DE10008517C2 - Optisches Meßsystem - Google Patents
Optisches MeßsystemInfo
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- G01N21/8507—Probe photometers, i.e. with optical measuring part dipped into fluid sample
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein optisches Meßsystem zur Bestimmung der Kon
zentration von Flüssigkeitsproben, insbesondere der Konzentration trüber Flüssig
keitsproben.
In der Absorptionsspektrometrie (Absorptionsphotometrie) wird die Abschwächung
von Licht beim Durchgang durch eine Flüssigkeitsprobe gemessen und als Extinktion
ausgegeben. Die Abschwächung des einfallenden Lichts erfolgt durch Absorption,
wobei die Lichtrichtung unverändert bleibt.
Die Trübungsmessung dient der Bestimmung von Streuzentren in trüben Flüssigkeits
proben. Hierfür kann man die Intensität des Streulichtes messen, das aus der von ei
nem einfallenden Lichtstrahl getroffenen Probe in einem bestimmten Winkel austritt.
Die Streuung des Lichtes kann entweder durch Messung der Intensitätsabnahme des
einfallenden Lichtstrahls nach dem Durchgang durch das streuende Medium oder
durch Bestimmung der Intensität des seitlich abgelenkten Lichtes ermittelt werden. Im
ersten Fall spricht man von der Methode der Turbidimetrie und im zweiten von der der
Nephelometrie. Eine wichtige Anwendung ist die Messung der Konzentration von
flüssigen Zell- oder Bakterienkulturen.
Bei den bekannten optischen Meßsystemen für die Absorptionsphotometrie und bei
denen für die Trübungsmessung ist nachteilig, daß sie spezielle Meßzellen zur Auf
nahme der Flüssigkeitsproben aufweisen, die für die Messung in einem Strahlengang
zwischen einem Lichtsender und einem Lichtempfänger anzuordnen sind und sehr ge
nau gefertigt werden, um den Meßfehler möglichst gering zu halten. Bei diesen Meß
zellen handelt es sich üblicherweise um Küvetten. Die verhältnismäßig kostspieligen
Küvetten werden in der Regel wiederverwendet. Zur Vermeidung von Kontamina
tionen und Verschleppungen müssen sie aufwendigen Reinigungsmaßnahmen unter
zogen werden.
Gemäß DE 195 35 046 C2 kann es sich bei der Meßzelle aber auch um eine Pipetten
spitze mit zwei planparallelen Fenstern handeln, die bei Befestigung einer Handpipette
im Strahlengang eines Photometers angeordnet ist, das in die Handpipette integriert
ist. Die Pipettenspitze kann als Einmalartikel aus Kunststoff ausgeführt sein, hat
jedoch den Nachteil, daß sie wegen der planparallelen Fenster ebenfalls in der Herstellung
verhältnismäßig aufwendig sind und als Spezialartikel eine verminderte Ver
fügbarkeit hat.
Insbesondere die bekannten optischen Meßsysteme für die Trübungsmessung haben
den Nachteil, daß sie nur einen kleinen Meßbereich aufweisen. Besonders trübe Flüs
sigkeitsproben können vielfach nur nach einer vorherigen Verdünnung gemessen wer
den. Die Verdünnung der Flüssigkeitsproben ist jedoch arbeitsaufwendig und kann
wegen möglicher Milieuveränderungen der Kulturen problematisch sein. Außerdem ist
bei einem verhältnismäßig großen Meßbereich nur eine geringe Differenzierung
kleiner Konzentrationsdifferenzen zu verzeichnen. Dem kann zwar durch Verwendung
spezieller Küvetten mit verschiedenen Schichtlängen abgeholfen werden. Dies ist
jedoch arbeits- und gerätetechnisch verhältnismäßig aufwendig.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfach zu hand
habendes optisches Meßsystem zur Bestimmung der Konzentration insbesondere trü
ber Flüssigkeitsproben zur Verfügung zu stellen, das über einen großen Meßbereich
genau arbeiten kann und das mit weniger aufwendigen Meßzellen betrieben werden
kann.
Die Aufgabe wird durch ein optisches Meßsystem mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des optischen Meßsystems sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Das optische Meßsystem zur Bestimmung der Konzentration insbesondere trüber
Flüssigkeitsproben umfaßt
- - ein Meßvolumen zur Aufnahme der zu messenden Flüssigkeitsprobe,
- - mehrere Photometerkanäle in einer ungeraden Anzahl, die jeweils eine Lichtquelle und einen Lichtempfänger auf verschiedenen Seiten des Meßvolumens auf einer gemeinsamen optischen Achse aufweisen und deren optische Achsen unter verschiedenen Azimutwinkeln zum Meßvolumen angeordnet sind,
- - eine Auswerteeinrichtung, welche die Konzentration der zu messenden Flüssig keitsprobe aufgrund der von mehreren, verschiedenen Photometerkanälen angehö renden Lichtempfängern gelieferten Meßwerte ermittelt,
- - bei dem die Auswerteeinrichtung in einem ersten Auswertemodus Konzentra tionen aufgrund von Meßwerten ermittelt, die der jeweilige Lichtempfänger vom Streulicht liefert, das von mindestens einer Lichtquelle stammt, die nicht zu dem selben Photometerkanal gehört.
Da die Meßwerte mehrerer Lichtempfänger für die Ermittlung der Konzentration her
angezogen werden, wirken sich Ungenauigkeiten (z. B. Maßschwankungen, optische
Inhomogenitäten etc.) einer das Meßvolumen umfassenden Meßzelle, die insbeson
dere fertigungsbedingt sein können, deren Wand von den Photometerkanälen durch
strahlt wird, weniger auf die Genauigkeit der ermittelten Konzentration aus. Infolge
dessen können Meßzellen zum Einsatz kommen, die mit verhältnismäßig geringem
Aufwand hergestellt sind und deshalb auch Einmalartikel (Disposables) sein können.
