DE10019958A1 - Gebäude mit aus Holz gefertigten Wänden und Verfahren zum Errichten eines solchen Gebäudes - Google Patents
Gebäude mit aus Holz gefertigten Wänden und Verfahren zum Errichten eines solchen GebäudesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Wandbauelement (2) aus Holz für eine aus Holz gefertigte Wand eines Gebäudes (20). Um auf möglichst einfache Weise und in möglichst kurzer Zeit ein Holzgebäude (20) errichten zu können, das besonders gute Wärme- und Schallisolationseigenschaften und eine hohe Stabilität aufweist, wird vorgeschlagen, dass das Wandbauelement (2) aus mindestens einem einstückigen Holzelement (3) besteht, das sich über die gesamte Höhe der Gebäudewand erstreckt. Das Holzelement (3) ist vorzugsweise als ein Brettschichtholz (BSH) ausgebildet. Auch die Geschossdecken und das Dach des Gebäudes (20) können aus den erfindungsgemäßen Wandbauelementen (2) gefertigt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wandbauelement aus Holz
für eine aus Holz gefertigte Wand eines Gebäudes. Des Weiteren
betrifft die Erfindung ein Gebäude mit aus Holz gefertigten
Wänden und ein Verfahren zum Errichten eines solchen Gebäudes.
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Arten von
Holzgebäuden und verschiedene Verfahren zum Errichten eines
solchen Holzgebäudes bekannt. Der Broschüre "Holz. Der
Brückenschlag in die Zukunft.", herausgegeben von dem
Absatzförderungsfonds der Deutschen Forstwirtschaft, 53175
Bonn, Vorabdruck 1995, endgültige Auflage 1996, Seiten 4 und 5
können verschiedenartige Holzgebäude entnommen werden. Der
sog. Blockbau wurde bereits in der Steinzeit angewandt. Beim
Blockbau werden horizontal verlaufende Stämme, rund und/oder
profiliert, übereinander angeordnet und in den Ecken des
Gebäudes mit besonderen Eckverbindungen miteinander verbunden.
Ein guter Wärmeschutz und eine gute Winddichtung erfordern
eine exakte Fugenpassung und/oder mehrschichtig aufgebaute
Konstruktionen. Nach dem Blockbau errichtete Gebäude weisen
üblicherweise nur ein Stockwerk auf.
Der sog. Fachwerkbau wird seit dem Mittelalter bis in die
Neuzeit angewandt. Zunächst wird ein Fachwerk aus Holz als
tragende Konstruktion errichtet, und dann werden die
Zwischenräume des Fachwerks mit Holz, Stein oder anderen
geeigneten Materialien ausgefüllt. Bei mehrgeschossigen
Gebäuden wird Stockwerk für Stockwerk aufgesetzt.
Bei dem sog. Skelettbau wird ein tragendes Stabsystem im
Rastermaß errichtet. Ausgesteift wird das Stabsystem mit
Holzstreben, Stahlverspannungen oder integrierten
Wandbauelementen. Die Zwischenräume des Stabsystems werden mit
Holz oder anderen Baustoffen ausgefüllt.
Bei dem sog. Tafelbau bilden vorgefertigte Tafeln ein
addierbares System von Wandbauelementen. Die Tafeln können zu
individuell gestalteten Gebäuden zusammengefügt werden. Diese
Bauweise ist typisch für Fertighäuser. Die Wandbauelement des
Tafelbaus bestehen aus einer tragenden Rahmenkonstruktion, die
zur Wärme- und Schallisolierung mit Holz, Stein oder anderen
geeigneten Materialien ausgefüllt ist. Die vorgefertigten
Tafeln werden am Bau nur noch aneinandergefügt. Im Gegensatz
dazu werden bei dem sog. Rahmenbau teilweise vorgefertigte
Tafeln erst am Bau komplettiert und dann aneinandergefügt.
