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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelung für einen um eine horizontale
Achse schwenkbar angeordneten Gehäusedeckel einer Labor-Zentrifuge,
welcher wenigstens ein Verriegelungselement aufweist, das bei geschlossenem
Deckel in wenigstens eine Öffnung
eines unteren Gehäuseteils
der Zentrifuge zwecks Verriegelung eingreift.
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Aus
der
DE 40 25 134 C1 ist
eine Deckelverriegelung für
mittel- bis hochtourige Labor-Zentrifugen bekannt, wobei Gehäuse bzw.
Deckel durch einen in axialer Richtung bewegbaren Riegel arretiert werden.
Der Riegel ist drehbar gelagert und mit einem Drehantrieb und einer
Vorschubanordnung versehen, welche einerseits einen fest in der
Zentrifuge angeordneten Teil und andererseits eine Profilierung am
Riegel aufweisen, die miteinander in Eingriff sind und von denen
einer der Teile eine schräg
zur Ausrichtung des Riegels verlaufende Eingriffsfläche hat. Dabei
ist wenigstens eine Öffnung
am Deckel vorgesehen, die einen Eintrittsschlitz zum Durchgang eines
verjüngten
Riegelabschnitts aufweist, an den sich ein verstärkter Riegelabschnitt entsprechend dem
Durchmesser der Öffnung
mit geringerem Untermaß anschließt.
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Als
problematisch erweist sich eine solche Öffnung für die Verriegelung im unteren
Gehäuseteil im
Hinblick auf eventuelle Verunreinigungen der angrenzenden Oberfläche des
Gehäuseteils,
wie sie beispielsweise durch Beschickung des Rotors mit einer flüssigen oder
pulverförmigen
Substanz vorkommen kann.
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In
einem solchen Fall muss das Gehäuseinnere
gegen Verunreinigungen durch Fremdmaterial geschützt werden, indem beispielsweise
Abdeckfolien zum Schutz gegen eintretendes Material vorgesehen werden;
darüber
hinaus kann insbesondere beim unerwarteten Eintritt von Flüssig keiten
auch die elektrische Anlage im Inneren einer Labor-Zentrifuge beschädigt werden,
was im schlimmsten Fall zum Kurzschluss führen könnte.
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Aus
der
DE 197 35 859
A1 ist eine Verriegelungsvorrichtung, insbesondere Sicherheitsverriegelungsvorrichtung,
bekannt, welche eine über
einen Staubschutz verschließbare Öffnung zum
Einführen bzw.
Herausziehen eines Betätigers
aufweist. Um ein Verschmutzen des Inneren der Vorrichtung sowohl bei
in das Gehäuse
eingeführtem
als auch aus dem Gehäuse
herausgezogenem Betätiger
auszuschließen,
wird die Gehäuseöffnung durch
zwei senkrecht zum Verschiebeweg des Betätigers verschiebbare Schiebeelemente
verschlossen, wobei die Schieber in Nuten oder Kammern im Gehäuse geführt sind.
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Aus
der
DE 44 37 242 C1 ist
ein Schließzylinder
für einen
Kraftfahrzeug-Türverschluss
bekannt, bei dem ein Schlüsselschaft
in einen Schließzylinderinnenraum
entlang eines Schlüsselkanals einführbar ist.
Der Schließzylinderinnenraum
ist von der äußeren Umgebung
mittels einer Abdeckklappe verschließbar, wobei die Abdeckklappe
eine elastische Dichtung aufweist und beim Einführen des Schlüsselschaftes
die Abdeckklappe einschließlich der
Dichtung um eine seitlich vom Schlüsselkanal angeordnete Achse
schwenkbar ist.
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Aus
der
DE 195 39 800
A1 ist schließlich eine
Türriegelaufnahme
zur Aufnahme eines von einer Tür
bei verriegelter Tür
abstehenden Türriegels bekannt,
bei der die Ansammlung von Schmutz in der Riegelöffnung der Türriegelaufnahme
vermieden wird. Hierzu ist ein Verschlusselement vorgesehen, mittels
dem die Riegelöffnung
bei entriegelter Tür und
zurückgezogenem
Türriegel
verschlossen ist. Diese Vorrichtung wird nur in Verbindung mit Türen, hierbei
insbesondere bei Türen
in Räumen
mit hohem Schmutzanfall, beispielsweise in Werkstätten oder
dergleichen, offenbart.
