DE10004563A1 - Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter - Google Patents
Rollballenpresse für landwirtschaftliche HalmgüterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter mit einer außerhalb eines Pressraumes (10) parallel zu einer Umhüllvorrichtung (11) an einem Pressraumgehäuse (5) angeordneten Abrollstation (13) für eine Materialbahnrolle (14) und einer Ladeeinrichtung (18) für die Materialbahnrolle (14). Zur Verbesserung der Ladeeinrichtung (18) bezüglich Kraftaufwand beim Transport der Materialbahnrolle (14) in die Abroll- (13) oder Vorratsstation (13a) und zur Reduzierung des Platzbedarfs in der Rollballenpresse wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Ladeeinrichtung (18) zusammen mit der Materialbahnrolle (14) in die Abrollstation (13) oder eine Vorratsstation (13a) bewegbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Die DE 197 11 164 A1 offenbart eine Rollballenpresse mit einer Ladeeinrichtung, die von einer
verriegelbaren Ruheposition, in der sich diese parallel zu einer Pressenseitenwand befindet, etwa 90° um
eine vertikale Achse in eine Übergabeposition schwenkbar ist. In dieser Übergabeposition oder in
angehobener Position wird die Materialbahnrolle dann von Hand aus der Ladeeinrichtung in die
Abrollstation geschoben. Nachteilig hierbei ist, dass die etwa 40 kg schwere und ca. 130 cm lange
Materialbahnrolle trotzdem immer noch umständlich zu handhaben ist, weil diese erst in relativ hoher
Position in die Ladeeinrichtung gelegt und seitlich von der Ladeeinrichtung in die Abrollstation geschoben
werden muss. Darüber hinaus hat diese Ladeeinrichtung einen relativ großen Platzbedarf unter der
Schutzverkleidung der Rollballenpresse, so dass diese relativ breit baut.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Ladeeinrichtung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 11.
Da die erfindungsgemäße Ladeeinrichtung nunmehr zusammen mit der Materialbahnrolle in die Abroll-
oder Vorratsstation unmittelbar vor die Hüllvorrichtung schiebbar ist, ist die Übergabe der
Materialbahnrolle auf einfachste Weise ohne großen Kraftaufwand und ohne Verrenkungen gewährleistet.
Darüber hinaus benötigt die Ladeeinrichtung überhaupt keinen Platz im Seitenbereich der
Rollballenpresse.
Um auch den Transport der Materialbahnrolle von einem Lagerort zur Rollballenpresse zu erleichtern,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Ladeeinrichtung als fahrbare Transporteinrichtung für die
Materialbahnrolle ausgestaltet wird.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Ladeeinrichtung leicht lös- und abnehmbar mit der
Rollballenpresse verbunden, und es ist im einschubseitigen Bereich der Seitenwand der Rollballenpresse
eine Halterung vorgesehen, in welche die Ladeeinrichtung gemeinsam mit der Materialbahnrolle leicht
einhängbar ist.
Auf diese Weise ist der gesamte Materialbahnrollentransport vom Lagerort der Materialbahnrolle bis zu
deren Verwendung in der Abrollstation mit minimalem Kraftaufwand und mit nur einer einzigen
Einrichtung gewährleistet.
Nachstehend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht auf eine Rollballenpresse mit einer erfindungsgemäßen
Ladeeinrichtung in in Strichlinie gezeichneter Position vor dem Einschieben in eine
Abrollstation und in in Volllinie dargestellter Position in der Abrollstation,
Fig. 2 eine schematische Teilseitenansicht auf ein Vordergehäuse der Rollballenpresse mit
einer Materialbahnrolle in der Abrollstation und mit einer Vorratsrolle auf der
Ladeeinrichtung in eingeschobener Position in einer Vorratsstation der Rollballenpresse,
Fig. 3 eine Führungsschiene im Querschnitt mit aufgesetztem Laufrad der Ladeeinrichtung in
der Abrollstation und
Fig. 4 eine Führungsschiene in Draufsicht mit einer Verriegelungsklinke zum Arretieren der
Ladeeinrichtung in der Abroll- oder Vorratsstation.
Die Rollballenpresse hat ein allgemein mit 1 beziffertes Fahrgestell mit Rädern 2, welches über eine
Zugdeichsel 3 an einen nicht dargestellten Schlepper anzuhängen ist. Den Rädern 2 ist in Arbeitsrichtung
der Rundballenpresse eine mit 4 bezifferte Aufnahmevorrichtung (Pick-up) üblicher Bauart vorgeordnet.
Auf dem Fahrgestell 1 ist ein allgemein mit 5 beziffertes Pressraumgehäuse angeordnet, bestehend aus
einem gestellfesten Vordergehäuse 6 mit vorderen Seitenwänden 7, 8 und einem gelenkig mit dem
Vordergehäuse 6 verbundenen, nicht dargestellten Hintergehäuse, welches nach Formung eines Ballens
um eine obere Schwenkachse zum Ballenausstoß aufklappbar ist.
