DE3224121C1 - Meßvorrichtung - Google Patents
MeßvorrichtungInfo
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- DE3224121C1 DE3224121C1 DE19823224121 DE3224121A DE3224121C1 DE 3224121 C1 DE3224121 C1 DE 3224121C1 DE 19823224121 DE19823224121 DE 19823224121 DE 3224121 A DE3224121 A DE 3224121A DE 3224121 C1 DE3224121 C1 DE 3224121C1
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Meßvorrichtung Tür die Umfangslänge (oder Überstand) und die
Schiefläge (oder Neigung) der aneinanderstoßenden Teilflächen von halbzylindrischen Werkstücken, beispielsweise
zweiteiligen, dünnwandigen GleiUagerschalen, bei der eine Meßaufnahme mii Meßaufnahmebohrung
und seitlich dazu angeordneter Bezugsfläche, mindestens ein mit der Prüfkraft zu beaufschlagender,
beweglicher Meßkopf, der einen zum Anlegen an die geneigte Teilfläche geeignet relativ zum Meßkopf
beweglichen Meßbalken aufweist, und Meßwertaufnehmer für die Umfangslänge und für die Schieflage
vorgesehen sind.
Die grundlegenden Prüfmethoden für die Messung der Umfangslänge (oder Überstand) und die Schieflage
(oder Neigung) der aneinanderstoßenden Teilflächen von zweiteiligen, dünnwandigen Gleitlagerschalen sind
ebenso aus der Literatur bekannt wie das Prinzip der für diese Prüfungen zu benutzenden Meßeinrichtungen,
insbesondere aus dem in Entwurf vorliegenden DlN-BIatt DlN ISO 6524 »Gleitlager; Methoden zur
messenden Prüfung: Umfangslängen- Messung von
dünnwandigen Lagerschalen« und VDI/DGQ-Richtlinien
VDI/DGQ 3441 »statistische Prüfung der Arbeitsund Positionsgenauigkeit von Werkzeugmaschinen:
Grundlagen«.
Aus der DEAS 24 29 692 ist auch eine Meßvorrichtung zur Bestimmung der Überlänge und Neigung der
aneinanderstoßenden Flächen von zweiteiligen Gleitlagerschalen bekannt, die aber den in DIN ISO 6524 und
VDI/DGQ 3441 niedergelegten Anforderungen nicht entspricht. Bei der aus der DE-AS 24 29 692 bekannten
Meßvorrichtung ist ein blockartiges Preßelement vorgesehen, das zugleich die Funktion des beweglichen
Meßkopfes und dip Funktion des beweglichen Meßbalkens übernehmen muß und dazu zwei in seitlichem
Abstand angeordnete Meßwertaufnehmer trägt, die
beide auf die Bezugsfläche der Meßaufnahme greifen. Cas Preßelement wird über eine Zugstange und ein
Universalgelenk mit der Prüfkraft beaufschlagt, wobei das Universalgelenk im Mittelbereich des Preßelenients
angeordnet ist und das Preßelement mit seinem einen Endbereich sich auf die Teilfläche der zu prüfenden
Gleitlagerschale und mit dem anderen Fndbereich auf einen als Drehpunkt dienenden Dorn aufsetzt. Durch die
Verbindung des Preßelementes mit der Zugstange über ein Universalgelenk läßt sich eine gewisse .Schwenkbar=
kcit des Preßelementes um die Achse der Zugstange nicht ausschließen. Dadurch ist die Auflage des
Preßelcmentcs auf die Teilfläche der zu prüfenden
Lagerschale und die Auflage des Preßelenients aiii den
als Drehpunkt dienenden Dorn nicht genau definiert. Schon allein hierdurch werden die geforderte Meßgenauigkeit
und Meßsicherheit infrage gestellt, linier der
Einwirkung der abzustützenden Prüfkraft drückt sich der als Drehpunkt benutzte Aiiflagcclnrn in die ihm
gegenüberliegende Auflagefläche ein. Auch hierdurch werden Meßsicherheit und Meßgenauigkeit in unzulässiger
Weise vcrminden. Da die beiden Meßwertaufnchmer auf dieselbe Bczugsfläche der Meßaufnahme
greifen, muß zumindest die Schiefläge bzw. Neigung der Teilfläche aus der Differenz der beiden Meßwerte