All diesen bekannten Holzgebäuden ist es gemeinsam, dass sie
bei mehrgeschossiger Bauweise Stockwerk für Stockwerk
aufeinander errichtet werden. Auch bei eingeschossigen
Gebäuden wird zunächst das eine Stockwerk errichtet und darauf
dann der Giebel bzw. der Kniestock und das Dach aufgebracht.
Diese Bauweise führt dazu, dass der Giebel bzw. der Kniestock
nicht sicher an den Gebäudewänden bzw. an dem Dachstuhl des
Gebäudes befestigt werden kann. Auch bezüglich der Wärme- und
Schallisoliation sind bei den bekannten Holzgebäuden zum Teil
erhebliche Defizite vorhanden, da es sich als sehr schwierig
erweist, bei dem Blockbau die einzelnen Stämmen und bei dem
Tafelbau und dem Rahmenbau die einzelnen Tafeln derart
passgenau zu fertigen und die Fugen zwischen den Stämmen bzw.
den Tafeln derart abzudichten, dass sich möglichst keine
Wärme- bzw. Schallbrücken bilden. Schließlich ergeben sich
durch die stockwerkweise Konstruktion der bekannten
Holzgebäude Defizite bei der Stabilität der Gebäude.
Zu dem eingangs beschriebenen Stand der Technik wird auf die
nachfolgenden Druckschriften verwiesen. Aus der
DE 92 14 307 U1 sind Wandbauelemente für den Tafelbau bzw. den
Rahmenbau bekannt. Aus der US 5,507,427 sind Wandbauelemente
für den Rahmenbau bekannt. Aus der US 6,035,583 ist ein
Holzgebäude mit Wandbauelementen bekannt, die aus mehreren
horizontal angeordneten vorgefertigten Tafeln bestehen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, auf
möglichst einfache Weise und in möglichst kurzer Zeit ein
Holzgebäude zu errichten, das besonders gute Wärme- und
Schallisoliationseigenschaften und eine höhere Stabilität
aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von
dem Wandbauelement der eingangs genannten Art vor, dass das
Wandbauelement aus mindestens einem einstückigen Holzelement
besteht, das sich über die gesamten Höhe der Gebäudewand
erstreckt.
Die einzelnen Holzelemente weisen in ihrer Länge eine größere
Erstreckung als in der Breite auf. Bei aufgestelltem
Wandbauelement sind die Holzelemente der Länge nach vertikal
angeordnet, so dass die Spalte an den Stoßstellen
aneinandergrenzender Holzelemente ebenfalls vertikal
verlaufen. Auch die Maserung des für die Holzelemente
verwendeten Holzes verläuft bei aufgestelltem Wandbauelement
vorzugsweise vertikal. Auf Grund der vertikalen Anordnung der
einzelnen Holzelemente können sie auf besonders einfache Weise
und in besonders kurzer Zeit zu Wandbauelementen und diese
wiederum zu einem Holzgebäude zusammengesetzt werden. Dank der
relativ großflächigen Holzelemente weisen die Wandbauelemente
und die Wände des fertigen Holzgebäudes besonders wenige
Wärme- bzw. Schallbrücken an den Stoßstellen
aneinandergrenzender Holzelemente bzw. Wandbauelemente auf.
Die wenigen Stoßstellen lassen sich besonders effektiv
abdichten. Durch den vertikalen Verlauf der Maserung arbeitet
das Holz nicht in Längsrichtung.
Nach der Fertigstellung des Holzgebäudes können die
Holzelemente auf der Außenseite des Gebäudes je nach Belieben
in ihrer ursprünglichen Form belassen oder mit einer
Schutzschicht in Form eines Farbanstrichs, eines
Lasuranstrichs oder einer Schalung aus Brettern oder Schindeln
aus Holz oder anderen geeigneten Materialien versehen werden.
