DE1000548B - Verfahren zur Behandlung von Ofenruss - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Ofenruss

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DE1000548B
DE1000548B DEC6270A DEC0006270A DE1000548B DE 1000548 B DE1000548 B DE 1000548B DE C6270 A DEC6270 A DE C6270A DE C0006270 A DEC0006270 A DE C0006270A DE 1000548 B DE1000548 B DE 1000548B
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carbon
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DEC6270A
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Carl William Sweitzer
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Columbian Carbon Co
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Columbian Carbon Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/44Carbon
    • C09C1/48Carbon black
    • C09C1/56Treatment of carbon black ; Purification
    • C09C1/565Treatment of carbon black ; Purification comprising an oxidative treatment with oxygen, ozone or oxygenated compounds, e.g. when such treatment occurs in a region of the furnace next to the carbon black generating reaction zone
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2006/00Physical properties of inorganic compounds
    • C01P2006/19Oil-absorption capacity, e.g. DBP values

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Pigments, Carbon Blacks, Or Wood Stains (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Ofenruß Die Erfindung bezieht sich auf Rußarten, die als Ofenruß bekannt sind, und schlägt ein neues Verfahren vor, daß zu einem neuen und sehr wertvollen Bußprodukt mit einer neuartigen Kombination von Eigenschaften führt.
  • In der deutschen Patentanmeldung C 6269 I V 1) / 22 f ist ein neues Verfahren beschrieben und beansprucht, nach dem Ofenruß ohne wesentlichen Gewichtsverlust durch Abbrennen und ohne Veränderung der Teilchengröße oder der Oberfläche bis auf einen pH-@@'°rt von etwa 2,5 bis 3,5 voll oxydiert wird. Das vorliegende Verfahren ist eine Abänderung dieses Verfahrens und führt zu einem Ofenruß mit einer volloxvdierten Oberfläche, intensiver Schwärze und bemerkenswert erhöhter Ölabsorptions- und Jodadsorptionsfähigkeit.
  • Nach dem Verfahren des erwähnten Patents wird der Ofenruß als flache Schicht von gleichmäßiger Dicke von nicht über etwa o,6 cm auf eine Temperatur unter der sichtbaren Glut, aber nicht niedriger als 343° des am besten etwas unter der Zündtemperatur des im Einzelfall zu behandelnden Rußes erhitzt, wobei Luft oder ein Gemisch von Luft und Wasserdampf in Berührung mit dem erhitzten Kohlenstoff gleichmäßig durchgeleitet wird, bis der niedrigste erreichbare pH-Wert des Rußes erreicht ist.
  • Die Temperatur, auf die der Ruß erhitzt wird, kann weit unter der Zündtemperatur des Ofenrußes liegen: vorteilhaft soll sie jedoch nur so weit unter der Zündtemperatur des Kohlenstoffs liegen, daß ein sichtbares Glühen vermieden wird. Diese Temperatur schwankt etwas mit dem jeweils zu behandelnden Ofenruß und je nachdem, ob der Luft Dampf zugemischt ist oder nicht. Die maximale Temperatur, die ohne Glühen möglich ist, ist gewöhnlich am vorteilhaftesten, da die erforderliche Behandlungszeit hierdurch auf ein Mindestmaß beschränkt wird. Im allgemeinen sind, wenn wesentliche Mengen Dampf, z. B. 1o bis 25 Volumprozent der Luft zugemischt werden, um etwa 28° höhere Oxydationstemperaturen möglich, als sie mit Luft allein mit Vorteil verwendet werden können. Die höchstzulässige Temperatur überschreitet im allgemeinen, wie gefunden wurde, nicht etwa >93° und soll bei den meisten Ofenrußarten etwa 538° nicht überschreiten.
  • Bei den genannten Verfahren ist die optimale Behandlungszeit weitgehend von der angewendeten Behandlungstemperatur abhängig. Die Oxydationsgeschwindigkeit wächst mit steigender Temperatur bei proportionaler Abnahme der Behandlungszeit, wie oben festgestellt wurde. Der optimale Zeitfaktor wird für einen bestimmten Ofenruß bei einer gegebenen Oxydationstemperatur leicht bestimmt, indem man periodisch Muster aus dem oxydiert werdenden Ruß entnimmt und die Muster auf den pH-Wert untersucht. Bei maximaler Oxydation erreicht der pii-Wert des Rußes ein Minimum, gewöhnlich etwa 2,5. In einigen Fällen wurde das erreichbare Minimum im Bereich bis 3,5 gefunden, variiert somit etwas für verschiedene Bußarten. Wenn der niedrigste erreichbare pH-Wert erreicht ist, wird die Behandlung sofort abgebrochen.