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Die
Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Schutzvorrichtung gegen
einen Eintritt von Fremdmaterialien in das Innere eines Zentrifugen-Gehäuses durch
Verriegelungsöffnungen
zu schaffen, wobei die Schutzvorrichtung an bereits existierende Zentrifugen-Gehäuse einfach
nachrüstbar
sein soll und das Innere des Zentrifugen-Gehäuses bis unmittelbar vor dem
Schließen
des Deckels des Zentrifugengehäuses
gegen den Eintritt von Fremdmaterialien geschützt ist. Darüber hinaus
soll eine bereits vorliegende Verunreinigung – beispielsweise durch aufliegende
Flüssigkeit – der Oberfläche des
unteren Zentrifugen-Gehäuses
auf einfache Weise durch einfaches Wegwischen zu entfernen sein,
ohne dass irgendwelche Substanzen in das Zentrifugen-Gehäuse über Verriegelungsöffnungen
eindringen können.
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Die
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung, dadurch gelöst, dass
wenigstens eine Öffnung
des unteren Gehäuseteiles
der Zentrifuge durch eine Flüssigkeitssperre
mit einem federnd gelagerten Dichtelement verschließbar ist,
das in das Innere des unteren Gehäuseteils verschiebbar angeordnet
ist.
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Als
vorteilhaft erweist es sich, dass jegliche auf dem unteren Teil
des Zentrifugen-Gehäuses
befindliche Fremdkörper
auf einfache Weise von einem Eintritt in das Innere des Zentrifugen-Gehäuses abgehalten
werden können,
sofern die im Laborbetrieb übliche
Ordnung und Sauberkeit eingehalten wird.
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Ein
weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass aufgrund der bei geöffnetem
Gehäusedeckel
permanenten Absicherung von Gehäuseöffnungen
auch weniger geübte
Laborkräfte
zur Zentrifugen-Bedienung eingesetzt werden können.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Vorzugsweise
wird das Dichtelement der Flüssigkeitssperre
mittels wenigstens zweier durch Druckfedern gestützter Schieber, die entlang
einer im Inneren des unteren Gehäuseteils
vertikal zur Schwenkachse des Deckels angeordneten Führung verschiebbar
angeordnet sind, gehalten; hierbei erweist es sich als vorteilhaft,
dass aufgrund der verschiebbaren Anordnung keinerlei Beeinträchtigung des
Schließ-
bzw. Verriegelungsvorganges des Gehäusedeckels auftritt, auch wenn
die Verriegelungselemente in den Bereich der Führung hineinragen.
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Vorzugsweise
wird das Dichtelement der Flüssigkeitssperre
durch zwei zueinander beabstandete Schieber gehalten, welche entlang
von Führungsschienen,
die sich im Inneren des unteren Gehäuseteils befinden, verschiebbar
angeordnet sind; als vorteilhaft erweist sich somit die verhältnismäßig einfache
Konstruktion, die ggf. auch eine Nachrüstung baugleicher Zentrifugen
ermöglicht.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Dichtelement der Flüssigkeitssperre
zur Abdichtung der Öffnung
des unteren Gehäuseteils
in seinem Randbereich mit einer umlaufenden elastischen Dichtung
versehen; das Dichtelement weist hierzu vorzugsweise eine Gummidichtung
in seinem Randbereich – beispielsweise
in Form eines O-Ringes – auf.
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Im
Folgenden ist der Gegenstand anhand der 1 bis 4 näher erläutert.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung eine Labor-Zentrifuge mit einem
um eine horizontale Achse schwenkbaren Gehäusedeckel, welcher Verriegelungselemente
aufweist, die in Verriegelungsöffnungen
des unteren Gehäuseteils
der Zentrifuge eingreifen; die Verriegelungsöffnungen sind durch Flüssigkeitssperren
abgedeckt.
