DE10019097A1 - Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise - Google Patents
Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in AluminiumintegralbauweiseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise, im Wesentlichen bestehend aus Dach- und Untergestellelementen sowie Stirn- und Seitenwänden, wobei hochbeanspruchte Bereiche des Aluminiumintegralrohbaues (1) durch eine hinsichtlich Masse und Festigkeitseigenschaften optimierte differenzielle Tragstruktur (3 bis 7; 9) ersetzt sind, die form- und kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig am Aluminiumintegralrohbau (1) angebunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge,
insbesondere Schienenfahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise,
im Wesentlichen bestehend aus Dach- und Untergestellelementen
sowie Stirn- und Seitenwänden.
Es sind bereits Wagenkastenaufbauten für Schienenfahrzeuge,
siehe beispielsweise EP 790 168 A1, DE 298 16 609 U1, be
kannt, deren Dächer, Untergestelle, Stirn- und Seitenwände
weitestgehend aus Aluminiumstrangpressprofilen bestehen, die
durch Schweißen miteinander verbunden sind. Diese Losungen
weisen den entscheidenden Nachteil auf, dass, bedingt durch
das Prinzip des gleichförmig durchgehend ausgebildeten Ein
zelprofilquerschnittes in der ausgeführten Aluminiumintegral
bauweise, örtliche Bereiche des Wagenkastens nur mit erhebli
chem Aufwand für festigkeitsmäßig hohe Beanspruchungen er
tüchtigt werden können. Dies wird einerseits dadurch er
reicht, indem diese Bereiche durch zusätzliche Profile ver
stärkt werden, wobei aus der Anwendung von Schweißverbindun
gen Festigkeitsminderungen in den Nahtbereichen und durch den
infolge Warmeeintrags produzierten Bauteilverzug teilweise
technologisch aufwendige Richtarbeiten resultieren. Anderer
seits können aber in diesen Bereichen auch durchgehend größer
dimensionierte Einzelprofilquerschnitte eingesetzt werden.
Beide Möglichkeiten sind nachteilig bezüglich der Kosten
hinsichtlich des Materials und der Fertigung. Ebenso erhöhen
sie die Gesamtmasse des Fahrzeuges, was sich insbesondere für
den Betreiber der Fahrzeuge nachteilig auswirkt.
Des weiteren resultieren aus dem Einbringen von funktionsbe
dingten größeren Öffnungen in die homogene Aluminiumintegral
struktur des Wagenkastens erhebliche Probleme, da der Kraft
fluss in diesen Bereichen in einem nicht vertretbaren Ausmaß
gestört wird. Dem kann nur mit zusätzlichen Aufwendungen für
den betroffenen Gesamtbereich begegnet werden, wofür sich
vorrangig das Anbringen von kompletten Rahmenkonstruktionen
anbietet. Diese sind aber wiederum verantwortlich für Mehr
kosten hinsichtlich Material und Fertigung sowie für eine
weitere Erhöhung der Gesamtmasse der Fahrzeuge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wagenkasten
aufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in
Aluminiumintegralbauweise zu konzipieren, dessen hochbean
spruchte Bereiche, unter Berücksichtigung vorteilhafter
technischer und ökonomischer Aspekte, eine optimale Tragfä
higkeit, einschließlich der Aufnahme von allen relevanten
Belastungen, aufweisen sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, indem
hochbeanspruchte Bereiche des Aluminiumintegralrohbaues durch
eine hinsichtlich Masse und Festigkeitseigenschaften opti
mierte differenzielle Tragstruktur ersetzt sind, die form-
und kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig an den Aluminium
integralrohbau angebunden ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen dargelegt.
Die erfindungsgemäße Losung ermöglicht bei Aluminiumintegral
rohbauten vorteilhaft die Ausbildung einer masse- und festig
keitsmäßig optimalen Tragstruktur für hochbeanspruchte Berei
che des Wagenkastens. Sie sichert die Variabilität gegenüber
gestalterischen Randbedingungen, wie beispielsweise dem An
ordnen schwerer Komponenten und/oder dem Einbringen großer
Öffnungen in den Rohbau. Insbesondere im Vorbaubereich wird
das Einleiten von äußeren Kräften, wie z. B. der Aufstands
kräfte Wagenkasten/Drehgestell, kraftflussgünstiger gestal
tet. Durch die Erfindung wird der Aluminiumintegralrohbau
auch kostengünstig positiv beeinflusst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den anliegenden
Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend aus
führlich erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die seitliche Ansicht auf den Wagenkastenendbe
reich eines doppelstockigen Schienenfahrzeuges
mit Darstellung des Untergestells
Fig. 2 tue seitliche Ansicht auf den Wagenkastenendbe
reich eines doppelstockigen Schienenfahrzeuges
mit Darstellungen des Untergestells sowie der
Stirn- und Seitenwandbereiche.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Bereich des Vorbaues
eines ansonsten als Aluminiumintegralrohbau 1 ausgeführten
Wagenkastens für ein Doppelstockfahrzeug mit einer den äuße
ren und inneren Belastungsanforderungen entsprechenden Trag
struktur dargestellt, die auf die fortgeführte geschlossen
förmige Ausbildung der Aluminiumintegralstruktur verzichtet.
