DE10006403A1 - Verfahren zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Verfahren zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges und des Abstandes des Kraftfahrzeuges zu mindestens einem vorausfahrenden Kraftfahrzeug, bei dem ein Folgesollabstand (a¶s¶) zu dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug vorgegeben wird, bei dem mit Hilfe mindestens einer Erfassungseinrichtung zumindest die Geschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges, der Abstand (a) und die Relativgeschwindigkeit (v¶rel¶) zu dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug bestimmt werden, bei dem bei einer Abweichung des erfaßten Abstandes (a) vom Folgesollabstand (a¶s¶) das Kraftfahrzeug in Abhängigkeit von der Relativgeschwindigkeit (v¶rel¶) abgebremst oder beschleunigt wird, und bei dem bei einem Verlust des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus dem Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung (Zielverlust) die Geschwindigkeit (v¶0¶) des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus der vor dem Zielverlust bestimmten Relativgeschwindigkeit (v¶rel¶) und der Fahrgeschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges und der Istabstand (a¶0¶) berechnet werden, bei dem das technische Problem, ein Verfahren anzugeben, das die Regelung der Geschwindigkeit und des Abstandes des Kraftfahrzeuges zu mindestens einem vorausfahrenden Kraftfahrzeug in einfacher und zugleich zuverlässiger Weise durchführt, dadurch gelöst, daß die Geschwindigkeit (v¶0¶) des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus den vor dem Zeitpunkt des Zielverlustes gemessenen Meßwerten abgeleitet wird und daß aus der gefahrenen Geschwindigkeit ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges
und des Abstandes des Kraftfahrzeuges zu mindestens einem vorausfahrenden
Kraftfahrzeug, bei dem ein Folgesollabstand (as) zu dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug
vorgegeben wird, bei dem mit Hilfe mindestens einer Erfassungseinrichtung zumindest die
Geschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges, der Abstand (a) und die Relativgeschwindigkeit
(vrel) zu dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug bestimmt werden, bei dem bei einer
Abweichung des erfaßten Abstandes (a) vom Folgesollabstand (as) das Kraftfahrzeug in
Abhängigkeit von der Relativgeschwindigkeit (vrel) abgebremst oder beschleunigt wird, und
bei dem bei einem Verlust des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus dem
Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung (Zielverlust) die Geschwindigkeit (v0) des
vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus der vor dem Zielverlust bestimmten
Relativgeschwindigkeit (vrel) und der Fahrgeschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges und der
Istabstand (a0) berechnet werden.
Ein derartiges Verfahren ist aus dem Stand der Technik der EP 0 846 587 A1 bekannt. Ein
besonderes Problem bei der Abstandsregelung besteht darin, daß ein erfaßtes Regelobjekt,
also ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug, während einer Kurvenfahrt aus dem
Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung verloren geht. Dieses geschieht nur solange,
bis das Kraftfahrzeug selbst soweit durch die Kurve gefahren ist, daß dessen
Erfassungseinrichtung das vorausfahrende Kraftfahrzeug wieder erfaßt und den Abstand auf
das vorausfahrende Kraftfahrzeug erneut einregeln kann. Aus dem Stand der Technik ist
bekannt, daß in aufwendiger Weise verschiedene Szenarien überprüft werden, um die
Reaktion des Kraftfahrzeuges auf die neue Situation einzustellen. Die möglichen Szenarien
sind dabei neben einer Kurvenfahrt ein Überholvorgang oder ein Abbiegen des zuvor
erfaßten vorausfahrenden Kraftfahrzeuges. Erst nach der Festlegung der zum Verlust des
erfaßten Objektes führenden Situation wird das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges darauf
eingestellt.
