DE10018299A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Präsentation eines mehrstufigen Menüsystems - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Präsentation eines mehrstufigen MenüsystemsInfo
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- H04M1/72469—User interfaces specially adapted for cordless or mobile telephones for operating the device by selecting functions from two or more displayed items, e.g. menus or icons
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Präsentation des Menüsystems eines Mobiltelefons, wobei nach Auswahl eines im Anzeigefeld dargestellten Menüpunktes (36) an der Stelle dieses Menüpunktes mindestens ein Punkt aus dem zugehörigen Untermenü (41) (falls vorhanden) dargestellt wird. Durch entsprechende Bedienelemente (42, 43) kann durch die Punkte (41) des Untermenüs gescrollt werden. Die Auswahl eines Punktes (41) des Untermenüs führt die entsprechende Aktion aus beziehungsweise bringt das Untermenü in der ursprünglichen Darstellungsart (30) zur Anzeige.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Präsentation eines mehrstufigen
Menüsystems, wobei jeweils eine begrenzte Anzahl von Menüpunkten
gleichzeitig in einem Anzeigefeld dargestellt wird und ein dargestellter Me
nüpunkt markiert und/oder aktiviert werden kann. Die Erfindung betrifft
ferner eine Vorrichtung zur Präsentation eines mehrstufigen Menüsy
stems, enthaltend ein Anzeigefeld, in welchen eine begrenzte Anzahl von
Menüpunkten gleichzeitig dargestellt werden kann, Eingabeeinrichtungen
zum Bewegen einer Markierung über die Menüpunkte der aktuellen Me
nüebene, Eingabeeinrichtungen zur Aktivierung eines Menüpunktes, so
wie eine Anzeigensteuerung zur Anzeige von Menüpunkten im Anzeige
feld gemäß den Eingaben des Benutzers.
Zur Steuerung und Konfiguration von elektronischen Geräten werden
vielfach Menüsysteme eingesetzt. Durch ein Menüsystem ist es möglich,
eine sehr große Anzahl von durchführbaren Aktionen oder Zuständen der
art zu organisieren, dass ein Benutzer eine Aktion oder einen Zustand
durch eine geringe Anzahl von Auswahlen aus Menüpunkten erreichen
kann, wobei die Menüpunkte in begrenzter Anzahl auf einem Anzeigefeld
dargestellt werden.
Ein typischer Anwendungsfall für ein Menüsystem ist das sogenannte
Man-Machine-Interface (MMI) eines Mobiltelefons. Mobiltelefone unterlie
gen einerseits einem Trend zur Miniaturisierung, was sich in einem Anzei
gefeld (Display) begrenzter Größe niederschlägt, und andererseits werden
die wählbaren Funktionen und Konfigurationsoptionen zunehmend komplexer.
Aufgrund der zahlreichen und oft nur selten benötigten Einstell
möglichkeiten, die ein Mobiltelefon bietet, ist es für einen Benutzer
unkomfortabel, wenn er eine spezielle Einstellung über zum Beispiel einen
Zifferncode anwählen muss. In diesem Falle muss er nämlich den in Frage
kommenden Zifferncode im Gedächtnis bereit haben oder erst mühsam in
einem Handbuch nachschlagen. Dieses umständliche Vorgehen kann
durch ein Menüsystem vermieden werden, bei welchem die Einstellmög
lichkeiten thematisch unter jeweils einem Oberbegriff in kleinen Gruppen
zusammengefasst werden. Die Oberbegriffe können dem Benutzer dann
in einem Anzeigefeld dargestellt werden, so dass er aufgrund dieser In
formation zuerst den passenden Oberbegriff und dann aus der hierzu ge
hörenden Gruppe die gesuchte Einstellmöglichkeit auffinden kann. Bei
sehr vielen Einstellmöglichkeiten ist die Anzahl der hieraus mit Oberbe
griffen gebildeten Gruppen immer noch verhältnismäßig groß, so dass
diese Oberbegriffe ein weiteres Mal zu Gruppen unter übergeordneten
Oberbegriffen zusammengefasst werden können. Dieser Vorgang lässt
sich grundsätzlich rekursiv weiter fortsetzen, wodurch die Struktur eines
hierarchischen Baumes entsteht, an dessen unterster Ebene die Aktionen
beziehungsweise Einstellmöglichkeiten stehen. Die Baumstruktur spiegelt
dabei die Menüstruktur wieder, wobei die von einem gemeinsamen Kno
ten, dem übergeordneten Menüpunkt, ausgehenden Unterknoten die
Punkte eines Untermenüs bilden.