  • Das Verfahren kann durchgeführt werden, indem man den Ruß in flachen Schichten nicht über o,6 cm Dicke auf die gewünschte Temperatur unter sichtbarer Glut erhitzt, während Luft oder ein Gemisch von Luft und Wasserdampf über den Ruß geleitet wird. Die Behandlung kann auf flachen Blechen in einem erhitzten Ofen durchgeführt werden. Die Oxydation selbst ist bei Temperaturen unter Rotglut eine exotherme Reaktion, und wenn eine große Bußmenge so behandelt wird, neigt die dabei frei werdende Wärme dazu, einen übermäßigen Temperaturanstieg im Innern der Masse hervorzurufen. Es wurde gefunden, daß diese Reaktionswärme verteilt werden kann, wenn die Reaktion in dünnen Schichten nicht über o,6 cm Dicke durchgeführt wird, wodurch ein übermäßiger Temperaturanstieg vermieden wird, der andererseits zur Entzündung des Rußes innerhalb der Schicht während der Behandlung führen würde, ein Umstand, der dem Zweck der Behandlung entgegenstehen und zu großen Gewichtsverlusten führen würde.
  • Es wurde nun gefunden, daß, wenn die Behandlung gemäß dem erwähnten Verfahren über die vollständige Oxydation der Oberflächen hinaus durchgeführt wird, wie sie durch den niedrigsten erreichbaren p11-Wert für den speziellen Kohlenstoff angezeigt wird, eine merkliche Veränderung der Rußeigensehaften eintritt. In der ersten Stufe der Behandlung, während der die Kohlenstoffoberflächen vollständig oxydiert werden, werden nur solche Veränderungen erkennbar, die mit der steigenden Oxydation verknüpft sind, z. B. findet eine allmähliche Erniedrigung des PH-Wertes, eine Erhöhung in der Fähigkeit des Kohlenstoffs, Alkali zu adsorbieren, eine Erhöhung im Gehalt der flüchtigen Stoffe und eine Erhöhung der Fließeigenschaften in Druckerschwärzen und eine Verzögerung des Hartwerdens von Kautschuk statt, dem der anfallende Ruß zugemischt ist. Es treten jedoch keine Änderungen in anderen Grundeigenschaften des Rußes, wie Farbe, Ölabsorption und jodadsorption, auf. Wenn die Behandlung gemäß dem vorliegenden Verfahren fortgesetzt wird, bleiben die anderen Eigenschaften des Rußes, die am Punkte der vollen Oberflächenoxydation entwickelt waren, konstant, aber die Farbe wird allmählich schwärzer, die Olabsorptionsfähigkeit allmählich höher, und die Jodadsorption steigt schnell an. Ein Gewichtsverlust wird ebenfalls beobachtet, aber dieser Verlust ist weit geringer, als er in herkömmlichen Verfahren für die Oxydation von Kanalruß zur Erzielung einer vergleichbaren Farbänderung b°obachtet wurde.
  • Die Bezugnahme auf die Farbeigenschaften des Kohlenstoffs bezieht sich auf die Farbe, wie sie nach der ABC-Farbskala angegeben wird, die ausführlich in dem Artikel von Sweitzer und Goo,drich in der Zeitschrift »Rubber Age«, August 1944, S.469 und 478, beschrieben ist. Die Farbänderung eines speziellen Rußes ist, wie gefunden wurde, ein zuverlässiger Index der Änderungen der Oberflächengröße durch teil ivei:sen Abbrand bei einer Oxydationsbehandlung, wie sie hier beschrieben wird, entweder ausgeführt bei einer Glühtemperatur gemäß den bekannten Verfahren oder beei einer Temperatur unter sichtbarer Glut gemäß dem vorliegenden Verfahren. Es wurde auch schon vermutet, daß die Farbe ein zuverlässiger Index für den Durchmesser der einzelnen Rußteilchen ist. Im allgemeinen ist ein Anwachsen des. Farbindexes ein Anzeichen für ein Anwachsen der Oberflächengröße. Ein Anwachsen um zehn Einheiten Schwärze entspricht hierbei einem Anwachsen der Oberfläche um ungefähr 8,9 m2 je g Ruß.
