DE10003609A1 - Modulträgeranordnung für Elektronikbausteine in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Modulträgeranordnung für Elektronikbausteine in KraftfahrzeugenInfo
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Abstract
Eine Modulträgeranordnung für Elektronikbausteine (5) in einem Kraftfahrzeug enthält einen diese an seiner Oberseite tragenden plattenartigen Modulträger (4), der unter Bildung eines Zwischenraums (7) unter einer Hutablage (6) lösbar am Rohbau (3, 3') montierbar ist. Hutablage (6) und Modulträger (4) sind mit Lüftungsöffnungen (9, 10) in eine Kühlluftströmung (8) für die Elektronikbausteine (5) erzeugender relativer Anordnung versehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Modulträgeranordnung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Unter Elektronikbausteinen sollen in erster Linie Steuergeräte
verstanden sein, beispielsweise solche für elektrische Motoren für eine Heckklappe, für
Fensterheber, für Telefon und andere Fälle.
Es ist bekannt, derartige Elektronikbausteine in Kraftfahrzeugen dadurch hutablagennah
unterzubringen, daß man die Hutablage selber zur Aufnahme der Elektronikbausteine
ausbildet. So zeigt die EP 0 716 959 B1 eine aus zwei Halbschalen zusammengesetzte
Hutablage, die auf ihrer Unterseite, also der im eingebauten Zustand einem Kofferraum
zugekehrten Seite, Vertiefungen zum Einsetzen von Elektronikbausteinen aufweist.
Diese Lösung hat zwei Nachteile, nämlich zum einen liegen die Elektronikbausteine
ungeschützt gegen Beschädigungen beispielsweise durch sperrige Gepäckstücke und
zum anderen fehlt eine Kühlluftführung zu den Elektronikbausteinen.
Auch in der US-PS 5,964,491 wird eine Hutablagenkonstruktion beschrieben, die an ihrer
Unterseite Elektronikbausteine in Gestalt von Steuergeräten trägt. Diese Konstruktion
weist dieselben Nachteile auf.
Die Hutablage nach der US-PS 5,171,054 schließlich ist nur für die Aufnahme von
Lautsprechern und einer dritten Bremsleuchte eingerichtet. Sie soll auch Luftkanäle für
die Zufuhr von Frischluft zu den auf der bevor befindlichen Rücksitzbank sitzenden
Passagieren enthalten; diese Luftkanäle sind aber im einzelnen nicht erkennbar. Auch
hinsichtlich der Unterbringung von Elektronikbausteinen sagt diese Schrift nichts. Die
Hutablage ist als Hohlkörper in einem Blasverfahren hergestellt; in diesem Verfahren
wird auch ein Filmscharnier in der Hutablage hergestellt, so daß ein vorderer Bereich der
Hutablage zwecks Schaffung eines Zugangs zum Kofferraum hochgeschwenkt werden
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Modulträgeranordnung
zu schaffen, die trotz geschützter Lage der Modulbausteine im in das Fahrzeug
eingebauten Zustand eine gute Zugänglichkeit derselben sowie ihre Kühlung sicherstellt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben
die Unteransprüche.
Ein erstes wesentliches Merkmal der Erfindung, das dem heutigen Trend zur
Zusammenfassung mehrerer Bauteile zu einem einzigen widerspricht, ist darin zu sehen,
daß die Modulträgeranordnung einen Modulträger enthält, der nicht Bestandteil einer
Hutablage ist, die vielmehr zusätzlich zu dem Modulträger vorhanden ist. Der
Modulträger ist zur Befestigung an Teilen des Rohbaus (hinterer Sitzquerträger, hinterer
Scheibenquerträger bei einem PKW) unabhängig von der Hutablage eingerichtet, wobei
die Befestigungsmittel ein leichtes Lösen von der Unterseite des Modulträgers her
zulassen. In der Regel befindet sich dort ein Koffer- oder Laderaum, und die Befestigung
des Modulträgers kann von diesem Raum her gelöst werden. Dann sind auch die
Elektronikbausteine zugänglich, obwohl diese auf der im eingebauten Zustand oberen
Seite des Modulträgers festgelegt sind.
Durch Sicherstellung eines Zwischenraums zwischen Hutablage und Modulträger sowie
durch Vorsehen von Lüftungsöffnungen in beiden in definierten Relativlagen wird eine
Luftdurchströmung des Zwischenraums und damit eine Kühlluftströmung zumindest für
thermisch hoch beanspruchte Elektronikbausteine sichergestellt. Diese Kühlluftströmung
bildet einen Bestandteil der Frischluftdurchströmung des Fahrzeugraums, da die Luft aus
dem hinteren Bereich des Fahrzeugraums abgesaugt und durch Öffnungen
beispielsweise im Bereich hinterer Radhäuser aus dem Fahrzeuginnenraum oder
genauer: aus dem Kofferraum ins Freie gefördert wird.
