DE4437242C1

DE4437242C1 - Schließzylinder für einen Kraftfahrzeug-Türverschluß

Info

Publication number: DE4437242C1
Application number: DE4437242A
Authority: DE
Inventors: Dittmar Schwab; Reinhard Chilla
Original assignee: Ymos AG Industrieprodukte
Current assignee: Valeo GmbH and Co Schliessysteme KG
Priority date: 1994-10-18
Filing date: 1994-10-18
Publication date: 1995-12-21
Anticipated expiration: 2014-10-19
Also published as: DE59500110D1; EP0709532A1; ES2099635T3; EP0709532B1

Description

Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder für einen Kraft fahrzeug-Türverschluß gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Ein derartiger Schließzylinder ist beispielsweise aus der DE-GM 77 18 175 bekannt. Dabei ist der Schließzylinder mit einer relativ dünnen metallischen Abschlußkappe, die die Schlüssel kanalmündung oder den Schlüsselschlitz enthält, versehen. Auf der Innenseite der Abschlußkappe ist diese durch eine dick wandige elastische Dichtscheibe aus Kunststoff verstärkt. Um zu vermeiden, daß in den Schlüsselkanal Staub oder Feuchtig keit eindringen kann, ist die Schlüsselkanalmündung von dem Schließzylinderinnenraum aus mit einer Kunststoff-Abdeckklap pe verschließbar, wobei ein als Dichtlippe ausgebildetes Teil der elastischen Dichtscheibe (Formdichtung) gegen die Abdeck klappe drückt und ein randseitiges Eindringen von Staub etc. in den Schlüsselkanal verhindert. Beim Einführen des Schlüs selschaftes in den Schlüsselkanal wird die Abdeckklappe entgegen der Kraft einer Rückstellfeder um eine seitlich von dem Schlüsselkanal angeordnete Achse aus der Verschlußstel lung herausgeschwenkt.

Nachteilig ist bei diesem bekannten Schließzylinder vor al lem, daß die unter der Abschlußkappe angeordnete Formdichtung sehr stabil sein muß. Durch dieses Erfordernis wird die Dichtkante häufig wellig. Eine plane Auflage der Abdeckklappe ist daher nicht gewährleistet, da ein Spalt zwischen Ab schlußkappe und Dichtung sowie ein Spalt zwischen Abdeckklap pe und Dichtung entstehen kann. Außerdem besteht die Gefahr, daß der Schlüssel mit seiner Außenkante an der Dichtlippe entlang schabt und somit die Dichtlippe zerstört und die erforderliche Abdichtung immer schlechter wird. Nachteilig ist bei den bekannten Schließzylindern schließlich die Verwendung der relativ viel Platz benötigenden Dichtscheibe. Insbesondere bei der Verwendung von dickwandigen Stahl- Abschlußkappen, wie sie aus (Diebstahl-) Sicherheitsgründen erforderlich sind, benötigen die bekannten Schließzylinder sehr viel Platz für die Abschlußkappe mit der darin befind lichen Dichtscheibe.

Aus der DE 35 38 279 C2 ist ein Schließzylinder mit einer die Schlüsselkanalmündung verdeckenden Metall-Abdeckklappe be kannt. Dabei liegt die Abdeckklappe direkt an der ebenfalls aus einem Metallblech bestehenden Abschlußkappe an.

Nachteilig ist bei diesen bekannten Schließzylindern, daß die Metall-Dichtung abhängig ist von der Ebenheit der Teile. Eine ausreichende Ebenheit der Teile kann häufig durch die zur Herstellung dieser Teile erforderlichen Schneid- und Biege vorgänge aber nicht gewährleistet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylin der der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei dem die zwi schen Abdeckklappe und Abschlußkappe angeordnete elastische Dichtung ein Eindringen von Staub, Feuchtigkeit etc. in den Schlüsselkanal sicher verhindert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere beson ders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.

Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, auf eine entsprechende abschlußkappenseitig angeordnete Dicht scheibe zu verzichten und durch eine an der Abdeckklappe befestigte elastische Dichtung zu ersetzen, welche im ge schlossenen Zustand der Abdeckklappe mit einer Dichtlippe direkt an der Innenseite der aus einem Metall oder Kunststoff bestehenden Abschlußkappe anliegt. Hierdurch wird erreicht, daß Unebenheiten zwischen Abdeckklappe und Abschlußkappe ausgeglichen werden können. Außerdem ist die elastische Dichtung derart an der Abdeckklappe angeordnet, daß die Dichtung beim Einschieben des Schlüsselschaftes in den Schlüsselkanal von dem Schlüsselschaft - und damit auch von den in den Schaft eingefrästen Zähnen - nicht berührt wird.