Die Innenseiten der Wandbauelemente des fertigen Holzgebäudes
können ebenfalls in ihrer Ursprungsform belassen, mit einem
Farb- oder Lasuranstrich oder mit einer Schalung versehen
werden. Zwischen der Schalung und der Innenseite der
Wandelemente kann eine Wasser- und/oder Elektroinstallation
angeordnet werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Wandbauelement aus Holz kann ein
besonders stabiles Holzgebäude auf einfache Weise und
innerhalb kürzester Zeit errichtet werden. Ein mit dem
Wandbauelementen erstelltes Holzgebäude weist besonders wenige
und leicht abzudichtende Stoßstellen zwischen den einzelnen
Holzelementen auf und ist deshalb besonders gut schall- und
wärmeisoliert.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass sich das Wandbauelement von
einem Fundament des Gebäudes bis zu einem Kniestock bzw. einem
Giebel des Gebäudes erstreckt. Beim Einsatz der
erfindungsgemäßen Wandbauelemente für ein mehrstöckiges
Gebäude erstreckt sich das Wandbauelement also von dem
Fundament, über sämtliche Stockwerke des Gebäudes bis zu dem
Kniestock bzw. dem Giebel. Es versteht sich, dass ein mit den
erfindungsgemäßen Wandbauelementen errichtetes Holzgebäude
nicht beliebig viele Stockwerke aufweisen kann, da die
einstückigen Holzelemente nicht beliebig lang ausgebildet
werden können. Bei zu langen Holzelementen könnten sich
Probleme sowohl beim Transport als auch beim Aufstellen der
Wandbauelemente ergeben. Gebäudehöhen von mehreren Stockwerken
lassen sich mit den erfindungsgemäßen Wandbauelementen jedoch
problemlos realisieren. Die von dem Fundament bis zum
Kniestock bzw. zum Giebel des Gebäudes verlaufenden
Wandbauelemente geben dem Holzgebäude eine besonders hohe
Stabilität. Insbesondere die Bereiche der Gebäudewände am
Kniestock bzw. am Giebel des Gebäudes sind durch den Einsatz
der erfindungsgemäßen Wandbauelemente wesentlich stabiler als
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Holzhäusern
ausgebildet. Zudem weisen die Wandbauelemente gemäß dieser
Weiterbildung besonders wenige Wärme- bzw. Schallbrücken auf.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Holzelement als ein
Brettschichtholz (BSH) ausgebildet ist. Brettschichtholz
besteht vorzugsweise aus einer Vielzahl von Holzbrettern, die
in Längsrichtung stirnseitig übereinander und versetzt
zueinander nebeneinander angeordnet und miteinander verleimt
sind. Die Länge des Brettschichtholzes kann bis zu einem
gewissen Grad nahezu beliebig gewählt werden, indem mehrere
Holzbretter in Längsrichtung stirnseitig übereinander
angeordnet werden. Die Breite des verwendeten
Brettschichtholzes ergibt sich aus der Summe der Stärken der
nebeneinander angeordneten Holzbretter. Die Stoßstellen der
stirnseitig übereinander angeordneten Holzbretter sind bei den
nebeneinander angeordneten Holzbrettern zueinander versetzt.
Der Vorteil von Brettschichtholz besteht darin, dass es in
Längsrichtung nicht arbeitet, so dass sich selbst bei extremen
Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen in Längsrichtung
keine Maßänderungen ergeben und stets eine Maßhaltigkeit
sichergestellt ist. Des Weiteren weist Brettschichtholz eine
besonders hohe Stabilität auf und hat besonders gute wärme-
und schallisolierende Eigenschaften. Die Holzbretter für das
Brettschichtholz bestehen vorteilhafterweise aus einem
Nadelholz, vorzugsweise aus Fichte oder Kiefer.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass in das
Wandbauelement Aussparungen für Fenster und/oder Türen
eingebracht sind. Ein aus den erfindungsgemäßen
Wandbauelementen aufgebautes Holzgebäude weist somit
insbesondere im Bereich eines Fenster- und/oder Türsturzes
eine wesentlich höhere Stabilität als die aus dem Stand der
Technik bekannten Holzgebäude auf.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass in den
einander zugewandten Stirnseiten von aneinandergrenzenden
Holzelementen gegenüberliegend Nuten ausgebildet sind, in die
Verbindungsfedern eingebracht sind. Die Verbindungsfedern
bestehen vorzugsweise aus mehrschichtig verleimtem Birkenholz.