ermittelt werden. Da die Differenz dieser beiden Meßwerte klein ist und im allgemeinen in der
Größenordnung derjenigen Meßfehler liegt, mit denen die beiden Ausgangs-Meßwerie unvermeidlich behaftet
sind, ist der mit einer ai·· der DE-AS 24 29 b92 crmittcite Teilflächen-Sihieflagewen praktisch unbrauchbar,
während der ermittelte Überlängenwert aus den oben erläuterten Gründen mit einem unzulässig
hohen unsystematischen, also nicht eliminierbaren Meßfehler behaftet ist.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine einfache Meßvorrichtung zu schaffen, mit der sich eine
höhere Meßgenauigkeit, Meßsicherheit und Reproduzierbarkeil innerhalb der VDI/DGQ-Richtlinie 3441
ergibt, sowohl bei der Umfangslängenmessung als auch
bei der gleichzeitigen Schieflagemessung an den Teilflächen von Gleitlagerschaien bzw. halbzylindrischen
Teilen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst. daß der bewegliche Meßbalkcn aus einem am Meßkopf
fest anbringbaren Kopfteil und einem zur Auflage auf die Teilfläche des Prüflings dienenden Fußteil besteht,
das über einen federnd elastischen Steg begrenzt beweglich am Kopfteil angebracht ist, und daß der μ
Meßwertaufnehmer für die Schiefläge am Kopfteil angebracht ist und auf eine am Fußteil ausgebildete
Abtastflache greift.
Durch die Unterteilung des Meßbalkens in zwei starre Teile, nämlich einen Kopfteil und einen Fußteil. >5
und die federnd elastisch, begrenzt bewegliche Verbindung zwischen diesen beiden Teilen stellt der Meßbalkcn
eine in sich feste Einheit dar. in der der Kopfteil und der Fußteil in unbelastetem Zustand eine reproduzierbare,
definiert, gegenseitige Stellung einnehmen. Unter der Wirkung der Prüfkraft nimmt der Fußteil die durch
die Teilfläche bestimmte Lage unter federnd elastischer Verformung des Steges ein. während der Kopfteil in
seiner durch den Meßkopf definierten Stellung verbleibt. Der federnd elastische Steg vermittelt dem Ί5
Fußteil eint- ausreichende begrenzte Beweglichkeit bezüglich des Kopfteiles, um sich in seiner Prüfstellung
derTeillläche des Prüflings genau anzupassen, ohne daß
eine Gelenkverbindung zwischen Kopfteil und Fußleil vorgesehen sein müßte. Sicherlich hat die elastische '<>
Verformung des Steges unter der Einwirkung der
Prüfkraft Einfluß auf die Meßwerte. Dieser Einfluß läßt
sich aber als Korrekturf.iktor aus den physikalischen
Gegebenheiten des Meßbalkens, wie .Stegabmessungen und Elastizitätsmodul des Stcgmaterials. und der
anzulegenden Prüfkryfi ermitteln. Die bisher bei
Gelenkverbindung zwischen den die Prüfkraft übertragenden Elementen und den sich an die Teilfläche
anlegenden Elementen unvermeidlichen unsystematischen und damit nicht eliminierbaren Meßfehler werden
durch die Erfindung vermieden.
Durch das Anbringen des auf eine am Fußteil ausgebildete Abtastfläche greifenden Meßwertaufnehmer
für die Schieflage am Kopfteil wird kein merklicher Einfluß mehr auf cii-cr Ruhestellung des Fußteiles
bezüglich des Kopftciles ausgeübt, da die Rückstellkraft des den Kopfteil und den rußtcil verbindenden Steges
die vom Meßwertaufnehmer ausgeübte Abtastkraft weit überwiegt. Außerdem kann der Meßwertaufnehmer
ständig in Abtaststellung auf der Abtastfläche gehalten werden. Hierdurch wird eine bei den
bekannten Meßvorrichiungen dieser Art bisher vorhandene
weitere Quelle für unsystematische und damit nicht eliminierbare Meßfehler beseitigt.
