DE1000841C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Roesten von Pyrit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Roesten von PyritInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B1/00—Preliminary treatment of ores or scrap
- C22B1/02—Roasting processes
- C22B1/10—Roasting processes in fluidised form
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
ANHELDETAG:
BEKANNTMACHUNG
DERANMELDCNG
DND AUSGABE DEB
AUSLEGESCHRIFT:
DERANMELDCNG
DND AUSGABE DEB
AUSLEGESCHRIFT:
AUSGABE DER
PATENTSCHRIFT:
PATENTSCHRIFT:
kl. 18 a 1/01
INTERNAT. KL. C 21 b
20. SEPTEMBER 1952
17. JANUAR 1957
27. JUNI 1957
STIMMT OBEREIN MIT AUSLEGESCHRIFT
1000 841 (F9939VI/18«)
Beim Abrösten von Schwefelkies (Pyrit) zu etwa 14°/oigen Röstgasen entwickeln sich Temperaturen
von, 1500 bis 1550° C, also Temperaturen, bei denen
Sinterungserscheinungen, die zu einem Agglomerieren des Röstgutes führen, auftreten.
Um unter der Sinterungs- bzw. Verschlackungstemperaturgrenze, die je nach der Kiessorte zwischen
900 und 1000° C liegt, im Wirbelbettverfahren abrosten zu können, muß die Bettemperatur herabgedrückt
werden, was bekanntlich durch folgende Verfahren erreicht werden kann:
1. Durch Einhalten eines sehr großen Luftüberschusses, was allerdings eine recht unzweckmäßige
Verdünnung der Röstgase zur Folge hat;
2. durch Rückführung eines Teiles der gekühlten *5
Röstgase in die zugegebene Frischluft. Wie die Rechnung zeigt, ist der Prozentsatz der zurückzuführenden
Gase sehr groß, was die Erstellung einer unverhältnismäßig großen nachgeschalteten Apparatur zur Kühlung
erforderlich macht. ao
3. Durch Einspritzen von Wasser in das Kühlbett gelingt die gewünschte Temperaturherabsetzung;
jedochj kann bei diesem Verfahren eine Verkrustung
der nachgeschalteten Apparatur eintreten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum »5 Abrösten von Pyrit im Wirbelbettverfahren, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Röstung in einem Ofen bzw. in einem Wirbelbett erfolgt, wobei .die
Wirbelbettreaktion unterteilt wird, erstens in die endotherm verlaufende Abdestillation des locker gebundenen
Schwefelatoms mit praktisch sauerstofffreien, etwa 400° C heißen Gasen, vorzugsweise auf
diese Temperatur gekühlten Röstgasen, und zweitens in die exotherm verlaufende Abrüstung des zweiten
Schwefelatome mit sauerstoffhaltigen Gasen, Vorzugsweise
Frischluft, wobei vorzugsweise anschließend die Verbrennung des abdestillierten Schwefels ohne
hierbei auftretende Temperatur von etwa 1300 bis Zwischenkühlung in der Gasphase erfolgt und die
1400° C zur Gewinnung von Dampf usw. ausgenutzt werden kann. Vorzugsweise wird die Abröstung des
zweiten Schwefelatoms mit der zum Abrosten des gesamten Schwefels erforderlichen Sauerstoffmenge
durchgeführt. Die Wärmeentwicklung bei der Abröstung von Pyrit wird also durch Unterteilung der *5
Verbrennung in die beiden Abröstphasen: die in sauerstofffreiem rückgeführtem Röstgas endotherm
verlaufende Reaktion
FeS2 = FeS + S
und die in Frischluft exotherm verlaufende Reaktion FeS + 2,5 O2 = Fe2O3 + SO2
Verfahren und Vorrichtung zum Rösten von Pyrit
Patentiert für:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Hans Guth, Düsseldorf-Benrath, ist als Erfinder genannt worden
und. vorzugsweise iti eine ebenso exotherm verlaufende
Gasphasenreaktion
y Sf+O2 = SO2
zum Teil aus dem Wirbelbett in den Gasraum verlegt, so daß ohne Kühlung des Wirbelbettes seine Temperatur
unterhalb der Sintergrenze von 900 bis 1000° C gehalten werden kann, während die Gasraumtemperatur
über dem Wirbelbett bis auf etwa 1300 bis 1400° C ansteigt.