Zur Navigation durch ein mehrstufiges Menüsystem der oben geschilder
ten Art ist es bei Mobiltelefonen bekannt, dass der Benutzer über entspre
chende Eingabetasten auf dem Anzeigefeld dargestellte Menüpunkte
markieren und gegebenenfalls auch aktivieren kann. Wird ein Menüpunkt
aktiviert, so wird die zugehörige Einstellung vorgenommen beziehungs
weise Aktion ausgeführt, falls der Menüpunkt ein Endpunkt des Men
übaumes war. Besitzt dagegen der Menüpunkt seinerseits ein Untermenü,
so wird durch seine Aktivierung dieses Untermenü aufgerufen und im An
zeigefeld dargestellt.
Problematisch bei einem derartigen Menüsystem ist, dass es bei einer
großen Anzahl von Einstellmöglichkeiten unter Umständen lange dauern
kann und für den Benutzer sehr mühsam ist, bis er sich durch das Me
nüsystem zu der gewünschten Einstellung durchgefunden hat. Da oftmals
die Zuordnung einer Einstellmöglichkeit zu einem Oberbegriff nicht ein
deutig ist und einer gewissen Willkür unterliegt, kommt es vor, dass der
Benutzer die gewünschte Einstellung unter einem falschen Oberbegriff,
das heißt in einem falschen Zweig des Menübaumes sucht. Wenn er keine
genaue Vorstellung davon hat, wo die gesuchte Einstellung eingeordnet
ist, muss er gegebenenfalls den gesamten Menübaum danach absuchen.
Weiterhin kommt erschwerend hinzu, dass aufgrund der Kleinheit der zur
Verfügung stehenden Anzeigefläche die dort darstellbaren Oberbegriffe
beziehungsweise Menüpunkte oft so knapp gefasst werden müssen, dass
sie nurmehr schwer verständlich sind.
Vor diesem Hintergrund war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Präsentation eines mehrstufigen
Menüsystems anzugeben, mit welchen der Benutzer eine gesuchte Ein
stellung schneller auffinden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei welchem jeweils eine
begrenzte Anzahl von Menüpunkten gleichzeitig in einem Anzeigefeld
dargestellt wird und ein dargestellter Menüpunkt markiert und/oder akti
viert werden kann. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass im
Anzeigebereich eines Menüpunktes mindestens ein Punkt aus dem zu
dem Menüpunkt zugehörigen Untermenü dargestellt wird, falls der ge
nannte Menüpunkt markiert wird und ein Untermenü besitzt. Der Anzeige
bereich des Menüpunktes ist dabei der Teil der Anzeigefläche, in welchem
der entsprechende Menüpunkt dargestellt ist.
Anders als bei den bekannten Verfahren werden demnach im Anzeigefeld
nicht nur die Menüpunkte der aktuellen Menüebene dargestellt. Vielmehr
wird dann, wenn einer der Menüpunkte markiert wurde, die Darstellung
dieses Menüpunktes aufgehoben und an seiner Stelle mindestens ein
Menüpunkt aus seinem Untermenü dargestellt. Die restlichen Menüpunkte
der nach wie vor aktiven aktuellen Menüebene bleiben dagegen darge
stellt und für den Benutzer sichtbar. Auf diese Weise kann sich ein Benut
zer über die zu einem Menüpunkt gehörenden Untermenüpunkte informie
ren, ohne das aktuelle Menü ganz verlassen zu müssen. Sofern er im
Untermenü des markierten Menüpunktes die gewünschte Information oder
Einstellung nicht findet, kann er ohne weiteres im aktuellen Menü weiter
arbeiten. Weiterhin hat das Verfahren den Vorteil, dass beim Bewegen der
Markierung über die Menüpunkte des aktuellen Menüs dem Benutzer
mehr Informationen übermittelt werden als üblicherweise, ohne dass der
Benutzer hierfür zusätzliche Aktionen durchführen müsste. Dadurch, dass
der markierte Menüpunkt mit einem Punkt aus seinem Untermenü
überschrieben wird, erhält der Benutzer während des Blätterns gleichzeitig
einen Einblick in die Untermenüs und kann sich daher ein besseres Bild
über die Bedeutung der jeweiligen Menüpunkte machen oder möglicher
weise die von ihm gesuchte Einstellung unmittelbar finden.