Man könnte zwar zunächst annehmen, daß der Meßbalken wegen seines federnd elastischen Steges nur
bei hohen Prüfkräften einsetzbar sei. Es hat sich aber überraschend herausgestellt, daß der federnd elastische
Steg ohne weiteres hinreichend schmal ausgebildet werden kann, daß sich auch bei niedrigen Prüfkräften
der Fußteil sicher und reproduzierbar genau auf die Teilfläche des Prüflings einstellt. Meßvorrichiungen, die
ohnehin nur für geringe Prüfkräfte ausgelegt sind und bei denen ein seitliches Verstellen der Meßaufnahme
bezüglich des Meßkopfes praktisch ausgeschlossen ist. enthalten schon von sich aus jegliche Sicherungen des
beweglichen Meßbalkens mit schmal ausgebildetem federnd elastischem Steg.
Für Meßvorrichtungen mit variabler oder umsiellbarer
Prüfkraft-Erzeugung kann in Weiterbildung der Erfindung dem federnd elastischen Steg des beweglichen
Balkens mindestens eine Überlastsicherung gtgen übermäßige zentrische Prüfkräfie zugeordnet sein.
Beispielsweise kann diese Überlastsicherung gegen übermäßige zentrische Prüfkräfte durch je eine
Verengung eines zu beiden Seiten des Steges zwischen dem Kopfteil und dem Fußteil gebildeten Schlitzes zu
beiden Seiten und in Nähe des Steges gebildet sein.
Für den Einsatz in Meßvorrichtungen, bei denen ein seitliches Verstellen der Meßaufnahme gegenüber dem
Meßkopf möglich ist. beispielsweise in Meßvorrichtungen für Durchführung verschiedener Meßmethoden,
kann in Weiterbildung der Erfindung am beweglichen Mcßbalken dem federnd elastischen Steg mindestens
eine Überlastsicherung gegen außermittige Belastung zugeordnet sein. Beispielsweise kann diese Überlastsicherung
gegen außermittige Belastung in je einer Schliizbreiien-Reduzierung in den äußeren Endbcreicheri
eines zwischen dem Kopfteil und dem Fußteil gebildeten Schlitzes bestehen.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der federnd elastische Steg im mittleren Bereich des
Meßbalkens angeordnet, wobei ein Schutz zwischen dem Kopfteil und dem Fußteil zu beiden Seiten des
Steges gebildet ist. Die Anordnung des federnd elastischen Steges im mittleren Bereich des Meßbalkens
ergibt optimale Symmetrie der relativen Bewegungen zwischen dem Kopfteil und dem Ftißteü. Da das
Aufsetzen des Mebbalkens auf die Teilfläche des Prüflings mit dem mittleren Bereich des Fuüteiles und
die Beaufschlagung mit Prüf kraft ebenfalls mittig zum
Melibalken erfolgen, ergibt die Anordnung des federnd elastischen Steges irr minieren Bereich des Meßbalkens
auch eine optimale Übertragung der Prüfkraft sowohl innerhalb des Meßbalkcns als auch auf den Prüfling.
Der bewegliche Mcßhalkcn ist bevorzugt mit seinem
Kopfteil, seinem Fuiteil und seinem Steg einstückig
ausgebildet. Dies bedeutet, daß der /u beiden Seiten des
Steges zwischen dem Kopfteil und dem Fußteil gebildete Schlitz aus einem den MelJbalkcn bildenden
Materialblock, vorzugsweise Stahlblock, herauszuarbeiten
ist. Dieser einstückige Aufbau und diese Herstellungsweise
ermöglichtn hohe Präzision des Mcßbalkens. insbesondere im Bereich seines Steges.
Die Übcrlastsichcrungen im beweglichen Meßbalken können zumindest zum Teil als innerhalb des zwischen
dem Kopfteil und dem f'ußteil gebildeten Schlitzes am Kopfteil und/oder am Fußteil einstückig geformte
Vorsprünge ausgebildet sein. Ks ist aber auch möglich,
die Überlastsicherungen zumindest zum Teil durch innerhalb des zwischen dem Kopfteil und dem F'ußteil
gebildeten Schlitzes am Kopfteil und/oder um F'ußteil angesetzte Verengungsstüeke zu bilden. Diese Verengungsstücke
können dünn bezüglich der gewünschten Schlitzbreiten-Reduzierung einstellbar sein, beispielsweise
mittels Feingcwinde.
