DE10014037A1

DE10014037A1 - Profilsystem für ein Lüfterfenster

Info

Publication number: DE10014037A1
Application number: DE2000114037
Authority: DE
Inventors: Frank Graetsch; Karl Obermeier
Original assignee: Huels Troisdorf AG; HT Troplast AG
Current assignee: Huels Troisdorf AG; HT Troplast AG
Priority date: 2000-03-22
Filing date: 2000-03-22
Publication date: 2001-09-27
Also published as: WO2001071147A1; AU5460401A; DE20180071U1; DE10191066D2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Profilsystem für ein Lüftungsfenster, umfassend ein Blendrahmenprofil und ein Lüfterprofil zur Aufnahme eines motorgetriebenen Lüfters. Das Lüfterprofil weist einen mehrkammrigen Anschlußbereich und einen Lüfteraufnahmebereich auf. Der Anschlußbereich weist an seiner dem Blendrahmenprofil zugewandten Oberseite Mittel zum formschlüssigen Verrasten mit entsprechenden Mitteln an der Unterseite des Blendrahmenprofils auf. Der Lüfteraufnahmebereich ist dem Anschlußbereich zur Rauminnenseite vorgelagert und überragt dessen Höhe soweit, daß die Oberkante des Lüfteraufnahmebereichs die Innensichtfläche des Blendrahmenprofils wenigstens teilweise überdeckt.

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Fenster mit motorgetriebener Lüftung sowie ein Profilsystem für ein Lüfterfenster.

Stand der Technik

Moderne Kunststoffenster weisen in der Regel eine so hohe Dich tigkeit auf, daß ein regelmäßiges Lüften zur Vermeidung von Schimmelbildung in den Räumen notwendig ist. Um einen regelmä ßigen Luftaustausch zu erzwingen, ist bereits vorgeschlagen worden, in den Anschlagdichtungen und/oder Mitteldichtungen der Profile entsprechende Perforierungen vorzusehen. Aus der DE 30 05 800 A1 ist ein Flügelprofil bekannt, das auf der Wet terseite und der Rauminnenseite jeweils Durchbrechungen auf weist, um eine dauernde Zwangsbelüftung des Rahmens zu errei chen.

Nachteil dieser Lösungen ist es, daß die ausgetauschte Luftmen ge nahezu ausschließlich von der wetterabhängigen Druckdiffe renz zwischen der Fensteraußenseite und der Fensterinnenseite abhängig ist, so daß je nach Druckverhältnis entweder starke Zugerscheinungen und ein zu hoher Wärmeverlust oder ein zu ge ringer Luftaustausch vorkommen können.

Es ist auch bereits aus der EP 0 861 361 B1 ein spezielles Blendrahmenprofil bekannt geworden, das eine große Aufnahmekam mer zur Aufnahme eines Lüfters aufweist. Diese großen Blendrah menprofile sind jedoch aufwendig in der Herstellung und können aus optischen Gründen nicht immer mit Standard-Blendrahmen in benachbarten Fenstern kombiniert werden.

Aufgabe

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Profilsystem zur Her stellung eines Lüftungsfensters sowie ein Lüftungsfenster zur Verfügung zu stellen, das diese Nachteile vermeidet.

Darstellung der Erfindung

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Profilsystem nach Anspruch 1 bzw. durch ein Fenster nach Anspruch 6, bevorzugt in Kombination mit einem oder mehreren der Merkmale der Ansprüche 2 bis 5.

Das erfindungsgemäße Profilsystem für ein Lüftungsfenster um faßt zumindest ein Blendrahmenprofil und ein Lüfterprofil zur Aufnahme eines motorgetriebenen Lüfters. Das Lüfterprofil weist dabei einen mehrkammrigen Anschlußbereich und einen Lüfterauf nahmebereich auf, wobei der Anschlußbereich an seiner dem Blen drahmenprofil zugewandten Oberseite Mittel zum formschlüssigen Verrasten mit entsprechenden Mitteln an der Unterseite des Blendrahmenprofils aufweist. Der Lüfteraufnahmebereich ist dem Anschlußbereich zur Rauminnenseite vorgelagert und überragt dessen Höhe soweit, daß die Oberkante des Lüfteraufnahmebe reichs die Innensichtfläche des Blendrahmenprofils wenigstens teilweise überdeckt.

Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Ober kante des Lüfteraufnahmebereichs des Lüfterprofils einen auf die Innensichtfläche des Blendrahmenprofils weisenden Vorsprung auf. Um diesen als Anlagekante dienenden Vorsprung gegenüber dem Blendrahmen abzudichten, ist nach einer besonders bevorzug ten Ausführung der Erfindung vorgesehen, daß die Geometrien des Lüfterprofils und des Blendrahmenprofils so aufeinander abge stimmt sind, daß im verrasteten Zustand dieser Profile der Vor sprung der Oberkante des Lüfterprofils unter Vorspannung an der Innensichtfläche des Blendrahmenprofils anliegt. Hierzu kann die dem Blendrahmenprofil zugewandte Fläche des Lüfterprofils leicht in Richtung auf das Blendrahmenprofil geneigt ausgeführt werden.