So können als Meßzellen insbesondere handelsübliche Gefäße zum Einsatz kommen
(z. B. Reaktionsgefäße, Pipettenspitzen etc.), die im Laboreinsatz weit verbreitet sind
und deren Verfügbarkeit besonders hoch ist. Grundsätzlich können Meßzellen mit
verschiedener Form, beispielsweise rundem oder vieleckigem Querschnitt zum Ein
satz kommen.
Besonders vorteilhaft ist die Ausführung der Meßzelle als Pipettenspitze aus Glas oder
aus Kunststoff. Pipettenspitzen sind insbesondere in der Ausführung aus Kunststoff
als Einmalartikel weit verbreitet. Sie haben einenends eine Öffnung für den Durch
gang von Flüssigkeit und anderenends eine Öffnung für den Anschluß einer Pipettier
vorrichtung, die eine Verdrängungseinheit umfaßt. Mittels der Verdrängungseinheit
kann durch die Spitzenöffnung ein genau festgelegtes Flüssigkeitsvolumen in die Pi
pettenspitze eingesogen und aus dieser wieder ausgestoßen werden. Die Bestimmung
der Konzentration in einer Pipettenspitze hat insbesondere den Vorteil, daß sie das
Probenhandling erleichtert und mit einer genauen Dosierung der Probenflüssigkeit
verbunden werden kann. Hierdurch kann ein Arbeitsgang eingespart werden, weil eine
Flüssigkeitsprobe herkömmlicherweise ohnehin in eine Küvette pipettiert wird. Auch
ist durch einfaches Ausstoßen der Flüssigkeitsprobe aus der Pipettenspitze eine
praktisch vollständige und kontaminationsfreie Wiedergewinnung der Flüssigkeits
probe möglich.
Die Auswerteeinrichtung kann die Konzentration besonders einfach aufgrund einer
Mittelung von Meßwerten mehrerer Lichtempfänger bestimmen, beispielsweise auf
grund einer arithmetischen Mittelwertbildung.
Die Auswerteeinrichtung ermittelt in einem ersten Auswertemodus Konzentrationen
aufgrund von Meßwerten, die der jeweilige Lichtempfänger vom Durchgangslicht lie
fert, das von der Lichtquelle stammt, die zu demselben Photometerkanal wie der
Lichtempfänger gehört. Der erste Auswertemodus entspricht der Absorptionsphoto
metrie bzw. der Turbidimetrie und wird bevorzugt bei einer absorptionsphotometri
schen Messung im gesamten Meßbereich gewählt und bei einer Trübungsmessung im
Bereich kleinerer Konzentrationen.
Weiterhin vorzugsweise kann die Auswerteeinrichtung in einem zweiten Auswerte
modus Konzentrationen aufgrund von Meßwerten ermitteln, die der jeweilige Licht
empfänger vom Streulicht liefert, das von mindestens einer Lichtquelle stammt, die
nicht zu demselben Photometerkanal wie der Lichtempfänger gehört. Der zweite
Auswertemodus entsprechend der Methode der Nephelometrie und kann bevorzugt
dann gewählt werden, wenn bei der Trübungsmessung größere Konzentrationen zu
ermitteln sind. Dabei kann sich der Bereich größerer Konzentrationen unmittelbar an
den Bereich kleinerer Konzentrationen anschließen bzw. können die Bereiche über
lappen, so daß insgesamt ein erheblich vergrößerter Meßbereich bei der Trübungs
messung erreicht wird. Gleichzeitig wird eine gute Differenzierbarkeit kleiner Kon
zentrationsdifferenzen über den gesamten Meßbereich ermöglicht.
Damit ermöglicht das optische Meßsystem die Konzentrationsbestimmung trüber
Flüssigkeitsproben über einen großen Meßbereich durchzuführen. Dabei gewährleistet
die Berücksichtigung der Meßwerte mehrerer Photometerkanäle bei der absorp
tionsphotometrischen Messung und bei der Trübungsmessung im Bereich kleinerer
Konzentrationen und die Berücksichtigung mehrerer Meßwerte des seitlich abgelenk
ten Lichtes bei der Trübungsmessung im Bereich größerer Konzentrationen den Ein
satz von Meßzellen mit Ungenauigkeiten, insbesondere von Disposables.
Das optische Meßsystem kann aber auch mit herkömmlichen, genauer hergestellten
Meßzellen zusammenarbeiten, wenn die Meßgenauigkeit weiter gesteigert werden
soll.
Ferner kann das optische Meßsystem eine Tauchsonde aufweisen, die in die zu mes
sende Flüssigkeit eingetaucht wird, so daß eine Flüssigkeitsprobe in ein Meßvolumen
eindringt, das sich zwischen den Lichtquellen und Lichtempfängern der Tauchsonde
befindet. Die Tauchsonde kann insbesondere rohrförmig sein. Die Probenflüssigkeit
kann dann durch eine Öffnung an der Unterseite in den Innenraum der Tauchsonde
eindringen, in dem das Meßvolumen vorliegt. Ein das Meßvolumen umfassender
Innenraum der Tauchsonde kann oberhalb der Photometerkanäle belüftet sein, damit
die Flüssigkeitsprobe beim Eintauchen selbsttätig in das Meßvolumen gelangt. Zum
Schutz vor Kontamination kann das Meßsystem der Tauchsonde bzw. die Photo
meterkanäle mit einer zumindest im Bereich der optischen Messung transparenten
Hülle umgeben sein. Diese kann austauschbar ausgeführt sein, insbesondere als Weg
werfteil (z. B. aus Kunststoff).
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung führt die Auswerteeinrichtung in einem dritten
Auswertemodus dieselben Ermittlungen im ersten und im zweiten Auswertemodus
durch und ermittelt durch Verknüpfung der Ergebnisse der beiden Auswertungen die
Konzentrationen. Der dritte Auswertemodus ist insbesondere für die Ermittlung mitt
lerer Konzentrationen bei Trübungsmessungen geeignet.