Ausführungsbeispicle der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Ks
zeigt
F i g. I eine Prin/ipdarstellung für die herkömmliche Bestimmung der Umfangslänge nach Prüfmethode A;
Fig. 2 eine Prin/ipdarstellung für die herkömmliche
Bestimmung der Umfangslänge nach Prüfmethode B:
F i g. 3 die wesentlichen Teile einer erFindungsgemäßen
Meßvorrichtung. eingerichtet für Prüfmethode B:
F ι g. 4 einen in der Vorrichtung nach F i g. i vorgesehenen I'edermeßbalken schematisch in Seitenansicht:
F i g. 5 eine /weite Ausführungsform des in eine Vorrichtung nach F i g. i einsetzbaren beweglichen
Meßbalkens schematisch in Seitenansicht;
F i g. 6 eine Abwandlung eines beweglichen Meßbalkens nach F i g. 4 oder F i g. 5 im Bereich 6;
F i g. 7 eine andere Abwandlung eines Meßbalkens nach F i g. 4 oder F i g. 5 im Bereich 6;
F i g. 8 eine dritte Abwandlung eines Meßbalkens gemäß F i g. 4 oder F i g. 5 im Bereich 6 und
F i g. 9 eine vierte Abwandlung eines Meßbalkens nach F i g. 4 oder F i g. 5 im Bereich 6.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, ist bei der herkömmlichen
Bestimmung der Umfangslänge von halbzylindrischen pfüiitngcn JO. uciSpic'Svv ciSc zweiteiligen dünnwandigen
Cileitlagerschalen eine Meßaufnahme Il vorgesehen,
die eine Meßaufnahmebohrung 12 mit dem auf den Prüfling abgestimmten Durchmesser D . und zu jeder
Seite dieser Meöaufnahmebohrung 12 eine Bezugsfläche
13 'ragt. Auf die eine Bezugsfläche 13 ist für die
Prüfmethude A ein fester Anschlag 14 angebracht, der
über den Rand tier Meßaufnahmebohrung 12 ragt und an den sich der Prüfling 10 von unten her anlegt. Mit der
freien Be/ugsflache und dem aus der Meßaufnuhmebohrung
12 vorstehenden Ende des Prüflings 10 wird die Meßaufnahme 11 unter einen beweglichen Meßkopf 15
gebracht, der einen beweglichen Meßbalken 16 und einen Meßwertaut'nehmer 17 enthält. Dabei wird der
bewegliche Meßbalken 16 auf den überstehenden Teil des Prüflings 10 aufgesetzt, und der Meßwertaufnehmer
tastet die freie Bezugsfiäche 13 ab. Auf den Meßkopf 15
wird die Prüfkraft Fausgeübt, die über den Meßkopf 15
und den beweglicheii Meßbalken 16 auf die Teilfläche
des Prüflings 16 direkt einwirkt, während die andere
Teilfläche am festen Anschlag 14 anliegt. Unter diesen Bedingungen wird vom Meßwertaufnehmer 17 ein
Abstand zwischen der Bezugsfläche 13 und dem beweglichen Meßkopf 15 abgetastet, der ein Maß für
den Überstand, d. h. die Umfangslänge des Prüflings 10 ist. Um die Schieflage der Teüfiäche des Prüflings 10 zu
ermitteln, kann an einem seitlichen Ende der Abstand des beweglichen Meßbalkens 16 von der Bezugsfläche
13 von einem zweiten Messwertaufnehmer abgetastet
werden.
Die in F i g. 2 wiedergegebene Prüfmethode B sieht
vor. daß die Meßaufnahme 11 an beiden Bezugsflächen 13 freigehalten ist und der Prüflins 10 mit beiden Enden.
d.h. mit beiden Teilflächen aus der Meßaufnahmebohrung 12 vorsteht. Auf die eine Teilfläche wird ein fester
Meßbalken 18 mit Meßwertaufnehmer 17 und auf die zweite Teilfläche des Prüflings 10 ein bewegliche;
Meßbalken 19 mit Meßwcrtaufnehmer 17 aufgesetzt.
