DE10011861A1 - Maschine zum Bearbeiten von Hohlglasgegenständen - Google Patents
Maschine zum Bearbeiten von HohlglasgegenständenInfo
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Abstract
Beschrieben ist eine Maschine zum Bearbeiten von Hohlglasgegenständen (8), die aus einer Folge gleicher Bearbeitungseinheiten 1-15 und A, B besteht, auf denen jeweils eine geringe Anzahl von Bearbeitungsschritten an einem Werkstück (8) ausgeführt werden. Die Werkstücke (8) werden auf einem taktweise betriebenen Beladeband (4) an die Bearbeitungseinheiten herangeführt und von diesen übernommen. Ein in einer Einheit in Bearbeitung befindliches Werkstück wird während des gesamten Ablaufes von ein und derselben Werkstückaufnahme gehalten. Jede Bearbeitungseinheit verfügt über zwei getrennte Handlingeinrichtungen, mit denen zeitversetzt jeweils zwei Werkstücke die Arbeitsstationen durchlaufen. Die Maschinenanordnung läßt es zu, ohne Produktionsstillstand Bearbeitungseinheiten aus der Linie herauszunehmen oder zuzuschalten.
Description
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Bearbeiten von Werkstücken, an
denen eine Folge von unterschiedlichen Bearbeitungsschritten auszuführen ist,
insbesondere eine Maschine zum Bearbeiten von Werkstücken aus thermisch
verformbarem Material, wie beispielsweise von Hohlglasgegenständen. Dabei
ist es nicht erforderlich, daß etwa jeder der Bearbeitungsschritte eine
thermische Erweichung voraussetzt.
Die Erfindung betrifft ferner einzelne Bearbeitungseinheiten für eine solche
Maschine, in spezieller Anwendung eine Bearbeitungseinheit für einerseits das
Randabschmelzen und das Anformen von Gießnasen an Glasgefäße und
andererseits auch eine Bearbeitungseinheit zum Bedrucken solcher Gefäße
mittels Siebdruck.
Im folgenden wird die Erfindung in Anwendung auf Hohlglasgegenstände
beschrieben. Da die erfindungsgemäße Maschine in ihrer Grundanordnung aber
auch zur Bearbeitung von Werkstücken aus anderem Material herangezogen
und bei spezieller Ausgestaltung der Arbeitsstationen auch zum Ausführen von
Bearbeitungsschritten eingesetzt werden kann, die im Rahmen dieser
Beschreibung nicht erwähnt sind, ist die Beschreibung in Anwendung auf
Glasgegenstände nicht einschränkend zu verstehen.
Die beschriebene Maschine ist in erster Linie für einen Einsatz in einer
kontinuierlichen Linienfertigung gedacht. In bekannten Fertigungslinien für
Hohlglasgegenstände werden die einzelnen Arbeitsgänge allgemein auf
Rundläufern durchgeführt, von denen jeder mit einer Mehrzahl von
Arbeitsstationen gleicher Art besetzt ist. Die Werkstücke werden einem
solchen Rundläufer mittels aufwendiger Handlingsysteme, die häufig eine
mehrfache Übergabe des Werkstückes erfordern, dem Rundläufer nacheinander
an einer bestimmten Stelle zugeführt und nach Bearbeitung durch weitere
Handlingeinrichtungen an anderer Stelle wieder entnommen. So war es auch
bisher üblich, das Abschmelzen des Arbeitsringes von Hohlglasgefäßen und das
anschließende Anformen einer Gießnase bei der Serienfertigung auf getrennten
Rundläufern durchzuführen. Durch die vielfältigen Handlingvorgänge entstehen
oft Störungen im Artikelfluß. Außerdem sind für die Handlinggeräte häufig
artikelgebundene Werkzeuge erforderlich. Im Rundläufer müssen immer alle
Stationen mit Werkzeugen bestückt sein, auch wenn die geforderte
Maschinenleistung, beispielsweise bei geringen Losgrößen, mit weniger
Stationen erbracht werden kann. Dies führt nicht nur zu erhöhten
Investitionskosten für Werkzeuge sondern auch zu unnötig hohen
Stillstandszeiten beim Artikelwechsel. Tritt an einem Rundläufer oder auch an
einer Handlingeinrichtung eine Störung auf, muß in der Regel die gesamte
Maschine bzw. Fertigungsstraße abgeschaltet werden.
Ziel der Erfindung ist eine Maschine zur Bearbeitung von Werkstücken in
einer kontinuierlichen Fertigungslinie, die eine flexible Arbeitsweise gestattet,
mit einem Minimum an Werkzeugen auskommt, die Anzahl von
Handlingvorgängen reduziert und bei Störung an einer einzelnen
Bearbeitungseinheit nicht abgeschaltet werden muß.
Dies wird für eine Maschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1
grundsätzlich durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Wenn bei herkömmlichen Maschinen einzelne, als Rundläufer ausgebildete
Bearbeitungseinheiten hintereinander angeordnet waren, die jeweils eine
Mehrzahl gleicher Arbeitsstationen trugen, sieht die Erfindung eine Mehrzahl
entlang einer Fördereinrichtung hintereinander angeordneter gleicher
Bearbeitungseinheiten vor, die nur mit einer geringen Anzahl von stationären,
insbesondere unterschiedlichen Arbeitsstationen bestückt sind, so daß einige
Arbeitsgänge am Werkstück unmittelbar hintereinander ausgeführt werden
können, wobei das Werkstück ohne weitere Übergabe bei seinem Durchlauf
durch eine Bearbeitungseinheit von ein und derselben Werkstückaufnahme
gehalten wird.
Wenn gefordert wird, daß die Fördereinrichtung ausgebildet ist, die
Werkstücke in einer Grundrichtung zu bewegen, die im allgemeinen die
Produktionsrichtung der Straße ist, so bedeutet dies nicht, daß die
Fördereinrichtung unbedingt ein Linearförderer sein muß. Räumlichen
Verhältnissen entsprechend kann die Fördereinrichtung auch Abwinklungen
und Biegungen aufweisen, insofern die einzelnen Bearbeitungseinheiten in einer
Folge hintereinander neben ihr angeordnet sind und die Werkstücke, wenn sie
eine Bearbeitungseinheit verlassen, in der gleichen Richtung weiterbewegt
werden, aus der sie auch gekommen sind. Vorzugsweise ist die
Fördereinrichtung jedoch ein Linearförderer, und besonders bevorzugt auch ein
solcher mit zwei parallelen Bahnen, wobei auf einem Beladeband die
Werkstücke herangeführt und auf einem parallelen Entladeband dann
weiterbewegt werden. Dabei kann natürlich das Entladeband einer Maschine
gleichzeitig das Beladeband für die nächstfolgende Maschine sein.