Vorzugsweise weist das optische Meßsystem eine Umschalteinrichtung auf, die eine
Umschaltung zwischen der Ermittlung der Konzentrationen nach einem der verschie
denen Auswertemodi der Auswerteeinrichtung ermöglicht. Diese Umschalteinrichtung
kann handbetätigbar sein und vom Benutzer nach visueller Überprüfung oder Pro
benmessung der Flüssigkeitsprobe einstellbar sein. Es kann sich aber auch um eine
Umschalteinrichtung handeln, die automatisch eine Umschaltung zwischen den ver
schiedenen Bereichen vornimmt, je nachdem, ob kleinere, größere oder gegebenenfalls
mittlere Konzentrationen ermittelt werden sollen. Hierfür können beispielsweise in der
Auswerteeinrichtung Bereichsgrenzen der Konzentrationen für die Benutzung der
verschiedenen Auswertemodi gespeichert sein. Dann kann eine Probemessung
durchgeführt werden. Fällt die ermittelte Konzentration nicht in die Bereichsgrenzen
eines zuerst angewendeten Auswertemodus, kann automatisch die Auswertung mit ei
nem anderen Auswertemodus erfolgen, bis eine Konzentration ermittelt wird, die in
die Bereichsgrenzen des benutzten Auswertemodus fällt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann das optische Meßsystem eine Steuerein
richtung aufweisen, die die Lichtquellen der Photometerkanäle moduliert, die Aus
werteeinrichtung aufgrund der von den Lichtempfängern gemessenen Meßwerte den
Einfluß des Umgebungslichtes erfassen und diesen bei der Ermittlung der Konzentra
tionen eliminieren. So können die von den Lichtempfängern gemessenen Meßwerte
beispielsweise nach dem Lock-in-Prinzip ausgewertet werden. Eine andere Möglich
keit besteht darin, die Modulation so groß zu machen, daß die Lichtquelle zeitweilig
abgeschaltet wird. Die in den Dunkelphasen an den Lichtempfängern gemessenen
Signale können dann von den in den Hellphasen gemessenen subtrahiert werden, wo
durch der Umgebungslichteinfluß eliminiert wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung schaltet eine Steuereinrichtung die Licht
quellen der verschiedenen Photometerkanäle nacheinander ein, um ein Übersprechen
zwischen den verschiedenen Photometerkanälen zu vermeiden. Hierbei wird unter ei
nem Übersprechen verstanden, daß ein Lichtempfänger eines Photometerkanals ein
Lichtsignal eines Lichtsenders eines anderen Photometerkanals detektiert, das nicht
auf der Streuung einer Flüssigkeitsprobe beruht. Zur Vermeidung des Übersprechens
können die Lichtquellen der verschiedenen Photometerkanäle auch phasenverschoben
so moduliert werden, daß sie zeitlich ineinander verschachtelt eingeschaltet werden.
Aus demselben Grunde können die Lichtquellen der verschiedenen Photometerkanäle
mit verschiedenen Frequenzen moduliert werden und kann durch Frequenzanalyse
eine eindeutige Signalzuordnung erfolgen. Ferner können zur Vermeidung eines
Übersprechens die Photometerkanäle durch verschiedene Querschnittsebenen des
Meßvolumens verlaufen.
Auch können durch verschiedene Querschnittsebenen des Meßvolumens verlaufende
Photometerkanäle vorhanden sein, um mehr Meßwerte zu erhalten und beispielsweise
den Einfluß von Ungenauigkeiten einer Meßzelle auf das Meßergebnis weiter zu re
duzieren.
Zur Vermeidung eines Übersprechens und zur Reduzierung von Umgebungslichtein
flüssen kann überdies ein das Meßvolumen oder die Meßzelle umgebendes, an deren
Außenkontur angepaßtes Blendenelement mit den Photometerkanäle zugeordneten
Durchgangsöffnungen vorhanden sein.
Die Ermittlung der Extinktion bei der Absorptionsphotometrie bzw. der scheinbaren
Extinktion bei der Turbidimetrie beinhaltet eine Blankmessung (Leerwertmessung),
d. h. die Ermittlung der Intensität des durchgehenden Lichtes ohne einen absorbieren
den oder streuenden Stoff (Blank) im Meßvolumen. Ferner beinhaltet die Ermittlung
der Extinktion bzw. der scheinbaren Extinktion die Messung der Intensität des ausfal
lenden (geschwächten) Lichtes nach Durchgang durch den absorbierenden bzw.
streuenden Stoff. Entsprechendes gilt für die Messung der Intensität des gestreuten
Lichtes bei der Nephelometrie. Eine weitere Ausgestaltung des optischen Meßsystems
ermöglicht durch Betätigung einer Eingabeeinrichtung eine Blankmessung und/oder
die Messung einer absorbierenden oder streuenden Flüssigkeitsprobe auszulösen.
Vorzugsweise sind die Photometerkanäle symmetrisch zum Meßvolumen ausgerichtet.
Dann können die optischen Achsen benachbarter Photometerkanäle identische Winkel
miteinander einschließen. Hierdurch wird die Eliminierung von Ungenauigkeiten der
Meßzellen begünstigt und die Auswertung der Meßergebnisse vereinfacht. Es ist eine
ungerade Zahl Photometerkanäle vorhanden, wodurch es möglich ist, um das
Meßvolumen in Folge abwechselnd Lichtquellen und Lichtempfänger anzuordnen.
Auch hierdurch wird die Eliminierung von Ungleichmäßigkeitseinflüssen der
Meßzelle auf die Meßergebnisse begünstigt. Vorzugsweise sind drei Photometerkanäle
vorhanden, die sternförmig um das Meßvolumen mit rundem Querschnitt angeordnet
sein können, um die genannten Wirkungen bei möglichst geringem Aufwand zu
erzielen.
Als Lichtquellen können insbesondere LED's und/oder als Lichtempfänger Silizium-
Dioden zum Einsatz können. LEDs sind gut modulierbar. Silizium-Dioden können
auch hochfrequente Lichtsignale genau messen. Außerdem sind diese Bauelemente
kostengünstig und raumsparend. Vorzugsweise können die Lichtquellen und die
Lichtempfänger bei 600 nm arbeiten.
