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Verfahren und Einrichtung zur Vergasung feinverteilter, staubformiger Brennstoffe.
Die Erfindung bezieht sich auf die wirtschaftliche Erzeugung von Gas aus feinverteilten Brennstoffen, die entweder staubförmig sein können, wie Steinkohlen-oder Braunkohlenstaub, oder aber aus feinen Flüssigkeitströpfchen bestehen können, wie z. B. vorgewärmter versprühtem oder vernebelter Teer. Wo im folgenden von staubförmigen Brennstoffen die Rede ist, sollen darunter stets sowohl staubförmige, feste als auch staubförmige (nebelförmige) flüssige Brennstoffe verstanden werden. Die restlose Vergasung dieser Stoffe geschieht im Prinzip zwar in ähnlicher Weise, wie dies bei andern Verfahren unter Benutzung von engen Retorten oder gewöhnlichen Kammern bekannt ist, indessen sind bei dem vorliegenden Verfahren noch ganz besondere Massnahmen zu beachten.
Die restlose und gleichzeitig wirtschaftliche Vergasung von Kohlenstaub im Schwebezustand, besonders von Braunkohlenstaub, in ununterbrochenem Betriebe bei äusserer Beheizung, zu Wassergas oder einem heizkräftigeren Mischgas ist für die Praxis sehr wichtig, da der Staub ein billiges Vergasungmaterial darstellt und hiebei ein sehr einfacher billiger Betrieb ermöglicht wird. Die Vermeidung des Anfalles von Koksstaub, was sich nur bei restloser Vergasung verwirklichen lässt, ist für die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens ebenso wichtig und im allgemeinen ausschlaggebend wie eine zweckmässige und möglichst billige Beheizung der Kammerwände. Schon seit langem sind deshalb zahlreiche Vorschläge und Versuche in dieser Richtung gemacht worden, die aber zu keinem befriedigenden Erfolg führten.
Die Erfindung bezweckt die Lösung dieser Aufgabe. Sie besteht in erster Linie darin, dass der fein verteilte Brennstoff, nachdem er in eine von aussen durch Heizzüge, beheizte Kammer gebracht worden ist, um dort vergast zu werden, auch teilweise zur unmittelbaren Beheizung der Vergasungskammer verbrannt wird.
Bei dem vorliegenden Verfahren spielt, wie praktische Versuche ergeben haben, die Grösse der Vergasungskammern eine entscheidende Rolle. Während man früher stets nur mehr oder weniger kleine Retorten oder im Höchstfalle nur Vergasungskammern in beschränktem Umfange, verwendet hat, hat der Erfinder erkannt, dass erst durch die ausserordentliche Steigerung der Eammergr & sse (d. h. Kammern mit sehr grossen Abmessungen, wie solche in der Koks- und Hiittenindustrie Verwendung finden) in Ver-
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in der Richtung des Staubwegés ein ungleich höheres Produkt von Vergasungsgeschwindigkeit mal Vergasungsdauer erreicht werden, als dies bei den bisherigen kleinen Retorten möglich war.
Sodann kann bei Verwendung von Grossraumkammers die Beschichtung selbsttätig vor sich gehen und die Temperatur und Beschaffenheit des erzeugten Gases im allgemeinen leichter geregelt werden als bei Öfen kleinerer Bauart. Ferner ist die Betriebssicherheit und die Haltbarkeit der Einrichtung wesentlich grösser ; ebenso bereitet die Ausnutzung des Wärmeinhalts der abziehenden Verbrennungsgase bei Grossraumkammern nur sehr geringe Schwierigkeiten.
Bei der hier beschriebenen restlosen Vergasung von fein verteilten Brennstoffen unter Zumischung von Wasserdampf in geschlossenen, von aussen beheizten Kammern ist zur Erzielung einer vollständigen Vergasung eine schnelle und kräftige Erhitzung des Brennstoffs erforderlich, solange er sich in der Kammer im Schwebezustand befindet. Zu diesem Zweck ist daher die Kammer durch die äusseren Heizkanäle auf hohe gleichmässige Temperaturen zu bringen und auf dieser Temperaturstufe zu erhalten.