Die Maschine ist derart ausgebildet, daß sowohl das Beladeband als auch das
Entladeband getaktet betrieben sind, so daß die Werkstücke bei Stillstand der
Fördereinrichtung von ihr entnommen und wieder auf sie abgegeben werden.
Wenn die Arbeitsstationen der einzelnen Bearbeitungseinheiten als stationär
bezeichnet sind, so schließt dies nicht aus, daß Teile einer Arbeitsstation auch
begrenzt bewegbar sind. Vielmehr soll durch die Kennzeichnung stationär zum
Ausdruck gebracht werden, daß die Arbeitsstationen insgesamt feststehend
ausgebildet sind und sich nicht wie auf einem Rundläufer fortbewegen.
Die zu jeder Bearbeitungseinheit gehörenden zwei Handlingeinrichtungen
bewegen die Werkstücke im wesentlichen quer zur Fördereinrichtung. Quer
muß nicht unbedingt rechtwinklig bedeuten. Je nach Raumerfordernis oder
Raumausnutzung können die Bearbeitungseinheiten auch unter einem
bestimmten Winkel zur Grundrichtung der Fördereinrichtung ausgerichtet sein.
Zweckmäßigerweise sind die Bearbeitungseinheiten modulartig ausgebildet, so
daß erforderlichenfalls eine Bearbeitungseinheit gegen eine solche gleicher Art
problemlos ausgewechselt werden kann. Die Anzahl der hintereinander
anzuordnenden Bearbeitungseinheiten gleicher Art hängt, wenn eine gewisse
Produktionsstraßenkapazität vorgegeben ist, von der Art und Dauer der in
einer solchen Bearbeitungseinheit auszuführenden Arbeitsschritte ab. Dabei
arbeiten alle in Einsatz befindlichen Bearbeitungseinheiten einer Art mehr oder
minder parallel, d. h., es werden, wenn die getaktete Fördereinrichtung anhält,
gleichzeitig von allen gleichartigen Bearbeitungseinheiten Werkstücke von der
Fördereinrichtung entnommen oder wieder auf sie abgegeben. Dies läßt sich
durch ein gesteuertes Zusammenwirken zwischen der Fördereinrichtung und
den Bearbeitungseinheiten erreichen. Wird eine der Bearbeitungseinheiten
defekt, kann sie ohne weiteres aus dem Ablauf herausgenommen werden. Die
Fördereinrichtung ist dann entsprechend anders mit Werkstücken zu
beschicken. Zweckmäßigerweise sieht man aber ein oder zwei
Bearbeitungseinheiten als Reserve vor, die in Betrieb genommen werden
können, wenn andere vorübergehend ausfallen. Auch kann die Kapazität der
Maschine an unterschiedliche Produktionsabläufe angepaßt werden, indem man
gesteuert wahlweise einige Bearbeitungseinheiten aus dem Ablauf ausschaltet
und beispielsweise bei kleinen Losgrößen oder längeren Bearbeitungszeiten in
anderen Maschinen der Fertigungsstraße die betroffene Maschine nur mit einer
reduzierten Anzahl von Bearbeitungseinheiten gleicher Art betreibt.
Weitere erfindungsgemäße Merkmale, die nur die Bearbeitungseinheit als
solche betreffen, werden im folgenden anhand der einzelnen
Bearbeitungseinheit beschrieben. Eine solche ist in Patentanspruch 8 und den
davon abhängigen Ansprüchen beansprucht.
Die einzelne Bearbeitungseinheit ist mit zwei im wesentlichen gleichen
Handlingeinrichtungen versehen, von denen jede mit einer einzigen
Werkstückaufnahme für ein einzelnes Werkstück ausgerüstet ist. Das
Werkstück bleibt von der Übernahme von einer nahen Fördereinrichtung an
während des gesamten Ablaufes in der Bearbeitungseinheit bis zur
anschließenden Abgabe an die Fördereinrichtung mit der Werkstückaufnahme
verbunden. Eine Übergabe eines Werkstückes an andere Einrichtungen findet
nicht statt. Die beiden Handlingeinrichtungen sind so ausgebildet, daß sie zwar
zeitversetzte aber funktionsgleiche Arbeitszyklen durchlaufen. Die einzelne
Bearbeitungseinheit kann zwar mit nur einer Arbeitsstation versehen sein, ist
aber vorzugsweise mit zwei oder wenigen Arbeitsstationen mehr versehen,
wobei die volle Funktionalität der Erfindung nur dann zum Tragen kommt,
wenn diese Arbeitsstationen unterschiedlicher Art sind, d. h. mit ihnen an
einem Werkstück eine Reihe aufeinanderfolgender Arbeitsschritte ausgeführt
wird. Gerade diese Arbeitsweise erfordert das zeitversetzte Zusammenspiel
beider Handlingeinrichtungen mit den unterschiedlichen Arbeitsstationen.
In bevorzugter Ausführungsform sind die Arbeitsstationen einer
Bearbeitungseinheit in einer Reihe derart angeordnet, daß man eine vertikale
Zentralebene definieren kann, die durch die Mitten der Arbeitsstationen
verläuft. Diese Zentralebene erstreckt sich, wie weiter oben in anderer Weise
bereits angedeutet, zweckmäßigerweise in etwa quer oder sogar exakt
rechtwinklig zu der Grundrichtung der Fördereinrichtung, an die die
Bearbeitungseinheit angeschlossen ist. Die beiden Handlingeinrichtungen sind
vorzugsweise zu beiden Seiten dieser Zentralebene angebracht und weisen je
einen Grundschlitten auf, mit dem sie in gestellfesten Führungen zu beiden
Seiten der Zentralebene horizontal und parallel zu dieser verfahrbar sind.
Entsprechend der Anordnung der Arbeitsstationen mit ihren gedachten
Mittelpunkten in der Zentralebene liegen auch die gedachten Mittelpunkte der
Werkstückaufnahmen im allgemeinen in der Zentralebene und sind in
bevorzugter Ausführungsform auch nur in dieser Zentralebene verfahrbar. Die
horizontale Verschiebung in X-Richtung erfolgt durch den Grundschlitten.