Die P; üfkräfte Fi und F.· wirken über einen Meßkopf
und die beiden Meßbalken 18 und 19 auf die beiden
Teilflächen des Prüflings 10 ein. Die Messwertaufnehmer
17 tasten die Abstände S\ [ und Λ\ .· ab. wobei der
Überstand bzw. die IJml'ar.gslänge des Prüflings !0 ander Summe dieser beiden Abstände ."»: 4 .S'. eriiii;u!
wird.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung ist geeignet für die Bestimmung der UmfangMänae und d^\-
Schieflage der aneinanderstoßenden Teilflachen von zweiteiligen, dünnwandigen zylindrischen Prüflingen,
insbesondere Gleitlagcrschalen sowohl nach der IVuI-methode
A (Mg. I) als auch nach der Prutmemodc B
(Fig. 2). F i g. 3 zeigt die wesentlichen Teile einer Meßvorrichtung mit der Meßaufnahme 11, die zu beiden
Seiten ihrer Meßaufnahmebohrung 12 Bezugsflächen 13 trägt. In der Meßaufnahmebohrung 12 ist eine
halbzylindrische Gleillagersehale als Prüfling 10 eingelegt.
Die Meßaiifnahme 11 ist im Sinne des Pfeiles 20
unter Ausübung der jeweils vorgesehenen Prüfkraft /■" von unten gegen den damit relativ zur Meßaufnahme 11
bewegi;chen Meßkopf 15 anzuheben. Der Meßkopf 15 trägt zwei Meßwertaufnehmer 17. die auf getrennte
oder auf ein gemeinsames Anzeigegerät 21 wirken.
Im Unterschied zu der Prin/.ipdarstellung gemäß
F i g. 2 weist die Meßvorrichtung gemäß F i g. 3 zwei bewegliche Meßbalken 19 auf, die mit Hilfe einer Skala
22 seitlich symmetrisch an dem brückenartigen Meßkopf 15 verstellbar sind.
Jeder dieser beweglichen Meßbalkcn. die im folgenden
als "Feciermeßbiilkeri" bezeichne! werden hai
einen Kopfteil 23 und einen Fußteil 24. die über einen federnd elastischen Steg 25 miteinander verbunden sind.
Der Steg 25 ist im mittleren Bereich des Federmcßbalkens 19 angeordnet und erstreckt sich über die gesamte
Meßbalkenbreite. Im dargestellten Beispiel ist sowohl η der Ausführung nach F i g. 4 als auch in der Ausführung
nach F i g. 5 der Federmeßbalken 19 mit Kopfteil 23. Fußteil 24 und Steg 25 einstückig aus Stahl hergestellt, in
dem zu beiden Seiten des Steges ein Schlitz 26 zwischen dem Kopfteil 23 und dem Fußteil 24 herausgearbeitet
ist. Wie aus den F i g. 3 bis 5 ersichtlich, ist der Federmeßbalken 19 direkt mit einem Meßwertaufnehmer
27 mit Anzeigegerät 28 ausgestattet, um clic gegenseitige Stellung von Kopfteil 23 und Fußteil 24
abzutasten. Hierzu ist am Kopfteil 23 ein Träger 29 für den Meßwertaufnehmer angebracht. Gemäß F i g. 3 und
4 ist am Fußteil 24 ein Ansatz 30 vorgesehen, auf den der Meßwertaufnehmer 27 greift. Im Unterschied hierzu ist
im Beispiel gemäß Fig. 5 der Kopfteil 23 kürzer ausgebildet als der Fußteil 24 und auf der Oberseite des
Fußteils 24 in dem vor dem Kopfteil 23 freiliegenden Bereich direkt eine Abtastfläche 31 gebildet, auf die der
Meßwertaufnehmer 27 greift.
Wie aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlich, ist der
Federmeßbalken 19 mit der oberen Fläche des Kopfteiles 23 an dem Meßkopf 15 befestigt, während die
untere Fläche des Fußteiles 24 mit jeweils einer Teüfiäche des halbzylindrischen Pnjfüngs 10 in B-erührung
kommt. Unter der Wirkung der Prüfkraft nimmt der Fußteil 24 unter elastischer Verformung des Steges
25 die Schieflage der jeweiligen Teüfiäche ein. Die damit eintretende Verschwenkung des Fußteiles 24 gegenüber
dem Kopiteil 23 isi dann direkt mittels des Meßwertaufnchmers
27 feststellbar.