Die EP 0 899 148 A2 offenbart ein Verfahren zur Bestimmung eines Regelobjektes, bei dem
sowohl bei langsamen als auch kurzfristigen und plötzlichen Änderungen des Kurvenradius
des Kraftfahrzeuges zuverlässig das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges auf das Regelobjekt
geregelt wird. Dieses geschieht dadurch, daß nachdem das Regelobjekt die Fahrspur des
Kraftfahrzeuges verlassen hat, die aktuelle Position des Kraftfahrzeuges mit einer aus einer
tatsächlich erfaßten Position des Regelobjektes abgeleiteten Projektion des Regelobjektes
auf die aktuelle Position des Kraftfahrzeuges verglichen wird und bei annähernder
Übereinstimmung der Projektion und der aktuellen Position des Kraftfahrzeuges der Abstand
des Kraftfahrzeuges weiterhin auf das Regelobjekt geregelt wird. Somit wird die aktuelle
Position des Kraftfahrzeuges mit Informationen aus der Vergangenheit des Regelobjektes
verglichen. Mit anderen Worten ergibt sich für jedes Regelobjekt gedanklich eine Schleppe,
die es hinter sich herzieht. Somit wird zwar offenbart, wie die Regelung ablaufen kann, wenn
das Regelobjekt die Fahrspur des Kraftfahrzeuges, bspw. beim Einfahren in eine Kurve
verlassen hat, jedoch befindet sich das Regelobjekt durchgängig im Erfassungsbereich der
Erfassungseinrichtung.
Die DE 196 50 168 A1 offenbart ein Verfahren zur Geschwindigkeitsregelung eines
Kraftfahrzeuges, bei dem zur Verbesserung des Komfortverhaltens der
Geschwindigkeitsregelung vorgesehen ist, bei Objektverlust durch den Abstandssensor den
Grund des Objektverlustes zu ermitteln und in Abhängigkeit des Grundes des
Objektverlustes die Fahrgeschwindigkeit zu regeln.
Die DE 44 22 982 A1, von der die vorliegende Erfindung ausgeht, offenbart eine
Abstandssteuerung, bei der das Fahrzeug so gesteuert wird, daß ein Folgesollabstand von
einem vorausfahrenden Kraftfahrzeug eingehalten wird. Dann, wenn der Abstandssensor die
Sicht zum vorausfahrenden Kraftfahrzeug während der Abstandssteuerung verliert, wird die
Geschwindigkeit des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges geschätzt und eine
Sollfahrgeschwindigkeit, die das geregelte Kraftfahrzeug einhalten soll, wird entsprechend
der geschätzten Geschwindigkeit des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges festgelegt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, das die Regelung der Geschwindigkeit und des Abstandes des Kraftfahrzeuges
zu mindestens einem vorausfahrenden Kraftfahrzeug in einfacher und zugleich zuverlässiger
Weise durchführt.
Das zuvor aufgezeigte technische Problem wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, daß die Geschwindigkeit (v0) des vorausfahrenden
Kraftfahrzeuges aus den vor dem Zeitpunkt des Zielverlustes gemessenen Meßwerten
abgeleitet wird und daß aus der gefahrenen Geschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges und
der Geschwindigkeit (v0) des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges die pro Zeiteinheit (Δt) der
Abstand (aex) extrapoliert wird. Es wird daher für eine weiterführende Abstandsregelung nach
einem Zielverlust angenommen, daß das zuvor erfaßte vorausfahrende Kraftfahrzeug mit der
Geschwindigkeit weiterfährt, die es kurz vor dem Zeitpunkt des Zielverlustes gefahren ist.
Unter dieser Annahme mittels der vom geregelten Fahrzeug gefahrenen
Fahrgeschwindigkeit kann das zeitliche Verhalten des Abstandes zwischen beiden
Fahrzeugen extrapoliert werden.
In einer ersten Näherung wird die Geschwindigkeit (v0) als konstante Geschwindigkeit
angenommen. Weiterhin kann in bevorzugter Weise die Geschwindigkeit (v0) als zeitlich
veränderliche Geschwindigkeit aus den vor dem Zeitpunkt des Zielverlustes gemessenen
Geschwindigkeitswerten (v) und (vrel) extrapoliert werden. Um dabei zu starke
Geschwindigkeitsänderungen und somit ein zu unkomfortables Fahrverhalten zu vermeiden,
wird die Geschwindigkeit (v0) nur über einen definierten Zeitraum und/oder nur innerhalb
eines vorgegebenen Geschwindigkeitsintervalls (Δv) verändert.
Die Extrapolation des Abstandes (aex) geschieht vorzugsweise iterativ nach der Formel
aex = aex + Δt . (v0 - v), wobei für den Zeitpunkt des Zielverlustes t = 0 gilt aex = a0. Somit
handelt es sich um eine lineare iterative Extrapolation, wobei der neue Wert aex aus dem
jeweils zuvor bestimmten Wert des extrapolierten Abstandes aex und der
Relativgeschwindigkeit v0 - v multipliziert mit dem Zeitintervall Δt berechnet wird. Daraus ergibt
sich ein einfaches und zugleich zuverlässiges Extrapolationsverfahren.