  • Wie oben festgestellt, ist dieser Verlust, obgleich ein gewisser Gewichtsverlust beobachtet wird, bei dem neuen Verfahren viel geringer, als er bei der Oxydation von Kanalrußarten durch herkömmliche Verfahren bei vergleichbaren Farbanstiegen beobachtet wurde. Es wurde z. B. gefunden, daß, wenn ein hochwertiger Ofenruß mit einer Oberflächengröße von 44,5 m2 je g, äquivalent einem mittleren Teilchendurchmesser von 6o mp" gemäß dem vorliegenden Verfahren behandelt wird, bis der Gewichtsverlust 5o0/9 beträgt, der Farbindex des Rußes von 9o auf 15o erhöht wird, wobei der letztgenannte eine Oberflächengröße von etwa 89m2 je g anzeigt, äquivalent einem mittleren Teilchendurchmesser von 30 mu.. Um aber eine 5o%ige Reduktion der mittleren Teilchengröße eines Kohlenstoffs zu erzielen, würde sonst ein Abbrennen von sieben Achteln des ursprünglichen Volumens des Kohlenstoffteilchens erforderlich sein. Da beim vorliegenden Verfahren nur 59% des ursprünglichen Gewichtes des Kohlenstoffs verlorengehen, ist leicht ersichtlich, daß der Farbanstieg wenigstens zum Teil auf etwas anderem beruht als auf dem Absinken des mittleren Teilchendurchmessers.
  • Untersuchungen durch Röntgenstrahlenanalyse, bestätigt durch Bestimmungen der jodadsorption, wobei die letztgenannte ein Maß für die Gesamtoberfläche ist, zeigen an, daß unter den Bedingungen des vorliegenden Verfahrens eine selektive Verbrennung von Kristalliten innerhalb der Kohlenstoffteilchen dazu führt, daß die Oberfläche der Teilchen tief geätzt und mit Löchern versehen wird. Dieses Ätzen oder diese Lochbildung wird, wie gefunden wurde, fortgesetzt, bis mindestens die Hälfte des Kohlenstoffteilchens durch die Oxydation bei niedriger Temperatur unterhalb der sichtbaren Glut abgebrannt ist. Es scheint nun, daß die erhöhte Schwärze des Kohlenstoffs auf der Lichtabsorption in diesen feinen Löchern oder Kratern auf der Oberfläche der Kohlenstoffteilohen beruht, also von der drastischen Verminderung des mittleren Teilchendurchmessers des Kohlenstoffs durch Abbrennen des größeren Teiles des Kohlenstoffs, wie bei den früheren Verfahren zur Behandlung von Kanalruß, unterschiieden ist.
  • Eine weitere wünschenswerte Eigenschaft des Rußes, der in Druckerschwärzen verlvendet werden soll, ist ein bläulicher Ton. Dieser bläuliche Ton wird der Grobheit der Teilchen zugeschrieben. Je gröber die Teilchen sind, um so blauer ist der Ton. Wenn der Ruß nach den bekannten Methoden zur Erhöhung seiner Schwärze behandelt wurde, so ging hierbei viel von diesem wünschenslverten blauen Ton auf Grund der drastischen Teilchenverkleinerung verloren. Beim vorliegenden Verfahren kann die gewünschte Schwärze ohne eine vergleichbare Verminderung des mittleren Teilchendurchmessers erreicht werden, wobei der blaue Ton des Ausgangsrußes zum großen Teil erhalten bleibt. Die Eigenschaften der vermehrten Ölabsorption und Jodadsorption des neuen Produktes scheinen gleicherweise auf der stark vergrößerten Teilchenob erfläche, die durch die Lochbildung auf den Kohlenstoffteilche.n bedint ist, zu beruhen.
  • Die Erfindung' sei nun näher beschrieben und erläutert durch das folgende spezielle Beispiel der Anwendung des Verfahrens auf die Behandlung eines hochwertigen Ofenrußes mit einer Zündtemperatur von etwa 51o°. Der Ruß wurde in dünnen Schichten auf flachen Blechen, wie oben beschrieben, in einem elektrisch geheizten Ofen ausgebreitet und 150 Minuten bei einer Temperatur von etwa 482° gehalten, während welcher Zeit Luft durch den natürlichen Zug über die Rußschichten geleitet wurde. Während dieser Behandlung gingen 5o Gewichtsprozent des Kohlenstoffs durch Abbrand verloren. Die Eigenschaften des Rußes vor und nach der Behandlung sind in der folgenden Tabelle I wiedergegeben.