Die Anordnung der Steuergeräte in dem besagten Zwischenraum gestattet auch eine
sehr einfache, praktisch plattenartige Formgebung für den Modulträger, zumal die
Unterbringung der Elektronikbausteine in versenkten Aufnahmen des Modulträgers
hinsichtlich ihrer Kühlung durch die Kühlluftströmung im Zwischenraum sogar nachteilig
sein kann. Zusatzeinrichtungen wie eine erhöht angebrachte dritte Bremsleuchte und
Lautsprecher wird man auf oder in der Hutablage unterbringen. Die Herstellung
elektrischer Verbindungen zwischen den Elektronikbausteinen einerseits und
fahrzeugseitigen elektrisch betätigbaren Einrichtungen andererseits erfolgt
zweckmäßigerweise durch Steckverbindungen, so daß nach Lösen dieser
Steckverbindungen und nach Lösen der Befestigungen für den Modulträger die gesamte
Modulträgeranordnung vom Fahrzeug gelöst ist. Umgekehrt stellt die
Modulträgeranordnung einen Vormontagemodul dar, der, bestückt mit den
Elektronikbausteinen, in das Fahrzeug eingebaut werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen Personenkraftwagen wird im folgenden
anhand der Zeichnung erläutert, deren Figuren Längsschnitte durch den hinteren
Fahrzeugbereich in verschiedenen Schnittebenen wiedergeben.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so erkennt man von dem eigentlichen Fahrzeug hinter
der hinteren Sitzanlage 1 (Hintersitzbank mit Nackenstützen) und unter der Heckscheibe
2 den hinteren Sitzquerträger 3 und den Scheibenquerträger 3'; diese Rohbauteile
spielen eine Rolle bei der Festlegung des plattenförmigen Modulträgers 4 mit den auf
seiner Oberseite festgelegten Elektronikbausteinen (Steuergeräten) 5 unterhalb der
Hutablage 6. Zwischen Modulträger 4 und Hutablage 6 befindet sich der Zwischenraum
7, der von einer durch den Pfeil 8 angedeuteten Kühlluftströmung für thermisch hoch
belastete Elektronikbausteine 5 durchsetzt ist. Diese strömt in den Zwischenraum 7
durch in einem hinteren Bereich der Hutablage 6 vorgesehene Lüftungslöcher 9 ein und
verläßt ihn in Richtung Kofferraum durch im Modulträger 4 in einem vorderen Bereich
vorgesehene Luftaustrittsöffnungen 10. Die relative Lage der Öffnungen 9 und 10 ist also
so gewählt, daß die Luftströmung 8 an kühlungsbedürftigen Elektronikbausteinen 5
verläuft.
Insbesondere durch die Luftströmung 8, aber auch durch Erschütterung der Hutablage 6
besteht an sich die Gefahr der Entstehung von störenden Geräuschen. Dem wirkt die
akustische Dämpfung 11 entgegen, die den Zwischenraum 7 insbesondere an Stellen
begrenzt, an denen eine Umlenkung der Luftströmung 8 erfolgt.
Der Modulträger bildet mit den Elektronikbausteinen 5 nach Aufhebung von
Befestigungen an den Rohbauteilen 3 und 3' und nach Aufheben elektrischer
Steckverbindungen eine Montageeinheit, die als solche aus dem Fahrzeug
herausgenommen bzw. in dieses eingesetzt werden kann. Die Tatsache der völligen
Unabhängigkeit des Modulträgers mit den Steuergeräten von der Hutablage 6 wird
dadurch unterstrichen, daß die erhöht angeordnete dritte Bremsleuchte 12 in einer
Ausbuchtung der Hutablage 6 untergebracht ist.
Fig. 2 zeigt im kleineren Maßstab einen Längsschnitt durch das gesamte Heckend. Man
erkennt die Heckklappe 13 und den Schloßquerträger 14; mit 15 ist eine
Kofferraumverkleidung bezeichnet, die mit ihrem vorderen oberen Endbereich auch in
Fig. 1 erscheint. Fig. 2 zeigt deutlich, daß der Modulträger 4 einen Bestandteil dieser
Kofferraumverkleidung bildet, wozu er auf seiner nach unten weisenden Seite
beispielsweise mit einem Teppichmaterial belegt sein kann. Entsprechendes gilt
verständlicherweise für die Ausgestaltung der oberen Seite der Hutablage 6, wobei
lediglich dafür gesorgt sein muß, daß die Luftöffnungen 9 und 10 freibleiben. Sie können
durch Gitter oder dergleichen abgedeckt sein.