Zur Vermeidung von Wärmeverlusten, die mit der angewendetem Temperaturhöhe erheblich steigen und ausser- dem von der Grösse der nach aussen Wärme abstrahlenden Kammerofenflächen abhängen, ist es besonders
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wichtig, die benötigte Hitze in einem möglichst kleinen Raum mit möglichst hoher Flammentemperatur zu entwickeln. Eine solche Massnahme ist jedoch bei der Beheizung der Kammern mit Generatorgas infolge dessen hohen Gehaltes an nicht brennbaren Gasbestandteilen und daher ziemlich geringen Heizwertes nicht durchzuführen.
Ausserdem bringt die getrennte Erzeugung des Heizgases in Einzel-oder Sammelgeneratoren grosse Verluste durch Abkühlung und durch Undichtigkeiten der Leitungen mit sich. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, das zur Beheizung der Kammern erforderliche Gas den in diesen erzeugten Gasmengen selbst zu entnehmen, da diese bedeutend hochwertiger und heizkraltiger sind und da hier das Heizgas ohne Umwege und ohne Verluste durch Abkühlung und Undichtigkeiten der Leitungen zu den Heizkanälen gelangt.
Um nun einerseits eine möglichst grosse Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu sichern und anderseits denHeizwert des mit dem Verfahren erzeugtenMischgases weitestgehend zu erhöhen, wird erfinduna's- gemäss das zur Beheizung dienende Gas den Kammern an solchen Stellen entnommen, an denen das erzeugte Gas einen möglichst niedrigen Heizwert hat. Durch Abzug dieses schlechteren Gasteiles wird der Heizwert des restlichen Sammelgases erhöht. Das abgezweigte Heizgas ist dabei noch wesentlich heiz- kräftiger als Generatorgas, da es ohne Luftzuführung erzeugt ist und deshalb einen wesentlich geringeren Gehalt an Stickstoff und sonstigen inerten Gasen besitzt.
Es wird am besten noch heiss verbrannt. also unter wenigstens teilweiser Ausnutzung der ihm innewohnenden Wärmemenge.
Die Hauptausdehnung der Kammer kann senkrecht, schräg oder waagrecht sein. Bei senkrechten oder schrägen Kammern wird z\\ eckmässig der zu vergasende Staub oben, der für die Vergasung nötige
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nach oben, der Staub von oben nach unten). Der Staub wird so bei seinem Fall durch die entgegengesetzte Dampfströmung gehemmt und bleibt länger in der Schwebe ; die Vergasungsdauer wird also verlängert.
Bei waagrechten Kammern tritt der Brennstoff z. B. links oben in die Vergasungskammer ein, während der Hauptgasabgang rechts oben angebracht ist. Der zur Zersetzung nötige Wasserdampf gelangt durch eine oder mehrere Öffnungen in den unteren Teil der Kammer. In letzterem Fall sind zweckmässig in bekannter Weise verschiedene Trennungswände eingebaut, welche die Kammer in mehrere Abteilungen unterteilen und so den Brennstoff zwingen, bei der Zerlegung einen möglichst langen Weg in der Kammer
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senkrechten Schnitt durch eine Abänderung des Ofens nach Fig. 1 ; Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch eine waagrecht sich erstreckende Grossraumkammer mit Reichgasentnahme und Beheizung mit Armgas.
Fig. 4 und 5 sind waagreehte Teilschnitte durch zwei verschiedene Ausführungen der Dampfzuleitungen der Grossraumkammer. Fig. 6 ist ein senkrechter Schnitt durch eine senkrechte Grossraum- kammer mit Reiehgasentnahme. Fig. 7 und 8 zeigen je einen senkrechten und waagrechten Schnitt durch einen Grossraumkammerofen mit rekuperativ wirkenden Heizzügen, Fig. 9 und 10 je einen senkrechten und waagreehten Schnitt durch einen Grossraumkammerofen mit regenerativ wirkenden Heizzügen ; Fig. 11 und 12 je einen senkrechten und waagreehten Schnitt durch einen waagrecht verlaufenden Grossraumkammerofen mit regenerativ wirkenden Heizzügen ;
Fig. 13 und 14 senkrechte Schnitte durch zwei Ausführungsformen von senkrechten Grossraumkammeröfen mit anschliessenden Hilfskammern zur Zersetzung und Verbrennung der Koksreste.