Das optische Meßsystem kann insbesondere Bestandteil einer Pipette sein, so daß eine
mit der Pipette verbundene Pipettenspitze im Strahlengang der Photometerkanäle an
geordnet ist. Das optische Meßsystem kann aber auch ein Gerät oder Bestandteil eines
Gerätes sein, das keine Pipette ist und im Strahlengang der Photometerkanäle eine
Aufnahme zum Einsetzen und Entnehmen einer Meßzelle aufweist. Bei der Meßzelle
kann es sich wiederum um eine Pipettenspitze handeln. Vorzugsweise sind das Gerät
bzw. dessen Aufnahme so ausgestaltet, daß eine an einer Pipette befestigte Pipetten
spitze in den Strahlengang der Photometerkanäle einsetzbar ist. Dabei kann das Gerät
Einrichtungen zum Halten einer Pipette mit einer Pipettenspitze aufweisen. Das Gerät
kann insbesondere ein Tischgerät sein, in das eine Pipette ähnlich wie in einen Pipet
tenständer einsetzbar ist. Ferner kann das Gerät eine Eingabeeinrichtung haben, die
eine Auslösung der Meßvorgänge durch Einsetzen der Meßzelle ermöglicht, z. B. mit
einer Lichtschranke oder einem Taster.
Sowohl durch Integration in eine Pipette als auch in ein separates Gerät ist eine kom
pakte optische Meßeinrichtung realisierbar, die direkt am Arbeitsplatz einsetzbar ist.
Die Probe muß nicht mehr zu einem aufwendigen stationären optischen Meßgerät
transportiert werden.
Bei der Auswerteeinrichtung und/oder Umschalteinrichtung und/oder Steuereinrich
tung und/oder Eingabeeinrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine elektronische
Einrichtung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen von Ausfüh
rungsbeispielen und Meßergebnissen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Prinzipdarstellung eines optischen Meßsystems mit mehreren Photometer
kanälen in einem Querschnitt durch eine Meßzelle;
Fig. 2 Abhängigkeit der in verschiedenen Meßeinrichtungen gemessenen Extinktion
von der Teilchenkonzentration in der Probenflüssigkeit in einem Diagramm;
Fig. 3 Abhängigkeit der von verschiedenen Photometerkanälen des optischen Meß
systems von Fig. 1 gemessenen Lichtintensität vom Drehwinkel der Pipetten
spitze in einem Diagramm;
Fig. 4 Abhängigkeit der von drei Photometerkanälen gemessenen Mittelwerte der
Meßsignale vom Drehwinkel der Pipettenspitze bei verschiedenen Partikel
konzentrationen in einem Diagramm;
Fig. 5 Abhängigkeit des Mittelwertes der von den Photometerkanälen des optischen
Meßsystems gemäß Fig. 1 gemessenen Extinktionen von der Partikelkonzen
tration in einem Diagramm;
Fig. 6 Abhängigkeit des Mittelwertes der von verschiedenen Lichtempfängern des
optischen Meßsystems gemäß Fig. 1 gemessenen Streulichtanteile von der Par
tikelkonzentration in einem Diagramm;
Fig. 7 Tauchsonde eines optischen Meßsystems in einem grobschematischen Verti
kalschnitt;
Fig. 8 dasselbe Meßsystem in einem Horizontalschnitt durch die Ebene der Photo
meterkanäle.
Bei der Beleuchtung einer trüben Probenflüssigkeit wird durch darin enthaltene Par
tikel (z. B. Zellen, Bakterien, Schwebstoffe o. ä.) eine Lichtstreuung verursacht. Eine
Erhöhung der Konzentration der Partikel in der Lösung verringert die Intensität des
gerichtet transmittierten und erhöht die Intensität des in andere Raumrichtungen ge
streuten Lichtes.
In der Biologie wird auf diese Weise die Bakterien- oder Zelldichte einer Probe be
stimmt.
Üblicherweise wird das gerichtet transmittierte Licht als Scheinextinktion bei 600 nm
gemessen (OD 600). Da die so ermittelte Lichtschwächung durch Streuung verursacht
wird, hängt ihr Wert stark von der im Meßgerät realisierten optischen Anordnung ab.
Ein Vergleich von Resultaten verschiedener Meßgeräte ist somit nur über Standards
möglich.
Eine relativ breitbandige Lichtquelle, z. B. eine LED mit etwa 40 mm spektraler
Bandbreite beeinflußt die Meßergebnisse unwesentlich.
Im folgenden wird das Prinzip eines erfindungsgemäßen optischen Meßsystems am
Beispiel der Trübungsmessung erläutert. Das Meßsystem ist aber auch für die Ab
sorptionsphotometrie geeignet.
Gemäß Fig. 1 sind N (N < 1) Photometerkanäle 1, 2, 3 . . . N unter verschiedenen Azi
mutwinkeln (vorzugsweise symmetrisch) um eine Meßzelle 4 angeordnet. Da in der
Fig. 1 nur drei Photometerkanäle 1, 2, 3 dargestellt sind, sind im folgenden nur diese
Ziffern und die entsprechenden Ziffern der zugehörigen Elemente angegeben.
Die Meßzelle 4 kann im Querschnitt rund sein oder N Paare jeweils zueinander paral
leler Fenster besitzen (2N-Eck). Das von der Lichtquelle 1' (z. B. LED) eines Photo
meterkanals 1 ausgehende Licht fällt durch die transparente Wand der Meßzelle 4 auf
den gegenüberliegenden zu diesem Kanal gehörenden Lichtempfänger (oder Detektor)
1".
Enthält die Probe Streuteilchen, so empfängt der Lichtempfänger 1" geschwächtes
Licht. Die hieraus ermittelte scheinbare Extinktion wird auch als Trübung bezeichnet.
Zum anderen gelangt aber auch gestreutes Licht auf die Lichtempfänger 2", 3" der
weiteren N - 1 Photometerkanäle 2, 3. Die Konzentration der Streuteilchen in der
Probe bestimmt sowohl die Trübung als auch die Intensität des Streulichts.