In weiter bevorzugter Weise wird die Extrapolation des Abstandes aex solange durchgeführt,
bis das Kraftfahrzeug den Ort des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges im Zeitpunkt des
Verlustes aus dem Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung erreicht hat. Somit wird die
Extrapolation nicht über einen Zeitraum fortgeführt, der eine zu große Ungenauigkeit in den
extrapolierten Werten der Abstände aex hervorrufen würde. Denn die Extrapolation wird nur
solange durchgeführt, bis das geregelte Kraftfahrzeug dort angelangt ist, wo das
vorausfahrende Kraftfahrzeug zuletzt erfaßt worden ist. Hinter diesem Ort in Fahrtrichtung
sind zuvor keine Informationen gesammelt worden, so daß eine weitergehende Extrapolation
ein zu großes Risiko für die Sicherheit der Abstandsregelung bedeuten würde.
Darüber hinaus kann das beschriebene Verfahren solange durchgeführt werden, bis erneut
ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug von der Erfassungseinrichtung als Regelobjekt erfaßt
wird. Dieses ist häufig dann bereits der Fall, wenn das geregelte Kraftfahrzeug noch nicht bis
zu dem Ort vorgefahren ist, in dem das vorausfahrende Kraftfahrzeug zuletzt vom
Abstandssensor erfaßt worden ist. Denn beispielsweise in einer Kurvenfahrt, die häufig zu
einem Zielobjektverlust führt, kann der Abstandssensor mit seinem Erfassungsbereich das
vorausfahrende Fahrzeug wieder nachweisen, wenn das geregelte Fahrzeug genügend weit
in die Kurve hineingefahren ist. Da zudem im Zeitpunkt des Zielobjektverlustes das
vorausfahrende Kraftfahrzeug bereits weit in die Kurve hineingefahren ist, wird dieses in der
Regel bereits auf eine geringe Fahrgeschwindigkeit abgebremst worden sein. Dieses bringt
eine weitere Sicherheit dafür, daß die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges
kurz vor dem Zeitpunkt des Zielobjektverlustes als Ausgangsbasis für die Extrapolation
verwendet wird. Da diese Geschwindigkeit geringer ist, als bei einem aus der Kurve hinaus
beschleunigenden Kraftfahrzeug, wird die Abstandsregelung während der Extrapolation auf
der sicheren Seite betrieben.
Nach dem Abbruch der Extrapolation aufgrund der Neuerfassung eines vorausfahrenden
Kraftfahrzeuges wird in weiter bevorzugter Weise die Differenz D aus dem neu gemessenen
Abstand zu dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug aneu und dem zuletzt extrapolierten Abstand
aex gebildet. Diese Differenz stellt ein Maß für die Genauigkeit der Extrapolation dar, sofern
es sich bei dem neu erfaßten Kraftfahrzeug um das ursprünglich vor dem Zielverlust erfaßte
Kraftfahrzeug handelt. Ist weiter vorzugsweise der Betrag der Differenz D außerhalb eines
Intervalls [D0, D1], so wird ein Zielwechsel angenommen und das neu erfaßte
Kraftkraftfahrzeug wird als neues Regelobjekt analysiert. Dazu wird bspw. das Fahrverhalten
des neu erfaßten vorausfahrenden Kraftfahrzeuges beobachtet, um die Abstandsregelung
anschließend darauf einzurichten.
Weiterhin ist bevorzugt, daß dann, wenn nach Abbruch der Extrapolation des Abstandes aex
kein neues Regelobjekt vom Abstandssensor erfaßt wird, die Fahrsituation dahingehend
analysiert wird, durch welche Fahrsituation der Verlust des Regelobjektes eingetreten ist. Als
bereits diskutiertes Beispiel einer solchen Fahrsituation ist die Kurvenfahrt heranzuziehen.