Zusätzlich sind die Werkstückaufnahmen, die an auskragenden Armen von der
jeweiligen Seite her in der Zentralebene gehalten sind, auch noch
höhenverfahrbar. Diese zweite Verstellmöglichkeit in Z-Richtung kann durch
einen Sekundärschlitten realisiert sein, der angetrieben senkrecht an dem
Grundschlitten verfahrbar ist, es besteht aber durchaus auch die Möglichkeit,
die Werkstückaufnahme in der Zentralebene schwenkbar an ihrem Arm
auszuführen, was dann sinnvoll ist, wenn das Werkstück infolge der
Arbeitsschritte von einer aufrechten in eine umgedrehte Stellung oder sogar in
eine Schräglage in der Vertikalebene überführbar sein muß. Die
Bewegungsmöglichkeiten der Werkstückaufnahmen in X- und Z-Richtung
können in äquivalenter Weise natürlich auch dadurch ausgeführt werden, daß
ein Grundschlitten am Maschinengestell höhenverfahrbar und an diesem ein
Sekundärschlitten horizontal verfahrbar ist. Es kommt im wesentlichen darauf
an, daß eine Verfahrbarkeit der Werkstückaufnahmen in allen Richtungen der
Zentralebene möglich ist.
Die vertikale Verfahrbarkeit der Werkstückaufnahmen dient nicht allein dazu,
die Werkstücke beispielsweise einer darunter befindlichen Arbeitsstation
zuzuführen und von dieser wieder abzuheben, sie ist auch erforderlich, um
Kollisionen zwischen den Werkstückaufnahmen und den von ihnen getragenen
Werkstücken zu verhindern, wenn sich beide Handlingeinrichtungen
entgegengerichtet aneinander vorbeibewegen sollen. In dieser Situation ist eine
der Werkzeugaufnahmen derart anzuheben, daß die andere Werkzeugaufnahme
unter ihr und dem von ihr getragenen Werkstück in der Zentralebene
entlangfahren kann.
Für verschiedene Arbeitsschritte ist es erforderlich, daß das Werkstück
während der Bearbeitung rotiert. Für diesen Fall sind die Werkstückaufnahmen
mit Drehantrieben versehen. In spezieller Ausgestaltung können diese
Drehantriebe auch so ausgebildet sein, daß sie auf genaue Winkelpositionen
einstellbar sind. Dies ist z. B. dann sinnvoll, wenn ein Arbeitsschritt an einer
bestimmten Umfangsstelle des Werkstückes ausgeführt werden soll, die dann
automatisch angefahren werden kann. Zum Halten der Werkstücke weisen die
Werkstückaufnahmen Saugtassen, Spannfutter oder andere bekannte Hilfsmittel
auf. So sind beispielsweise Glasgefäße für ihre Randbearbeitung an ihrem
Boden zu halten, wofür in bekannter Weise Saugtassen eingesetzt werden
können.
Für Bearbeitungsschritte, die ausschließlich am hängenden, d. h. von oben
gehaltenen Werkstück ausgeführt werden können, ist es zweckmäßig, alle
Arbeitsstationen in etwa auf gleicher Höhe unterhalb der
Handlingeinrichtungen anzuordnen. Bei einer derartigen Ausführungsform
ergibt sich ein vereinfachter Aufbau dadurch, daß man die Horizontalführungen
für die beiden Handlingeinrichtungen an beiden Seiten einer einzigen
gestellfesten Traverse vorsieht, die in ausreichender Höhe über den
Arbeitsstationen verläuft. Sind dagegen auch Arbeitsstationen erforderlich, an
deren Werkzeuge das Werkstück von unten herangeführt werden muß, wird
hierfür Raum zwischen den Handlingeinrichtungen benötigt, so daß diese
zweckmäßigerweise an getrennten seitlichen Gestellteilen geführt sind.
Ein besonderer Aspekt der Erfindung liegt in der Anwendung für das
Abschmelzen des Arbeitsringes, das Verschmelzen der Trennkante und das
Einformen einer Gießnase in die Kante eines Glasgefäßes. Das
Ringabschmelzen und das Einformen der Gießnase wurden herkömmlich in
zwei unterschiedlichen Bearbeitungseinheiten ausgeführt. Die
erfindungsgemäße Bearbeitungseinheit weist dagegen in Reihe eine erste
Arbeitsstation zum Abschmelzen und Abziehen des Arbeitsringes eines
Glasgefäßes sowie zum Verschmelzen des Trennrandes auf, eine weitere
Arbeitsstation zum Vorwärmen des Bereiches für die Gießnase und eine dritte
Arbeitsstation zum Einformen der Gießnase. Diese Bearbeitungseinheit wird im
Rahmen der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles noch näher erläutert.
Das Zusammenfassen der beiden genannten Arbeitsschritte in einer
Bearbeitungseinheit hat u. a. den Vorteil, daß das Glasgefäß zum Einformen
der Gießnase zumindest an dieser Stelle nicht noch einmal von Grund auf
erwärmt werden muß. Das Glasgefäß wird in die zweite Arbeitsstation
überführt, solange sein Rand vom Abschmelzen des Arbeitsringes noch warm
ist. Hierdurch wird nicht unerheblich Energie eingespart. Außerdem können
getrennte Antriebe für Bewegungsabläufe von Werkzeugen weitgehend
entfallen, weil mit der numerisch gesteuerten Handlingeinrichtung, die unter
Einbeziehung der Rotierbarkeit der Werkstückaufnahme Bewegungen in allen
drei Raumrichtungen ausführen kann, sich das Werkstück in gewünschter
Weise relativ zum Werkzeug bewegen läßt. Dies gilt beispielsweise für das
Erwärmen des Randbereiches für die Gießnase. Unter Verwendung eines
einzigen stationären Brenners kann durch eine hin- und hergehende
Drehwinkelbewegung und eine überlagerte translatorische Bewegung des
Werkstückes auf den Brenner zu und von ihm weg ein gewünschter
Randbereich in gewünschter Intensität erwärmt werden. Auch das Einformen
der Gießnase kann durch ein Bewegen des Werkstückes gegen das Werkzeug
erfolgen.
Schließlich können durch den zeitversetzten Bewegungsablauf der beiden
Handlingeinrichtungen immer zwei Werkstücke gleichzeitig in der
Bearbeitungseinheit bearbeitet werden.