Zu "äußeren Belastungen" zahlen z. B. Kupplungskräfte und die
Drehgestellanbindung, und unter den "inneren Belastungen"
werden hier Krafteinleitungspunkte an der Tragstruktur, wie
die Aufsatzpunkte 2.1; 2.2 und 2.3 für schwere im Wagenkasten
anzuordnende elektrische Komponenten, verstanden. Die Trag-
struktur besteht aus den Funktionselementen Kopfstuckträger
3, Drehgestellaufnahmeträger 4 und innerem Rampenträger 5.
Die Verbindung zwischen den Funktionselementen Kopfstückträ
ger 3, Drehgestellaufnahmeträger 4 und inneren Rampenträger 5
bzw. auch innerhalb des Drehgestellaufnahmeträgers 4 wird
durch Übergangsträger 6.1; 6.2 und 6.3 in unterschiedlichster
Ausführung hergestellt. In Fig. 1 sind diese Funktionselemen
te 3; 4 und 5 als Gussteile so ausgebildet, dass sie mit
ihren nicht naher dargestellten Anschlussfeldern 7.1; 7.2;
7.3; 7.4 bezüglich ihrer eigenen Ausrichtung in der Gesamt
struktur und der Ausrichtung der Übergangsträger 6.1; 6.2 und
6.3 eine Variabilität zulassen. Die Ausbildung des Kopfstück
trägers 3, Drehgestellaufnahmeträgers 4 und inneren Rampen
trägers 5 als Schweißkonstruktion ist ebenfalls möglich.
Soll eine stoffschlüssige Verbindung zwischen Kopfstuckträger
3, Drehgestellaufnahmeträger 4 und inneren Rampenträger 5 und
den Übergangsträgern 6.1; 6.2 und 6.3 bzw. zwischen den erst
genannten und dem Aluminiumintegralrohbau 1 hergestellt wer
den, sind die Anschlussfelder 7.1; 7.2; 7.3 und 7.4 mit
schweißbadsichernden Elementen ausgestattet. Gleichfalls kann
in den Anschlussfeldern 7.1; 7.2; 7.3 und 7.4 eine form- und
kraftschlussige Verbindung realisiert werden. Der in Fig. 1
dargestellte Langträger 8 ist Bestandteil des Aluminiuminteg
ralrohbaues 1. Dort, wo der Langträger 8 in den Wannenbereich
übergeht, konnte vorteilhaft ein nicht dargestellter äußerer
Rampenträger integriert werden. Der grundlegende Aufbau der
Tragstruktur ermöglicht es, anderen Anforderungen bezüglich
der Belastung gerecht zu werden, wie etwa einer geänderten
Anordnung der elektrischen Komponente, indem beispielsweise
auf einfache Weise der Übergangsträger 6.3 in seiner Lage neu
positioniert und/oder angepasst ausgebildet wird.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, ist der Aluminiumintegralroh
bau 1 für die Bereiche Vorbau, Stirnwand und einen schmalen
an die Stirnwand angrenzenden Seitenwand-Dachbereich durch
eine den Belastungsanforderungen entsprechende differenzielle
Tragstruktur ersetzt. Die in der Beschreibung der Fig. 1 dar
gestellten Möglichkeiten bezüglich des Vorbaues gelten sinn
gemäß. Die Übergangsträger 6.4 und 6.5, die Anschlussfelder
7.5; 7.6 und 7.7 wie auch die stirnwand- und seitenwandbil
denden Profile 9.1; 9.2; 9.3; 9.4 und 9.5 sind nur schema
tisch dargestellt.
Der Wagenkasten nimmt auf der Vorbauebene zwei schwere Trak
tionskomponenten auf, die, wie in Fig. 2 dargestellt, symmet
risch zueinander, entsprechend der Aufsatzpunkte 2.4 und 2.5,
angeordnet sind.
