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Die
Erfindung betrifft ein Bediensystem für ein Kraftfahrzeug
zum Bedienen objektorientiert arbeitender fahrzeuginterner und/oder
fahrzeugexterner Funktionssysteme, die von Objekten, die Objektattribute
umfassen, eines oder mehrerer der Objektattribute nutzen, um ihre
Funktionalität bereitzustellen. Ein solches Bediensystem
umfasst einen Speicher, in dem die Objekte mit ihren Objektattributen abgelegt
sind, eine Anzeigevorrichtung, mittels der für die Funktionssysteme
Anzeigekontexte darstellbar sind, eine Erfassungsvorrichtung zum
Erfassen von Nutzereingaben und eine Steuereinrichtung zum Auswerten
der Nutzereingaben, Ansteuern der Anzeigevorrichtung und Erzeugen
und Austauschen von Signalen zum Steuern der Funktionssysteme, welches
vorzugsweise ein Bereitstellen der Objektattribute der Objekte umfasst.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines
solchen Bediensystems.
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Aus
dem Stand der Technik sind Multifunktionsbedienvorrichtungen für
Kraftfahrzeuge bekannt, die objektorientiert ausgestaltet sind.
Beispielsweise ist aus der
DE
199 39 065 A1 eine Multifunktions-Bedieneinrichtung für
ein Kraftfahrzeug bekannt, die eine Multifunktionsanzeigeeinheit
und einen den Bildaufbau der Multifunktionsanzeigeeinheit ansteuernden
Mikroprozessor umfasst, der auf zu steuernde Komfortgeräte
und interne Datenbanken zugreifen kann, wobei die Daten objektbezogen
zusammengefasst sind und als Objekt-Icons auf der Multifunktionsanzeigeeinheit
dargestellt sind, wobei innerhalb eines Objekt-Icons die Komfortgeräte
objektbezogen ansteuerbar sind. Unter dem Begriff Objekt sind dort
beispielsweise natürliche Personen, Gebäude, Institutionen
und andere Objektbegriffe zusammengefasst. Bei der beschriebenen
Multifunktionsbedieneinrichtung sind unter einem Objekt beispielsweise
eine Rufnummer, eine Adresse, eine Email-Adresse und andere vorhandene
persönliche Daten abgelegt. Die Multifunktionsbedieneinrichtung ist
so ausgestaltet, dass die unterschiedlichen Objekte in Form von
Objekt-Icons auf der Multifunktionsanzeigeeinheit dargestellt werden.
Innerhalb eines Objekt-Icons können die darin zusammengefassten
Daten, die auch als Objektattribute bezeichnet werden, verwendet
werden, um die Komfortgeräte objektbezogen anzusteuern.
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Zwar
ist die bekannte Vorrichtung geeignet, eine Bedienung von Funktionssystemen
objektorientiert auszuführen, jedoch ist eine zeitgleiche
Ausführung unterschiedlicher Fahrzeugfunktionen nicht befriedigend
möglich.
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Der
Erfindung liegt somit die technische Aufgabe zugrunde, ein Bediensystem
und ein Verfahren zum Betreiben eines Bediensystems zu schaffen,
mit denen eine zeitgleiche Bedienung unterschiedlicher Funktionssysteme
möglich ist, und eine hierfür benötigte
Anzahl von Betätigungshandlungen minimiert wird, um so
eine zügigere und zeitsparendere Auslösung von
unterschiedlichen Funktionssystemen zu ermöglichen und
eine Ablenkung eines Fahrers in einem Kraftfahrzeug vom Straßenverkehr
möglichst minimal auszugestalten.