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In 2 ist
in perspektivischer Darstellung eine der beiden Flüssigkeitssperren
mit Dichtelement und Führungsschienen
dargestellt, wobei zwecks besserer Übersicht die zugehörigen Schraubenfedern
weggelassen sind.
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3 zeigt
schematisch das Prinzip der Flüssigkeitssperre
anhand eines teilweisen Längsschnitts
durch eine Gehäuseöffnung,
in welche eines der Verriegelungselemente eingeführt wird.
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4 zeigt
ausschnittsweise einen Querschnitt durch die Flüssigkeitssperre;
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Gemäß 1 weist
das untere Gehäuseteil 1 einen
Zentrifugenkessel 2 auf, in welchem sich ein hier nicht
dargestellter Rotor zum Zentrifugieren von Substanzen befindet.
Als Abschluss für
das untere Gehäuseteil 1 ist
ein Gehäusedeckel 3 vorgesehen, der
um eine horizontale Achse 4 schwenkbar mit dem unteren
Gehäuseteil 1 durch
Scharniere 5, 6 verbunden ist. Zur Verriegelung
des Gehäusedeckels 3 am unteren
Gehäuseteil
sind Verriegelungselemente 7, 8 vorgesehen, die
im Abstand zur Schwenk-Achse 4 angeordnet sind und beim
Schließen
des Gehäusedeckels 3 als
sogenannte Deckelkloben in Öffnungen 9, 10 des
unteren Gehäuseteils 1 der
Zentrifuge eingreifen. Die beiden Öffnungen 9, 10 sind
jeweils durch Dichtelemente 11, 12 als Flüssigkeitssperre
so abgedichtet, dass bei Flüssigkeitsaustritt
lediglich die den Zentrifugenkessel 2 umgebende Oberfläche 20 benetzt
wird, jedoch keinerlei Verunreinigung des Inneren der Zentrifugen
durch aufliegende Flüssigkeit oder
aufliegende Fremdkörper – wie z.B.
pulverförmige
Substanzen – auftreten
kann.
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Dabei
wird es als selbstverständlich
vorausgesetzt, dass geschultes Labor-Personal vor dem Schließen von
Gehäusedeckel 3 eine
Reinigung der Oberfläche 20 vornimmt.
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2 zeigt
schematisch eines der beiden Dichtelemente 11, 12 als
Flüssigkeitssperre
zusammen mit seinen im Abstand seitlich angebrachten Schiebern mit
Führungsnuten 21, 22,
welche eine Verschiebung in vertikaler Richtung entlang der Führungsschienen 16, 17 ermöglichen,
so dass die Dichtelemente 11, 12 bei geöffnetem
Gehäusedeckel 3 gemäß 1 die Öffnungen 9, 10 jeweils
mit ihrer Außen-Oberfläche in der
Ebene der Oberfläche 20 abschließen. Die
Druckfedern bzw. Schraubenfedern sind hier zwecks besserer Übersicht
weggelassen. Anhand 2 ist erkennbar, dass die Führung der Flüssigkeitssperre
eine Basisplatte 23 aufweist, auf der die senkrecht zur
Oberfläche 20 des
unteren Gehäuseteils
(1) verlaufende Führungsschienen 16, 17 angeordnet
sind, die wiederum als Führungselemente
für die
Führungsnuten 21, 22 zwecks
Bewegung des Dichtelements 11, 12 beim Schließen von
Gehäusedeckel 3 vorgesehen
sind; die eigentliche Abdichtung erfolgt durch eine als O-Ring ausgebildete
Gummidichtung 24, die im Bereich eines umlaufenden Flansches 28 auf
dem jeweiligen Dichtelement 11, 12 angeordnet
ist.
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Als
besonders zweckmäßig erweist
es sich, dass die U-förmig
aufgebaute Führung
genügend Raum
für den
hier nicht dargestellten Eingriff zur Verriegelung der am Deckel
befindlichen Verriegelungselemente 7, 8 bzw. der
mit ihnen verbundenen Deckelkloben 26, 27 – die nachfolgend
in 3 gezeigt sind – aufweist.