Eine Ausfühirungsform besteht darin, daß für die beiden Abröstphasen das gleiche unterteilte Wirbelbett
zur Verfügung steht, sie aber zeitlich voneinander getrennt werden. Der ausgetriebene Schwefel verbrennt
im Gasratim über dem Wirbelbett mit dem überschüssigen Sauerstoff aus der Fertigröstung bei
etwa 900 bis 1000° C, wobei sich eine Endtemperatur im Gasraum von etwa 1300 bis 1400° C einstellt.
Wäh. ma durch einen Teil des Wirbelbettes praktisch
sauer stoff freies, auf etwa 400° C gekühltes Röstgas (bei 400° C läßt sich Gas noch mit einem ungekühlten
Heißgasgebläse verdichten) durohgeleitet wird, um den locker gebundenen Schwefel des während dieser
Periode eingetragenen Frischkieses in. dem endothermen Teil des - Abröstungsvorganges auezutreiben,
bringt die Frischluft den vorher entschwefelten Kies nach der exothermen Reaktion in dem restlichen Teil
des· Wirbelbettes völlig zur Abröstung.
Dieses auf den Abröstungsvorgang bezogene diskontinuierliche Verfahren benutzt also während, der
Endabröstung im zur Hauptsache aus Abbrand bestehenden Kiesbett gespeicherte Wärme zur Deckung
des zuT endothermen Entschwefelung erforderlichen Wärmebedarfs.
Ist die Temperatur einerseits bei der endothermen Austreibung zu weit herabgesunken und auf der
anderen Seite bei der exothermen Endabröstung zu
709 563/303
hoch angestiegen, so wird die Gaszufuhr umgeschaltet.
Zujbeachten ist jedoch, daß die Kieseintragung nur
während der Auetreibperiode erfolgen darf, d. h., auch
die Kieszufuhr muß auf die einzelnen Abschnitte des Kiesbettes mit jedem Umleiten des Gasstromes umgeschaltet
werden. Dagegen kann die Kiesaustragung, die im Gegensatz zur Eintragung nur während der
Endabröstung erfolgt, ohne besondere Vorrichtung gesteuert werden, wenn man die Röstgase mit einem
etwas geringeren Druck als die Frischluft in das Röstbett eintreten läßt, was eine gewisse Kontraktion
des Bettvolumens zur Folge hat, wodurch die Austragung während dieser Periode unterbrochen
wL J.
Eine weitere Ausführungsform besteht darin, daß das Kiesbett in ein Auistreibbett, in welchem durch
Einblasen eines Teiles der auf 400° C gekühlten Röstgase die Entschwefelung erfolgt, und in das
eigentliche Abröstbett, in dem in Gegenwart von Frischluft die Endverbrennung stattfindet, unterteilt
wird. Läßt man zwischen Rost und Trennwand einen nach praktischen Versuchen zu dimensionierenden
Spalt, so kann man bei geschickter Führung des Umwälzgasetromes erreichen, daß mit demselben ein Teil
des heißen Kiesabbrandes und somit die zum Entschwefeln notwendige Wärme aus dem Röstbett in
das Entschwefelungsbett getragen wird. Die Kieseintragung erfolgt nun in das Entschwefelungsbett,
wo das schwach gebundene Schwefelatom ausgetrieben wird. Von dort gelangt der teils entschwefelte Pyrit
gemeinsam mit dem zu dem erforderlichen Wärmeaustausch umzuwälzenden Kiesabbrand durch einen in
die Trennwand eingelassenen Überfall in das eigentliche Röstbett, wo in Gegenwart von Sauerstoff die
endgültige Abrüstung vor sich geht.