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Die
technische Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Bediensystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein
Verfahren zum Betreiben eines Bediensystems mit den Merkmalen des Patentanspruchs
6 erfindungsgemäß gelöst. Hierüber
wird ebenso ein erfindungsgemäßes Verfahren zum
Bedienen von Funktionssystemen in einem Kraftfahrzeug geschaffen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Während
ein Funktionssystem des Kraftfahrzeugs einem Nutzer eine Funktionalität
bereitstellt, ist es bei den bekannten Bediensystemen nicht möglich,
auf einfache Weise ein anderes Funktionssystem zu aktivieren. Bei
der aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung ist es jeweils
erforderlich, zumindest in einen Anzeigekontext zurückzukehren, der
die unterschiedlichen Objektattribute eines Objekts für
eine Auswahl anzeigt. Um dieses zu vermeiden, wird ein Bediensystem
für ein Kraftfahrzeug zum Bedienen objektorientiert arbeitender
fahrzeuginterner und/oder fahrzeugexterner Funktionssysteme vorgeschlagen,
die von Objekten, die Objektattribute umfassen, eines oder mehrere
der Objektattribute nutzen, um ihre Funktionalität bereitzustellen.
Ein solches Bediensystem umfasst einen Speicher, in dem die Objekte
mit ihren Objektattributen abgelegt sind, eine Anzeigevorrichtung,
mittels der für die Funktionssysteme Anzeigekontexte darstellbar
sind, eine Erfassungsvorrichtung zum Erfassen von Nutzereingaben
und eine Steuereinrichtung zum Auswerten der Nutzereingaben, Ansteuern
der Anzeigevorrichtung und Erzeugen und Austauschen von Signalen
zum Steuern der Funktionssysteme, welches vorzugsweise ein Bereitstellen
der Objektattribute der Objekte für die Funktionssysteme
umfasst. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass
mindestens einigen der Objektattribute eines der Funktionssysteme
als primäres Funktionssystem zugeordnet ist, wobei ein
Funktionssystem das Objektattribut, dem es als primäres
Funktionssystem zugeordnet ist, zur Bereitstellung seiner Funktionalität
verwendet, wobei die Steuereinrichtung mit der Anzeigevorrichtung
und der Erfassungseinheit so gekoppelt und ausgestaltet ist, dass
ein erster Anzeigekontext eines ersten der Funktionssysteme auf
der Anzeigefläche darstellbar ist, der eine mindestens
eines der Objekte repräsentierende Darstellung umfasst
und das Objekt oder die repräsentierende Darstellung über
eine Nutzereingabe auswählbar sind und nach einer Auswahl
des Objekts oder der repräsentierenden Darstellung mindestens
ein Objektattribut oder eine Repräsentation des Objektattributs
für eine Auswahl auf einer Anzeigefläche der Anzeigevorrichtung
dargestellt wird, dem ein anderes der Funktionssysteme als primäres Funktionssystem
zugeordnet ist, und bei einer Auswahl dieses Objektattributs oder
der Repräsentation dieses Objektattributs ein Anzeigekontext
des zugehörigen anderen, primären Funktionssystems
zur Anzeige gebracht wird und nach einem Ausführen einer von
dem ausgewählten Objektattribut abhängigen Aktion
des anderen Funktionssystems automatisch wieder der ursprüngliche
Anzeigekontext des ersten Funktionssystems zur Anzeige gebracht
wird. Hierbei wird ausgenutzt, dass die objektorientiert arbeitenden
Funktionssysteme in ihren Anzeigekontexten, mit denen sie ihre Funktionalität
dem Nutzer bereitstellen, häufig Objekte repräsentierende
Darstellungen, beispielsweise Icons, auf der Anzeigevorrichtung
darstellen. Stellt ein Funktionssystem beispielsweise eine zielgeführte
Navigation bereit, bei der auf der Anzeigevorrichtung ein Kartenausschnitt
dargestellt ist, so sind hier beispielsweise Punkte von Interesse
oder Wohn- und Arbeitsstellen von Personen eingezeichnet, die als
Objekte mit zugehörigen Objektattributen in dem Speicher
abgelegt sind. Die Objektattribute einer natürlichen Person
können beispielsweise seine Wohnanschrift, sowohl als postalische
Anschrift als auch als geodätische Koordinaten, seine Festnetztelefonnummer,
seine Mobilfunktelefonnummer, die Adresse seines Arbeitsplatzes
(sowohl als postalische Adresse als auch als geodätische
Koordinaten), seine Arbeitstelefonnummer, seine Email-Adresse, seine
Website-Adresse, sein Geburtsdatum, seine Handymodellzeichnung usw.