Eine weitere erfindungsgemäß vorgesehene Anwendung der beanspruchten
Maschine und der beanspruchten Bearbeitungseinheiten ist das Bedrucken von
rotationssymmetrischen Gegenständen mit Druckbildern im
Siebdruckverfahren.
Das Bedrucken von rotationssymmetrischen Gegenständen im
Siebdruckverfahren erfolgt üblicherweise mit horizontal angeordnetem
Siebrahmen, der - zumindest insoweit das Bedrucken von zylindrischen
Oberflächen betroffen ist - auf dem um seine horizontal ausgerichtete Achse
rotierenden Gegenstand abrollt. Wenn der zu bedruckende Gegenstand,
beispielsweise ein Hohlglasbehälter, der mit seiner Öffnung nach unten auf
einem Beladeband an die Bearbeitungseinheit herangeführt worden ist, von
einer als Saugtasse ausgebildeten Werkzeugaufnahme von oben an seinem
Boden erfaßt ist, ist es zum Ausführen des Bedruckvorganges erforderlich, daß
die Werkzeugaufnahme mit dem von ihr getragenen Werkstück in eine
horizontale Ausrichtung ihrer Achse schwenkbar ist. Die Werkzeugaufnahmen
der beiden Handlingeinrichtungen sind daher im vorliegenden Anwendungsfall
mittels eines abgekröpften Winkelarmes an dem horizontal verfahrbaren
Hauptschlitten der Handlingeinrichtungen befestigt, wobei ein Arm des
Winkelhebels um eine horizontale Achse an dem Hauptschlitten verschwenkbar
ist.
Die Bearbeitungseinheit für den Siebdruck kann zwei Arbeitsstationen
aufweisen, nämlich eine für die Passereinstellung und die andere für den
eigentlichen Druckvorgang. Bei Glasgefäßen mit einer Gießnase soll der Druck
im allgemeinen in einer bestimmten Umfangsposition relativ zu der Gießnase
angebracht werden, so daß der zu bedruckende Gegenstand vor seinem
Einführen in die eigentliche Bedruckstation in eine bestimmte Winkelstellung
ausgerichtet werden muß. Dies geschieht in der Passerstation. Der
Arbeitsablauf ist zweckmäßigerweise derart ausgebildet, daß eine der
Werkstückaufnahmen einen Gegenstand in senkrechter Lage vom Beladeband
übernimmt und ihn auch in dieser Position in die Passerstation überführt,
während sich ein anderer Gegenstand in horizontaler Ausrichtung in der
Druckstation befindet. In dieser horizontalen Ausrichtung kann nach Ende des
Druckvorganges die zweite Werkzeugaufnahme sich mit dem bedruckten
Gegenstand über die erste hinwegbewegen, um das bedruckte Werkstück auf
dem Entladeband abzusetzen, während die erste Werkzeugaufnahme mit dem
ausgerichteten Gegenstand nunmehr in die horizontale Lage schwenkt, um in
die Druckstation vorzufahren.
In besonderer Ausführung der Druckstation kann diese in Bewegungsrichtung
des Hauptschlittens der Handlingeinrichtung gesehen, mehr als einen
Siebrahmen hintereinander oder einen unterteilten Siebrahmen aufweisen, so
daß nach einer zusätzlichen Horizontalbewegung des Werkstückes ein zweiter
Druck auf diesem ausgeführt werden kann. Hierbei kann es sich um ein
zweites Bild aber auch um die zweite Farbe eines Mehrfarbenbildes handeln.
Um ein einwandfreies Rotieren des zu bedruckenden Werkstückes unter dem
Siebrahmen zu gewährleisten, kann es sinnvoll sein, den zu bedruckenden
Gegenstand mit seiner der Saugtasse abgewandten Öffnung gegen einen
zentrierenden Dorn zu fahren, der das andere Ende des Gegenstandes bei der
Rotation unterstützt.
Häufig sind die zu bedruckenden Umfangsflächen eines rotationssymmetrischen
Gegenstandes nicht zylindrisch sondern konisch. Um den zu bedruckenden
Gegenstand mit einer Mantellinie seines konischen Bereiches horizontal unter
den Siebrahmen zu bringen, ist es erforderlich, die Rotationsachse des
Gegenstandes zu neigen. In besonderer Ausführung der Erfindung ist dies
durch ein entsprechendes Schwenken der rotierbaren Werkzeugaufnahme
möglich. Der vorstehend erwähnte Dorn zur Rotationsstabilisierung kann auch
in diesem Fall vorgesehen werden, wenn er entsprechend schwenkbar
ausgebildet ist. Der Siebdruck auf einer konischen Fläche erfordert eine
spezielle, kreisbahnförmige Ablaufbewegung des Siebrahmens. Eine
Siebdruckvorrichtung, die dies auf kleinstem Raum ermöglicht, ist in der DE-
A-199 21 306 der Anmelderin beschrieben. Eine solche Vorrichtung ist im
Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Maschine in ihrer Grundanordnung
und werden zwei spezielle Ausführungsformen von Bearbeitungseinheiten,
nämlich diejenige für das Abschmelzen des Arbeitsringes und Einformen der
Gießnase und diejenige für das Bedrucken der Werkstücke unter Hinweis auf
die beigefügten Zeichnungen im einzelnen näher beschrieben. Darin stellen
dar:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eine Bearbeitungseinheit für das
Abschmelzen des Arbeitsringes von Hohlglaskörpern und das
Einformen einer Gießnase,
Fig. 2 eine schematische stirnseitige Ansicht der Bearbeitungseinheit nach
Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer Bearbeitungseinheit für das
Bedrucken von Hohlglasgegenständen im Siebdruckverfahren,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf die beiden Handlingseinrichtungen der
Bearbeitungseinheit nach Fig. 3,
Fig. 5 die Bearbeitungseinheit gemäß Fig. 3 mit schräggestellter
Werkstückaufnahme für das Bedrucken einer konischen Mantelfläche im
Siebdruckverfahren, und
Fig. 6 eine schematische Grundrißdarstellung der Anordnung einer Reihe
gleichartiger Bearbeitungseinheiten neben einem Beladeband und einem
Entladeband für den Transport der zu bearbeitenden Werkstücke zu und
von den Bearbeitungseinheiten.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Bearbeitungseinheit für Hohlglasgegenstände, die
benachbart zu einer Fördereinrichtung 2 angeordnet ist. Die Fördereinrichtung
2 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem linearen Beladeband 4 und einem
linearen Entladeband 6, die parallel zueinander verlaufen und sich in gleicher
Richtung senkrecht zur Zeichenebene bewegen. Unter dem Begriff
"Förderband" ist jeder lineare Förderer zu verstehen, der eine Folge von
Werkstücken aufnehmen und sie zu der Bearbeitungseinheit transportieren bzw.