Da die Gase das Bett im Bruchteil einer Sekunde passiert haben, sich also dort kaum merklich mischen
können, kann, ein kontinuierlicher Durchgang des Kieses durch das Röstbett vorausgesetzt, auch von
einer Trennung der beiden Kiesbetteile Abstand genommen werden, so daß unter allen Umständen ein
guter Stoffaustausch und somit Wärmeaustausch zwischen den beiden Reaktionszonen stattfindet. In
diesem Falle genügt allein eine Unterteilung des Wirbelrostes zur getrennten Zufuhr von Frischluft
und sauerstofffreiem Röstgas.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen der Vorrichtung gemäß der Erfindung schematisch
dargestellt.
In den Abbildungen sind gleiche Teile mit gleichen Zahlen bezeichnet.
In Abb. 1 ist mit 1 der gesamte Wirbelofen bezeichnet, in dem Wirbelbett 2 und der Wärmeaustauscher
3 eingebaut sind. In einem Teil des Wirbelbettes 2, dem Frischkies zugegeben wird, wird
durch Zuführung über die Röstgasrückleitung 6 und Gebläse 7 von bis auf 400° C rückgekühlten, praktisch
sauerstofffreien Röstgasen das locker geibundene Schwefelatom des Pyrits ausgetrieben, während in
den anderen, mit Frischluft aus der Luftleitung 4 über Gebläse 5 beschickten Teilen des Röstbettes der
aus der vorher stattgefundenen Schwefelauetrerbperiode
verbliebene Schwefel im Röstgut restlos verbrennt. Durch die Gasvertwluragsvorrichtung 8 wird
die Gaszuführusng zu den einzelnen Teilen des Wirbelbettes umgeschaltet, so daß dem Teil des
Röstbettes 2, der zuerst mit Frischluft beschickt wurde, nunmehr Röstgas zugeleitet und gleichzeitig
Frischerz zugegeben wird. (Die Erzzuführung und Austragung sind, um die Abbildung nicht unübersichtlich
zu machen, in der Abbildung nicht dargestellt.) Im Gasraum verbrennt der abdestillierte
Schwefel, so daß die Röstgase eine Temperatur von etwa 1300 bis 1400° C annehmen. Durch den Wärmeaustauscher
3 werden die Röstgase zwecks Wärmeverwertung auf etwa 400° C gekühlt.
Die Gasverteilungsvorrichtung 8 kann z. B. wie folgt ausgeführt werden. Die Gaszuführung zum Rost
ist gemäß der Bettaufteilung in vier Segmente unterteilt. Während nun das rückgeführte Röstgas seitlich
in den aufgeteilten Rostvorraum eintritt, gelangt die Frischluft von unten in den Vorraum. Eine Scheibe
mit einem zylindrischen Ansatz gibt nun jeweils drei Viertel des Querschnittes für die Luft, während
die zylindrische Wand ein Viertel des Querschnittes für den Röstgasdurchtritt freigibt, so daß das vierte
Viertel des Rostraumes mit Röstgasen beschickt wird. Durch Verdrehen der Scheibe um 90° wird die
nächste Periode eingeleitet.
ao In der Abb. 2- ist das Wirbelbett 2 in Aufsicht in
den verschiedenen Stadien der Umschaltung von Frischluft und Röstgas dargestellt.
In Abb. 3 ist eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgedankens
schematisch dargestellt. Hier ist
»5 das Wirbelbett 2 in ein Austreibbett, in welchem durch Einblasen eines Teiles der auf 400° C gekühlten
Röstgase durch Leitung 6 über Gebläse 7 die Entschwefelung erfolgt, und in das eigentliche Abröstbett
unterteilt, in dem durch Einblasen von Frischluft durch Leitung 4 über Gebläse 5 die endgültige Abröstung
stattfindet. Durch die Erzzufuhrleitung 9 wird Frischerz in den Teil des Wirbelbettes eingetragen,
der mit der Röstgasleitung 6 verbunden ist. Durch Ableitung 10 wird der Abbrand ausgetragen.
