A und
33B gelagert, die direkt am Rahmen 1 befestigt ist, wie dies
insbesondere aus den Figuren 5 und 6 hervorgeht. Der
Schlitten 34 besteht einstückig aus der Verbindungsbrücke 35
und den Stösselteilen 35A und 35B mit den angeschraubten
Stösselplatten 7 und 9. Der Schlitten, bzw. die Stösselteile
müssen für den Durchtritt der Halterung 33A und 33B unten
offen sein.
Die oben beschriebenen Vorschubeinheiten sind nicht an eine
spezielle Ausführung des elektrischen Antriebs gebunden.
Figur 7 zeigt schematisch und im Schnitt das vollständige
erfindungsgemässe Austraggerät, worin die bereits
beschriebenen Elemente der Vorschubeinheit sowie die
Kartusche B mit dem Kartuschenkolben 3 und ein daran
angebrachter Mischer 37 erkennbar sind.
Ein Getriebemotor M1, der am Rahmen 1 angeflanscht ist,
treibt ein Schneckengetriebe 39 an und dieses treibt über
ein erstes Kettenrad 40 ein auf der Hauptwelle oder
Antriebswelle 27 frei drehbares zweites Kettenrad 41 an, das
Mitnehmerzapfen 42 besitzt. Dabei sind anstatt Zapfen auch
andere Kupplungsmittel wie Nocken oder dergleichen, möglich.
Neben dem zweiten Kettenrad 42 ist auf der Hauptwelle 27
eine Schaltmuffe 43 gelagert, die mit der Hauptwelle radial
verkeilt, aber in axialer Richtung verschiebbar ist. Die
Mitnehmerzapfen 42 auf dem zweiten Kettenrad 41 sind in der
Stellung von Figur 8 in entsprechende Ausnehmungen 44 in die
Schaltmuffe eingerückt. Die Mitnehmerzapfen oder
Mitnehmernocken können auch an der Schaltmuffe angebracht
und in entsprechende Ausnehmungen am Kettenrad eingerückt
werden. Auch sind andere Schaltelemente zwischen Kettenrad
und Schaltmuffe möglich.
Falls die Schaltmuffe eingerückt ist, wie dies aus Figur 8
hervorgeht, wird die Hauptwelle 27 in der Drehzahl des
Kettenrades 41 angetrieben und über das mit der Hauptwelle
verkeilte Kettenrad 28 werden über weitere Kettenräder 24
und 25 die beiden Gewindespindeln 6 und 8 angetrieben, womit
der Vorschub des Schlittens 29 bzw. 34 bewirkt wird. Mit
diesem elektrischen Antrieb können wahlweise nur eine
einzige oder auch mehrere Spindeln angetrieben werden.
Auf der Hauptwelle 27 ist ferner eine Halterung 45
angeordnet, die gegen den Rahmen 1 drehgesichert ist und
axial auf der Hauptwelle nicht verschoben werden kann. Diese
Halterung 45 trägt einen Hubmagneten 46, dessen Anker 47 mit
einem Schieber 48 verbunden ist, der auf der Schaltmuffe
gelagert ist, und diese beim Einschalten des Hubmagneten aus
der Einrastposition, gemäss Figur 8, in die Ausrastposition,
gemäss Figur 7, bewegt und diese Position während des
Rückhubes oder schnellen Vorhubes festhält. Dabei stützt
sich der Schieber 48 auf eine Scheibe 49 am Ende der
Schaltmuffe ab, wobei der Schieber längsverschiebbar, aber
nicht drehbar angeordnet ist.
Die Schaltmuffe ist gegenüber der Hauptwelle 27 von einer
Druckfeder 50 beaufschlagt, die nach dem Abschalten des
Hubmagneten die Schaltmuffe in die Einrastposition gemäss
Figur 8 drückt.
Im Ausführungsbeispiel gemäss Figur 7 ist auf der Halterung
ein zweiter Motor M2 angeordnet, der wesentlich kleiner ist
als der Getriebemotor M1. Zwischen dem Motor M2 und der
Hauptwelle ist ein Zahnriemengetriebe 51, das auch ein
Zahnrad-Getriebe sein kann, angeordnet.
Da sich jedem Vorschub automatisch ein Entlastungshub
anschliesst, wirken keine Kartuschen-Druckkräfte mehr auf
den Schlitten 29, wodurch der schnelle Rückhub
widerstandslos eingeleitet werden kann. Dieser erfolgt
automatisch dann, wenn der vordere Schalter 54, siehe Figur
9, betätigt wird. Dadurch wird der Hubmagnet und Motor M2
eingeschaltet und über das Zahnriemengetriebe 51 erfolgt der
Antrieb der Hauptwelle 27 und über Kettenräder 28, 24 und 25
der Gewindespindeln 6, 8 und damit des Schlittens 29. Nach
Beendigung der Rückhubes wird der hintere Schalter 55
betätigt und der Motor M2 sowie der Hubmagnet ausgeschaltet.