Ob nur ein oder ob mehrere Punkte aus dem zugehörigen Untermenü ei
nes markierten Menüpunktes im Anzeigebereich dieses Menüpunktes
dargestellt werden, hängt von der Größe des Anzeigebereiches ab. Da in
der Regel die Punkte aus dem Untermenü für ihre Darstellung ebensoviel
Platz brauchen wie der zugehörige Menüpunkt, wird im allgemeinen nur
ein Punkt des Untermenüs darstellbar sein.
Bei einer Weiterbildung des Verfahrens kann der im Anzeigebereich des
markierten Menüpunktes dargestellte Punkt aus dem zugehörigen Unter
menü entsprechend der Reihenfolge in diesem Untermenü weiter geblät
tert werden. Das heißt, dass durch entsprechende Eingaben des Benut
zers der Reihe nach die Punkte des Untermenüs im Anzeigebereich des
übergeordneten Menüpunktes dargestellt werden können. Auf diese Weise
ist es dem Benutzer möglich, den Inhalt eines Untermenüs zu prüfen,
ohne dazu die aktuelle Menüebene zu verlassen.
Nach einer anderen Weiterbildung des Verfahrens kann der im Anzeigebe
reich des markierten Menüpunktes dargestellte Punkt aus dem zugehöri
gen Untermenü aktiviert werden, woraufhin eine zugehörige Aktion aus
geführt wird, falls es sich bei dem Punkt um einen Endpunkt des Men
übaumes handelt, oder woraufhin das genannte Untermenü im Anzeige
feld dargestellt wird, falls es zu dem aktivierten Punkt ein weiteres Unter
menü gibt. Der Benutzer kann somit auf Wunsch in das entsprechende
Untermenü springen beziehungsweise einen Punkt aus diesem Unterme
nü unmittelbar ausführen, wenn dies möglich ist. Anders als bei herkömm
lichen Verfahren muss er diesen Sprung in das Untermenü aber nicht
"blind" ausführen, das heißt ohne die vom Untermenü gebotenen Möglich
keiten zu kennen.
Um dem Benutzer die Orientierung bei seiner Navigation durch das Me
nüsystem zu erleichtern, wird vorzugsweise der Name der aktuellen Me
nüebene im Anzeigefeld mit dargestellt. Wenn in der erfindungsgemäßen
Weise das Untermenü eines markierten Menüpunktes im Anzeigebereich
dieses Menüpunktes dargestellt wird, kann entsprechend der Name des
markierten Menüpunktes im Anzeigefeld dargestellt werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Präsentation eines
mehrstufigen Menüsystems, enthaltend ein Anzeigefeld, in weichem eine
begrenzte Anzahl von Menüpunkten gleichzeitig dargestellt werden kann,
Eingabeeinrichtungen zum Bewegen einer Markierung über die Me
nüpunkte der aktuellen Menüebene, Eingabeeinrichtungen zur Aktivierung
eines Menüpunktes, sowie eine Anzeigensteuerung zur Anzeige von Me
nüpunkten im Anzeigefeld gemäß den Eingaben des Benutzers. Die Vor
richtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigensteuerung so aus
gelegt ist, dass sie mindestens einen Punkt aus dem Untermenü eines
markierten Menüpunktes im Anzeigebereich dieses Menüpunktes zur Dar
stellung bringt. Mit der Vorrichtung lässt sich somit ein Verfahren der oben
erläuterten Art zur Präsentation eines Menüsystems ausführen. Dement
sprechend erhält ein Benutzer beim Blättern durch das Menüsystem In
formationen über die Menüpunkte aus den Untermenüs, die es ihm erlau
ben, einen gesuchten Endpunkt des Menübaumes schneller aufzufinden.
Die Vorrichtung kann Eingabeeinrichtungen zum Blättern durch die Punkte
des zum markierten Menüpunkt gehörenden Untermenüs enthalten. Mit
diesen Einrichtungen kann der Benutzer ein Untermenü durchblättern,
welches im Anzeigebereich des übergeordneten Menüpunktes dargestellt
wird. Der Benutzer kann sich somit einen Überblick über das komplette
Untermenü verschaffen, ohne die aktuelle übergeordnete Menüebene zu
verlassen.