Die Ausführungen nach Fig. 1 und 2 zeigen Grossraumkammern, bei denen Armgas, im wesentlichen Wassergas, eventuell im Gemisch mit Generatorgas, zur Beheizung abgeleitet wird. Beiden ist gemeinsam, dass der Brennstoff von oben eingeführt wird und die Entnahme des Mischgases als Nutzgas gleich- falls oben gegen die Brennstoffzuführung hin erfolgt, während die Entnahme des als Heizgas dienenden Armgases (Wassergas Generatorgas) stets aus dem unteren Teil der Kammer stattfindet und ebenso die Verbrennung desselben hauptsächlich in der Umgebung des unteren Kammerteiles erfolgt. Dies hat zur Folge, dass die Vergasungskammer unten stärker erhitzt wird als im oberen Teil.
Dadurch wird auch der von oben eingeführte Brennstoff erst nach und nach stärker erwärmt, je mehr er allmählich auf den Boden der Vergasungskammer niedersinkt. Somit ergibt sich im Anfang des Vergasungsvorganges im oberen kühleren Teil der Vergasungskammer zunächst ein Gemisch von Methan und schweren Kohlenwasserstoffen (Reichgas) mit Wassergas. Im unteren heisseren Teil der Kammer 7 dagegen bildet sich ein stark kohlenoxyd-und wasserstoifhaltiges Armgas, weil hier das Methan und die schweren Kohlenwasserstoffe des Gases bei Zusatz von Wasserdampf mit dem restlichen Brennstaub zusammen infolge der grösseren Hitze zu einem heizsehwächeren Wassergas zersetzt werden.
Dann erst wird dieses heiz- schwächere Gas in die Heizkanäle abgezogen ; in die Heizkanäle sollen keine schweren Kohlenwasserstoffe
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hohe Temperatur erhitzt. Der Kohlenstaub oder der fein zerstäubte flüssige Brennstoff wird durch das Rohr 9 von oben eingeführt. Der zur Vergasung erforderliche Wasserdampf wird bei 10 unten in die Kammer eingelassen und mischt sich im Innern mit der von oben kommenden Brennstoffwolke. Der Iieiz- kräftiger Teil des erzeugten Gases wird zur Reinigung und Verwendung im oberen Teil der Kammer
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bei 11 abgesaugt.
Der Rest des im Innern der Kammer erzeugten Gases, das Armgas, wird durch die unteren Öffnungen 12 in die Heizkanäle 8 abgesaugt und hier nach Zutritt von Verbrennungsluft durch die Kanäle 18 verbrannt.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine besondere Ausbildung einer ähnlichen Grossraumkammer in der Nähe der Heizgasabgänge 12. Durch die. Wände ist hier ein besonderer Raum von der Kammer abgetrennt. Die Verbindungsöffnung lässt sich zweckmässig dadurch verengen, dass mit den Scheidewänden 14 schräge oder waagrechte Vorsprünge 15 verbunden w erden und dass besondere Platten 16 in oder vor die Verbindungsöffnung mit dem übrigen Teil der Kammer, der eigenilithen VergaslU1gs- kammer, eingebaut werden.
Durch diese Verengung wird ein künstlicher Widerstand vor den Heizgasabgängen 12 bezweckt, um das Mitreissen zu grosser Gasmengen in die Heizkanäle bei Schwankungen des Unterdrucks in letzteren und in der Gasableitung zu erschweren und das Arbeiten der erforderlichen Druckregler zu erleichtern.
Durch die der Verengung dienenden schrägen Einbauten 15 und 16 wird erreicht, dass sich mitgerissener Staub nur in sehr geringem Masse an ihnen festsetzen kann und leicht in den darunter liegenden Kammerraum herunterfällt.
