DE10003797A1 - Darstellung von Papierfarbe und Druckeigenschaften am Monitor - Google Patents
Darstellung von Papierfarbe und Druckeigenschaften am MonitorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl von Bedruckstoffen und Druckfarben für den Druck in Farbdruckmaschinen. Vor dem Andruck auf der Farbdruckmaschine werden in einem Rechner einerseits die Arten des Bedruckstoffs und dessen Druckeigenschaften gespeichert und auf einem mit dem Rechner zusammenarbeitenden Monitor dargestellt. Andererseits wird das zu druckende grafische Farbbild nach verschiedenen Druckverfahren und damit nach Druckfarben und deren Eigenschaften digital eingegeben und auf dem Monitor dargestellt. Mittels eines mit dem Rechner und mit Monitor verbundenen Eingabetastatur wird die Bedruckstoffart und das Druckverfahren zur Darstellung eines simulierten Andrucks auf dem Monitor ausgewählt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Viele Auftraggeber von Druckerzeugnissen sind überrascht, wenn sie ihr
Druckprodukt auf dem Bedruckstoff, vorzugsweise Papier, sehen, weil die
Farbigkeit der Druckfarbe sich auf bestimmten Papieren dramatisch verändert.
Die Überraschung erstreckt sich auch auf die Farbbrillanz, die bei bestimmten
Papieren unterschiedlich zur Geltung kommt, beispielsweise wenn diese Papiere
keine Oberflächenbehandlung erfahren haben, d. h. wenn sie nicht veredelt
wurden und der Rasterpunkt auf Grund der Oberflächenbeschaffenheit nicht in
vollem Umfang besetzt werden kann.
Durch die DE-A1-196 27 459 ist ein Verfahren zur Steuerung einer
Druckmaschine bekannt, bei der die nach Durchlauf durch eine Vierfarben-
Druckvorrichtung mit vier Farben (B, M, C, Y) bedruckte Druckbildträgerbahn
von einem Abtaster zur Erzeugung von Bildsignalen abgetastet wird, die in einer
Steuervorrichtung in Farbmesswerte umgerechnet und dann mit Sollwerten
verglichen werden. Aus diesem Vergleich entstehende Stellsignale steilen dann
zur Korrektur des Druckbilds Farbeinstellvorrichtungen der Druckvorrichtung ein
und zeigen gegebenenfalls auf einem Monitor an, ob die Korrektur überhaupt zu
dem gewünschten Druckbildergebnis führen kann.
Bei diesem bekannten Verfahren ist eine bestimmte, ausgewählte
Druckbildträgerbahn in die Druckmaschine eingelegt. Wenn sich herausstellt,
dass das gewünschte Druckbilderzeugnis nicht mit der eingelegten Bahn erreicht
werden kann, muss eine in ihrer Art unterschiedliche, andere Bahn eingelegt
und ein neuer Andruck erfolgen und so fort. Ein solches Probierverfahren ist
sehr zeitaufwändig und kostenintensiv.
Ein Verfahren zur Messung der Farbdichte eines Druckbildrasterpunkts zur
Steuerung der Farbführung einer Druckmaschine ist durch die DE-C2-44 31 270
bekannt. Auch bei diesem Verfahren werden die Meßwerte aus realen
Andrucken gewonnen.
Durch die DE-A1-43 35 143 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Umsetzen von Farbwerten bekannt, bei dem eine Bildbearbeitung mittels
Tabellen erfolgt und das bearbeitete Bild auf einem Farbmonitor und einem
Proof-Recorder ausgegeben werden kann. In dieser Schrift wird zwar das
Verfahren zum Transportieren von Farbwerten aufgegriffen, aber das Verfahren
berücksichtigt nicht den Farbraum des Bedruckstoffes, der weit im Vorfeld des
Drucks von einem Grafiker ausgewählt wurde, der aber den Druckprozess und
das Druckergebnis gegenüber dem Layout am Monitor entscheidend beeinflusst.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren gemäß dem Oberbefriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, das eine Festlegung von verschiedenen
Druckparametern bereits im Vorfeld des späteren, realen Drucks ermöglicht und
dabei reale Andrucke und deren Kosten vermeidet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß dieser Lösung wird für Nichtfachleute oder Fachleute eine Möglichkeit
geschaffen, die Auswirkungen auf einem bestimmten Bedruckstoff,
insbesondere Papier, aufzuzeigen und unter Berücksichtigung des jeweiligen
Druckverfahrens, beispielsweise eines Offset-, Tief-, Sieb- oder Flexodrucks, so
aufzubereiten, beispielsweise hinsichtlich der Druckkennlinie, Gradation und des
Lasierverhaltens von Druckfarben, dass ein optimales Druckergebnis erzielt
wird. Andererseits kann dem Anwender auch aufgezeigt werden, dass unter
Verwendung des ausgewählten Bedruckstoffs eine Herstellung des
Druckerzeugnisses nach seinen Vorstellungen nicht machbar ist.