Mit Hilfe der Verbindungsfedern können aneinandergrenzende
Holzelemente bzw. Wandbauelemente auf besonders einfache und
schnelle Weise, aber dennoch sicher und zuverlässig
miteinander verbunden werden. Dazu werden die
Verbindungsfedern in die einander zugewandten Nuten von
aneinandergrenzenden Holzelementen eingeführt. Die
Verbindungsfedern werden durch einen Presssitz in den Nuten
gehalten. Alternativ oder zusätzlich können die
Verbindungsfedern in den Nuten auch verleimt werden.
Schließlich wird vorgeschlagen, dass in einen Spalt zwischen
zwei aneinandergrenzenden Holzelementen zumindest von der
Außenseite der Gebäudewand Dichtmittel eingebracht sind. Auf
diese Weise kann der Spalt zwischen zwei aneinandergrenzenden
Holzelementen bzw. Wandbauelementen von außen insbesondere
gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden. Die Dichtmittel sind
bspw. als ein Klebeband mit einer Moosgummischicht
ausgebildet, das auf eine Seitenwand des Spaltes geklebt wird.
Das Moosgummi dehnt sich dann selbstständig aus und füllt so
nach einer gewissen Zeit die gesamte Breite des Spaltes aus.
Alternativ können die Dichtmittel auch als eine Dichtlippe aus
Kunststoff oder Gummi ausgebildet sein, die in den Spalt
gedrückt und dort mittels Presssitz gehalten wird.
Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung
wird ausgehend von dem Gebäude der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, dass die Gebäudewände aus Wandbauelementen nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 gebildet sind.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass in den einander zugewandten
Stirnseiten von aneinandergrenzenden Wandbauelementen
gegenüberliegend Nuten ausgebildet sind, in die
Verbindungsfedern, vorzugsweise aus mehrschichtig verleimtem
Birkenholz, eingebracht sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass in einen Spalt zwischen
zwei aneinandergrenzenden Wandbauelementen zumindest von der
Außenseite der Gebäudewand Dichtmittel eingebracht sind.
Vorteilhafterweise sind die die Böden bzw. Decken des Gebäudes
ebenfalls aus Wandbauelementen nach einem der Ansprüche 1 bis
9 gebildet. Schließlich wird vorgeschlagen, dass das Dach des
Gebäudes aus Wandbauelementen nach einem der Ansprüche 1 bis 9
gebildet ist. Die Außenseite der Wandbauelemente für das Dach
kann zum Abdichten mit Teerpappe, Schindeln oder Dachziegeln
bedeckt sein.
Schließlich wird als eine weitere Lösung der Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ausgehend von dem Verfahren der
eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass zunächst die
Wandbauelemente für die Ecken des Gebäudes und dann dazwischen
die Wandbauelemente für die Wände des Gebäudes angeordnet
werden.
Die zuerst aufgestellten Wandbauelemente für die Ecken des
Gebäudes können sich aneinander abstützen und sich so auch
ohne eine Stützkonstruktion in der vertikalen Ausrichtung
halten. Dann werden zwischen die Wandbauelemente für die Ecken
die Wandbauelemente für die Gebäudewände angeordnet und an den
Wandbauelementen für die Ecken befestigt, so dass auch die
Wandbauelemente für die Gebäudewände ohne eine
Stützkonstruktion in einer vertikalen Ausrichtung gehalten
werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass jeweils mindestens zwei
Wandbauelemente zu Eckelementen verbunden werden, dass die
Eckelemente an den dafür vorgesehenen Positionen an den Ecken
des Gebäudes aufgestellt werden, dass zumindest ein Teil der
Eckelemente durch Verbindungsbalken miteinander verbunden
wird, die horizontal entlang der vorgesehenen Gebäudewände
verlaufen, und dass die Wandbauelemente für die Gebäudewände
angeordnet und an den Verbindungsbalken befestigt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Wandbauelemente der
Eckelemente miteinander verschraubt werden. Des Weiteren wird
vorgeschlagen, dass die Wandbauelemente für die Gebäudewände
mit den Verbindungsbalken verschraubt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass nach dem Errichten der
Gebäudewände Wandbauelemente für die Böden bzw. Decken des
Gebäudes auf den Verbindungsbalken zur Auflage gebracht und
auf diesen befestigt, vorzugsweise mit diesen verschraubt,
werden.