Diese kann beispielsweise mit Hilfe eines Gierratensensors oder mit Hilfe von mit den
Vorderrädern verbundenen Sensoren festgestellt werden. Handelt es sich also um eine
Kurvenfahrt, so kann möglicherweise die gefahrene Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges für
einen vorgegebenen Zeitraum weiter beibehalten werden, um das geregelte Kraftfahrzeug
bis in das Ende der Kurve hineinfahren zu lassen, um dann voraussichtlich wieder das
vorher erfaßte vorausfahrende Kraftfahrzeug zu erfassen. Handelt es sich dagegen bei der
Fahrsituation um einen Spurwechsel auf einer mehrspurigen Fahrbahn, so kann dieses
ebenfalls anhand der Auswertung von Umgebungsdaten festgestellt werden. Eine weitere
Fahrsituation besteht darin, daß das erfaßte vorausfahrende Kraftfahrzeug von der Fahrbahn
abbiegt und somit aus dem Erfassungsbereich des geregelten Kraftfahrzeuges dauerhaft
heraus fährt. Je nach festgestellter Fahrsituation wird schließlich das geregelte Kraftfahrzeug
neu geregelt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, wozu
auf die beigefügte Zeichnung bezug genommen wird. In dieser zeigt die einzige Figur ein
Blockdiagramm, das den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt.
Zu Beginn wird eine den Folgesollabstand as zu einem vorausfahrenden Kraftfahrzeug
definierende Folgezeit tf vorgegeben. Diese wird beispielsweise von einem Benutzer über
entsprechende Schalter eingegeben oder die Folgezeit tf wird aus einem Speicherelement
ausgelesen und in den Regelalgorithmus eingegeben.
Anschließend wird mit Hilfe einer Erfassungseinrichtung die Geschwindigkeit v des
Kraftfahrzeuges sowie der Abstand a und die Relativgeschwindigkeit vrel zu dem
vorausfahrenden Kraftfahrzeug bestimmt. Kannte ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug erfaßt
werden, hatte kein Zielverlust stattgefunden und die Werte für den Abstand a, die
Fahrgeschwindigkeit v und der Relativgeschwindigkeit vrel werden an die Abstandsregelung
übertragen. Dort wird der Folgesollabstand as aus der Geschwindigkeit v des
Kraftfahrzeuges und der Folgezeit tf berechnet. Bei einer Abweichung des erfaßten
Abstandes a vom Folgesollabstand as wird das Kraftfahrzeug in Abhängigkeit von der
Relativgeschwindigkeit vrel abgebremst oder beschleunigt. Somit wird nach einer dafür
notwendigen Zeitspanne eine Fahrsituation erreicht, in der das geregelte Kraftfahrzeug mit
dem Folgesollabstand dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug folgt und im wesentlichen eine
gleich große Geschwindigkeit wie das vorausfahrende Kraftfahrzeug fährt.
Tritt ein Verlust des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus dem Erfassungsbereich der
Erfassungseinrichtung, also ein Zeitverlust ein, so wird für die nachfolgende Extrapolation
der Ausgangswert des extrapolierten Abstandes aex zunächst gleich dem zuletzt
gemessenen Abstand a0 gesetzt und die Geschwindigkeit v0 des vorausfahrenden
Kraftfahrzeuges wird aus den zuletzt gemessenen Werten für die Relativgeschwindigkeit vrel
und der Fahrgeschwindigkeit v durch Addition ermittelt.
Während der nachfolgenden Extrapolation wird in vorgegebenen Zeitabständen Δt die
extrapolierte Relativgeschwindigkeit v0 - v multipliziert mit der Zeitdauer Δt die Änderung des
extrapolierten Abstandes aex berechnet. Dabei wird die Geschwindigkeit v0 entweder als
konstant angenommen oder als zeitlich veränderliche Geschwindigkeit des vorausfahrenden
Kraftfahrzeuges aus den vor dem Zielverlust gemessenen Geschwindigkeitswerten v und vrel
extrapoliert.
Anschließend wird der extrapolierte Wert aex sowie die extrapolierte Relativgeschwindigkeit
vrel und die gemessene Fahrgeschwindigkeit v an die Abstandsregelung übertragen. Dort
findet dann die weitere Abstandsregelung statt, wie zuvor beschrieben worden ist. Jedoch
werden anstelle von gemessenen Abständen und Relativgeschwindigkeiten die
extrapolierten Werte eingesetzt.
Anschließend wird festgestellt, ob ein neues Zielobjekt eines vorausfahrenden
Kraftfahrzeuges vom Abstandssensor erfaßt worden ist. Ist dieses nicht der Fall, so wird
festgestellt, ob das geregelte Kraftfahrzeug aufgrund seiner Geschwindigkeit und des seit
dem Zielverlust verstrichenen Zeitraumes bis zum Ort des Zielverlustes des vorausfahrenden
Kraftfahrzeuges gelangt ist. Ist dieser Ort noch nicht erreicht, wird die Extrapolation anhand
der linearen Funktion, die zuvor beschrieben worden ist, fortgeführt. Ist dagegen der Ort des
Zielverlustes des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges erreicht, so wird die Fahrsituation neu
analysiert und der Grund für den Zielverlust bestimmt. Je nach Ergebnis der Analyse wird die
weitere Geschwindigkeits- und Abstandsregelung des Kraftfahrzeuges durchgeführt.