Die Grundidee der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, einen Farbabgleich
im Vorfeld des späteren, realen Drucks an einem Monitor zu ermöglichen, da
eine Rot-Gelb-Blau-Darstellung (RGB) am Monitor andere Ergebnisse als der
konventionelle CMYK-Druck, beispielsweise im Offset-, Tief-, oder Siebdruck,
wiedergibt (dabei steht die Abkürzung CMYK hier für die Buntfarben Cyan,
Magenta, Yellow und die Kontrastfarbe Schwarz). Dies hängt u. a. mit der
Farbremission (additive Farbmischung und subtraktive Farbmischung)
zusammen.
Die Erfindung beruht darauf, verschiedene Bedruckstoffe, wie verschiedene
Papierarten, Kunstoffe, Textilien, Holz, Stein, Metall oder Beschichtungen, und
deren Druckeigenschaften, die drucktechnisch ausgetestet wurden, am Monitor
darzustellen, um somit eine Vorauswahl der verschiedenen Druckverfahren zu
erzielen, und gleichzeitig eine echte Darstellung auf dem Monitor zu schaffen,
die das spätere Druckerzeugnis simuliert.
Gemäß einer weiteren Ausbildung des Verfahrens erfolgt mit dem simulierten
Andruck eine densiometrische Auswertung des Farbbilds. In vorteilhafter Weise
kann somit diese Auswertung weiterverwendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausbildung des Verfahrens erfolgt mittels der
Eingabetastatur und des Monitors ein visueller Farbabgleich des simulierten
Andrucks unter Einarbeitung der densiometrischen Auswertung. Daher ist eine
einfache Korrektur des Farbbildes möglich.
Gemäß einer weiteren Ausbildung des Verfahrens wird nach dem Farbabgleich
ein ICC-Profil erstellt und auf einem Speichermittel abgespeichert. Auf diese
ICC-Profile kann immer wieder zurückgegriffen werden.
Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens ist das auf dem
Speichermittel abgespeicherte ICC-Profil in das grafische Farbbild einbindbar
und auf dem Monitor darstellbar. Dadurch wird der Datenbestand des Benutzers
durch das bedruckstoffspezifische ICC-Profil für den Druck optimal aufbereitet.
Eine weitere, zweckmäßige Ausbildung des Verfahrens sieht vor, dass die
Bedruckstoffarten fotografisch erfasst und daraus Dias erstellt werden und dass
dann die Dias mittels eines Abtasters abgetastet und die digitalisierten
Abtastwerte in den Rechner eingegeben werden.
Die Erfindung wird nun anhand einer Prinzipdarstellung für das Verfahren nach
der Erfindung näher erläutert.
In der Figur ist in Figurmitte ein Rechner 1 an einen Monitor 2 und eine
Eingabetastatur 3 angeschlossen. Dieser Monitor und diese Eingabetastatur sind
in der Figur rechts unten nochmals dargestellt.
In den Rechner 1 werden digitalisierte Daten über die Bedruckstoffarten und
deren Druckeigenschaften über folgenden Weg eingegeben: Die von einem
Kästchen 4 angedeuteten Papierarten a werden gemäß dem Pfeil 5 in
konventioneller Weise fotografisch erfasst und als Dias b im Kästchen 6 erstellt.
Die Dias b werden mittels eines Abtasters 7 abgetastet, und die Abtastwerte
werden gemäß dem Pfeil 8 digitalisiert und als Bilddokument Papier ac im
Kästchen 9 abgelegt und von dort dem Rechner 1 gemäß dem Pfeil 10
zugeführt, in dem sie gespeichert werden. Dieses Bilddokument ac ist auf dem
Monitor 2 mit der Eingabetastatur 3 darstellbar.
Andrerseits werden durch ein Kästchen 11 symbolisierte, digitale, grafische
Farbbilddokumente f nach Druckverfahren und somit nach Druckfarben und
deren Eigenschaften gemäß dem Pfeil 12 dem Rechner 1 zugeführt und
zusammen mit den Bilddokumenten ac auf dem Monitor 3 dargestellt.
Es kann dann mittels der Eingabetastatur 3 eine bestimmte Darstellung ac + f am
Monitor 2 ausgewählt und zur Darstellung eines simulierten Andrucks g auf dem
Monitor 3 verwendet werden. Dieser Andruck bezieht sich beispielsweise auf
einen durch den Pfeil 13 und eine Druckmaschine 14 angedeuteten,
konventionellen Offsetdruck auf der Papierart a. Mit dem simulierten Andruck g
erfolgt eine densiometrische Auswertung des simulierten Andrucks g.
