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Spezialmikroskop für Untersuchung von Zustandsänderungen Für die Beleuchtung
des Objektes bei der mikroskopischen Betrachtung hat man sich in der Regel des natürlichen
oder auch eines künstlichen Lichtes bedient, das mit Hilfe eines unterhalb des Objektträgers
angeordneten; Spiegels in die optische Achse umgelenkt wird. In neuerer Zeit ist
man bei der Verwendung von elektrischen Glühlampen zur Objektbeleuchtung zum Teil
auch dazu übergegangen., die Glühlampen selbst etwa an der Stelle, wo früher ein
Spiegel angeordnet war, unterzubringen. So ist beispielsweise eine Anordnung beschrieben
worden, bei der eine zylindrische Tragsäule, die das optische System trägt, hohl
ausgeführt ist und als Hülle für eine Trockenbatterie dient, von der eine kleine
Glühlampe gespeist wird, die in einem Kasten aus Blechtafeln angeordnet ist, der
das Mikroskop trägt. Außerdem ist noch, ein Stecker vorgesehen, um die Lampe auch
aus einem Transformator mit Niederspannung speisen zu können.
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Neben der allgemeinen Verwendung hat in letzter Zeit die Mikroskopie
unter anderem auch für die Beobachtung von Zustandsänderungen bei Temperaturänderungen
Bedeutung erlangt. Um solche Temperaturänderungen während der Beobachtung herbeiführen
zu können, ist beispielsweise eine Anordnung beschrieben worden, bei der das Mikroskop
mit einem OI>jekttüsch versehen ist, in dem eine elektrisch heizbare Spirale zum
Zwecke der Erwärmung des Präparates vorgesehen ist. Bei diesen Anordnungen hat es
eine besondere Verbesserung bedeutet, mit dem Objektträger ein Thermometer zu verbinden,
dessen Eichung in dem Gerät selbst durchgeführt wird, so daß die tatsächliche Temperatur
mit möglichst geringer Abweichung abgelesen «-erden kann.
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Für derartige Untersuchungen sind bisher ausschließlich normale Mikroskope
verwendet worden, bei denen an einem gabelförmigen Fuß der eigentliche Träger für
die optische Einrichtung z. B. kippbar angesetzt ist. Dieser Träger trägt hierbei
als oberstes Element das eigentlich Mikroskop, das in der Regel mittels eines Ilikrometertriebes
in Längsrichtung verschiebbar ist, darunter einen Objekttisch und unter diesem einen
Spiegel, mit dem das erforderliche, Licht zu dem Präparat gespiegelt wird. Auf dem
Objekttisch wird hierbei ein Mikroheiztisch aufgelegt, der die Einrichtung zur Änderung
der Temperatur sowie das Thermometer zu deren Ablesung enthält. Der Träger ist hierbei
derart angeordnet, daß er während der Beobachtung dem Beobachter zugewendet ist,
während die vorerwähnten Teile auf der dem Beobachter abgewendeten Seite des Trägers
angeordnet sind.
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Nach der Erfindung wird für die Mikrountersuchung von Zustandsänderungen
während der Ände@ rung der Temperatur ein Spezialmikroskop vorgeschlagen, das aus
der Kombination eines Mi.kroskopes mit einem Transformator samt Gehäuse besteht,
der den Sockel für das Mikroskop bildet und gleichzeitig als Träger des eine Heizeinrichtung
enthaltenen Objekttisches dient, während die Beleuchtungseinrichtung unterhalb des
Objekttisches im Gehäuse des Transformators eingebaut ist, wobei sowohl Heizeinrichtung
als auch Beleuchtungseinrichtung aus dem Transformator mit Niederspannung gespeist
werden.
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Durch diese neue Kombination aus an sich bekannten Bauelementen wird
eine vollständig in sich geschlossene Einheit geschaffen, die die Durchführung derartiger
Beobachtungen von Zustandsänderungen während ihres Ablaufes in idealer Weise ermöglicht..
Hierbei ist sowohl an Platz wie auch an Materialbedarf erheblich gespart, das das
tote Gewicht in Form des üblichem Sockels durch den ohnehin erforderlichen Transformator
ersetzt wird, zugleich aber auch für den Transformator kein zusätzlicher Platz benötigt
wird. Auch wird die Leitungsführung vereinfacht und die Übersichtlichkeit erheblich
gesteigert, was, bei dem raschen Arbeiten, das eine Beobachtung während der Zustandsänderung
erfordert, von großem Vorteil ist.
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Für die Beleuchtungs- und Heizeinrichtung wird zweckmäßig Niederspannung
bis zu 48 bzw. 24 Volt gewählt. Dadurch ist im Heizelement und an der Lampe kein
Bexührungsschutz erforderlich, was insbesondere im Hinblick auf die durch die Temperaturänderung
bedingten Nebenerscheinungen von Vorteil ist. Außerdem werden Heizelemente wie auch
Glühlumpen
dadurch billiger und auch die Lichtausbeute günstiger.
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Der Transformator kann nach einem zusätzlichen Verbesserungsvorschlag
als Regeltransformator ausgeführt werden, wobei für die Regelung ein am Sockelgehäuse
angeordneter Drehknopf vorgesehen werden kann, mit dessen Hilfe die jeweils gewünschte
Heizstufe eingestellt werden kann.
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Mit diesem Drebknopf wird mit Vorteil eine Anzeigescheibe gekuppelt,
die im Blickfeld des Beobachters, etwa in der Nähe, des zu beobachtenden Präparates,
Kennzahlen erscheinen läßt, aus denen die jeweils eingestellte Heizstufe unmittelbar
ablesbar ist.