Der Vorsprung des Lüfterprofils kann vorteilhaft aus einem wei cheren Material bestehen als das Material des restlichen Lüf terprofils, d. h., die Shore-Härte des Materials des Vorsprungs ist geringer als die Shore-Härte des Materials des restlichen Profils. Beispielsweise kann der Vorsprung bzw. die Anlagekante aus Weich-PVC bestehen und an ein Grundprofil aus Hart-PVC an extrudiert werden.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Belüftung mittels einer Lüfterkassette mit motorge triebenem Lüfter. Die Lüfterkassette wird in eine Ausklinkung des Lüfteraufnahmebereichs des Lüfterprofils eingesetzt. Hierzu weist das Lüfterprofil im Lüfteraufnahmebereich eine große Hauptkammer auf, deren Größe auf die Größe der Lüfterkassette angepaßt ist. Die Ausklinkung im Lüfterprofil wird zweckmäßig mit einer Blende verschlossen, die Schlitze o. dgl. für den Austritt der Frischluft in das Rauminnere aufweist.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei spiels und der Zeichnung näher beschrieben

Es zeigen dabei:

Fig. 1 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßes Blendrahmen- und Lüfterprofil;

Fig. 2 einen Querschnitt eines Lüfterprofils mit Lüfterkasset te und Blende;

Fig. 3 einen Querschnitt eines Lüfterfensters mit Luftführung durch das Blendrahmenprofil;

Fig. 4 einen Querschnitt eines Lüfterfensters mit Flügel-, Blend- und Lüfterprofil mit Luftführung durch das Lüf terprofil;

Fig. 5 einen Querschnitt eines Lüfterprofils mit angedeuteter Luftführung.

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung

In Fig. 1 ist ein Querschnitt eines erfindungsgemäßen Blendrah menprofils 1 mit einem hiermit verrasteten Lüfterprofil 2 dar gestellt. Das Blendrahmenprofil weist auf seiner Unterseite Rastnasen 17, 18 auf, die mit entsprechenden Rastmitteln 15, 16 des Lüfterprofils 2 korrespondieren. Die Dichtung 19 dient zur Abdichtung des Lüfterprofils 2 zum Blendrahmenprofil 1 Das Lüfterprofil 2 besteht im Wesentlichen aus zwei Bereichen, dem Anschlußbereich 10 und dem Lüfteraufnahmebereich 14. Die Oberseite des Anschlußbereichs 10 dient zum Anschluß des Lüf terprofils 2 an das Blendrahmenprofil 1, während die Unterseite des Lüfterprofils 2 eine Ausnehmung 23 zur Befestigung an der Fensterlaibung aufweist und die Funktion eines Sohlbankprofils übernimmt.

Der Lüfteraufnahmebereich 14 ist dem Anschlußbereich 10 zur Rauminnenseite hin vorgelagert und überragt dessen Höhe soweit, daß die Oberkante 20 des Lüfteraufnahmebereichs 14 die Innen sichtfläche 21 des Blendrahmenprofils 1 wenigstens teilweise überdeckt. Hierdurch wird eine sehr schlanke Ansicht des Fen sterrahmens ermöglicht. In Fig. 1 ist weiterhin dargestellt, daß die Oberkante 20 des Lüfteraufnahmebereichs 14 des Lüfter profils 2 einen auf die Innensichtfläche 21 des Blendrahmenpro fils 1 weisenden Vorsprung 22 aufweist.

Um einen dichten Anschluß des Lüfterprofils 2 gegenüber dem Blendrahmenprofil 1 zu erreichen, sind die Geometrien des Lüf terprofils 2 und des Blendrahmenprofils 1 so aufeinander abge stimmt, daß im verrasteten Zustand dieser Profile 1, 2 der Vor sprung 22 an der Oberkante 20 des Lüfterprofils 2 unter Vor spannung an der Innensichtfläche 21 des Blendrahmenprofils 1 anliegt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist hierzu die dem Blendrahmenprofil 1 zugewandte Fläche des Lüfterprofils 2 um 3° in Richtung auf das Blendrahmenprofil 1 geneigt.

Zur Belüftung des Rauminneren dient eine an sich bekannte Lüf terkassette 4, die in den Figur nur symbolisch mit ihren Außen maßen dargestellt ist. Diese Lüfterkassette 4 weist einen mo torgetriebenen Lüfter sowie einen Regler 6 zum Einstellen der gewünschten Luftmenge auf. Die Lüfterkassette 4 wird durch eine entsprechende Ausklinkung im Lüfterprofil 2 in den Lüfterauf nahmebereich 14 eingeschoben. Anschließend wird der ausgeklink te Bereich des Lüfterprofils 2 mit einer Blende 5 abgedeckt. Die Blende 5 hat dabei eine Vielzahl von Lüftungsschlitzen zum Austritt der Luft in das Rauminnere (Fig. 4).

