DE10004391C2 - Verfahren zur Durchführung eines Plasmaätzprozesses - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durch
führung eines Plasmaätzprozesses mit kontrollierbarer Abtra
gung von Material unter Verwendung einer Maskenschicht.
Wenn mittels eines Plasmaätzprozesses Halbleitermaterial bei
der Herstellung von Halbleiterbauelementen auf einem Halblei
terkörper oder einer Halbleiterschichtstruktur abgetragen
wird, ist es erforderlich, den vorgesehenen Endpunkt der Ät
zung zu erkennen. In der Regel ist es nämlich nicht zulässig,
die zu ätzenden Strukturen in einer beliebigen Ätztiefe her
zustellen. Der Ätzprozeß muß vielmehr an einer vorgesehenen
Stelle der Schichtstruktur oder beim Erreichen einer vorgese
henen Ätztiefe abgebrochen werden. Es kann vorkommen, daß
keine ausreichende optische Endpunkterkennung über die von
den Ätzprodukten erzeugte Plasmaemission möglich ist. Es kann
ferner vorkommen, daß eine Änderung im Verbrauch optisch
emittierender Ätzspezies (im Plasma verwendeter Ätzmittel)
nicht beobachtbar ist, insbesondere dann, wenn die mittels
der Ätzung zu strukturierende Oberfläche auf einem Halblei
terwafer sehr klein ist (z. B. beim Ätzen von Lochstrukturen
mit geringem Durchmesser) sowie bei Ätzungen sogenannter Re
cesses. Bei derartigen Ätzungen wird üblicherweise die Dauer
des Ätzprozesses festgelegt; nach Verstreichen der vorgegebe
nen Zeit, unter Berücksichtigung einer gewissen Dauer für das
erforderliche Überätzen (overetch), wird der Ätzprozeß abge
brochen. Damit ist aber keine Kontrolle der tatsächlich er
reichten Ätztiefe während des Ätzprozesses möglich.
In der EP 0 082 993 B1 ist ein Verfahren zur selektiven Ät
zung von Öffnungen in einem Material variabler Dicke be
schrieben, bei dem bei Erreichen einer Oberfläche eines zwei
ten zu ätzenden Materiales von isotropem zu anisotropem Ätzen
gewechselt wird. Um den betreffenden Zeitpunkt festzustellen,
werden die Emissionsspektren der Ätzprodukte erfasst und aus
der zweiten Ableitung der Intensitätskurve ein Kriterium er
mittelt.
In der Veröffentlichung von K. R. Milkove und C. X. Wang,
"Insight into the dry etching of fence-free patterned plati
num structures" in J. Vac. Sci. Technol. A 15, 596-603
(1997) ist untersucht, wie die anfängliche Dicke und Kontu
rierung einer Fotolackmaske die Form der damit hergestellten
Ätzöffnungen in einer Platinschicht bestimmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur
Durchführung eines Plasmaätzprozesses mit kontrollierbarer
Ätztiefe anzugeben, das auch ohne optische Endpunkterkennung
für das zu strukturierende Material durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich aus den ab
hängigen Ansprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Hartmaske zur
Plasmaätzung verwendet, die während des Ätzprozesses zumin
dest bereichsweise vollständig abgetragen wird (consumable
mask). Eine solche auf die zu ätzende Oberfläche aufgebrachte
Maske wird aus einem Material hergestellt, das in dem vorge
sehenen Plasmaätzprozeß mit einer bekannten Rate abgetragen
wird. Die Dicke der Maskenschicht wird dabei so gewählt, daß
vorausberechnet werden kann, wieviel von dem eigentlich abzu
ätzenden Halbleitermaterial, dessen Ätzrate ebenfalls bekannt
ist, abgetragen wird, bis das Material der Maske zumindest
bereichsweise vollständig abgetragen ist. Es genügt daher ein
Vergleich der Ätzraten des Materials der Maske und des abzu
tragenden Halbleitermateriales, um das Verhältnis der erfor
derlichen Schichtdicke der Maskenschicht zu der Ätztiefe in
dem Halbleitermaterial bestimmen zu können. Wird die Masken
schicht in einer erforderlichen Dicke aufgebracht, dann ist
die Tiefe des Ätzangriffes in dem abzutragenden Halbleiterma
terial sehr genau bestimmbar, indem festgestellt wird, wann
die Maskenschicht zumindest bereichsweise vollständig abge
tragen ist. Dabei können bestimmte Dickeschwankungen der Mas
kenschicht berücksichtigt werden, die dazu führen, daß bei
Verwendung einer nahezu ganzflächigen Maskenschicht das Mate
rial der Maske nicht gleichzeitig überall vollständig abge
tragen wird.