    _ Tabelle I
    Original Nach der
    Behandlung
    ABC-Farbindex ........... 95 150
    Durchmesser in m#t
    (angegeben durch die Farbe) 55,0 30,0
    Oberfläche in m2 je g
    .. (angegeben durch die Farbe) q.9,0 89,o
    Ölabsorption, cm3 je g .. ... o,9 1,7
    pH-Wert .................. 9,2 2,4
    Jodadsorption ............. 26 # i9-6 181 - i9-6
    Farbton .................. Blau Blau
    Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wurden erhalten, wenn man den Ruß auf eine Temperatur von etwa 51o° erhitzt und die Temperatur während 120 Minuten aufrechterhält, wobei ein Gemisch aus Luft und Wasserdampf durch natürlichen Zug über den Kohlenstoff geleitet wird, an Stelle von Luft allein wie im vorigen Beispiel.
  • Diese Arbeitsbedingungen wurden für diesen speziellen Ruß als Optimum gefunden, können aber etwas bei vergleichbaren Resultaten geändert werden, vorausgesetzt, daß die Temperatur die Zündtemperatur des im Einzelfall behandelten Rußes nicht überschreitet, aber mindestens bei etwa 343° liegt. Temperaturen tiefer als die genannten können angewendet werden, aber es ist dann eine längere Behandlungszeit erforderlich. Es ist gewöhnlich wünschenswert, wie oben angegeben, so hohe Temperaturen wie möglich anzuwenden, ohne ein örtliches Glühen oder Entzünden des Kohlenstoffs zu verursachen, da bei den höheren Temperaturen vergleichbare Ergebnisse bei kürzerer Zeitdauer erhalten werden können. Gleicherweise umfaßt die Erfindung die Unterbrechung der Behandlung an einem mittleren Punkt zwischen dem, an dem eine vollständige Oberflächenoxydation ohne Gewichtsverlust erhalten wird, und dem eines maximalen Anstiegs der Schwärze, der Ölabsorption und der Jodadsorption, um ein Produkt mit mittleren Eigenschaften zu erhalten.
  • Die Beziehung zwischen der Behandlungszeit, dem prozentualen Gewichtsverlust und der Entwicklung von Änderungen in den Eigenschaften wird durch die folgenden Beispiele erläutert, wobei die gleiche Rußart wie in dem vorhergehenden Beispiel verwendet wird und eine Behandlung bei etwa 51o° unter Anwendung eines Gemisches aus Luft und Wasserdampf erfolgt. In der folgenden Tabelle sind die Zeit in Minuten, die Farbe im ABC-Farbmaß und der Verlust in Gewichtsprozent wiedergegeben.
    Tabelle II
    Zeit in Minuten ABC-Farbindex Verlust in
    Gewichtsprozent
    0 95 0
    30 lio io
    6o 120 20
    9o 130 28
    105 140 38
    120 150 48
    Wie aus der vorstehenden Tabelle II ersichtlich, kann die zweite Behandlungsstufe in ihrer Intensität verändert werden in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften des Produktes, z. B. Farbe, Ölabsorption und Jodadsorption. Die Intensität der Behandlung kann entweder durch Veränderung der Zeit oder der Temperatur oder der Zusammensetzung des oxydierenden Gases, d. h. ob Luft allein oder Luft zusammen mit Wasserdampf verwendet wird, variiert werden. Häufig kann mit Vorteil Kohlendioxyd an Stelle von Wasserdampf angewendet werden.