Bedingt durch die große Traktionsleistung sind für Kühlzwecke
große Luftvolumenströme in diesem Wagenkastenbereich im Aus
tausch mit der Umgebung erforderlich. Zu diesem Zweck wird
durch die Profile 9.3; 9.4 und 9.5 eine Öffnung (eingeschrie
ben durch die Punkte A, B, C, D) gebildet, die letztendlich
durch Lüftungsgitter dekorativ und funktionell verschlossen
wird. Die Tragstruktur im Seitenwandbereich hat neben der
Bildung der Öffnung die Aufgabe, die auslaufenden Integral
profile durch das Profil 9.5 zu bandagieren, welches vorzugs
weise durch Schweißung am Aluminiumintegralrohbau 1 ange
schlossen ist. Im Dachbereich des Wagenendes ist eine große
Komponente, beispielsweise ein Klimagerät, in Fig. 2 nicht
dargestellt, angeordnet. Sie wird selbsttragend als Funkti
onseinheit vorrangig an den Aufsatzpunkten 2.6 und 2.7 befes
tigt und schließt gleichzeitig den Wagenkasten konturbündig
ab.
Ebenso bietet sich zur Bildung von gekrümmten Außenflächen
an, den Stirn- und Seitenwandprofilen 9.2 und 9.3 flächige
Kunststoffelemente zuzuordnen.
Der Erfindungsgedanke soll nicht an die im Ausführungsbei
spiel dargestellten Einzelheiten gebunden sein.
1
Aluminiumintegralrohbau
2.1
. . .
2.7
Aufsatzpunkt
3
Kopfstückträger - Funktionselement
4
Drehgestellaufnahmeträger - Funktionselement
5
innerer Rampenträger - Funktionselement
6.1
. . .
6.5
Übergangsträger.
7.1
. . .
7.7
Anschlussfelder
8
Langträger
9.1
. . .
9.5
Stirn- und Seitenwandprofile
A, B, C, D Öffnung
A, B, C, D Öffnung
Claims (4)
1. Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienen
fahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise, im Wesentlichen
bestehend aus Dach- und Untergestellelementen sowie
Stirn- und Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, dass
hochbeanspruchte Bereiche des Aluminiumintegralrohbaues
(1) durch eine hinsichtlich Masse und Festigkeitseigen
schaften optimierte differenzielle Tragstruktur (3 bis 7;
9) ersetzt sind, die form- und kraftschlüssig und/oder
stoffschlüssig am Aluminiumintegralrohbau (1) angebunden
ist.
2. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Tragstruktur aus den Funktionselementen
Kopfstuckträger (3), Drehgestellaufnahmeträger (4) und
innerem Rampenträger (5) gebildet ist und Übergangsträger
(6.1 bis 6.5) aufweist, wobei die Funktionselemente (3;
4; 5) einerseits mittels Anschlussfeldern (7.1; 7.2; 7.3;
7.7) mit den variabel ausbild- sowie anordenbaren Über
gangsträgern (6.1 bis 6.5) und andererseits mittels An
schlussfeldern (7.4.; 7.5; 7.6) variabel mit dem Alumini
umrohbau (1) in Wirkverbindung stehen, und dass die Trag
struktur mit Aufsatzpunkten (2.1 bis 2.4) ausgebildet,
ist.
3. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Tragstruktur aus den Funktionselementen
Kopfstuckträger (3) und Drehgestellaufnahmeträger (4) ge
bildet ist und Übergangsträger (6.1 bis 6.5) sowie Stirn-
und Seitenwandprofile (9.1 bis 9.5) aufweist, wobei die
Funktionselemente (3; 4) einerseits mittels Anschlussfel
dern (7.1; 7.2; 7.3; 7.7) mit den variabel ausbild- sowie
anordenbaren Übergangsträgern (6.1 bis 6.5) und anderer
seits mittels Anschlussfeldern (7.4.; 7.5; 7.6) variabel
mit dem Aluminiumrohbau (1) in Wirkverbindung stehen, und
dass die Tragstruktur mit Aufsatzpunkten (2.1 bis 2.4)
ausgebildet ist, weitere Aufsatzpunkte (2.6; 2.7) den
Stirn- und Seitenwandprofilen (9.2; 9.3) zugeordnet sind
und die Profile (9.3 bis 9.5) selbst Öffnungen (A, B, C,
D) für die Wagenkastenaußenhaut bilden und/oder Öffnungen
(A, B, C, D) der Aluminiumintegralstruktur aussteifen.
4. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass an den Stirn- und Seitenwandprofilen (9.2
und 9.3), zur Ausbildung von gekrümmten Außenflächen,
flächige Kunststoffelemente angeordnet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000119097 DE10019097A1 (de) | 2000-04-18 | 2000-04-18 | Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise |
EP20010108332 EP1147964A2 (de) | 2000-04-18 | 2001-04-03 | Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000119097 DE10019097A1 (de) | 2000-04-18 | 2000-04-18 | Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise |
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DE10019097A1 true DE10019097A1 (de) | 2001-10-25 |
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ID=7639115
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DE2000119097 Withdrawn DE10019097A1 (de) | 2000-04-18 | 2000-04-18 | Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in Aluminiumintegralbauweise |
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- 2001-04-03 EP EP20010108332 patent/EP1147964A2/de not_active Withdrawn
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