umfassen. Ist beispielsweise das Gebäude, in dem die Person
wohnt oder arbeitet, auf dem Kartenausschnitt dargestellt, so ist
die Darstellung des Gebäudes eine grafische Darstellung
der Person, d. h. eines Objekts. Über eine Auswahl dieser
Darstellung kann zumindest eine Auswahl von Attributen zur Anzeige gebracht
werden, die diesem Objekt zugeordnet sind. Beispielsweise werden
dessen Festnetztelefonnummer, Mobilfunktelefonnummer, Email-Adresse usw.
angezeigt. Diesen Objektattributen sind zumindest teilweise primäre
Funktionssysteme zugeordnet. Der Festnetztelefonnummer und der Mobilfunktelefonnummer
ist beispielsweise das Funktionssystem Autotelefonsystem als primäres
Funktionssystem zugeordnet. Wird nun beispielsweise das Objektattribut
Mobilfunktelefonnummer ausgewählt, so sorgt das Bediensystem
dafür, dass das Funktionssystem, welches diesem Attribut
als primäres Funktionssystem zugeordnet ist, hier also
das Autotelefonsystem, aktiviert wird, d. h., dass ein Anzeigekontext dieses
anderen Funktionssystems zur Anzeige gebracht wird. In diesem anderen
Funktionssystem wird das Objektattribut, hier die Mobilfunktelefonnummer, verwendet,
um hiermit eine Aktion auszuführen. In dem beschriebenen
konkreten Beispiel wird die Mobilfunktelefonnummer als anzurufende
Telefonnummer bereitgestellt. Löst der Fahrer einen Anruf
aus, so wird diese Mobilfunktelefonnummer verwendet, um mit dem
Funktionssystem Autotelefonsystem eine Gesprächsverbindung
aufzubauen. Sobald der Anrufaufbau ausgelöst ist, sorgt
das Bediensystem dafür, dass zu dem ursprünglichen
Anzeigekontext, d. h. dem ersten Anzeigekontext des Funktionssystems
zurückgekehrt wird, in dem ursprünglich das Objekt
ausgewählt wurde, mit dessen Attribut in dem anderen Funktionssystem
eine Aktion ausgelöst wurde. In dem hier beschriebenen
konkreten Fall wird erneut der Anzeigekontext der zielgeführten
Navigation zur Anzeige gebracht. Das Bediensystem steuert somit
zum einen eine Kommunikation der Funktionssysteme mit dem Nutzer
als auch eine Kommunikation der einzelnen Funktionssysteme untereinander. Hierfür
erzeugt das Bediensystem die nötigen Steuersignale und
sorgt für einen nötigen Datenaustausch, insbesondere
der Objektattributdaten. Das erfindungsgemäße
System weist den Vorteil auf, dass eine Anzahl nötiger
Bedienhandlungen deutlich reduziert wird. Hierüber ist
eine schnellere Bedienung der Funktionssysteme im Kraftfahrzeug
möglich, was eine Ablenkung des Fahrers während
des Fahrens verringert und somit eine Sicherheit des Straßenverkehrs
steigert.
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Um
komplexe Systeme zuverlässig bedienen zu können,
ist es für einen menschlichen Nutzer notwendig, die stattfindenden
Funktionsabläufe möglichst auf einfache Weise
erfassen zu können. Um beispielsweise die internen Steuerungsvorgänge
des Bediensystems dem Nutzer zu veranschaulichen, ist bei einer
bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass ein Wechsel
zwischen dem Anzeigekontext des ersten Funktionssystems und dem
Anzeigekontext des anderen Funktionssystems animiert, vorzugsweise über
ein dreidimensional dargestelltes Anzeigekontextkarussell, ausgeführt
wird. Unter einem Anzeigekontextkarussell wird in diesem Zusammenhang
ein Darstellungsobjekt verstanden, welches auf einem Kreis angeordnete
entsprechend verkleinerte Anzeigekontextdarstellungen umfasst, die
vorzugsweise gleich beabstandet entlang eines Kreisrings angeordnet
sind, wobei die einzelnen Anzeigekontextdarstellungen jeweils senkrecht
zu dem Kreisring ausgerichtet sind. Das Darstellungsobjekt Anzeigekontextkarussell
wird vorzugsweise in einer isometrischen oder perspektivischen Ansicht
dargestellt, wobei die einzelnen Anzeigekontextdarstellungen vorzugsweise
jeweils parallel zur Darstellungsfläche orientiert sind.