Zwischen sich gegenüberliegenden, einander entsprechenden Seitenwänden 7, 8 erstrecken sich
Presselemente in Form von Walzen 9, die umfangsseitig einen Pressraum 10 begrenzen. Es können aber
auch Riemen, Stabförderketten oder Kombinationen davon sein. Desgleichen kann der Pressraum 10
einer Bauart mit konstantem oder variablem Pressraumdurchmesser sein. Der Antrieb der Presselemente
erfolgt durch eine nicht dargestellte, mit einem Hauptgetriebe gekoppelte Gelenkwelle vom Schlepper
aus.
Oberhalb der Presswalzen 9 ist eine Umhüllvorrichtung 11 vorgesehen, mittels welcher eine Mantelbahn
durch einen Spalt 12 zwischen zwei Presswalzen 9 dem Pressraum 10 zuführbar ist, um einen fertig
gepressten Rundballen formfixierend zu umhüllen. Die Mantelbahn, z. B. Netz oder Folie, wird in einer
Abrollstation 13 von einer Materialbahnrolle 14 abgezogen, welche bei bekannten Abrollstationen in
einem kastenförmigen Behälter 15 so gelagert ist, dass ihre Rotationsachse 16 parallel zur Zylinderachse
17 des Pressraumes 10 verläuft.
Neu ist eine Ladeeinrichtung 18, welche auf parallel zur Zylinderachse 17 des Pressraumes 10
angeordneten Führungen 19 direkt von der Seite der Rollballenpresse her vor die Umhüllvorrichtung 11
schiebbar ist. Die Ladeeinrichtung 18 und die Führungen 19 können aber auch dem an unveränderter
Stelle angeordneten Behälter 15 als Vorratsstation 13a für eine Vorratsrolle 14a unmittelbar vorgelagert
sein, wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, oder es können statt eines Behälters 15 und einer
Ladeeinrichtung 18 auch zwei Ladeeinrichtungen nebeneinander oder übereinander angeordnet sein.
Die Führungen 19 haben einen trapezförmigen Querschnitt, wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind in einem
Abstand parallel nebeneinander angeordnet, der größer ist als der Durchmesser der Materialbahnrolle 14
und stützen sich über Tragwinkel 20 auf der Zugdeichsel 3 und am Vordergehäuse 6 ab. Auf der
Einschubseite der Ladeeinrichtung 18 sind die Führungen 19 etwa um 45° nach unten abgewinkelt und
durch ein Winkeleisen 21 verbunden, dessen freie Schenkel nach oben weisen, um eine Haltekante 22
der Ladeeinrichtung 18 dort einzuhängen. Am anderen Ende weist jede Führung 19 rechteckförmige
Ausnehmungen 23 auf, welche die Haltekante 22 durchgreift zum Arretieren der Ladeeinrichtung 18 in der
Abroll- 13 oder Vorratsstation 13a, s. Fig. 4.
Die Ladeeinrichtung 18 besteht aus einem rechteckförmigen Rohrrahmen, welcher zwischen sich die
Materialbahnrolle 14 so aufnimmt, dass sich diese auf zwei Längsrohren 24, 25 abstützt, welche in einem
seitlichen Abstand voreinander angeordnet sind, welcher kleiner ist als der Durchmesser der
Materialbahnrolle 14, während die Materialbahnrolle 14 in axialer Richtung jeweils durch einen an den
Stirnseiten angreifenden Anschlag 26, 27 gegen Verrutschen gehalten wird. Die Längsrohre 24, 25 sind
auf der Einschubseite der Ladeeinrichtung 18 länger ausgeführt als dies der Länge der Materialbahnrolle
14 entspricht und durch ein Querrohr 28 miteinander verbunden, welches gleichzeitig einen Handgriff 29
bildet. An den überstehenden Rohrabschnitten ist jeweils eine nach unten weisende Nase 30 befestigt,
die rechtwinklig zum Rohr 24, 25 eine Haltekante 22 zum Halten der in das Winkeleisen 21 eingehängten
Ladeeinrichtung 18 aufweist und eine Auflaufschräge 31 zum Verschieben auf den Führungen 19.
Anstelle der Nase 30 können bei entsprechender Gestaltung des Winkeleisens 21 auch Laufräder
verwendet werden. Auf der der Einschubseite gegenüberliegenden Seite der Ladeeinrichtung 18 sind
beide Längsrohre 24, 25 etwa auf Höhe der Stirnseite der Materialbahnrolle 14 ca. 45° nach oben
abgewinkelt und weisen endseitig ein Querrohr 32 als Verbindung auf, welches ebenfalls als Handgriff
ausgebildet ist. Beide Längsrohre 24, 25 weisen unterhalb des Anschlages 27 jeweils nach außen
weisende, rechtwinklig zu den Rohraußenseiten angeordnete Achsstummel 33 mit Laufrädern 34 auf, die
so angeordnet sind, dass die Ladeeinrichtung 18 auf den Führungen 19 leicht in die Endpositionen der
Abroll- 13 oder Vorratsstation 13a schiebbar ist und gemäß gestrichelter Darstellung in Fig. 1 in
entnommenem Zustand auf dem Erdboden zum Transport der Materialbahnrolle 14 verfahrbar ist.