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Die in dem Transformatorgehäu:se eingebaute Beleuchtungseinrichtung
kann weiter als Träger für Filter, z. B. Polarisationsfilter, sowie gegebenenfalls
auch für eine Blende ausgebildet werden. Auf diese Weise sind die Filter besser
von dem Heiztisch isoliert, so daß auch bei hohen Temperaturen im Heiztisch keine
Beschädigung der Filter zu befürchten ist.
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Bei dieser Anordnung ist auch der optische Teil und der Beobachter
selbst von der Wärmeeinwirkung gut geschützt, so daß auch bei gedrängter Bauart
ein Arbeiten bei verhältnismäßig hohen Temperaturen bis etwa, 600 Grad Celsius und
darüber möglich ist.
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Eine wertvolle Verbesserung kann nach der Erfindung weiter dadurch
erreicht werden, daß der Träger des optischen Teiles des Mikroskops gegenüber de
Objekttisch seitlich ausschwenkbar ausgeführt wird. Mit Vorteil werden hierbei Rasten
oder ähnlich-ei Sicherungselemente vorgesehen,, die den optischen Teil in der Arbeitsstellung
festhalten und auch eine rasche und genaue Rückführung in diese Stellung ermöglichen.
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Auf diese Weise ist nach dem Ausschwenken des optischen Teiles der
Heiztisch gut zugänglich, was die Vorbereitung der Untersuchung erheblich erleichtert.
Der Träger wird dann wieder in die Arbeitslage zurückgeschwenkt und kommt hierbei
wieder in seine alte Lage, so daß so gut wie keine Nachstellung erforderlich wird.
Dies bedeutet gegenüber den bekannten Anordnungen, bei denen der optische Teil in
die Höhe verschoben «-erden müßte, eine wertvolle Verbesserung, in dem der Zeitaufwand
für die Neueinstellung des optischen Teiles ganz erheblich herabgesetzt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Mit 1 ist ein als Sockel ausgebildetes Gehäuse bezeichnet, das durch
eine Zwischenwand 2 in zwei Teile 3 und 4 unterteilt ist. In dem Teil 4 ist ein
Niederspannungstransformator untergebracht, wobei dieser Teil des Gehäuses feuchtigkeitssicher
abgedichtet ist. In dem Teil 3 ist eine Niedervoltlampe 5 angeordnet, über der eine
Kondensorlins.e 6 liegt, die von einem Träger 7 gehalten wird., der seinerseits
auch noch als Träger für ein Polarisationsfilter 8 ausgebildet ist. Oberhalb des
Transformators ist in. dem Gehäuse ein Bolzen 9 eingesetzt, der von-einer ringförmigen
Führungsplatte 10 umgeben ist. Mit 11 ist der Träger der optischen Einrichtung bezeichnet,
der an seinem einen Ende, 12 als Hülse 13 ausgeführt ist, die dien; Bolzen 9 umfaßt.
Auf dem anderen Ende ist ein Rohr 14 angesetzt, das den optischen Teil 15 des Mikroskops
trägt. In dem Bolzen 9 ist an dem oberen Ende eine Gewindebohrung eingeschnitten,
in die ein Gewindezapfen 16 eingreift, der in dem Träger 11 drehbar, aber gegen
Axialverschiebungen gesichert eingesetzt ist und mit Hilfe eines Drebknopfes 17
verdreht werden kann. Durch diese Verdrehung wird der Träger in bezug auf den Bolzen
gesenkt oder gehoben, so, daß die genaue Einstellung des optischen Teiles möglich
ist. Mit 18 ist eine Rastfeder bezeichnet, die in eine Längsnut 19 an der Hülse
13 eingreift und den Träger in seiner Arbeitslage festhält, die außerdem noch durch
einen Anschlag 20 gesichert sein: kann.
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Unter Überwindung der Gegenkraft dieser Rastfeder kann der Träger
seitlich abgeschwenkt werden, wodurch der Heiztisch bzw. das zu beobachtende Objekt
gut zugänglich wird.
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Oberhalb des Teiles 3 des Gehäuses ist der mit dem Objekttisch vereinigte
Mikroheiz- bzw. -kühltisch 21 aufgesetzt, der mit einer aus dem Transformator gespeisten
Heizeinrichtung, gegebenenfalls auch einer Kühleinrichtung, ausgerüstet sein kann.
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Der optische! Teil des Mikroskops kann gerade, im Bedarfsfalle aber
auch, z. B. mit Hilfe eines Prismas, geknickt ausgeführt werden, wobei aber die
Knickung der optischen Achse nach vorn in Richtung zum Sockel gelegt wird.
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Mit besonderem Vorteil kann dem in den Heiztisch eingeführten Thermometer
ein System von Prismen und Linsen, wie solche bei verschiedenen optischen Geräten,
bekannt sind, zugeordnet werden, mit dessen Hilfe das Abbild des Thermometers in
den Strahlengang derart eingespiegelt wird, daß jeweils der denn verwendeten Arbeitsbereich
entsprechende Teil von Quecksilberfaden und Thermometerskala im, mikroskopischen
Bild sichtbar ist.
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Die mechanische Ausführung ist bei dem neuen Mikroskop insofern vereinfacht,
als an Stelle der sonst üblichen getrennten Grob- und Feineinstellung eine einzige
Einstellung vorgesehen ist, die in ihrer Feinheit zwischen diesen beiden liegt,
was den Bedürfnissen, bei Beobachtungen. von Zustandsänderungen am besten Rechnung
trägt. Die für die genaue Einstellung erforderliche Verstellung kann. auch an anderer
Stelle, beispielsweise dort, wo der Träger des optischen Teils am Sockel befestigt
ist, vorgesehen werden.