Die Druckfeder 50 schiebt daraufhin die Schaltmuffe gegen
das zweite Kettenrad 41, wobei sie einrastet, sobald die
radialen Positionen von Mitnehmerzapfen und Ausnehmungen
übereinstimmen, was erreicht wird, wenn der Getriebemotor M1
wieder für den Austragvorgang eingeschaltet wird, wobei der
Getriebemotor M1 im Langsamlauf dreht bis die Kupplung
eingerückt ist, um den Einrastvorgang zu erleichtern.
Im Gegensatz zu den vorbekannten Lösungen erfolgt der
Entlastungshub mit dem Vorschubmotor, jedoch mit erhöhter
Drehzahl und nicht mit dem Rückhubmotor. Für den Vorschub
sowie die Startphase des Entlastungshubes, z. B. für den
ersten Millimeter des Spindelrückzuges, sind hohe
Drehmomente bei kleinen Drehzahlen notwendig, da die
Spindeln noch voll belastet sind. Rückhub und schneller
Vorschub hingegen benötigen höhere Drehzahlen bei kleinen
Drehmomenten.
Diese Zuordnung, das heisst die Zweiteilung in einen relativ
langsamen Antrieb mit hohen Drehmomenten und einen relativ
schnellen Antrieb mit kleinen Drehmomenten erlaubt es, zwei
dazu geeignete und angepasste Motoren zu verwenden und
erspart teure Kupplungen für hohe Drehmomente. Von grosser
praktischer Bedeutung ist, dass nach Beendigung des
Vorschubs der Entlastungshub ohne Kupplungsbetätigung
eingeleitet werden kann. Ausserdem erlaubt diese Zuordnung
bei einer Fehlmanipulation den schnellen Vorschub ohne
Überlastung der Geräteteile abzuschalten, beispielsweise
wenn versucht wird, den Vorschub bei ausgehärtetem Mischer
oder gegen einen Hartanschlag auszulösen.
In Figur 9 sind zusätzlich zu den bereits in Figur 1
beschriebenen Elementen einige Bedienungsteile dargestellt.
Die Taste 52 bewirkt beim Drücken das Austragen, während das
Loslassen dieser Taste den Entlastungshub einleitet. Um die
Zeit für den Entlastungshub kurzzuhalten, wird der
Getriebemotor M1 für die Startphase, beispielsweise den
ersten Millimeter Entlastungshub, mit kleiner Drehzahl bei
hohem Drehmoment und die nächsten 2 - 3 mm bei höherer
Drehzahl und entsprechend kleinerem Moment angesteuert. Das
Betätigen der Taste 53 leitet über die mechanische Kupplung
sowie den Rückhubmotor M2 den früher beschriebenen Rückhub
ein.
Der vordere Schalter 54 signalisiert, dass die Kartusche
vollständig ausgetragen wurde und leitet automatisch den
Rückhub ein. Der hintere Schalter 55 bricht den Rückhub ab
und zeigt über eine Kontroll-Lampe 56 an, dass die leere
Kartusche gewechselt werden muss. Eine Scanner-Scheibe 59
mit Lichtschranke 60 ermöglicht verschiedene Steuervorgänge
wie das Ausschalten des Motors beim Auffahren auf
Hartanschlag bzw. auf ausgehärteten Mischer oder
Drehzahlüberwachung und Regelung bei verschiedenen
Materialviskositäten. Ausserdem sind die elektrischen
Komponenten und Motoren mit einer entsprechend ausgelegten
Steuerschaltung verbunden.
In Figur 7 ist ferner eine Füllstandsanzeige mit einem
Sichtfenster 57 angegebenen, wobei eine auf Schlitten 29
oder 34 befestigte Lampe 58 entlang einer Skala geführt wird
und damit den Kartuschenfüllstand anzeigt.
Wie aus der Beschreibung hervorgeht, wurde diese elektrische
Antriebseinheit für Austraggeräte von Mehrkomponenten-Massen
so ausgelegt, dass eine klare funktionelle Trennung
vorgenommen wird zwischen Vorschub und Entlastungshub und
deren grossen Drehmomenten aber kleinen Drehzahlen im
Vergleich zum schnellen Rückhub und schnellen Vorschub mit
weit geringeren Drehmomenten, aber wesentlich höheren
Drehzahlen. Dies ermöglicht für die Kupplung des Vorschubes
statt einer für hohe Drehmomente sehr teuren Magnetkupplung
eine günstige mechanische Kupplung einzusetzen, welche bei
Austrag- und Entlastungsvorgang nie geschaltet werden muss,
wobei die resultierenden Schaltgeräusche und
Abnützungsprobleme von geringer Bedeutung sind, weil die
Kupplung nur bei jedem Kartuschenwechsel betätigt wird und
nicht wie in vorbekannten Geräten bei jedem Austrag.
Ausserdem können bei hohen Spindeldrehzahlen für schnellen
Rückhub und schnellen Anstellvorschub anstelle von
Zahnrädern oder Ketten teilweise Zahnriemen eingesetzt
werden, was von grosser Bedeutung für geräuscharme Geräte
ist.