Die Funktion der Ladeeinrichtung 18 ist wie folgt: Ist eine Materialbahnrolle 14 in der Rollballenpresse
aufgebraucht, so wird die Ladeeinrichtung 18 aus der Abroll- 13 bzw. der Vorratsstation 13a
herausgezogen, zum Lagerort der Materialbahnrollen gefahren und dort mit einer Materialbahnrolle 14
beladen. Die relativ schwere, sperrige Materialbahnrolle 14 wird mittels der Ladeeinrichtung 18 leicht an
einer Hand zur Rollballenpresse gefahren und dort mit ihrer Haltekante 22 in das Winkeleisen 21
eingehängt. Die Ladeeinrichtung 18 wird an dem Handgriff 32 in eine etwa horizontale Position bewegt
und auf den Führungen 19 in die Abroll- 13 bzw. Vorratsstation 13a geschoben. Zum Anheben und/oder
Einschieben der Ladeeinrichtung 18 können auch nicht dargestellte Hilfsantriebe eingesetzt werden. Eine
einzige Ladeeinrichtung 18 ist somit sowohl als Abroll- 13 oder Vorratsstation 13a nutzbar und dient
gleichzeitig zum Einschieben der Materialbahnrolle 14, 14a in die Abroll- 13 oder Vorratsstation 13a und
als Transporteinrichtung vom Lagerort zur Rollballenpresse, wodurch der Kraftaufwand des Bedieners
minimiert wird. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, baut die seitliche Schutzverkleidung 35 relativ schmal, weil
erfindungsgemäß kein Platzbedarf für die Materialbahnrolle 14 notwendig ist.
Claims (11)
1. Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter mit einer außerhalb eines Pressraumes (10)
an einem Pressraumgehäuse (5) parallel zu einer Umhüllvorrichtung (11) angeordneten
Abrollstation (13) für eine Materialbahnrolle (14) und einer Ladeeinrichtung (18) für die
Materialbahnrolle (14), dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeeinrichtung (18) zusammen mit
der Materialbahnrolle (14, 14a) in die Abrollstation (13) oder eine Vorratsstation (13a) bewegbar
ist.
2. Rollballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur Zylinderachse
(17) des Pressraumes (10) angeordnete Führungen (19) vorgesehen sind, auf denen die
Ladeeinrichtung (18) verschieb- oder verfahrbar ist.
3. Rollballenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (19) im
Bereich einer Seitenwand (8) der Rundballenpresse nach außen und unten abgewinkelt sind.
4. Rollballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Sicherungsmittel (22, 23) vorgesehen sind zum Arretieren der Ladeeinrichtung (18) in der Abroll-
(13) oder Vorratsstation (13a).
5. Rollballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abrollstation (13) einen einfachen Behälter (15) zur Aufnahme einer Materialbahnrolle (14)
aufweist und parallel dazu eine Vorratsstation (13a) angeordnet ist, in welche eine Vorratsrolle
(14a) zusammen mit der Ladeeinrichtung (18) einschiebbar ist, wobei die Vorratsrolle (14a) leicht
und einfach von der Vorratsstation (13a) in die Abrollstation (13) überführbar ist.
6. Rollballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ladeeinrichtung (18) um eine horizontale, rechtwinklig zur Zylinderachse (17) des
Pressraumes (10) gelegene Achse verschwenkbar ist.
7. Rollballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ladeeinrichtung (18) als fahrbare Transporteinrichtung für die Materialbahnrolle (14, 14a)
ausgestaltet ist.
8. Rollballenpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeeinrichtung (18)
leicht lös- und abnehmbar mit der Rollballenpresse verbunden ist, und dass im einschubseitigen
Bereich der Seitenwand (8) der Rollballenpresse eine Halterung (21) vorgesehen ist, in welche
die Ladeeinrichtung (18) gemeinsam mit einer Materialbahnrolle (14, 14a) leicht einhängbar ist.
9. Rollballenpresse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeeinrichtung
(18) als Tragelement (24, 25, 28, 32) für die Materialbahnrolle (14, 14a) ausgebildet ist und Mittel
(26, 27) vorgesehen sind, welche die Materialbahnrolle (14, 14a) wenigstens an den Stirnseiten
gegen Wegrutschen in axialer Richtung halten.
10. Rollballenpresse nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ladeeinrichtung (18) wenigstens einen Handgriff (29) zum Ziehen, einen Handgriff (32) zum
Einschieben in die Abroll- (13) oder Vorratsstation (13a) und Laufräder (34) aufweist.
11. Rollballenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass hydraulische, mechanische, elektrische und/oder pneumatische Antriebe
zum Überführen der Ladeeinrichtung (18) in die Abroll- (13) und/oder Vorratsstation (13a)
vorgesehen sind.
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