Vorteilhafterweise werden nach dem Errichten der Gebäudewände
Wandbauelemente für das Dach des Gebäudes angeordnet. Auf
diese Weise kann die hohe Stabilität des erfindungsgemäßen
Holzgebäudes noch einmal entscheidend erhöht werden.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass nach dem
Anordnen von mindestens zwei aneinandergrenzenden
Wandbauelementen in gegenüberliegende Nuten, die in den
einander zugewandten Stirnseiten der aneinandergrenzenden
Wandbauelemente ausgebildet sind, Verbindungsfedern,
vorzugsweise aus mehrschichtig verleimtem Birkenholz,
eingebracht werden.
Vorteilhafterweise werden in einen Spalt zwischen zwei
aneinandergrenzenden Wandbauelementen zumindest von der
Außenseite der Gebäudewand aus Dichtmittel eingebracht.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in der Zeichnung
dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren
Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw.
Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung. Es
zeigen:
Fig. 1 ein teilweise errichtetes erfindungsgemäßes
Gebäude;
Fig. 2 das weiter errichtete Gebäude aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Stoßstelle zwischen zwei Holzelementen von
erfindungsgemäßen Wandbauelementen; und
Fig. 4 den Aufbau eines Holzelementes eines
erfindungsgemäßen Wandbauelementes.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Gebäude 20 mit Wänden aus
Holz in einem teilweise errichteten Zustand dargestellt. Das
Gebäude 20 weist ein Fundament 1 aus Stein, Beton oder anderen
geeigneten Materialien auf. Auf das Fundament 1 werden sich in
vertikaler Richtung erstreckende Wandbauelemente 2 angeordnet.
Die Wandbauelemente 2 bestehen bei dem in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils aus einem
einstückigen Holzelement 3. Es ist jedoch auch denkbar, dass
ein Wandbauelement 2 aus mehreren nebeneinander angeordneten
und jeweils vertikal ausgerichteten Holzelementen 3 besteht.
Das besondere der für das erfindungsgemäße Gebäude 20
eingesetzten Holzelemente 3 besteht darin, dass sie sich über
die gesamte Höhe der Gebäudewand erstrecken. Die Holzelemente
3 an den Längsseiten 21 des Gebäudes 20 erstrecken sich von
dem Fundament 1 bis zu dem Kniestock des Gebäudes 20, und die
Holzelemente 3 auf den Stirnseiten 22 des Gebäudes 20
erstrecken sich von dem Fundament 1 bis zu dem Giebel des
Gebäudes 20. Das in Fig. 1 dargestellte Gebäude 20 weist
lediglich zwei Stockwerke (Erdgeschoss und Dachgeschoss) auf.
Die erfindungsgemäßen Wandbauelemente 2 können aber auch für
Gebäude mit mehr als zwei Stockwerken eingesetzt werden, wobei
sich die Holzelemente 3 dann von dem Fundament 1 über
sämtliche Stockwerke bis zum Kniestock bzw. Giebel des
Gebäudes erstrecken.