von ihr abzuführen geeignet ist. In der Darstellung der Fig. 1 befindet sich auf
dem Beladeband 4 ein Werkstück in Form eines Hohlglasgegenstandes 8,
nämlich einem Glasgefäß, welches mit seiner Öffnung nach unten auf dem
Beladeband 4 ruht. Die Förderbänder 4 und 6 können mit gewissen Führungen
10 versehen sein, mit denen die zu transportierenden Glasgefäße in bestimmter
Position und in bestimmtem Abstand auf den Förderbändern ausgerichtet
werden können. Die Förderbänder 4 und 6 sind für getakteten Betrieb
ausgelegt, d. h., daß sie zur Entnahme eines Glasgefäßes 8 vom Beladeband 4
oder zum Abgeben eines Glasgefäßes auf das Entladeband 6 jeweils angehalten
werden können.
Die Bearbeitungseinheit der Fig. 1 und 2 weist einen Sockel 12 und einen
Oberrahmen 14 auf, die sich im wesentlichen aus der Fig. 2 ergeben, der
Übersichtlichkeit halber in der Fig. 1 aber weitgehend weggelassen sind.
Den oberen Teil der Darstellung in Fig. 1 bilden zwei Handlingeinrichtungen
16 und 18, auf die zuerst Bezug genommen werden soll. Getragen sind die
beiden Handlingeinrichtungen 16 und 18 von einer gestellfesten Längstraverse
20, die sich, bezogen auf die Fig. 2, hinter einem Joch 22 senkrecht zur
Zeichenebene erstreckt. Die Handlingeinrichtungen 16 und 18 sind mittels sich
im wesentlichen senkrecht nach unten erstreckender Hauptschlitten 24 und 26
(mit nicht dargestellten Mitteln) an der Längstraverse 20 geführt und entlang
der Traverse in horizontaler X-Richtung verfahrbar. Die Hauptschlitten 24 und
26 sind derart zu beiden Seiten der Längstraverse 20 angeordnet, daß sie auch
aneinander vorbeifahren können. In der Darstellung der Fig. 1 befindet sich
der Hauptschlitten 24 vor der Traverse 20 und der Hauptschlitten 26 dahinter.
An jedem der Hauptschlitten 24, 26 ist in senkrechter Richtung geführt und
verfahrbar ein Sekundärschlitten 28 bzw. 30. Jeder dieser Sekundärschlitten
28, 30 trägt, wie aus Fig. 2 hervorgeht, an einem zur Maschinenmitte hin
gerichteten Arm 36 bzw. 38 eine Werkstückaufnahme 32 bzw. 34, die in Form
einer rotierbaren Saugtasse ausgebildet ist.
Horizontale Bewegungskomponenten seien mit X, vertikale mit Z bezeichnet.
In diesem Sinn ist X1 in Fig. 1 der Antrieb für die horizontale Verfahrbarkeit
der ersten Handlingeinrichtung 16 und X2 der Antrieb für die horizontale
Verfahrbarkeit der zweiten Handlingeinrichtung 18, 21 und 22 sind die
Antriebe für die vertikale Verfahrbarkeit der Sekundärschlitten 28 und 30, C1
und C2 sind die Rotationsantriebe für die Werkstückaufnahmen 32 und 34.
Alle diese Antriebe sind numerisch positionsgenau ansteuerbar.
Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß die Achsen der Werkstückaufnahmen 32 und 34
sich in einer gemeinsamen vertikalen Ebene befinden, die sich senkrecht zur
Zeichenebene erstreckt. Sie ist als Zentralebene 40 bezeichnet. Weiterhin
ergibt sich aus Fig. 2, daß die Werkstückaufnahme 32 mit einem von ihr
gehaltenen Glasgefäß 8 über dem Arm 38 der anderen Werkstückaufnahme
entlangfahrbar ist, wenn sich beide Werkstückaufnahmen in entsprechendem
Höhenabstand befinden. Dies geht auch umgekehrt. Beide
Werkstückaufnahmen 32 und 34 können unter entsprechender Berücksichtigung
eventueller Kollisionskurse jede Position in der Zentralebene 40 innerhalb des
Maschinenrahmens einnehmen.
Es sei jetzt auf den unteren Teil der Fig. 1 Bezug genommen. Neben den
Förderbänden 4 und 6 befindet sich im Sockel 12 eine erste Arbeitsstation 42
zum Abschmelzen des Arbeitsringes eines Glasgefäßes 8 und zum
Verschmelzen des entstandenen Randes des Gefäßes. An einer senkrecht
ausfahrbaren und ebenfalls abwärts bewegbaren Stütze 44 ist eine Abzugszange
46 angeordnet, deren einzelne Arme ausgeschwenkt und über dem
abzuschmelzenden und abzuziehenden Arbeitsring eines Glasgefäßes 8
geschlossen werden können. Z3 ist der Antrieb für die senkrechte Bewegung
der Stütze 44, C3 ein Drehantrieb für die Abzugszange 46. Nicht dargestellt
sind Brenner, mit denen die Trennstelle am Glasgefäß erwärmt und erweicht
werden kann.
Der Arbeitsablauf ist derart, daß die Werkstückaufnahme 32 ein Glasgefäß 8
von dem Beladeband 4 entnimmt und horizontal in die Arbeitsstation 42 fährt,
wo die Trennstelle erwärmt, die Abzugszange über dem Ring geschlossen und
nach entsprechender Erweichung des Glases der Arbeitsring mittels der
Abzugszange 46 und der Stütze 44 nach unten abgezogen wird. Eine Rutsche
48 dient dazu, die abgetrennten Ringe oder andere Bruchstücke auf ein
Scherbenband 50 zu überführen. Eine zweite Arbeitsstation 52 weist einen
Brenner 54 zum Erwärmen derjenigen Randstelle des Glasgefäßes 8 auf, in die
eine Gießnase eingeformt werden soll. Ist in der Arbeitsstation 42 der
Arbeitsring abgetrennt und der entstandene Rand verschmolzen, wird das
Glasgefäß in die Arbeitsstation 52 überführt, wo eine bestimmte Stelle seines
Randes, die durch Drehwinkelsteuerung der Werkstückaufnahme vorbestimmt
werden kann, zusätzlich erwärmt wird. Das Glasgefäß 8 wird dann in eine
dritte Arbeitsstation 56 weiterbewegt, in der sich lediglich das Formwerkzeug
58 zum Einformen der Gießnase befindet. Das Formwerkzeug 58 ist mit einem
Antrieb B versehen, mit dem es aktiv in Arbeitskontakt mit dem Glasgefäß
gebracht werden kann.