LIm /ti verhindern, daß bei außermittiger Belastung,
also unrichtiger Anordnung der Meßaufnahme Il und
des Prüflings 10 unter dem Meßkopf 15 an dem Steg 25 eine übermäßige Verformung evtl. sogar eine bleibende
(plastische) Verformung eintritt, ist der Federmeßbalken 1<ί ..nit einer Überlastsicherung gegen außermittige
Belastung ausgestattet. Hierzu sind gemäß F i g. 4 in den äußeren Endbereichen des zwischen dem Kopfteil 23
und dem Fußteil 24 zu br:·!. ί Seiten des Steges 25
gebildeten Schlitzes 26 ■: eine Begrenzungsleiste 32 an
der Unterseite des Kopfteiles 23 angebracht. Entsprechend sind im Beispiel der F i g. 5 in den äußeren
Endbereichen des Schlitzes 26 Begrenzungsleisten 33 an der Unterseite des Kopfteiles 23 einstückig mit diesem
ausgebildet. In beiden Fällen ergeben diese Begrenzungsleisten
32 bzw. 33 je eine Schlitzbreitenreduziei ung J4 derart, daß sich jeweils eine der Begrenzungsieisten
32,33 auf die Oberseite des Fußteiles 24 setzt, wenn
die Verschwenkung des Fußleiles 24 gegenüber dem Kopfteil 23 einen vorher festgelegten Grenzwert
erreicht.
Wie die F i g. 6 bis 9 zeigen, kann der Federmeßbalken
19 zusätzlich mit einer Überlastsicherung gegen übermäßige zentrische Prüfkräfte ausgestattet sein.
Hierzu sind gemäß Fig. 6 zu beiden Seiten und in unmittelbarer Nachbarschaft des Steges 25 im Schlitz 26
sowohl an der Unterseite des Kopfteiles 23 als auch an der Oberseite des Fußteiles 24 Anschlagleisten 35
einstückig ausgebildet, die sich gegenüberstehen und so
paarweise jeweils eine Schlitzverengung 36 zu jeder Seite des Steges 25 bilden. Gemäß Fig. 7 sind zur
Bildung der Schlitzverengungen 36 Anschlagleisten 37 größerer Höhe mit dem Kopfteil 23 an dessen
Unterseite einstückig ausgebildet. Als Alternative sind :— D„:.~;„i ,)„, c; „ c a.o omw-,.,«-„„„.,,,„=„ ic ^,.,-,.k
Anschlagleisten 37 gebildet, die einstückig mit dem Fußteil 24 auf dessen Oberseite ausgebildet sind.
Schließlich zeigt Fig.9 als weitere Möglichkeit, daß in -to
den Schlitz 26 zu beiden Seiten des Steges 25 je eine der
Oberseite des Fußteiles 24 gegenüberstehende Anschlagleiste 38 nachträglich eingesetzt und durch
Schrauben am Kopfteil 23 befestigt sind. Diese eingesetzten Anschlagleisten 38 bilden mit der Oberseite
des Fußteiles 24 die Schlitzverengungen 36. Diese Schlitzverengungen 36 sind derart bemessen bzw.
vorher berechnet, daß bei Überschreiten einer vorher bestimmten zentrischen Prüfkraft der Steg 25 noch
innerhalb seines elastischen Verformungsbereiches soweit zusammengedrückt wird, daß sich die Anschlagleisten
35, 37, 38 unter Schließen der Schlitzverengungen 36 aufsetzen und dadurch verhindern, daß der Steg
25 mit plastischer Verformung zusammengedrückt werden kann. Hierdurch wird verhindert, daß der
elastische Steg 25 eines für kleinere Prüfkraft, beispielsweise maximal 25 kn ausgelegten Federmeßbalkens
19 bei irrtümlicher Höherbelastung der plastischen Verformung nahekommen könnte. Im
Interesse einer guten Absicherung gegen plastische Verformung soll die Schlitzweite im Bereich der
Schlitzverengungen 36 nur sehr gering sein, beispielsweise einige Hundertstel Millimeter. Dagegen muß im
Interesse der unbehinderten Schieflage-Messung die Schlitzbreiie im Bereich der Schlitzbreiten-Reduzierungen
34 noch mindestens einige Zehntel Millimeter betragen. Durch die Anordnung der Schlitzverengungen
36 in nächster Nachbarschaft des Steges 25 wird durch die Schlitzverengungen 36 die Schieflagemessung nicht
behindert.