  • Es wurde gefunden, daß der Gewichtsverlust ein zuverlässiges Anzeichen ist für die Änderung der ABC-Farbnummer ohne Rücksicht auf die besondere Behandlungstemperatur oder ob Luft allein oder Luft und Wasserdampf oder Luft und Kohlendioxyd verwendet wurden, wie durch die Versuchsdaten auf der folgenden Tahelle III, die fünf Versuche zur Behandlunm des gleichen Ofenrußes unter verschiedenen Bedingungen wiedergibt, angezeigt wird. Die Daten in der ersten Spalte stellen den Gewichtsverlust, bezogen auf das ursprüngliche Gewicht des behandelten Ofenrußes, dar, und die Daten in den übrigen Spalten stellen die ABC-Farbnummern der speziellen Muster an dem Punkte dar, an dem der angegebene Gewichtsverlust erreicht war. Die Daten in der zweiten und dritten Spalte sind Versuchen entnommen, bei denen ein Gemisch aus Luft und Wasserdampf durch natürlichen Zug über die Oberfläche des erhitzten Kohlenstoffs geleitet wurde, wobei der Kohlenstoff vom Versuch i gleichmäßig auf etwa 5io° und der vom Versuch 2 auf etwa 482° erhitzt worden war. Im Versuch 3 wurde ein Gemisch aus freier Luft und Kohlendioxyd langsam durch natürlichen Zug gegen die Oberfläche des gleichmäßig auf eine Temperatur von etwa 482° erhitzten Kohlenstoffs geleitet. In den Versuchen 4 und 5 wurde der Kohlenstoff auf eine Temperatur von etwa q.82° erhitzt und Luft allein darübergeleitet, wobei die Luft bei Versuch 4 gezwungen wurde, langsam gegen die Oberfläche der Kahlenstoffschicht zu strömen, während die Luft bei Versuch 5 langsam quer zur Oberfläche der Kohlenstoffschicht geblasen wurde. Die Zündtemperatur des behandelten Rußes lag bei etwa 5io°.
    Tabelle III
    Verlust ABC-Farbindex
    in
    Gewichts- Versuch Versuch Versuch Versuch Versuch
    prozent Nr. z I Nr. 2 I Nr. 3 I Nr. 4 I Nr. 5
    5 1o3 1o3 1o3 ioi 1o2
    io lio iio iio io6 io8
    15 116 116 116 112 114
    20 122 122 121 116 ii9
    25 127 127 127 120 123
    30 132 132 131 125 128
    35 137 138 136 128 132
    40 142 142 141 132 136
    45 146 147 146 136 140
    50 151 152 ' 15o 14o 144
    55 156 - 154 143 148
    6o 16o - 159 147 152
    Es wurde auch gefunden, daß der Gewichtsverlust und die Änderung in der ABC-Farbe ein zuverlässiger Index für die Änderungen der Ölabsorption und der Jodadsorption für einen bestimmten Ofenruß darstellen. Im allgemeinen sollte die zweite Stufe des Verfahrens fortgesetzt werden, bis der Gewichtsverlust mindestens 5 % beträgt, um ein Ansteigen der Farbe, der Ölabsorption und der Jodadsorption von praktischer Bedeutung und technischem Wert zu erreichen. Es ist auch im allgemeinen unerwünscht, die Behandlung über den Punkt hinaus fortzuführen, an dem der Gewichtsverlust 5o bis 6om/o des Ausgangsmaterials beträgt. Bei einigen Ofenrußarten werden bemerkenswerte Änderungen sogar schon bei 2'% Gewichtsverlust erzielt, und praktische Vorteile werden gewöhnlich erhalten, wenn nur etwa 5 bis ioo/o des Kohlenstoffs verzehrt werden. Zusätzliche Vorteile in der Farbe, der Ölabsorption und der Jodadsorption können durch Fortsetzung der Behandlung erreicht werden, bis 7 5 Gewichtsprozent des Kohlenstoffs verzehrt sind.
  • Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele ihrer Anwendung erläutert, und das anfallende Produkt wird in Tabelle IV erläutert. In jedem dieser Beispiele war der behandelte Ofenruß ein hochwertiger Ofenruß mit einer Zündtemperatur von etwa 5ioo. Weitere Eigenschaften sind in der Zeile mit der Bezeichnung »Vor der Behandlung« angegeben. Die Veränderung dieser Eigenschaften durch die Behandlung nach dem vorliegenden Verfahren zu den Punkten, an denen die angegebenen Cr°wichtsverluste erreicht waren, sind in den Zeilen hinter den angegebenen Gewichtsverlusten eingetragen. In jedem Versuch wurde der Ruß auf eine Temperatur von etwa 5ioo unter Hindurchblasen von Luft durch ntürlichen Zug über den erhitzten Ruß erhitzt.
    Tabelle IV
    ABG Ölabsorption J2-Adsorp-
    pa-Wert Farb- cm3/g tion # ro 6
    index
    Vor der Be-
    handlung 9,8 93 0,93 26
    Gewichts-
    verlust
    in Proz.