Es ist auch möglich, in einem oder in mehreren Photometerkanälen 1, 2, 3 Lichtquelle
1', 2', 3' oder Lichtempfänger 1", 2", 3" wegzulassen oder die Lichtquelle 1', 2', 3'
durch einen weiteren Lichtempfänger 1", 2", 3" zu ersetzen. Somit kann aber in ei
nem solchen Photometerkanal 1, 2, 3 keine Trübung gemessen werden. Es entfällt
dann eine wichtige Ausgleichsfunktion.
Mit der Meßanordnung von Fig. 1 werden folgendermaßen Konzentrationen ermittelt:
Mit dem Lichtempfänger 1' wird die Intensität I11(B) bei einer Blankflüssigkeit in der Meßzelle und die Intensität I11(P) bei einer Probenflüssigkeit gemessen. Daraus kann eine scheinbare Extinktion (Trübung) E1 der Probe bestimmt werden:
Mit dem Lichtempfänger 1' wird die Intensität I11(B) bei einer Blankflüssigkeit in der Meßzelle und die Intensität I11(P) bei einer Probenflüssigkeit gemessen. Daraus kann eine scheinbare Extinktion (Trübung) E1 der Probe bestimmt werden:
E1 = log111(B) - log111(P)
Diese ist bei Einfachstreuung (kleine Konzentrationen c der Streuteilchen in der Flüs
sigkeit) proportional zu c:
E1 = k10.c
mit k10 als Proportionalitätskonstante.
Alle N - 1 nicht zum Photometerkanal 1 sondern zum Photometerkanal i (i ≠ 1) gehö
renden Lichtempfänger 2", 3" messen die Intensität I1i(P) von an den Streuteilchen
gestreutem Licht. Das durch die Meßzelle 4 verursachte Streulicht I1i(B) wird bei der
Blankmessung erfaßt und berücksichtigt. Als Bezugswert für die gemessene Streu
lichtintensität kann die mit dem Blank gemessene Intensität I11(B) von Detektor 1
dienen:
Die gemessene Streulichtintensität ist abhängig vom Winkel, den die optische Achse
des das Licht aussendenden Photometerkanals mit der optischen Achse des das Licht
empfangenden Photometerkanals einschließt |ϕ|. Die Photometerkanäle 1, 2, 3 las
sen sich in der Meßanordnung symmetrisch aufbauen. So entstehen (N - 1)/2 Signalpaare,
bei den |ϕ| gleich ist. Zur Erhöhung der Meßgenauigkeit kann zwischen ihnen
gemittelt werden:
Dieser Wert S1 ϕ ist bei Einfachstreuung in erster Näherung proportional zur Konzen
tration der Streuteilchen:
S1 ϕ = k1 ϕ.c
mit k1 ϕ als Proportionalitätskonstante.
Der Zusammenhang sowohl von Trübung als auch von Streulichtintensität zur Teil
chenkonzentration wird bei zunehmender Konzentration nichtlinear bis hin zur Sätti
gung. Dabei liegt jedoch der nutzbare Meßbereich für bestimmte Winkel Φ der Streu
lichtmessung bei höheren Teilchenkonzentrationen als der nutzbare Meßbereich der
Trübungsmessung, so daß sich beide Meßmethoden ergänzen. Man erhält auf diese
Weise einen deutlich größeren Meßbereich als für den Fall, daß nur eine der beiden
Methoden verwendet wird.
Die oben für den Photometerkanal 1 beschriebenen Zusammenhänge gelten natürlich
für jeden weiteren Kanal der Anordnung sinngemäß. Auf diese Weise erhält man sowohl
für die Trübung als auch für das Streulicht mehrere Meßwerte, die gemittelt
werden, um Meßwertschwankungen durch Ungleichmäßigkeiten im Querschnitt der
Meßzelle 4 auszugleichen:
Die gemittelten Proportionalitätskonstanten k0 und kϕ sind abhängig von Form und
Durchmesser der Meßzelle 4 sowie von der Art der streuenden Probe. Sie müssen
durch Kalibration ermittelt werden. Bei dieser Kalibration können auch Nichtlineari
täten berücksichtigt werden. Die Kalibration kann beispielsweise durch Ausgießen ei
ner bestimmten Menge Probenflüssigkeit auf eine Fläche und Auszählen der Partikel
unter dem Mikroskop oder durch andere bekannte Methoden erfolgen.
Um den Einfluß von Umgebungslicht zu eliminieren, kann die Intensität der Licht
quellen 1', 2', 3' moduliert werden. Die von den Lichtempfängern 1", 2", 3" re
gistrierten Lichtsignale können dann nach dem (insbesondere aus der Verstärke
rtechnik bekannten) Lock-in-Prinzip ausgewertet werden. Eine andere Methode be
steht darin, die Modulation so groß zu machen, daß die Lichtquellen 1', 2', 3' zeit
weilig abgeschaltet werden. Die in den Dunkelphasen an den Lichtempfängern 1",
2", 3" gemessenen Signale werden dann von den in den Hellphasen gemessenen
subtrahiert. Die Lichtquellen 1', 2', 3' der einzelnen Photometerkanäle 1, 2, 3 können
nacheinander zugeschaltet werden. Im zweiten Fall können die Lichtquellen 1', 2', 3'
auch zeitlich verschachtelt zugeschaltet werden.
Im folgenden werden die Ergebnisse von Trübungsmessungen mittels optischer Meß
systeme mit Pipettenspitzen als Meßzellen dargestellt:
Gemäß Fig. 1 wird eine Anordnung verwendet, bei der das von einem Lichtsender 1', 2', 3' ausgesendete Licht radial durch eine Pipettenspitze 4 auf einen gegenüberlie genden Detektor 1", 2", 3" trifft. Jede Anordnung umfaßt jeweils drei Photometer kanäle 1, 2, 3, die jeweils aus einer LED als Lichtsender 1', 2', 3' und einem Silizium- Detektor als Lichtempfänger 1", 2", 3" besteht.