Wird der Kreisring gedreht, so wandern die einzelnen Kontextdarstellungen
mit dem Kreisring wie einzelne Sitze in einem Jahrmarktkarussell. Die
einzelnen verkleinert dargestellten Anzeigekontexte sind jeweils
zu dem Betrachter hin ausgerichtet. Es sind jedoch auch andere animierte
Darstellungen möglich, bei denen beispielsweise die Anzeigekontexte
entlang einer Reihe angeordnet sind oder als Bestandteile eines
Klappmenüs dargestellt sind. Dem Fachmann fallen viele
weitere mögliche grafische Darstellungen ein, in denen
ein animierter Wechsel zwischen den unterschiedlichen Anzeigekontexten
unterschiedlicher Funktionssysteme grafisch darstellbar ist, so
dass der Nutzer den Wechsel nachvollziehen kann.
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Um
zumindest die von dem ersten Funktionssystem bereitgestellte Funktionalität
eingeschränkt nutzen zu können, ist bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der
Anzeigekontext des ersten Funktionssystems als Bild-im-Bild in dem
anderen Anzeigekontext verkleinert dargestellt ist. Hierüber
ist es möglich, wenn auch eingeschränkt, beispielsweise
eine Teilfunktionalität der zielgeführten Navigation
dem Nutzer bereitzustellen, während er einen Anruf im Funktionssystem
des Autotelefonsystems auslöst.
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Um
dem Nutzer eine Kontrolle des jeweils nicht "hauptsächlich"
im Anzeigekontext dargestellten Funktionssystems zu ermöglichen,
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, dass Statusinformationen des ersten Funktionssystems
und/oder des anderen Funktionssystems in einer Statuszeile dargestellt
sind, während ihr zugehöriger Anzeigekontext auf
der Anzeigevorrichtung nicht oder nicht als Hauptanzeigekontext
zur Anzeige gebracht wird, wobei ein Hauptanzeigekontext derjenige
ist, dessen Funktionssystem über Nutzereingaben aktuell
in Verbindung mit einem dargestellten Objekt steuerbar ist.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Anzeigevorrichtung
und die Erfassungseinheit integriert in einem Touchscreen ausgebildet
ausgeführt. Hierüber ist eine intuitive Auswahl des
Objekts und der Objektattribute über ein Berühren
der Darstellung des Objekts bzw. einer Darstellung des Objektattributs
oder einer Objektattributrepräsentation einfach möglich.
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Die
Funktionssysteme können sowohl auf der Steuereinrichtung
als auch einem Computer ausführbare Anwendungen als auch
in Hardware ausgeführte Fahrzeugsysteme umfassen.
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Die
Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen
dieselben Vorteile wie die Merkmale des erfindungsgemäßen
Bediensystems auf.
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Durch
die Erfindung wird ein Verfahren zum Bedienen von Funktionssystemen
in einem Fahrzeug bereitgestellt, welches eine komfortablere und
sicherere Bedienung unterschiedlicher Funktionssysteme, die zumindest
teilweise gleichzeitig ausgeführt werden, ermöglicht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Bediensystem;
und
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2a–2h Ansichten
der Anzeigevorrichtung, die in zeitlicher Abfolge angezeigt werden, während
ein anderes Funktionssystem objektorientiert während der
Bereitstellung einer Funktionalität eines Funktionssystems
aktiviert wird.
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In 1 ist
schematisch ein Kraftfahrzeug 1 dargestellt. Dieses umfasst
ein Bediensystem 2 zum Bedienen objektorientiert arbeitender
fahrzeuginterner Funktionssysteme wie beispielsweise einem Navigationssystem 3 oder
ein Autotelefonsystem 4 sowie fahrzeugexterne Funktionssysteme,
die beispielsweise im Zusammenwirken mit einem Internetcomputer 5 bereitgestellt
werden. Der Internetcomputer 5 ist mit dem Kraftfahrzeug 1 beispielsweise über
einen WLAN-Accesspoint 16 mit einer Kraftfahrzeugschnittstelle 15 verbunden.