Fig. 2 zeigt nun, daß die Befestigungen des Modulträgers 4 so ausgebildet sind, daß
nach Lösen von Schraubbefestigungen 16 am hinteren Ende des Modulträgers 4 dieser
um eine vordere quer verlaufende Schwenkachse 17 nach unten in eine Position 4a
verschwenkt werden kann, in der die Elektronikbausteine in ihrer abgesenkten Position
5a vom Kofferraum 17 her zugänglich sind. Die Konstruktion der die Schwenkachse 17
definierenden vorderen Befestigungen ist aber so getroffen, daß der Modulträger nach
Entfernen der Schraubbefestigungen 16 auch vom hinteren Sitzquerträger 3 getrennt
und aus dem Fahrzeug herausgenommen werden kann.
Eine entsprechende Konstruktion der die Schwenkachse 17 definierenden vorderen
Befestigungsmittel zeigt Fig. 3: Man erkennt die mittels eines mit ihr einstückigen
Winkelbereichs 19 am hinteren Sitzquerträger 3 gelagerte U-ähnliche Klammer 20, die
nach hinten offen ist und einen Bolzen 21 am Modulträger 4 aufnimmt. Eine Bewegung
des Modulträgers 4 in Richtung nach hinten, d. h. in der Figur nach rechts, ist einerseits
durch die hinteren Schraubbefestigungen 16 (Fig. 2) und andererseits dadurch
vermieden, daß die Klammer 20 bei 22 eine Querschnittsverringerung aufweist. Die
Klammer 20 besteht verständlicherweise aus Federmaterial. Das Herabschwenken des
Modulträgers 4 in seine bei 4a angedeutete abgesenkte Stellung unter Ausnutzung der
Schwenkachse 17 ist erst dann möglich, wenn nach Aufheben der Schraubverbindungen
16 der Modulträger 4 aus seiner vordersten Stellung (in Fig. 3 ausgezogen gezeichnet)
nach hinten in eine hinterste Stellung verschoben ist, in der der Bolzen 21 die
Schwenkachse 17 bildet. Danach kann durch weiteres Bewegen des Modulträgers 4 in
Richtung nach hinten der Bolzen 21 unter Aufspreizen der Klammer 20 aus dieser
herausbewegt und der Modulträger 4 aus dem Fahrzeug herausgenommen werden.
Mit der Erfindung ist also mit einfachen Mitteln eine gattungsgemäße
Modulträgeranordnung geschaffen, die trotz geschützter und gekühlter Anordnung der
Elektronikbausteine diese mit wenigen Handgriffen zugänglich macht.
Claims (9)
1. Modulträgeranordnung zum hutablagenahen Einbau von Elektronikbausteinen
oberhalb eines Kraftfahrzeug-Kofferraums, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf
seiner im eingebauten Zustand oberen Seite die Elektronikbausteine (5) tragender,
von der Hutablage (6) unabhängiger plattenartiger Modulträger (4) unterhalb der
Hutablage (6) unter Bildung eines Zwischenraums (7) befestigbar ist, der mit
Lüftungsöffnungen (9, 10) in der Hutablage (6) und dem Modulträger (4) in eine
Kühlluftströmung (8) für zumindest einzelne der Elektronikbausteine (5)
sicherstellender relativer Lage in Strömungsverbindung steht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen
(9, 10) in einem hinteren Bereich der Hutablage (6) und einem vorderen Bereich des
Modulträgers (4) vorgesehen sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Begrenzungen
des Zwischenraums (7) mit akustisch dämpfendem Material (11) verkleidet sind.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Modulträger (4) zugleich eine obere Kofferraumverkleidung bildet.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
(16; 20, 21) zur lösbaren Befestigung des Modulträgers (4) an Rohbauteilen (3, 3')
des Kraftfahrzeugs vorgesehen sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel nahe einer
Vorderkante des Modulträgers (4) eine querverlaufende Schwenkachse (17) zum
Herabschwenken desselben nach Lösen einer aufhebbaren Befestigung (16) nahe
einer Hinterkante des Modulträgers (4) definieren.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die aufhebbare
Befestigung von unten zugängliche Schrauben (16) enthält.
8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Schwenkachse (17) definierenden Mittel Querbolzen (21) am Modulträger (4) oder
am Rohbau (3) sowie zur Aufnahme derselben ausgelegte, in einer Längsrichtung
offene U-ähnliche Klammem (20) am Rohbau (3) bzw. am Modulträger (4) enthalten.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammem (20) eine
nach Verschieben des Modulträgers (4) in eine vordere Endlage wirksame
Arretierstellung und eine nach Verschieben des Modulträgers (4) in eine hintere
Endlage wirksame Schwenkstellung desselben bildend ausgelegt sind.
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