Bei der Vorrichtung sind die Eingabeeinrichtungen sowie das Anzeigefeld
vorzugsweise ganz oder zum Teil als sogenannter Touchscreen ausgebil
det. Hierbei wird über geeignete Sensoren festgestellt, ob und gegebe
nenfalls wo der Benutzer mit einem Finger oder einem Gegenstand das
Anzeigefeld berührt hat. Das Berühren des Anzeigefeldes an einer be
stimmten Stelle wird als Markierung oder Aktivierung des an dieser Stelle
dargestellten Menüpunktes interpretiert und entsprechend weiterverarbei
tet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise in einem Mobilte
lefon angeordnet. In einem solchen Mobiltelefon kommen aufgrund der
Kleinheit des zur Verfügung stehenden Anzeigefeldes und der anderer
seits ständig wachsenden Zahl an Einstellungsoptionen, die durch ein
Menüsystem präsentiert werden müssen, die Vorteile der Erfindung in be
sonderem Maße zum Tragen.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Baumstruktur eines Menüsystems;
Fig. 2 die Baumstruktur eines Menüsystems nach Fig. 1 mit markierten
Teilbereichen, die in einem Anzeigefeld dargestellt werden kön
nen;
Fig. 3 Anzeigefelder gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 mögliche Übergänge zwischen beispielhaften Anzeigefeldern;
Fig. 5 schematisch die Anordnung von Bedienungselementen an einem
Mobiltelefon.
Die nachfolgenden Beispiele beziehen sich auf Menüsysteme in Mobilte
lefonen, wobei die Erfindung jedoch nicht auf diesen Anwendungsbereich
beschränkt ist. Mobiltelefone nach dem Stand der Technik beinhalten Me
nüsysteme als Teil des Man-Machine-Interface (MMI). Menüs sind in ihrer
Struktur mathematische Bäume der in Fig. 1 dargestellten Art, wobei der
Baum genau eine Wurzel 0 aufweist. Unter dieser Wurzel sind in einer
ersten Ebene Menüpunkte 1, . . . k, . . . . n angeordnet. Jeder dieser Me
nüpunkte (Knoten) verzweigt weiter, wobei in der darunter gelegenen
Ebene zum Beispiel dem Menüpunkt k die Menüpunkte k.1, . . . k.r, . . . k.n
des zugehörigen Untermenüs zugeordnet sind. Auf der untersten Ebene
des Baumes sind schließlich die Blätter k.r.j. angeordnet, welche die Ak
tionen darstellen, die ein Benutzer am Mobiltelefon ausführen kann. Eine
Aktion kann beispielsweise der Eintrag einer Nummer in das Telefonbuch
oder die Aktivierung einer Rufumleitung sein.
Aufgrund der einerseits hohen Anzahl von Einstellmöglichkeiten k.r.j. und
der andererseits sehr begrenzten Anzeigenfläche kann zu einem gegebe
nen Zeitpunkt immer nur eine geringe Anzahl von Menüpunkten im Anzei
gefeld eines Mobiltelefons dargestellt werden. Diese Situation ist in Fig. 2
durch gestrichelt dargestellte Rahmen veranschaulicht. So kann aus der
ersten Ebene des Menübaumes zum Beispiel nur die Gruppe 21 von be
nachbarten Menüpunkten gezeigt werden. Diese Menüpunkte stellen somit
nur einen Teil der sogenannten Auswahlliste dar, das heißt der Punkte
der aktuellen Menüebene, aus welcher der Benutzer Menüpunkte aus
wählen und/oder aktivieren kann. In Fig. 2 ist der ausgewählte Me
nüpunkt k durch einen Vollkreis hervorgehoben. Die Markierung des Me
nüpunktes hat bei herkömmlichen Menüsystemen in der Regel keine wei
tere Auswirkung, außer dass dieser Menüpunkt gegebenenfalls im Anzei
gefeld dargestellt wird und bei Betätigung einer Aktivierungstaste die ent
sprechend Aktion ausgeführt bzw. das zugehörige Untermenü aufgerufen
wird.
Da die im Anzeigefeld dargestellte Gruppe 21 von Menüpunkten in der
Regel nur ein Teil der gesamten Auswahlliste ist, wird in der Regel eine
Möglichkeit zum sogenannten Scrollen der Auswahlliste angeboten, was
im Menübaum einem horizontalen Verschieben des Rahmens 21 (Doppel
pfeil) entspricht. Durch das Scrollen kommen somit momentan nicht ange
zeigte Menüpunkte ins Anzeigefeld, während dafür andere aus dem An
zeigefeld herausfallen.