Alle Arbeitsstationen 42, 52 und 56 befinden sich mit ihrer gedachten Mitte in
der Zentralebene 40, so daß jedes Glasgefäß 8 ausschließlich nur in X-
Richtung und in Z-Richtung bewegt werden braucht.
Es dürfte aus der Darstellung klar sein und keiner Ablaufbeschreibung im
einzelnen bedürfen, daß während ein von der Werkstückaufnahme 32
gehaltenes Glasgefäß 8 in der Arbeitsstation 42 bearbeitet wird, gleichzeitig ein
von der Werkstückaufnahme 34 gehaltenes Glasgefäß nacheinander in den
Arbeitsstationen 52 und 56 bearbeitet werden kann. Ist die Bearbeitung dort
erledigt, fährt die Werkstückaufnahme 34 nach oben und nach rechts über die
Werkstückaufnahme 32 hinweg, um ihr Glasgefäß auf dem Entladeband 6
abzusetzen, während die Werkstückaufnahme 32 mit ihrem Glasgefäß 8 in die
Arbeitsstation 52 und 56 weiterbewegt wird.
In den Fig. 3 bis 5 ist eine Bearbeitungseinheit für das Bedrucken von
Glasgefäßen im Siebdruckverfahren dargestellt. Es sollen in Zusammenhang
mit dieser Bearbeitungseinheit nur die wesentlichsten Merkmale beschrieben
werden. Während in der Bearbeitungseinheit gemäß Fig. 1 und 2 die
Werkstücke grundsätzlich von oben gehalten, d. h. hängend bearbeitet werden,
weswegen sich praktisch alle Arbeitsstationen auf einer Höhenlage befinden
können und die Handlingeinrichtungen insgesamt nur über diesen
Arbeitsstationen angeordnet sind, erfordert die Bearbeitungseinheit gemäß den
Fig. 3 bis 5 eine andere Anordnung, weil dort auch Arbeitsmittel, d. h. der
Siebdruckrahmen von oben in Kontakt mit dem Werkstück gebracht wird.
Entsprechend sind, wie sich insbesondere aus der schematischen Draufsicht
nach Fig. 4 ergibt, Handlingeinrichtungen 60 und 62 an getrennten seitlichen
Längstraversen 64 und 66 angebracht, zwischen denen ein Freiraum für die
Anordnung der Arbeitsstationen verbleibt. Beide Handlingeinrichtungen sind
auch hier mittels Hauptschlitten 68 und 70 horizontal an den Längstraversen 64
und 66 verfahrbar. Wie jedoch insbesondere aus der Darstellung der
Handlingeinrichtung 60 in Fig. 4 rechts hervorgeht, sind Werkstückaufnahmen
72 und 74 von Winkelarmen 76 und 78 gehalten, die jeweils mit einem ihrer
Schenkel um horizontale Achsen schwenkbar an den Hauptschlitten 68 bzw. 70
befestigt sind. Bei Verschwenken der Werkstückaufnahmen um diese Achsen
beschreiben deren eigene Achsen Kreisringe in der gemeinsamen senkrechten
Zentralebene 40. Die Werkstückaufnahmen 72 und 74 sind demnach derart
ausgebildet, daß die von ihnen gehaltenen Glasgefäße 8 hängend, stehend,
horizontal oder auch schräg ausgerichtet in der Zentralebene 40 gehalten
werden können. Es ergibt sich aus Fig. 4 auch, daß eine in horizontale
Richtung geschwenkte Werkstückaufnahme über der anderen
Werkstückaufnahme hinweggefahren werden kann, wenn letztere sich in
hängender Position befindet, weil in diesem Fall der freie Schenkel seines
Winkelarmes tiefer liegt. So kann bei den in Fig. 4 dargestellten Stellungen die
Handlingeinrichtung 60 über die Handlingeinrichtung 62 hinweggefahren
werden.
In diesem Sinne ist auch die Darstellung der Fig. 3 zu verstehen. Im linken
Bereich ist angedeutet, daß von einer Werkstückaufnahme zuerst links ein
Glasgefäß 8 auf einem nicht dargestellten Entladeband abgesetzt und
anschließend ein anderes Glasgefäß 8 rechts von einem nicht dargestellten
Beladeband übernommen wird. Das hängend gehaltene Glasgefäß wird dann
horizontal nach rechts in eine Passerstation 80 überführt, in der es in eine
vorbestimmte Winkelposition gebracht wird, in der das Druckbild aufgebracht
werden soll. So ist es beim Vorhandensein einer Gießnase in der Regel üblich,
daß ein Druckbild genau an der gegenüberliegenden Seite aufgebracht wird.
Nach der Passereinstellung wird die Werkstückaufnahme, beispielsweise die
Werkstückaufnahme 72, in eine horizontale Stellung geschwenkt und unter den
Siebrahmen 80 einer Siebdruckeinrichtung 82 gefahren. Gleichzeitig wird in
das offene Ende des Glasgefäßes 8 eine Rotationsunterstützung, beispielsweise
in Form eines Dornes 84 eingeführt. Das In-Kontakt-Bringen des Siebrahmens
80 mit dem Glasgefäß 8 kann durch Absenken der Siebdruckeinrichtung 82,
aber auch durch Höhenverstellbarkeit der gesamten Handlingeinrichtungen 60
und 62 realisiert sein. Nach Aufbringen des Druckbildes in der
Siebdruckeinrichtung 82 wird die Werkstückaufnahme 72 in horizontaler
Ausrichtung nach links gefahren, indem sie über die andere
Werkstückaufnahme hinwegbewegt wird, die sich beispielsweise bereits in der
Passerstation 80 befinden kann.
In Fig. 3 ist das Bedrucken eines zylindrischen Umfangsteiles des Glasgefäßes
8 dargestellt. Das Glasgefäß 8 weist jedoch in Richtung auf seine Mündung
noch einen konischen Bereich auf. Auch dieser kann in der dargestellten
Siebdruckarbeitsstation 82 bedruckt werden, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.