Zwischen Trennwand 11 und Rost ist ein Spalt gelassen, so daß zwischen den beiden Betten ein stetiger
Stoff- und somit der erforderliche Wärmeaustausch stattfinden kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Abrösten von Pyrit im * Wirbelbettverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß
die Röstung in einem in mindestens zwei Teile unterteilten Wirbelbett vorgenommen wird, wobei
die Wirbelbettreaktion unterteilt wird, erstens in die endotherm verlaufende Abdestillation des
locker gebundenen Sdhwefelatoms mit praktisch sauerstofffreien, etwa 400° C heißen Gasen, wie
auf diese Temperatur gekühlten Röstgasen., und zweitens in die exotherm verlaufende Abröstung
des zweiten Schwefelatoms mit sauerstoffhaltigen Gasen, wie Frischluft, wobei anschließend die
Verbrennung des abdestillierten Schwefels ohne Zwischenkühlung in der Gasphase erfolgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abröstung des zweiten
Schwefelatoms mit der zum Abrösten des gesamten Schwefelerzes erforderlichen Sauerstoffmenge
durchgeführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
durch einen in mindestens zwei Teile unterteilten Wirbelrost, einer Zufuhrvorrichtung für Friechgut
zu dem Vorröstteii des Rostes, einer Zufuhrvorrichtung
für praktisch sauerstofffreies, etwa 400° C heißes Gas, wie Röstgas, zu diesem Vorröstteii
des Rostes, einer Zufuhrvorrichtung für sauerstoffhaltiges Gas, wie Luft, zu dem Nachröstteil
des Rostes, gegebenenfalls einem Ver-
brennungsraum für den abdestillierten Schwefel
und einem Wärmeaustauscher, der an den Verbrennungsraum
anschließt.
4. Ausfuhrungsform der Vorrichtung gemäß Anspruch 3, bestehend aus einem in mindestens
zwei Teile unterteilten Wirbelbett, einer Vorrichtung, die die beiden verschiedenen Gasströme den
Teilen des Wirbelbettes abwechselnd zuführt und einer Vorrichtung, die Frischgut jedesmal dem
Teil des Wirbelbettes zuführt, der mit heißen, praktisch sauerstofFfreien Gasen behandelt wird.
5. Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Anspruch 3, bestehend aus einem in mindestens
zwei Teile unterteilten Wirbelbett, einer Zufuhrvorrichtung für heißes, praktisch sauerstofffreies
Gas zu dem Vor röstteil des Wirbelbettes und einer Zufuhrvorrichtung für sauerstoffhaltiges Gas zu
dem Endröstteil des Wirbelbettes, wobei die einzelnen Teile des Wirbelbettes so angeordnet sind,
daß ein Teil des heißen Abbrandes als Wärmeträger aus dem Endröstteil in den Vorröstteil
übertritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
O 609 7W/138 1
(709 563/503 6.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1952F0009939 DE1000841C2 (de) | 1952-09-20 | 1952-09-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Roesten von Pyrit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1952F0009939 DE1000841C2 (de) | 1952-09-20 | 1952-09-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Roesten von Pyrit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1000841B DE1000841B (de) | 1957-01-17 |
DE1000841C2 true DE1000841C2 (de) | 1957-06-27 |
Family
ID=7086303
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1952F0009939 Expired DE1000841C2 (de) | 1952-09-20 | 1952-09-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Roesten von Pyrit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1000841C2 (de) |
-
1952
- 1952-09-20 DE DE1952F0009939 patent/DE1000841C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1000841B (de) | 1957-01-17 |
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