Gemäß Fig. 1 wird eine Anordnung verwendet, bei der das von einem Lichtsender 1', 2', 3' ausgesendete Licht radial durch eine Pipettenspitze 4 auf einen gegenüberlie genden Detektor 1", 2", 3" trifft. Jede Anordnung umfaßt jeweils drei Photometer kanäle 1, 2, 3, die jeweils aus einer LED als Lichtsender 1', 2', 3' und einem Silizium- Detektor als Lichtempfänger 1", 2", 3" besteht.
Die Lichtquellen 1', 2', 3' sind orange LED's HLMP-8405 von Hewlett Packard mit
einer Peakwellenlänge von 600 nm. Als Detektoren 1", 2", 3" wurden Si-Detektoren
OSD1-0 von Centronic verwendet. Die LED's wurden mit 1,9 V betrieben. Die Mes
sung des Detektorstromes erfolgte mit dem 350 Linear/log Optometer von UDT.
Es wurden folgende Messungen durchgeführt und Ergebnisse erhalten:
Als trübe Meßproben wurden Latexsuspensionen verschiedener Konzentrationen ver wendet. Durchmesser der Latexpartikel betrug ca. 0,8 µm. Die angegebenen Extink tions- und Transmissionswerte beziehen sich auf Wasser als Referenz.
Als trübe Meßproben wurden Latexsuspensionen verschiedener Konzentrationen ver wendet. Durchmesser der Latexpartikel betrug ca. 0,8 µm. Die angegebenen Extink tions- und Transmissionswerte beziehen sich auf Wasser als Referenz.
Zum Vergleich sind in Fig. 2 die Extinktionswerte der drei Photometerkanäle 1 bis 3
des optischen Meßsystems von Fig. 1, des BioPhotometer® (Produkt der Anmelderin)
und des Cary 100 (Firma Varian) für verschiedene Latexkonzentrationen dargestellt.
Im BioPhotometer® und Cary 100 wurde mit Halbmikro-Kunststoffküvetten gemes
sen.
Werden beim erfindungsgemäßen optischen Meßsystem mehrere LED's 1', 2', 3'
gleichzeitig betrieben, kann auf einem Detektor 1", 2", 3" auch Licht einer nicht zu
geordneten LED 1', 2', 3' fallen. Dieser Effekt kann durch eingetrübte Pipettenspitzen
verstärkt werden.
In der Tabelle 1 ist dieses Übersprechen gezeigt. Angegeben ist jeweils das Verhältnis
eines Detektorsignals zum Signal des Detektors, der zu demselben Photometerkanal
gehört, wie die leuchtende LED.
Gemessen wurde durch eine wassergefüllte Pipettenspitze 4.
Ungleichmäßigkeiten der Pipettenspitze 4 führen dazu, daß die von einem Photo
meterkanal 1, 2, 3 des optischen Meßsystems gemessene Lichtintensität von der
Durchstrahlungsrichtung durch die Pipettenspitze 4 abhängig ist. In Fig. 3 ist diese
Abhängigkeit für die drei Photometerkanäle bei einer Latexsuspension dargestellt.
Ebenso wie die drei Photometerkanäle 1, 2, 3 sind die Maxima und Minima der
Signale um jeweils 120° gegeneinander versetzt.
Durch Mittelung der Signale über die drei Photometerkanäle 1, 2, 3 in jeder Winkel
stellung kann die Richtungsabhängigkeit des Meßwertes verringert werden. Dies ist in
der Fig. 4 gezeigt.
Nimmt man an, daß ein so durch Mittelung gewonnener Meßwert um maximal 1%
schwankt, kann die Extinktion mit einem Maximalfehler von ΔE = 0,009 erhalten
werden.
Der Aufbau der optischen Meßsysteme erlaubt auch, die Konzentration der Partikel
aus dem Streulicht zu bestimmen. Dazu muß nur das Signal der beiden Detektoren
(z. B. 2", 3") ausgewertet werden, die nicht direkt vom Licht der leuchtenden LED
(z. B. 1') getroffen werden.
Die Partikelkonzentration ist proportional zum Anteil des in die betreffende Richtung
gestreuten Lichts.
Als Streulichtanteil wird hier das Verhältnis des vom Detektor (z. B. 2", 3") gemesse
nen Streulichtsignals zum Signal des direkt beleuchteten Detektors (z. B. 1") bezeich
net. Das Signal des direkt beleuchteten Detektors wird dabei mit einer wassergefüllten
Pipettenspitze bestimmt.
Es ist nachteilig, dicht gewachsene Kulturen zur Messung zu verdünnen. Um auch
solche Kulturen messen zu können, müßte der Extinktionsmeßbereich erheblich
größer sein als etwa E = 2. Zur Untersuchung der Meßgrenzen wurden ergänzend
Latexsuspensionen mit Konzentrationen bis 0,2% vermessen.
Die Ergebnisse sind in den Fig. 5 und 6 dargestellt.
Beide Diagramme zeigen ein deutliches Sättigungsverhalten, wodurch der meßbare
Konzentrationsbereich begrenzt wird.
Ein linearer Zusammenhang der Extinktion bzw. des Streulichtes von der Partikel
konzentration ist nur in einem kleineren Meßbereich gegeben. Bei kleinen Latexkon
zentrationen ist das Meßsignal proportional zur Konzentration. In den Fig. 5 und 6
sind die aus den drei Einzelsignalen gemittelten Meßwerte des Extinktion und die aus
den sechs Einzelsignalen gemittelten Meßwerte des Streulichtanteils und die sich für
kleine Konzentrationen ergebenden Ausgleichsgeraden dargestellt.
Für die Extinktion kann eine Linearität bis zu einer Konzentration von ca. 0,02%
festgestellt werden. Der Streulichtanteil ist bis zu ca. 0,1% linear von der Konzentra
tion abhängig.
Wenn man die lineare Extinktionsabhängigkeit extrapoliert, erhält man bei der Kon
zentration von 0,1% als Extinktion E = 5,6. Mit dem BioPhotometer® würde linear
extrapoliert eine Extinktion von ca. 12 gemessen werden (vgl. Fig. 2). Der lineare
Meßbereich des optischen Meßsystems läßt sich also durch eine zusätzliche Streu
lichtmessung deutlich erweitern, so daß auch dicht gewachsene Kulturen meßbar sind.