Obwohl der beschriebene elektrische Antrieb besonders
vorteilhaft für das Gerät mit der beschriebenen
Vorschubeinheit ist, kann dieser Antrieb auch für Geräte mit
anderen Vorschubeinheiten oder für Kartuschen mit einem oder
mehreren Zylindern eingesetzt werden.
Claims (10)
- Elektrisch betriebenes Austraggerät, in dem die elektromechanische Antriebseinrichtung auf eine Vorschubeinheit wirkt, in der Gewindespindeln (6, 8) auf je eine Stösselplatte (7, 9) zum Austragen von Material aus mindestens einer Kartusche (A, B) wirken, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindeln (6, 8) axial stationär angeordnet sind und mit einem die Stösselplatten (7, 9) tragenden Schlitten (29, 34) in Wirkverbindung stehen, wobei die im Schlitten enthaltenen Gewindespindeln (6, 8)und Vorschubelemente (10-19; 31, 32) vom Kartuschenraum (21) räumlich abgetrennt und abgedichtet sind.
- Elektrisch betriebenes Austraggerät, in dem die elektromechanische Antriebseinrichtung einen Motor für den langsamen Vorschub und den Entlastungshub, sowie einen Motor für den schnellen Rückhub und den schnellen Vorschub aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass für den Antrieb von Vorschub und Entlastungshub mit grosser Belastung ein Getriebemotor (M1) und für den Antrieb mit geringerer Belastung, schneller Rückhub und schneller Vorschub, ein zweiter Motor (M2) verwendet wird, wobei beim langsamen Vorschub und beim Entlastungshub die mit den Gewindespindeln (6, 8) verbundene Hauptwelle (27) über eine Kupplung (42, 43, 44) dauernd mit dem Getriebemotor (M1) verbunden ist.
- Austraggerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (43, 44) über einen von einem Hubmagneten (46) betätigbaren Schieber (48) ausrückbar ist, um nach dem Entlastungshub den Getriebemotor (M1) abzukuppeln sowie den zweiten Motor (M2) für den schnellen Rückhub oder schnellen Vorschub einzuschalten, wobei der Schieber für das wieder Einrücken der Kupplung mit einer Druckfeder (50) beaufschlagt ist und eine elektrische Schaltung vorgesehen ist, um während dem wieder Einrücken der Kupplung den Getriebemotor (M1) kurzzeitig auf Langsamlauf zu schalten.
- Austraggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindeln (6, 8) hinten im Rahmen (1, 4) über Druckflächen (10, 11) auf Stützhülsen (12, 13) und diese auf Kugel- oder Drucklagern (14, 15) radial und axial gelagert sind und über Gewindemuffen (31, 32) auf die Verbindungsbrücke (30) des Schlittens (29, 34) wirken.
- Austraggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (24-28) der Gewindespindeln (6, 8) am hinteren Ende erfolgt und derart ausgebildet ist, dass die Gewindespindeln synchron angetrieben werden.
- Austraggerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindeln (6, 8) vorne auf Führungskolben (16, 17) gelagert sind, welche wiederum in den Stösselrohren (18, 19) des Schlittens gelagert sind, wobei die Stösselrohre (18, 19) vorne über eine Führungsbrille (20) in einer Rahmenwand (5) geführt und hinten mit der Brücke (30) verbunden sind, wobei der Schlitten aus den Stässelplatten (7, 9), den Stösselrohren (18, 19) und der Brücke (30) gebildet wird.
- Austraggerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindeln (6, 8) vorne in einer am Rahmen (1) befestigten Halterung (33, 33A, 33B) gelagert sind und der Schlitten (34) aus einstückig geformter Verbindungsbrücke (35) mit den Stösselteilen (35A, 35B) sowie den angeschraubten Stösselplatten (7, 9) gebaut ist, wobei die Stösselteile auf ihrer ganzen Länge einen Durchtritt für die Halterung (33, 33A, 33B) aufweisen.
- Austraggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Getriebemotor (M1) über ein Getriebe (39) und zwei Kettenräder (40, 41) mit der Hauptwelle (27) verbunden ist, wobei das zweite Kettenrad (41) frei auf der Hauptwelle läuft und Kupplungselemente (42) aufweist.
- Austraggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Motor (M2) über eine Untersetzung (51) mit der Hauptweile (27) verbunden ist.
- Austraggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Durchmesser der Kartuschen (A, B) und damit der Stösselplatten (7, 9) 1:1 beträgt oder von 1:1 abweicht.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP98810446A EP0956908A1 (de) | 1998-05-15 | 1998-05-15 | Elektrisch betriebenes Kartuschenaustraggerät |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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EP98810446A EP0956908A1 (de) | 1998-05-15 | 1998-05-15 | Elektrisch betriebenes Kartuschenaustraggerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
EP0956908A1 true EP0956908A1 (de) | 1999-11-17 |
Family
ID=8236085
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
EP98810446A Withdrawn EP0956908A1 (de) | 1998-05-15 | 1998-05-15 | Elektrisch betriebenes Kartuschenaustraggerät |
Country Status (3)
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