Aus wirtschaftlichen Gründen und im Interesse der exakten Funktion wird der Federmeßbalken 19
vorzugsweise einstückig aus gehärtetem Stahl hergestellt. Nach dem Härten und Anlassen wird das Rohteil
fertiggeschliffen und zum Schluß mittels Funkenaerosion durch Materialabtragung mit den Schlitzbreiten-Reduzierungen
34 und durch Materialabtragung mittels Laser mit den Schiitzverengungen 36 versehen.
Die erforderliche Prüfkraft für die Umfangslängenmessung
beträgt ca. 100 N/mm-, bezogen auf den Querschnitt des Prüflings 10. Durch Versuche wurde
überraschenderweise festgestellt, daß bei einem Querschnitt von 3 mm ■ 20 mm = 60 mm-' des federelastischen
Sieges 25 für einen gehärteten Stahl von einer bestimmten Materialspezifikation eine maximale Prüfkraft
von 25 kN zugelassen werden kann, wobei die Meßunsicherheit und die Reproduzierbarkeit nach
VDI/DGQ-Richtlinie 3441 sowohl für die Umfangslängenmessung
als auch für die Schieflagenmessung zuverlässig einzuhalten sind. An Federmeßbalken 19, die
mit Prüfkräften im Bereich von 25 kN bis 50 kN einzusetzen sind, ist doppelter Stegquerschnitt vorzusehen,
und zwar 6 mm · 20 mm = 120 mm2, wobei die Meßbalkenbreite 20 mm beträgt.
Je nach Materialspezifikation und Stegbreite sind mittels Reihenversuchen durch Vergleichsrnessungen
Korrekturfaktoren zur Einstellung der Grenzwertmarkierungen an den Meßwertaufnehmern für die Schieflage
zu vermitteln, da der federnd elastische Steg 25 außer der Prüfkraft eine eigene Kraft auf die Teilfläche der
halbzylindrischen Prüflinge ausübt und somit eine Verformung hervorruft, welche die Meßwertanzeige
beeinflußt.
Wenn gemäß Fig. 3 die Meßmethode B mit zwei Federmeßbalken 19 ausgeführt wird, von denen jeder
einen Meßwertaufnehmer 27 für die Schieflagenmessung trägt, so ist es auch ohne weiteres möglich,
entsprechend Fig. 2 nur einen Federmeßbalken 19 mit Meßwertaufnehmer 27 und einen festen Meßbalken 18
am Meßkopf 15 anzubringen. Die in Fig. 3 durch ihre wesentlichen Teile wiedergegebene Meßvorrichtung
läßt sich auch mit wenigen Handgriffen für die Durchführung der gleichzeitigen Messung der Umfangslänge
und der Schieflage nach der Prüfmethode A (F i g. 1) umrüsten, wobei die Meßaufnahme 11 einseitig
mit einem festen Anschlag zu versehen ist und nur ein Federmeßbalken 19 am Prüfkopf 15 anzubringen ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Meßvorrichtung für die Umfangslänge (oder Oberstand) und die Schiefläge (oder Neigung) der aneinanderstoßenden Teilflächen von halbzylindrisehen Werkstücken, beispielsweise zweiteiligen, dünnwandigen Gleitlagerschalen, bei der eine Meßaufnahme mit Meßaufnahmebohrung und seitlich dazu angeordneter Bezugsfläche, mindestens ein mit der Prüfkraft zu beaufschlagender relativ zur Meßaufnahme beweglicher Meßkopf, der einen zum Anlegen an die geneigte Teilfläche geeignet relativ zum Meßkopf beweglichen Meßbaiken aufweist, und Meßwertaufnehmer für die Umfangslänge und für die Schiefläge vorgesehen sind, dadurch ge- is kennzeichnet, daß der bewegliche Meßbalken (19) aus einem am Meßkopf (15) fest anbringbaren Kopfteil (23) und einem zur Auflage auf die Teilfläche sl6) des Prüflings (10) dienenden Fußteil(24) besteht, das über einen federnd elastischen Steg 2ö(25) begrenzt beweglich am Kopfteil (23) angebracht ist. und daß der Meßwertaufnehmer (27) für die Schieflage am Kopfteil (23) angebracht ist und auf eine am Fußteil (24) ausgebildete Abtastfläche (31) greift.2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß dem federnd elastischen Steg (25) mindestens eine Überlastsicherung gegen übermäßige/entrische Prüfkräfte zugeordnet ist.3. Meßvr-richtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung gegen übermäßige /entrische Prüfkräfte durch je eine Verengung (36) eines zu bcidf-i Seiten des Steges(25) zwischen dem Kopfteil (23) und dem Fußteil (24) gebildeten Schlitzes (26) zu beiden Seilen und in Nähe des Steges (25) gebildet ist.4. