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Vorliegende Erfindung. betrifft einen insbesonders für Braunkohle und anderes bitu- minöses Brennmaterial geeigneten Gaserzeuger, der so arbeitet, dass die Verbrennungsiuft, eventuell mit Wasserdampf vermischt, abwechselnd durch den einen oder anderen von zwei in Verbindung stehenden, mit Brennmaterial beschickten Schächten oder abwechselnd in der einen oder anderen Richtung durch beide Schächte hindurchgeführt wird, wobei die in dem einen Schachte gebildeten Destillationsprodukte zum Durchgang durch eine beiden Schächten gemeinsame glühende Brennstoffschieht gezwungen werden, um die Zersetzung dieser Produkte zu bewirken ;
in dem anderen Schachte, in welchen diese zersetzten Produkte übergeführt werden, erfolgt die Bildung von Generator-, Misch-oder Halbwassergas, je nach der Verwendung von Luft allein oder von einem Dampfluftgemisch.
In der Zeichnung stellen die Fig. 1 und 2 zwei Ausführungsformen dieses Gaserzeugers dar, während die Fig. 3 und 4 verschiedene, bei demselben verwendbare Rostanordnungen zeigen. Fig. 5 ist ein Vertikalschnitt einer weiteren Ausführungsform des Apparates.
Der Gaserzeuger besteht aus einem Behälter a von beliebiger Grundrissform, der auf bekannte Art durch eine vertikale Scheidewand b (aus Mauerwerk oder Eisen) in zwei unter verbundene, durch einen gemeinsamen Rost c begrenzte Schächte d und f geteilt '-. !. Uuen auf 'ezw. oherhalb der Scheidewand ist nach Fig. 1 eine einfache Wendeklappe g, Fig. 2 und 5 eine Doppelklappe y'angeordnet, deren Bewegung durch Anschläge h bezw. h, h1 begrenzt wird ; die Klappe 9 bezw. gl kann durch eine Vorrichtung ausserhalb des Behälters a umgestellt werden, wodurch das durch einen Beschickungstrichter i beliebiger Art zugeführte Brennmaterial entweder in den Schacht d oder in den Schacht f gelangen kann.
Den unteren Abschluss der Scheidewand bildet ein Hohlkörper k, der durch ein beständig durchgeleitetes Kühlmittel (Wasser oder Luft) gekühlt und vor Abbrand geschützt wird, während das Kühlmittel selbst überhitzt wird.
Der in beide Schächte aufgegebene Brennstoff lagert auf einem Rost, der nach Fig. 1, 2 und 5 ein gewöhnlicher Planrost, nach Fig. 3 und 4 ein einfacher oder doppelter Treppenrost M mit durch einen kleinen Schlacltenrost 11 gebildetem unteren Abschluss sein kann. Zum Ausbringen der Schlacke bei den Planrosten sind die Schlackentüren p vorgesehen. Die Verbrennungsluft (mit oder ohne Wasserdampf) wird nach Fig. 1 durch das Rohr q, vorteilhaft nachdem sie den Hohlkörper 1 ; durchströmt und gekühlt hat, unterhalb des Rostes eingeführt oder sie tritt nach Fig. 2 und 5 durch eine unterhalb der Doppelklappe g1 angeordnete Öffnung r in den Gaserzeuger ein. Das erzeugte Gas wird durch die Öffnung s abgeführt.
Umgekehrt kann auch die Luft durch s eingeblasen und das erzeugte Gas bei ?-abgesaugt worden.
Der Arbeitsgang ist folgender : Bei der in Fig. 1 gezeichneten Klappensteilung wird die bei q eintretende Verbrenn\1ngsluft durch den. Schacht f nach aufwärts gedrückt und htedurch wird nach Durchdringen der untersten glühenden Schichte und des Brennmaterials, nach dessen Art sich die Höhe der Scheidewand in der Brennstoffsäute richtet, ein Generator-, Misch-oder Halhwassergas erzeugt ; in dem anderen Schacht d wird gleichzeitig ein geringes Vakuum hervorgerufen, so dass eine nach abwärts gerichtete Gasströmung entsteht, vermöge welcher die entstehenden Destillationsprodukte durch die glühende Kohlen-
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samte Brennstoff im Schacht d in Koks umgewandelt ist.