Zusammenfassend kann folgendes festgestellt werden:
Es wurden Extinktions- und Streulichtmessungen an Latexsuspensionen in Pipetten spitzen durchgeführt. Die Meßapparatur bestand aus einer Anordnung von Photo metern 1, 2, 3 mit LED 1', 2', 3' und Detektor 1", 2", 3", die radial um die Pipetten spitze 4 angeordnet waren.
Es wurden Extinktions- und Streulichtmessungen an Latexsuspensionen in Pipetten spitzen durchgeführt. Die Meßapparatur bestand aus einer Anordnung von Photo metern 1, 2, 3 mit LED 1', 2', 3' und Detektor 1", 2", 3", die radial um die Pipetten spitze 4 angeordnet waren.
Die gemessenen scheinbaren Extinktionen sind korreliert zu den Ergebnissen anderer
Photometer.
Das Übersprechen zwischen den Meßkanälen ist vernachlässigbar.
Durch Mittelwertbildung der Signale der drei Photometer konnte die Wirkung von
Ungleichmäßigkeiten der Pipettenspitze verringert werden. Die restliche Schwankung
der Extinktion beträgt ca. 0,010.
Die radiale Anordnung der Photometer erlaubt zudem die direkte Messung des ge
streuten Lichts, dessen Intensität proportional zur Konzentration der Streupartikel ist.
Gemäß Fig. 7 und 8 weist das optische Meßsystem eine Tauchsonde 6 auf. Diese hat
ein rohrförmiges Sondengehäuse 7 mit einem kreisringförmigen Querschnitt, das
innen im wesentlichen hohl ausgeführt sein kann. An der Basis des Sondengehäuses 7
sind die Photometerkanäle 1, 2, 3 mit Lichtquellen 1', 2', 3' und Lichtempfängern 1",
2", 3" angeordnet. Dabei durchschneiden die Photometerkanäle 1, 2, 3 einen inner
halb des Sondengehäuses 7 ausgebildeten Innenraum 8, der das Meßvolumen umfaßt.
Zumindest im unteren Bereich auf der dem Innenraum 8 zugewandten Seite ist das
Sondengehäuse 7 transparent bzw. sind die Lichtquellen 1', 2', 3' und Lichtempfänger
1", 2", 3" in die Wandungen des Sondengehäuses 7 eingesetzt, um die Lichtaus
breitung innerhalb der Photometerkanäle 1, 2, 3 nicht zu behindern.
Elektrische Leitungen 9', 9" für die Spannungsversorgung bzw. Signalführung der
Lichtquellen 1', 2', 3' und Lichtempfänger 1", 2", 3" sind innerhalb des Sondenge
häuses 7 nach oben geführt und können dort einer elektronischen Versorgungs- bzw.
Auswerteeinrichtung zugeführt sein.
Das rohrförmige Sondengehäuse 7 kann zumindest im unteren Bereich von einer
komplementär geformten Hülle 10 umgeben sein, die insbesondere im Bereich der
Photometerkanäle 1, 2, 3 transparent sein kann. Die Hülle 10 kann auch insgesamt
transparent ausgeführt sein. Es ist jedoch auch möglich, sie im übrigen undurchsichtig
auszuführen, so daß ihr zugleich die Funktion einer Blende zukommen kann.
Die Hülle 10 kann aus Kunststoff sein. Sie kann ferner als Austauschteil ausgeführt
sein. Die Befestigung der Hülle 10 an dem Sondengehäuse 7 kann beispielsweise so
erfolgen, daß sie durch eine leichte elastische Klemmung gehalten wird.
Claims (29)
1. Optisches Meßsystem zur Bestimmung der Konzentration insbesondere trüber
Flüssigkeitsproben mit
einem Meßvolumen (5, 8) zur Aufnahme der zu messenden Flüssigkeits probe,
mehreren Photometerkanälen (1, 2, 3) in einer ungeraden Anzahl, die jeweils eine Lichtquelle (1', 2', 3') und einen Lichtempfänger (1", 2", 3") auf verschiedenen Seiten der Meßvolumens (5) auf einer gemeinsamen optischen Achse aufweisen und deren optische Achsen (18) unter verschiedenen Azimutwinkeln zum Meßvolumen (5, 8) angeordnet sind,
einer Auswerteeinrichtung, welche die Konzentration der zu messenden Flüssigkeitsprobe aufgrund der von mehreren, verschiedenen Photometer kanälen (1, 2, 3) angehörenden Lichtempfängern (1", 2", 3") gelieferten Meßwerte ermittelt,
bei dem die Auswerteeinrichtung in einem ersten Auswertemodus Konzentrationen aufgrund von Meßwerten ermittelt, die der jeweilige Lichtempfänger (1", 2", 3") vom Streulicht liefert, das von mindestens einer Lichtquelle (1', 2', 3') stammt, die nicht zu demselben Photometerkanal (1, 2, 3) gehört.
einem Meßvolumen (5, 8) zur Aufnahme der zu messenden Flüssigkeits probe,
mehreren Photometerkanälen (1, 2, 3) in einer ungeraden Anzahl, die jeweils eine Lichtquelle (1', 2', 3') und einen Lichtempfänger (1", 2", 3") auf verschiedenen Seiten der Meßvolumens (5) auf einer gemeinsamen optischen Achse aufweisen und deren optische Achsen (18) unter verschiedenen Azimutwinkeln zum Meßvolumen (5, 8) angeordnet sind,
einer Auswerteeinrichtung, welche die Konzentration der zu messenden Flüssigkeitsprobe aufgrund der von mehreren, verschiedenen Photometer kanälen (1, 2, 3) angehörenden Lichtempfängern (1", 2", 3") gelieferten Meßwerte ermittelt,
bei dem die Auswerteeinrichtung in einem ersten Auswertemodus Konzentrationen aufgrund von Meßwerten ermittelt, die der jeweilige Lichtempfänger (1", 2", 3") vom Streulicht liefert, das von mindestens einer Lichtquelle (1', 2', 3') stammt, die nicht zu demselben Photometerkanal (1, 2, 3) gehört.