Zweckmässig ist noch die Zuführung verhältnismässig geringer Mengen von Luft oder Sauerstoff in den abgetrennten Raum in der Nähe der Heizgasabgänge 12 durch die Kanäle 25 ; der hier eingeführte Sauerstoff soll nur eine restlose Vergasung von Brennstoffresten, die unter Umständen noch unvergasten Kohlenstoff enthalten und bis in die Nähe von 12 gelangt sind, zu Kohlenoxyd sicherstellen. Eine nennen-
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des Sauerstoffes muss also klein sein.
Eine waagrecht sieh erstreckende Grossraumkammer mit Entnahme von ein Reiehgas darstellendem Mischgas und von Armgas zeigt Fig. 3. Der Brennstoff tritt links oben bei 9 in die Vergasungskammer ein,
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in der Trennungswände 17, 18 eingebaut sind, welche die Kammer in mehrere Abteilungen 19, 23, 2 usw. teilen und den Brennstoff zwingen, bei der Vergasung einen möglichst langen Weg in der Kammer bis
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ersten Abteilungen 19, 23 der Kammer entstandene heizkräftigere Gas getrennt abführt. Das übrige Mischgas strömt bei 11 ab. Durch diesen Zwischengasabgang wird in besonders wirksamer Weise das heizkräftige Schwel-und Entgasungsgas gesondert abgeleitet und so der Heizwert des gesamten Nutzgases erhöht.
Damit sich die schweren Kohlenwasserstoffe in den Kammerräumen 19 und 23 nicht zersetzen, werden diese Teile der Kammer auf niedrigerer Temperatur gehalten als der weiterhin vom Staubstrom durchströmte Kammerteil 24.
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Wand 14 und durch die den Durchflussquerschnitt verengenden Einbauten 15 und 16 von der eigentlichen Vergasungskammer abgetrennt. Durch 25 strömt unter Umständen eine kleine Menge Luft zu. Durch die Abgänge 12 strömt das Armgas unmittelbar in die Heizzüge, wo es zur Beheizung der Kammer verbrennt. Die Dampfzufuhröffnungen 10 können in verschiedener Weise in den Seitenwänden oder Böden der Kammer und in den Abteilungen 19 oder 23 oder in mehreren derselben angebracht sein.
Besondere Ausführungsarten solcher Dampfzuleitungen zeigen die Fig. 4 und 5. Die bei 10 austretenden Pampfstrahlen sind entweder untereinander parallel und entgegengesetzt gerichtet und gegeneinander versetzt und rufen so eine starke Drehbewegung des Dampfes in der Kammer hervor oder sie stossen senkrecht oder in irgendeinem geeigneten Winkel aufeinander oder auf die Seitenwände der Kammer und erzeugen so durch den Anprall gegen die Wände oder gegeneinander starke Wirbel. Hiedurch wird eine innige Berührung mit den Heizflächen der Kammer und eine gute Durehmisehung mit der Brenn-
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energie die Staubteilchen besser tragen.
Der Dampf kann hiebei sowohl durch die senkrechten Kammer- wände (Fig. 6) als auch durch den Boden oder die unteren Verschlüsse der Kammer mittels Rohren geführt werden (Fig. 7).
Um ein Mitreissen von Staub in die Gasleitungen hinein mit grösserer Sicherheit zu verhüten. können vor den Gasabgängen besondere Prallplatten 21, 22 (Fig. 3) angeordnet werden. Sie bestehen
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senkrecht auf sie trifft und an ihnen durch den Anprall den noch mitgeführten Staub absetzt. Es können auch mehrere Platten hintereinander, gegeneinander versetzt und parallel oder in beliebigem Winkel zueinander derart angeordnet werden, dass sich die Stosswirkung mehrmals wiederholt. Zu demselben Zweck kann auch die vor dem Raum 23 liegende Trennwand 17 eine schräge, dachförmige Abeckung 22 über ihrer Durchgangsöffnung erhalten, damit der hier noch in grosser Menge unvergaste Brennstoff on dem ersten Gasabgang 20 abgelenkt wird.
Die Ausiiihrung eines senkrechten Grossraumkammerofens mit Reichgasabzapfung zeigt Fig. 6.