Stimulierter Andruck g und densiometrische Auswertung sind durch ein
Kästchen 15 angedeutet. Der Andruck g wird benötigt, um einen visuellen
Abgleich am Monitor 2 erstellen zu können. Weiterhin wird anhand eines
Densiometers der Dichteumfang des Andrucks g gemessen, um somit eine
Druckkennlinie erstellen zu können, die wiederum zum Erstellen eines ICC-
Profils benötigt wird, wie noch erläutert wird.
Es kann nun nach Betrachtung des Farbbildes des Andrucks g auf dem Monitor
2 mit der Engabetastatur 3 ein Farbabgleich gemäß dem Pfeil 16 erfolgen,
wobei die densiometrische Auswertung eingearbeitet wird und dann ein ICC-
Profil S auf dem ausgewählten Papier a erstellt wird. Farbabgleich und ICC-
Profil-Erstellung sind durch ein Kästchen 17 angedeutet. Danach kann gemäß
dem Pfeil 18 mittels eines entsprechenden Geräts 19 die Produktion einer CD
erfolgen, die die Bedruckstoffprofile in den vorhandenen ICC-Workflow
einbettet.
Vom Kästchen 17 aus kann ein ICC-Profil i auch gemäß dem Pfeil 20 in ein
grafisches Farbbilddokument eingebunden und auf dem Monitor 2 dargestellt
werden. Die Einbindung erfolgt damit mittels eines programmierten Plug-ins.
Der Begriff ICC-Profil ist in Fachkreisen allgemein bekannt. Der Name 100 steht
für das "international Color Consortium", ein Komitte aus Vertretern führender
Hard- und Softwarehersteller. Dieses Komitee hat ein plattformunabhängiges
ICC-Geräteprofil-Format aufgestellt, das die Informationen über farbmetrische
Charakerisierungswerte der jeweiligen Geräte enthält. Diese ICC-Profile sind
unabhängig von ihrem Erstellungsprogramm, so dass sie auf jedem ICC-
kompatiblen Gerät einsetzbar sind.
Gemäß dem vom Monitor 2 kommenden Pfeil 21 und dem vom Kästchen 15
kommenden Pfeil 22 werden daher, wie durch ein Kästchen 23 angedeutet ist,
ein Softproofverfahren S und eine am Monitor 2 simulierte Darstellung g
geschaffen, womit eine Auswahl von Druckverfahren und deren Eigenschaften,
Druckfarben und deren Eigenschaften und Bedruckstoffen und deren
Eigenschaften vor dem realen Andruck möglich ist. Das Softproofverfahren
bezieht sich dabei auf den simulierte Andruch g am Monitor 2.
Die Vorteile des dargestellten Verfahrens seien nochmals zusammengefasst:
- - Optimierung der einzelnen Druckprozesse,
- - Vorauswahl für drucktechnische Umsetzung am Monitor,
- - Auswahl von spezifischen Druckverfahren, die eine Erzielung eines Optimums an Qualität (Farbverhalten) auf dem ausgewählten Bedruckstoff erlauben und
- - Optimierung des Datenbestands in Bezug auf den ausgewählten Bedruckstoff unter Verwendung von ICC-Profilen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Auswahl von Bedruckstoffen und Druckfarben für den
Druck in Farbdruckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Andruck auf der Farbdruckmaschine in einem Rechner (1)
einerseits die Arten des Bedruckstoffs und dessen Druckeigenschaften
gespeichert werden und auf einem mit dem Rechner
zusammenarbeitenden Monitor (2) darstellbar sind und andrerseits das zu
druckende grafische Farbbild nach verschiedenen Druckverfahren und
damit nach Druckfarben und deren Eigenschaften digital eingegeben wird
und auf dem Monitor (2) darstellbar ist und dass mittels eines mit dem
Rechner und dem Monitor verbundenen Eingabetastatur (3) die
Bedruckstoffart und das Druckverfahren zur Darstellung eines simulierten
Andrucks (15) auf dem Monitor (2) ausgewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem simulierten Andruck eine densiometrische Auswertung des
Farbbilds erfolgt (15).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Eingabetastatur (3) und des Monitors (2) ein visueller
Farbabgleich des simulierten Andrucks (15) unter Einarbeitung der
densiometrischen Auswertung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Farbabgleich ein ICC-Profil erstellt und auf einem
Speichermittel (19) abgespeichert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das auf dem Speichermittel (19) abgespeicherte ICC-Profil in das
das grafische Farbbild einbindbar und auf dem Monitor (2) darstellbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedruckstoffarten fotografisch erfasst (4) und daraus Dias (6)
erstellt werden und dass dann die Dias mittels eines Abtasters (7)
abgetastet und die digitalisierten Abtastwerte in den Rechner (1)
eingegeben werden.
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