DE10004480A1

DE10004480A1 - Verfahren und Einrichtung zum Einstellen einer Vorspannung zweier Zylinder

Info

Publication number: DE10004480A1
Application number: DE10004480A
Authority: DE
Inventors: Siegfried Stark
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2000-02-02
Filing date: 2000-02-02
Publication date: 2001-08-09
Anticipated expiration: 2020-02-03
Also published as: WO2001056797A1; EP1259378A1; DE50100421D1; EP1259378B1; DE10004480C2; ATE245538T1

Abstract

Bei einem Verfahren und einer Einrichtung zum Einstellen der Vorspannung zeier unter Verwendung von Schmitzringen gegeneinanderlaufender Zylinder werden unter Verwendung einer Meßvorrichtung Meßfehler reduziert. Dies geschieht dadurch, daß die Meßvorrichtung in eine außerhalb der Druckmaschine befindliche Einstellehre in Form eines originalgetreuen Schmitzringpaares eingebracht und dort ein Sollwert aufgenommen wird. Dieser Sollwert wird mittels der Meßvorrichtung nachfolgend durch Justieren der Schmitzringpaare in der Druckmaschine reproduziert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2.

Durch die DE 23 00 946 C3 ist eine Vorrichtung zum Messen der Vorspannung zweier unter Verwendung von Schmitzringen gegeneinanderlaufenden Druckwerkszylindern, z. B. eines Gummi- und eines Formzylinders einer Rotationsdruckmaschine bekannt, bei welcher zwei Meßwalzen unterschiedlichen Durchmessers, etwa von 4 und 64 mm in den Spalt zwischen den Schmitzringen einbringbar sind. Der Abstand beider Meßwalzen wird mittels einer Meßvorrichtung mit einer Meßuhr gemessen. Die Meßwalzen der Meßvorrichtung werden vorher mittels einer Meßlehre auf ein errechnetes Maß in eine Soll-Abstandsstellung gebracht. Der Sollabstand der beiden Meßwalzen ist durch die Korrektur der Vorspannung der Schmitzringe beider Druckwerkszylinder einstellbar.

Ein Toleranzmaß für die kleinere der beiden Meßwalzen liegt im Zehntelbereich eines µm und kann meßtechnisch nicht mit ausreichender Genauigkeit erfaßt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Einrichtung zum Einstellen der Vorspannung zweier Zylinder zu schaffen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die mit Fehlern behafteten Meßergebnisse, z. B. nicht exakt ermittelbaren Durchmesser, insbesondere der kleineren der Meßwalzen der Meßvorrichtung, unberücksichtigt bleiben können, da gemäß der Erfindung eine Vergleichsmessung vorgenommen wird. Das heißt, gleiche Toleranzen der Meßwalzen werden bei zwei Messungen an verschiedenen Objekten verwendet, so daß die nicht exakt ermittelbare Durchmesser der Meßwalzen der Meßvorrichtung die Einstellwerte der Vorspannung nicht verfälschen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung zum Einstellen der Vorspannung von Schmitzringen mit einer in den Spalt zwischen den Schmitzringen eingeführten bekannten Meßvorrichtung in einer schematischen Darstellung;

Fig. 2 einen Querschnitt durch zwei Druckwerkszylinder in Höhe der Schmitzringe mit der bekannten Meßvorrichtung.

Eine Einstellehre oder Einrichtung 01 zum Einstellen einer Vorspannung von Schmitzringen besteht aus einem außerhalb einer Rotationsdruckmaschine befindlichen Gestell 02, in welchem ein Segment 03 eines ersten Schmitzringes 03 fest angeordnet ist (Fig. 1). Ein Segment 04 eines zweiten Schmitzringes ist gegen das erste Segment 03 mittels Vorspannung einstellbar. Dazu ist das zweite Segment 04 beidseitig mit Gleitsteinen 06 in Langlöchern 07 des Gestells 02 gegen die Kraft einer Feder 08, z. B. Druckfeder, mittels einer Stelleinrichtung, z. B. einer gestellfest gelagerten Gewindespindel 09 mit Handrad 11 gegen das erste Segment 03 anstellbar und somit vorspannbar.

Ein am langlochfernen Ende der Feder 08 befestigter Zeiger 12 zeigt auf einer gestellfesten Skala 13 den derzeitig ausgeübten Druck der Feder 08 an.

Statt Segmenten 03; 04 können auch ganze Schmitzringe verwendet werden.

Durchmesser d1; d2 der Segmente 03; 04 (Fig. 1) entsprechen den Durchmessern d3; d4 von einzustellenden bzw. vorzuspannenden Schmitzringen 23; 24 in der Rotationsdruckmaschine (Fig. 2). Somit handelt es sich bei der Einrichtung 01 um ein Modell mit Originalabmessungen bezüglich der gegeneinander anstellbaren Schmitzringe 03; 04.

Eine bekannte Meßvorrichtung 14 zum Messen der Vorspannung zwischen Schmitzringen 03, 04; 23, 24 besteht entsprechend der DE 23 00 946 C3 aus zwei parallel zueinander angeordneten Meßwalzen 16; 17 mit unterschiedlichem, aber wesentlich kleinerem Durchmessern gegenüber den Durchmessern d1 bis d4 der Schmitzringe 03, 04; 23, 24.