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Gemäß dem in 3 dargestellten
Längsschnitt
trifft das bruchstückhaft
dargestellte Verriegelungselement 7, bzw. 8 von
oben entlang der durch Pfeil 15 angegebenen Richtung auf
die Außen-Oberfläche von
Dichtelement 11 bzw. 12 und verschiebt dieses
entlang der Führungsschienen 16, 17 gegen die
Federkraft von Druckfedern 18, 19 (Schraubenfedern),
wobei nach Erreichen der Anschlagposition des Gehäusedeckels
auf Oberfläche 20 der
Zentrifuge im Inneren des unteren Gehäuseteils 1 (1) eine
Verriegelung von Deckelkloben 26, 27 der Verriegelungselemente 7, 8 durch
eine hier nicht gezeigte Verriegelungsmechnik (Riegel) erfolgt.
In der Verriegelungsposition bleibt somit Dichtelement 11 bzw. 12 im
unteren Bereich der Führungsschienen 16, 17, so
dass auch die Schraubenfedern 18, 19 während des
Verriegelungsvorgangs zusammengepresst bleiben.
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Nach
Entriegelung des Gehäusedeckels – beispielsweise
nach Abschluss eines Zentrifugiervorganges – wird der jeweilige Deckelkloben 26, 27 des Verriegelungselements 7, 8 wieder
freigegeben (Entriegelung durch entfernen des Riegels), so dass
bei Anheben von Gehäusedeckel 3 in
Richtung des Pfeils 16 Dichtelement 11, 12 aufgrund
der Federkraft der Druckfedern 18, 19 wiederum
seine Position in der Ebene der Oberfläche 20 des unteren
Gehäuseteils 1 einnimmt;
dabei wird der umlaufende Flansch 28 gegen die ins Gehäuseinnere
gerichtete Seite von Oberfläche 20 gepresst.
Im Zusammenwirken mit der umlaufenden Gummidichtung 24 wird
praktisch eine geschlossene Ebene der Oberfläche 20 des unteren Gehäuseteils
gebildet, wie sie auch anhand der Schnittdarstellung entlang der
Achse AA in 4 erkennbar ist. Es ist somit
ohne weiteres möglich,
bei auftreffender Flüssigkeit
bzw. bei Fremdkörpern
diese vor dem Verschließen
des Gehäusedeckels 3 mittels
einfacher Reinigungsvorgänge
von der Oberfläche 20 des
unteren Gehäuseteils 1 zu
entfernen und anschließend
beim Verschließen
des Gehäusedeckels 3 das
Dichtelement 11 bzw. 12 durch Druck der Verriegelungselemente 7, 8 abzusenken,
ohne das irgendwelche Verunreinigungen in das Innere des unteren
Gehäuseteils 1 der
Zentrifuge eintreten können.
Dies gilt selbstverständlich
auch für
feste Substanzen, beispielsweise in Pulverform.
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Gemäß der Darstellung
der Schnittebene entlang der Linie AA der
3 in
4 ist
der Abschluss einer der beiden Öffnungen
9,
10 in
der Oberfläche
20 des
Zentrifugen-Gehäuses
erkennbar, wobei durch Presswirkung von Druckfeder
18,
19 die als
umlaufender O-Ring ausgebildete Gummidichtung
24 das Dichtelement
11,
12 gegen
die Oberfläche
20 abdichtet,
so dass kein Zwischenraum entstehen kann, durch den Flüssigkeit
bzw. Fremdkörper
in das Innere von Gehäuseteil
1 eindringen
können.
Sobald jedoch Verriegelungselement
7,
8 mit seinen
Deckelkloben
26,
27 auf die Außenoberfläche von Verriegelungselement
7,
8 presst,
wird dieses in den Zwischenraum zwischen den Führungsschienen
16,
17 eingeführt und
durch eine übliche
Verriegelungsmechnik, wie sie beispielsweise aus der
DE 40 25 134 C1 bekannt
ist, so verriegelt, dass der Gehäusedeckel
3 gemäß
1 während des
Zentrifugiervorganges nicht zu öffnen
ist. Ein in den Deckelkloben
26,
27 eingreifender
Riegel ist schematisch in Entriegelungsposition dargestellt und
mit Bezugszeichen
30 gekennzeichnet.