In den Fig. 1 bis 3 sind zur Verdeutlichung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens Querschnitte einer Oberseite eines
Halbleiterkörpers 1, in die geätzt werden soll, nach ver
schiedenen Phasen des Verfahrens dargestellt.
In Fig. 1 befindet sich auf einer zu ätzenden Oberseite 5
eines Halbleiterkörpers 1 die erfindungsgemäß dimensionierte
Maske 2, die einen Bereich 3 der Oberfläche 5 frei läßt, in
dem das Ätzmittel angreifen soll. In Fig. 2 ist dieser Aus
schnitt entsprechend Fig. 1 nach etwa der halben Ätzdauer
dargestellt. Die Maske 20 ist nur noch etwa zur Hälfte ihrer
Dicke vorhanden, während das Material des Halbleiterkörpers 1
bereits teilweise ausgeätzt ist, um einen Graben 4 oder ein
Loch oder dergleichen zu bilden. Von dem Boden 30 dieses Gra
bens wird weiter Material des Halbleiterkörpers 1 abgetragen.
Fig. 3 zeigt diesen Querschnitt nach Beendigung des Ätzpro
zesses, mit dem der gewünschte Graben 40 hergestellt wurde.
Die Maske ist jetzt vollständig abgetragen, so daß die Ober
seite 5 des Halbleiterkörpers 1, die von der Maske bedeckt
war, jetzt frei liegt. Dabei soll nicht ausgeschlossen sein,
daß noch einzelne inselartige Bereiche der Maske auf dieser
Oberseite 5 verblieben sind. Wesentlich für das erfindungsge
mäße Verfahren ist jedenfalls, daß zumindest bereichsweise
die vollständige Abtragung der Maske festgestellt werden
kann. Die Tiefe des Grabens 40 wird durch die Selektivität
der Ätzung des Halbleitermateriales bezüglich des Materials
der Maske bestimmt. Das Verhältnis der Ätztiefe in dem Halb
leiterkörper 1 zu der Dicke der Maskenschicht ist gleich dem
Verhältnis der Ätzrate in dem Halbleitermaterial zu der Ätz
rate in dem Material der Maske.
Der Endpunkt der Ätzung kann auf verschiedene Weise detek
tiert werden. Zum Beispiel ist eine optische Überprüfung der
optischen Emission des abgetragenen Materials der Masken
schicht im Plasma möglich. Außerdem ändert sich während des
Ätzens die sogenannte Self-Bias-Spannung an dem geätzten Wa
fer, die für den Plasmaätzprozeß charakteristisch ist. Diese
Änderung kann hervorgerufen werden durch eine Kapazitätsände
rung des Plasmas über dem Wafer, der in der Plasmaanlage eine
mit einer Gleichspannung beaufschlagte Elektrode darstellt,
oder durch eine Änderung der Impedanz des Plasmas. Außerdem
kann direkt die optische Reflexion der Waferoberfläche z. B.
mittels Laserinterferometrie gemessen und damit das Ausmaß
bestimmt werden, in dem die Maskenschicht von der Oberfläche
des Wafers bereits entfernt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet daher eine zweckmäßige
Möglichkeit zur automatischen Endpunkterkennung von Plasmaät
zungen, bei denen mit herkömmlichen Methoden eine Endpunkter
kennung mittels optischer Emission aus dem Plasma nicht mög
lich ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Durchführung eines Plasmaätzprozesses,
bei dem eine Hartmaske mit einer Maskenschicht (2) mit Öff
nungen (3) verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Maskenschicht (2) aus einem Material hergestellt wird, das in dem vorgesehenen Plasmaätzprozeß mit bekannter Rate abgetragen wird, und
die Maskenschicht so dick hergestellt wird, daß sie zumin dest bereichsweise vollständig abgetragen ist, wenn ein zu ätzendes Material in einem vorgesehenen Ausmaß entfernt wor den ist.
die Maskenschicht (2) aus einem Material hergestellt wird, das in dem vorgesehenen Plasmaätzprozeß mit bekannter Rate abgetragen wird, und
die Maskenschicht so dick hergestellt wird, daß sie zumin dest bereichsweise vollständig abgetragen ist, wenn ein zu ätzendes Material in einem vorgesehenen Ausmaß entfernt wor den ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem eine optische Emission des Materiales der Masken
schicht im Plasma detektiert wird und dadurch bestimmt wird,
ob das zu ätzende Material in dem vorgesehenen Ausmaß ent
fernt worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem eine Änderung einer für den Plasmaätzprozeß charakte
ristischen Self-Bias-Spannung detektiert wird und dadurch be
stimmt wird, ob das zu ätzende Material in dem vorgesehenen
Ausmaß entfernt worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem eine optische Reflexion der Maskenschicht gemessen
wird und dadurch bestimmt wird, ob das zu ätzende Material in
dem vorgesehenen Ausmaß entfernt worden ist.
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