In die nächst tiefer gelegene Ebene des Menübaumes gelangt man bei
herkömmlichen Systemen durch die Aktivierung eines Menüpunktes k.
Nach dessen Aktivierung wird eine entsprechende Gruppe 22 von Me
nüpunkten aus dem zugehörigen Untermenü im Anzeigefeld dargestellt,
wobei auch hier wiederum die Möglichkeit des Scrollens besteht. Daneben
gibt es einen weitere Eingabetaste, mit welcher im Menüsystem eine Be
wegung nach oben, das heißt in die übergeordnete Menüebene, möglich
ist.
Bei der geschilderten Navigation in einem Menübaum gemäß den
Fig. 1 und 2 tritt das Problem auf, dass der Benutzer oft sehr lange suchen
und scrollen muss, bis er den gewünschten Eintrag gefunden hat. Eine
Ursache hierfür ist, dass die zur Organisation des Menübaumes zu bilden
den Oberbegriffe oft nicht eindeutig oder aufgrund der Kürze der zur Ver
fügung stehenden Anzeigefläche nicht aussagekräftig sind. So kann sich
bei einem Mobiltelefon zum Beispiel die Aktion "Network Password" unter
dem Menüpunkt "Security" befinden, während es andererseits auch einen
Menüpunkt "Network Services" gibt, unter welchen diese Aktion gleicher
maßen passen würde.
Die vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren an, mit welchem mehr Infor
mation über das begrenzte Anzeigefeld übermittelt werden kann und mit
dem eine schnellere Navigation des Benutzers durch den Menübaum
möglich ist. Dieses Ziel wird im Kern dadurch erreicht, dass bei Markie
rung eines Menüpunktes k (vergleiche Fig. 2) zumindest ein Teil 22 des
zugehörigen Untermenüs mit dargestellt wird. Da in der Regel das Anzei
gefeld durch die Anzeige der Gruppe 21 der übergeordneten Menüpunkte
bereits ausgeschöpft ist, wird zur Darstellung der Gruppe 22 des Unter
menüs vorzugsweise der markierte Menüpunkt k überschrieben. Hierdurch
wird Platz von der Größe eines Menüpunktes gewonnen, so dass die dort
dargestellte Gruppe 22 von Menüpunkten des Untermenüs in der Regel
einen Menüpunkt umfasst. Die übrigen Punkte des Untermenüs können
dann durch Scrollen zur Anzeige gebracht werden. Die Erfindung setzt
demnach erweiterte Menülisten ein, bei welchen nicht nur eine Anzahl an
Menüpunkten aus einer Ebene des Menübaums zur Verfügung steht, son
dern auch eine Anzahl zugehöriger Untermenüeinträge.
Fig. 3 veranschaulicht zwei mögliche Darstellungstypen 30, 30' zur Dar
stellung der genannten erweiterten Menülisten auf dem Display eines Mo
biltelefons. Dabei gibt es im gezeigten Falle sechs Anzeigebereiche 32-
37, die jeweils mit einem Menüpunkt aus einer Ebene des Menübaumes
gefüllt sind. Diese Felder können gleichzeitig Bedienelemente (Buttons)
sein, die mit einer Zeigeeinrichtung (Maus, per Hand via Touchscreen,
etc.) anklickbar oder über zugeordnete Tasten aktivierbar sind. Zusätzlich
gibt es zwei Bedienelemente 39, 40 zum Scrollen nach oben und nach
unten in der Auswahlliste der aktuellen Menüebene. Ein weiteres Be
dienelement 31 ("Up") ermöglicht das Zurückgehen in die nächst höhere
Menüebene. Auch diese Bedienelemente 31, 39, 40 sind mit einer Zeige
einrichtung anklickbar oder durch zugeordnete Tasten aktivierbar.
Darüber hinaus gibt es ein nicht aktivierbares Textfeld 38, das vorzugs
weise den Namen des aktuellen Menüs anzeigt.