Die Holzelemente 3 sind als Brettschichtholz (BSH)
ausgebildet. Der genaue Aufbau von Brettschichtholz ist zur
Erläuterung in Fig. 4 dargestellt. Brettschichtholz besteht
aus einer Vielzahl von Holzbrettern 4, die in Längsrichtung
stirnseitig übereinander angeordnet und verleimt sind. Durch
die Anordnung mehrerer Holzbretter übereinander kann das
Holzelement 3 auf einen gewünschte Länge 1 gebracht werden, so
dass das Holzelement 3 dann von dem Fundament 1 bis zum
Kniestock bzw. Giebel des Gebäudes 20 reicht. Des Weiteren
werden bei dem Brettschichtholz mehrere dieser übereinander
angeordneten Holzbretter 4 nebeneinander angeordnet, um eine
gewünschte Breite b1 des Holzelements 3 zu erzielen. Die
Holzbretter 4 sind derart nebeneinander angeordnet, dass die
Stoßstellen 5 der stirnseitig übereinander angeordneten
Holzbretter 4 versetzt zueinander sind. Durch die Breite b2
der Holzbretter 4 wird die Stärke der Holzelemente 3 bzw. der
Gebäudewände bestimmt. Die Holzbretter 4 bestehen vorzugsweise
aus Nadelholz. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
beträgt die Breite b2 der Holzbretter 4 etwa 18 cm. Die Breite
b1 des Holzelements 3 beträgt 2 m und dessen Länge 1 etwa
12 m.
Zum Errichten des erfindungsgemäßen Gebäudes 20 (vgl. Fig. 1)
werden zunächst jeweils zwei Wandbauelemente 2 zu Eckelementen
6 verbunden und an den dafür vorgesehenen Positionen an den
Ecken des Gebäudes 20 aufgestellt. Die Wandbauelemente 2 der
Eckelemente 6 sind miteinander verschraubt. Die Eckelemente 6
werden durch Verbindungsbalken 7 miteinander verbunden, die
horizontal entlang der vorgesehene Gebäudewände verlaufen.
Dann werden Wandbauelemente 2 für die Gebäudewände auf dem
Fundament 1 angeordnet (vgl. Fig. 2), an den
Verbindungsbalken 7 zur Auflage gebracht und an diesen
befestigt. Die Wandbauelemente 2 für die Gebäudewände sind mit
den Verbindungsbalken 7 verschraubt.
Nach dem Errichten der Gebäudewände werden Wandbauelemente 23
für die Geschossdecken des Gebäudes 20 auf den
Verbindungsbalken 7 zur Auflage gebracht und auf diesen
befestigt, vorzugsweise mit diesen verschraubt. Es werden
zunächst Wandbauelemente 23 entlang der Längsseiten 21 des
Gebäudes 20 angeordnet. Diese Wandbauelemente 23 können dann
von den an der Erstellung beteiligten Arbeitern begangen und
als Gerüst genutzt werden. Auf diese Weise kann auf die
Errichtung eines gesonderten Gerüstes verzichtet werden.
In den Wandbauelementen 2 für die Gebäudewände sind
Aussparungen 8 für Fenster und Aussparungen 9 für Türen
eingebracht. Ebenso sind in den Wandbauelementen 2 für die
Decken bzw. Böden des Gebäudes 20 Aussparungen (nicht
dargestellt) vorgesehen, durch die ein Übergang von einem
Stockwerk in das nächste möglich ist.
An der Oberseite der Wandbauelemente 2 der Stirnseiten 22 des
Gebäudes sind im Bereich des Giebels Aussparungen 10 zur
Aufnahme von Pfetten 11, 12 der Dachkonstruktion des Gebäudes
20 ausgebildet. In Fig. 2 sind lediglich die Firstpfette 11
und die Fußpfetten 12 dargestellt. Auf die Pfetten 11, 12
werden Wandbauelemente (nicht dargestellt) angeordnet und
befestigt, vorzugsweise mit den Pfetten 11, 12 verschraubt, um
das Dach des Gebäudes zu bilden. Die Außenseite der
Wandbauelemente für das Dach kann zum Abdichten mit Teerpappe,
Schindeln oder Dachziegeln bedeckt werden. Alternativ kann auf
die Pfetten 11, 12 auch eine herkömmliche Dachkonstruktion
auch mit Sparren aufgebracht werden.