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß dem federnd elastischen Sieg (25) mindestens eine Überlastsicherung gegen außermittige Belastung zugeordnet ist5. Meßvorrichtung nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung gegen außermittige Belastung in je einer Schlit/breiten-Reduzicrung (34) in den äußeren Endbereichen eines zwischen dem Kopfteil (23) und dem Fußteil (24) gebildeten Schlitzes (26) besteht.b. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß der federnd elastische Steg (25) im mittleren Bereich des Meßbalkens (19) angeordnet ist. wobei ein Schlitz:(26) zwischen dem Kopfteil (23) und dem Fußteil (24) zu beiden Seiten des Steges (25) gebildet ist.7. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Meßbalk.-n (19) mit seinem Kopfteil (23). seinem Fußteil (24) und seinem Steg (25) einstückig ausgebildet ist.8. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlast= sicherungen zumindest zum Teil als innerhalb des M) zwischen dem Kopfteil (2.3) und dem Fußteil (24) gebildeten Schlitzes (26) am Kopfteil (23) und/oder am Fußteil (24) einstückig geformte Vorsprünge (33, 35,37) ausgebildet sind.9. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche I &5 bis 8. dadurch gekennzeichnet, daß die Überlastsicherungcn zumindest zum Teil durch innerhalb des zwischen dem Kopfteil (23) und dem Fußteil (24) gebildeten Schlitzes (26) am Kopfteil (23) und/oder am Fußteil (24) angesetzte Verengungsstücke (32, 38) gebildet sind.10. Meßvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verengungsstücke (32, 38) bezüglich der gewünschten Schlitzbreiten-Reduzierung (34) bzw. Verengung (36) einstellbar sind, beispielsweise mittels Feingewinde.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823224121 DE3224121C1 (de) | 1982-06-29 | 1982-06-29 | Meßvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823224121 DE3224121C1 (de) | 1982-06-29 | 1982-06-29 | Meßvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3224121C1 true DE3224121C1 (de) | 1983-11-03 |
Family
ID=6167060
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823224121 Expired DE3224121C1 (de) | 1982-06-29 | 1982-06-29 | Meßvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3224121C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN105783674A (zh) * | 2016-05-25 | 2016-07-20 | 哈尔滨电气动力装备有限公司 | 大型电机转子下飞轮锥面测量工具 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2429692B2 (de) * | 1974-06-20 | 1976-07-08 | Daido Metal Co. Ltd., Nagoya (Japan) | Messvorrichtung zur bestimmung der ueberlaenge und neigung der aneinander stossenden flaechen von zweiteiligen gleitlagerschalen |
-
1982
- 1982-06-29 DE DE19823224121 patent/DE3224121C1/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2429692B2 (de) * | 1974-06-20 | 1976-07-08 | Daido Metal Co. Ltd., Nagoya (Japan) | Messvorrichtung zur bestimmung der ueberlaenge und neigung der aneinander stossenden flaechen von zweiteiligen gleitlagerschalen |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DIN ISO 6524 "Gleitlager Methoden zur messenden Prüfung Umfangslängenmessung von dünnwandigen Lagerschalen" Entwurf Mai 1981, S.1-25 * |
Grundlagen" März 1977 * |
VDI/DGQ-Richtlinien 3441 "Statistische Prüfung der Arbeits- und Positionsgenau- igkeit von Werkzeugmaschinen * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN105783674A (zh) * | 2016-05-25 | 2016-07-20 | 哈尔滨电气动力装备有限公司 | 大型电机转子下飞轮锥面测量工具 |
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