Die Verbindung kann im Fahrbetrieb über jede drahtlose
Kommunikationsschnittstelle erfolgen.
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Das
Bediensystem 2 umfasst eine Steuereinrichtung 6,
mittels der in der Regel eine in Programmcode ausgeführte
Regel- und Steuerungslogik umgesetzt ist. Der benötigte
Programmcode ist vorzugsweise in einem Speicher 7 abgelegt.
Die Steuereinrichtung 6 ist ferner mit einer Anzeigevorrichtung 8 gekoppelt
und steuert eine Darstellung auf der Anzeigevorrichtung 8.
Bei der Anzeigevorrichtung 8 kann es sich um jede beliebige
Anzeigevorrichtung handeln, vorzugsweise um ein LCD-Display oder
einen Plasmabildschirm usw. Die Anzeigevorrichtung 8 wird
vorzugsweise eine frei programmierbare Anzeigevorrichtung sein.
Mit der Steuereinrichtung 8 ist ferner eine Erfassungsvorrichtung 9 gekoppelt,
die beispielsweise eine berührungsempfindliche Positionsbestimmungseinheit
umfassen kann oder als solche ausgebildet sein kann. Die Erfassungsvorrichtung 9 kann
jedoch auch beliebige andere Bedienelemente umfassen, beispielsweise
einen Joystick, einen Dreh-Drücksteller, Knöpfe
ein Touchpad, einen Trackball usw. Umfasst die Erfassungsvorrichtung 9 eine
berührungsempfindliche Positionsbestimmungseinheit, so
ist diese vorzugsweise mit der Anzeigevorrichtung 8 integriert
in einem Touchscreen ausgebildet.
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In
dem Speicher 7 sind Objekte mit ihren Objektattributen
abgelegt. Die Objekte sind Datensätze, die Personen, Institutionen,
Geräte usw. repräsentieren. Die Objektattribute
umfassen Informationen, die diesen Objekten zugeordnet sind. Die
Objektattribute umfassen bei einer natürlichen Person beispielsweise
eine Wohnanschrift, geodätische Koordinaten der Wohnung,
eine Arbeitsanschrift, geodätische Koordinaten der Arbeit,
eine private Festnetztelefonnummer, eine private Mobilfunktelefonnummer,
eine dienstliche Festnetznummer, eine dienstliche Mobilfunktelefonnummer,
eine private Email-Adresse, eine berufliche Email-Adresse, eine
persönliche Website-Adresse, ein Geburtsdatum, Informationen,
die einen Typ des Mobiltelefons identifizieren usw. Neben dem Navigationssystem 3 und
dem Autotelefonsystem 4 können weitere Steuergeräte 10 Funktionssysteme
bereitstellen. Ferner können Anwendungen, die beispielsweise
mittels einer Rechners der Steuereinrichtung 6 ausführbar
sind, ebenfalls Funktionssysteme darstellen.
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Den
fahrzeuginternen und fahrzeugexternen Funktionssystemen ist gemein,
dass sie objektorientiert arbeiten. Dies bedeutet, dass sie Objektattribute der
Objekte verwenden, um ihre Funktionalität bereitzustellen.
Das Navigationssystem 3 umfasst beispielsweise eine Steuereinrichtung 11,
einen Navigationsdatenspeicher 12 und ein satellitengestütztes Positionsbestimmungsmodul 13,
welches anhand von mittels Satelliten übertragenen Signalen
eine Position des Kraftfahrzeugs 1 ermitteln kann. Die
Steuereinheit 11 empfängt von der Steuereinrichtung 6 beispielsweise
geodätische Koordinaten eines Objekts, welches als Zielpunkt
angefahren werden soll. Anhand der Navigationsdaten im Navigationsdatenspeicher 12 wird
eine Route berechnet. Der Steuereinrichtung 6 des Bediensystems 2 werden
Informationen über ein Fahrzeugdatenbussystem 14 übermittelt,
die einen Kartenausschnitt darstellbar machen, in dem die berechnete
Route eingezeichnet ist sowie die aktuelle Fahrzeugposition markiert
ist. Ferner werden die bekannten Objekte in dem Kartenausschnitt
beispielsweise als Punkte von Interesse eingetragen.