Bei Auswahl eines Menüpunktes 32-37 im Anzeigefeld 30 kann die zu
gehörige Aktion ausgeführt werden, falls der entsprechende Menüpunkt
ein Endpunkt des Menübaumes ist. Besitzt der Menüpunkt dagegen sei
nerseits ein Untermenü, da er ein Knoten des Menübaumes ist, so findet
bei Auswahl beziehungsweise Markierung dieses Menüpunktes erfin
dungsgemäß ein Wechsel zu einer zweiten Darstellungsart 30' statt. Die
ses ist in Fig. 3 am Beispiel der Auswahl des Menüpunktes 36 darge
stellt. Die zweite Darstellungsart 30' entspricht der ersten Darstellungsart
bis auf folgende Unterschiede: die Bedienelemente 39 und 40 für das
Scrollen verschwinden, um Platz auf dem Anzeigefeld 30' zu schaffen.
Weiterhin wird der Anzeigebereich 36 durch den Anzeigebereich 41 einer
erweiterten Menüliste ersetzt. Hierin wird (mindestens) ein Punkt 41 aus
dem Untermenü dargestellt, welches zum markierten beziehungsweise
ausgewählten Menüpunkt 36 gehört. Außer diesem Menüpunkt 41 werden
noch zwei Bedienelemente 42 und 43 angezeigt, deren Betätigung es er
möglicht, im zugehörigen Untermenü zu scrollen. Das heißt, dass durch
Betätigung dieser Tasten nacheinander die Punkte des entsprechenden
Untermenüs an der Stelle 41 dargestellt werden können. Während der
Aktivität der zweiten Darstellungsart 30' wird das Textfeld 38 mit dem Na
men des im Anzeigebereich 41 dargestellten Untermenüs gefüllt, damit
der Benutzer nach Überschreiben des Menüpunktes 36 noch weiß, in wel
chem Untermenü er sich gerade bewegt.
Das Scrollen über die Bedienelemente 42 und 43 kann ebenso wie das
Scrollen über die Bedienelemente 39 und 40 zyklisch ausgeführt werden,
wobei die Punkte der Auswahlliste ringförmig angeordnet werden, oder
jeweils vom Anfang bis zum Ende der Auswahlliste verlaufen und dort
stoppen.
Über das Bedienelement 31 gelangt der Benutzer von der erweiterten
Darstellungsart 30' wieder zurück zur Darstellungsart 30, in welcher nur
Punkte des übergeordneten Menüs dargestellt sind.
Mit den in Fig. 3 gezeigten zwei Darstellungsarten des Menüs sind fol
gende Zustandsübergänge möglich:
- 1. Aus der Darstellung 30 wird das Menüsystem verlassen, wenn eines der Bedienelemente 32 bis 37 betätigt wurde, zu welchem eine Akti on gehört, die sodann ausgeführt wird. Es ist jedoch auch denkbar, dass nach Beendigung der ausgewählten Aktion der vorherige Zu stand, das heißt die Darstellung 30 wieder hergestellt wird und der Benutzer somit weiterhin im Menüsystem bleibt.
- 2. Nach Betätigung des Bedienelementes 31 ("Up") wird das Menüsy stem und die Darstellung 30 verlassen, wenn die aktuelle Menüebe ne die oberste Menüebene war.
- 3. Betätigung der Bedienelemente 39 und 40 für das Scrollen bewirkt ein entsprechendes Scrollen über den Menüeinträgen, wobei die Darstellungsart 30 beibehalten wird.
- 4. Durch Betätigung des Bedienelementes 31 gelangt man von der Darstellungsart 30 in die nächst höhere Menüebene, die dann ange zeigt wird, sofern die aktuelle Menüebene nicht die oberste Menüe bene war.
- 5. Durch Betätigung des Bedienelementes 31 in der Darstellungsart 30' findet ein Wechsel in die Darstellungsart 30 statt, wobei der erwei terte Menüeintrag 41 gelöscht und durch den zugehörigen Me nüpunkt 36 ersetzt wird.
- 6. Durch Betätigen eines der Bedienelemente beziehungsweise der Menüpunkte 32 bis 37 gelangt man von der Darstellung 30 in die Darstellung 30', wobei der betätigte Menüpunkt 36 durch den Punkt 41, der an erster Stelle des zugehörigen Untermenüs steht, ersetzt wird und zusätzlich die Bedienelemente 42 und 43 für das Scrollen hinzugefügt werden.