Die Frischluftzufuhr kann zum einen, wie in Fig. 3 dargestellt, durch entsprechende Ausfräsungen im unteren Bereich des Blen drahmenprofils 1 erfolgen. Der Luftweg ist in Fig. 3 symbolisch mit Pfeil 8 gekennzeichnet. Bei dieser Alternative ist der Blendrahmen mit separaten, von der Verstärkungskammer 24 ge trennten Kammern 25, 26 und 27 versehen, durch die die Luftfüh rung erfolgt.

In Fig. 4 und 5 ist eine alternative Ausführungsform darge stellt, bei der die Luftführung durch entsprechende Ausfräsun gen in den Kammern 11, 12 und 13 des Lüfterprofils 2 erfolgt. Der Luftweg ist in Fig. 4 symbolisch mit Pfeil 9 gekennzeich net. Bei dieser Alternative kann auch ein Standard- Blendrahmenprofil ohne separate Luftführungskammern 25, 26 und 27 eingesetzt werden.

Das in den Figur dargestellte Lüfterprofil 2 kann gleichzeitig das sonst notwendige Sohlbankprofil ersetzen. Es kann jedoch auch in Kombination mit weiteren Profilen eingesetzt werden. So ist in Fig. 3 ein Einsatz in Kombination mit einem breiten Zar genprofil 7 dargestellt. In Fig. 3 ist ebenfalls das Flügelpro fil 3 dargestellt.

Legende

1

Blendrahmenprofil

2

Lüfterprofil

3

Flügelprofil

4

Lüfterkassette

5

Blende

6

Regler

7

Zarge

8

Pfeil (Luftführung durch Blendrahmen)

9

Pfeil (Luftführung durch Lüfterprofil)

10

Anschlußbereich Lüfterprofil

11

Kammer

12

Kammer

13

Kammer

14

Lüfteraufnahmebereich

15

Rastmittel

16

Rastmittel

17

Rastnase

18

Rastnase

19

Dichtung

20

Oberkante Lüfteraufnahmebereich

21

Innensichtfläche Blendrahmenprofil

22

Vorsprung

23

Ausnehmung

24

Verstärkungskammer

25

Kammer

26

Kammer

27

Kammer

Claims

1. Profilsystem für ein Lüftungsfenster, umfassend ein Blen drahmenprofil (1) und ein Lüfterprofil (2) zur Aufnahme eines motorgetriebenen Lüfters, dadurch gekennzeichnet, daß das Lüfterprofil (2) einen mehrkammrigen Anschlußbe reich (10) und einen Lüfteraufnahmebereich (14) aufweist, wobei der Anschlußbereich (10) an seiner dem Blendrahmen profil (1) zugewandten Oberseite Mittel (15, 16) zum form schlüssigen Verrasten mit entsprechenden Mitteln (17, 18) an der Unterseite des Blendrahmenprofils (1) aufweist und wobei der Lüfteraufnahmebereich (14) dem Anschlußbe reich (10) zur Rauminnenseite vorgelagert ist und dessen Höhe soweit überragt, daß die Oberkante (20) des Lüfter aufnahmebereichs (14) die Innensichtfläche (21) des Blen drahmenprofils (1) wenigstens teilweise überdeckt.

2. Profilsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (20) des Lüfteraufnahmebereichs (14) des Lüfterprofils (2) einen auf die Innensichtfläche (21) des Blendrahmenprofils (1) weisenden Vorsprung (22) aufweist.

3. Profilsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geometrien des Lüfterprofils (2) und des Blendrahmen profils (1) so aufeinander abgestimmt sind, daß im verra steten Zustand der Profile (1, 2) der Vorsprung (22) der Oberkante (20) des Lüfterprofils (2) unter Vorspannung an der Innensichtfläche (21) des Blendrahmenprofils (1) an liegt.

4. Profilsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (22) des Lüfterprofils (2) aus einem Materi al besteht, dessen Shore-Härte geringer ist als die Shore- Härte des Materials des restlichen Lüfterprofils (2).

5. Profilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, umfassend eine Lüfterkassette (4) mit motorgetriebenem Lüfter zum Einsetzen in eine Ausklinkung des Lüfteraufnahmebe reichs (14) des Lüfterprofils (2).

6. Fenster mit motorgetriebener Lüftung, umfassend einen Blendrahmen sowie einen Abschnitt eines Lüfterprofils (2), wobei das Lüfterprofil (2) einen mehrkammrigen Anschlußbe reich (10) und einen Lüfteraufnahmebereich (14) aufweist, wobei der Anschlußbereich (10) an seiner dem Blendrahmen zugewandten Oberseite Mittel (15, 16) zum formschlüssigen Verrasten mit entsprechenden Mitteln (17, 18) an der Un terseite des Blendrahmenprofils (1) aufweist und wobei der Lüfteraufnahmebereich (14) dem Anschlußbereich (10) zur Rauminnenseite vorgelagert ist und dessen Höhe soweit überragt, daß die Oberkante (20) des Lüfteraufnahmebe reichs (14) die Innensichtfläche (21) des Blendrahmenpro fils (1) wenigstens teilweise überdeckt.