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In 2a ist
eine Ansicht der Anzeigevorrichtung dargestellt, auf der ein Anzeigekontext
des Funktionssystems Navigationssystem 3 dargestellt ist.
In einem Hauptbereich einer Anzeigefläche 21 ist die
Fahrtroute 22 in einer halb perspektivischen Kartendarstellung
eingezeichnet. Zusätzlich sind als Objekte bekannte Punkte
von Interesse (POI A – Point of Intrest A) 23 sowie
weitere Punkte von Interesse POI X 24, POI Y 25,
POI Z 26 entlang der Strecke dargestellt. In einem unteren
Bereich 27 der Anzeigefläche 21 sind
Statusinformationen angezeigt. Diese umfassen eine aktuelle Audioquelle 28,
welche mittels eines MP3-Player-Symbols angezeigt ist, Informationen über
einen gegenwärtig wiedergegebenen Musiktitel 29 sowie
als Bedienelemente ausgebildete Pfeiltasten 30, 31,
um zum vorherigen oder nächsten Titel einer Playliste zu
springen.
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Wird
ein Punkt von Interesse, beispielsweise POI X 24, über
seine grafische Darstellung, beispielsweise über eine Berührung
der grafischen Darstellung, ausgewählt, welches möglich
ist, wenn die Anzeigevorrichtung 8 mit einer berührungsempfindlichen
Positionsbestimmungseinheit der Erfassungseinheit 9 als
Touchscreen ausgebildet ist, so werden Objektattribute des ausgewählten
Punkts von Interesse POI X 24 dargestellt. Diese Situation
ist in 2b dargestellt. Diese Objektattribute
umfassen beispielsweise eine Ortsangabe, eine Telefonnummer und
eine Internetadresse, die dem Punkt von Interesse POI X 24 zugeordnet
sind. Diese Objektattribute sind in der dargestellten Ausführungsform
in Form einer Funktion dargestellt, die von dem Funktionssystem,
welches dem jeweiligen Objektattribut als primäres Funktionssystem
zugeordnet ist, ausgeführt wird. Die Funktionen sind Repräsentationen
der Objektattribute. Die Ortsangabe ist hinter der Funktion "Hinfahren" 32 verborgen.
Die Telefonnummer ist hinter der Funktion "Anrufen" 33 verborgen
und die Internetadresse hinter dem Begriff "Informationen suchen" 34 verborgen.
In einer anderen Ausführungsform können die Attribute
auch auf andere Weise, beispielsweise mittels Piktrogrammen oder
ihren tatsächlichen Inhalten, gezeigt bzw. repräsentiert
werden. Wählt der Fahrer das Objektattribut Telefonnummer
aus, indem er die Funktion "Anrufen" 33 auswählt,
so wird ein Objektattribut ausgewählt, mit dem das aktuell
aktive Funktionssystem, hier das Navigationssystem, zu dem der angezeigte
Anzeigekontext gehört, keine sinnvolle Funktionalität
bereitstellen kann. Vielmehr wird nun ein Anzeigekontext des primären
Funktionssystems benötigt, welches diesem Objektattribut,
d. h. der Telefonnummer, zugeordnet ist. Dieses ist das Autotelefonsystem 4 nach 1.
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Um
dem Nutzer den Wechsel zu dem neuen Anzeigekontext nachvollziehbar
darzustellen, wird dieser Wechsel animiert angezeigt. Der Anzeigekontext
des Navigationssystems wird hierzu verkleinert und in ein scheinbar
hinter der Anzeige dargestelltes Anzeigekontextkarussell 40 eingefügt
(siehe 2c). In dem Kontextkarussell 40 sind
Anzeigekontexte 41–50 schematisch in
einem kreisförmigen Karussell dargestellt, welches schräg
von oben gezeigt ist. Die einzelnen Anzeigekontexte 41–50 sind jeweils
für eine Betrachtung durch den Nutzer ausgerichtet. Das
Anzeigekontextkarussell 40 führt nun eine Drehung
im Uhrzeigersinn aus, bis der Anzeigekontext 49 des Autotelefonsystems
sich in der vorderen zentralen Position befindet (siehe 2d).