- 7. Durch Betätigung des Untermenüpunktes 41 in der Dar stellungsart 30' wird in das zugehörige Untermenü gewechselt, wel ches dann in der Darstellungsart 30 angezeigt wird, falls es zu dem Untermenüpunkt 41 ein weiteres Untermenü gibt.
- 8. Betätigung der Bedienelemente 42 oder 43 für das Scrollen bewirkt ein entsprechendes Scrollen der Untermenüeinträge im Textfeld 41.
- 9. Betätigung des Bedienelementes 41 in der Darstellung 30' bewirkt die Ausführung der zugehörigen Aktion, falls sich eine solche hinter dem Eintrag 41 verbirgt. Nach Beendigung der Aktion kann entweder das Menüsystem komplett verlassen werden oder der Benutzer in den vorigen Zustand mit der Darstellung 30', gegebenenfalls auch der Darstellung 30, zurückgeführt werden.
- 10. Wird in Darstellung 30' einer der nach wie vor angezeigten Me nüpunkte 32-35 oder 37 aktiviert, so verschwindet das erweiterte Textfeld 41 und wird mit dem Textfeld des zugehörigen Menüfelds 36 überschrieben, während der ausgewählte Menüpunkt (zum Bei spiel 35) durch ein erweitertes Textfeld entsprechend dem Feld 41 ersetzt wird. Das System verbleibt somit grundsätzlich in der Dar stellungsart 30'.
In Fig. 4 sind beispielhaft die Übergänge zwischen verschiedenen Dar
stellungsarten für das Menüsystem eines Mobiltelefons dargestellt. Die
linken drei Anzeigefelder 51, 52 und 53 entsprechen der Darstellungs
art 30 aus Fig. 3 und unterscheiden sich voneinander dadurch, dass mit
Hilfe der Tasten 39 und 40 (Pfeil auf, Pfeil ab) ein Scrollen durch die Ein
träge des aktuellen Menüs durchgeführt wurde. Das Scrollen findet dabei
zyklisch statt, das heißt, dass ein das Anzeigefeld am unteren Ende verlassender
Menüpunkt dieses bei weiterem Scrollen am oberen Ende wie
der erreicht. Durch Betätigung der Taste 31 ("UP") wird das Menüsystem
im Schritt 50 verlassen, da es sich im Beispielfall um die oberste Ebene
des Menübaumes handeln soll.
Die mittleren drei Anzeigefelder 54, 55 und 56 entsprechen der Darstel
lungsart 30' aus Fig. 3. Das Anzeigefeld 56 wird vom Anzeigefeld 53
ausgehend durch Betätigung des Menüeintrages "Msg setup" (entspre
chend 33) erreicht. Nach Auswahl dieses Menüpunktes wird an seiner
Stelle der erste Menüpunkt ("Send msg.") des zugehörigen Untermenüs
angezeigt. Rechts und links dieses Untermenüpunktes sind Bedienele
mente für ein Scrollen nach "rechts" und "links" durch die Auswahlliste des
Untermenüs dargestellt. Weiterhin wird der ausgewählte Menüpunkt
("MSG SETUP") im Textfeld 38 am unteren Rand der Anzeige dargestellt.
Durch eine Betätigung der Scrolltasten (entsprechend 42, 43) kann der
Benutzer zyklisch durch die drei Punkte des Untermenüs fahren, wodurch
sich die Anzeigen 56, 55 und 54 entsprechend zyklisch abwechseln.
Weiterhin kann der Benutzer aus jeder der Anzeigen 54, 55 oder 56 durch
Betätigung des Bedienelementes 31 ("UP") zurück zum Anzeigefeld 53
der Darstellungsart 30 gelangen.
Ferner ist in Fig. 4 rechts ein Anzeigenfeld 57 dargestellt, welches der
Darstellungsart 30' entspricht und bei welchem gegenüber den Anzeige
feldern 54, 55 und 56 ein anderer Menüpunkt ("CALL TIMERS") ausge
wählt wurde. Diese Auswahl kann sowohl ausgehend von den links darge
stellten Anzeigefeldern 51, 52 oder 53 als auch unmittelbar ausgehend
von den in der Mitte dargestellten Anzeigefeldern 54, 55 oder 56
geschehen.