Dort ist das Glasgefäß 8 mittels der Werkstückaufnahme 72 in eine solche
Schräglage geschwenkt, daß die obere Mantellinie des konischen Teiles des
Glasgefäßes horizontal verläuft. Entsprechend ist auch der Unterstützungsdorn
84 mitgeschwenkt worden. Da der zylindrische und der konische Teil des
Glasgefäßes mit zwei unterschiedlichen Druckbildern versehen werden, ist ein
geteilter Siebrahmen 83 vorgesehen, über dem sich zwei Rakel 86 und 88
befinden. Wie aus Fig. 5 erkennbar ist, wird die rechte Siebrahmenhälfte mit
der rechten Rakel 88 zum Aufbringen des zweiten Druckbildes auf den
konischen Teil verwendet. Die Werkstückaufnahme 72 ist dafür zusätzlich in
die erforderliche Horizontalposition zu fahren.
In Fig. 6 ist in schematischer Draufsicht eine Linie mit mehreren
Bearbeitungseinheiten 1-15, A und B dargestellt. Parallel zu den
Bearbeitungseinheiten verlaufen das Beladeband 4 und das Entladeband 6, auf
dem Glasgefäße 8 angeordnet sind. Die Produktionsrichtung und damit auch
die Richtung der Förderbänder ist durch den Pfeil 90 angedeutet. Die
angedeuteten Bearbeitungseinheiten sind solche gleicher Art, beispielsweise
vom Typ derjenigen nach den Fig. 1 und 2 oder derjenigen nach den Fig. 3-5.
Wie beschrieben, werden die Förderbänder 4 und 6 getaktet betrieben, so daß
von den einzelnen Bearbeitungseinheiten gleichzeitig Werkstücke übernommen
oder auch wieder auf das Entladeband 6 abgesetzt werden können. Die
Beschickung des Beladebandes 4 wird derart gesteuert, daß Werkstücke zu den
richtigen Maschinenpositionen gelangen.
Tritt bei einer der Bearbeitungseinheiten 1-15 eine Störung auf, kann sie, ohne
daß der weitere Betrieb der Produktionslinie in Beeinträchtigung gezogen wird,
aus dem Arbeitsablauf herausgenommen werden. Die Bearbeitungseinheiten A
und B sollen beispielsweise Reserveeinheiten darstellen, von denen im
Austausch eine in den Produktionsablauf eingeschaltet werden kann, wenn eine
der anderen Einheiten ausfällt. Eine solche Maschinenanordnung ist auch
derart flexibel, daß sie je nach Kapazitätsanforderungen mit jeder beliebigen
Minderzahl der aufgestellten Bearbeitungseinheiten gleicher Art betrieben
werden kann.
Claims (22)
1. Maschine zum Bearbeiten von Werkstücken aus verformbarem
Material, insbesondere Hohlglasgegenständen
mit Bearbeitungseinheiten für die Werkstücke, wobei jede Bearbeitungseinheit mit mindestens einer Arbeitsstation versehen ist,
sowie mit einer Fördereinrichtung zum Beschicken der Bearbeitungseinheiten mit zu bearbeitenden Werkstücken und zum Abführen der bearbeiteten Werkstücke von den Bearbeitungseinheiten,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung (2) ausgebildet ist, die Werkstücke (8) in einer Grundrichtung (90) fortzubewegen,
mindestens zwei Bearbeitungseinheiten gleicher Art entlang der Fördereinrichtung (2) angeordnet sind,
die mindestens eine Arbeitsstation (42) jeder Bearbeitungseinheit stationär angeordnet ist, und
jede Bearbeitungseinheit mit zwei Handlingeinrichtungen (16, 18; 60, 62) für jeweils ein Werkstück (8) zum Entnehmen eines Werkstückes von der Fördereinrichtung (2), zum Bewegen des Werkstückes zu und in der mindestens einen Arbeitsstation (42) und zum Rückführen des bearbeiteten Werkstückes (8) auf die Fördereinrichtung (2) versehen ist, wobei beide Handlingeinrichtungen (16, 18; 60, 62) für einen zeitversetzt funktionsgleichen simultanen Arbeitsablauf in einer im wesentlichen querverlaufenden Richtung zur Grundrichtung (90) der Fördereinrichtung (2) ausgebildet sind.
mit Bearbeitungseinheiten für die Werkstücke, wobei jede Bearbeitungseinheit mit mindestens einer Arbeitsstation versehen ist,
sowie mit einer Fördereinrichtung zum Beschicken der Bearbeitungseinheiten mit zu bearbeitenden Werkstücken und zum Abführen der bearbeiteten Werkstücke von den Bearbeitungseinheiten,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung (2) ausgebildet ist, die Werkstücke (8) in einer Grundrichtung (90) fortzubewegen,
mindestens zwei Bearbeitungseinheiten gleicher Art entlang der Fördereinrichtung (2) angeordnet sind,
die mindestens eine Arbeitsstation (42) jeder Bearbeitungseinheit stationär angeordnet ist, und
jede Bearbeitungseinheit mit zwei Handlingeinrichtungen (16, 18; 60, 62) für jeweils ein Werkstück (8) zum Entnehmen eines Werkstückes von der Fördereinrichtung (2), zum Bewegen des Werkstückes zu und in der mindestens einen Arbeitsstation (42) und zum Rückführen des bearbeiteten Werkstückes (8) auf die Fördereinrichtung (2) versehen ist, wobei beide Handlingeinrichtungen (16, 18; 60, 62) für einen zeitversetzt funktionsgleichen simultanen Arbeitsablauf in einer im wesentlichen querverlaufenden Richtung zur Grundrichtung (90) der Fördereinrichtung (2) ausgebildet sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fördereinrichtung aus einem Belade- (4) und einem Entladeförderband
(6) besteht, die parallel verlaufen und deren Grundrichtung (90) linear
ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fördereinrichtung (2) für gesteuert getakteten Betrieb ausgebildet ist,
für das jeweilige Entnehmen und Rückführen der Werkstücke (8) von
bzw. zu der Fördereinrichtung (2) in deren Stillstand.
4. Maschine nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Bearbeitungseinheit mindestens zwei
Arbeitsstationen aufweist.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens zwei Arbeitsstationen unterschiedliche Arbeitsstationen (42,
52, 56) sind.