Wird dagegen ein neues Zielobjekt vom Abstandssensor erfaßt, während die Extrapolation
durchgeführt wird, so wird die Differenz D aus dem neu gemessenen Abstand zu einem
vorausfahrenden Kraftfahrzeug aneu und dem zuletzt extrapolierten Abstand aex gebildet,
wodurch ein Maß für die Genauigkeit der Extrapolation ermittelt wird. Liegt diese Differenz
außerhalb eines vorgegebenen Intervalls [D0, D1], so wird ein Zielwechsel angenommen und
das neu erfaßte Kraftfahrzeug wird als neues Regelobjekt analysiert. Liegt dagegen die
Differenz innerhalb des Intervalls [D0, D1], so wird kein Zielwechsel angenommen und das
neu erfaßte Kraftfahrzeug wird als das bisher erfaßte, jedoch kurzfristig verlorene Zielobjekt
betrachtet. Eine weitere Regelung des Abstandes mit Hilfe der Abstandsregelung wird dann
durchgeführt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges und des
Abstandes des Kraftfahrzeuges zu mindestens einem vorausfahrenden
Kraftfahrzeug,
dadurch gekennzeichnet,
- - bei dem ein Folgesollabstand (as) zu dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug vorgegeben wird,
- - bei dem mit Hilfe mindestens einer Erfassungseinrichtung zumindest die Geschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges, der Abstand (a) und die Relativgeschwindigkeit (vrel) zu dem vorausfahrenden Kraftfahrzeug bestimmt werden,
- - bei dem bei einer Abweichung des erfaßten Abstandes (a) vom Folgesollabstand (as) das Kraftfahrzeug in Abhängigkeit von der Relativgeschwindigkeit (vrel) abgebremst oder beschleunigt wird, und
- - bei dem bei einem Verlust des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus dem Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung (Zielverlust)
- - die Geschwindigkeit (v0) des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus der vor dem Zielverlust bestimmten Relativgeschwindigkeit (Vrel) und der Fahrgeschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges und
- - der Istabstand (a0)
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Geschwindigkeit (v0) des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges aus den vor dem Zeitpunkt des Zielverlustes gemessenen Meßwerten abgeleitet wird und
- - daß aus der gefahrenen Geschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeuges und der Geschwindigkeit (v0) des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges die pro Zeiteinheit (Δt) der Abstand (aex) extrapoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit (v0)
als konstante Geschwindigkeit angenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit (v0)
als zeitlich veränderliche Geschwindigkeit aus den vor dem Zeitpunkt des
Zielverlustes gemessenen Geschwindigkeitswerten (v) und (vrel) extrapoliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit (v0)
nur über einen definierten Zeitraum extrapoliert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit (v0) nur innerhalb eines vorgegebenen Geschwindigkeitsintervalls
(Δv) verändert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand (aex) iterativ nach der Formel aex = aex + Δt . (v0 - v) extrapoliert wird, wobei
für den Zeitpunkt des Zielverlustes t = 0 gilt aex = a0.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Extrapolation des Abstandes (aex) solange durchgeführt wird, bis das Kraftfahrzeug
den Ort des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges im Zeitpunkt des Verlustes aus dem
Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung erreicht hat.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Extrapolation des Abstandes (aex) solange durchgeführt wird, bis erneut ein
vorausfahrendes Kraftfahrzeug von der Erfassungseinrichtung als Regelobjekt erfaßt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Abbruch
der Extrapolation die Differenz D aus dem neu gemessenen Abstand zu einem
vorausfahrenden Kraftfahrzeug aneu und dem zuletzt extrapolierten Abstand aex
gebildet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn der Betrag
der Differenz D außerhalb eines Intervalls [D0, D1] ist, ein Zielwechsel angenommen
wird und das neu erfaßte Kraftfahrzeug als neues Regelobjekt analysiert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dann,
wenn nach dem Abbruch der Extrapolation des Abstandes (aex) kein neues
Regelobjekt vom Abstandssensor erfaßt wird, die Fahrsituation dahingehend
analysiert wird, durch welche Fahrsituation der Verlust des Regelobjektes eingetreten
ist.
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