Fig. 5 zeigt schematisch die Implementierung des erfindungsgemäßen
Menüsystems bei einem Mobiltelefon 60. Das Menüsystem setzt das Vor
handensein entsprechender Bedienelemente voraus. Diese können durch
einen Touchscreen oder eine andere Zeigevorrichtung (pointing device)
verwirklicht werden. Gemäß Fig. 5 werden sie durch sogenannte Two-
Way-Rocker-Switches mit Mitteltastung verwirklicht. Two-Way-Rocker-
Switches mit Mitteltastung sind im Prinzip drei Tasten in einer, das heißt,
sie können links beziehungsweise oben, in der Mitte und rechts bezie
hungsweise unten gedrückt werden, wobei jeweils eine andersartige Akti
on ausgelöst wird.
Bei den sechs in Fig. 5 seitlich zum Display dargestellten Tasten 62 exi
stiert jeweils ein zugeordnetes Textfeld beziehungsweise ein erweitertes
Textfeld im erfindungsgemäßen Menüsystem. In der Darstellungsart 30'
(Fig. 3) lässt sich dabei das erweiterte Textfeld mit den Tasten 62 nach
links und rechts scrollen sowie der Menüeintrag auswählen. Wenn das
Textfeld kein erweitertes Textfeld mit der Möglichkeit nach rechts oder
links zu scrollen ist, kann durch eine Betätigung der Taste 62 (rechts, links
oder Mitte) das entsprechende Textfeld ausgewählt werden.
Zur Unterbringung der notwendigen Information wird vorzugsweise ein
Display mit einer Auflösung von 150 (horizontal) mal 70 (vertikal) Pixel
verwendet. Die Taste 61 ermöglicht den Sprung in das übergeordnete
Menü und der Taster 63 das Scrollen durch das aktuelle Menü in der Dar
stellungsart 30 (Fig. 3).
Claims (8)
1. Verfahren zur Präsentation eines mehrstufigen Menüsystems, wo
bei jeweils eine begrenzte Anzahl von Menüpunkten (32-37)
gleichzeitig in einem Anzeigefeld (30, 51-57) dargestellt wird und
ein dargestellter Menüpunkt (36) markiert und/oder aktiviert wer
den kann,
dadurch gekennzeichnet, dass im Anzeigebereich eines Me
nüpunktes (36) mindestens ein Punkt (41) aus dem zugehörigen
Untermenü dargestellt wird, falls der Menüpunkt (36) markiert
wurde und es hierzu ein Untermenü gibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der im Anzeigebereich des mar
kierten Menüpunktes (36) dargestellte Punkt (41) aus dem zuge
hörigen Untermenü entsprechend der Reihenfolge im Untermenü
gescrollt werden kann.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der im Anzeigebereich des mar
kierten Menüpunktes (36) dargestellte Punkt (41) aus dem zuge
hörigen Untermenü aktiviert werden kann, woraufhin eine zugehö
rige Aktion ausgeführt wird oder das genannte Untermenü im An
zeigefeld (30) dargestellt wird, falls es zu dem aktivierten
Punkt (41) ein weiteres Untermenü gibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Name (38) der aktuellen Me
nüebene im Anzeigefeld (30, 30') dargestellt wird.
5. Vorrichtung zur Präsentation eines mehrstufigen Menüsystems,
enthaltend ein Anzeigefeld (30, 51-57), in welchem eine be
grenzte Anzahl von Menüpunkten (32-37) gleichzeitig dargestellt
werden kann, Eingabeeinrichtungen (39, 40, 61, 63) zum Bewe
gen einer Markierung über die Menüpunkte der aktuellen Menüe
bene, Eingabeeinrichtungen (32-37, 62) zur Aktivierung eines
Menüpunktes (36), sowie eine Anzeigensteuerung zur Anzeige
von Menüpunkten (32-37) im Anzeigefeld gemäß den Eingaben
des Benutzers,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigensteuerung so ausge
legt ist, dass sie mindestens einen Punkt (41) aus dem Untermenü
eines markierten Menüpunktes (36) im Anzeigebereich dieses
Menüpunktes (36) zur Darstellung bringt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass sie Eingabeeinrichtungen
(42, 43, 62) zum Scrollen durch die Punkte (41) des zum markier
ten Menüpunkt (36) gehörenden Untermenüs enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinrichtungen
(42, 43, 62) und das Anzeigefeld (30, 51-57) als Touchscreen
ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem Mobiltelefon (60) an
geordnet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10018299A DE10018299A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Vorrichtung und Verfahren zur Präsentation eines mehrstufigen Menüsystems |
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