In Fig. 3 ist eine Stoßstelle zwischen zwei Wandbauelementen
2 bzw. zwischen zwei Holzelementen 3 eines Wandbauelements 2
dargestellt. In den einander zugewandten Stirnseiten der
aneinandergrenzenden Holzelemente 3 sind gegenüberliegende
Nuten 13 ausgebildet. Nachdem die Holzelemente 3 vertikal
ausgerichtet nebeneinander angeordnet sind, werden zum
Verbinden der beiden Holzelemente 3 von oben eine oder mehrere
Verbindungsfedern 14 in die Nuten 13 eingeschoben. Die
Verbindungsfedern 14 bestehen vorzugsweise aus mehrschichtig
verleimtem Birkenholz. Die Verbindungsfedern 14 werden durch
einen Presssitz in den Nuten 13 gehalten. Alternativ oder
zusätzlich können die Verbindungsfedern 14 auch in den Nuten
13 verleimt werden. Anschließend werden in einen Spalt 15
zwischen den beiden Holzelementen 3 von der Außenseite der
Gebäudewand aus Dichtmittel 16 eingebracht, um das Eindringen
von Feuchtigkeit in den Spalt 15 zu verhindern und eine
zusätzliche Schall- und Wärmedämmung zu bewirken.
Der gesamte Rohbau des erfindungsgemäßen Gebäudes 20 besteht
aus sehr wenigen unterschiedlichen Materialien. Im
wesentlichen sind dies Holz (BSH) für die Wandbauelemente 2,
die Verbindungsfedern 14 und in Form von Holzfasern für die
Wärmedämmung, Metall für einige wenige Verschraubungen und
Holzleim zum Verkleben der Verbindungsfedern 14 in den Nuten
13. Das bei dem Gebäude 20 überwiegend verwendete Material
Holz ist zu 99% naturbelassen und baubiologisch völlig
unbedenklich.
Die Breite b3 der Verbindungsfedern 14 beträgt in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 80 bis 90 mm. Die Tiefe
t der Nuten 13 beträgt etwa 35 mm. Die Breite b4 des Spalts 15
zwischen den beiden Holzelementen 3 beträgt in Abhängigkeit
von der Wärmeausdehnung der Holzelemente 3 etwa 25 bis 40 mm.
Durch die vorgeschlagene Art der Verbindung von zwei
aneinandergrenzenden Holzelementen 3 ist eine sichere und
zuverlässige Verbindung der Holzelemente 3 gewährleistet,
wobei sich die Holzelemente 3 bspw. bei Schwankungen der
Umgebungstemperatur oder der Luftfeuchtigkeit in Querrichtung
ohne weiteres ausdehnen bzw. zusammenziehen können, ohne dass
das die Stabilität der Verbindung oder die Dämmung
beeinträchtigen würde.
Claims (22)
1. Wandbauelement (2) aus Holz für eine aus Holz gefertigte
Wand eines Gebäudes (20), dadurch gekennzeichnet, dass
das Wandbauelement (2) aus mindestens einem einstückigen
Holzelement (3) besteht, das sich über die gesamte Höhe
der Gebäudewand erstreckt.
2. Wandbauelement (2) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass sich das Wandbauelement (2) von
einem Fundament (1) des Gebäudes (20) bis zu einem
Kniestock bzw. einem Giebel des Gebäudes (20) erstreckt.
3. Wandbauelement (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Holzelement (3) als ein
Brettschichtholz (BSH) ausgebildet ist.
4. Wandbauelement (2) nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das Brettschichtholz (BSH) aus einer
Vielzahl von Holzbrettern (4) besteht, die in
Längsrichtung stirnseitig übereinander und versetzt
zueinander nebeneinander angeordnet und miteinander
verleimt sind.
5. Wandbauelement (2) nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Holzbretter (4) aus einem
Nadelholz, vorzugsweise aus Fichte oder Kiefer, bestehen.
6. Wandbauelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass in das Wandbauelement (2)
Aussparungen (8, 9) für Fenster und/oder Türen
eingebracht sind.
7. Wandbauelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass in den einander zugewandten
Stirnseiten von aneinandergrenzenden Holzelementen (3)
gegenüberliegend Nuten (13) ausgebildet sind, in die
Verbindungsfedern (14) eingebracht sind.