In die Kammer 61, die durch eigenes oder eventuell auch noch durch fremdes Gas von aussen geheizt
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wird, gelangt der feste oder flüssige Brennstaub durch das Zuführungsrohr 64, das am oberen Ende angebracht ist, während der Zersetzungsdampf am unteren Kammerende bei 66 eingeführt wird. Der Staub durchfällt zunächst den oberen Teil 62 der Kammer 61, der unter verhältnismässig niedriger Temperatur gehalten wird, und wird hier entschwelt oder entgast. Die in 62 neben Wassergas hauptsächlich Schwelgas enthaltenden hochwertigen Gase werden bei 67 abgeführt. Der entgaste Staub fällt dann in den hocherhitzten Kammerteil 63 und wird hier mit dem von unten zuströmenden Wasserdampf zu Wassergas zersetzt, das zum grössten Teil bei 65 aus der Kammer abgezogen wird.
Zur Beheizung der Kammer wird ein Teil des in 63 entstandenen Wassergases durch die Öffnung 69 in die Aussenheizkanäle der Kammer geleitet und hier mit Luft verbrannt.
Vor den Gasabgängen 65 und 67 sind Platten 68 derart angeordnet, dass jede ihrer Unterkanten ungefähr in gleicher Höhe liegt, wie die Unterkante des entsprechenden Gasabganges, damit der Staub in diese Abgänge nicht mitgerissen wird und das Gas ungefähr in einer Ebene senkrecht zur Bewegungrichtung des Staubstromes entnommen wird. Durch die verschieden hoch angebrachten Abziige 67, 6.) wird der Vorteil erreicht, dass das abgezogene Gas eine bestimmte gleichmässige Beschaffenheit hat.
Die Entnahme des Gases in einer zur Richtung des Staubstromes senkrechten Ebene kann aber auch durch Ausbildung der Gasabgänge als schmale Schlitze, die in der Richtung des Staubstromes-bei vertikaler Kammer also in senkrechter Richtung-sehr niedrig sind, erzielt werden ; damit der nötige LurchganKs- querschnitt vorhanden bleibt, reichen diese waagrechten Schlitze um den ganzen Umfang oder wenigstens
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Schacht 66 zurückfällt.
Den drei schematisch dargestellten Kammerofen mit grossem Rauminhalt nach Fig. 7 und 8. 9 und 10, 11 und 12 ist gemeinsam, dass die Heizzüge gleichzeitig als Regeneratoren oder als Rekuperatoren zur Ausnutzung der Wärme der abziehenden Verbrennungsgase ausgebildet sind.
Die durch die äusseren Heizkanäle 26 erhitzte Kammer 7 (Fig. 7 und 8) ist durch die Zwischen- wand 7a im unteren Teil in zwei Räume geteilt. Der zu vergasende Brennstaub gelangt in die eine Kammer- hälfte von oben durch das Rohr 27, der zur Zersetzung erforderliche Wasserdampf durch die in derselben Kammerhälfte unten angebrachten Öffnungen 28 ; das sich bildende Gas strömt mit dem Rest an Staub und Dampf über die untere Zwischenwand 7 a hinweg in die andere Kammerhälfte. Das Nutzgas wird bei 11 aus der zweiten Kammerhälfte abgezogen.
Ein Teil des in der Kammer erzeugten Gases wird durch die unteren Öffnungen 29, die in der zweiten Kammerhälfte vorgesehen sind, in die Heixkanäle 26 abgesaugt und hier nach Zutritt von Verbrennungsluft durch die Kanäle 30 verbrannt. Neben den Heizkanälen 26 liegen auf der einen Kammerhälfte die der Dampfüberhitzung dienenden Kanäle 28, auf der andern Hälfte die der Vorwärmung der Verbrennungsluft dienenden Kanäle 30. Die Wärmeübertragung erfolgt ununterbrochen von den Heizkanälen 26 durch die Zwischenwände 31. -
Bei dem Grossraumkammerofen nach Fig. 9 und 10 sind die Heizkanäle als Regeneratoren gebaut und umschaltbar.