6. Maschine nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl gleicher Bearbeitungseinheiten
entlang der Fördereinrichtung (2) angeordnet ist, von denen jede
gesteuert wahlweise in den Arbeitsablauf einbeziehbar ist.
7. Maschine nach mindestens einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bearbeitungseinheiten modulartig ausgebildet
und austauschbar sind.
8. Bearbeitungseinheit zur Bearbeitung von Werkstücken aus
verformbarem Material, insbesondere von Hohlglasgegenständen,
mit mindestens einer Arbeitsstation zum Ausführen eines
Bearbeitungsschrittes an einem Werkstück,
zur Verwendung in einer Maschine nach einem der Ansprüche 1-7,
gekennzeichnet durch zwei getrennte Handlingeinrichtungen (16, 18;
60, 62) mit jeweils einer Werkstückaufnahme (32, 34; 72, 74), zum
Entnehmen eines Werkstückes (8) von einer nahen Fördereinrichtung
(2) für die Werkstücke, zum Bewegen des Werkstückes (8) zu und in
der mindestens einen Arbeitsstation (42) und zum Rückführen des
bearbeiteten Werkstückes (8) zu der Fördereinrichtung (2), wobei beide
Handlingeinrichtungen (16, 18; 60, 62) für einen zeitversetzt
funktionsgleichen Arbeitsablauf ausgebildet sind.
9. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Handlingeinrichtungen (16, 18; 60, 62) je mittels eines
Hauptschlittens (24, 26; 68, 70) horizontal linear entlang von
gestellfesten Führungen zu beiden Seiten einer vertikalen Zentralebene
(40) verfahrbar sind, die durch die mindestens eine Arbeitsstation (42)
und die Werkstückaufnahmen (32, 34; 72, 74) der
Handlingeinrichtungen (16, 18) verläuft und daß die
Werkstückaufnahmen (32, 33; 72, 74) in dieser Zentralebene (40)
relativ zu den zugehörigen Hauptschlitten (24, 26; 68, 70)
höhenverfahrbar sind, u. a. zum Vermeiden gegenseitiger Kollision bei
entgegengesetzter Bewegung ihrer Hauptschlitten (24, 26, 68, 70).
10. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstückaufnahmen (32, 34; 72, 74) rotierbar und/oder
drehwinkelpositionierbar angetrieben (C1, C2) sind.
11. Bearbeitungseinheit nach mindestens einem der Ansprüche 8-10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückaufnahmen (32, 34; 72,
74) Saugtassen oder Einspannfutter sind.
12. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkstückaufnahmen (72, 74) mit ihrer Achse
in der Zentralebene (40) liegen und von Kragarmen (36, 38; 76, 78)
getragen sind, die von der Seite her in den Bereich der Zentralebene
(40) ragen.
13. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kragarme (36, 38) mittels Sekundärschlitten (28, 30) in Führungen
der Hauptschlitten (24, 26) höhenverfahrbar sind.
14. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kragarme (76, 78) in einer Weise schwenkbar
an den Hauptschlitten (68, 70) befestigt sind, daß die
Werkstückaufnahmen (72, 74) eine Kreisbahn in der Zentralebene (40)
beschreiben.
15. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 13 für das Randabschmelzen und
das Einformen einer Gießnase an Gefäßen aus thermoplastischem
Material, insbesondere Glasgefäßen, gekennzeichnet durch drei
Arbeitsstationen, die unterhalb der Handlingeinrichtungen (16, 18) in
einer Reihe nebeneinander mit ihren Mitten in der Zentralebene (40)
angeordnet sind, und zwar einer Randabschmelzstation (42), einer
Vorwärmstation (52) für den Bereich der Gießnase und einer
Formstation (56) für das Formen der Gießnase.
16. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Arbeitsstation (42) zum Randabschmelzen mit einer mittels eines
zugkraftgesteuerten Antriebes (Z3) höhenverfahrbaren Abzugszange
(46) versehen ist, die von unten um den abzuschmelzenden Rand des
Gefäßes (8) schließbar und mittels eines Rotationsantriebes (C3)
winkelsynchron mit der Werkstückaufnahme (32, 34) rotierbar ist.
17. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkstückaufnahmen (32, 34) Saugtassen für
die mit dem Boden nach oben zugeführten Gefäßen (8) an ihrem Boden
sind.
18. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 14 für das Bedrucken von
rotationssymmetrischen Werkstücken mit zylindrischer und/oder
gegebenenfalls konischer Mantelfläche im Siebdruckverfahren,
gekennzeichnet durch mindestens eine Siebdruckstation (82) zum
Bedrucken des Werkstückes (8) und gegebenenfalls eine Passerstation
(80) zum drehwinkelgenauen Ausrichten des Werkstückes (8).
19. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Siebdruckstation (82) im wesentlichen oberhalb der
Handlingeinrichtungen (60, 62) angeordnet ist und einen untenliegenden
horizontalen Siebrahmen (83) aufweist, und daß ein in horizontale Lage
geschwenktes Werkstück (8) durch relative Vertikalverschiebung
zwischen Handlingeinrichtung (60, 62) und Siebrahmen (83) mit dem
Siebrahmen (83) in Kontakt bringbar und der Siebrahmen (83) auf dem
drehbar gelagerten oder drehangetriebenen Werkstück (8) abrollbar ist.
20. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Unterstützungsdorn (84) vorgesehen ist zum Stützen des
nichtgehaltenen Endes des Werkstückes während dessen Rotation beim
Bedrucken.
21. Bearbeitungseinheit nach mindestens einem der Ansprüche 18-20,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbringen von zwei oder mehr
Druckbildern auf das Werkstück (8) ein Siebrahmen (83) mit mehreren
Druckbereichen oder weitere Siebdruckstationen vorgesehen ist/sind,
und daß ein Werkstück (8) mittels der Handlingeinrichtung (60, 62)
insbesondere durch Horizontalbewegung in die unterschiedlichen
Druckpositionen verfahrbar ist.
22. Bearbeitungseinheit nach mindestens einem der Ansprüche 18-21,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Bedrucken konischer Mantelflächen
das Werkstück (8) in eine Schräglage mit horizontaler Ausrichtung der
obenliegenden Mantellinie des konischen Bereiches schwenkbar ist, und
daß der Siebrahmen (83) um den gedachten Schnittpunkt der
Mantellinien des konischen Bereiches schwenkend auf dem konischen
Bereich abrollbar ist.
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