Anschließend wird der Anzeigekontext 49 vergrößert.
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Um
dem Nutzer zumindest eine eingeschränkte Funktionalität
des ursprünglich dargestellten Funktionssystems, hier des
Navigationssystems, zu ermöglichen, wird der Anzeigekontext 41 des
Navigationssystems aus dem Anzeigekontextkarussell heraus unvergrößert,
d. h. klein, in eine obere Ecke bewegt, um als Bild-im-Bild 61 in 2e angezeigt zu
werden, die die Ansicht der Anzeigevorrichtung zeigt, in der der
Anzeigekontext 49 des anderen Funktionssystems, des Autotelefonsystems,
zur Anzeige gebracht ist. In diesem Anzeigekontext 49 aktiviert
der Nutzer den Aufbau des Anrufs zu dem Punkt von Interesse X über
ein Berühren eines entsprechenden Bedienfeldes 63 (siehe 2e).
Anschließend leitet die Steuereinrichtung 6 einen
automatischen Wechsel zurück zu dem Anzeigekontext 41 des
Navigationssystems ein.
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Dieser
Wechsel wird erneut animiert dargestellt, um dem Nutzer die internen
Abläufe des Bediensystems und einer Kommunikation der Funktionssysteme
untereinander zu veranschaulichen. Der Anzeigekontext 49 des
Autotelefonsystems wird verkleinert und in das Anzeigekontextkarussell 40 eingefügt
(siehe 2f). Ebensolches passiert mit
der verkleinerten Darstellung des Anzeigekontextes 49 des Navigationssystems.
Zusätzlich wird jetzt jedoch in der Statuszeile die angerufene
Gegenstelle 71 und eine Gesprächsdauer 72 in
dem unteren Bereich 27 angezeigt.
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Das
Anzeigekontextkarussell führt jetzt eine Drehbewegung entgegen
des Uhrzeigersinns aus, bis der Anzeigekontext 41 des Navigationssystems sich
mittig im Vordergrund befindet (siehe 2g).
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Anschließend
wird der Anzeigekontext 41 erneut vergrößert
sowie das Anzeigekontextkarussell 40 verkleinert und in
eine Ecke des unteren Bereichs 27 gerückt (siehe 2h).
Solange das Telefongespräch andauert, wird die angerufene
Gegenstelle 71 und die Gesprächsdauer 72 in
dem unteren Bereich 27 angezeigt.
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Das
beschriebene Ausführungsbeispiel ist lediglich exemplarisch
zu verstehen. Es ergibt sich für den Fachmann, dass es
vielfältige ähnliche Möglichkeiten gibt,
einen Wechsel zwischen den Anzeigekontexten animiert darzustellen.
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Die
einzelnen beschriebenen Merkmale können in beliebiger Kombination
zur Verwirklichung der Erfindung verwendet werden.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Bediensystem
- 3
- Navigationssystem
- 4
- Autotelefonsystem
- 5
- Internetcomputer
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Speicher
- 8
- Anzeigevorrichtung
- 9
- Erfassungsvorrichtung
- 10
- Steuergerät
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Navigationsdatenspeicher
- 13
- Positionsbestimmungsmodul
- 14
- Fahrzeugdatenbussystem
- 15
- Kraftfahrzeugschnittstelle
- 16
- WLAN-Accesspoint
- 21
- Anzeigefläche
- 22
- Route
- 23
- Punkt
von Interesse POI A
- 24
- Punkt
von Interesse POI X
- 25
- Punkt
von Interesse POI Y
- 26
- Punkt
von Interesse POI Z
- 27
- unterer
Bereich
- 28
- Audioquelle
- 29
- Titel
- 30,
31
- Pfeiltasten
- 32
- Funktion
"Hinfahren"
- 33
- Funktion
"Anrufen"
- 34
- Funktion
"Informationen suchen"
- 61
- Bild-im-Bild
- 63
- Bedienfeld
- 71
- angerufener
Teilnehmer
- 72
- Gesprächsdauer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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