Die Staubzuführungen 27 ? und 27b und die Nutzgasabgänge 11 a und 11 b sind doppelt vorgesehen und ebenfalls umschaltbar. Die Kammer 7 ist ebenso wie bei den Fig. 7 und 8 durch die Zmisehenwand 7a unten in zwei Hälften geteilt. Bei der durch die ausgezogenen Pfeile angegebenen Betriebsstellung tritt der Dampf bei 34 oben in den mit Füllmaterial versehenen Heizkanal 32, der während der vorhergehenden Periode durch die Abgase hochgeheizt wurde. Der Dampf wird hier hoch überhitzt und gelangt dann durch die untere Öffnung 36 in die eine Hälfte der Kammer 7, in die auch der Staub durch 27a eintritt.
Das hier gebildete Gas-Staub-Gemisch strömt über die Zwischenwand ?' ( ! in die zweite Kammerhälfte und wird hier zum Teil durch den einen Nutzgasabgang 11a, zum Teil durch die untere Öffnung 37 in den Heizkanal 33 abgesaugt, um hier durch Verbrennung mit der bei 49 einströmenden Luit die andere Kammerwand und den Heizkanal 33 mit seinem Füllmaterial zu erhitzen.
Während der nächsten Betriebsperiode ist die durch die gestrichelten Pfeile angegebene Strömungsrichtung umgekehrt. Es werden dann also der auf der andern Seite der Kammer liegenden Heizkanal und Kammerwand erhitzt. Die Verbrennungsluft wird zweckmässig, in ähnlicher Weise wie bei der Ausführungsform nach Fig. 7 und 8, rekuperativ vorgew ärmt und dann bei 48 bzw. 49 zugeführt.
Die Ausführungsform nach Fig. 11 und 12 stellt eine Kammer grösserer Längsausdehnung bei regenerativer Ausbildung der Heizkanäle dar. Die Öffnungen für die Zuführung des Kohlenstaubes und für die Abführung@ des Gases sind doppelt vorgesehen und können einzeln oder zusammen geöffnet oder geschlossen werden. Die Regeneration ist in zwei Teile 32 und 33 geteilt, so dass abwechselnd die eine oder andere Hälfte der Kammer von beiden Längsseiten her erhitzt wird.
Die Art des Einbaues der Füllsteine und der zur Erhitzung der einzelnen Teile der Kammerwandungen erforderlichen Heizgasiührung in den Heizkanälen 32 und 33 ist nicht gezeichnet, um die Deutlichkeit der Zeichnung nicht zu beeinträchtigen.
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eine gute Wärmeübertragung von den Seitenwänden der Kammer auf die Staubwolke gewährleistet ist.
Der Hauptanteil des wenig angereicherten Armgases wird durch die Öffnung 44 zur Reinigung und weiteren Verwendung abgezogen, während ein kleiner Teil davon durch die beiden Öffnungen 37 in die Heizkanäle 33 strömt und hier durch Verbrennung mit der bei 49 eintretenden Luft das eingebaute Steinmaterial und die rechte Hälfte der Kammerwände erhitzt und schliesslich oben bei. ? entweicht. Bei 4Z wird Reichgas abgesaugt. Die Kohlenzuführung 47, die Gasabgänge 45 und 43 und die Luftzuführungen 48
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entsprechend den gestrichelt eingezeichneten Pfeilen die entgegengesetzte.
Weitere Ausführungsformen ergeben, sieh, wenn die Abgänge und Zugänge für Kohle. Gas, Luft und Dampf anders angeordnet und nur zum Teil doppelt vorgesehen werden. Z. B. können die Gasabgänge 42 und 43 (Fig. 11) vereinigt werden.
Die Fig. 13 und 14 zeigen Grossraumvergasungskammern, in denen der Brennstaub im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Kammern nicht vollständig, sondern nur bis zu einem gewissen Koksstabrest vergast wird, der teils unmittelbar, teils nach vorangehender Zersetzung in einer besonderen Hilfskammer, zur Beheizung der Ofenzüge benutzt und so ebenfalls verbraucht wird. Diese Kammern können als senkrechte oder waagrechte Kammern ausgebildet sein. Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass bei derselben Kammerleistung weniger Wärme durch die Kammerwandung hindurchgeht, da der zur äusseren Beheizung gebrauchte Teil des Staubes nicht innerhalb der Kammer zu vergasen ist.