Eine derartige Anordnung der Dichtung an der Abdeckklappe kann vorteilhafterweise dadurch erfolgen, daß die Abdeck klappe auf der der Schlüsselkanalmündung zugewandten Seite zapfenförmig ausgebildet ist und im geschlossenen Zustand der Abdeckklappe in die Schlüsselkanalmündung teilweise hinein ragt, wobei die elastische Dichtung auf der der Schlüsselka nalmündung abgewandten Seite des zapfenförmigen Teiles der Abdeckklappe befestigt ist.

Als Material für die elastische Dichtung haben sich sowohl Gummi als auch elastische Kunststoffe, insbesondere Polyur ethan, bewährt. Die Abschlußkappe kann aus Metall oder Kunst stoff gefertigt sein, wobei wegen des Fehlens der zusätzli chen Dichtscheibe die Wandstärke wesentlich dicker sein kann (z. B. 2-3 mm) als bei bekannten Schließzylindern (z. B. 0,7 mm).

Bei der Abdeckklappe kann es sich um ein Metallgußteil, z. B. aus Aluminium, Magnesium oder Zink, handeln oder um ein Form teil aus Kunststoff.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs beispielen. Es zeigen:

Fig. 1 den Querschnitt der Stirnseite eines erfindungsgemäßen Schließzylinders ohne in den Schlüsselkanal eingeführten Schlüsselschaft und

Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Querschnitt nach Einführen eines Schlüsselschaftes.

In Fig. 1 ist mit 1 der kopfseitige Teil eines Schließzylin ders bezeichnet, auf dem sich eine z. B. 2 mm starke Abschluß kappe 2 aus Stahl befindet. Die Abschlußkappe 2 weist zur Einführung eines Schlüsselschaftes 3 in den Schlüsselkanal 4 des Schließzylinders 1 eine Schlüsselkanalmündung 5 auf.

Die Schlüsselkanalmündung 5 ist von dem Schließzylinderinnen raum 6 durch eine Abdeckklappe 7, bei der es sich beispiels weise um ein Kunststoff-Formteil handelt, verschlossen. Die Abdeckklappe 7 ist um eine Achse 8 in Richtung zu einer Sei tenwand 9 des Schließzylinders 1 hin gegen den Druck einer Drehfeder 10 schwenkbar angeordnet.

Die Abdeckklappe 7 ist auf der der Schlüsselkanalmündung 5 zugewandten Seite zapfenförmig mit leicht konischem Quer schnittsverlauf ausgebildet, wobei das zapfenförmige Klap penteil 11 teilweise in die Schlüsselkanalmündung 5 hinein ragt. Auf der der Schlüsselkanalmündung 5 abgewandten Seite des zapfenförmigen Klappenteiles 11 besitzt die Abdeckklappe eine umlaufende Nut 12, in die eine elastische Dichtung 13 montiert oder angespritzt ist.

Die elastische Dichtung 13, bei der es sich um eine Profil dichtung handelt, weist auf ihrer der umlaufenden Nut 12 abgewandten Seite eine Dichtlippe 14 auf, die an der Innen seite 15 der Abschlußkappe 2 anliegt. Die Dichtung 13 ist dabei gegenüber der Vorderfläche 16 des zapfenförmigen Klappenteiles 11 so weit in Richtung der Schließzylinderin nenseite 6 zurückversetzt, daß sie beim Einschieben des Schlüsselschaftes 3 von diesem nicht berührt wird.

Im folgenden wird mit Hilfe der Fig. 1 und 2 näher die Funk tionsweise des erfindungsgemäßen Schließzylinders erläutert: Wird der Schlüsselschaft 3 durch die Schlüsselkanalmündung 5 hindurch in den Schließzylinder 1 gesteckt, so berührt die Vorderfläche 17 des Schlüsselschaftes 3 die Vorderfläche 16 der Abdeckklappe 7 und drückt diese gegen den Druck der Dreh feder 10 in den Schließzylinderinnenraum 6. Die Abdeckklappe 7 schwenkt dabei um die Drehachse 8 in Richtung auf die Seitenwand 9.