8. Wandbauelement (2) nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Verbindungsfedern (14) aus
mehrschichtig verleimtem Birkenholz bestehen.
9. Wandbauelement (2) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, dass in einen Spalt (15) zwischen zwei
aneinandergrenzenden Holzelementen (3) zumindest von der
Außenseite der Gebäudewand aus Dichtmittel (16)
eingebracht sind.
10. Gebäude (20) mit aus Holz gefertigten Wänden, dadurch
gekennzeichnet, dass die Gebäudewände aus
Wandbauelementen (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9
gebildet sind.
11. Gebäude (20) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass in den einander zugewandten Stirnseiten von
aneinandergrenzenden Wandbauelementen (2)
gegenüberliegend Nuten (13) ausgebildet sind, in die
Verbindungsfedern (14), vorzugsweise aus mehrschichtig
verleimtem Birkenholz, eingebracht sind.
12. Gebäude (20) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass in einen Spalt (15) zwischen zwei
aneinandergrenzenden Wandbauelementen (2) zumindest von
der Außenseite der Gebäudewand Dichtmittel (16)
eingebracht sind.
13. Gebäude (20) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Böden bzw. Decken des Gebäudes
(20) aus Wandbauelementen (2) nach einem der Ansprüche 1
bis 9 gebildet sind.
14. Gebäude (20) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass das Dach des Gebäudes (20) aus
Wandbauelementen (2) nach Einem der Ansprüche 1 bis 9
gebildet ist.
15. Verfahren zum Errichten eines Gebäudes (20) nach einem
der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
zunächst die Wandbauelemente (2) für die Ecken des
Gebäudes (20) und dann dazwischen die Wandbauelemente (2)
für die Wände des Gebäudes (20) angeordnet werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils mindestens zwei Wandbauelemente (2) zu
Eckelementen (6) verbunden werden, dass die Eckelemente
(6) an den dafür vorgesehenen Positionen an den Ecken des
Gebäudes (20) aufgestellt werden, dass zumindest ein Teil
der Eckelemente (6) durch Verbindungsbalken (7)
miteinander verbunden wird, die horizontal entlang der
vorgesehenen Gebäudewände verlaufen, und dass die
Wandbauelemente (2) für die Gebäudewände angeordnet und
an den Verbindungsbalken (7) befestigt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wandbauelemente (2) der Eckelemente (6) miteinander
verschraubt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, dass die Wandbauelemente (2) für die
Gebäudewände mit den Verbindungsbalken (7) verschraubt
werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass nach dem Errichten der Gebäudewände
Wandbauelemente (2) für die Böden bzw. Decken des
Gebäudes (20) auf den Verbindungsbalken (7) zur Auflage
gebracht und auf diesen befestigt, vorzugsweise mit
diesen verschraubt, werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, dass nach dem Errichten der Gebäudewände
Wandbauelemente (2) für das Dach des Gebäudes (20)
angeordnet werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass nach dem Anordnen von mindestens
zwei aneinandergrenzenden Wandbauelementen (2) in
gegenüberliegende Nuten (13), die in den einander
zugewandten Stirnseiten der aneinandergrenzenden
Wandbauelemente (2) ausgebildet sind, Verbindungsfedern
(14), vorzugsweise aus mehrschichtig verleimtem
Birkenholz, eingebracht werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass
in einen Spalt (15) zwischen zwei aneinandergrenzenden
Wandbauelementen (2) zumindest von der Außenseite der
Gebäudewand aus Dichtmittel (16) eingebracht werden.
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DE2000119958 DE10019958A1 (de) | 2000-04-20 | 2000-04-20 | Gebäude mit aus Holz gefertigten Wänden und Verfahren zum Errichten eines solchen Gebäudes |
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DE2000119958 DE10019958A1 (de) | 2000-04-20 | 2000-04-20 | Gebäude mit aus Holz gefertigten Wänden und Verfahren zum Errichten eines solchen Gebäudes |
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