Nun wird durch den Beschickungstrichter frisches Brennmaterial in den Schacht./aufgegeben und sofort nach Beendigung der Beschickung die Klappe 9 umgelegt, so dass umgekehrte Strömung eintritt. Die Verbrennungsluft durchzieht alsdann den zu Koks gewordenen Brennstoff auf diesem Wege nach aufwärts und es wird eines der vorgenannten Gase gebildet, während aus dem Schacht f die Kohlenwasserstoffe des zur Destillation gebrachten, frisch aufgegebenen Brennmaterials durch die glühende Kohlenschichte gesangt und nach dem Schacht d getrieben werden.
Statt eines beiden Schächten gemeinsamen Beschickungstrichters i kann auch für jeden Schacht ein besonderer Beschickungstrichter il (Fig. 1) oder i" (Fig. 2) angeordnet werden, was den Vorteil bietet, dass die Beschickung erst nach Umstellung der Klappe zu geschehen braucht, wodurch vermieden wird, dass während der Dauer der Beschickung die aus dem frisch aufgegebenen Brennstoff entstehenden Destillationsgase direkt zum Ausslass s abziehen.
Wenn die Verbrennungsluft bei Anwendung einer Doppelldappe (Fig. 2 und 5) statt unter dem Roste oberhalb der Scheidewand durch die Öffnung r bezw. s eingeführt wird, durchzieht sie beide Brennstoffsäulen der Reihe nach, u. zw. die des einen Schachtes nach abwärts und nach Passieren der auf dem Host lagernden glühenden Schichte die im zweiten Schacht befindliche Säule in der Richtung nach aufwärts. Ist die Verkokung in diesem letzteren Schacht vollendet, so wird derselbe mit frischem Brennstoff beschickt und die
Klappe umgestellt, so dass die Luft zuerst in diesen Schacht eintritt und die Kohlen- wasserstoffe in der glühenden Kohlenschichte zersetzt werden, worauf das gebildete Gas durch den anderen Schacht empor zum Auslass zieht.
Bei den in Fig. 1 und 2 dargestellten Gaserzeugern sind Scheidewände b von be- stimmter, unveränderlicher Hohe angenommen. Da aber die Mühe der Brennstoffsäule in
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schaffenheit des Brennmaterials angepasst werden soll, ferner auch von dem zur Verfügung stehenden Druck des Gebläses abhängig ist, so muss bei den beschriebenen Apparaten mit feststehender Scheidewand diese Höhe durch Versuche vorausbestimmt werden. Es ist daher von Vorteil, die Scheidewand b der Höhe nach verstellbar einzurichten, um den Gaserzeuger sofort geänderten Verhältnissen leicht anpassen zu können.
Die in Fig. 5 ersichtlich gemachte Ausführungsform zeigt eine solche verstellbare Scheidewand, deren Bewegung beispielsweise mittels von ausserhalb des Behälters a drehbaren Triebes t erfolgt, der in eine an der zwischen den Platten z befindlichen Scheidewand befestigte Zahnstange Il eingreift.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gaserzeuger, der mittels einer Scheidewand oberhalb des Rostes in zwei Schächte geteilt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Scheidewand eine einfache Wendeklappe angeordnet ist, die je nach ihrer Stellung die Beschickung in den einen oder anderen Schacht gelangen lässt und denselben mit dem Gasauslass verbindet, so dass die Verbrennungsluft, welche eventuell mit Wasserdampf vermischt unterhalb des Rostes eingeführt wird, abwechselnd durch den einen oder anderen mit Brennmaterial besohickten Schacht hindurch- geführt wird.