    2,0 3,4 97 0,93 -
    20,0 2,7 I22 - -
    23,4 - 129 1,14 -
    - -
    34,0 2,5 140
    50,0 2,4 150 1,7 181
    53,0 2,8 152 - -
    55,0 2,7 143 1,48 -
    65,o 2,6 159 2,o6 -
    75,0 - 152 1,61 -
    Es, sei bemerkt, daß, wenn die Behandlung über einen Gewichtsverlust größer als etwa 50% erstreckt wird, die erhaltenen Werte für Farbe und Ölabsorption etwas unregelmäßig sind.
  • Ein Ofenruß mit einer Zündtemperatur von etwa 482°, einem Farbindex von i i i und einer Ölabsorption von 1,64 wurde auf eine Temperatur von etwa 493 bis 5ioo erhitzt, wobei ein Gemisch von Luft und Wasserdampf durch natürlichen Zug über die Bußoberfläche geleitet wurde. Es wurden periodisch Bußmuster entnommen und auf Farbe und Ölabsorption untersucht. Auch. der Gewichtsverlust wurde zur Zeit der Entnahme jeder Probe bestimmt. Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle V wiedergegeben.
    Tabelle V
    Zeit Verlust in ABC-Farb- Ölabsorption
    in Minuten Gewichts- index in cm3/g
    Prozent
    5 3 115 1,35
    15 12 124 1,37
    30 30 139 1,43
    45 i 50 149 1,73
    Ein weiterer Ofenruß mit noch höherer Struktur, einer Zündtemperatur von etwa 538o, einem Farbindex von 89 und einer Ölabsorption von 1,56 wurde auf etwa 5 io bis 538' in Gegenwart von Luft und Wasserdampf erhitzt. Es wurden wie im vorhergehenden Beisspiel Proben entnommen und untersucht. Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der folgenden Tabelle VI wiedergegeben.
    Tabelle VI
    Zeit Verlust in ABC-Farb- Ölabsorption
    in Minuten Gewichts- Index in cm3/g
    Prozent
    5 2 95 1,29
    15 4 ioo 1,3
    45 14 1o9 1,38
    6o 33 129 1,7
    90 49 145 1,96
    Ein noch anderer Ofenruß mit einer Zündtemperatur von etwa 538o, einem Farbindex von ioo und einer Ölabsorption von 1,67 wurde auf etwa 5 io bis 538' 6o Minuten in Gegenwart von Luft und Wasserdampf erhitzt. Diese Behandlung führte zu einem Gewichtsverlust von 42114 und einem Anstieg der Farbe und der Ölabsorption auf 144 bzw. 2,34.
  • Flammruße können ebenfalls nach dem vorliegenden Verfahren mit besonderem Vorteil behandelt werden. Zum Beispiel wurde unter den Bedingungen des vorstehenden Beispiels die Farbe eines Flamrnrußes von 76 auf 145 verbessert. Unter gleichen Bedingungen wurde die Farbe eines zweiten Rußes, eines Ofenrußes, von 113 auf 152 bei 4o Gewichtsprozent Verlust erhöht, und die Farbe eines weiteren Ofenrußes wurde von 147 auf 175 bei 491/o Gewichtsverlust und. einem Anstieg der Ölabsorption von i,io auf 1,83 erhöht.
  • Die hier erwähnten Olabsorptionswerte sind ausgedrückt in cm3 Leinsamenöl je g Ruß, die durch den ölabsorptionstest nach dem Verfahren der steifen Paste bestimmt wurden, das im einzelnen in der Zeitschrift »Rubber Age«, August 1944. S. 475, beschrieben ist.
  • Wie durch die vorhergehenden speziellen Beispiele erläutert ist, können die Eigenschaften der neuen Produkte, mit Ausnahme des pH AVertes, durch Ausdehnung der Behandlungsmethode oder durch sonstiges Variieren der Stärke der Behandlung über einen beträchtlichen Bereich verändert «-erden. Der pH-Wert ist in jedem Falle der geringste erreichbare für den jeweils behandelten Ruß, da die Oberfläche des Rußes voll oxydiert ist. In Abhängigkeit von der Stärke der Behandlung und etwas von den Anfangseigenschaften des Rußes kann man Bußarten herstellen mit einer volloxvdi-erten Oberfläche, einem ABC-Farbindex im Bereich von 95 bis 175, einem Olabsorptionswert (steife Paste) von i, l bis 2,4cms je g Ruß und einem Jodadsorptionswert von 25 bis Zoo Äquivalenten - io-j j e Gramm.