Bei einem weiteren Hineinschieben des Schlüsselschaftes 3 in den Schlüsselkanal 4 wirkt nicht mehr die gesamte Vorderflä che 17 des Schlüsselschaftes 3 auf die Vorderfläche 16 der Abdeckklappe 7, sondern lediglich ein relativ schmaler Rand bereich. Bei noch weiterem Einschieben des Schlüsselschaftes 3 in den Schlüsselkanal 4 hinein, gleitet die Vorderfläche 17 des Schaftes 3 schließlich an der Abdeckklappe 7 vorbei. Diese liegt dann mit einem Teil ihrer Vorderfläche 16 an der entsprechenden Seitenwand 18 des Schaftes 3 an, ohne die Schaftbewegung zu behindern.

Bei dem gesamten vorstehend beschriebenen Einführvorgang des Schlüsselschaftes 3 in den Schlüsselkanal 4 wurde aufgrund der gegenüber der Vorderfläche 16 der Abdeckklappe 7 zurück gesetzten elastischen Dichtung 13 diese von dem Schlüssel schaft 3 nicht berührt.

Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann bei spielsweise als Abdeckklappe 7 statt eines Kunststofform teiles auch ein Formteil aus Metall, wie Aluminium, Magnesium oder Zink, verwendet werden. Diese Formteile können bei spielsweise mittels eines Druckgußverfahrens hergestellt werden.

Bezugszeichenliste

1 Schließzylinder
2 Abschlußkappe
3 Schlüsselschaft
4 Schlüsselkanal
5 Schlüsselkanalmündung
6 Schließzylinderinnenraum
7 Abdeckklappe
8 Drehachse, Achse
9 Seitenwand
10 Drehfeder, Rückstellfeder
11 zapfenförmiges Klappenteil
12 Nut
13 elastische Dichtung
14 Dichtlippe
15 Innenseite
16 Vorderfläche
17 Vorderfläche
18 Seitenwand

Claims

1. Schließzylinder für einen Kraftfahrzeug-Türverschluß, wobei der Schließzylinder (1) mit einer Abschlußkappe (2), die die Schlüsselkanalmündung (5) enthält, versehen ist, und wobei die Schlüsselkanalmündung (5) von dem Schließzylinderinnenraum (6) durch eine Abdeckklappe (7) verschließbar ist, welche beim Einführen des Schlüssel schaftes (3) in den Schlüsselkanal (4) entgegen der Kraft einer Rückstellfeder (10) um eine seitlich von dem Schlüsselkanal (4) angeordnete Achse (8) aus der Ver schlußstellung schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Abdeckklappe (7) eine die Schlüsselkanal mündung (5) randseitig verschließende elastische Dich tung (13) befestigt ist, die im geschlossenen Zustand der Abdeckklappe (7) mit einer Dichtlippe (14) an der Innenseite (15) der Abschlußkappe (2) anliegt, und daß der Ort der Befestigung der elastischen Dichtung (13) an der Abdeckklappe (7) derart gewählt ist, daß die Dich tung (13) beim Einschieben des Schlüsselschaftes (3) in den Schlüsselkanal (4) von dem Schlüsselschaft (3) nicht berührt wird.

2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckklappe (7) auf der der Schlüsselkanalmün dung (5) zugewandten Seite zapfenförmig ausgebildet ist und im geschlossenen Zustand der Abdeckklappe (7) in die Schlüsselkanalmündung (5) teilweise hineinragt, und daß die elastische Dichtung (13) auf der der Schlüsselkanal mündung (5) abgewandten Seite des zapfenförmigen Teiles (11) der Abdeckklappe (7) befestigt ist.

3. Schließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zapfenförmige Teil (11) der Abdeckklappe (7) auf der der Schlüsselkanalmündung (5) abgewandten Seite eine umlaufende Nut (12) enthält, in die die elastische Dich tung (13) eingelassen ist.

4. Schließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) an das zapfenförmige Teil (11) der Abdeckklappe (7) angespritzt ist.

5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß es sich bei der elastischen Dichtung (13) um eine Profildichtung handelt.

6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da durch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) aus Gummi oder einem elastischen Kunststoff besteht.

7. Schließzylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) aus Polyurethan be steht.

8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da durch gekennzeichnet, daß die Abdeckklappe (7) aus einem metallischen Formteil oder einem Formteil aus Kunststoff besteht.