Diese Meßwalzen 16, 17 sind durch einen längenveränderbaren Meßfuß 18 miteinander verbunden. Der Abstand der Mittelachsen beider Meßwalzen 16; 17 sind mittels einer ebenfalls angeordneten Meßuhr 19 meßbar. Die Meßvorrichtung 14 ist in einen Spalt 21 zwischen den Segmenten 03; 04 der Einrichtung 01 (Fig. 1) sowie in einen Spalt 22 zwischen die Schmitzringe 23; 24 der Rotationsdruckmaschine (Fig. 2) einbringbar.

Ein Verfahren zum Einstellen einer Vorspannung zwischen Schmitzringen 23; 24 läuft wie folgt ab:

Die Segmente 03; 04 werden mittels drehen des Handrades 11 der Einrichtung 01 auf Vorspannung, z. B. auf den Betrag von 5 kN (fünf Kilonewton) eingestellt. Die Meßvorrichtung 14 wird nachfolgend in den Spalt 21 zwischen die Schmitzring-Segmente 03; 04 (Fig. 1) eingebracht und ein Sollmeßwert e ermittelt. Anschließend wird die Meßvorrichtung 14 in den Spalt 22 zwischen die Schmitzringe 23; 24 der Rotationsdruckmaschine verbracht (Fig. 2). Die Schmitzringe 23; 24 werden nunmehr so lange justiert, z. B. mittels verdrehbarer Exzenterbuchsen, bis ein Istmeßwert mit dem Sollmeßwert e übereinstimmt.

Wird z. B. angenommen, daß ein Sollmaß d1 bis d4 der Segmente 03; 04 bzw. der Schmitzringe 23; 24 380,100 mm betragen soll und ein Istmaß wie folgt abweicht:

Somit ergibt sich eine Gesamtabweichung von 0,00030 mm, welche vernachlässigbar klein ist.

Bezugszeichenliste

01

Einrichtung

02

Gestell

03

Segment, erstes (

01

)

04

Segment, zweites (

01

)

05

-

06

Gleitstein (

07

)

07

Langloch (

02

)

08

Feder

09

Gewindespindel

10

-

11

Handrad (

09

)

12

Zeiger (

08

)

13

Skala (

02

)

14

Meßvorrichtung (

03

,

04

;

22

)

15

-

16

Meßwalze (

14

)

17

Meßwalze (

14

)

18

Meßfuß (

16

;

17

)

19

Meßuhr (

14

)

20

-

21

Spalt (

03

;

04

)

22

Spalt (

23

;

24

)

23

Schmitzring, erster

24

Schmitzring, zweiter
e Sollmeßwert
d1 Durchmesser (

03

)
d2 Durchmesser (

04

)
d3 Durchmesser (

23

)
d4 Durchmesser (

24

)

Claims

1. Verfahren zum Einstellen einer Vorspannung zweier Schmitzringe (23; 24) von zusammenwirkenden Zylindern einer Rotationsdruckmaschine, wobei mittels einer Meßvorrichtung (14) eine vorwählbare Vorspannung zwischen den Schmitzringen (23; 24) eingestellt wird mit folgenden Merkmalen:

- die Meßvorrichtung (14) wird in einen Spalt (21) einer auf eine vorgewählte Vorspannung gebrachten Einstellehre oder Einrichtung (01) in Form eines mit sich außerhalb der Rotationsdruckmaschine befindlichen Modells eines gegeneinanderlaufenden Schmitzringpaares (03; 04) eingebracht,
- dort wird ein Sollmeßwert (e) ermittelt,
- die Meßvorrichtung (14) wird nachfolgend in einen Spalt (22) eines Paares von in der Rotationsdruckmaschine befindlichen Schmitzringen (23; 24) eingebracht,
- diese Schmitzringe (23; 24) werden entsprechend dem Sollmeßwert (e) justiert.

2. Einrichtung zum Einstellen einer Vorspannung zweier Schmitzringe (23; 24) von zusammenwirkenden Zylindern einer Rotationsdruckmaschine, wobei mittels einer Meßvorrichtung (14) eine vorwählbare Vorspannung zwischen den Schmitzringen (23; 24) eingestellt wird mit folgenden Merkmalen:

- außerhalb der Rotationsdruckmaschine sind zumindest Teile zweier Schmitzringe (03; 04) mit einer definierten Kraft gegeneinander anpreßbar angeordnet.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Schmitzring (3) in einem Gestell (02) fest ist, ein zweiter Schmitzring (04) im Gestell (02) gegen die Kraft einer Feder (08) verschiebbar angeordnet ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschieben des zweiten Schmitzringes (04) mittels einer Stelleinrichtung (09) erfolgt.

5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (09) aus einer gestellfest gelagerten Gewindespindel (09) besteht.

6. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmitzringe (03; 04) als Segmente (03; 04) ausgebildet sind

7. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßvorrichtung (14) zwei parallele Meßwalzen (16; 17) mit unterschiedlichem, aber wesentlich kleinerem Durchmesser als dem Durchmesser der Druckwerkszylinder, in den Spalt (21; 22) zwischen den Schmitzringen (03, 04; 23, 24) hintereinander einbringbar sind, wobei der Abstand der Mittelachsen der beiden Meßwalzen (16; 17) mittels einer Meßuhr (19) meßbar ist.