2. Optisches Meßsystem nach Anspruch 1, bei dem die Auswerteeinrichtung die
Konzentration aufgrund einer Mittelung von Meßwerten mehrerer Lichtempfänger
(1", 2", 3") ermittelt.
3. Optisches Meßsystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Auswerteeinrichtung
in einem zweiten Auswertemodus Konzentrationen aufgrund von Meßwerten er
mittelt, die der jeweilige Lichtempfänger (1", 2", 3") vom Durchgangslicht lie
fert, das von der Lichtquelle (1', 2', 3') stammt, die zu demselben Photometer
kanal (1, 2, 3) gehört.
4. Optisches Meßsystem nach Anspruch 1 und 3, bei dem die Auswerteeinrichtung in
einem dritten Auswertemodus dieselben Ermittlungen wie im ersten und im zwei
ten Auswertemodus durchführt und durch Verknüpfung der Ergebnisse der beiden
Auswertungen die Konzentrationen ermittelt.
5. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, das eine Umschaltein
richtung aufweist, die eine Umschaltung zwischen der Ermittlung der Konzentra
tionen nach einem der verschiedenen Auswertemodi der Auswerteeinrichtung er
möglicht.
6. Optisches Meßsystem nach Anspruch 5, bei dem die Umschalteinrichtung auto
matisch dergestalt eine Umschaltung zwischen den verschiedenen Auswertemodi
vornimmt, daß sie kleinere Konzentrationen nach dem ersten Auswertemodus,
größere Konzentrationen nach dem zweiten Auswertemodus und gegebenenfalls
mittlere Konzentrationen nach dem dritten Auswertemodus ermittelt.
7. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das eine Steuereinrich
tung aufweist, die die Lichtquellen der Photometerkanäle (1, 2, 3) moduliert, des
sen Auswerteeinrichtung aufgrund der von den Lichtempfängern (1", 2", 3")
gemessenen Meßwerte den Einfluß des Umgebungslichtes erfaßt und diesen bei
der Ermittlung der Konzentration eliminiert.
8. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem eine Steuerein
richtung die Lichtquellen (1', 2', 3') der verschiedenen Photometerkanäle (1, 2, 3)
nacheinander einschaltet.
9. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem durch eine Be
tätigung einer Eingabeeinrichtung eine Blankmessung und/oder die Messung einer
Flüssigkeitsprobe auslösbar ist.
10. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Photo
meterkanäle (1, 2, 3) symmetrisch zum Meßvolumen (5, 8) ausgerichtet sind.
11. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, das drei
Photometerkanäle (1, 2, 3) aufweist.
12. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem um das Meß
volumen (5, 8) in Folge abwechselnd Lichtquellen (1', 2', 3') und Lichtempfänger
(1", 2", 3") angeordnet sind.
13. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem die Lichtquelle
(1', 2', 3') eine LED und/oder der Lichtempfänger (1", 2", 3") eine Silizium-
Diode sind.
14. Optisches Meßsystem nach Anspruch 13, bei dem die Lichtquellen (1', 2', 3') und
Lichtempfänger (1", 2", 3") bei 600 nm arbeiten.
15. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei dem das Meßvolu
men (5, 8) einen runden oder vieleckigen Querschnitt aufweist.
16. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei dem das Meßvolu
men (5) in einer austauschbaren Meßzelle (4) angeordnet ist.
17. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, das ein das Meßvolu
men (5, 8) oder die Meßzelle (4) umgebendes, an dessen oder deren Außenkontur
angepaßtes Blendenelement mit den Photometerkanälen (1, 2, 3) zugeordneten
Durchgangsöffnungen aufweist.
18. Optisches Meßsystem nach Anspruch 16 oder 17, bei dem die Meßzelle (4) eine
Pipettenspitze ist.
19. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 18, das Bestandteil einer
Pipette ist, so daß eine mit der Pipette verbundene Pipettenspitze (4) im Strahlen
gang der Photometerkanäle (1, 2, 3) angeordnet ist.
20. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 19, das ein Gerät mit einer
Aufnahme im Strahlengang der Photometerkanäle (1, 2, 3) zum Einsetzen und
Entnehmen einer Meßzelle (4) ist.
21. Optisches Meßsystem nach Anspruch 20, bei dem in die Aufnahme eine an einer
Pipette befestigte Pipettenspitze (4) einsetzbar ist.
22. Optisches Meßsystem nach Anspruch 21, das Einrichtungen zum Halten der Pi
pette mit der Pipettenspitze (4) aufweist.
23. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, das eine Tauchsonde
(6) aufweist, die in die zu messende Flüssigkeit eintauchbar ist, so daß eine Flüssigkeitsprobe
in ein Meßvolumen (8) eindringt, das sich zwischen den Licht
quellen (1', 2', 3') und Lichtempfängern (1", 2", 3") der Tauchsonde (6) befin
det.
24. Optisches Meßsystem nach Anspruch 22, bei dem die Tauchsonde (6) rohrförmig
ist.
25. Optisches Meßsystem nach Anspruch 23 oder 24, bei dem ein das Meßvolumen
(8) umfassender Innenraum der Tauchsonde (6) oberhalb der Photometerkanäle (1,
2, 3) belüftet ist.
26. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 23 bis 25, bei dem die Tauch
sonde (6) zumindest teilweise von einer Hülle (10) umgeben ist, die zumindest im
Bereich der Photometerkanäle (1, 2, 3) transparent ist.
27. Optisches Meßsystem nach einem der Ansprüche 23 bis 26, bei dem die Hülle (10)
austauschbar ist.
28. Optisches Meßsystem nach Anspruch 26 oder 27, bei dem die Hülle (10) aus
Kunststoff ist.
29. Optisches Meßsystem nach Anspruch 27 oder 28, bei dem die Hülle (10) eine
Blende bildet.
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