  • Es sei bemerkt, daß der in den Patentansprüchen benutzte Ausdruck Ofenruß Lampenruß mit umfaßt. In den vorhergehenden Beispielen der speziellen Arbeitsweisen gemäß der vorliegenden Erfindung, in denen Luft unter Zumischung von Wasserdampf verwendet wurde. war das Verhältnis von Dampf zu Luft in jedem Fall innerhalb des Bereiches von 1 : 3 bis 1 : 1o.
  • Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Ruß besitzt eine einzigartige Kombination von Eigenschaften, auf Grund deren er besonders für die Herstellung von Druckfarben, Farben, Lacken u. dgl. geeignet ist. Er hat die Färbekraft von feinem Kanalruß in Kombination mit dem blauen Ton von viel gröberen Bußarten. Er hat die Fließeigenschaften eines »lange« Druckfarben ergebenden Rußes und die Weichheit ines Lampenrußes.
  • Das bei der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anfallende Produkt ist durch eine einzigartige Kombination von Eigenschaften einschließlich eines pH-Wertes im Bereich von 2,5 bis 3,5, eines ABC-Farbindexes im Bereich von 14o bis 16o, eines Olabsorptionswertes (steife Paste) von 1,5 bis 2.5 cm3/g, eines Jodadsorptionswertes von i5o bis 200 Äquivalenten - io-5 je Gramm und eines blauen Tons gekennzeichnet. Farbe, Ölabsorption und Jodzahl können jedoch in etwas größerem Ausmaß variieren in Abhängigkeit von den Ausgangseigenschaften des behandelten Ofenrußes und dem Ausmaß der Behandlung, gemessen am Gewichtsverlust.
  • Es wurde gefunden, daß im allgemeinen ein Anstieg um io Punkt-- in dem ABC-Farbindex für je io Gewichtsprozent Verlust des Ofenrußes stattfindet. Wenn also ein Ofenruß mit einem ursprünglichen ABC-Farbindex von ioo gemäß der vorliegenden Erfindung bis zu einem Gewichtsverlust von io% behandelt wird, wird der ABC-Farbindex des erhaltenen Kohlenstoffs i io sein. Hierbei besteht eine im wesentlichen geradlinige Beziehung bis zu etwa 75 Gewichtsprozent Verlust, oberhalb dieses Wertes hört das Verfahren auf, wirtschaftlich tragbar zu sein. Bei einem Gewichtsverlust von 20% Ruß ist der Farbindex i20, bei einem Gewichtsverlust von 30°/o etwa 130, bei einem Gewichtsverlust von q.00/0 etwa i40, bei einem Gewichtsverlust von 50% etwa i50 usw.
  • Im allgemeinen kann gesagt werden, daß der Ö1-absorptionswert (steife Paste) des Rußes durch das vorliegende Verfahren verdoppelt wird. Die Ölabsorption und auch die jodadsorption des Endproduktes hängen nicht nur von den entsprechenden Ausgangswerten des unbehandelten Ofenrußes ab, sondern auch von dem Ausmaß der Behandlung, gemessen als Gewichtsverlust, wie oben beschrieben wurde.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Behandlung von Ofenruß durch Erhitzen mit Luft, dadurch gekennzeichnet, daß man eine flache Schicht des Ofenrußes von einer gleichmäßigen Dicke von nicht über etwa o,6 cm auf eine Temperatur unter sichtbarer Glut, aber nicht niedriger als etwa 343°, am besten etwas unter der Zündtemperatur des im Einzelfall zu behandelnden Rußes erhitzt und gleichzeitig Luft oder ein Gemisch von Luft und Wasserdampf in Berührung mit der Schicht des erhitzten Rußes gleichmäßig hindurchleitet und diese Behandlung nach Erreichen des niedrigsten erreichbaren p11-Wertes fortsetzt, bis mindestens 5, aber nicht mehr als 75 Gewichtsprozent Ruß abgebrannt sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung beendet wird, bevor mehr als 6o % Ruß abgebrannt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift N.r. 599 949.
DEC6270A 1952-08-14 1952-08-14 Verfahren zur Behandlung von Ofenruss Pending DE1000548B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB599949A (en) * 1944-12-02 1948-03-24 Leonard Wickenden Improvements in carbons

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