Gerade der letzte Abschnitt der Vergasung des bereits verkokten Brennstaubrestes innerhalb der Kammer erfordert nämlich die grösste Wärmemenge und die höchste Temperatur und wird bei dieser Ausführung des Verfahrens der Erfindung zum Teil erspart. Die durch die Kammerwandungen zu leitende Wärmemenge (und damit die Temperatur dieser Wandungen) kann entsprechend herabgesetzt werden, ohne den Durchsatz des Ofens zu vermindern. Umgekehrt kann bei gleichbleibender Beanspruchung der Kammerwandungen eine wesentlich grössere Gasmenge gewonnen werden. Die Weiterbenutzung des Brennstaubrestes vor seinem völligen Erkalten verbessert die Wärmebilanz des Verfahrens, erleichtert jedoch ausserdem auch seine Zündung bei seiner Verwendung für die Aussenbeheizung der Kammer.
Fig. 13 zeigt die Anordnung einer besonderen Verbrennungskammer zwischen der Grossraumkammer und ihren Heizkanälen. Die allseitig geschlossene Kammer 50, in welcher der Brennstaub mit Wasserdampf zusammen vergast wird, erhält die nötige Vergasungswärme von den Heizkanälen-M durch die Kammerwände 52 hindurch. Der nach Abzug der Nutzgase verbleibende Gasrest mit mehr oder weniger grossem Gehalt an unvergastem Brennstaub gelangt durch einen oder mehrere Kanäle 53 ? in die Zersetzungskammer 54 ; diese kann mit so grossem Querschnitt angelegt sein, dass sich die verbleibende Staubasche infolge der wesentlichen Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit auf dem Boden absetzt.
In die Kammer 54 wird durch beliebig viele Öffnungen 55 Luft oder Sauerstoff, unter Umständen auch Dampf in solchen Mengen eingeführt, dass der noch vorhandene Rest von Brennstaub teilweise oder völlig vergast, gegebenenfalls zum Teil verbrennt. Die dabei auftretende Hitze wird zum Teil auf den im unteren Teil der Kammer 50 schwebenden Brennstaub unmittelbar durch Strahlung übertragen.
Die Gase und gegebenenfalls auch noch staubförmige Koksreste gelangen aus der Zersetzungskammer 54 durch die Kanäle 57 in die Heizkanäle 51, werden hier mit Luft, die durch beliebig viel Öffnungen 58, 59, 60 usw. hinzutritt, in bekannter Weise vollständig verbrannt und heizen auf diesem Wege von aussen die Kammer 50.
Bei der sonst ähnlichen Kammer nach Fig. 14 ist der untere Teil der Vergasungskammer 50 durch eine allmählich herlaufende Erweiterung als Verbrennungskammer 54 ausgebildet. Der in dem Gas am Ende der Kammer 50 enthaltene unvergaste Brennstaub wird in dem Kammerteil 54 unter Zusatz von Luft oder Sauerstoff, eventuell auch Dampf, aus beliebig vielen und beliebig angeordneten Öffnungen 55 zum Teil verbrannt. Die hiebei entwickelte Wärme wird zum Teil unmittelbar durch Strahlung auf den letzten Teil der Kammer. 50 übertragen, so dass die äussere Beheizung entlastet wird.
Aus der Kammer 54 strömen die Gase, unter Umständen gemischt mit einem Rest von Koksstaub, durch die Kanäle 57 in die Heizkanäle. 51 und werden hier in bekannter Weise mit Luft aus den beliebig angeordneten Öffnungen 58, 59, 60 usw. vollständig verbrannt. Die untere Erweiterung der Kammer ist bei leicht vergasenden Brennstoffen nicht unbedingt nötig.
Bei grösseren Öfen, bei denen mehrere Kammern aneinandergereiht sind, ist es möglich und unter Umständen zweckmässig, grosse Verbrennungskammern vorzusehen, die sich unter mehreren Vergasungs- kammern ausdehnen. In einer solchen gemeinsamen Zersetzungskammer wird der Staubiiberschuss mehrerer Vergasungskammern in der oben beschriebenen Weise vergast. Von dieser grossen Zersetzungkammer erhalten dann alle neben den zugehörigen Vergasungskammern liegenden Heizkanäle ihr Heizgas.
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